-
Die
Erfindung betrifft eine Heißschmelzklebemasse
zum Verkleben von faserigen Materialien wie Wirrfaservliese oder
gewobene Textilien mit glatten Substratoberflächen wie Folien aus Kunststoff
oder Metall.
-
Zahlreiche
Hygieneartikel, insbesondere Höschenwindeln
und Slipeinlagen, aber auch spezielle Tücher zum Reinigen und Desinfizieren
sind entsprechend ihren bestimmungsgemäßen Verwendungszwecken aus
unterschiedlichen, mehrlagigen Materialien aufgebaut. So bestehen
Höschenwindeln
aus einer für
Flüssigkeiten
gut durchlässigen
inneren Schicht, dann einer faserigen inneren Schicht, beispielsweise
einem Vlies, die Absorbermaterial wie Superabsorber enthält, und
abschließend
einer für
Wasser und Flüssigkeiten
aller Art undurchlässigen äußeren Folie
aus Kunststoff. Die mehrlagigen Materialien müssen dabei so fest miteinander verbunden
werden, dass sie bei ihrem bestimmungsgemäßen Einsatzzweck einerseits
nicht sogleich delaminieren oder verrutschen und dass sie andererseits
auch einen hinreichend guten Tragekomfort bieten. Weil die betreffenden
Hygieneartikel bei Gebrauch überwiegend
in unmittelbarem Kontakt zu solchen Körperpartien stehen, an denen
ihr Träger
oder ihre Trägerin
besonders empfindlich gegenüber äußeren Reizen
ist, dürfen sie
keine starren oder spitzen Halteelemente aufweisen, die theoretisch
zu Hautverletzungen führen
können. Weiter
dürfen
auch keine unnachgiebigen, harten Verbindungsnähte vorhanden sein, die Druck
auf die Haut ausüben
oder Reibung erzeugen.
-
Unter
diesen Umständen
werden an die Klebematerialien, insbesondere die Klebematerialien
zum Verkleben der Vliesoberfläche
mit der wasserundurchlässigen
Folie, hohe Anforderungen gestellt. So muss die Verklebung auch
bei Temperaturbelastung sehr gut und dauerbeständig fest sein, sie muss starken
mechanischen Belastungen standhalten und sie darf nicht wasserempfindlich
sein. Die Elastizität
und Beweglichkeit der unterschiedlichen Materialien im Hygieneartikel
sowie deren anwendungstechnische Eigenschaften dürfen durch die Anwesenheit
der Klebemasse nicht beeinträchtigt
werden. Aus toxikologischen und ökotoxikologischen
Gründen
werden lösungsmittelfreie
Klebematerialien gefordert, die in sehr dünnen Schichten aufgetragen
oder aufgesprüht
werden können
und bereits in sehr kleinen Gewichtsmengen hohe Klebekräfte aufweisen.
So soll das Anfertigen besonders leichter Artikel mit gutem Tragekomfort
ermöglicht
werden.
-
Stand
der Technik sind Heißschmelzklebemassen
enthaltend Styrol-Isoprenhaltige oder Styrol-Butadien-haltige Blockcopolymere,
beispielsweise unter dem Handelsnamen KRATON erhältliche hydrierte Styrol-Butadien-Blockcopolymere.
Styrol-Blockcopolymere
sind als solche ohne zusätzliche
Klebekomponenten nicht klebrig. Um die Klebrigkeit und eine für die Anwendung
erforderlich Plastizität
zu erreichen, werden den styrolhaltigen Blockcopolymeren Harze oder Öle zugesetzt.
Diese Zusätze
sind permanent klebrig und für
den Anwender schwierig zu handhaben. Zudem neigen sie dazu, das
Vliesgewebe zu durchdringen, was zu farbigen Flecken und zu einem
weniger günstigen
optischen Erscheinungsbild der Hygieneartikel führen kann. Weiter sind bei
Verwendung solcher Heißschmelzklebemassen
dickere Vliesmaterialien erforderlich, was dem Verbraucherwunsch
nach dünnen
und leichten Hygieneartikeln entgegensteht.
-
In
WO 01/14487 werden Heißschmelzklebemassen
und deren Verwendung als Konstruktionskleber bei der Herstellung
von Babywindeln beschrieben. Die Heißschmelzklebemassen enthalten
in Gegenwart von Metallocen als Katalysator hergestellte Copolymere
aus Ethylen und C
3 bis C
20-alpha-Olefinen,
insbesondere Ethylene-Buten-1-Copolymere, wie sie etwa unter dem
Handelsnamen EXACT, oder Ethylen-Octen-1-Copolymere, wie sie unter
den Handelsnamen AFFINITY und ENGAGE erhältlich sind. Die Adhäsionskräfte der
dort beschriebenen Klebemassen sind allerdings noch verbesserungswürdig.
-
Die
DE 102 004 048536 und
die
DE 103 23 617 beschreiben
bereits Heißschmelzmassen
und deren Verwendung, die Polyolefinwachse enthalten, die mit Hilfe
von Metallocenverbindungen als Katalysatoren hergestellt sind. Daraus
war auch bekannt, dass solche Polyolefinwachse Glasübergangstemperaturen
T
g von kleiner/gleich –10°C besitzen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Heißschmelzklebemasse
zu entwickeln, die lösungsmittelfrei,
geruchlos und toxikologisch wie ökotoxikologisch
unbedenklich ist. Die gesuchte Heißschmelzklebemasse sollte bei
Temperaturen von 150°C
eine Viskosität
unter 15 000 mPa·s
aufweisen und bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 180°C sprühbar und
als sehr dünner
Film gleichmäßig auftragbar
sein, ohne dabei Vliesmaterial vollständig zu durchdringen. Erwünscht ist
weiter eine Heißschmelzklebemasse,
die bereits bei einer Gewichtsmenge von weniger als 6 g/m2 ihre volle Klebewirkung entfaltet und dabei
sehr gute Adhäsionskraft
entwickelt.
-
Gelöst wird
diese Aufgabe durch einer Heißschmelzklebemasse
der eingangs genannten Art, deren Kennzeichenmerkmal darin zu sehen
ist, dass sie mindestens ein Polyolefin enthält, das durch Polymerisation in
Gegenwart von Metallocen als Katalysator hergestellt wurde und das
einen Erweichungspunkt Ring/Kugel zwischen 50 und 165°C sowie eine
Schmelzviskosität,
gemessen bei einer Temperatur von 170°C, zwischen 20 und 40 000 mPa·s aufweist.
-
Überraschend
wurde gefunden, dass sich die erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse dann in besonders
vorteilhafter Weise als Heißschmelzkleber
zum Verkleben von Fasermaterial wie Vliesmaterial mit Folien und
zum Laminieren von Hygieneartikeln eignet, wenn sie ein oder mehrere
Polyolefin/e enthält,
die eine Glasübergangstemperatur
Tg von maximal –10°C und einen Schmelzflussindex
MFI von mehr als 30 g/10 min aufweist, gemessen nach ISO 1133 bei
einer Temperatur von 190°C
und einem Auflagegewicht von 2,16 kg.
-
Die
erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse
weist überragende
Eigenschaften in Bezug auf ihre Klebekraft zu den jeweiligen Substraten
auch bei Temperaturen im Bereich von 37 bis 50°C auf und sie kann vor allem
bei Viskositäten
im Bereich von 200 bis 10 000 mPa·s bei 150°C sehr dünn auf Oberflächen aufgesprüht werden.
Sie zeigt überraschend
keinerlei Tendenz, faseriges Material wie Vliesmaterial oder textile Schichten
zu durchdringen. Die erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse ist nicht
permanent klebrig, sondern erst bei Verarbeitung aus der Schmelze,
und somit für
den Anwender bei der Fertigung von Hygieneartikeln aller Art leicht
handhabbar.
-
Die
erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse
zeichnet sich durch eine gute innere Elastizität aus, die auch bei tiefen
Temperaturen erhalten bleibt und den vielfachen Verformungen der
mit ihr beklebten Vlies- und Folienmaterialien problemlos standhält. Sie
ist wasserunlöslich,
so dass es in Anwesenheit von Wasser oder hoher Luftfeuchtigkeit
nicht zu ungewollten Ablöseerscheinungen
kommen kann.
-
Vorteilhaft
ist auch die bei 100 bis 180°C
vergleichsweiser geringer Viskosität der erfindungsgemäßen Heißschmelzklebemasse,
die besonders niedrigere Verarbeitungstemperaturen ermöglicht.
Schrumpfungen oder Schwindungseffekte, die bei hohen Verarbeitungstemperaturen
immer wieder leicht auftreten können, werden
somit vermieden.
-
Bevorzugt
enthält
die erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse
Polyolefin/e mit Schmelzviskositäten,
gemessen bei einer Temperatur von 170°C, von 50 bis 30 000 mPa·s, besonders
bevorzugt 100 bis 20 000 mPa·s.
-
Die
erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse
ist Wasser- und lösungsmittelfrei
und sie enthält auch
keine Plastifikatoren und/oder Weichmacher.
-
Bevorzugt
ist weiter eine Heißschmelzklebemasse,
die die oben genannten Polyolefine enthält, wenn diese eine zahlenmittlere
Molmasse Mn zwischen 500 und 20 000 g/mol,
bevorzugt zwischen 800 und 10 000 g/mol, besonders bevorzugt zwischen
1000 und 5000 g/mol und eine gewichtsmittlere Molmasse Mw zwischen 1000 und 40 000 g/mol, bevorzugt
zwischen 1600 und 30 000 g/mol und besonders bevorzugt zwischen
2000 und 20 000 g/mol aufweisen. Die Bestimmung der Molmasse erfolgt
gelpermeationschromatographisch.
-
In
einer ebenso bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung stellen die in der erfindungsgemäßen Heißschmelzklebemasse enthaltenen
Polyolefine ein Homopolymeres des Propylens oder höherer 1-Olefine oder
ein Copolymeres von Olefinen, umfassend Propylen und/oder höhere 1-Olefine
sowie gegebenenfalls Ethylen dar. Als höhere 1-Olefine werden vorzugsweise
lineare oder verzweigte Olefine mit 4 bis 20 C-Atomen, vorzugsweise
mit 4 bis 6 C-Atomen, eingesetzt. Diese Olefine können eine
mit der olefinischen Doppelbindung in Konjugation stehende aromatische Substitution
aufweisen. Als Beispiele für
mögliche
1-Olefine seien 1-Buten, 1-Hexen, 1-Octen oder 1-Octadecen sowie
Styrol genannt. Die Copolymeren bestehen vorzugsweise zu 70 bis
99,9, besonders bevorzugt zu 80 bis 99 Gew.-%, aus einer Olefinart.
Zur Herstellung der Copolymeren können zwei oder mehrere der
genannten Olefine eingesetzt werden.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das in der erfindungsgemäßen Heißschmelzklebemasse enthaltene
Polyolefin ein Copolymeres aus Propylen mit wenigstens einem oder
mehreren weiteren Monomeren ausgewählt aus Ethylen und linearen
oder verzweigten 1-Olefinen mit 4 bis 20 C-Atomen, vorzugsweise
mit 4 bis 10 C-Atomen, wobei der Gehalt an Struktureinheiten, hervorgegangen
aus Propylen, bevorzugt 70 bis 99,9, besonders bevorzugt 80 bis
99 Gew.-% beträgt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ist das in der Heißschmelzklebemasse
enthaltenen Polyolefin ein Copolymeres aus Ethylen und mindestens
einem verzweigten oder unverzweigten 1-Olefin mit 3 bis 20 C-Atomen,
wobei der Gehalt an Struktureinheiten, hervorgegangen aus Ethylen,
70 bis 99,9 Gew.-% beträgt.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das in der Heißschmelzklebemasse enthaltene
Polyolefin ein Copolymeres des Propylens mit 0,1 bis 30 Gew.-%,
insbesondere mit 1 bis 20 Gew.-%, Ethylen.
-
Die
erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse
enthält
das oder die Polyolefine vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 100
Gew.-%, bevorzugt zwischen 30 und 95 Gew.-%, besonders bevorzugt
zwischen 50 und 85 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zwischen 70
und 80 Gew.-%.
-
Die
erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse
enthält
zusätzlich
eine oder mehrere Klebekomponente(n), ausgewählt aus der Gruppe der Harze.
In Betracht kommen aliphatische und cycloaliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffharze. Diese können
durch Polymerisation bestimmter Harzölfraktionen hergestellt werden,
die bei der Aufbereitung von Erdöl
anfallen. Derartige Harze, die z.B. durch Hydrierung oder Funktionalisierung
modifiziert werden können,
sind beispielsweise unter den Handelsnamen Eastoflex, RegalREZ,
Kristalex, Eastotac, Piccotac (Eastman Chemical Company) oder Escorez
(ExxonMobil Chemical Company) erhältlich. Weiter kommen als Harze
Polyterpen-Harze in Betracht, hergestellt durch Polymerisation von Terpenen,
beispielsweise Pinen in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren,
desgleichen hydrierte Polyterpene, Copolymere und Terpolymere von
natürlichen
Terpenen, beispielsweise Styrol/Terpen- oder α-Methylstyrol/Terpen-Copolymere.
Weiter in Betracht kommen natürliche
und modifizierte Kolophoniumharze, insbesondere Harzester, Glycerinester
von Baumharzen, Pentaerithrolester von Baumharzen und Tallölharzen
und deren hydrierte Derivate sowie Phenol-modifizierte Pentaerithrolester
von Harzen und phenol-modifizierte Terpen-Harze.
-
Die
genannten Harze sind in der erfindungsgemäßen Heißschmelzklebemasse einzeln
oder in beliebiger Kombination in Gewichtsmengen, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Heißschmelzklebemasse,
im Bereich von 0 bis 60 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 50 Gew.-%,
besonders bevorzugt von 15 bis 30 Gew.-%, enthalten.
-
In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Heißschmelzklebemasse
ein oder mehrere der oben beschriebenen Polyolefine und zusätzlich eine
Klebekomponente, ausgewählt
aus amorphen Poly-alpha-Olefinen, z.B. den Typen der ®Vestoplast-Reihe
(Degussa) oder den "Rextac"-Typen der Fa. Huntsman,
aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffharzen,
wie sie z.B. unter dem Handelsnamen "Escorez" bei Exxon Mobile erhältlich sind,
ferner Polyisobutylen, erhältlich
z.B. unter dem Handelsnamen "Oppanol" bei BASF. Weiterhin
können
auch andere Polyolefine, etwa Niederdruck-Polyethylene, wie sie z.B. unter dem
Namen "Affinity" bei Dow Chemical
verfügbar
sind, enthalten sein, ferner Hochdruckpolyethylene, auch solche
mit polaren Comonomeren wie z.B. Ethylen-Vinylacetat. Die Gesamtmischung
der so beschaffenen Heißschmelzklebemasse
hat eine Viskosität
im Bereich von 100 bis 10 000 mPa·s bei 170°C, bevorzugt von 120 bis 9000
mPa·s
bei 170°C,
besonders bevorzugt von 130 bis 8000 mPa·s bei 170°C. Gegebenenfalls können zusätzlich noch
Pigmente, Antioxidantien, Geruchsbinder, antimikrobielle Wirksubstanzen
oder Farb- und Duftstoffe vorhanden sein.
-
Die
erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse
findet Verwendung bei der Herstellung verschiedenster Hygieneartikel,
wie Babywindeln, Höschenwindeln,
Inkontinenzprodukten, Einlagen, Binden, insbesondere zum Laminieren
von Fasermaterialien wie Vliesmaterialien mit Folie.
-
Erfindungsgemäß wird die
erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse
in Mengen von 3 bis 6 g/m2, bevorzugt von
4 bis 5,5 g/m2 zum Verkleben von Vlies mit
Folie eingesetzt.
-
Als
faserige Materialien, insbesondere als Vliesmaterialien, vorzugsweise
für Windelvliese
für die
gesamte Windelkonstruktion und für
Inkontinenzprodukte kommen natürliche
oder synthetische Fasermaterialien, beispielsweise aus Baumwolle,
Wolle, Seide, Zellulose, Leinen, Polyamid, beispielsweise Nylon
oder Perlon, Polyester, beispielsweise Polyethylenterephthalat oder
Polypropylenterephthalat, Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polyethylen
und auch Mischungen aus diesen Materialien in Betracht.
-
Die
Folien können
aus gängigen
Materialien wie Polyethylenterephthalat, Polycarbonat, Polyethylen, Polypropylen,
Polyvinylchlorid oder Polystyrol bestehen, die erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse
eignet sich aber auch für
die Verbindung von faserigen Materialien mit Metalloberflächen aus
Aluminium oder eisenhaltigen Metallen.
-
Gegenstand
der Erfindung sind weiter Hygieneartikel, bevorzugt Windeln, Inkontinenzprodukte,
Einlagen und Binden, enthaltend die erfindungsgemäße Heißschmelzklebemasse.
-
Für die Herstellung
der in der erfindungsgemäßen Heißschmelzklebemasse
enthaltenen Metallocen-Polyolefine werden Metallocenverbindungen
der Formel I als Katalysator eingesetzt.
-
-
Diese
Formel umfasst auch Verbindungen der Formel Ia,
der Formel Ib,
und der Formel Ic.
-
-
In
den Formeln I, Ia und Ib ist M1 ein Metall
der Gruppe IVb, Vb oder VIb des Periodensystems, beispielsweise
Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom, Molybdän, Wolfram,
vorzugsweise Titan, Zirkonium und Hafnium.
-
R1 und R2 sind gleich
oder verschieden und bedeuten ein Wasserstoffatom, eine C1-C10-, vorzugsweise C1-C3-Alkylgruppe,
insbesondere Methyl, eine C1-C10-,
vorzugsweise C1-C3-Alkoxygruppe,
eine C6-C10-, vorzugsweise
C6-C8-Arylgruppe,
eine C6-C10-, vorzugsweise
C6-C8-Aryloxygruppe,
eine C2-C10-, vorzugsweise C2-C4-Alkenylgruppe, eine
C7-C40-, vorzugsweise
C7-C10-Arylalkylgruppe,
eine C7-C40-, vorzugsweise C7-C12-Alkylarylgruppe,
eine C8-C40-, vorzugsweise
C8-C12-Arylalkenylgruppe
oder ein Halogen-, vorzugsweise Chloratom.
-
R3 und R4 sind gleich
oder verschieden und bedeuten einen ein- oder mehrkernigen Kohlenwasserstoffrest,
welcher mit dem Zentralatom M1 eine Sandwichstruktur
bilden kann. Bevorzugt sind R3 und R4 Cyclopentadienyl, Indenyl, Tetrahydroindenyl,
Benzoindenyl oder Fluorenyl, wobei die Grundkörper noch zusätzliche
Substituenten tragen oder miteinander verbrückt sein können. Außerdem kann einer der Reste
R3 und R4 ein substituiertes
Stickstoffatom sein, wobei R24 die Bedeutung
von R17 hat und vorzugsweise Methyl, tert.-Butyl
oder Cyclohexyl ist.
-
R5, R6, R7,
R8, R9 und R10 sind gleich oder verschieden und bedeuten
ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, vorzugsweise ein Fluor-, Chlor-
oder Bromatom, eine C1-C10-,
vorzugsweise C1-C4-Alkylgruppe,
eine C6-C10-, vorzugsweise
C6-C8-Arylgruppe, eine
C1-C10-, vorzugsweise
C1-C3-Alkoxygruppe,
einen -NR16 2-, -SR16-, -OSiR16 3-, -SiR16 3- oder –PR16 2-Rest, worin R16 eine C1-C10-, vorzugsweise C1-C3-Alkylgruppe
oder C6-C10-, vorzugsweise
C6-C8-Arylgruppe
oder im Falle Si oder P enthaltender Reste auch ein Halogenatom, vorzugsweise
Chloratom ist oder je zwei benachbarte Reste R5,
R6, R7, R8, R9 oder R10 bilden mit den sie verbindenden C-Atomen
einen Ring. Besonders bevorzugte Liganden sind die substituierten
Verbindungen der Grundkörper
Cyclopentadienyl, Indenyl, Tetrahydroindenyl, Benzoindenyl oder
Fluorenyl.
-
R
13 ist
=BR
17, =AlR
17, -Ge-,
-Sn-, -O-, -S-, =SO, =SO
2, =NR
17,
=CO, =PR
17 oder =P(O)R
17,
wobei R
17, R
18 und
R
19 gleich oder verschieden sind und ein
Wasserstoffatom, ein Halogenatom, vorzugsweise ein Fluor-, Chlor-
oder Bromatom, eine C
1-C
30-,
vorzugsweise C
1-C
4-Alkyl-,
insbesondere Methylgruppe, eine C
1-C
10-Fluoralkyl-, vorzugsweise CF
3-Gruppe,
eine C
6-C
10-Fluoraryl-,
vorzugsweise Pentafluorphenylgruppe, eine C
6-C
10-, vorzugsweise C
6-C
8-Arylgruppe, eine C
1-C
10-, vorzugsweise C
1-C
4-Alkoxy-, insbesondere Methoxygruppe, eine
C
2-C
10-, vorzugsweise
C
2-C
4-Alkenylgruppe,
eine C
7-C
40-, vorzugsweise
C
7-C
10-Aralkylgruppe,
eine C
8-C
40-, vorzugsweise C
8-C
12-Arylalkenylgruppe
oder eine C
7-C
40-,
vorzugsweise C
7-C
12-Alkylarylgruppe bedeuten,
oder R
17 und R
18 oder
R
17 und R
19 bilden
jeweils zusammen mit den sie verbindenden Atomen einen Ring.
-
M2 ist Silizium, Germanium oder Zinn, bevorzugt
Silizium und Germanium. R13 ist vorzugsweise =CR17R18, =SiR17R18, =GeR17R18, -O-, -S-,
=SO, =PR17 oder =P(O)R17.
-
R11 und R12 sind gleich
oder verschieden und haben die für
R17 genannte Bedeutung. m und n sind gleich
oder verschieden und bedeuten null, 1 oder 2, bevorzugt null oder
1, wobei m plus n null, 1 oder 2, bevorzugt null oder 1 ist.
-
R14 und R15 haben
die Bedeutung von R17 und R18.
-
Konkrete
Beispiele für
geeignete Metallocene sind:
Bis(1,2,3-trimethylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(1,2,4-trimethylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(1,2-dimethylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(1,3-dimethylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(1-methylindenyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(1-n-butyl-3-methyl-cyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(2-methyl-4,6-di-i.propyl-indenyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(2-methylindenyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(4-methylindenyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(5-methylindenyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(alkylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(alkylindenyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(cyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(indenyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(methylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(n-butylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(octadecylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(pentamethylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Bis(trimethylsilylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Biscyclopentadienylzirkoniumdibenzyl,
Biscyclopentadienylzirkoniumdimethyl,
Bistetrahydroindenylzirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-9-fluorenylcyclopentadienylzirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-(2,3,5-trimethylcyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-(2,4-dimethyl-cyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-(2-methyl-4,5-benzoindenyl)zirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-(2-methyl-4-ethylindenyl)zirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-(2-methyl-4-i-propylindenyl)zirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-(2-methyl-4-phenylindenyl)zirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-(2-methyl-indenyl)zirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-(2-methyltetrahydroindenyl)zirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-indenylzirkoniumdichlorid,
Dimethylsilyl-bis-1-indenylzirkoniumdimethyl,
Dimethylsilyl-bis-1-tetrahydroindenylzirkoniumdichlorid,
Diphenylmethylen-9-fluorenylcyclopentadienylzirkoniumdichlorid,
Diphenylsilyl-bis-1-indenylzirkoniumdichlorid,
Ethylen-bis-1-(2-methyl-4,5-benzoindenyl)zirkoniumdichlorid,
Ethylen-bis-1-(2-methyl-4-phenylindenyl)zirkoniumdichlorid,
Ethylen-bis-1-(2-methyl-tetrahydroindenyl)zirkoniumdichlorid,
Ethylen-bis-1-(4,7-dimethyl-indenyl)zirkoniumdichlorid,
Ethylen-bis-1-indenylzirkoniumdichlorid,
Ethylen-bis-1-tetrahydroindenylzirkoniumdichlorid,
Indenyl-cyclopentadienyl-zirkoniumdichlorid
Isopropyliden(1-indenyl)(cyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Isopropyliden(9-fluorenyl)(cyclopentadienyl)zirkoniumdichlorid,
Phenylmethylsilyl-bis-1-(2-methyl-indenyl)zirkoniumdichlorid,
sowie
jeweils die Alkyl- oder Aryl-Derivate dieser Metallocendichloride.
-
Zur
Aktivierung der Einzentren-Katalysatorsysteme werden geeignete Cokatalysatoren
eingesetzt. Geeignete Cokatalysatoren für Metallocene der Formel I
sind aluminiumorganische Verbindungen, insbesondere Alumoxane oder
auch aluminiumfreie Systeme wie R20 xNH4-xBR21 4, R20 xPH4-xBR21 4,
R20 3CBR21 4 oder BR21 3. In diesen Formeln bedeutet x eine Zahl
von 1 bis 4, die Reste R20 sind gleich oder
verschieden, bevorzugt gleich, und bedeuten C1-C10-Alkyl oder C6-C18-Aryl oder zwei Reste R20 bilden
zusammen mit dem sie verbindenden Atom einen Ring, und die Reste
R21 sind gleich oder verschieden, bevorzugt
gleich, und stehen für C6-C18-Aryl, das durch
Alkyl, Haloalkyl oder Fluor substituiert sein kann. Insbesondere
steht R20 für Ethyl, Propyl, Butyl oder
Phenyl und R21 für Phenyl, Pentafluorphenyl,
3,5-Bis-trifluormethylphenyl,
Mesityl, Xylyl oder Tolyl.
-
Zusätzlich ist
häufig
eine dritte Komponente erforderlich, um einen Schutz von polaren
Katalysator-Giften aufrecht zu erhalten. Hierzu sind aluminiumorganische
Verbindung wie z.B. Triethylaluminium, Tributylaluminium und andere
sowie Mischungen aus diesen geeignet.
-
Je
nach Verfahren können
auch geträgerte
Einzentren-Katalysatoren zur Verwendung kommen. Bevorzugt sind Katalysatorsysteme,
bei welchen die Restgehalte von Trägermaterial und Cokatalysator
eine Konzentration von 100 ppm im Produkt nicht überschreiten.
-
-
Ausführungsbeispiele
-
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch auf
die konkret angegebenen Ausführungsformen
zu beschränken.
Prozentangaben sind, wenn nicht anders angegeben, als Gewichtsprozente
zu verstehen.
-
Die
Schmelzviskositäten
wurden nach DIN 53019 mit einem Rotationsviskosimeter, die Tropfpunkte nach
ASTM D3954, die Erweichungspunkte Ring/Kugel nach ASTM D3104, bestimmt.
Das Molmassengewichtsmittel Mw und das Molmassenzahlenmittel
Mn wurden durch Gelpermeationschromatographie
bei einer Temperatur von 135°C
in 1,2-Dichlorbenzol ermittelt.
-
Die
erfindungsgemäß eingesetzten,
in Tabelle 1 aufgeführten
Polyolefine 1 bis 4 wurden nach im Stand der Technik gemäß
EP 0 384 264 bzw.
EP 0 571 882 angegebenen
Verfahren hergestellt. Tabelle 1: Eingesetzte Polyolefine
| Polyolefin
1 | Polyolefin
2 | Polyolefin
3 | Polyolefin
4 |
Herstellung
gemäß | EP 0 384 264 allgem.Vorschrift Bsp.
1–161 ) | EP 0 384 264 allgem.Vorschrift Bsp.
1–162) | EP 0 571 882 Bsp. 3 | EP 0 384 264 allgem.Vorschrift
Bsp. 1–163) |
Typ | Propylen-Ethylen-Copolymer | Propylen-Ethylen-Copolymer | Propylen-Homopolymer | Propylen-Ethylen-Copolymer |
Erweichungs-Punkt (°C) | 834) | 88 | 1454) | 106 |
Viskosität bei 170°C (mPa·s) | 180 | 11500 | 101 | 4300 |
Mn | 2760 | 8250 | 1980 | 5320 |
Mw | 6320 | 19110 | 3900 | 12030 |
- 1) Polymerisationsdaten:
Ethyleneinsatz gesamt 400 g, Polymerisationstemp. 75°C
- 2) Ethyleneinsatz gesamt 350 g, Polymerisationstemp.
65°C
- 3) Ethyleneinsatz gesamt 200 g, Polymerisationstemp.
50°C
- 4) Tropfpunkt
-
Die
vorstehend näher
bezeichneten Polyolefine 1 bis 4 wurden mit den in Tabelle 2 aufgeführten zusätzlichen
Komponenten in den angegebenen Mischungsverhältnissen aufgeschmolzen und
bei einer Temperatur von 170°C
gemischt. Tabelle 2: Beispielrezepturen und Vergleichsrezepturen
(Angaben in Gew.-%) und resultierende Initial Peel Werte in N/mm
2, gemessen bei 37°C
Beispiel | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Polyolefin
1 | 80 | | | | |
Polyolefin
2 | | 80 | | | |
Polyolefin
3 | | | 5 | | |
Polyolefin
4 | | | 75 | 80 | |
Affinity
GA-1900 | | | | | 60 |
Escorez
5637 | 20 | 20 | 20 | 20 | 40 |
Oppanol
B11 | | | | | |
Vestoplast
828 | | | | | |
Initial
Peel | – | 364 | 544 | – | 205 |
Beispiel | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
Comparison
I SIS based | 100 | | | | |
Comparison
II SIS based | | 100 | | | |
Huntsman
RT-2730 | | | 100 | | |
Polyolefin
3 | | | | 70 | 30 |
Escorez
5400 | | | | | 40 |
Escorez
5637 | | | | 20 | |
Oppanol
B11 | | | | 10 | |
Vestoplast
828 | | | | | 30 |
Initial
Peel | 192 | 205 | 166 | 473 | 392 |
-
Zur
Ermittlung der Peel Werte der getesteten Heißschmelzklebemassen wurde Vliesmaterial – BBA Style
717D (16,9 gsm) mit einer Polyethylenfolie Clopay DH-203 PE jeweils
mit der Heißschmelzklebemasse gemäß den Beispielrezepturen
1 bis 10 bei 25°C
verklebt, wobei jeweils 6,2 g/m2 Heißschmelzklebemasse
auf das Vliesmaterial aufgesprüht
und dann das besprühte
Vlies und die Folie unverzüglich
mit Walzen verpresst wurden. Die Proben wurden nach 24 h bei einer
Lagerungtemperatur von 25°C
unter Normbedingungen mit einer Geschwindigkeit von 12 inches/min
und 180° peel
Winkel bei 25°C
geschält.
-
Die
Prüfergebnisse
zeigen anhand der initial peel Werte eine z. T. sehr starke Zunahme
der Klebekräfte
der Heißschmelzklebemassen,
enthaltend die erfindungsgemäße eingesetzten
Polyolefine, im Vergleich zu Heißschmelzklebemassen des Standes
der Technik (siehe Beispiele 5, 6, 7 und 8). Folglich kann auch
beim Einsatz der erfindungsgemäßen Heißschmelzklebemassen
in Mengen unterhalb von 6 g/m
2 eine ausreichende Klebewirkung
erzielt werden. Chemische
Bezeichnung der eingesetzten Handelsprodukte:
Affinity
GA-1900 | Polyethylen
(Dow Chemical Corp.) |
Escorez
5637 | Kohlenwasserstoffharz
(Exxon Mobile) |
Escorez
5400 | Kohlenwasserstoffharz
(Exxon Mobile) |
Oppanol
B11 | Polyisobuten
(BASF) |
Vestoplast
828 | amorphes
Poly-alpha-olefin (Degussa) |
Huntsman
RT-2730 | amorphes
Poly-alpha-olefin (Huntsmann) |
Comparison
I SIS based | Schmelzkleberrezeptur
bestehend aus Styrol-Isopren-Blockcopolymer, Öl, Harz
(HB Fuller) |
Comparison
II SIS based | Schmelzkleberrezeptur
bestehend aus Styrol-Isopren-Blockcopolymer, Öl, Harz
(National Starch) |