-
Die
Erfindung betrifft ein Sicherheitsdokument, insbesondere eine Banknote
oder einen Ausweis, mit einem ersten optischen Element und mit einem
transparenten Fenster, in dem ein zweites optisches Element angeordnet
ist, wobei das erste und das zweite optische Element derart voneinander
beabstandet auf einem Träger
des Sicherheitsdokuments angeordnet sind, dass das erste und das
zweite optische Element in Überdeckung
miteinander gebracht werden können.
-
So
ist aus
EP 0 930 979
B1 eine sich selbst überprüfende Banknote
bekannt, die aus einem flexiblen Plastikträger besteht. Der flexible Plastikträger besteht
aus einem transparenten Material und ist mit einer getrübten Ummantelung
versehen, die eine klare transparente Fläche als Fenster frei lässt.
-
In
dem Fenster ist eine Vergrösserungslinse als
Verifizierungsmittel angeordnet. Weiter ist auf der Banknote ein
Mikrodruck-Bereich vorgesehen, der ein kleines Zeichen, eine feine
Linie oder ein filigranes Muster zeigt. Zur Prüfung oder Inspektion der Banknote
wird nun die Banknote gefaltet und so das transparente Fenster und
der Mikrodruck-Bereich in Überdeckung
gebracht. Die Vergrösserungslinse kann
nun dazu verwendet werden, den Mikrodruck dem Betrachter sichtbar
zu machen und so die Banknote zu verifizieren.
-
Alternativ
wird in
EP 0 930 979
B1 vorgeschlagen, in dem transparenten Fenster eine Zerrlinse,
einen optischen Filter oder ein Polarisations-Filter anzuordnen.
-
Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Sicherheitsdokument
anzugeben.
-
Diese
Aufgabe wird von einem Sicherheitsdokument gelöst, das mit einem ersten transparenten Fenster,
in dem ein erstes optisches Element angeordnet ist, und mit einem
zweiten transparenten Fenster, in dem ein zweites optisches Element
angeordnet ist, versehen ist, bei dem das erste transparente Fenster
und das zweite transparente Fenster derart voneinander beabstandet
auf einem Träger des
Sicherheitsdokuments angeordnet sind, dass das erste und das zweite
optische Element in Überdeckung
miteinander gebracht werden können
und bei dem das erste optische Element ein erstes transmissives
Mikrolinsen-Feld
und das zweite optische Element ein zweites transmissives Mikrolinsen-Feld aufweist, wobei
sich bei Überdeckung
des zweiten mit dem ersten Mikrolinsen-Feld ein erster optischer Effekt
zeigt.
-
Bei Überdeckung
des ersten mit dem zweiten Mikrolinsen-Feld zeigen sich markante,
einprägsame
und mittels anderer Technologien nur sehr schwer nachahmbare optische
Effekte, die im Weiteren auch stark abhängig von der Beabstandung zwischen
den sich überdeckenden
ersten und zweiten Mikrolinsen-Feldern sind. Aufgrund dieser Eigenschaften
des sich bei Überdeckung
des ersten und zweiten Mikrolinsen-Feldes zeigenden ersten optischen
Effektes ergibt sich bei Anordnung der Mikrolinsen-Felder in den
transparenten Fenstern eines Sicherheitsdokuments für den Benutzer
die Möglichkeit,
die Echtheit des Sicherheitsdokuments mittels eindeutig und markanter
Sicherheitsmerkmale zu überprüfen. Dadurch
wird es mittels der Erfindung ermöglicht, leicht überprüfbare und
nur schwer nachahmbare Sicherheitsdokumente herzustellen.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen bezeichnet.
-
Gemäss eines
bevorzugten Ausführungsbeispieles
der Erfindung ist der Linsenabstand der Mikrolinsen des ersten Mikrolinsen-Feldes
und der Linsenabstand der Mikrolinsen des zweiten Mikrolinsen-Feldes
derart gewählt,
dass sich die einzelnen Lichtbündel
des durch die sich überlagernden
Mikrolinsen-Felder aufgesplitteten Lichtstrahls in einem gemeinsamen
Bildpunkt treffen. Unter Linsenabstand der Mikrolinsen wird hierbei
die laterale Beabstandung der Mikrolinsen des jeweiligen Mikrolinsen-Feldes
verstanden. Dadurch wird erreicht, dass durch die Überlagung
der beiden Mikrolinsen-Felder ein
integrales Bild erzeugt wird und sich somit das Gesamtsystem in
etwa wie eine einzelne makroskopische Linse verhält, deren Eigenschaften sich
allerdings deutlich von denen einer konventionellen makroskopischen
Linse unterscheiden. Mit einem derartigen System können sowohl
reale als auch virtuelle Bilder erzeugt werden, Einzelbilder aber
auch Vielfachbilder.
-
Damit
sich bei Überlagerung
des ersten und des zweiten Mikrolinsen-Feldes ein einer makroskopischen
Linse ähnlicher
Effekt ergibt, wird der Linsenabstand der Mikrolinsen der beiden
Mikrolinsen-Felder vorzugsweise so gewählt, dass die Änderung
des Versatzes der zueinander zugeordneten Linsen des ersten und
zweiten Mikrolinsen-Feldes ausgehend von der optischen Achse der
virtuellen makroskopischen Linse konstant ist. Dies wird gemäss eines
bevorzugten Ausführungsbeispieles
der Erfindung durch zwei Mikrolinsen-Felder erreicht, bei denen die Mikrolinsen
jeweils gemäss
eines periodischen Rasters mit einem konstanten Linsenabstand voneinander
beabstandet sind und sich hierbei der Linsenabstand der Mikrolinsen
des ersten Mikrolinsen-Feldes von
dem Linsenabstand der Mikrolinsen des zweiten Mikrolinsen-Feldes
unterscheidet. Derartige Mikrolinsen-Felder lassen sich besonders
einfach fertigen. Bevorzugt ist hierbei der Linsenabstand der Mikrolinsen
des ersten Mikrolinsen-Feldes ein ganzzahliges Vielfaches des Linsenabstandes
der Mikrolinsen des zweiten Mikrolinsen-Feldes.
-
Um
ein integrales Bild hoher Auflösung
durch Überdeckung
der Mikrolinsen-Felder
erzielen zu können,
ist es hierbei vorteilhaft, den Durchmesser der Mikrolinsen kleiner
als das Auflösungsvermögen des menschlichen
Auges zu wählen,
so dass der Linsenabstand der Mikrolinsen der ersten und zweiten
Mikrolinsen-Felder bevorzugt kleiner als 300 μm zu wählen ist. Weiter ist hierzu
die Brennweite der Mikrolinsen klein im Vergleich zur Bild- und
Gegenstandsweite zu wählen.
-
Es
ist hierbei möglich,
das erste Mikrolinsen-Feld aus einer Vielzahl von Mikrolinsen mit
positiver Brennweite und das zweite Mikrolinsen-Feld aus einer Vielzahl
von Mikrolinsen mit positiver Brennweite aufzubauen, die nach Art
eines Kepler-Teleskops bei der Abbildung der Vielzahl von aufgesplitteten Lichtbündeln zusammenwirken.
Bei einer derartigen Ausgestaltung der Mikrolinsen-Felder lässt sich
ein einem makroskopischen Linsensystem ähnlicher optischer Effekt erzielen,
der jedoch Eigenschaften zeigt, welche sich deutlich von denen eines
konventionellen Linsensystems unterscheidet. Es lassen sich so besonders
auffällige
und damit einprägsame optische
Effekte erzielen.
-
Weiter
ist es auch möglich,
das erste Mikrolinsen-Feld aus einer Vielzahl von Mikrolinsen mit
positiver Brennweite und das zweite Mikrolinsen-Feld aus einer Vielzahl
von Mikrolinsen mit negativer Brennweite aufzubauen, die nach Art
eines Gallileo-Teleskops zusammenwirken. Auch hierbei lassen sich
bei Überlagerung
der ersten und zweiten Mikrolinsen-Felder Effekte erzielen, die
denen einer makroskopischen Linse ähnlich sind, sich von einem konventionellen
makroskopischen Linsensystem jedoch unterscheiden.
-
Gemäss eines
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung sind die beiden Mikrolinsen-Felder nicht homogen und
verfügen
lokal über
unterschiedliche Parameter wie Linsenabstand, Durchmesser der Linsen
oder Brennweite der Linsen. Durch eine laterale Verschiebung können so verschiedene
Mikrolinsen-Kombinationen und somit verschiedene optische Funktionen
erzeugt werden, wodurch neuartige und einprägsame weitere Sicherheitsmerkmale
in das Sicherheitsdokument integriert werden können.
-
Bevorzugt ändern sich
hier ein oder mehrere Parameter des ersten und/oder des zweiten
Mikrolinsen-Feldes periodisch gemäss eines (gemeinsamen) Rasters.
Des weiteren können
Parameter der Mikrolinsen-Felder auch in vorgegebener Weise quasi
kontinuierlich variieren.
-
So
ist es beispielsweise möglich,
Informationen zumindest in einem Mikrolinsen-Feld einzubringen,
indem das Mikrolinsen-Feld zwei oder mehr Bereiche mit unterschiedlichem
Linsenabstand der Mikrolinsen und/oder mit unterschiedlicher Brennweite der
Mikrolinsen aufweist. Bei Überdeckung
der Mikrolinsen-Felder unterscheidet sich die sich ergebende Abbildungs-Funktion
in ersten und zweiten Bereichen, wodurch die in die Änderung
der Parameter der Mikrolinsen-Felder codierte Information dem Betrachter
sichtbar gemacht wird.
-
Weiter
ist es auch möglich,
durch Phasenverschiebung des Linsenabstandes von Mikrolinsen gegenüber einem
periodischen Grundraster versteckte Informationen in ein oder mehrere
Mikrolinsen-Felder nach Art eines Moiré-Musters zu codieren und diese Informationen
bei Überlagerung
der ersten und zweiten Mikrolinsen-Felder sichtbar zu machen.
-
Durch
die oben beschriebenen Massnahmen zur Codierung zusätzlicher
Informationen in das erste und zweite Mikrolinsen-Feld lässt sich
die Fälschungssicherheit
des Sicherheitsdokuments weiter verbessern.
-
Gemäss eines
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispieles
der Erfindung weist das Sicherheitselement ein opakes drittes optisches
Element auf, wobei sich bei Überdeckung
des ersten und/oder des zweiten Mikrolinsen-Feldes mit dem dritten
optischen Element ein oder mehrere weitere optische Effekte zeigen.
Zusätzlich
zu dem primären,
durch die Überdeckung
der beiden Mikrolinsen-Felder
generierten Sicherheitsmerkmal können
so zusätzliche
Sicherheitsmerkmale durch die Überdeckung
der Mikrolinsen-Felder z.B. mit einem reflektiven optisch variablen
Element oder mit einem hochauflösenden Druck
generiert werden, wobei das Mikrolinsen-Feld beispielsweise als
Moiré-Analysator dienen
kann.
-
Gemäss eines
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung besteht das erste und/oder das zweite optische Element
jeweils aus zwei Teil-Mikrolinsen-Feldern,
die übereinander
in dem ersten bzw. zweiten optischen Element angeordnet sind. Die
zwei Teil-Mikrolinsen-Felder sind so beispielsweise auf gegenüberliegenden
Seiten einer Folie angeordnet und bilden so übereinanderliegende Mikrolinsen-Flächen einer
Folie. So wird beispielsweise die eine Oberfläche des ersten optischen Elements
von der Geometrie des einen Teil-Mikrolinsen-Feldes und die dieser
Oberfläche
gegenüberliegende
Oberfläche
des ersten optischen Elements von der Geometrie des anderen Teil-Mikrolinsen-Feldes
bestimmt. Löscht
nun die Geometrie eines Teil-Mikrolinsen-Feldes des einen optischen
Elements die Geometrie eines Teil-Mikrolinsen-Feldes des zweiten
optischen Elements aus, so ist der bei der Überlagerung des ersten und
zweiten optischen Elements generierte optische Effekt abhängig von der
Orientierung des ersten und zweiten optischen Elements, d.h. abhängig davon,
ob das Sicherheitsdokument in die eine oder in die andere Richtung
gefaltet oder gebogen wird, um die transparenten Fenster in die Überdeckung
zu bringen.
-
Ein ähnlicher
Effekt lässt
sich auch dadurch erzielen, dass die Mikrolinsen-Felder derart in den transparenten Fenstern
des Sicherheitsdokuments angeordnet sind, dass sich der Abstand
zwischen den Linsen der beiden Mikrolinsen-Felder abhängig von
der Faltung bzw. Biegerichtung ändert.
-
Bevorzugt
weist das erste und/oder das zweite optische Element eine Replizierlackschicht auf,
in die eine Reliefstruktur abgeformt ist, die das erste bzw. das
zweite Mikrolinsen-Feld bildet. Weiter hat sich hier eine Kapselung
der Reliefstruktur mittels einer zusätzlichen optischen Trennschicht
und/oder eine Abformung der Reliefstruktur mittels UV-Replikation
als vorteilhaft erwiesen.
-
Die
Mikrolinsen des ersten und/oder zweiten Mikrolinsen-Feldes werden
hierbei vorzugsweise von einer beugungsoptisch wirksamen Reliefstruktur
gebildet, die beugungsoptisch den Effekt eines Mikrolinsen-Feldes
erzeugt. Derartige „diffraktive
Linsen" können von
einer diftraktiven binären
Reliefstruktur gebildet werden, deren Profiltiefe kleiner als die
Wellenlänge
des sichtbaren Lichtes ist (binäre,
dünne diffraktive
Linse), von einem kontinuierlichen diffraktiven Reliefprofil mit
einer Profiltiefe kleiner als die Wellenlänge des sichtbaren Lichtes
gebildet werden (dünne
diftraktive Linse mit kontinuierlichem Profil) und von einem diffraktiven
kontinuierlichen Reliefprofil mit einer Profiltiefe größer als
die Wellenlänge
des sichtbaren Lichtes (dicke diftraktive Linse mit kontinuierlichem
Reliefprofil) gebildet werden. Es ist jedoch auch möglich, das
Mikrolinsen-Feld als refraktiv wirkende Makrostruktur in der Replizierlackschicht abzuformen,
die ein kontinuierliches, stetiges Oberflächenprofil ohne Sprungstellen
besitzt. Die Profiltiefe dieser Makrostruktur ist hierbei um ein
Vielfaches größer als
die Wellenlänge
des sichtbaren Lichtes.
-
Vorzugsweise
wird das erste und/oder das zweite optische Element von der Übertragungslage einer
Transferfolie gebildet. Hierdurch ist es möglich, die Anforderungen an
die Qualität
der Mikrolinsen-Felder sowie die Toleranzen bezüglich Abständen, Planheit usw. zu erfüllen.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
unter Zuhilfenahme der beiliegenden Zeichnungen beispielhaft erläutert.
-
1 zeigt
eine Darstellung eines erfindungsgemässen Sicherheitsdokuments.
-
2 zeigt
eine schematisierte, nicht massstabsgetreue Schnitt-Darstellung des Sicherheitsdokuments
nach 1 in einer Betrachtungssituation, in der das Sicherheitsdokument
zur Überdeckung
der transparenten Fenster gefaltet ist.
-
3a zeigt
eine schematische Darstellung zweier sich überdeckender Mikrolinsen-Felder
des Sicherheitsdokuments nach 1.
-
3b zeigt
eine Skizze zur Verdeutlichung der bei der Überdeckung der Mikrolinsen-Felder nach 3a auftretenden
optischen Effekte.
-
3c zeigt
eine schematisierte Draufsicht auf ein Mikrolinsen-Feld nach 3a.
-
4 zeigt
eine Schnitt-Darstellung eines Ausschnitts des Sicherheitsdokuments
nach 1.
-
5 zeigt
eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemässen Sicherheitsdokuments.
-
6 zeigt
eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemässen Sicherheitsdokuments.
-
7a bis 7c zeigen
schematisch die Darstellung eines weiteren erfindungsgemässen Sicherheitsdokuments
in verschiedenen Betrachtungssituationen.
-
1 zeigt
ein Wertdokument 1, beispielsweise eine Banknote oder einen
Scheck. Es ist aber auch möglich,
dass das Wertdokument 1 ein Identifikations-Dokument, beispielsweise
einen Ausweis, darstellt.
-
Das
Sicherheitsdokument 1 besteht aus einem flexiblen Träger 11 mit
transparenten Fenstern 12 und 13. Bei dem Träger 11 handelt
es sich vorzugsweise um einen Träger
aus Papiermaterial, der mit einem Aufdruck versehen ist und in den
weitere Sicherheitsmerkmale, beispielsweise Wasserzeichen oder Sicherheitsfäden, eingebracht
sind. In diesem Papierträger
werden sodann beispielsweise durch Stanzen oder mittels eines Lasers
fensterförmige
Durchbrechungen eingebracht, so dass die in 1 gezeigten
transparenten Fenster 12 und 13 entstehen. Die
transparenten Fenster 12 und 13 werden sodann
durch optische Elemente wieder verschlossen, die ein transmissives
Mikrolinsen-Feld aufweisen. Damit ist im Bereich des transparenten Fensters 12 ein
erstes transmissives Mikrolinsen-Feld 15 und im Bereich
des transparenten Fensters 13 ein zweites transmissives
Mikrolinsen-Feld 16 angeordnet.
-
Es
ist jedoch auch möglich,
dass es sich bei dem Träger 11 um
eine Kunststofffolie oder um eine aus ein oder mehreren Papier-
und Kunststoff-Schichten
bestehendes Laminat handelt. So ist es auch möglich, dass als Material für den Träger 11 bereits
ein transparentes oder teil-transparentes Material verwendet wird
und der Träger
somit zur Generierung der transparenten Fenster 12 und 13 nicht partiell
durch Stanzen oder Schneiden entfernt zu werden braucht. Dies ist
beispielsweise der Fall, falls der Träger 11 aus einer transparenten
Kunststofffolie besteht, die im Bereich der transparenten Fenster 12 und 13 nicht
mit einer Trübungsschicht
versehen ist. Weiter ist es auch möglich, die transparenten Fenster 12 und 13 bereits
bei der Papierherstellung zu erzeugen und die optischen Elemente
mit den transparenten Mikrolinsen-Feldern 15 und 16 nach
Art eines Sicherheitsfadens in den Träger 11 einzubringen.
-
Weiter
ist es auch möglich,
daß der
Träger 11 – beispielsweise
im Fall eines Reisepasses – aus zwei
miteinander durch Heftung oder Klebung verbundenen Seiten besteht.
-
Wie
in 1 dargestellt, ist weiter ein streifenförmiger Patch 14 auf
dem Träger 11 appliziert, der
den Bereich des transparenten Fensters 13 abdeckt. Das
transparente Mikrolinsen-Feld 16 ist in den Patch 14 eingebracht.
Bei dem Patch 14 handelt es sich vorzugsweise um die Übertragungslage
einer Transferfolie, beispielsweise einer Heissprägefolie, die
unter Einwirkung von Druck und Hitze mittels einer Haftschicht mit
dem Träger 11 verbunden
ist. Wie in 1 gezeigt, kann der Patch 14 neben
dem transmissiven Mikrolinsen-Feld 16, das im Bereich des
transparenten Fensters 13 angeordnet ist, noch ein oder
mehrere weitere optische Elemente aufweisen, beispielsweise das
in 1 gezeigte weitere optische Element 17.
Bei dem optischen Element 17 handelt es sich beispielsweise
um ein Beugungsgitter, ein Hologramm, ein Kinegram®, eine
partielle Metallisierung, eine HRI-Schicht (HRI = High Refraction Index),
ein Interferenzschichtsystem, eine vernetzte Flüssigkristallschicht oder einem
mit Effektpigment ausgeführten
Ausdruck.
-
Weiter
ist es auch möglich,
daß das
transparente Fenster 12 nicht auf der in 1 dargestellten Position
in den Träger 11 eingebracht
ist, sondern ebenfalls im Bereich des streifenförmigen Patches 14 in
den Träger 11 eingearbeitet
ist und der streifenförmige
Patch so beide transparenten Fenster 12 und 13 abdeckt.
Beide Mikrolinsen-Felder 15 und 16 können so
in ein gemeinsames Folienelement eingebracht sein, wodurch sich
die Produktion des Wertdokumentes 1 erheblich vergünstigt.
-
Das
Sicherheitsdokument 1 kann noch weitere, beispielsweise
mittels einer Transferfolie aufgebrachte Sicherheitsmerkmale aufweisen,
die durch Biegen, Falten oder Verdrehen des Trägers 11 in Überdeckung
mit den transparenten Fenstern 12 und 13 gebracht
werden können.
So zeigt 1 beispielhaft ein weiteres
optisches Element 18, bei dem es sich vorzugsweise um ein
reflektives, optisch variables Element oder um einen Sicherheitsaufdruck
handelt.
-
Zur
Verifizierung des Sicherheitsdokuments 1 werden die transparenten
Fenster 12 und 13 des Trägers 11 beispielsweise
durch Faltung des Trägers 11 in
die Überdeckung
gebracht, so dass sich die Mikrolinsen-Felder 15 und 16,
wie in 2 gezeigt, überdecken.
Sodann wird der sich bei Betrachtung durch die beiden übereinander
angeordneten Mikrolinsen-Felder 15 und 16 ergebende
optische Effekt überprüft. So wird
beispielsweise ein in Betrachtungsrichtung 2 liegender
Gegenstand, eine beliebige zeichnerische Darstellung oder ein spezielles
Verifikationsmuster durch die transmissiven Mikrolinsen-Felder 15 und 16 betrachtet.
Weiter ist es auch möglich,
dass durch weitere Faltung des Sicherheitsdokuments 1 ein
optisches Element des Sicherheitsdokuments 1 in Betrachtungsrichtung
plaziert wird und durch die transparenten Mikrolinsen-Felder 15 und 16 betrachtet
wird.
-
Die
sich bei der Betrachtung eines Gegenstandes durch die transmissiven
Mikrolinsen-Felder 15 und 16 ergebenden optischen
Effekte werden nun anhand der Figuren 3a und 3b erläutert.
-
3a zeigt
einen Ausschnitt der Mikrolinsen-Felder 15 und 16,
die in einem Abstand d voneinander beabstandet gemäss der Betrachtungssituation
nach 2 zueinander angeordnet sind.
-
Das
Mikrolinsen-Feld
15 besteht aus einer Vielzahl von Mikrolinsen
21,
die – wie
in
3c angedeutet – nebeneinander angeordnet
sind. Das Mikrolinsen-Feld
16 besteht
aus einer Vielzahl von Mikrolinsen
22. Werden nun zwei
zueinander zugeordnete Linsen
21 und
22, die in
einem Abstand r von einer gedachten optischen Achse des von den
Mikrolinsen-Feldern
15,
16 gebildeten Systems
beabstandet sind, betrachtet, so besitzen deren parallele optische
Achsen eine Abweichung Δ
r. Unter der Annahme, dass der Abstand der
beiden Mikrolinsen-Felder der Summe der Brennweiten der Mikrolinsen
21 und
22 entspricht,
werden die unter einem Winkel α einfallenden
parallelen Lichtstrahlen auf einen Punkt fokusiert, der f
1α von
der Achse der Linse
21 entfernt ist, wobei f
1 die
Brennweite der Linse
21 ist. Aufgrund des Versatzes Δ
r zwischen
den Linsen
21 und
22 tritt das Lichtbündel sodann
in einem Winkel β durch
die Linse
22 wobei
und f
2 die
Brennweite der Linse
22 ist. Wird nun der Fall betrachtet,
dass die Quelle eines Lichtstrahls einer Entfernung u von dem Mikrolinsen-Feld
15 besitzt und
die Linse
21 die radiale Position r besitzt, so ist die
laterale Position y des Lichtbündels
bei einem Abstand x von der Mikrolinse
22 r – β x, wodurch
sich aus obiger Gleichung und durch Ersetzen des Winkels a durch
a = r/u ergibt:
-
Damit
alle der durch das Mikrolinsen-Feld
15 und
16 aufgesplitteten
Teilstrahlen nach Durchlaufen der Mikrolinsen-Felder
15 und
16 auf
denselben Punkt fokusiert werden, ist es notwendig, dass y unabhängig von
r ist. Unter der Annahme, dass die Gegenstandsweite unendlich ist
und die Bildweite der Brennweite entspricht, ergibt sich so für die Brennweite
F der in
3a gezeigten Anordnung der beiden
Mikrolinsen-Felder
15 und
16:
-
Dies
bedeutet, dass die Brennweite F des von den Mikrolinsen-Feldern 15 und 16 gebildeten Abbildungssystems
konstant ist, falls die Ableitung ∂Δr/∂r konstant
ist, was beispielsweise der Fall ist, wenn die Mikrolinsen der Mikrolinsen-Felder 15 und 16 mit
einem konstanten, sich unterscheidenden Linsenabstand voneinander
beabstandet sind. Dies ist beispielsweise in dem in 3a gezeigten
Beispiel der Fall, wo die Mikrolinsen 21 und 22 jeweils
mit einem konstanten Linsenabstand p1 und
p2 voneinander beabstandet sind und, wie
in 3c gezeigt, gemäss eines periodischen Rasters
zueinander ausgerichtet sind.
-
Falls
diese Bedingung erfüllt
ist, wird ein integrales Bild erzeugt und die Abbildungs-Funktion
des in 3a gezeigten Systems entspricht
in etwa der eines konventionellen Linsensystems bestehend aus zwei
makroskopischen Linsen.
-
Wird
nun dieser Spezialfall, bei dem die Mikrolinsen des Mikrolinsen-Feldes 15 mit
dem konstanten Linsenabstand p1 voneineinander
beabstandet sind und die Linsen des Mikrolinsen-Feldes 16 mit
dem konstanten Linsenabstand p2 voneinander beabstandet
sind, weiter betrachtet, so ergeben sich basierend auf dem in 3b dargestellten
Szenario folgende Zusammenhänge:
3b zeigt
die Mikrolinsen-Felder 15 und 16, einen in einer
Distanz g von dem Mikrolinsen-Feld 16 beabstandeten Punkt
auf der optischen Achse, der von dem ersten Mikrolinsen-Feld auf
einen Satz von Punkten abgebildet wird, die von dem Mikrolinsen-Feld
eine Distanz s1 entfernt sind und einen
lateralen Abstand yn besitzen. Diese Punkte
sind von dem Mikrolinsen-Feld 16 eine Distanz s2 entfernt und werden in einer Distanz b
auf einen Punkt auf der optischen Achse abgebildet.
-
Damit
die in
3b gezeigte Situation eintritt,
muss die Bedingung
erfüllt sein. Wird das System der
Mikrolinsen-Felder
15 und
16 als System dünner Linsen
betrachtet, so ergibt sich für
die Brennweite des Systems bei Lichteinfall von Seiten des Mikrolinsen-Feldes
15 eine Brennweite
und bei einem Lichteinfall
von Seiten des Mikrolinsen-Feldes
16 eine Brennweite
Damit kann die Abbildungs-Funktion
bei Lichteinfall von Seiten des Mikrolinsen-Feldes
15 wie folgt beschrieben
werden:
-
Im
Gegensatz zu einer normalen Linse besitzt die von den Mikrolinsen-Feldern 15 und 16 generierte
Abbildungsfunktion somit im Falle der Verwendung von Mikrolinsen
positiver Brennweite für
die Mikrolinsen-Felder 15 und 16 (Kepler-Teleskop) gegenüber einem „konventionellen" Linsensystem folgende
Besonderheiten:
Bei der Betrachtung eines Gegenstandes von
Seiten des Mikrolinsen-Feldes 15 zeigt sich ein anderes
Bild als bei der Betrachtung des Gegenstandes von Seiten des Mikrolinsen-Feldes 16.
Je nach Betrachtungsrichtung ändert
sich das Vorzeichen der Brennweite. Weiter ergibt sich bei negativer
Brennweite ein reelles Bild für
Gegenstandsweiten s mit |s| < F
f1/f2. Die Bildweite
ist bei einer positiven Brennweite immer kleiner als die Brennweite.
Weiter wird ein aufrechtes Bild generiert.
-
Für den Fall,
dass die Mikrolinsen des Mikrolinsen-Feldes 15 eine positive
Brennweite und die Mikrolinsen des Mikrolinsen-Feldes 16 eine
negative Brennweite aufweisen (Gallileo-Teleskop) ergeben sich gegenüber der
Abbildungsfunktion einer konventionellen Linse folgende Unterschiede:
Das
Vorzeichen der Brennweite des Systems ändert sich – wie bei einer konventionellen
Linse – nicht, wenn
das System gedreht wird. Die Brennweite hängt jedoch trotzdem von der
Betrachtungsrichtung ab. Das System verhält sich wie eine konventionelle Linse,
bei der sich das Objekt in einem Medium mit einem Brechungsindex
f1/f2 befindet.
-
Anstelle
der Verwendung von Mikrolinsen-Feldern für die Mikrolinsen-Felder 15 und 16,
die die oben beschriebenen Bedingungen erfüllen und somit bei ihrem Zusammenwirken
eine einer konventionellen Linse ähnliche optische Funktion generieren,
ist es auch möglich,
Mikrolinsen-Felder zu verwenden, die die oben aufgezeigten Bedingungen nicht
erfüllen.
So ist es beispielsweise möglich,
dass sich der Linsenabstand der Mikrolinsen eines oder beider Mikrolinsen-Felder
bereichsweise kontinuierlich ändert,
so dass interessante und eindrucksvolle Zerr-Effekte entstehen.
Ebenso ist es möglich,
dass die Brennweite der Mikrolinsen eines Mikrolinsen-Feldes zumindest
in einem Bereich des Mikrolinsen-Feldes kontinuierlich verändert wird,
wodurch sich ebenso derartige Zerr-Effekte erzielen lassen. Wird
der Brechungsindex der Mikrolinse und damit die effektive Brennweite
der Mikrolinse oder die Beabstandung der Mikrolinsen in beiden Mikrolinsen-Felder 15 und 16 zumindest
bereichsweise verändert,
so verändert
sich die sich ergebende Abbildungs-Funktion bei lateraler Verschiebung
der beiden Mikrolinsen-Felder 15 und 16 zueinander,
was als weiteres Sicherheitsmerkmal bei der Verifizierung des Sicherheitsdokuments 1 dienen
kann.
-
Weiter
ist es auch möglich,
Bereiche in den Mikrolinsen-Feldern 15 und 16 vorzusehen,
in denen die Brennweite der Mikrolinsen und die Beabstandung der
Mikrolinsen zwar konstant, jedoch unterschiedlich von benachbarten
Bereichen ist. Wird nur eines der beiden Mikrolinsen-Felder 15 und 16 derart ausgestaltet,
so ergibt sich eine Abbildungs-Funktion, die der mehrerer nebeneinander
angeordneter unterschiedlicher konventioneller Linsen entspricht. Die
in den einzelnen Teilbereichen geltende optische Abbildungs-Funktion wird hierbei
durch die oben beschriebenen Zusammenhänge definiert. Werden beide
Mikrolinsen-Felder 15 und 16 derart ausgestaltet, so
verändert
sich die optische Abbildungs-Funktion bei lateraler Verschiebung
der beiden Mikrolinsen-Felder 15 und 16 gegeneinander,
was als weiteres Sicherheitsmerkmal zur Verifizierung des Sicherheitsdokuments
genutzt werden kann.
-
Der
Linsenabstand der Mikrolinsen-Felder 15 und 16 ist
vorzugsweise so gewählt,
dass die durch die Aufsplittung des einfallenden Lichtstrahles generierten
Teilstrahlen einen Durchmesser besitzen, der unterhalb des Auflösungsvermögens des menschlichen
Auges liegt. Vorzugsweise liegt der Abstand der Mikrolinsen-Felder 15 und 16 demnach in
einem Bereich zwischen 250 μm
und 25 μm.
Hierdurch wird sichergestellt, dass das durch die Mikrolinsen-Felder 15 und 16 generierte
integrale Bild über eine
gute Auflösung
verfügt.
Werden geringe Anforderungen an die optische Qualität der durch
die Mikrolinsen-Felder 15 und 16 generierte Abbildungs-Funktion
gestellt, so ist es auch möglich,
den Linsenabstand der Mikrolinsen der Mikrolinsen-Felder 15 und 16 zu
erhöhen.
-
Der
detaillierte Aufbau des im Bereich des transparenten Fensters 12 angeordneten
optischen Elements mit dem Mikrolinsen-Feld 15 wird nun
anhand der Figuren 3c und 4 erläutert.
-
4 zeigt
den Träger 11,
der aus einem Papiermaterial einer Dicke von etwa 100 μm besteht und
der im Bereich des transparenten Fensters 12 eine mittels
eines Stanz- oder Schneidvorganges erzeugte Durchbrechung aufweist.
Ein Folienelement 20 wird vorzugsweise unter Hitze und
Druck auf dem Papiermaterial des Trägers 11 appliziert,
indem durch Hitze und Druck eine Haftschicht des Folienelements 20 aktiviert
wird. Durch den ausgeübten Druck
wird gleichzeitig im Bereich des optischen Elements 20 die
in 4 gezeigte Vertiefung geschaffen.
-
Das
Folienelement 20 besteht aus einem Trägerfilm 22, einer
Haftvermittlerschicht 23, einer Replizierlackschicht 24,
einer optischen Trennschicht 25 und einer Kleberschicht 26.
-
Der
Trägerfilm 22 besteht
aus einer PET- oder BOPP-Folie einer Schichtdicke von 10 bis 200 μm. Die Funktion
des Trägerfilms 22 besteht
darin, für
die notwendige Stabilität
zur Überbrückung der Durchbrechung
des Trägers 11 zu
sorgen. Die Haftvermittlerschicht 23 hat eine Stärke von
0,2 bis 2 μm und
wird auf den Trägerfilm 22 mittels
eines Druckverfahrens aufgebracht. Die Replizierlackschicht 24 besteht
aus einem thermoplastischen oder vernetzten Polymer, in das mittels
eines Replizierwerkzeugs unter Einwirkung von Hitze und Druck oder
durch UV-Replikation eine Reliefstruktur 27 repliziert
ist. Die optische Trennschicht 25 besteht aus einem Material,
dessen Brechungsindex sich deutlich von dem Brechungsindex der Replizierlackschicht 24 unterscheidet.
Vorzugsweise besteht die optische Trennschicht 25 hierbei
aus einer HRI- oder LRI-Schicht (HRI = High Refraction Index, LRI
= Low Refraction Index), so dass der Brechungsindex-Unterschied zwischen
Replizierlackschicht 24 und der optischen Trennschicht 25 besonders
hoch ist. Weiter ist es möglich,
einen möglichst
hohen Brechungsindex der Replizierlackschicht 24 zu erzielen,
indem die Polymere der Replizierlachschicht mit Nanopartikeln dotiert
werden oder indem ein Polymer mit hohem Brechungsindex, beispielsweise
ein Fotopolymer, für
die Replizierlackschicht 24 verwendet wird. Weiter ist
es vorteilhaft, die optische Trennschicht möglichst dick auszugestalten.
Hierdurch ist es möglich,
die Relieftiefe der Reliefstruktur 27 zu reduzieren, was
insbesondere dann von Vorteil ist, falls die Mikrolinsen des Mikrolinsen-Feldes 1 als
refraktive, durch eine makroskopische Struktur definierte Linsen
gefertigt sind.
-
Es
ist jedoch auch möglich,
das Mikrolinsen-Feld 15 nicht in einem derart gekapselten
Aufbau auszuführen,
und so auf die optische Trennschicht 25 zu verzichten.
Weiter ist es auch möglich,
dass die Kleberschicht 26 im Bereich der Reliefstruktur 27 entfällt, so
dass die Reliefstruktur 27 direkt in Kontakt mit der Luft
tritt.
-
Bei
der Reliefstruktur 27 handelt es sich um eine Reliefstruktur,
die das Mikrolinsen-Feld 15 mittels einer Vielzahl nebeneinander
liegender makroskopischer Linsen in der in 3c angedeuteten Form
implementiert. Es ist jedoch auch möglich, dass die Reliefstruktur 27 eine
diffraktive Reliefstruktur ist, die beugungsoptisch den Effekt eines
aus konvexen oder konkaven Mikrolinsen bestehenden Mikrolinsen-Feldes
erzeugt.
-
Der
Effekt einer konvexen oder konkaven Linse kann hierbei durch eine
diffraktive Reliefstruktur generiert werden, die sich hinsichtlich
ihrer Gitterfrequenzen und ggf. weitere Gitterkonstanten über einen
Flächenbereich
kontinuierlich verändert.
Beispielsweise kann beugungsoptisch der Effekt einer konvexen Linse
erzeugt werden, in der ausgehend von einem parabolidförmigen Zentralabschnitt
im Zentrum der Linse eine Vielzahl von zu diesem Zentralabschnitt
ringförmig
angeordneten Furchten vorgesehen ist, deren Gitterfrequenz sich
ausgehend vom Zentralabschnitt kontinuierlich erhöht. Der
Effekt einer konkaven Linse kann beugungsoptische durch eine inverse
Struktur erzeugt werden. Um beugungsoptisch den Effekt eines Mikrolinsen-Feldes
mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Mikrolinsen zu
erzeugen, werden eine Vielzahl derartiger Reliefstrukturen schachbrettartig
nebeneinander angeordnet. Weiter ist es auch möglich, daß diese Reliefstruktur hexagonal
nebeneinander angeordnet sind. Im weiteren wird in Bezug auf die
Ausgestaltung derartiger „diffraktiver
Linsen" auf das
Kapitel ... des Buches „Micro-optics", Hans Peter Herzig,
Taylor and Francis-Verlag, London, 1997 verwiesen.
-
Die
Verwendung eines derartigen „diffraktiven" Mikrolinsen-Feldes
hat den Vorteil, dass die zur Erzeugung des Mikrolinsen-Feldes notwendige
Relieftiefe der Reliefstruktur 27 verringert werden kann, was
insbesondere bei grösserem
Linsenabstand der Mikrolinsen des Mikrolinsen-Feldes 15 speziell
bei kurzen Brennweiten von Vorteil ist.
-
Der
in 4 gezeigte Aufbau und die Anordnung des optischen
Elements 20 hat den Vorteil, dass die das Mikrolinsen-Feld
generierende Oberflächenstruktur
vor Beschädigungen
oder Manipulationen weitestgehend geschützt ist.
-
Anhand
von 5 werden nun weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung
verdeutlicht.
-
5 zeigt
eine schematische Darstellung einer Betrachtungs-Situation eines
Sicherheitsdokuments 3, bei welchem zwei in transparenten
Fenstern des Sicherheitsdokuments 3 angeordnete Mikrolinsen-Felder 31 und 32 zur Überprüfung des
Sicherheitsdokuments 3 in Überdeckung gehalten werden. Das
Mikrolinsen-Feld 31 weist einen Bereich 33 mit gemäss eines
periodischen Rasters angeordneten Mikrolinsen mit einer positiven
Brennweite auf. Weiter ist das optische Element, das das Mikrolinsen-Feld 31 implementiert,
im Bereich 33 so ausgestaltet, dass das Mikrolinsen-Feld
von der Unterseite des Sicherheitsdokuments 3 einen Abstand
d1 besitzt.
-
Das
Mikrolinsen-Feld 32 weist einen Bereich 34 auf,
in dem eine Vielzahl von Mikrolinsen mit einer positiven Brennweite
gemäss
eines ersten Rasters angeordnet sind und weist weiter einen diesen
Bereich umgebenden Bereich 35 auf, in dem eine Vielzahl
von Mikrolinsen mit negativer Brennweite gemäss eines zweiten periodischen
Rasters angeordnet sind. Durch die Ausgestaltung des das Mikrolinsen-Feld 32 implementierten
optischen Elements sind hier die Mikrolinsen des Bereiches 34 von
der Unterseite des Sicherheitsdokuments 3 mit einem Abstand
d2 beabstandet.
-
Das
optische Element, in dem die Mikrolinsen-Felder 31 und 32 implementiert
sind, besteht hierbei aus einem thermoplastischen Folienkörper, beispielsweise
einer PET- oder BOPP-Folie einer Schichtdicke von 10 bis 50 μm, in den
die die Mikrolinsen-Felder 31 und 32 generierende
Oberflächenstrukturen
wie in 5 dargestellt mittels eines Replizierwerkzeuges
durch Hitze und Druck eingebracht sind. Dieser Folienkörper wird
sodann unter Umständen
noch mit weiteren Schichten, beispielsweise mit einer optischen
Trennschicht oder einer Schutzlackschicht, beschichtet und sodann
im Bereich des transparenten optischen Fensters auf den Träger des Sicherheitsdokuments 3 appliziert.
Es ist jedoch auch möglich,
dass die optischen Elemente nach 5 wie das
optische Elemente 20 nach 4 aufgebaut sind.
-
Wird
nun das Sicherheitsdokument 3 gefaltet und die Mikrolinsen-Felder 31 und 32 in Überdeckung
gebracht, so wird in dem Bereich, in dem sich der Bereich 33 und
der Bereich 34 der Mikrolinsen-Felder 31 bzw. 32 überdecken,
eine erste optische Abbildungs-Funktion generiert und in dem Bereich,
in dem sich die Bereiche 33 und 35 des Mikrolinsen-Feldes 31 bzw. 32 überdecken,
eine zweite optische Abbildungs-Funktion generiert. Die erste optische
Abbildungs-Funktion
besitzt hierbei abhängig
von den Brennweiten der Mikrolinsen des Bereiches 33 und 34 sowie
von der Beabstandung der Mikrolinsen der Bereiche 33 und 34 die
oben diskutierten Eigenschaften (Kepler-Teleskop), wohingegen die
zweite optische Abbildungs-Funktion, die von den Brennweiten der
Mikrolinsen der Bereiche 33 und 35 sowie der Beabstandung
der Mikrolinsen in den Bereichen 33 und 35 bestimmt
wird, davon stark unterschiedliche Eigenschaften (Gallileo-Teleskop)
aufweist. Die Abstände
d1 und d2 werden hierbei
vorzugsweise so gewählt,
dass bei direktem Aufeinanderliegen der Unterseiten des Sicherheitsdokuments 3 die
Summe der Abstände
d1 und d2 der Summe
der Brennweiten der Mikrolinsen im Bereich 33 und 34 entspricht
und der Abstand d1 der Summe der Brennweiten
der Mikrolinsen in den Bereichen 33 und 35 entspricht.
Beispielsweise können
hierfür
die Abstände
d1 und d2 und für die Brennweiten
der Mikrolinsen in den Bereichen 33, 34 und 35 folgende
Werte gewählt
werden: d1 = d2 =
1 mm, f33 = 0,125 mm, f34 = 0,075 mm, f35 = –0,025 mm, wobei f33 die Brennweite
der Mikrolinsen im Bereich 33, f34 die Brennweite der Mikrolinsen
im Bereich 34 und f35 die Brennweite der Mikrolinsen im
Bereich 35 bezeichnet.
-
Weiter
wird die von den sich überdeckenden Mikrolinsen-Feldern 31 und 32 generierte
Abbildungs-Funktion noch durch die Beabstandung des sie überdeckenden
transparenten Fensters bestimmt, wobei diese Veränderung der optischen Abbildungs-Funktion
durch Veränderung
der Beabstandung der optischen Fenster voneinander als zusätzliches
markantes optisches Sicherheitsmerkmal dient. Durch die oben beschriebene
Wahl der Abstände
d1 und d2 wird hierbei
sichergestellt, dass beim unmittelbaren Aufeinanderliegen der optischen
Elemente klar definierte und aufeinander abgestimmte erste und zweite
Abbildungs-Funktionen generiert werden.
-
Der
Bereich 34 bildet hierbei vorzugsweise einen in Form eines
Musters, beispielsweise einer graphischen Darstellung oder eines
Schriftzuges, ausgeformten Musterbereich, so dass Bereiche mit unterschiedlichen
Abbildungs-Funktionen eine zusätzliche
codierte Information erhalten. Ein derartiges Nebeneinanderliegen
von musterförmigen
Bereichen mit unterschiedlichen Abbildungs-Funktionen ist durch
ein konventionelles Linsensystem nicht nachahmbar, so dass durch
die Erfindung einprägsame
und mit anderen Technologien nur schwer nachahmbare optische Effekte
generiert werden können.
-
Weiter
ist es auch möglich,
dass – wie
oben bereits angedeutet – nicht
nur das Mikrolinsen-Feld 31 zwei Bereiche aufweist, in
denen sich die Beabstandung und/oder die Brennweite der Mikrolinsen unterscheidet.
Es ist auch möglich,
dass auch das Mikrolinsen-Feld 31 derart ausgestaltet ist.
In diesem Fall hängen
die sich bereichsweise ergebenden optischen Abbildungs-Funktionen
weiter auch von der lateralen Lage der Mikrolinsen-Felder 31 und 32 zueinander
ab, so dass sich die optische Abbildungs-Funktion bei lateraler
Verschiebung der Mikrolinsen-Felder 31 und 32 zueinander
verändert
und so dem Betrachter unterschiedliche, in die Abbildungs-Funktion codierte
Informationen je nach lateraler Lage sichtbar gemacht werden.
-
6 zeigt
eine Betrachtungs-Situation eines Sicherheitsdokuments 4,
bei der zwei in transparenten optischen Fenstern des Sicherheitsdokuments 4 angeordnete
Mikrolinsen-Felder 41 und 42 zur Verifikation
des Sicherheitsdokuments in Überdeckung
gehalten werden. Das Mikrolinsen-Feld 41 weist hierbei
in einem Bereich 46 eine Vielzahl von an einem periodischen
Raster ausgerichteten Mikrolinsen konstanter Brennweite auf. Das
Mikrolinsen-Feld 42 weist
Bereiche 48 und 47 auf, in den sich die Brennweite
der Mikrolinsen sowie der Linsenabstand der Mikrolinsen unterscheidet.
Hierdurch werden die bereits anhand von 5 geschilderten
optischen Effekte bei Überdeckung
der Mikrolinsen-Felder 41 und 42 generiert. Zusätzlich weist
das Sicherheitsdokument 4 noch weitere optische Elemente 45 und 44 auf,
die, wie in 6 dargestellt, auf dem Träger des Sicherheitsdokuments 4 appliziert
sind.
-
Bei
dem optischen Element 45 handelt es sich vorzugsweise um
einen Aufdruck in Form eines Moiré-Musters. Das Moiré-Muster
ist hierbei derart auf das Mikrolinsen-Feld 41 abgestimmt,
dass der Bereich 46 des Mikrolinsen-Feldes 41 als Moiré-Analysator
fungieren kann und so bei Überdeckung
des optischen Elements 45 mit dem Mikrolinsen-Feld 41 sich
ein in dem Moiré-Muster des optischen
Elements 45 codiertes Moiré-Bild zeigt. Die Mikrolinsen
des Mikrolinsen-Feldes 41 bilden hierbei eine Moiré-Magnifier
und moiré-vergrößert einer
kodierten (repititive kleine) Information, wodurch eine versteckte
(z.B. phasenkodierte) Information sichtbar gemacht wird.
-
Weiter
ist es auch möglich,
daß es
sich bei dem optischen Element 45 um einen Aufdruck in Form
eines Moiré-Analysators
handelt und das Mikrolinsen-Feld 41 ein
Moiré-Muster
bildet, in das ein verstecktes (z.B. phasenkodiertes) Moiré-Bild
kodiert ist.
-
Unter
einem Moiré-Muster
ist hierbei ein aus sich wiederholenden Strukturen gebildetes Muster
zu verstehen, das bei Überlagerung
mit oder in Betrachtung durch ein weiteres, von sich wiederholenden Strukturen
gebildetes Musters, das als Moiré-Analysator wirkt, ein neues
Muster, nämlich
ein Moiré-Bild zeigt,
das in dem Moiré-Muster
versteckt ist. Im einfachsten Fall ergibt sich dieser Moiré-Effekt aus der Überlagerung
zweier Linienraster, wobei das eine Linienraster bereichsweise zur
Erzeugung des Moiré-Bildes
phasenverschoben ist. Neben einem linearen Linienraster ist es auch
möglich,
dass die Linien des Linienrasters gekrümmte Bereiche aufweisen, beispielsweise
wellen- oder kreisförmig
angeordnet sind. Weiter ist es auch möglich, ein auf zwei oder mehr
gegeneinander verdrehte oder sich überlagernde Linienrastern aufgebautes
Moiré-Muster
zu verwenden. Die Decodierung des Moiré-Bildes in einem derartigen
Linienraster erfolgt ebenfalls durch eine bereichsweise Phasenverschiebung
des Linienrasters, wobei sich in einem derartigen Moiré-Muster zwei oder
mehr verschiedene Moiré-Bilder
codieren lassen. Weiter ist auch der Einsatz von Moiré-Mustern
und Moiré-Analysatoren
möglich,
die auf der sog. „Scambled
Indica®"-Technologie oder
auf einem Lochmuster (runde, ovale, eckige Löcher diverser Ausgestaltung)
basieren.
-
Bei
dem optischen Elemente 44 handelt es sich um ein reflektives
optisches Element, beispielsweise um eine in Form eines Moiré-Musters
ausgeführte
partielle Metallisierung oder um eine partiell metallisierte diffraktive
Struktur. Das optische Element 44 kann hierbei auch ein
Feld von reflektiven Mikrolinsen aufweisen, welche, wenn sie von
dem in dem Bereich 46 angeordneten Mikrolinsen-Feld überdeckt
werden, interessante optische Effekte in Reflexion zeigen.
-
7a bis 7c zeigen
verschiedene Betrachtungs-Situationen eines Sicherheitsdokuments 5.
In der Betrachtungs-Situation nach 7a ist
das Sicherheitsdokument 5 gefaltet, so dass sich transparente
Fenster mit Mikrolinsen-Feldern 51 und 52 des
Sicherheitsdokuments 5 überdecken.
Wie in 7b angedeutet, wird nun das
Sicherheitsdokument 5 in die andere Richtung gefaltet,
so dass, in der Betrachtungs-Situation nach 7c, nicht
die Unterseiten der Mikrolinsen-Felder 51 und 52,
wie in 7a gezeigt, aufeinander liegen,
sondern nun die Oberseiten der Mikrolinsen-Felder 51 und 52 aufeinander
liegen.
-
Wie
in den Figuren 7a bis 7c angedeutet,
besitzen die Mikrolinsen-Felder 51 und 52 jeweils
einen Linsenkörper
einer Dicke d1 bzw. d2 und sind
beidseitig strukturiert, so dass sich die optische Funktion des
Mikrolinsen-Feldes 51 aus
dem Zusammenwirken zweier sich überlagernden
Teil-Mikrolinsen-Felder 53 und 54 gemäss den in
Bezug auf 3a bis 3c erläuterten
Zusammenhänge
ergibt. Entsprechend wird das Mikrolinsen-Feld 52 von zwei
nebeneinander angeordneten Teil-Mikrolinsen-Feldern 55 und 56 gebildet.
Wie weiter in 7a bis 7c angedeutet,
ist der Linsenkörper
der Mikrolinsen-Felder 51 und 52 gekapselt und
damit beidseitig mit einer optischen Trennschicht oder einer Schutzschicht
beschichtet.
-
Die
Teil-Mikrolinsen-Felder 54 und 55 besitzen hierbei,
wie in 7a angedeutet, eine inverse Geometrie,
so dass sich die von den Teil-Mikrolinsen-Feldern 54 und 55 generierten
optischen Abbildungs-Funktionen auslöschen. Bei der in 7a gezeichneten
Betrachtungs-Situation wird demnach eine optische Abbildungs-Funktion
als optischer Effekt generiert, der sich aus der Überlagung
der Teil-Mikrolinsen-Felder 53 und 56, also aus
dem Linsenabstand und der Brennweite dieser Mikrolinsen-Felder,
ergibt. Dies ist bei der Betrachtungs-Situation nach 7c nicht
der Fall, so dass bei dieser Betrachtungs-Situation nicht ein einer
konventionellen Linse ähnlicher
Effekt generiert wird.