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Die
Erfindung betrifft generell ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Steuern der Drehmomentabgabe an die Hinterräder eines Fahrzeuges mit Vorderradantrieb,
insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern des
unabhängigen
Einrückens
von Kupplungen, die im hinteren Bereich eines Fahrzeuges mit Vorderradantrieb
angeordnet sind, bei welchem die entsprechenden Hinterräder asymmetrisch
mit Antriebsdrehmoment beaufschlagt werden.
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Es
wurden umfangreiche Untersuchungen in bezug auf viele Aspekte der
Fahrzeugsteuerung und des Fahrzeugverhaltens bei Fahrzeugen durchgeführt, die
mit adaptiven Vierradantriebssystemen versehen sind. Da bei derartigen
Fahrzeugen, die mit Vierradantriebssystemen ausgerüstet sind,
die Möglichkeit
besteht, die Drehmomentbeaufschlagung für alle vier Fahrzeugräder und
nicht nur für
zwei Räder,
wie bei vielen Fahrzeugen, zu überwachen
und zu steuern, ist auch die Möglichkeit
gegeben, bei derarti gen Fahrzeugen das Verhalten und die Verhaltenseigenschaften
signifikant zu verbessern.
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Viele
patentierte Systeme betreffen die Fähigkeiten von Vierradantriebssystemen,
zur Aufrechterhaltung der Fahrzeugsteuerung beispielsweise den Schlupf
zu steuern, eine optimale Beschleunigung und Verzögerung zu
erreichen oder eine maximale Beschleunigung und Verzögerung zu
verwirklichen, und nutzen diese Fähigkeiten aus.
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Zusätzlich zur
Rutsch- oder Schlupferfassung und Steuerung bezieht sich ein neuerer
Bereich von Patentaktivitäten
auf die Steuerung der Gierbewegung des Fahrzeuges, d.h. die Bewegung
des Fahrzeuges um seine Z-Achse
oder vertikale Mittelachse.
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Beispielsweise
betrifft die
US-PS 5 332 059 ein
Steuersystem für
ein Fahrzeug mit Vierradantrieb, das einen Lenkwinkelsensor und
eine über
ein hinters Differential angeordnete Kupplung umfasst. Die Kupplung verhindert
eine Differentialwirkung in Abhängigkeit
von der abgetasteten Fahrzeuggeschwindigkeit, vom Lenkwinkel und
von der Längs-
und Seitenbeschleunigung.
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Die
US-PS 5 341 893 beschreibt
ein Vierradantriebssystem für
ein Fahrzeug, wie eine Zugmaschine, bei dem ein vorderes Differential
ein linkes und rechtes Vorderrad antreibt und Drehmoment über unabhängige Kupplungen
den Hinterrädern
zugeführt
wird.
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Die
US-PS 6 076 033 offenbart
ein Verfahren zur Giersteuerung in einem Motorfahrzeug durch die
Erzeugung von wechselseitig auschließlichen Brems- und Antriebkräften an
den linken und rechten Rädern
eines Fahrzeuges.
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Ein
anderes Vierradantriebssystem ist in der
US-PS 6 145 614 beschrieben, die ein
Vierradantriebssystem mit einem mittleren Differential mit einer
Differentialwirkungsverhinderungsvorrichtung, die über das Differential
angeordnet ist, und einem zweiten Differential an der Primärachse, über das
ebenfalls eine Differentialwirkungsverhinderungskupplung angeordnet
ist, beschreibt. Das System umfasst ferner einen Drehsensor und
eine Einrichtung zum Einstellen des Ausmaßes der Differentialverhinderung
in Abhängigkeit von
der Drehzahldifferenz zwischen dem rechten und linken Hauptantriebsrad.
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Aus
der vorstehend wiedergegebenen Übersicht
von Veröffentlichungen,
die sich mit der Giersteuerung von Motorfahrzeugen befassen, wird
offensichtlich, dass Verbesserungen auf diesem Sektor wünschenswert
sind.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum unabhängigen,
d.h. asymmetrischen, Steuern der Drehmomentabgabe an die beiden
Hinterachsen und Räder
eines Fahrzeuges mit Vorderradantrieb, die für eine verbesserte Fahrzeughandhabung
und ein verbessertes Fahrzeugverhalten sorgen. Die Vorrichtung umfasst
eine Primärbewegungseinrichtung,
eine Transaxle, einen Abtrieb, eine Hinterachse mit einem Paar von
unabhängig voneinander
steuerbaren Modulationskupplungen, die eine entsprechende Hinterachse und
Räder antreiben,
diverse Fahrzeugsensoren und einen Mikroprozessor. Das Verfahren,
das in Software im Mikroprozessor realisiert ist, tastet die Raddrehzahlen,
die Gierrate, die Seitenbeschleunigung, die Drosselklappenposition
und den Lenkradwinkel ab, bestimmt diverse Referenzwerte und Übersteuer-
und Untersteuerbedingungen und aktiviert eine oder beide Kupplungen.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum asymmetrischen
Abgeben von Drehmoment über
Zwillingskupplungen an die Hinterachsen und Räder eines Motorfahrzeuges mit
Vorderradantrieb zur Verfügung
zu stellen.
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Des
weiteren soll erfindungsgemäß ein Verfahren
zum unabhängigen
Steuern von Zwillingskupplungen in einer Hinterachse eines Motorfahrzeuges
mit Vorderradantrieb zur Verfügung
gestellt werden, um eine verbesserte Fahrzeughandhabung und Steuerung
zu erreichen.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung betrifft die Schaffung
eines Verfahrens zum Steuern der unabhängigen Betätigung einer linken und rechten
Kupplung einer Hinterachse eines Motorfahrzeuges mit Vorderradantrieb
auf der Basis von abgetasteten Raddrehzahlen, der Gierrate, der
Seitenbeschleunigung, der Drosselklappenposition und dem Lenkradwinkel.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung betrifft die Schaffung
einer Vorrichtung zum asymmetrischen Abgeben von Antriebsdrehmoment
an die Hinterachsen und Räder
eines Fahrzeuges mit Vorderradantrieb.
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Des
weiteren soll eine Vorrichtung zum unabhängigen Abgeben von Drehmoment
an die Hinterräder eines
Motorfahrzeuges mit Vorderradantrieb zur Verfügung gestellt werden, die eine
mit einer Zwillingskupplung versehene Hinterachse, Sensoren für Raddrehzahlen,
die Gierrate, die Seitenbeschleunigung, die Drosselklappenposition
und den Lenkradwinkel und einen Mikroprozessor aufweist.
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Darüber hinaus
soll eine Vorrichtung für
ein Motorfahrzeug mit Vorderradantrieb zur Verfügung gestellt werden, die eine
Primärbewegungseinheit,
eine Transaxle, einen Abtrieb, unabhängig voneinander modulierbare
Zwillingskupplungen in einer Hinterachse, diverse Sensoren, die
die Fahrzeugbetriebsbedingungen überwachen,
und einen Mikroprozessor mit einem die modulierenden Kupplungen
antreibenden Ausgang umfasst.
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Weitere
Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und den beigefügten Zeichnungen
hervor. Hierbei dienen gleiche Bezugszeichen zur Bezeichnung von
gleichen Komponenten, Elementen oder Merkmalen. Von den Zeichnungen
zeigen
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1 eine schematische Draufsicht
des An triebes eines Motorfahrzeuges mit Vorderradantrieb, der die
vorliegende Erfindung umfasst;
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2 eine vollständige Schnittansicht
einer mit einer modulierenden Zwillingskupplung versehenen Hinterachse
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3 ein Blockdiagramm des
in einem Mikroprozessor enthaltenen Steuerschemas gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 ein Blockdiagramm von
einem der Traktionssteuereinheitsmodule, die im Mikroprozessor gemäß der vorliegenden
Erfindung vorhanden sind;
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5 ein Blockdiagramm des
Dynamik-Steuereinheitsmoduls, der im Mikroprozessor gemäß der vorliegenden
Erfindung vorhanden ist;
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6 ein Blockdiagramm von
einem der Smart-Betätigungseinheitsmodule,
die im Mikroprozessor gemäß der vorliegenden
Erfindung vorhanden sind;
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7 ein Ablaufdiagramm, das
die Schritt sequenz zeigt, die von dem in 5 gezeigten Modul der Dynamik-Steuereinheit
durchgeführt
wird;
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8 ein Ablaufdiagramm der
in 5 gezeigten Gierratenberechnung;
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9A und 9B Ablaufdiagramme der Kupplungsselektorlogik,
die in 5 gezeigt ist;
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10 ein Ablaufdiagramm, das
das in 9B gezeigte Unterprogramm
für die
Detektion der Untersteuerung bei Linksdrehung zeigt;
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11 ein Ablaufdiagramm, das
das in 9B gezeigte Unterprogramm
für die
Detektion der Untersteuerung bei Rechtsdrehung zeigt;
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12A und 12B Ablaufdiagramme, die das in 9B gezeigte Unterprogramm
zur Detektion der Übersteuerung
bei Rechtsdrehung betreffen;
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13A und 13B Ablaufdiagramme, die das in 9B gezeigte Unterprogramm
zur Detektion der Übersteuerung
bei Linksdrehung beteffen; und
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14A, 14B und 14C Ablaufdiagramme,
die den in 3 gezeigten
Schiedsmodul betreffen.
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In 1 ist ein adaptiver Vierradfahrzeugantriebszug
schematisch dargestellt und mit 10 bezeichnet. Dieser Vierradfahrzeugantriebszug 10 umfasst
eine Primärbewegungseinheit 12,
wie eine mit Benzin, Diesel oder Erdgas betriebene Brennkraftmaschine,
die mit einer Transaxle 14 verbunden ist und diese direkt
antreibt. Der Ausgang der Transaxle 14 treibt eine primäre oder
vordere Antriebslinie 20 und eine sekundäre oder
hintere Antriebslinie 30 an. Die primäre Antriebslinie 20 umfasst
eine vordere oder primäre
Antriebswelle 22, ein vorderes oder primäres Differential 24,
ein Paar von vorderen Antriebsachsen 26 und ein entsprechendes
Paar von vorderen Rad/Reifeneinheiten 28. Es versteht sich,
dass das vordere oder primäre
Differential 24 in herkömmlicher
Weise ausgebildet ist.
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Die
Transaxle 14 beaufschlagt ferner über einen Abtrieb 16 die
sekundäre
oder hintere Antriebslinie 30, die eine sekundäre Antriebswelle 32 mit
geeigneten Universalgelenken 34, eine hintere oder sekundäre Achseinheit 36,
ein Paar von sekundären
oder hinteren Antriebsachsen 38 und ein entsprechendes
Paar von sekundären
oder hinteren Rad/Reifeneinheiten 40 umfasst, mit Drehmoment.
Der hier hinsichtlich der sekundären
Achseinheit 36 verwendete Begriff „Achse" dient dazu, eine Vorrichtung zur Aufnahme
von Antriebsdrehmoment, zur Verteilung desselben auf zwei generell
ausgerichtete, quer angeordnete Antriebsachsen und zur Aufnahme
von Drehzahldifferenzen, die u.a. aus dem Fahren des Fahrzeuges
um eine Ecke resultieren, zu identifizieren. Der Begriff „Achse" soll die vorliegende
Erfindung umfassen, die diese Funktionen zur Verfügung stellt,
jedoch einen herkömmlichen,
in einem Gehäuse
untergebrachten Differentialgetriebesatz umfasst.
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Die
vorstehende und nachfolgende Beschreibung betrifft ein Fahrzeug,
bei dem die primäre
Antriebslinie 20 im Vorderbereich des Fahrzeuges und entsprechend
die sekundäre
Antriebslinie 30 im hinteren Bereich des Fahrzeuges angeordnet
ist, wie beispielsweise ein Fahrzeug, das üblicherweise als Fahrzeug mit (primärem) Vorderradantrieb
oder als Fahrzeug mit adaptivem Vierradautrieb bezeichnet wird.
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Dem
Fahrzeugantriebszug 10 ist eine Steuereinheit oder ein
Mikroprozessor 50 zugeordnet, der Signale von einer Vielzahl
von Sensoren empfängt
und zwei unabhängige
Steuersignale, d.h. Betätigungssignale, an
die hintere oder sekundäre
Achseinheit 36 abgibt. Speziell tastet ein Lenkwinkelsensor 52 die
Winkellage der Lenksäule 54 und
des Lenkrades ab und liefert ein geeignetes Signal an den Mikroprozessor 50.
Da es typischerweise ein direkt und positiv wirkendes Gestänge zwischen
der Lenksäule 54 und
den vorderen (lenkbaren) Rad/Reifeneinhei ten 28 gibt, kann
die Winkellage der vorderen Rad/Reifeneinheiten direkt aus der vom Lenkwinkelsensor 52 zur
Verfügung
gestellten Information abgeleitet und berechnet werden. Es versteht
sich somit, dass die Drehung der Lenksäule 54 und die Bewegung
des Lenkwinkelsensors 52 immer in Abhängigkeit von einer bekannten
mathematischen Beziehung der Winkelbewegung der vorderen Rad/Reifeneinheiten 28 entsprechen.
Dies ist selbst bei Lenksystemen mit veränderlichen Übersetzungen der Fall. Über Dimensionierungsfaktoren
im Mikroprozessor 50 kann ohne weiteres die Winkellage
der Lenksäule 54 in
die Winkellage der vorderen (lenkbaren) Rad/Reifeneinheiten 28 überführt werden.
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Infolge
dieser ohne weiteres durchführbaren
Umwandlungen versteht es sich, dass man bei einer Bezugnahme auf
den „Lenkwinkel" die Winkellage der
Lenksäule 54 und
des daran befestigten Lenkrades meint und sowohl der Winkel der
Lenksäule 54 als
auch der Winkel der vorderen Rad/Reifeneinheiten 28 eines
bestimmten Fahrzeuges über
eine bekannte Beziehung oder ein entsprechendes Verhältnis miteinander
in Beziehung stehen, wie vorstehend erwähnt, und dass jeder Wert, falls
gewünscht,
abgetastet und in geeigneter Weise dimensioniert und in den anderen
umgewandelt werden kann. Diesbezüglich
funktioniert entweder ein Linearsensor (nicht gezeigt), der mit
einer Zahnstange oder einer anderen Lenkkomponente, die eine Linearbewegung
durchführt,
gekoppelt ist, oder ein Winkelsensor mit begrenzter Bewegung, der
mit einer Lenkkomponente mit einer begrenzten Bewegung gekoppelt
ist, in diesem System. In Steer-by-wire-Systemen kann dem Mikro prozessor 50 ein
Signal vom Lenkwinkelsensor 52 dieses Systems zugeführt werden.
Alle diese Sensortypen, Sensororte und Systemkonfigurationen liegen
im Bereich dieser Erfindung. Es versteht sich jedoch, dass ein relativ
signifikantes Ausmaß der
Drehung der Lenksäule 54,
typischerweise von mindestens drei Umdrehungen (1.080°) von Anschlag
zu Anschlag, zu einer besseren Winkeldefinition im Ausgangssignal des
Sensors 52 im Vergleich zu einem Sensorort, der eine geringere
Drehung oder Linearbewegung erfasst, führt.
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Der
Fahrzeugantriebszug 10 umfasst des weiteren einen ersten
Hall-Sensor 56 mit variabler Reluktanz, der die Drehzahl
der linken primären
(vorderen) Rad/Reifeneinheit 28 abtastet und ein Signal
dem Mikroprozessor 50 zuführt. Ein zweiter Hall-Sensor 58 mit
variabler Reluktanz tastet die Drehzahl der rechten primären (vorderen)
Rad/Reifeneinheit 28 ab und liefert dem Mikroprozessor 50 ein
Signal. Ein dritter Hall-Sensor 60 mit variabler Reluktanz,
der der linken sekundären
(hinteren) Rad/Reifeneinheit 40 zugeordnet ist, erfastet deren
Drehzahl und liefert ein Signal an den Mikroprozessor 50.
Schließlich
erfastet ein vierter Hall-Sensor 62 mit variabler Reluktanz,
der der rechten sekundären
(hinteren) Rad/Reifeneinheit 40 zugeordnet ist, deren Drehzahl
und führt
dem Mikroprozessor 50 ein Signal zu. Es versteht sich,
dass es sich bei den Drehzahlsensoren 56, 58, 60 und 62 um
unabhängige,
d.h. speziell diesem Zweck gewidmete Sensoren oder um Sensoren handeln
kann, die im Fahrzeug montiert sind, um Signale für Antiblockierbremssysteme
(ABS) oder andere Drehzahlerfassungs- und Traktionssteuersysteme
zu liefern. Es versteht sich ferner, dass ein geeignetes und herkömmliches
Zähl- oder
Tonrad (nicht gezeigt) jeder entsprechenden Rad/Reifeneinheit 28 und 40 in
enger Tastbeziehung mit jedem Drehzahlsensor 56, 58, 60 und 62 zugeordnet
ist. Ein Drosselklappenpositionssensor 64 und ein Gierraten-
und Seitenbeschleunigungssensor 65, bei denen es sich um
eine einzige Vorrichtung oder um getrennte Vorrichtungen handeln
kann, führen
ferner dem Mikroprozessor 50 Signale zu. Der Mikroprozessor 50 umfasst
Software, die die Signale vom Lenkwinkelsensor 52, den
Raddrehzahlsensoren 56, 58, 60 und 62,
dem Drosselklappenpositionssensor 64 und dem Gier- und
Seitenbeschleunigungssensor 65 empfängt und bearbeiten kann.
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Wie
in 2 gezeigt, umfasst
die hintere oder sekundäre
Achseinheit 36 eine Eingangswelle 70, die Antriebsdrehmoment
von der sekundären
Antriebswelle 32 empfängt.
Die Eingangswelle 70 kann einen Flansch, eine becherförmige Komponente 72 oder
eine ähnliche
Komponente aufweisen, die einen Abschnitt von beispielsweise einem
Universalgelenk 34 oder einer anderen Verbindung zur sekundären Antriebswelle 32 bildet.
Der Flansch 72 kann über
eine Verriegelungsmutter 74 oder eine ähnliche Vorrichtung an der
Eingangswelle 74 befestigt sein. Die Eingangswelle 70 ist
in einem mittig angeordneten, axial verlaufenden Mittelgehäuse 76 angeordnet
und wird von einer geeigneten Öldichtung 78 umgeben,
die für
eine strömungsmittelundurchlässige Dichtung
zwischen dem Gehäuse 76 und
der Eingangswelle 70 oder einem zugehörigen Abschnitt des Flansches 72 sorgt.
Die Eingangs welle 70 wird vorzugsweise von einem Paar von
reibungsarmen Lagern, wie den Lagereinheiten 80 mit konischen
Rollen, drehbar gelagert. Die Eingangswelle endet in einem Hypoid-
oder Kegelrad 82 mit Zähnen 84,
die mit komplementär
ausgebildeten Zähnen 86 auf
einem Ringrad 88 kämmen,
das an einem Flansch 92 auf einem zentral angeordneten
rohrförmigen
Antriebselement 94 über geeignete
Schraubbefestigungselemente 96 befestigt ist.
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Das
rohrförmige
Antriebselement 94 wird von einem Paar von reibungsarmen
Lagern, wie Kugellagereinheiten 102, drehbar gelagert.
Es ist hohl und besitzt ein Innenvolumen 104. Ein Paar
von Spülelementen oder
Schaufeln 106 erstreckt sich radial durch die Wand des
rohrförmigen
Antriebselementes 94 und sammelt ein Schmier- und Kühlmittel 108 und
führt dieses
in das innere Volumen 104. Das Schmier- und Kühlmittel 108 wird
dann durch Kanäle 110,
die mit dem Innenvolumen 104 des rohrförmigen Antriebselementes 94 in
Verbindung stehen, zu Komponenten in der hinteren Differentialeinheit 36 geführt.
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Die
hintere oder sekundäre
Achseinheit 36 umfasst ebenfalls ein Paar von Glockengehäusen 112A und 112B,
die über
Schraubbefestigungselemente 114 am Mittelgehäuse 76 befestigt
sind. Bei den Gehäusen 112A und 112B handelt
es sich um spiegelbildlich angeordnete, d.h. linke und rechte Komponenten,
die jeweils eine entsprechende Einheit aus einem Paar von modulierenden
Kupplungseinheiten 120A und 120B aufnehmen. Für die gegenüberliegende
spiegelbildliche Anordnung der beiden modulierenden Kupp lungseinheiten 120A und 120B sind
die Komponenten der beiden nachfolgend beschriebenen Einheiten 120A und 120B identisch.
Aus diesem Grund und zum Zweck einer klareren Darstellung in 2 können die verwendeten Bezugszeichen
entweder die linke oder die rechte Kupplungseinheit 120A und 120B betreffen,
wobei es sich jedoch versteht, dass diese Komponenten und diese
Bezugszeichen für
beide Einheiten zutreffen.
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Beide
modulierende Kupplungseinheiten 120A und 120B werden
von der Eingangswelle 70 über die Kegelräder 82 und 88 und
das rohrförmige
Antriebselement 94 angetrieben. Das Ringrad 88 ist,
wie vorstehend erwähnt,
am rohrförmigen
Antriebselement 94 befestigt. Eine rohrförmige Verlängerung 122 des
Ringrades 88 besitzt äußere Keile 124,
die mit Keilnuten oder Zähnen 128A kämmen, welche
an einer linken Antriebsmanschette 130A ausgebildet sind.
Diese linke Antriebsmanschette 130A besitzt des weiteren äußere Keile
oder Zähne 132A,
die mit komplementär
ausgebildeten Keilnuten oder Zähnen 134A auf
einer Kupplungsendglocke 140A kämmen. Was den Antrieb der rechten
modulierenden Kupplungseinheit 120B anbetrifft, so besitzt
das rohrförmige
Antriebselement 94 äußere Keile
oder Zähne 136,
die mit komplementär
ausgebildeten Keilnuten oder Zähnen 128B auf
der Antriebsmanschette 130B kämmen. In entsprechender Weise
umfasst die Antriebsmanschette 130B äußere Keile oder Zähne 132B,
die komplementär
zu Keilnuten oder Zähnen 134B ausgebildet
sind und mit diesen kämmen,
welche auf einer Kupplungsendglocke 140B angeordnet sind.
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Die
Kupplungsendglocken 140A und 140B sind identisch,
jedoch spiegelbildlich angeordnet. Jede Kupplungsendglocke 140A und 140B besitzt
Keilnuten 142, die mit komplementär ausgebildeten äußeren Keilen 144 auf
einer ersten Vielzahl von Reibkupplungsplatten oder Scheiben 146 mit
größerem Durchmesser
in Treibeingriff stehen. Verschachtelt mit einer ersten Vielzahl
von Reibkupplungsplatten oder Scheiben 146 mit größerem Durchmesser
ist eine zweite Vielzahl von Reibkupplungsplatten oder Scheiben 148 mit
kleinerem Durchmesser. Mindestens eine Fläche einer jeden Reibkupplungsplatte
oder Scheibe 146 und 148 besitzt ein geeignetes
Reibkupplungsmaterial. Jede der Reibkupplungsplatten oder Scheiben 148 mit
kleinerem Durchmesser besitzt Keilnuten 150, die mit komplementär ausgebildeten äußeren Keilen 152 auf
einer kreisförmigen Manschette
oder Nabe 154 in Eingriff stehen. Die Nabe 154 ist
wiederum über
Keilnuten oder Zähne 156 mit äußeren Keilen
oder Zähnen 158 auf
einer entsprechenden linken und rechten Ausgangswelle 160A und 160B verbunden,
um sich hiermit zu drehen.
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Die
modulierenden Kupplungseinheiten 120A und 120B umfassen
des weiteren Kugelrampenbetätigungseinheiten 170A und 170B.
Diese Kugelrampenbetätigungseinheiten 170A und 170B besitzen
jede eine kreisförmige
Beaufschlagungsplatte 172, welche Keilnuten oder Innenzähne 174 aufweist,
die mit den äußeren Zähnen 152 an
der Manschette oder Nabe 154 kämmen. Die Beaufschlagungsplatte 172 dreht
sich somit mit der zweiten Vielzahl von Kupplungsplatten 148 und
kann sich axial relativ dazu bewegen. Sie kann eine Schulter 176 aufweisen,
die eine flache Scheibe 178 positioniert und aufnimmt,
welche mit einem Anker 182 in Eingriff steht. Der Anker 182 besitzt äußere Keile 184 um
seinen Umfang, die komplementär
mit inneren Keilen 142 auf der Innenseite der Endglocken 140A und 140B ausgebildet
sind und mit diesen in Eingriff stehen. Somit dreht sich der Anker 182 zusammen
mit der Endglocke 140A und der ersten Vielzahl von Kupplungsplatten 146.
Der Anker 182 ist benachbart zu einem U-förmigen
Kreisrotor 186 angeordnet. Der Rotor 186 umgibt
teilweise ein stationäres
Gehäuse 192,
das eine elektromagnetische Spule 194 enthält. Das
stationäre
Gehäuse 192 und
die Spule 194 sind vorzugsweise über eine Vielzahl von Schraubbolzen
und Befestigungselementen 196 an den Glockengehäusen 112A und 112B befestigt.
Elektrische Energie kann den elektromagnetischen Spulen 194 über einen
entsprechenden linken und rechten elektrischen Leiter 66 und 68 zugeführt werden.
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Mit
dem Rotor 186 über
irgendwelche geeignete Mittel, wie Schweißverbindungen, in Eingriff
stehende Keile oder eine Presspassung, ist ein erstes kreisförmiges Element 202 verbunden.
Das erste kreisförmige
Element 202 ist in einer losen, frei rotierenden Passung
um die Ausgangswellen 160A und 160B angeordnet,
so dass sich auf diese Weise das erste kreisförmige Element 202 und
der Rotor 186 frei um die Ausgangswellen 160A und 160B und
die Gehäuse 192 der
elektromagnetischen Spulen 194 drehen können. Das erste kreisförmige Element 202 besitzt
eine Vielzahl von gekrümmten
Rampen oder Ausnehmungen 204, die in einem kreisförmigen Muster
um die Achse der Ausgangswelle 160B herum angeordnet sind.
Die Rampen oder Ausnehmungen 204 bilden schiefe Abschnitte
eines schraubenförmigen
Torus. Innerhalb einer jeden Ausnehmung 204 ist eine Lastübertragungskugel 206 oder
ein entsprechendes Lastübertragungselement
angeordnet, das sich entlang den von den schiefen Flächen der
Ausnehmungen 204 gebildeten Rampen bewegt.
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Ein
zweites kreisförmiges
Element 208 ist entgegengesetzt zum ersten kreisförmigen Element 202 angeordnet
und besitzt eine entsprechende Vielzahl von komplementär ausgebildeten
und angeordneten Ausnehmungen 212. Die Lastübertragungskugeln 206 werden
somit von dem Paar der gegenüberliegenden
Ausnehmungen 204 und 212 aufgenommen, wobei die
Enden der Ausnehmungen 204 und 212 gekrümmt und
viel steiler ausgebildet sind als die inneren Bereiche der Ausnehmungen,
so dass die Lastübertragungskugeln 206 in
wirksamer Weise hierin eingefangen sind. Eine Vielzahl von Wellenscheiben
oder Tellerfedern 214 ist zwischen dem zweiten kreisförmigen Element 208 und
der Nabe oder Manschette 154 angeordnet und spannt das
zweite kreisförmige
Element 208 in Richtung auf das erste kreisförmige Element 202 vor.
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Es
versteht sich, dass die Ausnehmungen 204 und 212 und
die Lastübertragungskugeln 206 durch andere
analoge mechanische Element ersetzt werden können, die eine axiale Verschiebung
der kreisförmigen Elemente 202 und 208 in
Abhängigkeit
von einer Relativdrehung hierzwischen bewirken. Beispielsweise können konische
Rollen verwendet werden, die in komplementär ausgebildeten konischen Spiralen
angeordnet sind.
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Das
zweite kreisförmige
Element 208 besitzt eine Vielzahl von Keilnuten oder Zähnen 215,
die komplementär
zu den äußeren Zähnen 158 auf
der Ausgangswelle 160B ausgebildet sind und mit diesen
kämmen. Die
Axiallage des ersten kreisförmigen
Elementes 202 wird von einer Axialdrucklagereinheit 216 festgelegt. Benachbart
zur Axialdrucklageeinheit 216 ist ein reibungsarmes Lager,
wie beispielsweise eine Kugellagereinheit 218, angeordnet,
das die Ausgangswelle 160B drehbar lagert und axial positioniert.
Diese Kugellagereinheit 218 wird von einem Paar von Sprengringen 222 gehalten
und positioniert die Ausgangswelle 160B relativ zum Glockengehäuse 112B in
Axialrichtung. Benachbart zur Kugellagereinheit 218 und
zum Ende der Ausgangswelle 160B befindet sich eine Öldichtung 224.
Der Endabschnitt der Ausgangswelle 160B kann äußere Keile 226,
einen Flansch oder eine andere Komponente aufweisen, die die Antriebsverbindung
mit der benachbarten Hinterachse 38 erleichtern. Die gegenüberliegenden
Enden der Antriebswellen 160A und 160B sind in einem
zylindrischen Lager, einer Buchse oder einer Rollenlagereinheit 228,
die im rohrförmigen
Antriebselement 94 angeordnet ist, drehbar gelagert.
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Wie
in 3 gezeigt, besitzt
der Mikroprozessor 50 diverse Module, die Daten von einem
oder mehreren der verschiedenen Sensoren einschließlich des
Lenkradwinkelsensors 52, der Raddrehzahlsensoren 56, 58, 60 und 62,
des Drosselklappenpositionssensors 64 und der Gierraten- und Seitenbeschleunigungssensoren 65 empfangen.
Der Mikroprozessor 50 besitzt sechs Module oder Baublöcke einschließlich eines
linken und rechten Traktionssteuereinheitsmoduls 250A und 250B,
die in größeren Einzelheiten
in Verbindung mit 4 beschrieben
werden, eines Dynamiksteuereinheitsmoduls 252, der in größeren Einzelheiten
in Verbindung mit 5 beschrieben
wird, eines Schiedsmoduls 256, der in größeren Einzelheiten
in Verbindung mit den 14A, 14B und 14C beschrieben wird, und eines linken
und rechten Smart-Betätigungseinheitsmoduls 258A und 258B,
die in größeren Einzelheiten
in Verbindung mit 6 beschrieben
werden.
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Wie
man 4 entnehmen kann,
sind der rechte und linke Traktionssteuereinheitsmodul 250A und 250B identisch,
so dass nur der linke Traktionssteuereinheitsmodul 250A beschrieben
wird. Beide Module 250A und 250B lesen die Fahrzeuggeschwindigkeit,
da sie mit den Drehzahlen von allen vier Fahrzeugsensoren 56, 58, 60 und 62 versehen
werden, und empfangen ein Signal vom Lenkradwinkelsensor 52 und
Drosselklappenpositionssensor 64. Das Schlupffehlersignal
ist optional und, wenn es Anwendung findet, kennzeichnet die Differenz
zwischen dem tatsächlichen
Radschlupf und einem berechneten oder erwarteten Radschlupf. Aus
der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Drosselklappenposition wird
von einem Unterprogramm 262 ein Drehmomentbedarf ermittelt.
Das Ausgangssignal des Drehmomentbedarfunterprogramms 262 wird
sowohl einem zweiten Unterprogramm 264, das ein Solldrehmoment
ermittelt, als auch einem dritten Unterprogramm 266, das
ein Drehmomentübergangssignal
erzeugt, zugeführt.
Die Drosselklappenposition vom Sensor 64 wird ferner einem
Verarbeitungs- oder Filterunterprogramm 268 zugeführt, das
dem Solldrehmomentunterprogramm 264 ein gefiltertes Drosselklappensignal
zuführt.
Der Lenkradwinkel vom Sensor 52 wird einem Unterprogramm 272 zugeführt, das
ein Signal in Bezug auf den Drehstatus nach rechts oder links erzeugt,
welches beiden Unterprogrammen 264 und 266 zugeführt wird.
Das optionale Schlupffehlersignal in der Leitung 260 wird
ebenfalls den Unterprogrammen 264 und 266 zugeführt. Das
Ausgangssignal des linken Traktionssteuereinheitsmoduls 250A und
rechten Traktionssteuereinheitsmoduls 250B wird dem Schiedsmodul 256 zugeführt, wie
in 3 gezeigt.
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In 5 ist der in 3 gezeigte Dynamiksteuereinheitsmodul 252 in
größeren Einzelheiten
dargestellt. Dieser Dynamiksteuereinheitsmodul 252 nimmt
Signale von den Fahrzeugdrehzahlsensoren 56, 58, 60, 62,
vom Lenkradwinkelsensor 52 und vom Gierraten- und Seitenbeschleunigungssensor 65 auf.
Er empfängt ferner
ein Signal in bezug auf den Geschwindigkeitszustand bei Links- und
Rechtsdrehung, das nachfolgend beschrieben wird. Diverse Signale
werden dem Gierratenreferenzberechnungsunterprogramm 276 zugeführt, das
in größeren Einzelheiten
in 8 gezeigt ist. Ein
Proportionalintegraldifferentialsteuermodul (PID) 278, der
ein Signal direkt vom Gierratensensor 65 und ein Ausgangssignal
vom Unterprogramm 276 empfängt, ist in größeren Einzelheiten
in 14C dargestellt.
Der Gierratenreferenzmodul 252 umfasst ferner einen Übersteuerungsdetektionsmodul 282,
der ein Signal vom Gierratenreferenzunterprogramm 276 empfängt. Die Übersteuerungsdetektionsunterprogramme
sind in den 10, 11, 12A, 12B, 13A und 13B dargestellt. Der Dynamiksteuereinheitsmodul 252 umfasst
ferner ein Antriebsdrehmomentdetektionsunterprogramm 284,
das das Geschwindigkeitszustandssignal bei Links- und Rechtsdrehung
empfängt.
Die Ausgangssignale der Unterprogramme 278, 282 und 284 werden
einem Kupplungsselektorlogikunterprogramm 286 zugeführt, das
in den 9A und 9B dargestellt ist. Das Kupplungsselektorlogikunterprogramm 286 gibt
ein rechtes und linkes Drehmomentsteuerausgangssignal an die Smart-Betätigungseinheitsmodule 258A und 258B ab,
wie in 3 gezeigt.
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In 6 ist einer der beiden Smart-Betätigungseinheitsmodule 258A dargestellt.
Es versteht sich, dass die Module 258A und 258B,
die zur Versorgung der rechten und linken elektromagnetischen Kupplungseinheit 120A und 120B dienen,
identisch sind. Der Modul 258A empfängt ein Signal vom elektrischen
System des Motorfahrzeuges, das die momentan zur Verfügung stehende,
der elektromagnetischen Spule 194A zuzuführende Spannung
kennzeichnet. Der Smart-Betätigungseinheitsmodul 258A empfängt ferner
ein Signal vom Kupplungsselektorlogikunterprogramm 286,
das dem Pegel der angeforderten Drehmomentbeaufschlagung entspricht.
Der Modul 258A empfängt
des weiteren ein Signal, das die Eingangsdrehzahl der Kupplung wiedergibt
und durch Mittelwertbildung der Signale von den vorderen Raddrehzahlsensoren 56 und 58 abgeleitet
werden kann, und ferner ein Kupplungsausgangsdrehzahlsignal, das
durch Mittelwertbildung der Drehzahlen der Hinterraddrehzahlsensoren 60 und 62 abgeleitet
werden kann. Alternativ dazu kann ein einziger Sensor (nicht gezeigt), der
die Drehzahl der sekundären
Antriebswelle 32 abtastet, oder eine direkt gekoppelte Komponente
Verwendung finden, um die Eingangsdrehzahl der Kupplung abzutasten.
Eine Kupplungsdrehmomentsteuereinheit 292 empfängt das
angeforderte Kupplungsdrehmoment, verarbeitet die Drehmomentniveauanforderung
und gibt diese an eine Spulenstromsteuereinheit 294, die
ebenfalls mit der gegenwärtig
zur Verfügung
stehenden Spannung des elektrischen Systems versorgt wird. Die Spulenstromsteuereinheit 294 gibt
ein Ausgangssignal in der Leitung 66 an die linke Spule 194 der
elektromagnetischen Kupplungseinheit 120A ab und kann ein
Pulsbreitenmodulationssteuerschema (PWM) oder irgendein anderes
Steuerschema verwenden, das in der Lage ist, der Spule 194 ein
modulierendes, d.h. proportionales, elektrisches Signal zuzuführen. Eine
Spulenstromschätzeinheit 296 empfängt ebenfalls
die Steuerspannungen und treibt mit den Kupplungseingangs- und Ausgangsdrehzahlen
eine Kupplungsdrehmomentschätzeinheit 298 an,
die ein Signal zur Verfügung
stellt, welches einem geschätzten
Drehmomentniveau entspricht.
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In 7 ist ein Ablaufdiagramm
gezeigt, das die Schritte des in den 3 und 5 gezeigten Dynamiksteuereinheitsmoduls 252 wiedergibt.
Der Dynamiksteuereinheitsmodul 252 empfängt Eingangssignale von den
vier Fahrzeugdrehzahlsensoren 56, 58, 60 und 62,
die dann dazu verwendet werden können,
um die Fahrzeuggeschwindigkeit zu berechnen, und empfängt ferner
Signale vom Lenkradwinkelsensor 52, Drosselklappenpositionssensor 64 und
Gierraten- und Seitenbeschleunigungssensor 65. Ein Signal,
das den momentanen Zustand des Schiedsmoduls 256 wiedergibt,
wird ebenfalls zugeführt.
Diese Daten werden initialisiert oder, falls erforderlich, an einem
Initialisierungspunkt 300 gespeichert und in einem Prozessschritt 302 verwendet, um
ein Giersteuerdrehmoment gemäß dem in 8 gezeigten Ablaufdiagramm
zu berechnen. Das berechnete Giersteuerdrehmoment wird dann in einem
Prozessschritt 304 dazu verwendet, um die Kupplungsselektorlogik,
die in den Ablaufdiagrammen der 9A und 9B wiedergegeben ist, zu
ermitteln und zu ermächtigen. Diese
Daten werden wiederum in einem Prozessschritt 106 verwendet.
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Der
Prozessschritt 306 liefert eine Giersteuerungs-Anforderung linkes
Drehmoment, bei der es sich um das Produkt aus einem Kennzeichen
für die
linke Kupplung (eins, wenn das Kennzeichen gesetzt ist, oder null,
wenn das Kennzeichne nicht gesetzt ist) und dem Steuerdrehmoment
für die
linke Kupplung handelt. Mit anderen Worten, wenn das Kennzeichen
für die
linke Kupplung nicht gesetzt ist, ist die Giersteuerungs-Anforderung
linkes Drehmoment gleich null. Wenn das Kennzeichen für die linke
Kupplung gesetzt ist, entspricht die Giersteuerungs-Anforderung
linkes Drehmoment dem Steuerdrehmoment für die linke Kupplung. Hiernach folgt
ein entsprechender Prozessschritt 308, der in entsprechender
Weise die Giersteuerungs-Anforderung rechtes Drehmoment bestimmt,
bei der es sich um das Produkt aus einem Kennzeichen für die rechte
Kupplung (entweder null für
aus oder eins für
ein) und dem Steuerdrehmoment für
die rechte Kupplung handelt. Wenn somit das Kennzeichen für die rechte
Kupp lung gesetzt ist, d.h. eins entspricht, entspricht die Giersteuerungs-Anforderung
rechtes Drehmoment dem Steuerdrehmoment für die rechte Kupplung. Wenn
das Kennzeichen für
die rechte Kupplung nicht gesetzt ist, entspricht die Giersteuerungs-Anforderung
rechtes Drehmoment einem Wert von null. Diese Signale und ein Übersteuerungskennzeichen
bilden das Ausgangssignal des Dynamiksteuereinheitsmoduls 252.
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8 zeigt im Detail den Prozessschritt/das
Unterprogramm 302 des in 7 gezeigten
Dynamiksteuereinheitsmoduls 252. Bei der Berechnung des
Giersteuerdrehmoments wird von den Signalen vom Lenkradwinkelsensor 52,
der Fahrzeuggeschwindigkeit, bei dem es sich um den Durchschnitt
der vier Sensoren 56, 58, 60 und 62 handeln
kann, oder von Fahrzeuggeschwindigkeitsinformationen, die von anderen
Sensoren und über
andere Prozesse ermittelt werden, dem Gierratensensor 65 und
einem festen Wert (in einem Speicher gespeichert) in Bezug auf die
Radbasis des Fahrzeuges Gebrauch gemacht, die alle in einem Initialisierungsschritt 310 eingelesen
und gespeichert werden. Das Unterprogramm 302 bewegt sich
dann zu einem Prozessschritt 312, der einen Gierratenreferenzwert
berechnet. Unter Verwendung einer PID-Steuereinheit, wie der in 5 gezeigten Steuereinheit 278,
wird gefordert, dass ein Fehlersignal berechnet wird, das wiederum
erfordert, dass auch ein Referenzsignal berechnet wird.
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Bei
der in der PID-Steuereinheit
278 verwendeten Gierratenreferenz
handelt es sich um eine lineare Darstellung einer Gierrate für ein neutral
gesteuertes Fahrzeug, die der Gleichung
entspricht, wobei der Gierrate,
d
f dem Winkel der Vorderräder des
Fahrzeuges, der, wie vorstehend erwähnt, vom Lenkradwinkelsensor
52 berechnet
werden kann, V der Geschwindigkeit des Fahrzeuges und I der Radbasis
entspricht.
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Diese
Gleichung kann mit einem Wert K multipliziert werden, um ein Tunen
der Fahrzeugeigenschaften von Untersteuerung zu Übersteuerung zu ermöglichen:
Disses Referenzsignal ist
bei relativ niedrigen Seitenbeschleunigungen genau und ausreichend
zur Verwendung in diesem System. Eine größere Genauigkeit und eine höhere Seitenbeschleunigung
können
erreicht werden, indem das Kurvenansprechverhalten auf einen Lenkwinkel
durch Ver-wendung
der Gleichung
berücksichtigt wird. Das Unterprogramm
302 bewegt
sich dann zu einem Prozessschritt
314, der die Ableitung der
berechneten Gierrate verwendet, um einen Gierbeschleunigungsreferenzwert
zu bilden. Im Prozessschritt
316 wird ein Gierratenfehler
durch Verwendung der Gleichung Ψ .Fehler = Ψ .ref – Ψ .gemessen berechnet, wobei Ψ .ref
im Prozessschritt
312 berechnet wird. Als nächstes bewegt
sich das Unterprogramm
302 zu einem Schritt
318,
der das Vorzeichen des Gierratenfehlers liest. Wenn die Referenzgierrate
größer ist
als die gemessene Gierrate, ist dieser Wert positiv. Wenn die Referenzgierrate
I geringer ist als die gemessene Gierrate, ist dieser Wert negativ.
In einem Prozessschritt
322 wird die Gierbe schleunigung
berechnet, und diese verschiedenen Werte werden in einem Prozessschritt
für die
PID-Steuereinheit
278 verwendet, um die rechte oder linke
Drehmomentanforderung gemäß der Gleichung
zu erzeugen. Das Unterprogramm
302 stellt
dann ein Steuerdrehmoment für
die rechte Kupplung, ein Steuerdrehmoment für die linke Kupplung sowie
die berechneten Werte der Gierbeschleunigung, den Gierbeschleunigungsreferenzwert
und das Gießrfehlervorzeichen
zur Verfügung.
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Wie
in 7 dargestellt, bewegt
sich das Unterprogramm 302 dann zum Unterprogramm 304,
bei dem es sich um die Kupplungsselektorlogik handelt, die in größeren Einzelheiten
in Verbindung mit den 9A und 9B beschrieben wird.
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Wie
die 9A und 9B zeigen, verwendet das
Kupplungsselektorlogikunterprogramm 304 Eingangsdaten vom
rechten Vorderraddrehzahlsensor 58, linken Vorderraddrehzahlsensor 56,
rechten Hinterraddrehzahlsensor 62 und linken Hinterraddrehzahlsensor 60,
dem Gierratenfehlervorzeichen, der Gierbeschleunigung, der Gierbeschleunigungsreferenzgierrate
und Daten vom Lenkradwinkelsensor 52. Diese Informationen werden
einem Prozessschritt 332 zugeführt, der das Giervorzeichen
als Vorzeichen der Gierrate setzt. Das Unterprogramm 304 bewegt
sich dann zu einem zweiten Prozessschritt 334, der das
Vorzeichen des Vorderradwinkels als Vorzeichen des Lenkradwinkels
setzt. Hierbei handelt es sich in einfacher Weise um ein positives oder
negatives Vorzeichen in Abhängigkeit
der momentanen Position der Lenksäule 54 links oder
rechts von der Mitte und dem verwendeten Standard (entweder SAE
oder ISO). Gemäß dem SAE-Standard
besitzt die Position links von der Mitte ein positives und die Position
rechts von der Mitte ein negatives Vorzeichen. Der USO-Standard
ist hierzu entgegengesetzt. Der Prozessschritt 336 ermittelt
die durchschnittliche Vorderraddrehzahl durch Addition der Drehzahl
des rechten Vorderrades und der Drehzahl des linken Vorderrades
und durch Teilen durch zwei.
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Das
Unterprogramm 304 bewegt sich dann zu einem Prozessschritt 338,
der das Gierbeschleunigungsband auf einem konstanten Wert setzt.
Das Unterprogramm 304 verzweigt dann und bestimmt sowohl die
linke als auch die rechte Untersteuerung und Übersteuerung. Speziell wird
die Untersteuerung bei Linksdrehung in einem Unterprogramm 340 detektiert,
das in 10 gezeigt ist.
Die Übersteuerung
bei Rechtsdrehung wird in einem Unterprogramm 342 detektiert,
das in 11 gezeigt ist.
In entsprechender Weise wird die Untersteuerung bei Rechtsdrehung
in einem Unterprogramm 344 detektiert, das in den 12A und 12B gezeigt ist, während die Übersteuerung bei Linksdrehung
in einem Unterprogramm 346 detektiert wird, das in den 13A und 13B dargestellt ist. Wenn entweder die
Untersteuerung bei Linksdrehung oder die Untersteuerung bei Rechtsdrehung
detektiert worden ist, wird ein Entscheidungspunkt 350 bei
WAHR verlassen und ein Prozessschritt 352 setzt ein Kennzeichen
für die
rechte Kupplung. Wenn im Entscheidungspunkt 350 festgestellt
wird, dass keine Untersteuerung bei Linksdrehung oder Übersteuerung
bei Rechtsdrehung vorhanden ist, wird der Entscheidungspunkt 350 bei
FALSCH verlassen, und das Kennzeichen für die rechte Kupplung wird in
einem Prozessschritt 354 auf null gesetzt. Wenn in entsprechender
Weise eine Untersteuerung bei Rechtsdrehung oder eine Übersteuerung
bei Linksdrehung detektiert wird, wird ein Entscheidungspunkt 360 bei WAHR
verlassen und ein Kennzeichen für
die linke Kupplung in einem Prozessschritt 362 gesetzt.
Wenn im Gegensatz dazu der Entscheidungspunkt 360 bei FALSCH
verlassen wird, da keine Untersteuerung bei Rechtsdrehung oder Übersteuerung
bei Linksdrehung detektiert worden ist, wird in einem Prozessschritt 364 das
Kennzeichen der linken Kupplung auf null gesetzt. Das Signal des
Kupplungsselektorlogikunterprogrammes 304 enthält somit
ein Kennzeichen für
die rechte und linke Kupplung, das gesetzt oder nicht gesetzt werden
kann, und Übersteuerungskennzeichen,
die gesetzt oder nicht gesetzt werden können, wie in Verbindung mit
den 10, 11, 12A, 12B, 13A und 13B beschrieben
wird.
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In 10 ist das Untersteuerungsdetektionsunterprogramm 340 bei
Linksdrehung dargestellt. Dieses Unterprogramm 340 beginnt
mit einem Initialisierungsschritt 366, in dem die Drehzahl
des rechten Hinterrades vom Sensor 62 gelesen wird, die
durchschnittliche Vorderraddrehzahl gelesen wird, die vom Prozessschritt 336 der 9A wiederberechnet oder
berechnet werden kann, das Giervorzeichen und das Gierfehlervorzeichen
gelesen werden.
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Das
Unterprogramm 340 bewegt sich dann zu einem Prozessschritt 368,
der einen konstanten vorgegebenen Wert als Drehzahldurchschnittswert
liest. Dieser Drehzahldurchschnittswert ist ein Parameter, der getunt
und empirisch oder experimentell ermittelt werden kann und typischerweise
in einem Bereich von null bis zu einem Prozent der maximalen Fahrzeuggeschwindigkeit
liegt.
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Das
Unterprogramm 340 bewegt sich dann zu einem Prozessschritt 372,
der eine Vorderraddrehzahlgrenze bestimmt, indem er die vorher berechnete
Durchschnittsvorderraddrehzahl mit dem im Prozessschritt 368 gelesenen
Drehzahldurchschnittswert addiert. Als nächstes wird ein Entscheidungspunkt 374 erreicht,
in dem ermittelt wird, ob die Drehzahl des rechten Hinterrades geringer
ist als die Vorderraddrehzahlgrenze oder dieser entspricht. Wenn
diese Voraussetzung WAHR ist, wird in einem Prozessschritt 376 der
Drehzahlzustand bei Linksdrehung auf eins oder logisch hoch gesetzt.
Wenn diese Voraussetzung FALSCH ist, wird der Drehzahlzustand bei
Linksdrehung auf null gesetzt, und das Unterprogramm 340 bewegt
sich zu einem zweiten Entscheidungspunkt 382, in dem festgestellt
wird, ob der Drehzahlzustand bei Linksdrehung eins, das Giervorzeichen
minus eins und der Gierfehler minus eins entsprechen. Wenn alle
diese drei Bedingungen WAHR sind, wird der Entscheidungspunkt 382 bei
WAHR verlassen und in einem Prozessschritt 384 der Untersteuerungswert
bei Linksdrehung auf eins oder logisch hoch gesetzt. Wenn diese
Bedingungen am Entscheidungspunkt 382 nicht zutreffen,
wird der Punkt bei FALSCH verlassen, und das Programm rückt zu einem
Prozessschritt 386 vor, in dem die Untersteuerung bei Linksdrehung
auf null gesetzt wird. Das Ausgangssignal 388 des Untersteuerungsdetektionsunterprogramms 340 bei
Linksdrehung ist somit ein positives logisch hohes Signal, das eins
entspricht, wenn ein Untersteuern bei Linksdrehung vorhanden ist,
und eine logisch Null oder ein Nullwert, wenn kein Untersteuern
bei Linksdrehung vorhanden ist.
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In 11 ist das Untersteuerungsdetektionsunterprogramm 342 bei
Rechtsdrehung dargestellt. Dieses Unterprogramm 342 umfasst
im wesentlichen die gleichen Prozessschritte und Entscheidungspunkte
wie das Untersteuerungsdetektionsunterprogramm 340 bei
Linksdrehung, das vorstehend beschrieben wurde. Trotzdem wird es
aus Klarheits- und Vollständigkeitsgründen vollständig erläutert. Das
Untersteuerungsdetektionsunterprogramm 342 bei Rechtsdrehung
wird mit Daten und Signalen einschließlich der Drehzahl des linken
Hinterrades vom Sensor 60 versorgt. Die durchschnittliche
Vorderraddrehzahl, die im Kupplungsselektorlogikunterprogramm 304 berechnet
wurde, und das Giervorzeichen sowie das Gierfehlervorzeichen werden
im Initialisierungsschritt 390 zur Verfügung gestellt. Das Unterprogramm 342 bewegt
sich dann zu einem Prozessschritt 392, der einen Drehzahldurchschnittswert
berechnet, welcher einer vorgegebenen Konstanten entspricht. In
einem Prozessschritt 394 wird eine Vorderraddrehzahlgrenze
bestimmt, die der Summe aus der durchschnittlichen Vorderraddrehzahl
und dem Drehzahldurchschnittswert entspricht.
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Das
Unterprogramm 340 bewegt sich dann zu einem Entscheidungspunkt 396,
in dem festgestellt wird, ob die Drehzahl des linken Hinterrades
geringer ist als die Vorderraddrehzahlgrenze, die im unmittelbar vorhergehenden
Schritt bestimmt wurde, oder dieser entspricht. Wenn diese Bedingung
WAHR ist, wird zu einem Prozessschritt 398 vorgerückt, der
den Drehzahlzustand bei Rechtsdrehung logisch hoch oder auf eins setzt.
Wenn diese Bedingung nicht zutrifft, wird der Entscheidungspunkt 396 bei
FALSCH verlassen, und das Unterprogramm 342 bewegt sich
zu einem Prozessschritt 402, der den Drehzahlzustand bei
Rechtsdrehung auf eine logische Null oder einen Nullwert setzt.
Als nächstes
wird ein Entscheidungspunkt 404 erreicht, in dem festgestellt
wird, ob der Drehzahlzustand bei Rechtsdrehung eins entspricht,
das Giervorzeichen minus eins entspricht und der Gierfehler minus
eins entspricht. Wenn alle diese Bedingungen zutreffen, wird der
Entscheidungspunkt 404 bei WAHR verlassen, und das Unterprogramm 242 bewegt
sich zu einem Prozessschritt 406, in dem ein Untersteuerungskennzeichen
bei Rechtsdrehung oder ein entsprechender Wert logisch hoch oder auf
eins gesetzt wird. Wenn nicht alle diese Bedingungen zutreffen,
wird der Entscheidungspunkt 404 bei FALSCH verlassen, und
in einem Prozessschritt 408 wird ein Untersteuerungskennzeichen
bei Rechtsdrehung oder entsprechender Wert auf eine logische Null
oder einen Nullwert gesetzt. Ein Ausgangssignal 410 des Untersteuerungsdetektionsunterprogramms 342 bei
Rechtsdrehung führt
dieses Untersteuerungskennzeichen bei Rechtsdrehung anderen Unterprogrammen
und Systemen zu, falls erforderlich.
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Wie
die 12A und 12B zeigen, besitzt das Übersteuerungsdetektionsunterprogramm 344 bei Rechtsdrehung,
das in 9B dargestellt
ist, einen Initialisierungsschritt 422, der das Giervorzeichen,
das Gierfehlervorzeichen, die Gierbeschleunigung, die Gierbeschleunigungsreferenz,
das Gierbeschleunigungsband und das Untersteuerungsausgangssignal 410 bei
Rechtsdrehung vom Untersteuerungsdetektionsunterprogramm 342 bei
Rechtsdrehung liest. Als nächstes
wird ein Prozessschritt 424 erreicht, der die Gierbeschleunigungsgrenze
berechnet, die das Produkt aus der Gierbeschleunigungsreferenz und
dem Gierbeschleunigungsband ist, das im Prozessschritt 338 im Kupplungsselektorlogikunterprogramm 304 gesetzt
wurde. Als nächstes
wird ein Entscheidungspunkt 426 erreicht, in dem festgestellt
wird, ob die momentan detektierte Gierbeschleunigung größer ist
als die gerade berechnete Gierbeschleunigungsgrenze. Wenn dies der Fall
ist, wird der Entscheidungspunkt 426 bei WAHR verlassen,
und in einem Prozessschritt 428 wird ein Gierbeschleunigungskennzeichen
oder Wert auf eins oder WAHR gesetzt. Wenn die Gierbeschleunigung
nicht größer ist
als die Gierbeschleunigungsgrenze, wird der Entscheidungspunkt 426 bei
FALSCH verlassen und das Gierbeschleunigungskennzeichen in einem
Prozessschritt 432 auf null gesetzt. Als nächstes wird
ein Entscheidungspunkt 434 erreicht, in dem festgestellt
wird, ob entweder das Gierbeschleunigungskennzeichen gesetzt wurde
oder eins entspricht oder ob das Gierfehlervorzeichen minus eins
entspricht. Wenn alle diese Voraussetzungen zutreffen, wird der
Entscheidungspunkt 434 bei WAHR verlassen, und im Prozessschritt 436 werden
ein Gierfehler und ein Beschleunigungskennzeichen auf eins gesetzt.
Wenn dies nicht der Fall ist, wird der Entscheidungspunkt 434 bei
FALSCH verlassen und ein Prozessschritt 438 erreicht, und
der Gierfehler und das Beschleunigungskennzeichen werden auf null
gesetzt.
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Wie
ferner in 12B gezeigt,
wird ein Entscheidungspunkt 442 erreicht und festgestellt,
ob der Gierfehler und das Beschleunigungskennzeichen auf eins gesetzt
wurden und das Giervorzeichen eins entspricht und kein Untersteuern
bei Rechtsdrehung vorhanden ist. Wenn dies zutrifft, wird der Entscheidungspunkt 442 bei
WAHR verlassen und ein Übersteuerungskennzeichen
oder Wert bei Rechtsdrehung in einem Prozessschritt 444 auf
eins gesetzt. Wenn dies im Entscheidungspunkt 442 FALSCH
ist, wird ein Prozessschritt 446 erreicht, in dem ein Übersteuerungswert
oder Kennzeichen bei Rechtsdrehung auf null gesetzt wird. Das Übersteuerungsdetektionsunterprogramm 344 bei
Rechtsdrehung endet in einem Ausgangswert oder Signal für das Untersteuern
bei Rechtsdrehung, das entweder null oder eins entspricht, und dieser
Wert wird der in 9B gezeigten
Kupplungsselektorlogik zugeführt.
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In
den 13A und 13B ist ein Übersteuerungsdetektionsunterprogramm 346 bei
Linksdrehung dargestellt, das im wesentlichen dem in den 12A und 12B dargestellten Übersteuerungsdetektionsunterprogramm 344 bei
Rechtsdrehung entspricht. Zum Zweck der Klarheit und Vollständigkeit
wird jedoch das Übersteuerungsdetek tionsunterprogramm 346 bei
Linksdrehung vollständig
beschrieben. In einem Eingangs- und Initialisierungsschritt 452 werden
Signale, die das Giervorzeichen, das Gierfehlervorzeichen, die Gierbeschleunigung,
die Gierbeschleunigungsreferenz, das Gierbeschleunigungsband und
das Untersteuerungskennzeichen bei Linksdrehung oder den entsprechenden
Wert darstellen, zur Verfügung
gestellt und initialisiert. Das Übersteuerungsdetektionsunterprogramm 346 bei
Linksdrehung erreicht dann einen Prozessschritt 454, in
dem eine Gierbeschleunigungsgrenze als Produkt der Gierbeschleunigungsreferenz
und des Gierbeschleunigungsbandes berechnet wird. Als nächstes wird
ein Entscheidungspunkt 456 erreicht, in dem festgestellt
wird, ob die Gierbeschleunigung größer ist als die Gierbeschleunigungsgrenze.
Wenn das der Fall ist, wird der Entscheidungspunkt 456 bei
WAHR verlassen und ein Prozessschritt 458 erreicht, in
dem ein Gierbeschleunigungskennzeichen oder Wert auf eins gesetzt
wird. Wenn die Gierbeschleunigung nicht größer ist als die Gierbeschleunigungsgrenze,
wird der Entscheidungspunkt 456 bei FALSCH verlassen und
in einem Prozessschritt 462 ein Gierbeschleunigungskennzeichen
oder Wert auf null gesetzt.
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Als
nächstes
wird ein Entscheidungspunkt 464 erreicht, in dem festgestellt
wird, ob das Gierbeschleunigungskennzeichen gesetzt wurde und eins
entspricht oder das Gierfehlersignal minus eins entspricht. Wenn alle
diese Bedingungen zutreffen, wird der Entscheidungspunkt 464 bei
WAHR verlassen und in einem Prozessschritt 466 ein Gierfehler
und Beschleunigungswert oder Kennzeichen auf eins gesetzt. Wenn
die Anfrage im Entscheidungspunkt 664 negativ beantwortet
wird, wird der Entscheidungspunkt bei FALSCH verlassen und in einem
Prozessschritt 468 ein Gierfehler und Beschleunigungskennzeichen
oder Wert auf null gesetzt. Wie man weiterhin 13B entnehmen kann, wird ein Entscheidungspunkt 472 erreicht,
in dem angefragt wird, ob der Gierfehler und das Beschleunigungskennzeichen
auf eins gesetzt wurden, ob das Giervorzeichen auf eins gesetzt
wurde und ob kein Untersteuern bei Linksdrehung vorhanden ist. Wenn
alle diese Bedingungen zutreffen, wird der Entscheidungspunkt 472 bei
WAHR verlassen und in einem Prozessschritt 474 ein Übersteuerungswert
bei Linksdrehung oder Kennzeichen auf eins gesetzt. Wenn dies nicht
zutrifft, wird der Entscheidungspunkt 472 bei FALSCH verlassen
und in einem Prozessschritt 476 ein Übersteuerungswert oder Kennzeichen
bei Linksdrehung auf null gesetzt. Ein Ausgangsschritt 478 liefert
einen Untersteuerungswert bei Linksdrehung oder ein entsprechendes
Kennzeichen an die in 9B gezeigte
Kupplungsselektorlogik.
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Wie
die 3, 14A, 14B und 14C zeigen, wählt der
Schiedsmodul 256 aus, wie das Gesamtsystem arbeitet, und
vermittelt oder entscheidet über
die Daten, die von den Modulen 250A und 250B für die linke
und rechte Traktionssteuereinheit und dem Dynamiksteuereinheitsmodul 252 zur
Verfügung
gestellt wurden. Hierzu besitzt er einen Selektor 502,
der den Operationsmodus des Schiedsmoduls 256 festlegt.
Im Modus eins befindet sich der mehrere Anschlüsse aufweisende Schalter 504 in
Position eins und wählt
Daten auf der Basis der Drehzahl und des Lenkrad winkels aus. Im
Operationsmodus zwei benutzt er die Referenzgierrate mit Drehzahl
und im Operationsmodus drei die Referenzgierrate. Er wird mit Daten
vom Lenkradwinkelsensor 52 versehen, von denen der Absolutwert über eine
geeignete mathematische Manipulation in einer Vorrichtung 506 ermittelt
wird. Dieser Absolutwert wird einem Komparator oder Relationsoperator 508 zugeführt. Eine
Entscheidungslenkradwinkelschwelle oder Referenz 510 führt dem
Komparator 508 ebenfalls einen Wert zu. Die Entscheidungslenkradwinkelreferenz 510 ist
ein Parameter, der getunt und empirisch oder experimentell von einem
Bereich von null bis zum maximalen Lenkradwinkel ausgewählt oder
ermittelt werden kann. Der Komparator 508 stellt fest,
ob der Lenkradwinkel vom Sensor 52 geringer ist als die
Entscheidungslenkradwinkelschwelle oder Referenz 510. Wenn
dies der Fall ist, wird ein positives logisches Signal oder ein
Signal von eins einem logischen ODER-Operator 512 zugeführt. Wenn
der Wert des Lenkradwinkels vom Sensor 52 größer ist
als die Entscheidungslenkradwinkelschwelle oder Referenz 510,
wird vom Komparator 508 ein logisches Nullsignal abgegeben.
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In
entsprechender Weise führen
auch die Geschwindigkeit aus einer vorhergehenden Berechnung oder
einem Durchschnittswert von den vier Drehzahlsensoren 56, 58, 60 und 62 sowie
eine Entscheidungsfahrzeuggeschwindigkeitsschwelle oder Referenz 514 einen
Fahrzeuggeschwindigkeitswert einem Komparator oder Relationsoperator 518 zu.
Bei der Entscheidungsfahrzeuggeschwindigkeitsschwelle 514 handelt
es sich um einen Parameter, der getunt und empirisch oder experimentell
aus einem Bereich von null bis zur nominellen oder tatsächlichen
maximalen Fahrzeuggeschwindigkeit ausgewählt oder ermittelt werden kann.
Der Komparator 518 stellt fest, ob die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit
geringer ist als die Entscheidungsfahrzeuggeschwindigkeitsschwelle 514 oder
dieser entspricht. Wenn dies der Fall ist, wird ein positives logisches
Signal oder ein Signal von eins dem Eingang des logischen ODER-Operators 512 und
einem Eingang eines anderen logischen ODER-Operators oder einer
entsprechenden Vorrichtung 522 zugeführt. Wenn die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit
größer ist
als die Entscheidungsfahrzeuggeschwindigkeitsschwelle 514,
gibt der Komparator 518 ein logisches Nullsignal an die
logischen ODER-Operatoren 512 und 522 ab.
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Sowohl
der logische ODER-Operator 512 als auch der logische ODER-Operator 522 funktionieren
in herkömmlicher
Weise und erzeugen ein positives oder hochpegeliges logisches Ausgangssignal
von eins, wenn einer ihrer Eingänge
oder beide Eingänge
ein positives logisches Signal oder ein Signal von eins empfangen.
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Die
Signale von den logischen ODER-Operatoren 512 und 522 erzeugen
die Positionen eins und zwei des Schalters 504. In Abhängigkeit
vom ausgewählten
Schiedsmodus wird der ausgewählte
Ausgang des Schalters 504 dann an einen Schalter 524 angeschlossen
und steuert denselben, welcher entweder ein Schlupfsteuerungsdrehmoment
von den Traktionssteuereinheitsmodulen 250A und 250B oder
ein Giersteuerdrehmoment vom Dynamiksteuereinheitsmodul 252 auswählt. Das
Ausgangssignal des Schalters entspricht dem durch Schiedsspruch
ausgewählten
Drehmoment, das den Smart-Betätigungseinheitsmodulen 258A und 258B zugeführt wird.
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14B zeigt weitere Komponenten
des Schiedsmoduls 256. Die vorher berechnete Referenzgierrate wird
einem Absolutwertoperator 532 zugeführt, und der Absolutwert der
Referenzgierrate wird einem Eingang eines Relationsoperators oder
Komparators 534 zugeführt.
Ein Gierreferenzzunahmewert 536 wird ebenfalls dem Relationsoperator 534 zugeführt. Bei
der Gierreferenzzunahme handelt es sich um einen Wert, der getunt und
empirisch oder experimentell ausgewählt oder ermittelt werden kann
und einen Wert zwischen null und einem Maximalwert besitzt. Wenn
der Absolutwert der Referenzgierrate geringer ist als die Gierreferenzzunahme,
führt der
Relationsoperator 534 ein positives logisches Signal oder
einen Wert von eins einem Eingang eines logischen ODER-Operators 538 zu.
Wenn der Absolutwert der Referenzgierrate größer ist als der Gierreferenzzunahmewert 536,
gibt der Relationsoperator 534 ein logisches Nullsignal
an einen Eingang des logischen ODER-Operators 538 ab.
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In
entsprechender Weise wird die momentane Gierrate einem Absolutwertoperator 542 zugeführt, und dieser
Absolutwert wird dann an einen Eingang eines Relationsoperators
oder Komparators 544 gelegt. Dem anderen Eingang des Relationsoperators 544 wird
der vorstehend beschriebene Gierreferenzzunahmewert 536A zugeführt. Wie
erwähnt,
ist dies ein empirisch oder experimentell bestimmter Wert, der vorzugsweise dem
Gierreferenzzunahme wert 536 entspricht, jedoch auch von
diesem verschieden sein kann. Wenn der Absolutwert der Gierrate
geringer ist als der Wert der Gierreferenzzunahme 536A,
führt der
Relationsoperator 544 einen positiven logischen Wert oder
einen Wert von eins dem anderen Eingang des logischen ODER-Operators 538 zu.
Wenn ein logisches Eingangssignal oder beide für den logischen ODER-Operator 538 positiv sind
oder eins entsprechen, führt
der logische ODER-Operator ein positives logisches Signal oder ein
Signal von eins einem Eingang eines logischen UND-Operators 548 mit
drei Eingängen
zu. Ein logischer ODER-Operator 552 mit
drei Eingängen
empfängt
das logische Ausgangssignal vom logischen UND-Operator 548 mit
drei Eingängen
an einem seiner drei Eingänge.
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In 14C ist die in 5 gezeigte Proportionalintegralableitungssteuereinheit
(PID) 278 dargestellt, die ebenfalls den in 8 gezeigten Prozessschritt 324 betrifft.
Sie verwendet ein Gierratensignal, das dann einem Absolutwertoperator 562 zugeführt wird.
Die Gierbeschleunigung und eine Gierbeschleunigungsgrenze 568 werden
einem Relationsoperator 566 zugeführt. Dieser bestimmt, ob die
Gierbeschleunigung geringer ist als der empirisch oder experimentell
erzeugte Wert der Gierbeschleunigungsgrenze 568 oder dieser
entspricht. Wenn er geringer ist, wird ein Gierbeschleunigungskennzeichen
gesetzt, und die Daten werden dem logischen UND-Operator 548 zugeführt, der
in 14B gezeigt ist.
Im unteren Abschnitt der 14C werden rechte Übersteuerungskennzeichen
und linke Übersteuerungskennzeichen
gesetzt, und diese Daten werden dem logischen ODER-Operator 552, der
in 14B gezeigt ist,
zugeführt.
Wenn alle drei Signale für
den logischen UND-Operator 548 positiv oder WAHR sind,
wird ein Signal einem der Eingänge
des logischen ODER-Operators 552 zugeführt. Wenn eines der Eingangssignale
des logischen ODER-Operators 552 hochpegelig ist, wird
ein hochpegeliges Ausgangssignal dem logischen ODER-Operator 552,
der in 14A gezeigt ist,
sowie dem dritten Abschnitt des Schalters 504 zugeführt.