DE10057963A1

DE10057963A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Vereinzeln und Transportieren von Bogen

Info

Publication number: DE10057963A1
Application number: DE10057963A
Authority: DE
Inventors: Juergen Zeltner
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1999-12-17
Filing date: 2000-11-22
Publication date: 2001-06-21
Also published as: US20010004143A1; JP2001179938A; US6499735B2

Abstract

Bei einem Verfahren zum Vereinzeln und Transportieren von Bogen in einem Bogenstapel zu einer Bogen verarbeitenden Maschine wird der jeweilige Bogen mittels eines Hubsaugers auf ein oberhalb des Ansaugniveaus liegendes Übergabeniveau angehoben, auf dem Übergabeniveau (II) in Richtung der Bogen verarbeitenden Maschine (1) transportiert und nach Übergabe des Bogens (7) vom Hubsauger (19) an den Schleppsauger (21) wird der Hubsauger (19) auf ein oberhalb des Übergabeniveaus (II) liegendes Höhenniveau (I) angehoben.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Vereinzeln von Bogen von einem Bogenstapel mittels mindestens eines Hubsaugers und Transportieren des Bogens zu einer Bogen verarbeitenden Maschine mittels mindestens eines Schleppsaugers.

Durch die DE 43 24 552 A1 ist es bekannt, einen pneumatisch gesteuerten Hubsauger und einen pneumatisch gesteuerten Schleppsauger einzusetzen. Hierbei vereinzelt der Hubsauger den Bogen von einem Bogenstapel durch Anheben des Bogens auf ein Übergabeniveau. Der Schleppsauger übernimmt den Bogen während einer Abwärtsbewegung von einem Rücklaufniveau auf ein tieferliegendes Transportniveau. Um Verspannungen des Bogens zu vermeiden, muß der Hubsauger hierbei zeitgleich den Bogen frei geben, d. h. es ist nur ein sehr kleines Zeitfenster zum Freigeben des Bogens vorgesehen. Insbesondere bei wechselnden Maschinengeschwindigkeiten kann es auf Grund der Luftträgheit pneumatisch arbeitender Systeme zu fehlerhaften Bogenübergaben vom Hubsauger zum Schleppsauger führen, da nicht sichergestellt werden kann, daß der Hubsauger den Bogen genau dann losläßt, wenn der Schleppsauger ihn übernimmt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, welches die Bogenübergabe vom Hubsauger zum Schleppsauger verbessert.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 5 gelöst.

Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist insbesondere die zur Verfügungstellung eines großen Zeitfensters für die Bogenübergabe vom Hubsauger zum Schleppsauger, bei gleichzeitiger Vermeidung von Spannung im Bogen und Kratz- oder Schleifspuren des Hubsaugers auf dem Bogen beim Transportieren des Bogens durch den Schleppsauger.

Auch beim Rücklauf des Schleppsaugers kommt es nicht zur Berührung mit den vom Hubsauger angehobenen Bogen.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt insbesondere in der Kombination eines mechanisch höhengesteuerten Hubsaugers mit einem pneumatisch höhengesteuerten Schleppsauger.

Durch diese Maßnahme ist ein genügend langes Zeitfenster zur Übergabe des Bogens gestaltbar und die exakte Bogenübergabe ist dadurch nicht abhängig von der Trägheit der Luftsteuerung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Bogenrotationsdruckmaschine in schematischer Darstellung,

Fig. 2 bis 5 einen Hub- und Schleppsauger im Schnitt in schematischer Darstellung.

Eine Rotationsdruckmaschine, z. B. eine Bogen 7 verarbeitende Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt.

Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11; 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11; 12 eine Vorrichtung 16; 17 für den halb- oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.

Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines sogenannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Blaseinrichtungen 22 zur Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen. Der Schleppsauger 21 ist als zweistufig arbeitender, pneumatisch betätigbarer Sauggreifer ausgebildet, der mittels eines Antriebes (nicht dargestellt) linear zwischen einer ersten Endlage A und einer zweiten Endlage B bewegbar ist.

Darüber hinaus ist der Schleppsauger 21 mit einer Kolben-/Zylindereinheit 26 versehen und an eine Unterdruckquelle 27 angeschlossen. Ein Saugteller 28 des Schleppsaugers 21 ist durch diese Maßnahme zwischen einem ersten Höhenniveau I und einem zweiten Höhenniveau II verstellbar. Ein drittes Höhenniveau III wird durch den obersten Bogen 7 des Bogenstapels 8 gebildet.

Um den Bogen 7 vom Bogenstapel 8 zu separieren, ist ein Saugteller 29 des Hubsaugers 19 vertikal geführt auf die drei Höhenniveaus I, II, III verstellbar. Selbstverständlich können Einstellmittel für verschiedene Ansaughöhen III in Abhängigkeit des zu verarbeitenden Bogenmaterials vorgesehen sein. Zur Einleitung der Hubbewegung weist der Hubsauger 19 ein Kurvengetriebe 13 auf, welches über eine Steuerrolle 31 mit einer Steuerkurve 32 in Verbindung steht. Die Steuerkurve 32 wird im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine angetrieben. Hierbei kann der Antrieb direkt über Getriebemittel von der Bogen verarbeitenden Maschine erfolgen oder auch mittels eines entsprechend ansteuerbaren Elektromotors.

Beim erfindungsgemäßen Arbeitsverfahren wird der Hubsauger 19 mittels des Kurvengetriebes 30 auf das dem Höhenniveau III entsprechende Ansaugniveau abgesenkt (Fig. 2). Der oberste Bogen 7 des Bogenstapels 8 wird angesaugt und auf das dem Höhenniveau II entsprechende Übergabe-/Transportniveau angehoben (Fig. 5).

Während des Separierens des Bogens 7 vom Bogenstapel 8 wird der Schleppsauger 21 bzw. der Saugteller 28 aus der ersten Endlage A in die zweite Endlage B auf dem Höhenniveau I zurückbewegt, welches oberhalb des Transportniveaus II liegt, damit der Schleppsauger 24 nicht ein Ende des abgeförderten Bogens 7a und den nachfolgend angehobenen Bogen 7 berührt (Fig. 3).

In der Endstellung B wird der Saugteller 28 des Schleppsaugers 21 auf das Übergabe- /Transportniveau II abgesenkt, um den vom Stapel 8 separierten neuen Bogen 7a vom Hubsauger 19 zu übernehmen (Fig. 4).

Nach erfolgtem Ansaugen des Bogens 7a durch den Schleppsauger 21 bzw. Saugteller 28 wird der Hubsauger 19 belüftet, so daß der Saugteller 29 den Bogen 7a freigibt. Daraufhin wird der Hubsauger 19 und der Saugteller 29 vom Übergabeniveau II in etwa auf das dem Höhenniveau I entsprechenden Rücklaufniveau angehoben, damit der Saugteller 29 während des etwa zeitgleich ausgeführten Transport des Bogens 7a durch den Schleppsauger 21 nicht mit der Oberfläche des Bogens 7a in Berührung gerät (Fig. 5).

Nachdem das Ende des Bogens 7, 7a den Bereich des Hubsaugers 19 verlassen hat, wird dieser zur Aufnahme des nächstens Bogens 7 auf den Bogenstapel 8 abgesenkt (Fig. 2).

Bezugszeichen

1

Druckmaschine

2

Anleger

3

Druckwerk

4

Druckwerk

5

./.

6

Ausleger

7

Bogen

7

a nächster Bogen

8

Bogenstapel

9

Zuführtisch

10

Stapelplatte

11

Plattenzylinder

12

Plattenzylinder

13

Druckplattenbefestigungseinrichtung

14

Druckplattenbefestigungseinrichtung

15

./.

16

Druckplattenwechsler

17

Druckplattenwechsler

18

Saugkopf

19

Hubsauger

20

./.

21

Schleppsauger

22

Blaseinrichtung

23

Tastelement

24

Anschlag

25

./.

26

Kolben-/Zylindereinheit

27

Unterdruckquelle

28

Saugteller (

21

)

29

Saugteller (

19

)

30

Kurvengetriebe

31

Steuerrolle

32

Steuerkurve
A Endstellung
B Endstellung
I Ansaugniveau
II Übergabeniveau
III Rücklaufniveau

Claims

1. Verfahren zum Vereinzeln und Transportieren von Bogen von einem Bogenstapel zu einer Bogen verarbeitenden Maschine, wobei der jeweilige Bogen mittels mindestens eines Hubsaugers auf ein oberhalb des Ansaugniveaus liegendes Übergabeniveau angehoben wird, auf welchem der Bogen von mindestens einem Schleppsauger übernommen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß daraufhin der Schleppsauger (21) den Bogen (7) auf dem Übergabeniveau (II) in Richtung der Bogen verarbeitenden Maschine (I) transportiert, und
daß nach Übergabe des Bogens (7) vom Hubsauger (19) an den Schleppsauger (21) der Hubsauger (19) auf ein oberhalb des Übergabeniveaus (II) liegendes Höhenniveau (I) angehoben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleppsauger (21) bei einer Rückwärtsbewegung von einem Endpunkt (A) zu einem Endpunkt (B) auf einem oberhalb des Übergabeniveaus (II) liegenden Rücklaufniveau bewegt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rücklaufniveau das Höhenniveau (I) ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubsauger (19) nach einem Abtransport des Bogens (7a) von dem Höhenniveau (I) auf das Ansaugniveau (III) abgesenkt wird.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 3, mit einem Hubsauger zum Separieren eines Bogens von einem Bogenstapel und einem Schleppsauger zum Transportieren des Bogens in Richtung einer Bogen verarbeitenden Maschine, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubsauger (19) mittels eines Kurvengetriebes (30) auf drei unterschiedliche Höhenniveaus (I, II, III) verstellbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansaughöhe (III) des Hubsaugers (19) einstellbar ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleppsauger (21) pneumatisch auf zwei unterschiedliche Höhenniveaus (I, II) verstellbar ist.

8. Verwendung eines der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4 oder einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8 an einer Bogenrotationsdruckmaschine (I).