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In der ISO 8859-6 ist die Darstellung von Schriftzeichen der arabischen Schrift genormt, im
folgenden ISO-Original genannt.
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Die arabische Schrift wird von rechts nach links geschrieben.
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Die Schriftzeichen nach der ISO 8859-6 sind vom Internet abgerufen (Fig. 2).
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Ein Feld des ISO-Originales ist quadratisch und es sind 24 × 24 Pixel je Feld. Diese
Ausführung wäre für ein Fahrzeugdisplay ungeeignet, weil die dünnen Strichstärken der Zeichen
"fahl" erscheinen würden und deshalb äußert schlecht lesbar wären.
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Das Display des Anmelders hat beispielsweise 96 Felder, wobei jedes Feld 8 × 16 Pixel hat.
Die Pixelgröße ist anders als die des ISO-Originals. Die Trennung der Pixel erfolgt durch
Pitches, die in der Grundfarbe des Displays sind. 1 Pitch im genannten Display hat die Breite
von 0,1 mm.
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Wenn man davon ausgeht, dass aus technischen Gründen ein Feld 8 × 16 Pixel sein muss,
so sind die Schriftzeichen und Zeichen nicht mehr so darstellbar, wie dies nach dem ISO-
Original als Richtwert vorgegeben ist.
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Weiterhin sind in dem genannten ISO-Original nur Schriftzeichen in der isolierten Stellung
angegeben.
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Im folgenden Text wird das Wort Buchstabe für Zeichen verwendet. Das Wort Zeichen ist
allgemeiner und meint auch einen Punkt, ein Fragezeichen oder ein Ausrufezeichen. Mit
dem Wort Buchstabe sind im folgenden Text auch notwendige Zeichen beinhaltet.
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Ein Hocharabisch in dem Sinne, wie es z. B. in Hochdeutsch gibt, gibt es nicht. Das moderne
Standard-Arabisch entspricht dem Begriff Hocharabisch.
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Es wird sich hier auf den Buchstabensatz UT Cairo mit ca. 110 Buchstaben bezogen, in
welchem die Mehrheit der arabischen Buchstaben enthalten ist.
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Der Unicode, das ist der Standardcode, mit dem die arabische Schrift vollständig darstellbar
ist, hat mehr als 150 Zeichen. Damit sind auch lokale Dialekte darstellbar. Auf diese lokalen
Dialekte wird hier nicht eingegangen.
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Es gilt auch zu beachten, dass die arabische Schreibweise bis zu 4 verschiedene
Darstellungsformen eines Buchstabens kennt, dessen Darstellungsform in Abhängigkeit der
Stellung des Buchstabens im Wort steht. Es wird dabei zwischen Anfangs-, Mittel- und
Endstellung sowie der isolierten Stellung eines Buchstabens unterschieden.
Hinweis
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Darstellung im Display
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Für eine Darstellung in einem Display sind in einem Rechner Felder zu hinterlegen. In diesen
Feldern ist die Form der Buchstaben bestimmt. Die Anzahl dieser zu hinterlegenden Felder
ist von der Rechnerkapazität abhängig und muss nicht mit der Anzahl der Felder im Display
übereinstimmen. Die Kapazität des genannten Rechners ist die Grenze davon, welche
Vielfalt von Buchstaben im Display aufleuchtbar ist. Die Buchstabenvielfalt korreliert mit der
Anzahl der hinterlegbaren Felder.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gut lesbare und flexibel gestaltbare Displayanzeige für ein
Kraftfahrzeug darzustellen und dabei eine möglichst geringe Anzahl von hinterlegbaren
Feldern zu benötigen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Dadurch, dass durch die Gestaltung der Buchstaben und von Buchstabenteilen diese an
mehreren Stellen von Wörtern, z. B. am Anfang und/oder in der Mitte und/oder am Ende
eines Wortes und/oder isoliert stehend verwendbar sind, wird ein großer Teil von möglichen
Darstellungen von Buchstaben "eingespart". In dem genannten UT Cairo mit ca. 110
Buchstaben sind viele enthalten, die, wenn sie an den genannten unterschiedlichen Stellen von
Wörtern verwendet werden oder isoliert stehen, anders geschrieben werden.
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Erfindungsgemäß wurden viele der genannten Buchstaben so im Sinne von "Design"
gestaltet, dass sie an mehreren Stellen einsetzbar sind und vom Lesenden auch richtig
verstanden werden.
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Etwa Gleichwertigkeit in der "Einsparung" von Buchstaben wurde durch die inverse Ligatur
erreicht.
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Ligatur kommt aus der Setztechnik und bedeutet, dass Buchstaben, wie z. B. "ch" oder "st" in
einem Setzstein zusammengefasst sind.
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Inverse Ligatur bedeutet, dass zwei Felder im Display zur Bildung eines Buchstabens
benötigt werden, das heißt, in einem Feld des Displays ist nur ein Teil eines Buchstabens
darstellbar.
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Erfindungsgemäß sind die Teilbuchstaben so gestaltet, dass sie als Teil für mehrere
unterschiedliche Buchstaben verwendbar sind. Beispielhaft ist der Teilbuchstabe in der
erfindungsgemäßen Ausgestaltung mit der Adresse C0 (Fig. 3 und 4), der 8mal bei
unterschiedlichen Buchstaben verwendet ist.
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Somit ist aus dem Nachteil der inversen Ligatur, die einen hohen "Verbrauch" von Feldern im
Display bedeutet, durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung und Anwendung der
Buchstabenteile, der Vorteil der "Einsparung" im Verbrauch von im Rechner zu hinterlegenden
Feldern geworden.
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Ein Nutzfahrzeughersteller, der ein sehr hochwertiges Gut verkauft, sollte auch im Display im
Fahrzeug eine möglichst perfekte und für den Fahrzeugführer gut lesbare Displayanzeige
darstellen. Dabei sind die schrifttypischen Eigenheiten, die zur Darstellung einer bestimmten
Sprache erforderlich sind, zu berücksichtigen.
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In der arabischen Schrift sind die Verbindungen von einem zum anderen Buchstaben für
eine bessere Lesbarkeit der Wörter sehr wichtig. Diese Verbindungen sind im ISO-Original
nicht vorhanden, so dass nach dem ISO-Original nur ein Aneinanderreihen von isolierten
Buchstaben möglich ist, was einem Kenner der arabischen Schrift als eigenartig vorkommen
würde.
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Deshalb sind die Verbindungslinien zu nächstfolgenden Buchstaben im Display dargestellt,
so dass die Schrift "flüssig" erscheint.
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In dem hier dargestellten, erfindungsgemäßen Beispiel ist eine möglichst vollkommene
Schriftdarstellung angeboten.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausführung ist weiterhin eine sehr gute lesbare und in der
Darstellung von Texten eine weitreichende und variable Displayanzeige gelungen.
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Außerdem ist mit der vereinfachte Adressierung mit 96 Adressen im Hexadezimalsysstem
eine Adressierung gelungen (MAN Codepage), die den Rechner nicht wesentlich belastet.
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Wenn jedoch ein anderer Rechner zur Verfügung steht, sind andere Adressierungsarten,
z. B. eine 4-stellige (32-Bit Adressraum) anstatt der hier verwendeten 2-stelligen
hexadezimalen Adressierung (16-Bit Adressraum) möglich.
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Die Displayanzeige orientiert sich an dem Zeichensatz UT-Cairo, mit dem die häufigsten
Zeichen darstellbar sind.
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Anmerkung: Arabisch gehört zu einer eigenen Schriftfamilie. Im Gegensatz dazu sind fast
alle europäischen Schriften der lateinischen Schriftfamilie entlehnt.
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In der Zeichnung ist die sichtbare Ausführung der Erfindung schematisch dargestellt.
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Es zeigen:
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Fig. 1 die Darstellung im Display,
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Fig. 2 die ISO-8859-6 (ISO-Original),
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Fig. 3 die Zeichencodetabelle mit Adressierung in Hexadezimalwerten,
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Fig. 4 die arabischen Buchstaben einzeln nach Fig. 1,
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Fig. 5 Schriftenvergleich erfindungsgemäß und ISO-Original,
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Fig. 6 die inverse Ligatur eines Buchstabens,
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Fig. 7 die Darstellung eines gleichen Buchstabens an unterschiedlichen Stellen im Wort,
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Fig. 8 Textbeispiele, wie sie im Display erscheinen.
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Die Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Darstellung der arabischen Buchstaben bzw.
Schriftzeichen etwa in der Größe, wie sie im Display erscheinen. Die Trennung der einzelnen
Felder ist im Display nicht sichtbar. Die schwach grau gefärbten horizontalen Linien sind im
Display ebenfalls nicht dargestellt. Die genannten Linien, es sind die Pixelreihen 1 und 16 jeder
Zeile, werden nicht mit Teilen der Schriftzeichen belegt, um eine gute Zeilentrennung und
damit eine gute Lesbarkeit zu erreichen. Durch diese Maßnahme bleibt in der ersten Zeile
oben und der letzten Zeile unten eine Pixelreihe und zwischen den Zeilen zwei Pixelreihen
frei. In der Zeichnung sind 96 Felder dargestellt mit 6 Zeilen zu je 16 Felder.
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Im Anwendungsfall in einem Fahrzeug müssen zeitbezogen nicht alle Felder in dem Display
mit arabischen Buchstaben aufleuchtbar sein, d. h. es können gleichzeitig fahrzeugbezogene
Zeichen oder Hinweise, z. B. Maßeinheiten (1/100 km) aufleuchtbar sein.
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Die arabische Schrift wird von rechts nach links geschrieben. Um ein flüssiges Lesen zu
ermöglichen, sind die Verbindungen zwischen den einzelnen Buchstaben bei Wörtern sehr
wichtig. Die erfindungsgemäß nachgebildeten Buchstaben weisen diese Verbindungen auf,
so dass der Fahrzeugführer schnell und ohne Anstrengung eine Nachricht, die im Display
erscheint, lesen kann.
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Die arabische Schrift hat ca. 110 unterschiedliche Buchstaben, davon 5 Diphtonge (ai, au).
Im Display müssen zusätzlich noch die Zahlen von 0 bis 9 und einige Sonderzeichen
darstellbar sein. Weiterhin brauchen manche Buchstaben zur Darstellung zwei Felder (inverse
Ligatur) im Display, siehe Fig. 6, so dass für die genannten gesamten Zeichen ein Platz von
über 120 Feldern bereitstehen müsste. Dies ist nur mit einem Rechner mit entsprechend
hoher Speicherkapazität möglich.
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Durch das vorteilhafte Ausgestalten der Buchstaben können viele der Buchstaben, die, wenn
sie am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes oder isoliert stehen unterschiedlich
geschrieben werden, an mehreren der genannten Stellen verwendet werden, so dass sich
hierdurch eine große Anzahl von eingesparten Buchstaben bzw. zu belegenden Feldern
ergibt.
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Weiterhin wurden Buchstaben bzw. Buchstabenteile für die inverse Ligatur so gestaltet, dass
die Buchstabenteile für die Bildung weiterer Buchstaben in inverser Ligatur verwendet sind.
Dadurch werden ebenfalls zu belegende Felder "eingespart".
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Mit 82 Buchstaben bzw. Buchstabenteilen ist so erfindungsgemäß die arabische Schrift des
modernen Standard-Arabisch annähernd vollkommen nachbildbar.
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Die Fig. 2 zeigt die arabischen Buchstaben nach ISO-8859-6. Die Zeichen wurden aus dem
Internet geholt.
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Ein Feld hat 24 × 24 Pixel. Diese Zeichen sind in einem Fahrzeugdisplay ungeeignet, weil die
Pixelgröße klein und im Verhältnis dazu die Trennung der Pixel mit ca. 0,1 mm groß ist. Die
Buchstaben wären in einem Fahrzeugdisplay fahl und von der Größe her nicht lesbar.
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Weiterhin sind bei dem ISO-Original Verbindungsstriche zu weiteren Buchstaben für die
Wortbildung nicht vorhanden, so dass bei der Verwendung dieser Buchstaben für
Wortbildungen dies aussieht wie die Aneinanderreihung von Buchstaben. Dies ist für die Anzeige in
einem Display nicht vorteilhaft bzw. nicht geeignet.
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Die Fig. 3 zeigt die Adressierung der Buchstaben in Hexadezimalwerten. Es sind die
erfindungsgemäß nachgebildeten Buchstaben, Zeichen und Zahlen aber nicht in der Größe, wie
sie im Display erscheinen.
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Die Fig. 4 zeigt die erfindungsgemäß nachgebildeten Buchstaben, Zeichen und Zahlen
einzeln mit der Adresse im Display nach Fig. 1. Wie es zunächst aussieht, ist die inverse
Ligatur, also das Belegen von zwei Displayfeldern zur Darstellung eines Buchstabens,
nachteilhaft bezogen auf die beschränkte Anzahl von 96 hinterlegbaren Feldern im Rechner.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Buchstaben und der erfindungsgemäßen
Anwendung der inversen Ligatur zur Bildung weiterer Buchstaben kann so die Anzahl der
Buchstaben, Zahlen und weiterer Zeichen auf 96 hinterlegbare Felder bzw. Plätze im
Rechner beschränkt sein.
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Die Fig. 5 zeigt einen Schriftenvergleich zwischen der im Display erscheinenden Schrift, ISO
8859-5 (adaptiert) und der Schrift nach dem ISO-Original 8859-6.
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Deutlich erkennbar ist die "flüssigere" Wortdarstellung nach der erfindungsgemäßen,
nachgebildeten Darstellung der Schrift mit den Verbindungen zwischen den Buchstaben in einem
Wort.
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Die. Fig. 6 zeigt beispielhaft einen Buchstaben für eine inverse Ligatur. Der rechte Teil des
Buchstabens ist aus der Fig. 4 der Buchstabe mit der Adresse C1, der linke Teil ist der mit
der Adresse C0. Zusammengesetzt ergeben sie das Zeichen nach UT Cairo, wie in Fig. 6
dargestellt. Die Darstellung der zwei Bögen zum mittleren Steg des rechten Buchstabenteils
werden durch das Aufleuchten des Pixels "a" in der Grundfarbe bzw. durch das Nichtbelegen
des Pixels "a" für das Zeichen erreicht. Das Ende der rechten Seite des Buchstabens hat in
der Originaldarstellung einen Anschlussbogen zum vorhergehenden Zeichen. Dieser
Anschlussbogen wird symbolisch durch das Nichtbelegen des Pixels "b" und den durch den
vorhergehenden Buchstaben gebildeten, waagrechten Verbindungsstrich, der, wie erwähnt,
in der arabischen Schrift sehr wichtig ist, gebildet.
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Das Zeichen mit der Adresse C0 wird insgesamt für 8 Buchstabenbildungen verwendet, das
mit der Adresse C1 für 2 Buchstabenbildungen. Alle in inverser Ligatur zu schreibenden
Buchstaben hier zu nennen, würde zu weit führen.
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Weiterhin erscheint in Fig. 6 das Wort Codepage. Codepage meint alle Buchstaben und
Buchstabenteile, die festgelegt und adressierbar sind.
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Die Fig. 7 zeigt die Darstellung eines Wortes, das in den Printmedien wie in 7.1 dargestellt
wird, nach UT Cairo.
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Das gleiche Wort wird im Display wie in 7.4 dargestellt.
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Die Darstellung in 7.2 zeigt das Wort nach 7.1 aufgelöst. Der Buchstabe 7.21 ist der gleiche
Buchstabe wie der Buchstabe 7.22, wird aber unterschiedlich geschrieben, weil der
Buchstabe 7.21 im Wort und der Buchstabe 7.22 am Wortbeginn (von rechts gelesen) steht.
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Der Buchstabe 7.21 hat auf seiner rechten Seite einen waagrechten Verbindungsstrich, der
Buchstabe 7.22 nicht. Die Printmedien müssen hier demnach zwei Buchstabenformen für
einen Buchstaben bereithalten.
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Die Darstellung 7.3 zeigt das Wort nach 7.4 aufgelöst. Der Buchstabe 7.31 wird im Display
genau so geschrieben, obwohl dieser Buchstabe 7.31 mitten im Wort steht, wie der
Buchstabe 7.32, der zu Beginn (von rechts gelesen) des Wortes steht. Es muss also nur ein
Buchstabe 7.31/7.32 gespeichert werden. Die Verbindungslinie zwischen dem Buchstaben 7.33
und 7.31 wird von den Buchstaben 7.33 gebildet. Die Verbindungslinie des Buchstabens
7.32 zum Buchstaben 7.34 wird durch den Buchstaben 7.32 gebildet.
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Die Fig. 8 zeigt ein Textbeispiel für die Darstellung von Displaytexten nach der
erfindungsgemäßen Darstellung. Die dabei verwendeten Buchstaben entsprechen denen, wie sie in
Fig. 1 dargestellt sind.