DE10017775A1 - Eingabeverfahren für die Programmierung von industriellen Steuerungen - Google Patents
Eingabeverfahren für die Programmierung von industriellen SteuerungenInfo
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Abstract
Die Programmierung von Steuerungen (ST), insbesondere universellen Bewegungssteuerungen, wird durch graphische Eingabehilfsmittel (M, T, TL) für die Darstellung von Weg-Zeit-Verläufen von Bewegungsachsen und/oder Weg-Weg-Beziehungen für Paarungen von Leit- und Folgeachsen erleichtert. Durch die Erfindung wird insbesondere die Sicht- und Denkweise eines Maschinenbauers, nämlich das Denken in abstrakten Achsbewegungen bzw. Bewegungsabläufen unterstützt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Eingabeverfahren für die Pro
grammierung von Achsbewegungen und Ereignissen bei indus
triellen Steuerungen, die neben manuellen Eingabehilfsmitteln
einen Bildschirm zum Visualisieren des Eingabeprozesses und
zum Anzeigen resultierender Vorgänge aufweisen.
Es ist bekannt, sowohl für die Steuerung eines technischen
Prozesses als auch für die Steuerung der Bewegung einer Ver
arbeitungsmaschine graphische Eingabehilfsmittel sowie einen
Bildschirm zur Visualisierung zu verwenden (Hans D. Kief:
"NC/CNC Handbuch", 1995/96, Hanser Verlag, Seite 297, Bild 1
bzw. Seite 318, Bild 3). So kann ein Anwender z. B. Geometrie-
und/oder Technologieinformationen graphisch eingeben und
sichtbar machen. Diese Graphiken, die z. B. eine Werkstückgeo
metrie anzeigen, werden direkt für die Programmierung der
Steuerung verwendet.
Bei klassischen Produktionsmaschinen geht es weniger um die
Bearbeitung eines Werkstücks, sondern um das Zusammenspiel
von zwei oder mehr Achsen für die Durchführung des angestreb
ten Produktionsprozesses. Dabei werden von der Steuerung un
terschiedlichste Funktionen, wie Positionieren, Gleichlauf,
Kurvenscheibenverhalten, sowie die Einbindung von Zeit- und
wegabhängigen Bedingungen und Ereignissen, als auch deren
kombinatorische Handhabung ermöglicht.
Die heutigen Eingabeverfahren richten sich in erster Linie an
den Elektriker bzw. Elektroniker, der die vom Maschinenbau
vorgegebenen Aufgaben in Form einer Programmierung in eine
für die Steuerung verständliche Sprache umsetzt. Die Sicht
weise eines Maschinenbauers, d. h. eines Maschinenkonstruk
teurs, wird durch diese Art der graphischen Programmierung
und Visualisierung aber nur unzureichend unterstützt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Eingabe
verfahren zur Verfügung zu stellen, welches bereits die Vor
gehensweise bzw. Denkweise des Maschinenbauers unterstützt
und somit die Eingabe für einen Maschinenbauer wesentlich
vereinfacht.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe für ein Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass folgende Schritte
aufeinanderfolgend durchgeführt werden:
- a) Dem Anwender werden editierbare Leerdiagramme für Weg- Zeit-Verläufe für jeweils eine Achse und/oder Weg-Weg- Beziehungen für Paarungen von Leit- und Folgeachsen ange zeigt,
- b) die Weg- und Zeitgrenzen und/oder Weg- und Zeiteinheiten werden bedarfsweise festgelegt,
- c) mit den Eingabehilfsmitteln werden die Weg-Zeit-Verläufe und/oder die Weg-Weg-Beziehungen in die Diagramme einge zeichnet,
- d) von der Steuerung wird gemäß den Schritten a bis c das Steuerungsprogramm und/oder der Steuerungscode für den Produktionsprozess generiert,
wobei editierte Änderungen in Steuerungsprogramm bzw. in den
Steuerungscode wirken und rückwirken.
Ein wesentlicher Vorteil dieses Eingabeverfahrens für die
Programmierung von Achsbewegungen und Ereignissen bei indus
triellen Steuerungen liegt darin, dass die Sicht- und Denk
weise eines Maschinenbauers, nämlich das Denken in abstrakten
Achsbewegungen bzw. Bewegungsabläufen, unterstützt wird. Ein
Anwender kann bei dieser Art der Steuerungsprogrammierung,
insbesondere hinsichtlich der Programmierung von Bewegungs
steuerungen, in Weg-Zeit-Diagrammen sehr leicht den Weg-Zeit-
Verlauf von Achsbewegungen eintragen. In Weg-Weg-Diagrammen
kann der Anwender mit Hilfe der manuellen Eingabehilfsmittel
auf einfache Weise die Beziehungen von Leit- und Folgeachsen
eintragen. Die Visualisierung seiner Eingaben erfolgt daher
innerhalb vorher festgelegter Weg- und/oder Zeitgrenzen. Der
Anwender hat also die Möglichkeit, sich auf Weg- bzw. Zeitin
tervalle zu konzentrieren. Er kann sich somit bei der Pro
grammierung komplexer Bewegungsverläufe auf Teilabschnitte
fokussieren. Weiterhin darf der Anwender bei der Beschriftung
von Abszisse und Ordinate der Leerdiagramme die für ihn je
weils günstigste Weg- bzw. Zeiteinheit wählen.
Der Anwender kann die Bewegungen unterschiedlicher Achsen
derselben Maschine in jeweils separaten Diagrammen darstel
len. Dies erleichtert die Programmierung, da vom Anwender die
Bewegungsabläufe einer Achse bzw. die Beziehungen von Leit-
und Folgeachse separat und nacheinander bearbeitbar sind.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass im selben Diagrammtyp
unterschiedliche Achsbewegungsformen, wie z. B. Achspositio
nierung, Gleichlauf oder Kurvengleichlauf dargestellt werden
können.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass nach
Eingabe der Weg-Zeit-Verläufe der jeweiligen Achsen und/oder
Eingabe der Weg-Weg-Beziehungen für Paarungen von Leit- und
Folgeachsen automatisch aus den Diagrammen eine entsprechende
Steuerungssprache bzw. ein Steuerungsprogramm und/oder der
Steuerungscode für die Steuerung generiert werden kann. Die
Umsetzung in eine für die Steuerung verständliche Sprache
wird dadurch zur Systemleistung. Die Steuerungssprache kann
in Form einer höheren Programmiersprache, aber auch grafi
scher Form (z. B. als Ablauf- oder Flussdiagramm) vorliegen.
Ein weiterer bedeutender Vorteil der Erfindung liegt darin,
dass durch eine durchgängige integrierte Toolkette:
- - genannten Eingabeverfahren
- - Steuerungssprache
- - Steuerungscode
der Anwender zum einen im klassischen Forward-Engineering un
terstützt wird, zum anderen auch vom Anwender in einer späte
ren Phase gemachte Änderungen automatisch in den vorhergehen
den nachgezogen werden. Dadurch wird der Anwender auch im
Round-Trip-Engineering unterstützt, d. h. Änderungen, die der
Elektriker in der Programmierung (Ebene der Steuerungsspra
che) vornimmt, werden in der Notation des Maschinenbauers
(genanntes Eingabeverfahren) mitgeführt. Auf allen Ebenen
wird somit die Konsistenz sowohl in Vorwärts-, als auch in
Rückwärtsrichtung sichergestellt.
Eine erste Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung liegt
darin, dass in die Diagramme für Weg-Zeit-Verläufe Achsposi
tionierabschnitte und/oder Achsgleichlaufabschnitte eingetra
gen werden. Der Anwender hat damit die Möglichkeit, den zeit
lichen Ablauf von Positionier- und Gleichlauf-Verläufen in
einem Diagramm, d. h. auf einen Blick präsentiert zu bekommen.
Ein weiterer Vorteil dieser gemeinsamen Darstellung liegt
darin, dass auf Grundlage dieses Diagramms die dazugehörigen
Ableitungen (Geschwindigkeit, Beschleunigung und Ruck) be
rechnet und visualisiert werden können.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Er
findung liegt darin, dass mit den Eingabehilfsmitteln Symbole
für Ereignisse und Kontrollanweisungen für die Weg-Zeit-
Verläufe und/oder die Weg-Weg-Beziehungen in die Diagramme
eingetragen werden. Dadurch können die Achsenbewegungen als
Reaktion auf externe Ereignisse dargestellt werden und außer
dem lassen sich durch das Einbringen von Kontrollanweisungen
oder Logikbedingungen komplexe und/oder abhängige Achsverläu
fe modellieren.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass die in den Ereignis- und Kontrollsymbolen hinter
legte Steuerungsinformation mit den Eingabehilfsmitteln in
einem Teil- oder einem Unterbild korrelierend zu den Diagram
men visualisierbar sind. Dadurch stehen einem Anwender in
einfacher und ergonomischer Weise weitere Detailinformationen
zur Verfügung, die in seinem jeweils aktuellen Arbeitsschritt
Relevanz haben.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass die erste und/oder zweite und/oder dritte Ablei
tung der Weg-Zeit-Verläufe steuerungsseitig auf dem Bild
schirm visualisiert werden. Durch diese Darstellung von
Geschwindigkeits-, Beschleunigungs- und Ruckdiagramm läßt
sich die Verifikation des dynamischen Verhaltens der gesteu
erten Achse kontrollieren. Das System kennt nämlich die phy
sikalischen Grenzwerte jeder Achse und läßt solche Bewegungs
abläufe einfach nicht zu, die eine größere Dynamik verlangen
würden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass jeweils eine der visualisierten Ableitungen mit
den Eingabehilfsmitteln durch Umzeichnen bearbeitet wird und
die Auswirkungen auf die anderen zugehörigen Ableitungen so
wie auf den Ausgangs-Weg-Zeit-Verlauf für die Steuerung visu
alisiert wird. Der Anwender hat dadurch die Möglichkeit, in
teraktiv mit den Eingabehilfsmitteln die vom System generier
ten Ableitungen entsprechend der Bewegungsaufgabe weiter zu
optimieren. Die Auswirkungen dieser anwenderseitig angebrach
ten Modifizierungen auf die anderen zugehörigen Ableitungen
sowie auf den erreichten Ausgangs-Weg-Zeit-Verlauf einer Ach
se werden nach Ende der Eingabe steuerungsseitig prompt visu
alisiert. Dadurch kann der Anwender die Auswirkungen von ein
gebrachten Änderungen sofort in visueller Weise beurteilen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in einem Gesamtschaubild mehrere bis alle Weg-
Zeit-Verläufe in einer zeitsynchronen Darstellung in einem
Teilbild oder einem Unterbild visualisiert werden und mit den
Eingabehilfsmitteln korrelierbar sind. Der Anwender hat da
durch die Möglichkeit, die Weg-Zeit-Verläufe aller Achsen,
bzw. einer Teilmenge davon in einer Gesamtsicht mit einer
zeitsynchronen Darstellung zu begutachten. Er kann dadurch
sehr übersichtlich sehen, wo sich zu einem bestimmten Zeit
punkt die im System befindlichen Achsen befinden. Mit Hilfe
der Eingabehilfsmittel kann der Anwender auf einfache Weise
den synchronen Start von Bewegungen mehrerer Achsen spezifi
zieren. Der Anwender hat dadurch die Möglichkeit, hinsicht
lich der Bewegungsaufgabe weitere Optimierungen einzubringen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass dabei auch mehrere bis alle Weg-Weg-Beziehungen
visualisierbar sind. Dadurch ist es für den Anwender möglich,
alle Weg-Weg-Beziehungen von Leit- und Folgeachse, die im
System vorhanden sind bzw. eine Teilmenge davon in einem
Übersichtsbild zu betrachten.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass dem Anwender kontextabhängig eine Toolleiste mit
verschiedenen Zeichenelementen zum Eintragen der Weg-Zeit-
Verläufe und/oder Weg-Weg-Beziehungen bereitgestellt wird.
Mit Tastatur, Maus oder sonstigen Eingabehilfsmitteln, wie
z. B. Lichtgriffel kann der Anwender die Toolleiste bedienen
und dabei sehr schnell Achsverläufe erzeugen. Die Kontextab
hängigkeit erhöht dabei die Effizienz des Anwenders, denn ihm
werden nur solche Zeichenelemente zur Verfügung gestellt, die
er in der momentanen Eingabesituation auch wirklich sinn
vollerweise benötigt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass bei den Weg-Weg-Beziehungen Punkte und/oder Be
reiche qualitativ vorbestimmbarer Synchronität eintragbar
sind. Der Anwender hat dadurch die Möglichkeit, innerhalb des
Diagramms für die Weg-Weg-Beziehungen von Leit- und Folgeach
se mit Hilfe der Eingabehilfsmittel Punkte für den Beginn ei
nes Auf- bzw. Absynchronisierens anzugeben. Die Synchronisa
tionsbereiche (Beginn bis Ende des Auf- bzw. Absynchronisie
rens) werden dabei vom System auf Basis der zugrundeliegenden
Verhältnisse berechnet und in den entsprechenden Bereich der
Abszisse, auf der die Bewegung der Leitachse beschrieben
wird, graphisch dargestellt. Durch diese Graphikelemente kann
sich der Anwender bezüglich der Synchronität der bei einer
Bewegungsabfolge beteiligten Achsen sehr gut eine Vorstellung
machen und auf Basis dieser Informationen weitere Optimierun
gen einbringen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass an Stelle oder zusätzlich zu Weg-Zeit-Verläufen
und/oder Weg-Weg-Beziehungen beliebig andere systemimmanente
Beziehungen von bis zu drei Größen als Leerdiagramm anzeigbar
sind. Neben den üblicherweise in den Diagrammen verwendeten
Größen wie Weg und Zeit kann man sich z. B. vorstellen, dass
auch der Druckverlauf einer Einrichtung über die Zeit darge
stellt werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass eine automatische Überwachung und/oder Visuali
sierung von Verstößen von Grenzwerten in den Weg-Zeit-
Verläufen und/oder Weg-Weg-Beziehungen erfolgt. Durch diese
systemimmanente Überwachungs- und Plausibilisierungsfunktion
wird der Anwender entlastet, da er nicht selber diese Funkti
onen durchführen muss, er kann sich daher auf seine eigentli
chen Engineeringtätigkeiten konzentrieren.
Die wesentlichen mit der Erfindung erzielten Vorteile beste
hen also insbesondere darin, dass der Anwender Bewegungszu
sammenhänge von Achsen in graphischen Arbeitsdiagrammen for
mulieren kann. Dadurch läßt sich in die Programmierung von
Produktionsmaschinen (prinzipiell jedoch auch bei Werkzeugma
schinen oder Robotern) eine stärkere maschinenbauerorientier
te Sicht einbringen. Maschinenkonstrukteure und Maschinen
bauer, die sehr stark in Weg-Zeit-Diagrammen oder in Weg-Weg-
Beziehungsdiagrammen denken, können dadurch auf effiziente
Art und Weise Programme für Prozeßsteuerung und insbesondere
für Bewegungssteuerungen erstellen. Insbesondere wird die Ef
fizienz dieser Art der Programmierung dadurch erhöht, dass
aus den Diagrammeingaben automatisch die Programme für die
Steuerungen generiert werden. Außerdem sind diese Diagramme
sehr gut geeignet, um eine einheitliche und eindeutige Kommu
nikation zwischen Maschinenbauer und Elektrotechniker zu ge
währleisten.
Ein Ausführungbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Übersichtsbild, das Möglichkeiten der Program
mierung einer Steuerung anzeigt, sowie die Verbin
dungen der Steuerung zu Geräten eines technischen
Prozesses andeutet,
Fig. 2 ein Monitorbild mit Weg-Zeit-Verlauf einer Achse,
sowie daraus abgeleiteten Diagrammen,
Fig. 3 ein Diagramm mit Weg-Weg-Beziehungen mit Synchroni
sierungspunkten und Synchronisierungsphasen,
Fig. 4 in Form einer Tabelle mögliche Synchronisations
punkte für Weg-Weg-Beziehungen, sowie deren Be
schreibung,
Fig. 5 ein Diagramm, für den Weg-Zeit-Verlauf, mit zwei
Positionierabschnitten und einem dazwischenliegen
den Gleichlaufabschnitt,
Fig. 6. Eingabesymbole für die Positionierabschnitte in
Weg-Zeit-Diagrammen,
Fig. 7 ein Diagramm, für den Weg-Zeit-Verlauf, in dem der
Achspositioniervorgang durch ein Stop-Ereignis un
terbrochen wird,
Fig. 8 ein Diagramm, für den Weg-Zeit-Verlauf, in dem der
Achspositioniervorgang in Abhängigkeit einer Kon
trollanweisung verändert fortgesetzt wird.
Die Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt als Übersichtsbild die Ver
bindung einer Steuerung ST sowohl zum technischen Prozess
(Peripherie, Motore etc.) als auch zum Entwicklungssystem auf
einer Rechenanlage R (z. B. PC). Üblicherweise wird einer
Steuerung ST, insbesondere für die Steuerung für Bewegungsab
läufe, das Steuerungsprogramm SP (in textueller oder grafi
scher Form) zugeführt. Dieses Steuerungsprogramm SP wird auf
einer Rechenanlage R erstellt und über den bidirektionalen
Informationspfad I2 in die Steuerung ST geladen. Das Erstellen
des Steuerungsprogramms SP auf der Rechenanlage R und das La
den des Steuerungsprogramms über den Informationspfad I2 auf
die Steuerung ST ist die klassische Vorgehensweise, die übli
cherweise verwendet wird.
Die Intelligenz der Steuerung ST kann auch ganz oder teilwei
se in die Rechenanlage R integriert sein kann. Eingabehilfs
mittel der Rechenanlage R sind eine Tastatur T sowie eine
Maus M. Zur Visualisierung von Benutzereingaben sowie zur
Darstellung von Berechnungsergebnissen wird ein Monitor MR
verwendet. Als visuelles Eingabehilfsmittel steht eine Tool
leiste TL dem Anwender zur Verwendung, die er mit Hilfe der
Maus M verwenden kann. An Stelle der Maus M können selbstver
ständlich Lichtgriffel, Touchsensorik o. ä. treten. Die Infor
mationsverarbeitung innerhalb der Rechenanlage R geschieht in
der Datenverarbeitungseinheit DV. In Fig. 1 sind die Elemente
der Rechenanlage R innerhalb der gestrichelten Linie darge
stellt. Auch das Steuerungsprogramm SP ist innerhalb der ge
strichelten Linie dargestellt, da es auf der Rechenanlage er
zeugt wird.
Die Programmierung von Produktionsmaschinen in einer Steue
rungssprache bzw. mit einem Steuerungsprogramm unterstützt
in erster Linie die Sichtweise eines Elektrikers bzw. Elekt
ronikers. Um auch die Sicht- und Denkweise eines Maschinen
bauers zu unterstützen, kann der Anwender mit den Eingabe
hilfsmitteln den Weg-Zeit-Verlauf einer Achse sowie Weg-Weg-
Beziehungen mehrerer Achsen erzeugen und sich auf dem Monitor
MR darstellen lassen. Diese graphischen Benutzereingaben
werden von der Rechenanlage R in ein Steuerungsprogramm SP
umgewandelt, d. h. über den Informationspfad I1 in das Format
eines Steuerungsprogramms SP überführt. Über den Informa
tionspfad I2 erfolgt die weitere Übertragung zur Steuerung
ST. Ein Compiler erzeugt aus dem Steuerungsprogramm den
ablaufbaren Steuerungscode. Änderungen im Steuerungscode wer
den automatisch im Steuerungsprogramm und in den Eingabedia
grammen nachgezogen, Änderungen im Steuerungsprogramm werden
in den Eingabediagrammen und im Steuerungscode nachgezogen.
Deshalb sind die Informationspfade I1 und I2 bidirektional
dargestellt. Über die Informationspfade I1 und I2 kann die
Rechenanlage R darüber hinaus von der Steuerung ST aktuelle
Informationen über den Zustand des technischen Prozesses er
halten.
Die folgenden Geräteeinheiten werden beispielhaft zur Steue
rung eines technischen Prozesses verwendet: zwei Antriebe A1,
A2 mit den Motoren M1 und M2 sowie ein Linearmotor LA. Die
Steuerung ST erhält die Informationen über die Istsituationen
dieser Geräte über ϕ1ist, ϕ2ist und ϕ3ist. Über ϕ1soll bis ϕ3soll
werden die Geräte jeweils mit den Sollvorgaben der Steuerung
ST versorgt. Hierbei handelt es sich um eine der Anschaulich
keit halber äußerst reduzierte Ausbildung eines technischen
Prozesses. Durch drei Punkte ist angedeutet, dass weitere Ge
räte an der Steuerung ST bedient werden können.
Die Darstellung gemäß Fig. 2 zeigt auf der rechten Seite für
einen ebenfalls sehr anschaulichen Prozeß ein Monitorbild des
Monitors MR mit einem Weg-Zeit-Verlauf s = f(t) einer Achse,
sowie daraus abgeleiteten Diagrammen v = f'(t) und a = f"(t)
Aus dem Weg-Zeit-Diagramm s f(t) werden die darunter ange
ordneten Diagramme für Geschwindigkeit v = f'(t) bzw. Be
schleunigung a = f"(t) vom System automatisch generiert. In
den Diagrammen bedeutet bei den Achsbeschriftungen t die
Zeit, s der Weg, v die Geschwindigkeit und a die Beschleuni
gung der entsprechenden Achse. Darüber hinaus ist es auch
möglich aus dem Weg-Zeit-Verlauf s = f(t) einer Achse, den
Ruck r = f'''(t) generieren und anzeigen zu lassen.
Die Toolleiste TL, die sich in Fig. 2 am oberen Ende des Moni
tors MR befindet, könnte auch an einer anderen beliebigen
Stelle des Monitors MR vom Anwender angeordnet werden. Als
Toolelemente können Linearbewegungen (durch Pfeil angedeu
tet), Verschleifungen (durch Sinusverlauf angedeutet) und di
verse weitere Funktionen, die durch Leerfelder und drei Punk
te angedeutet sind, vorgesehen sein.
Ein Anwender kann beliebig viele Weg-Zeit-Verläufe von Achsen
eingeben und sich die dazugehörigen Geschwindigkeits-,
Beschleunigungs- oder auch Ruckdiagramme generieren lassen.
Um nicht den Überblick zu verlieren bzw. um sich einen Ein
druck von der Gesamtsituation im System zu verschaffen, kann
ein Anwender mehrere bis alle Weg-Zeit-Verläufe der jeweili
gen Achsen in einer zeitsynchronen Darstellung in einem Ge
samtschaubild erhalten. Das Teilbild des linken Bereichs des
Monitors MR zeigt beispielhaft ein solches Gesamtschaubild,
wobei hier zwei im System befindliche Achsen untereinander
angeordnet werden. Durch senkrechte Hilfslinien (durchgehend
bzw. gestrichelt) sind zeitliche Korrespondenzzeiten bzw.
Zeitbereiche angedeutet. Durch das Pfeilpaar an der durchge
zogenen Hilfslinie ist deren Editierbarkeit angedeutet, wor
auf im folgenden noch eingegangen wird.
Die Darstellung gemäß Fig. 3 zeigt ein Diagramm mit Weg-Weg-
Beziehungen mit Synchronisationspunkten P1, P2 und Synchroni
sierungsphasen SP1, SP2. In dem Diagramm wird die Weg-Weg-
Beziehung zweier Achsen S1 und S2 in mm-Wegen dargestellt.
Der Verlauf der sich ergebenden Weg-Weg-Beziehung der Achsen
S1 und S2 wird durch die Achsbahnbeschreibung AB gezeigt. Mit
Hilfe von Weg-Weg-Diagrammen lassen sich insbesondere Master-
Slave-Beziehungen von Achsen, d. h. Beziehungen zwischen Leit-
und Folgeachse, sehr anschaulich darstellen. Der Synchronisa
tionspunkt P1 zeigt den Beginn der Gleichlaufphase zwischen
den beiden Achsen S1 und S2 an. Die Breite der dazugehörigen
Aufsynchronisierungsphase SP1 wird vom System automatisch be
rechnet und dargestellt. Der Synchronisationspunkt P2 zeigt
das Ende der Gleichlaufphase und den Beginn der Absynchroni
sierungsphase SP2 an. Die Länge der Absynchronisierungsphase
SP2 wird vom System automatisch berechnet. Einzelheiten zu
den Synchronisationspunkten werden im folgenden im Zusammen
hang mit Fig. 4 noch dargelegt. Für die Berechnung der Breite
eines Synchronisierungsbereiches, wie er in der Darstellung
schraffiert angedeutet ist, werden vom System auch dynamische
Einstellungen, wie Mastergeschwindigkeit, Getriebefaktor, ma
ximale Beschleunigung und Geschwindigkeitsprofil berücksich
tigt.
In der Darstellung gemäß Fig. 4 werden die einem Anwender zur
Verfügung stehenden Synchronisationspunkte in Tabellenform
beschrieben. Diese Synchronisationspunkte können einem Anwen
der über die Toolleiste TL, shortcuts o. ä. angeboten werden.
In der Tabelle wird gezeigt, dass ein durch ein offenes Drei
eck angedeuteter Synchronisationspunkt zum Zwecke des Aufsyn
chronisierens angeboten sein kann, der für Punkte verwendet
wird, bei denen weder Master- noch Slave-Position gegeben
sind. Eine derartige Situation kann als "immediately" be
zeichnet werden. In der folgenden Zeile ist durch ein halb
ausgefülltes Dreieck ebenfalls zum Zwecke des Aufsynchroni
sierens ein Fall angedeutet, bei dem die Master-Position ge
geben ist, ein derartiges Synchronisieren kann als "on Master
Reference" bezeichnet werden.
Eine dritte Möglichkeit des Aufsynchronisierens ist in der
darunterliegenden Zeile angedeutet, wobei durch ein schwarz
weiß kariertes Quadrat der Fall beschrieben wird, bei welchem
Master- und Slave-Position gegeben sind. Hierbei liegen vor
"on Master and Slave Reference", "immediately with Reference"
und "next with Reference".
Für den Fall des Absynchronisierens können ebenfalls Synchro
nisationspunkte zum Zustand angegeben werden, bei dem weder
Master- noch Slave-Position gegeben sind, d. h. zum Zustand
"immediately", wobei auch hier ein Andeuten des Synchronisa
tionspunktes mit einem offenan Dreieck angedeutet ist, wobei
dieses Dreieck mit seiner Spitze jedoch nach links gewendet
ist. Ebenso kann für den Fall, dass Masterposition gegeben
ist, d. h. "on Master Reference", ein Synchronisationspunkt
durch ein halb ausgefülltes Dreieck angedeutet werden, der,
da es sich um ein Absynchronisieren handelt, mit der Spitze
des Dreiecks links weisend ausgebildet ist.
Die linke Spalte von Fig. 4 zeigt somit die Tools, die einem
Anwender zur Synchronisation von Achsen, d. h. zur Modellie
rung des Gleichlaufs zur Verfügung stehen. Die in der linken
Spalte von Fig. 4 dargestellten Symbole kann ein Anwender zur
Modellierung des Achsgleichlaufs, wie beispielweise im Dia
gramm gemäß Fig. 3 dargestellt, als Beschreibungselemente ver
wenden.
Die Darstellung gemäß Fig. 5 zeigt ein Diagramm für den Weg-
Zeit-Verlauf s = f(t) einer Achse. Die Zeit t (Einheit Sekun
den) wird auf der Abszisse aufgetragen, der Weg s (Einheit
Millimeter) auf der Ordinate. Das Diagramm besteht aus zwei
Positionierabschnitten POS1 und POS2, sowie einem dazwischen
liegenden Gleichlauf- bzw. Synchronisationsabschnitt GEAR.
Die drei Abschnitte sind durch vertikale Linien getrennt. Je
der Abschnitt besitzt auf der Abszisse eine eigene (bei Null
beginnende) Skalierung. Es ist aber auch vorstellbar, dass
eine einzige über alle Abschnitte fortlaufende Skalierung
verwendet wird. Im Gleichlaufabschnitt GEAR besitzt die Ab
szisse eine zweite Skalierung (Beschriftung oberhalb der Ach
se). Diese zweite Skalierung ist abhängig von der zugeordne
ten Masterachse.
In Fig. 5 wird die Achspositionierung im ersten Positionierab
schnitt POS1 durch den Positionierpfeil PF1 dargestellt. Der
Positionierpfeil PF1 beginnt im Ursprung des Diagramms und
endet zum Zeitpunkt t = 4 in der Position s = 300. Ab dieser Po
sition geht die Achse in eine Gleichlaufphase über. Die
Gleichlaufphase wird im Gleichlaufabschnitt GEAR durch die
Gleichlauflinie GL dargestellt. Im Gleichlaufabschnitt wird
die Achsbewegung nicht nur in Abhängigkeit von der Zeit, son
dern auch in Abhängigkeit von einer Masterachse dargestellt.
Die Geschwindigkeit der Masterachse (VMaster = 150 mm/s und die
dazugehörige Maßeinheit, hier der Weg s in mm) werden im obe
ren Teil des Gleichlaufabschnitts GEAR gezeigt. Die Gleich
lauflinie GL beginnt beim Endpunkt des Positionierpfeils PF1
und endet bei (t = 3, s = 200; bezogen auf den Gleichlaufab
schnitt GEAR). Geschwindigkeitsänderungen der Masterachse ha
ben unmittelbaren Einfluss auf die Darstellung des Diagramms.
So wird z. B. bei einer Reduzierung der Geschwindigkeit der
Masterachse die Breite des Gleichlaufabschnitts GEAR entspre
chend größer dargestellt. Eine zeitproportionale Darstellung
der Achsbewegung im Gleichlaufabschnitt ist somit gewährleis
tet.
Auf den Gleichlaufabschnitt GEAR folgt der Positionierab
schnitt POS2. Der Positionierpfeil PF2 beginnt im Endpunkt
der Gleichlauflinie GL und endet bei (t = 3, s = 50; bezogen auf
den Positionierabschnitt POS2). In Fig. 5 wird dargestellt,
dass auf einfache Art und Weise neben den zwei Parametern Weg
und Zeit auch noch weitere bewegungsspezifische Parameter
(z. B. die Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Masterach
se) in Bewegungsdiagramme eingebracht werden können. Der Vor
teil von Diagrammen gemäß Fig. 5 liegt darin, dass in einem
einzigen Diagramm Positionier- und Gleichlaufverläufe von
Achsen dargestellt werden können, und dass sich aus dieser
gemeinsamen Darstellung die dazugehörigen Ableitungen (Ge
schwindigkeit, Beschleunigung, Ruck) generieren lassen.
In Fig. 5 sind in den Positionierabschnitten POS1 und POS2 je
weils zwei unterschiedliche Typen von Positionierpfeilen (PF1
und PF2) dargestellt. Der volle Positionierpfeil PF1 wird für
die Positionierung einer Achse in eine absolute Position ver
wendet, der leere Positionierpfeil PF2 mit einem "+"-Zeichen
an der Spitze wird für das Fahren einer Achse dargestellt.
In der Darstellung gemäß Fig. 6 sind die einem Anwender zur
Verfügung stehenden Positionierpfeile zum Einbringen von Po
sitionierbefehlen beschrieben. Diese Positionierbefehle kön
nen einem Anwender über die Toolleiste TL, shortcuts o. ä. an
geboten werden. In Teilbild I wird gezeigt, dass ein voller
Pfeil mit einer Decke für die Positionierung einer Achse in
eine absolute Position verwendet wird. In Teilbild 11 wird
angedeutet, dass durch einen vollen Pfeil mit einem "+"-
Zeichen an der Spitze Positionierungen relativ zur aktuellen
Position dargestellt werden. Mit einem leeren Pfeil mit einem
"+"-Zeichen an der Spitze aus Teilbild III wird das Fahten
einer Achse dargestellt. In Teilbild IV ist ein voller Pfeil
mit "+"-Zeichen an der Spitze und "+"-Zeichen in einem Kreis
am Anfang dargestellt. Damit wird die Summe einer Basisbewe
gung und einer relativen Positionierung als überlagerte Bewe
gung dargestellt. Teilbild V zeigt einen leeren Pfeil mit
"+"-Zeichen an der Spitze und "+"-Zeichen in einem Kreis am
Anfang. Damit wird die Summe einer Basisbewegung und eines
Fahr-Befehls dargestellt.
Teilbild VI zeigt eine Cursordarstellung für die Positionie
rung und das Ziehen der Pfeile innerhalb der Diagramme. Die
ser Cursor erscheint während der Bearbeitung an der jeweili
gen Pfeilspitze. Ein Anwender kann mit den Eingabehilfsmit
teln, z. B. mit der Maus (M; Fig. 1) den Cursor und somit den
dazugehörigen Pfeil positionieren. Zugehörig zu einem Pfeil,
in Teilbild VI rechts neben dem Cursor dargestellt, kann ein
Informationsfeld dargestellt werden. In diesem Informations
feld können z. B. die Bewegungsdauer bzw. Zeit- und Positions
differenzen (Δt und Δs) dargestellt werden.
Die Darstellung gemäß Fig. 7 zeigt ein Diagramm für den Weg-
Zeit-Verlauf, in dem der Achspositioniervorgang durch ein
Stop-Ereignis unterbrochen wird. Die Zeit t (Einheit Sekun
den) wird auf der Abszisse aufgetragen, der Weg s (Einheit
Millimeter) auf der Ordinate. Das Stop-Ereignis wird durch
ein dunkelhinterlegtes Feld mit Spitze und der Beschriftung
STOP am oberen Rand des Diagramms dargestellt. Nach Eintref
fen des STOP-Ereignisses erfolgt eine Bremsphase (schraffiert
dargestellt). Am Ende der Bremsphase wird der weitere Verlauf
der Achsbewegung in einem neuen Abszissenabschnitt, beginnend
mit t = 0 dargestellt.
Das STOP-Ereignis bzw. der dazugehörige Befehl kann vom An
wender parametriert werden (z. B. durch Eingabe der maximalen
Beschleunigung beim Bremsen). Die Dauer der Bremsphase wird
automatisch berechnet (schraffierter Bereich). Die ursprüng
liche Bewegung (Achsverlauf ohne Eintreffen eines STOP-
Ereignisses) kann zusätzlich grafisch dargestellt werden.
Die Darstellung gemäß Fig. 8 zeigt ein Diagramm für den Weg-
Zeit-Verlauf, in dem der Achspositioniervorgang in Abhängig
keit einer Kontrollanweisung verändert fortgesetzt wird. Das
Diagramm ist durch eine gestrichelte Linie zweigeteilt. Der
rechte Teil zeigt ein Diagramm für den Weg-Zeit-Verlauf s =
f(t) einer Achse. Die Zeit t (Einheit Sekunden) wird auf der
Abszisse aufgetragen, der Weg s (Einheit Millimeter) auf der
Ordinate. Die Kontrollanweisung wird durch eine Raute mit der
Beschriftung "IF" und einem kleinen Kreis darunter am oberen
Bildrand des Diagramms dargestellt. Die Beschriftung "IF"
zeigt an, dass sich hinter der Kontrollanweisung ein IF-THEN-
ELSE Statement verbirgt. Die durchgehende schwarze vertikale
Linie, ausgehend vom kleinen Kreis unter der Raute bis zur
Abszisse teilt die Achsbewegung in den Achsverlauf vor der
Kontrollanweisung und den Verlauf nach der Kontrollanweisung.
Der linke Teil des Diagramms stellt die Kontrollstruktur (IF-
THEN-ELSE) in Flowchart-Notation dar: Nach Ausführung von Po
sitionierbefehl POSa wird je nach Ergebnis der IF-Abfrage
(Inhalt der Raute) entschieden, ob der THEN- oder der ELSE-
Zweig durchlaufen wird. In Fig. 8 wird durch die durchgezogene
Linie dargestellt, dass der THEN-Zweig ausgewählt und somit
der Positionierbefehl POSb ausgeführt wird. Der nicht durch
laufene ELSE-Zweig ist gestrichelt dargestellt. Vor dem Käst
chen "next" werden der THEN- und der ELSE-Zweig wieder zusam
mengeführt. Die Achsbewegung, die aus dem ELSE-Zweig resul
tieren würde, kann zusätzlich grafisch dargestellt werden.
Die Bezeichnung THEN (rechts neben der Raute) im Weg-Zeit-
Diagramm deutet an, dass die Achsbewegung dargestellt wird,
die aus dem THEN-Zweig resultiert.
Claims (12)
1. Eingabeverfahren für die Programmierung von Achsbewegungen
und Ereignissen bei industriellen Steuerungen, die neben ma
nuellen Eingabehilfsmitteln einen Bildschirm zum Visualisie
ren des Eingabeprozesses und zum Anzeigen resultierender Vor
gänge aufweisen,
gekennzeichnet durch die aufeinander
folgenden Schritte:
- a) dem Anwender werden editierbare Leerdiagramme für Weg- Zeit-Verläufe für jeweils eine Achse und/oder Weg-Weg- Beziehungen für Paarungen von Leit- und Folgeachsen ange zeigt,
- b) die Weg- und Zeitgrenzen und/oder Weg- und Zeiteinheiten werden bedarfsweise festgelegt,
- c) mit den Eingabehilfsmitteln (M, T, TL) werden die Weg- Zeit-Verläufe und/oder die Weg-Weg-Beziehungen in die Dia gramme eingezeichnet,
- d) von der Steuerung (ST) wird gemäß den Schritten a bis c das Steuerungsprogramm (SP) und/oder der Steuerungscode für den Produktionsprozess generiert, wobei editierte Änderungen in das Steuerungsprogramm (SP) bzw. in den Steuerungscode wirken und rückwirken.
2. Eingabeverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Diagramme für Weg-Zeit-Verläufe Achspositionier
abschnitte (POS1, POS2) und/oder Achsgleichlaufabschnitte
(GEAR) eingetragen werden.
3. Eingabeverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit den Eingabehilfsmitteln (M, T, TL) Symbole für Er
eignisse und Kontrollanweisungen für die Weg-Zeit-Verläufe
und/oder die Weg-Weg-Beziehungen in die Diagramme eingetragen
werden.
4. Eingabeverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in den Ereignis- und Kontrollsymbolen hinterlegte
Steuerungsinformation mit den Eingabehilfsmitteln (M, T, TL)
in einem Teil- oder einem Unterbild korrelierend zu den Dia
grammen visualisierbar sind.
5. Eingabeverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste und/oder zweite und/oder dritte Ableitung der
Weg-Zeit-Verläufe steuerungsseitig auf dem Bildschirm (MR)
visualisiert werden.
6. Eingabeverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils eine der visualisierten Ableitungen mit den Ein
gabehilfsmitteln durch Umzeichnen bearbeitet wird und die
Auswirkungen auf die anderen zugehörigen Ableitungen sowie
auf den Ausgangs-Weg-Zeit-Verlauf für die Steuerung visua
lisiert wird.
7. Eingabeverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Gesamtschaubild mehrere bis alle Weg-Zeit-Ver
läufe in einer zeitsynchronen Darstellung in einem Teilbild
oder einem Unterbild visualisiert werden und mit den Eingabe
hilfsmittel korrelierbar sind.
8. Eingabeverfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass dabei auch mehrere bis alle Weg-Weg-Beziehungen visuali
sierbar sind.
9. Eingabeverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Anwender kontextabhängig eine Toolleiste (TL) mit
verschiedenen Zeichenelementen zum Eintragen der Weg-Zeit-
Verläufe und/oder Weg-Weg-Beziehungen bereitgestellt wird.
10. Eingabeverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei den Weg-Weg-Beziehungen Punkte (P1. P2) und/oder Be
reiche (SP1, SP2) qualitativ vorbestimmbarer Synchronität
eintragbar sind.
11. Eingabeverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an Stelle oder zusätzlich zu Weg-Zeit-Verläufen und/oder
Weg-Weg-Beziehungen beliebig andere systemimmanente Beziehun
gen von bis zu drei Größen als Leerdiagramm anzeigbar sind.
12. Eingabeverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine automatische Überwachung und/oder Visualisierung
von Verstößen von Grenzwerten in den Weg-Zeit-Verläufen
und/oder Weg-Weg-Beziehungen erfolgt.
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