DE10123333A1 - Mehrteilnehmer-Detektion mittels RAKE-Empfänger-Struktur - Google Patents
Mehrteilnehmer-Detektion mittels RAKE-Empfänger-StrukturInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Mehrteilnehmer-Detektion mittels einer RAKE-Empfänger-Struktur werden ein oder mehrere RAKE-Finger zur Verminderung des Leistungsverbrauchs der RAKE-Empfänger-Struktur im Betrieb deaktiviert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung des Si
gnalverarbeitungsaufwands bei Mehrteilnehmer-Detektion mit
tels einer RAKE-Empfänger-Struktur und eine RAKE-Empfänger-
Struktur für die Mehrteilnehmer-Detektion mit vermindertem
Signalverarbeitungsaufwand.
Der Einsatz von Mehrteilnehmer-Detektionstechniken, auch als
JD-(Joint Detection-)Entzerrung bezeichnet, ermöglicht einer
seits hohe Nutzdatenraten in Mobilfunksystemen, andererseits
erfordern JD-Entzerrungsverfahren einen extrem hohen Signal
verarbeitungsaufwand. Bei CDMA-(Code Division Multiple Ac
cess-)Systemen, etwa bei UMTS (Universal-Mobile-Telecommuni
cations-System), ergeben sich die hohen Nutzdatenraten durch
die Möglichkeit, kurze Spreizcodes zu verwenden und damit ho
he Symbolraten zu erzielen. Der extrem hohe Signalverarbei
tungsaufwand einer JD-Entzerrung beruht auf dem Funkti
onsprinzip der JD-Entzerrung. Dieses besteht darin, die durch
andere aktive Mobilfunkteilnehmer verursachten Störungen
(sogenannte Intrazell-Interferenz) durch explizite Detektion
dieser Teilnehmersignale zu eliminieren. Das heisst, durch
Ausnutzen der Tatsache, dass die durch die Aktivitäten ande
rer Teilnehmer verursachten Störungen deterministisch (kein
Rauschen) sind, können diese Störungen erheblich verringert
oder im Idealfall eliminiert werden.
Der extrem hohe Signalverarbeitungsaufwand macht bisher den
Einsatz von JD-Algorithmen in Mobilstationen nahezu unmög
lich. Die gegenwärtig in Mobilstationen eingesetzten Signal
prozessoren sind für bekannte JD-Algorithmen zu wenig lei
stungsfähig. Ihr Ersatz durch leistungsfähigere (und damit
teurere) Signalprozessoren erscheint zu Zeit ebenfalls nicht
realisierbar, da in diesem Fall ein zu hoher Stromverbrauch
auftreten würde.
Neben der gleichzeitigen Aktivität mehrerer Mobilfunkteilneh
mer besteht eine weitere Besonderheit im Mobilfunk darin,
dass Funksignale der Mehrwege-Ausbreitung unterliegen. Das
heisst, dass durch Reflexion, Streuung und Beugung des gesen
deten Funksignals an diversen Hindernissen im Ausbreitungsweg
am Empfänger mehrere Signal-Empfangsversionen auftreten, die
zeitlich zueinander verschoben und unterschiedlich abge
schwächt sind. Das Funktionsprinzip eines RAKE-Empfängers be
ruht darauf, diese Empfangssignal-Versionen (Pfade) getrennt
auszuwerten und dann zeitrichtig zu überlagern. Die Bezeich
nung RAKE ("Harke") beschreibt dabei in bildhafter Weise die
Struktur eines solchen Empfängers, wobei die "Zinken" der
Harke die RAKE-Finger repräsentieren und der "Stiel" der Har
ke das ausgangsseitig bereitgestellte, überlagerte Empfangs
signal darstellt.
Mit RAKE-Empfängern lassen sich ausgezeichnete Detektionser
gebnisse erzielen. Problematisch für den Mobilfunk ist jedoch
ihr hoher Stromverbrauch, der auf die parallele Struktur der
RAKE-Finger und dem dadurch vervielfachten Signalverarbei
tungsaufwand zurückzuführen ist.
Ein Verfahren zur JD-Entzerrung ist in dem Buch "Analyse und
Entwurf digitaler Mobilfunksysteme" von P. Jung, B. G. Teubner
Verlag, Stuttgart 1997, auf den Seiten 188 bis 215 sowie 315
bis 318 ausführlich beschrieben. Dieses Verfahren wird als
blockweise JD-Entzerrung bezeichnet, da die von sämtlichen
Teilnehmern innerhalb eines Datenblocks gesendeten Daten
durch Lösung eines die Übertragung des gesamten Datenblocks
beschreibenden linearen Gleichungssystems im Empfänger rekon
struiert werden. Die Lösung des linearen Gleichungssystems
erfolgt dabei durch sogenannte Cholesky-Zerlegung der das
Gleichungssystem repräsentierenden Matrix.
In dem Buch "Nachrichtenübertragung" von K. D. Kammeyer, B. G.
Teubner Verlag, Stuttgart, 1996, 2. Auflage, sind auf den
Seiten 658 bis 684 verschiedene RAKE-Empfänger beschrieben.
Dort ist erwähnt, dass in dem RAKE-Empfänger eine gewichtete
Pfadsummation günstig ist, sofern sich die Gesamt-Empfangs
energie ungleichmäßig über die detektierten Pfade (das heißt
die Finger des RAKE-Empfängers) verteilt. Dadurch kann zwar
das Rauschen, nicht jedoch die Leistungsaufnahme des RAKE-
Empfängers verringert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzu
geben, welches dazu beiträgt, den Signalverarbeitungsaufwand
bei einer Mehrteilnehmer-Detektion zu vermindern. Darüber
hinaus zielt die Erfindung darauf ab, einen für die Mehrteil
nehmer-Detektion geeigneten Empfänger mit reduziertem Signal
verarbeitungsaufwand zu schaffen.
Die Aufgabenstellung wird durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche gelöst.
Durch das Deaktivieren von einem oder mehreren RAKE-Fingern
der zur Mehrteilnehmer-Detektion eingesetzten RAKE-Empfänger-
Struktur kann der Signalverarbeitungsaufwand für die Entzer
rung erheblich reduziert werden, da nur die energierelevanten
Bereiche der Kanalimpulsantwort, die für die Gewährleistung
einer geforderten Dienstqualität (Quality of Service: QoS)
notwendig sind, in den JD-Algorithmus einfließen.
Wie im folgenden noch näher erläutert, basiert die Mehrteil
nehmer-Detektion auf dem Lösen eines linearen Gleichungssy
stems, welches durch eine JD-Systemmatrix gegeben ist. Die
JD-Systemmatrix kann auf die Struktur eines RAKE-Empfängers
abgebildet werden, so dass jeder RAKE-Finger einem definier
ten Abschnitt der Matrix zugeordnet ist. Durch Deaktivieren
eines RAKE-Fingers wird dieser Abschnitt der Systemmatrix
nicht mehr berücksichtigt, das heisst die Systemmatrix (und
damit das zu lösende lineare Gleichungssystem der JD-Ent
zerrung) wird in seiner Dimension reduziert. Dies bewirkt die
Verminderung des Leistungsverbrauchs durch Deaktivieren eines
RAKE-Fingers.
Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens kennzeichnet sich durch die Schritte des Messens
der Energien der den RAKE-Fingern zugeordneten Signalen und
des Bestimmens des oder der zu deaktivierenden RAKE-Finger in
Abhängigkeit von den gemessenen Energien. Das heisst, die
Auswahl der Finger, die zu deaktivieren bzw. abzuschalten
sind, erfolgt vorzugsweise in Abhängigkeit der Energien der
in den einzelnen RAKE-Fingern verarbeiteten Signale.
Neben der Auswahl ist die Anzahl der RAKE-Finger festzulegen,
die deaktiviert werden können. Die Bestimmung der Anzahl der
zu deaktivierenden Finger erfolgt vorzugsweise in Abhängig
keit von einer für die Dienstqualität des detektierten Sig
nals charakteristischen Bewertungsgröße, beispielsweise der
Bit-Fehlerrate (Bit Error Rate: BER). Dabei wird ein Wert für
diese Bewertungsgröße ermittelt und die Anzahl der aktiven
RAKE-Finger in Abhängigkeit von dem ermittelten Wert der Be
wertungsgröße bestimmt.
Vorzugsweise kommt das erfindungsgemäße Verfahren in einer
Mobilstation eines Mobilfunksystems zum Einsatz, da dort be
sonders strenge Anforderungen an die Minimierung der Lei
stungsaufnahme des Empfängers gestellt sind.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, dass eine Zero Forcing (ZF) JD-
Entzerrung oder eine MMSE (Minimum Mean Square Error) JD-
Entzerrung der erhaltenen Datensignale vorgenommen wird. Die
Reduzierung des Rechenaufwands für die ZF bzw. MMSE Entzer
rung wird, wie bereits erwähnt, durch das Deaktivieren eines
oder mehrerer RAKE-Finger bewirkt.
Eine erfindungsgemäße RAKE-Empfänger-Struktur umfasst Mittel
zum Deaktivieren eines oder mehrerer RAKE-Finger zur Vermin
derung des Leistungsverbrauchs während des Mehrteilnehmer-
Detektionsbetriebs.
Dabei umfasst die erfindungsgemäße RAKE-Empfänger-Struktur
vorzugsweise ein Mittel zum Messen der Energien der den RAKE-
Fingern zugeordneten Signalen, sowie ein Mittel zum Bestimmen
des oder der zu deaktiviernden RAKE-Finger in Abhängigkeit
von den gemessenen Energien.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in die
ser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Luftschnittstelle
eines Mobilfunksystems mit einer Mobilstation und
einer Basisstation;
Fig. 2 ein vereinfachtes Blockschaltbild zur Erläuterung
der Struktur des Basisband-Abschnittes einer erfin
dungsgemäßen RAKE-Empfänger-Struktur;
Fig. 3 eine Darstellung zur Erläuterung des erfindungsge
mäßen Abschaltens eines RAKE-Fingers bei einer
Mehrteilnehmer-Entzerrung in einer RAKE-Empfänger-
Struktur; und
Fig. 4 ein Diagramm, in welchem die aus einer Simulation
ermittelte Bit-Fehlerrate (BER) gegenüber dem Si
gnal-zu-Rausch Verhältnis (SNR) für eine unter
schiedliche Anzahl von aktiven RAKE-Fingern darge
stellt ist.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Luftschnitt
stelle eines zellularen Mobilfunksystems. Eine einem bestimm
ten Teilnehmer zugeordnete Mobilstation MS steht mit einer
Basisstation BS in Funkverbindung. Dargestellt ist die Ab
wärtsstrecke, das heisst die Verbindung von der Basisstation
BS (Sender) zu der Mobilstation MS (Empfänger).
Die Funkverbindung unterliegt der Mehrwegeausbreitung, das
heisst ein von der Basisstation BS ausgesendetes Funksignal
kann die Mobilstation MS auf unterschiedlichen Übertragungs
wegen oder Pfaden P1, P2 der Luftschnittstelle erreichen.
Aufgrund von Reflexion, Streuung und Beugung weisen die ein
zelnen Pfade P1, P2 ein unterschiedliches Übertragungsverhal
ten auf und können als unabhängige Übertragungskanäle be
trachtet werden. Insbesondere weisen diese Übertragungskanäle
(Pfade der Luftschnittstelle) unterschiedliche Laufzeiten und
unterschiedliche Signal-Abschwächungen auf. Ersteres hat zur
Folge, dass an der Mobilstation MS zeitlich versetzte Emp
fangssignal-Versionen empfangen werden, letzteres bewirkt,
dass diese Empfangssignal-Versionen unterschiedliche Energien
aufweisen.
Es wird ein Mobilfunksystem betrachtet, welches eine CDMA-
Spreizcodierung der Teilnehmersignale einsetzt. Bei der CDMA-
Spreizcodierung wird jedem ausgesendeten Symbol senderseitig
ein CDMA-Spreizcode aufgeprägt, der dieses Symbol unterscheidbar
gegenüber den Symbolen anderer Teilnehmer (oder
allgemeiner anderer "logischer" Kanäle) macht. Das Aufprägen
eines CDMA-Spreizcodes auf ein auszusendendes Datensymbol
kann beispielsweise durch Aufmultiplikation der den CDMA-
Spreizcode repräsentierenden CDMA-Spreizcodefolge auf das
Symbol durchgeführt werden. Die Elemente der CDMA-Spreiz
codefolge werden als Chips bezeichnet.
Bei UMTS beträgt die Zeitdauer Tc eines Chips etwa 0,26 µs,
das heißt, die Chiprate 1/Tc ist etwa 3,84 MHz. Die Anzahl
der Chips pro Symbol wird als Spreizfaktor Q bezeichnet. Q
ist variabel, es gilt Q = Ts/Tc, wobei Ts die Symbolzeitdauer
bezeichnet.
Fig. 2 zeigt einen Basisband-Abschnitt einer erfindungsgemä
ßen RAKE-Empfänger-Struktur. Der Basisband-Abschnitt weist
einen Eingangsspeicher IN_RAM auf, dem ein Signal, bestehend
aus einem Strom komplexer Daten r, zugeführt wird. Der Ein
gangsspeicher IN_RAM führt eine Zwischenspeicherung der Daten
r durch.
Eine Such- und Synchronisationseinheit SE greift auf die in
dem Eingangsspeicher IN_RAM abgelegten Daten r zu und führt
anhand einer Auswertung darin enthaltener und zuvor aus dem
Datensignal separierter Pilotsymbole (das heißt dem Empfän
ger bekannter Symbole) eine Erkennung der Datenstruktur un
terschiedlicher, über verschiedene Pfade P1, P2 erhaltener
Signalversionen und der zeitlichen Lagen der Signalversionen
durch.
Von der Such- und Synchronisationseinheit SE ermittelte Pfad
information ADDP betreffend das Auftreten und die Anzahl un
terschiedlicher Signalversionen wird dem Eingangsspeicher
IN_RAM zugeleitet, und Synchronisationsinformation sync wird
einem RAKE-Finger-Abschnitt RF des RAKE-Empfängers zugeführt.
Ferner greift eine Steuer- und Bewertungseinheit SB auf den
Eingangsspeicher IN_RAM zu. Der Steuer- und Bewertungseinheit
SB wird auch die Pfadinformation ADDP zugeleitet. Die Steuer-
und Bewertungseinheit SB gibt ein Steuersignal st aus, wel
ches einer Deaktivierungseinrichtung DEAK zugeführt wird. Die
Deaktivierungseinrichtung DEAK erzeugt daraufhin ein Schalt
signal sw, welches dem RAKE-Finger-Abschnitt RF zugeleitet
ist. Ferner teilt die Deaktivierungseinrichtung DEAK eine dem
Schaltsignal sw entsprechende Information einer Berechnungs
einheit CU mit.
Die Berechnungseinheit CU dient der Berechnung von Entzerrer-
Koeffizienten. Zu diesem Zweck steht sie ferner mit einem Ka
nalschätzer CE in Verbindung, welcher der Berechnungseinheit
CU fortlaufend aktualisierte Kanalinformation z. B. in Form
von Kanal-Koeffizienten (das heißt der diskretisierten Ka
nalimpulsantwort) liefert.
In einem Codespeicher CDS sind die in dem Mobilfunksystem
verfügbaren Spreizcodes ("spreading codes") CSP und Verwürfe
lungscodes ("scrambling codes") CSC abgelegt. Die Codeelemen
te dieser Codes sind Chips. Die genannten Codes sind für die
Berechnungseinheit CU zur Berechnung der Entzerrer-Koeffi
zienten verfügbar.
Der RAKE-Finger-Abschnitt RF umfasst eingangsseitig ein
Schaltmittel SM, mittels welchem in Abhängigkeit von dem
Schaltsignal sw im Signalweg hinter dem Schaltmittel SM ange
ordnete RAKE-Finger selektiv aktiviert bzw. deaktiviert wer
den können. Das Schaltmittel SM ist in Fig. 2 in mehr oder
weniger symbolischer Weise in Form einer Reihe aus Schaltern
dargestellt, das Aktivieren bzw. Deaktivieren einzelner RAKE-
Finger kann jedoch hardwaretechnisch auch durch andere Maß
nahmen erreicht werden.
In den Signalwegen hinter dem Schaltmittel SM sind Synchroni
sationseinheiten angeordnet. Die Synchronisationseinheiten
dienen der Synchronisierung der einzelnen RAKE-Finger und
sind zu diesem Zweck beispielsweise aus einem Zwischenspei
cher S und einem Interpolator I aufgebaut.
Im Signalweg hinter den Synchronisationseinheiten ist eine
Gewichtungseinheit WG vorgesehen. Die Gewichtungseinheit WG
umfasst ein Array aus Multiplizierern M, mittels welchem die
einzelnen RAKE-Finger-Signale durch Aufmultiplikation von
Entzerrer-Koeffizienten einer Mehrteilnehmer-Entzerrung un
terworfen werden.
Die Gewichtungseinheit WG gibt RAKE-Finger-individuell JD-
entzerrte Ausgangssignale F1, F2, . . ., F8 aus. Diese werden
in üblicher Weise von einem Combiner CB (beispielweise Maxi
mum Ratio Combiner: MRC) kombiniert und zu einem Ausgangs
signal zusammengeführt. Das Ausgangssignal besteht aus
den im Empfänger geschätzten Rekonstruktionen der gesendeten
Symbole.
Im folgenden wird die Arbeitsweise des in Fig. 2 dargestell
ten Basisband-Abschnitts einer erfindungsgemäßen RAKE-
Empfänger-Struktur näher erläutert.
Die eingangsseitige, hier nicht dargestellte Erzeugung der
Basisband- oder Zwischenfrequenz-Daten r kann auf üblichem
Wege erfolgen, z. B. mittels einer (nicht dargestellten) Hete
rodyn-Stufe. Diese umfasst z. B. eine Hochfrequenz-Mischstufe,
welche aus einem über eine Antenne empfangenen Signal analoge
Inphase(I)- und Quadratur(Q)-Signalkomponenten erzeugt und
diese durch Frequenzmischung auf eine geeignete Zwischenfre
quenz oder in das Basisband heruntermischt. Die herunterge
mischten analogen I- und Q-Signalkomponenten werden von Analog-Digital-Umsetzern
digitalisiert. Die Digitalisierung er
folgt z. B. mit einer Abtastrate von 2/TC, d. h. beispielsweise
etwa 8 MHz, wobei die einzelnen Chips der für den CDMA-
Vielfachzugriff verwendeten Spreizcodes aufgelöst werden.
Die digitalisierten I- und Q-Signalkomponenten werden dann
in ebenfalls bekannter Weise mittels eines digitalen Tief
passfilters geglättet und gegebenenfalls durch eine Frequenz
korrektureinheit frequenzkorrigiert.
Die Aufteilung der auf diese Weise erzeugten Abtastwerte
(Daten r) auf die Signalkomponenten r F1, r F2, . . ., r F8 für die
einzelnen RAKE-Finger erfolgt unter Steuerung der Such- und
Synchronisationseinheit SE mittels der Pfadinformation ADDP.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird an dieser Stelle
das Prinzip eines herkömmlichen RAKE-Empfängers beschrieben.
Dieses besteht darin, dass jeder RAKE-Finger genau einem Pfad
("Subkanal") der Luftschnittstelle zugeordnet ist. Das
heisst, es werden mittels der Pfadinformation ADDP aus dem
Eingangsspeicher IN_RAM Abtastwerte pfadbezogen ausgelesen
und die entsprechenden Daten r F1, r F2, . . ., r F8 den einzelnen
RAKE-Fingern zugeleitet.
Nachfolgend erfolgt eine pfadindividuelle Synchronisation der
RAKE-Finger. Zu diesem Zweck umfasst die von der Such- und
Synchronisationseinheit SE ausgegebene Synchronisationsinfor
mation sync Grob- und Feinsynchronisationssignale für jeden
RAKE-Finger. Die Grobsynchronisationssignale stellen indivi
duelle zeitgesteuerte Ausleseanweisungen für die Zwischen
speicher S dar und bewirken eine Grobsynchronisation der ein
zelnen RAKE-Finger z. B. bis zu einer Genauigkeit von Tc. Die
Feinsynchronisation erfolgt jeweils mittels der Interpolato
ren I durch Interpolation der Abtastwerte in den jeweiligen
RAKE-Fingern in Abhängigkeit von individuellen Interpolati
onsanweisungen. Die Interpolationsanweisungen (Feinsynchro
nisationssignale) werden in der Such- und Synchronisations
einheit SE beispielsweise durch einen Früh-Spät-Korrelator
ermittelt.
Durch die Interpolation der Abtastwerte wird eine Verminde
rung der Abtastrate in jedem RAKE-Finger auf 1/Tc vorgenom
men, d. h. jeder Chip wird durch einen Signalwert repräsen
tiert. Die Signale hinter den Interpolatoren I sind mit einer
Genauigkeit von mindestens Tc/2 synchron.
Bei der erfindungsgemäßen JD-RAKE-Struktur sind die RAKE-
Finger hingegen nicht bestimmten Pfaden der Luftschnittstelle
zugeordnet. Statt einer pfadindividuellen Synchronisierung
wird zwischen jedem Finger ein fester relativer Zeitversatz
von jeweils einer Symbolzeitdauer, d. h. Q Chips, eingestellt.
Dies kann mittels der Speicher S erfolgen (in diesem Fall er
halten die RAKE-Finger dieselben Daten r F1, r F2, . . ., r F8) oder
die Zeitversätze können durch einen entsprechend zeitversetz
ten Datenabruf aus dem Eingangsspeicher IN_RAM bewerkstelligt
werden. Nur der erste ("früheste") Finger muss pfadbezogen
synchronisiert werden, die Synchronisation der anderen Finger
orientiert sich dann an diesem Finger.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Signalverarbeitung in
den RAKE-Fingern betrachtet.
Wie viele RAKE-Finger des RAKE-Finger-Abschnitts RF zur Ent
zerrung des erhaltenen Signals aktiv sind, wird durch die
Steuer- und Bewertungseinheit SB bestimmt. In der Steuer- und
Bewertungseinheit SB werden die Energien der den einzelnen
Fingern zugeordneten symbolweise zeitversetzten Signalsequen
zen geschätzt. Das heisst, es werden jeweils die Energie von
Chip-Teilsequenzen der Länge Q des Kanals, beginnend mit dem
ersten Tap des Kanals, geschätzt. Die Energieschätzung er
folgt mit Hilfe der von dem Kanalschätzer CE geschätzten Ka
nalimpulsantworten.
Ferner wird der Steuer- und Bewertungseinheit SB Information
über die erreichte Dienstqualität, beispielsweise Information
zur Ermittlung des BER oder ein von einer anderen Funktions
einheit bereits ermittelter Wert für das BER mitgeteilt. Für
die Ermittlung von Information über die erreichte Dienstqua
lität stehen verschiedene bekannte Verfahren zur Verfügung,
z. B. kann sie bei der Kanaldecodierung, gegebenenfalls im
Rahmen einer blockweisen Turbo-Decodierung, erhalten werden.
Die Auswahl der RAKE-Finger erfolgt anhand der ermittelten
Energien der Signalsequenzen. Es werden die Signalsequenzen
mit den höchsten Energien für die Entzerrung verwendet.
Die Anzahl der RAKE-Finger, die für eine ausreichende Detek
tionsqualität zugeschaltet werden müssen, ergibt sich aus der
ermittelten Dienstqualität, ausgedrückt z. B. durch das BER.
Liegt das ermittelte BER über einem geforderten Sollwert,
müssen weitere RAKE-Finger zugeschaltet werden, um die
Dienstqualität zu verbessern. Im umgekehrten Fall, das heisst
sofern das geschätzte BER unter dem Sollwert des geforderten
BER liegt, können ein oder mehrere RAKE-Finger abgeschaltet
werden.
Die Abschaltung wird in dem hier dargestellten Beispiel über
die Deaktivierungseinrichtung DEAK und das Schaltmittel SM
vorgenommen. Gleichzeitig wird der Berechnungseinheit CU mit
geteilt, dass für die abgeschalteten RAKE-Finger eine Berech
nung von Entzerrer-Koeffizienten nicht mehr erforderlich ist.
Infolgedessen können auch die entsprechenden Multiplizierer
der Gewichtungseinheit WG deaktiviert werden.
Das beschriebene Verfahren (Bestimmung der Auswahl und der
Anzahl der aktiven RAKE-Finger) wird in einer Abarbeitungs
schleife ständig wiederholt ausgeführt, so dass stets aktua
lisierte Angaben (Gesamtanzahl, Fingernummern) über die benö
tigten aktiven RAKE-Finger vorliegen. Dadurch wird der im Mo
bilfunk auftretenden Zeitvarianz der Empfangsbedingungen
Rechnung getragen.
Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, dass ein wech
selnde Anzahl von RAKE-Fingern im RAKE-Finger-Abschnitt RF
aktiv bzw. deaktiv sind. Um diesbezüglich einen unnötig hohen
Hardware-Aufwand zu vermeiden, sowie auch aus anderen Grün
den, kann in nicht dargestellter Weise eine Multiplexierung
der RAKE-Finger im RAKE-Finger-Abschnitt RF vorgesehen sein.
Beispielsweise können (wie dargestellt) acht tatsächliche
RAKE-Finger und eine vierfache Multiplexierung dieser Hardwa
restruktur eine Gesamtzahl von 32 RAKE-Fingern (davon 24 vir
tuelle RAKE-Finger) ermöglichen.
Ein weiterer Gesichtspunkt besteht darin, dass z. B. bei UMTS,
aber auch in anderen CDMA-Systemstandards, variable Spreiz
faktoren eingesetzt werden können. Da die Multiplizierer M
der Gewichtungseinheit WG bei der Mehrteilnehmer-Entzerrung
eine chipweise Multiplikation durchführen (das heisst jeder
Chip eines RAKE-Finger-Signals wird mit einem von der Berech
nungseinheit CU ermittelten Entzerrer-Koeffizienten multipli
ziert), und jede Multiplikation komplexwertig auszuführen ist
(eine komplexwertige Multiplikation entspricht vier reellen
Multiplikationen), kann darüber hinaus innerhalb des RAKE-
Finger-Abschnitts RF eine Multiplexierung der einzelnen Mul
tiplizierer M innerhalb der Gewichtungseinheit WG günstig
sein. In diesem Fall ist im Signalweg hinter den Multiplizie
rern M in nicht dargestellter Weise eine Demultiplexer-Schal
tung angeordnet. Beispielsweise können 16 Hardware-Multipli
zierer M vorgesehen sein, wobei jeder Multiplizierer M Signale
von maximal zwei (der 32 gemultiplexten) RAKE-Fingern ver
arbeiten kann.
Die Verwendung eines RAKE-Empfängers zur Durchführung einer
JD-Entzerrung beruht wie bereits erwähnt darauf, dass die Sy
stemmatrix eines JD-Übertragungssystems auf die Systemmatrix
eines Q-fach überabgetasteten RAKE-Empfängers abgebildet wer
den kann. Dies wird im folgenden erläutert:
Ein Übertragungskanal bezüglich des k-ten Teilnehmers wird im Chiptakt-Kanalmodell, dargestellt im Matrix-Vektor-Formalis mus, durch eine Matrix A (k)|G der Dimension Ws.Q × (Ls + Ws - 1) be schrieben, welche sowohl die senderseitige Signalbearbeitung durch Aufmultiplizieren von Spreizcodes und Verwürfelungs codes auf die auszusendenen Datensymbole s als auch die bei der Übertragung über die Luftschnittstelle erlittenen Signal verzerrungen beschreibt. Mit Ls wird die Kanallänge in Symbo len, d. h. das Kanalgedächtnis im Symboltakt-Kanalmodell, und mit Ws die (wählbare) Anzahl der für die Entzerrung berück sichtigten Symbole bezeichnet. Ein hochgestelltes T bezeich net den transponierten Vektor bzw. die transponierte Matrix, Unterstreichungen deuten an, dass eine Größe komplexwertig ist.
Ein Übertragungskanal bezüglich des k-ten Teilnehmers wird im Chiptakt-Kanalmodell, dargestellt im Matrix-Vektor-Formalis mus, durch eine Matrix A (k)|G der Dimension Ws.Q × (Ls + Ws - 1) be schrieben, welche sowohl die senderseitige Signalbearbeitung durch Aufmultiplizieren von Spreizcodes und Verwürfelungs codes auf die auszusendenen Datensymbole s als auch die bei der Übertragung über die Luftschnittstelle erlittenen Signal verzerrungen beschreibt. Mit Ls wird die Kanallänge in Symbo len, d. h. das Kanalgedächtnis im Symboltakt-Kanalmodell, und mit Ws die (wählbare) Anzahl der für die Entzerrung berück sichtigten Symbole bezeichnet. Ein hochgestelltes T bezeich net den transponierten Vektor bzw. die transponierte Matrix, Unterstreichungen deuten an, dass eine Größe komplexwertig ist.
Eine Sequenz bestehend aus Ls + Ws - 1 auszusendenden Datensymbo
len
des k-ten Teilnehmers wird im
Vektor-Matrix-Formalismus durch den (Spalten-)Vektor
der Dimension (Ls + Ws - 1) × 1 zum n-ten
Zeitschritt beschrieben.
Bezüglich aller K Teilnehmer wird mit
s n = (s (1)T|n . . . s (k)T|n . . . s (K)T|n)T (1)
der sogenannte "kombinierte" Vektor sämtlicher gesendeter Da
tensymbole, bezogen auf den n-ten Zeitschritt, gebildet. Sei
ne Dimension ist K.(Ls + Ws - 1) × 1.
Die gesendeten Datensymbole werden spreizcodiert, über je
weils mehrere Pfade zum Empfänger übertragen und dort mittels
JD entzerrt.
Die Gleichung für die Rekonstruktion k|n des vom k-ten Teil
nehmer zum Zeitschritt n ausgesendeten Datensymbols im Emp
fänger lautet:
k|n = m (k) r n mit r n = A G s n (2)
Dabei wird das gesamte Mehrteilnehmer-System bestehend aus K
Teilnehmern (einschließlich Spreizcodierungen und bei der Si
gnalübertragung auftretender Signalverzerrungen) durch die
sogenannte Mehrteilnehmer-Systemmatrix A G der Dimension
Ws.Q × K(Ls + Ws - 1) beschrieben.
Der Vektor r n repräsentiert die auf alle Teilnehmer zurück
gehenden empfangenen Daten im Chiptakt. Die empfängerseitige
JD-Entzerrung der empfangenen Daten bezüglich des k-ten Teil
nehmers wird in diesem Modell durch einen Entzerrer-Vektor
m (k) der Dimension 1 × Ws.Q realisiert, der auf der Basis der
geschätzten Kanalkoeffizienten von der Berechnungseinheit CU
berechnet wird. Die Ws.Q Elemente des Entzerrer-Vektors m (k)
sind die Entzerrer-Koeffizienten für den k-ten Teilnehmer.
Die Berechnungsvorschrift für den Entzerrer-Vekor m (k) ist
abhängig von dem gewählten Entzerrer-Algorithmus. Für den
Fall einer ZF-Entzerrung wird sie später noch angegeben.
Die Mehrteilnehmer-Systemmatrix A G ergibt sich in folgender
Weise aus Systemmatrizen A (k)|G der Dimension Ws.Q × (Ls + Ws - 1) be
züglich der einzelnen Teilnehmer:
Die Teilnehmer-Systemmatrizen A (k)|G sind definiert durch:
wobei A'(k) im allgemeinen Fall eine Matrix der Dimension Q × Ls
ist, die hier zur besseren Darstellbarkeit für den Sonderfall
Ls = 2 (d. h. der Dimension Q × 2) angegeben ist.
Die Elemente der Matrizen A'(k) ergeben sich aus den jeweili
gen Spreizcodes der Teilnehmer und den Kanaleigenschaften:
a (k) = C'(k) h (k)T (6)
Dabei ist a (k) = (a (k)|1 . . . a (k)|Q+L-1)T ein Vektor der Dimension
(Q + L - 1) × 1 und C'(k) ist eine durch den Spreizcode CSP des be
trachteten k-ten Teilnehmers, hier mit c (k) = (c k|1 . . . c k|Q) be
zeichnet, gegebene Matrix
der Dimension (Q + L - 1) × L. Dabei wird mit L die Kanallänge in
Chips im Chiptakt-Kanalmodell bezeichnet.
h (k) = (h k|1 . . . h k|L)T ist der (Spalten-)Vektor, der aus den L Ka
nalimpulsantworten h k|1, h k|2, . . ., h k|L bezüglich des k-ten Teil
nehmers gebildet ist.
Es wird zur einfacheren mathematischen Darstellung angenom
men, daß kein Verwürfelungscode eingesetzt wird.
Eine analoge Beschreibung eines Übertragungssystems (jedoch
bezogen auf eine blockweise Datenübertragung) ist im Stand
der Technik bekannt und ausführlich in den Buch "Analyse und
Entwurf digitaler Mobilfunksysteme" von P. Jung, B. G. Teubner
Verlag Stuttgart, 1997, auf den Seiten 188-215 beschrieben.
Diese Literaturstelle wird durch Bezugnahme Gegenstand der
vorliegenden Schrift.
Es wird deutlich, dass der zur Berechnung eines gesendeten
Datensymbols des k-ten Teilnehmers benötigte "Entzerrer" m (k)
aus Q "Sub-Entzerrern" jeweils der Länge Ws besteht. D. h.,
dass zur JD-Entzerrung ein mit Q-facher Überabtastung betrie
bener RAKE-Empfänger benötigt wird. Ferner wird aus der vor
stehenden Analyse deutlich, dass die Entspreizung ein inte
graler Bestandteil der Entzerrung wird.
Bei einer ZF Mehrteilnehmer-Entzerrung werden die Entzerrer-
Koeffizienten (d. h. die Elemente des Entzerrervektors m (k))
durch Lösen des Gleichungssystems
m (k) A G = ζj (8)
berechnet. Dabei ist ζj ein 1 × K.(Ls + Ws - 1) (Zeilen-)Vektor, der
die ZF-Bedingung bezüglich eines bestimmten (k-ten) Teilneh
mers vorgibt. Der ZF-Vektor ζj läßt sich folgendermaßen dar
stellen
ζj = (0 . . . 010 . . . 0) (9)
wobei die 1 an der j-ten Position,
j = (k - 1)(Ls + Ws - 1) + 1, . . ., k(Ls + Ws - 1) steht.
j = (k - 1)(Ls + Ws - 1) + 1, . . ., k(Ls + Ws - 1) steht.
Ein anderer Algorithmus, der zur Mehrteilnehmer-Entzerrung
verwendet werden kann, ist MMSE und deren DF-(Decision Feed
back-)Varianten.
Fig. 3, oberer Teil A, veranschaulicht die Berechnung von k|n
eines beliebigen Teilnehmers k, im folgenden mit n bezeich
net, für Q = 4, Ws = 3, Ls = 3 und K = 1 durch die RAKE-
Empfänger-Struktur anhand einer Darstellung eines Ausschnitts
der Systemmatrix A G, der Entzerrer-Koeffizienten m1 bis m12,
der von dem Teilnehmer gesendeten Daten s n-2 bis s n+2 (in
Symbolrate), der empfangenen Daten r1 bis r12 (in Chiprate)
und des für den n-ten Zeitschritt geschätzten Datensymbols
n (Unterstreichungen werden in Fig. 3 ignoriert). Der RAKE-
Finger #1 verarbeitet die erste aus Q Chips bestehende Sig
nalsequenz, der RAKE-Finger #2 verarbeitet die zweite, um
Q.Tc verzögerten Q Daten, usw. D. h., das Eingangssignal an
jedem RAKE-Finger ist hinsichtlich der Symbolrate ein Q-fach
überabgetastetes Signal. Jeder Abtastwert enthält dieselbe
Information bezüglich des gesendeten Datensymbols, jedoch un
terschiedliche Information bezüglich des verwendeten Spreiz
codes und des Übertragungskanals.
Die aktuellen Energien der in den RAKE-Fingern verarbeiteten
Signale ergeben sich als Summe der jeweiligen Matrixelemente
in der durch den Pfeil P gekennzeichneten Spalte, d. h. für
den RAKE-Finger #1 als Summe der Matrixelemente a1, a2, a3,
a4, für den RAKE-Finger #2 als Summe der Matrixelemente a5,
a6, a7, a8, und für den RAKE-Finger #3 als Summe der Matrixe
lemente a9, a10, a11. Ein Maß für die Interferenz in jedem
RAKE-Finger wird durch die Summe der Matrixelemente in den
restlichen Spalten angegeben (d. h. für den RAKE-Finger #1 als
Summe der Matrixelemente a9, a10, a11, a5, a6, a7, a8; für
den RAKE-Finger #2 als Summe der Matrixelemente a9, a10, a11,
a1, a2, a3, a4; für den RAKE-Finger #3 als Summe der Matrixe
lemente a5, a6, a7, a8, a1, a2, a3, a4). Die aktuelle Energie
wird wie bereits erwähnt in jedem RAKE-Finger durch eine Mes
sung über eine Sequenz von Q Chips ermittelt. Die Energiemes
sung erfolgt somit in Symbolrate.
Sofern im RAKE-Finger #2 eine geringe Energie gemessen wird
und andererseits eine ausreichend hohe Dienstqualität ermit
telt wird, wird der RAKE-Finger #2 abgeschaltet. Dies ist in
Fig. 3, oberer Teil A, durch die Streichung des entsprechen
den Matrix-Abschnittes angedeutet.
Durch die Streichung des dem RAKE-Finger #2 zugeordneten Ma
trix-Abschnittes wird die Dimension der Systemmatrix redu
ziert. Fig. 3, unterer Teil B, zeigt einen dem oberen Teil A
entsprechenden Ausschnitt aus der Systemmatrix nach ihrer Re
duzierung. Die empfangenen Daten r5, r6, r7, r8 werden für
die Entzerrung nicht mehr berücksichtigt, der Entzerrer-
Vektor ist infolgedessen um die entsprechenden Vektorelemente
verkürzt.
In Fig. 4 ist die Roh-Bitfehlerrate (BER) dargestellt, welche
bei einer Simulation des RAKE-Empfängers in Abhängigkeit von
dem Signal-zu-Rausch Verhältnis (SNR: Signal-to-Noise Ratio)
erhalten wurde. Die Simulation wurde für die Kanallänge Ls =
5 und drei bis fünf aktive RAKE-Finger eines aus insgesamt
fünf Fingern bestehenden RAKE-Empfängers durchgeführt. Der
Kanal wurde basierend auf dem CODIT MIC Modell simuliert.
Fig. 4 zeigt, dass im Bereich eines Signal-zu-Rausch Verhält
nisses zwischen 6 und 10 dB die Leistungseinbuße bei Aktivie
rung von 4 Fingern etwa 1,5 dB und bei Aktivierung von 3 Fin
gern etwa 4 dB beträgt. Für fehlerschutzcodierte Signale sind
diese Ergebnisse akzeptabel.
Die ZF-Entzerrung sowie ein mögliches Verfahren zur Lösung
der Gleichung 8 durch Cholesky-Zerlegung sind in der deut
schen Patentanmeldung DE 101 06 391.1 ausführlich beschrieben
und werden durch Bezugnahme Inhalt der vorliegenden Schrift.
Claims (10)
1. Verfahren zur Mehrteilnehmer-Detektion mittels einer RAKE-
Empfänger-Struktur, mit dem Schritt:
- - Deaktivieren von ein oder mehreren RAKE-Fingern zur Vermin derung des Leistungsverbrauchs der RAKE-Empfänger-Struktur im Betrieb.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- - Messen der Energien der den RAKE-Fingern zugeordneten Si gnalen;
- - Bestimmen des oder der zu deaktivierenden RAKE-Finger in Abhängigkeit von den gemessenen Energien.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- - Ermitteln eines Wertes einer für die Dienstqualität des de tektierten Signals charakteristischen Bewertungsgröße;
- - Bestimmen der Anzahl der aktiven RAKE-Finger in Abhängig keit von dem ermittelten Wert der Bewertungsgröße.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Bewertungsgröße um die Bitfehlerrate
(BER) handelt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren in einer Mobilstation eines Mobilfunksy
stems eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine ZF Mehrteilnehmer-Entzerrung oder eine MMSE Mehr
teilnehmer-Entzerrung der empfangenen Signale vorgenommen
wird.
7. RAKE-Empfänger-Struktur, ausgelegt für eine Mehrteilneh
mer-Detektion,
gekennzeichnet durch
ein Mittel (SM) zum Deaktivieren eines oder mehrerer RAKE-
Finger des Empfängers zur Verminderung des Leistungsver
brauchs im Betrieb.
8. RAKE-Empfänger-Struktur nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
ein Mittel (CE, SB) zum Messen der Energien der den RAKE- Fingern zugeordneten Signalen,
ein Mittel (SB) zum Bestimmen des oder der zu deaktivieren den RAKE-Finger in Abhängigkeit von den gemessenen Energi en.
ein Mittel (CE, SB) zum Messen der Energien der den RAKE- Fingern zugeordneten Signalen,
ein Mittel (SB) zum Bestimmen des oder der zu deaktivieren den RAKE-Finger in Abhängigkeit von den gemessenen Energi en.
9. RAKE-Empfänger-Struktur nach Anspruch 7 oder 8,
gekennzeichnet durch
ein Mittel zum Ermitteln einer für die Dienstqualität des detektierten Signals charakteristischen Bewertungsgröße, und
ein Mittel (SB) zum Bestimmen des oder der zu deaktivieren den Finger in Abhängigkeit von der ermittelten Bewertungs größe.
ein Mittel zum Ermitteln einer für die Dienstqualität des detektierten Signals charakteristischen Bewertungsgröße, und
ein Mittel (SB) zum Bestimmen des oder der zu deaktivieren den Finger in Abhängigkeit von der ermittelten Bewertungs größe.
10. RAKE-Empfänger-Struktur nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
gekennzeichnet durch
ein Mittel (CU) zum Berechnen von Mehrteilnehmer-Entzerrer-
Koeffizienten für eine ZF-Entzerrung oder eine MMSE-
Entzerrung von empfangenen Signalen.
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