DE10127917C1 - Gassensor, insbesondere Lambdasonde - Google Patents
Gassensor, insbesondere LambdasondeInfo
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Abstract
Der innerhalb eines Gehäuses mittels einer Dichtungspackung gehalterte keramische Sensorkörper besitzt im Bereich der Dichtungspackung eine Umfangsbeschichtung aus elektrisch isolierendem Material, so daß der Sensorkörper gegenüber dem Gehäuse auch bei Verwendung einer Dichtungspackung aus elektrisch schlecht isolierenden Materialien elektrisch potentialfrei bleibt. Damit kann für die Dichtungspackung auch eine Glaskittung eingesetzt werden, die zwar vergleichsweise schlechte Isolatoreigenschaften jedoch gute Dichtwirkung bei hoher Temperaturbelastbarkeit hat.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Gassensoren, insbesondere
Lambdasonden, mit keramischem Sensorkörper sowie
zugeordnetem Gehäuse, welches durch eine den Sensorkörper an
einem Mittelabschnitt umfassende und den Sensorkörper
halternde Dichtungspackung in einen von einem Meßgas
beaufschlagten Meßgasraum und einen von einem Referenzgas,
insbesondere Luft der Atmosphäre, beaufschlagbaren
Referenzgasraum unterteilt ist.
Abgassysteme moderner Verbrennungsmotoren sind insbesondere
bei Kraftfahrzeugen heute regelmäßig mit Katalysatoren
ausgerüstet, um schädliche Abgase in unschädliche
Reaktionsprodukte umzusetzen. Für eine gute Funktion der
Katalysatoren ist es notwendig, dem Motor Luft und
Kraftstoff in einem vorgegebenen Verhältnis zuzuführen. Die
dafür vorgesehenen Motorsteuerungen sind auf ihrer
Eingangsseite mit einer sogenannten Lambdasonde verbunden,
deren Signale die Zusammensetzung der Abgase wiedergeben und
damit der Motorsteuerung ermöglichen, das Verhältnis von
Kraftstoff und Verbrennungsluft in einer für den Katalysator
optimalen Weise einzuregeln.
Ähnliches gilt für moderne Heizgeräte, in denen Kraftstoffe
zur Wärmeerzeugung verbrannt werden.
Die eingangs genannte Dichtungspackung hat eine
Vielfachfunktion. Einerseits teilt sie im Gehäuse des
Sensorskörpers einen Meßgas- bzw. Abgasraum von einem
Referenzgasraum ab. Andererseits dient sie auch zur
Halterung des Sensorkörpers im Gehäuse, dessen
Innenquerschnitt regelmäßig eine vom Außenquerschnitt des
Sensorkörpers abweichende Form aufweist. Schließlich soll
die Dichtungspackung den Sensorkörper elektrisch
potentialfrei halten bzw. gegenüber dem Gehäuse, welches
regelmäßig aus Metall besteht, elektrisch isolieren.
Die Dichtungspackung ist regelmäßig mehrschichtig aufgebaut,
wobei die verschiedenen Schichten unterschiedliche
Hauptfunktionen, wie Schutz der übrigen Schichten vor
Pulsationen des Abgases, feste Halterung des Sensorkörpers
im Gehäuse und dichte Abtrennung von Abgasraum und
Referenzgasraum voneinander, übernehmen können.
Die dichte Abtrennung von Meßgas- bzw. Abgasraum und
Referenzgasraum gegeneinander wird bisher regelmäßig durch
eine Steatitpresspackung vorgenommen, in die eine
Bornitridscheibe eingelegt ist. Damit kann einerseits eine
gute elektrische Isolation zwischen Sensorkörper und
zugehörigem Gehäuse und andererseits eine gute Abdichtung
gegenüber Benzin- bzw. Kraftstoffdämpfen sowie flüssigem
Benzin bzw. flüssigem Kraftstoff gewährleistet werden.
Der notwendige Herstellungaufwand ist jedoch vergleichsweise
groß.
Aus der US 6,063,249 ist ein Sauerstoffsensor bekannt, in
dem ein Sensorelement mit einer Glaseinschmelzung festgelegt
ist. Das Sensorelement ist im Bereich der Glaseinschmelzung
mit einer dünnen Schicht aus kohlenstoffhaltigem Material,
beispielsweise Graphit, überzogen. In einer weiteren
Ausführungsform ist die kohlenstoffhaltige Schicht durch
eine dünne Metallfolie ersetzt.
Aus der DE 197 51 424 A1 ist ein Messfühler bekannt, der ein
in einem Gehäuse angeordnetes Sensorelement umfasst. Für das
Sensorelement ist eine Sensorelementdichtung vorgesehen, die
einen Referenzgasraum hermetisch von einem Messgasraum
trennt. Innerhalb des dem Referenzgas zugewandten
Gehäuseteils ist eine das Sensorelement an einem
Längsabschnitt umfassende Hülse vorgesehen, die eine
Aufnahme für die Sensorelementdichtung bildet.
In der DE 197 07 459 A1 ist ein Messfühler beschrieben, bei
dem ein plättchenförmiges Sensorelement in einem
Keramikformteil, das in einem metallischen Gehäuse
angeordnet ist, mittels einer Dichtung gasdicht eingesetzt
ist. Die Dichtung besteht aus einer pulverförmigen
Dichtpackung und einer darüberliegenden Glaseinschmelzung.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, den Sensorkörper im Bereich
der Dichtungspackung bzw. in der Dichtungspackung mit einer
Beschichtung aus elektrisch isolierendem Material zu
versehen, so daß zum Zwecke der Abtrennung von Abgasraum und
Referenzgasraum voneinander auch elektrisch schlecht
isolierende Materialien als Dichtungspackung eingesetzt
werden können.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, durch
eine auf dem Sensorkörper angeordnete elektrisch isolierende
Schicht den Sensorkörper gegenüber dem elektrisch
potentialfrei zu halten bzw. die Notwendigkeit einer
Dichtungspackung mit guten elektrischen
Isolatoreigenschaften zu erübrigen und damit bei der
Materialauswahl für die Dichtungspackung eine größere
konstruktive Freiheit zu gewährleisten.
Dabei wird die Erkenntnis genutzt, daß die Isolationsschicht
auf dem Sensorkörper im Bereich der Dichtungspackung
simultan mit ohnehin notwendigen elektrisch isolierenden
Beschichtungen des Sensorkörpers an dessen Elektroden
hergestellt werden kann und dementsprechend praktisch keinen
zusätzlichen Herstellungsaufwand erfordert.
Insbesondere ist vorteilhaft, daß aufgrund der Erfindung
eine Glaskittung ohne weiteres möglich ist, die bei
vergleichsweise deutlich geringeren Kosten eine zumindest
gleiche, in der Regel deutlich höhere Abdichtung als
Bornitrid ermöglicht.
Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Lambdasonden sowie
deren Herstellung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 einen schematisierten Längsschnitt eines
Sensorkörpers sowie des zugehörigen Gehäuses und
der Dichtungspackung,
Fig. 2 ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 beispielhafte Herstellungsschritte für die
Isolationsbeschichtung der Sensorkörper im Bereich
für die Dichtungspackung,
Fig. 4 eine weitere Möglichkeit der Herstellung dieser
Isolationsschicht.
Gemäß den Fig. 1 und 2 ist in einem im wesentlichen
rohrförmigen Gehäuse 1 ein als keramisches Laminat
ausgebildeter Sensorkörper 2 geschützt untergebracht und
mittels einer Dichtungspackung 3 im Gehäuse 1 gehaltert.
Durch die Dichtungspackung 3 wird der Innenraum des Gehäuses
1 in einen Referenzgasraum 1' sowie einen Abgas- bzw.
Meßgasraum 1" unterteilt, wobei der Sensorkörper 2 in beide
Räume mit zugeordneten Endbereichen hineinragt.
An seinem dem Referenzgasraum 1' zugeordneten Ende ist das
Gehäuse 1 offen, so daß nicht dargestellte elektrische
Anschlußleitungen mit Elektroden am Sensorkörper verbindbar
sind. Der den Abgasraum umschließende Teil des Gehäuses 1
besitzt ein oder mehrere kleine Öffnungen, über die der
Abgas- bzw. Meßgasraum 1" mit der Außenseite des Gehäuses 1
kommuniziert. Mit diesem Gehäuseabschnitt ragt das Gehäuse 1
in einen Abgasstrang eines Verbrennungsmotors oder
Heizgerätes hinein, wobei die Dichtungspackung 3 für eine
Abdichtung des Abgasstranges gegenüber der Atmosphäre sorgt.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Sensorkörper 2 im
Bereich der Dichtungspackung 3 eine Umfangsschicht 4 aus
elektrisch isolierendem Material aufweist. Damit kann der
Sensorkörper 1 auch dann gegenüber dem regelmäßig aus Metall
bestehendem Gehäuse 1 elektrisch potentialfrei gehalten
werden, wenn das Material der Dichtungspackung 3 mehr oder
weniger ausgeprägt elektrisch leitend ist bzw. nur schlechte
elektrisch isolierende Eigenschaften aufweist.
Aufgrund der elektrisch isolierenden Umfangsschicht 4 kann
die Dichtungspackung 3 ganz oder teilweise als Glaskittung
ausgebildet sein, deren elektrischer Isolationswiderstand
auf ca. 200 kΩ absinkt, wenn die Temperatur des Gehäuses
entsprechend der Temperatur im Abgasstrang auf beipielsweise
530°C ansteigt.
Vorteilhaft ist, daß eine derartige Glaskittung eine gute
Dichtigkeit gegenüber flüssigem oder dampfförmigem
Kraftstoff, insbesondere Benzin, besitzt. Gegebenenfalls
kann innerhalb der Glaskittung noch eine zusätzliche dünne
Dichtschicht oder -folie angeordnet sein, beispielsweise aus
Bornitrid. Eine derartige dünne Dichtschicht bzw. -folie ist
deutlich preiswerter als die bisher übliche dicke Scheibe
aus Bornitrid.
Gegebenenfalls kann zur Verbesserung der Abdichtung zwischen
Dichtungspackung 3 und Sensorkörper 2 auf der elektrisch
isolierenden Umfangsschicht 4 des Sensorkörpers 2 noch eine
Dichtschicht 5 angeordnet sein, beispielsweise aus Metall.
Eine vorteilhafte Möglichkeit der Herstellung der elektrisch
isolierenden Umfangsschicht 4 wird anhand der Fig. 3
erläutert.
Zur Herstellung einer Vielzahl von Sensorkörpern 2 wird ein
großflächiges, strukturiertes keramisches Laminat 20
hergestellt, welches durch Zerschneiden an Schnittlinien 6
in viele Sensorkörper 2 zerlegt werden kann.
Im Bereich der herzustellenden Umfangsschichten 4 werden in
dem großflächigen Laminat Schlitze 7 ausgestanzt, die das
vorgenannte Laminat von seiner Ober- zur Unterseite
durchsetzen. Nachfolgend kann dann drucktechnisch ein
Streifen 8 aus elektrisch isolierendem Material aufgebracht
werden, wobei dieses Material auch in die Schlitze 7
eindringt bzw. durch Unterdruck od. dgl. in die Schlitze 7
eingebracht wird. Sodann wird das großflächige keramische
Laminat an den Schnittlinien 6 zertrennt, wobei das in die
Schlitze 7 eingedrungene Isolationsmaterial durchschnitten
wird, so daß jeder Sensorkörper 2 unter Bildung einer
elektrisch isolierenden Umfangsschicht 4 sowohl auf seiner
Ober- als auch seiner Unterseite und an seinen Längskanten
mit Isolationsmaterial bedeckt ist.
Nunmehr erfolgt ein Sinterprozess, bei dem die aus dem
Laminat 20 ausgeschnittenen Sensorkörper 2 mit dem
Isolationsmaterial verfestigt werden.
Grundsätzlich ist es auch möglich, bereits beim Ausstanzen
der Schlitze 7 die Sensorkörper 2 an den Schnittlinien 6
voneinander zu trennen. Beim nachfolgenden Auftrag des
Isolationsmaterials müssen dann die voneinander separierten
Sensorkörper 2 durch geeignete Maßnahmen bzw. Werkzeuge in
Position gehalten werden.
Der Auftrag der Streifen 8 aus elektrisch isolierendem
Material kann simultan mit dem Auftrag von elektrisch
isolierenden Schichten (nicht dargestellt) an weiteren
Bereichen des großflächigen Laminates bzw. der Sensorkörper
2 erfolgen, beispielsweise an Elektrodenflächen auf den
Sensorkörpern 2.
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Sensorkörper gemäß
Fig. 4 zur Herstellung der elektrisch isolierenden
Umfangsschicht 4 mit einem elektrisch isolierenden Band 9 zu
umwickeln. Statt dessen kann ein das Isolationsmaterial
tragendes Transfer-Band eingesetzt werden, welches durch
einen nachfolgenden Hochtemperaturprozess unter
gleichzeitiger Sinterung des Isolationsmaterials auf dem
jeweiligen Sensorkörper 2 auflöst bzw. zersetzt wird.
Zur Herstellung der Dichtschicht 5 können prinzipiell
gleiche Verfahren wie zur Herstellung der elektrisch
isolierenden Umfangsschicht 4 eingesetzt werden.
Claims (8)
1. Gassensor, insbesondere Lambdasonde, mit keramischem
Sensorkörper (2) sowie zugeordnetem Gehäuse (1), in welchem
eine den Sensorkörper (2) umfassende und/oder halternde
Dichtungspackung (3) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensorkörper (2) im Bereich
der Dichtungspackung (3) mit einer Beschichtung (4) aus
elektrisch isolierendem Material versehen ist.
2. Gassensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensorkörper (2) mit seinem sensitiven Bereich in einem
vom Meßgas beaufschlagbaren Meßgasraum (1") angeordnet ist,
der von einem vom Meßgasraum (1") abgewandten Bereich (1')
des Gehäuses (1) durch die Dichtungspackung (3) gasdicht
getrennt ist, und daß die Dichtungspackung (3) aus einer
Glaskittung besteht bzw. eine solche umfaßt.
3. Gassensor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungspackung (3) eine
quer zur Längsrichtung des Sensorkörpers (2) erstreckte
Schicht bzw. Folie aus Bornitrid umfaßt.
4. Gassensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Beschichtung (4) aus
elektrisch isolierendem Material eine Dicht- bzw.
Metallschicht (5) angeordnet ist.
5. Verfahren zur Herstellung von Gassensoren nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Sensorkörper
(2) ein an Schnittlinien (6) in die Sensorkörper zerlegbares
flächiges Laminat (20) erzeugt wird, und daß in diesem
Laminat an für die Beschichtung (4) mit elektrisch
isolierendem Material vorgesehenen Bereichen das Laminat
durchsetzende Schlitze (7) längs der Schnittlinien (6)
hergestellt bzw. ausgestanzt und durch bzw. bei Auftrag von
elektrisch isolierendem Material auf der Ober- und/oder der
Unterseite des Laminates innerhalb eines die Schlitze (7) in
Querrichtung überdeckenden Streifens (8) mit dem elektrisch
isolierenden Material verfüllt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das flächige Laminat (20) vor
einem Sinterprozess an den Schnittlinien (6) durchtrennt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das flächige Laminat (20) nach
Auftrag des elektrisch isolierenden Materials an den
Schnittlinien (6) durchtrennt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorkörper mit dem
elektrisch isolierenden Material gesintert werden.
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