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HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung betreffen allgemein die Analyse von radiologischen
Untersuchungen. Insbesondere betreffen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung das Bereitstellen einer quantitativen und visuellen Analyse von
radiologischen Untersuchungen vor und nach einer Behandlung.
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Radiologische
Bildgebung kann dazu verwendet werden, einen Patienten und einen
interessierenden klinischen Bereich vor und nach einer Prozedur
abzubilden. Um festzustellen, ob die Prozedur erfolgreich ist, kann
der Arzt (z. B. Radiologe oder behandelnder Arzt) die Vor- und Nachbehandlungsbilder
visuell miteinander vergleichen. Es kann schwierig sein, die Ergebnisse
einer Behandlung allein anhand einer Sichtprüfung quantitativ zu bewerten.
Klinikärzte
können
Wunschergebnisse haben, und diese können als Text oder als Notizen
auf der radiologischen Vorbehandlungsuntersuchung aufgeschrieben sein.
Zusätzlich
zu einer Sichtprüfung
kann es hilfreich sein, für
einen Klinikarzt eine quantitative und automatische Auswertung des
Erfolgs einer Prozedur bereitzustellen. Somit besteht ein Bedarf
nach einer quantitativen und automatischen Bewertung einer Prozedur
durch radiologische Bildgebung.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ergeben ein System zur Analyse einer
Behandlung eines Patienten, das enthält: einen interaktiven Bildeditor,
der einem Benutzer ermöglicht,
mit einem ersten Satz von Bilddaten zu interagieren, der einer radiologischen
Vorbehandlungsuntersuchung eines Patienten entspricht, wobei der
erste Satz Bilddaten einen unbehandelten klinischen interessierenden
Bereich enthält,
so dass der Benutzer in der Lage ist, mit dem ersten Satz Bilddaten
zu interagieren, um ein Zielergebnisbild für den klinischen interessierenden
Bereich zu erzeugen; ein Kriteriumsbestimmungsmodul, das dem Benutzer
ermöglicht,
ein Zielergebniskriterium zu bestimmen; ein Verarbeitungsmodul zur
Durchführung
eines Vergleichs durch Vergleichen des ersten Satzes von Bilddaten
mit einem zweiten Satz von Bilddaten, der einer radiologischen Nachbehandlungsuntersuchung des
Patienten entspricht, wobei der zweite Satz Bilddaten einen behandelten
klinisch interessierenden Bereich enthält; und ein Kriteriumauswertemodul
zur automatischen Auswertung des Vergleichs, um einen Nachbehandlungseffekt
zu bestimmen. In einer Ausführungsform
dient das Kriteriumauswertemodul ferner dazu, automatisch eine Behandlungseffektivitätsbewertung
auf der Basis davon vorzunehmen, in welchem Maße der Nachbehandlungseffekt
dem Zielergebniskriterium genügt.
In einer Ausführungsform enthält das System
ferner einen automatischen Bericht über die Behandlungseffektivitätsauswertung
an den Benutzer. In einer Ausführungsform
enthält
das System ferner eine Datenbank zur Speicherung des radiologischen
Vorbehandlungsbildes, des radiologischen Nachbehandlungsbildes,
des Zielergebnisbildes, des Zielergebniskriteriums und der Behandlungseffektivitätsauswertung.
In einer Ausführungsform
ist ein nachfolgender Benutzer in der Lage, einen Bericht wenigstens
zum Teil dadurch zu erzeugen, dass er mehrere der Zielergebniskriterien
und mehrere der Behandlungseffektivitätsauswertungen aus der Datenbank
abruft. In einer Ausführungsform enthält das System
ferner ein Anzeigemodul zum Anzeigen der Behandlungseffektivi tätsauswertung.
In einer Ausführungsform
enthält
das Zielergebniskriterium eine Abweichung.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ergeben ein Verfahren zum Analysieren
einer Behandlung eines Patienten, das enthält: Anzeigen eines ersten Satzes
von Bilddaten, der einer radiologischen Vorbehandlungsuntersuchung eines
Patienten entspricht, wobei der erste Satz Bilddaten einen unbehandelten
klinisch interessierenden Bereich enthält; Ermöglichen einem Benutzer, mit dem
ersten Satz von Bilddaten zu interagieren, um ein Zielergebnisbild
für den
klinisch interessierenden Bereich zu erzeugen; Ermöglichen
dem Benutzer, ein Zielergebniskriterium zu bestimmen; Speichern
des Zielergebnisbildes und des Zielergebniskriteriums; Anzeigen
eines zweiten Satzes von Bilddaten, der einer radiologischen Nachbehandlungsuntersuchung des
Patienten entspricht, wobei der zweite Satz Bilddaten einen behandelten
klinisch interessierenden Bereich enthält; Abrufen des Zielergebnisbildes
und des Zielergebniskriteriums; und automatisches Vergleichen des
Zielergebnisbildes mit dem behandelten klinisch interessierenden
Bereich, um einen Nachbehandlungseffekt zu bestimmen. In einer Ausführungsform
enthält
das Verfahren ferner ein automatisches Vornehmen einer Behandlungseffektivitätsauswertung
auf der Basis eines Ausmaßes,
in welchem der Nachbehandlungseffekt dem Zielergebniskriterium genügt. In einer
Ausführungsform
enthält das
Verfahren ferner ein automatisches Berichten der Behandlungseffektivitätsauswertung
an den Benutzer. In einer Ausführungsform
enthält
das Verfahren ferner ein Speichern des radiologischen Vorbehandlungsbildes,
des radiologischen Nachbehandlungsbildes, des Zielergebnisbildes,
des Zielergebniskriteriums und der Behandlungseffektivitätsauswertung
in einem Archiv. In einer Ausführungsform enthält das Verfahren
ferner ein Abrufen mehrerer der Zielergebniskriterien und mehrerer
der Behandlungseffektivitätsauswertungen,
um einen Bericht zu erzeugen. In einer Ausführungsform enthält das Verfahren
ferner ein Anzeigen der Behandlungseffektivitätsauswertung. In einer Ausführungsform
enthält das
Zielergebniskriterium eine Abweichung.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ergeben ein Computer lesbares Speichermedium,
das einen Satz Instruktionen für
einen Computer enthält,
wobei der Satz Instruktionen enthält: eine erste Anzeigeroutine
zum Anzeigen eines ersten Satzes von Bilddaten, der einer radiologischen
Vorbehandlungsuntersuchung eines Patienten entspricht, wobei der
erste Satz Bilddaten einen unbehandelten klinisch interessierenden
Bereich enthält;
eine Interaktionsroutine, die einem Benutzer ermöglicht, mit dem ersten Satz
Bilddaten zu interagieren, um ein Zielergebnisbild für den klinisch
interessierenden Bereich zu erzeugen; eine Bestimmungsroutine, die
dem Benutzer ermöglicht,
ein Zielergebniskriterium festzulegen; eine Speicherroutine zur Speicherung
des Zielergebnisbildes und des Zielergebniskriteriums; eine zweite
Anzeigeroutine zum Anzeigen eines zweiten Satzes von Bilddaten,
der einer radiologischen Nachbehandlungsuntersuchung des Patienten
entspricht, wobei der zweite Satz Bilddaten einen behandelten klinisch
interessierenden Bereich enthält;
eine Abrufroutine zum Abrufen des Zielergebnisbildes und des Zielergebniskriteriums; und
eine Vergleichsroutine zum automatischen Vergleichen des Zielergebnisbildes
mit dem behandelten klinisch interessierenden Bereich, um einen
Nachbehandlungseffekt festzustellen. In einer Ausführungsform
enthält
der Satz Instruktionen ferner eine Auswerteroutine zum automatischen
Vornehmen einer Behandlungseffektivitätsauswertung auf der Basis davon,
in welchem Maße
der Nachbehandlungseffekt dem Zielergebniskriterium genügt. In einer
Ausführungsform
enthält
der Satz Instruktionen ferner eine Berichtsroutine zum automatischen
Berichten der Behandlungseffektivitätsauswertung an den Benut zer.
In einer Ausführungsform
enthält
der Satz Instruktionen ferner eine Speicherroutine zum Speichern
des radiologischen Vorbehandlungsbildes, des radiologischen Nachbehandlungsbildes,
des Zielergebnisbildes, des Zielergebniskriteriums und der Behandlungseffektivitätsauswertung
in einem Archiv. In einer Ausführungsform
enthält
der Satz Instruktionen ferner eine Abrufroutine zum Abrufen mehrerer von
den Zielergebniskriterien und mehrerer von den Behandlungseffektivitätsauswertungen,
um einen Bericht zu erzeugen. In einer Ausführungsform enthält das Zielergebniskriterium
eine Abweichung.
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KURZE BESCHREIBUNG VERSCHIEDENER
ANSICHTEN DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein System zur Analyse einer Behandlung eines Patienten gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
ein Beispiel für
eine Zielergebnisauswertung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm für
ein Verfahren zum Analysieren einer Behandlung eines Patienten gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Die
vorstehende Kurzbeschreibung sowie die folgende detaillierte Beschreibung
bestimmter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden besser verstanden, wenn sie in
Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen gelesen werden. Für die
Zwecke der Veranschaulichung der Erfindung sind bestimmte Ausführungsformen
in den Zeichnungen veranschaulicht. Es sollte jedoch verständlich sein,
dass die vorliegende Erfindung nicht auf die in den beigefügten Zeichnungen
veranschaulichten Anordnungen und Mittel beschränkt ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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1 zeigt
ein Blockdiagramm 100 eines Systems zur Analyse einer Behandlung
eines Patienten gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das System 100 enthält einen
interaktiven Bildeditor bzw. eine interaktive Bildbearbeitungseinrichtung 110,
ein Kriteriumbestimmungsmodul 120, ein Verarbeitungsmodul 130,
ein Kriteriumauswertemodul 140, ein Berichtsmodul 150,
eine radiologische Bildgebungsstation 160 und eine Datenbank 170.
Ein oder mehrere Teile des Systems 100, wie beispielsweise
die radiologische Bildgebungsstation 160, kann in einem
unternehmensweiten System, wie beispielsweise einem radiologischen
Informationssystem („RIS”) oder
einem Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem („PACS”), integriert
sein. Die Komponenten können
zentral angeordnet sein, oder sie können zum Beispiel über ein
Netzwerk verteilt sein. Die Komponenten können physikalisch und/oder
logisch sein. Die Komponenten können
als Software oder Firmware, z. B. durch ein Computer lesbares Speichermedium
mit einem Satz Instruktionen, realisiert sein.
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Der
interaktive Bildeditor 110 ermöglicht einem Benutzer, wie
beispielsweise einem Radiologen oder sonstigen Klinikarzt, mit einem
ersten Satz von Bilddaten zu interagieren, der einer radiologischen Vorbehandlungsuntersuchung
eines Patienten entspricht. Bilddaten, die einer radiologischen
Untersuchung entsprechen, können
durch eine radiologische Bildgebungstechnik, wie beispielsweise
Röntgen, CT-Scann,
Tomographie, MR-Bildgebung oder Ultraschall, erzeugt werden. Die
Bilddaten können
2D-, 3D- oder 4D-Bilddaten sein. Der erste Satz Bilddaten enthält einen
unbehandelten klinisch interessierenden Bereich. Es ist zu beachten,
dass der unbehandelte klinisch interessierende Bereich früher behandelt
gewesen sein kann, jedoch einer weiteren Behandlung unterworfen
wird. Vielfältige
interaktive Benutzersteuerungen, wie beispielsweise eine Maus, eine
Tastatur oder ein berührungsempfindlicher
Bildschirm, können
dem Benutzer ermöglichen,
mit dem ersten Satz Bilddaten zu interagieren. Über die Interaktion kann der
Benutzer den ersten Satz Bilddaten editieren, um ein Zielergebnisbild
zu erzeugen. Beispielsweise kann ein Benutzer mit dem ersten Satz Bilddaten
interagieren, um ein gewünschtes
Ergebnis einer Prozedur, wie beispielsweise einer Operation, zu
schaffen.
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Das
Kriteriumbestimmungsmodul 120 ermöglicht dem Benutzer, ein Zielergebniskriterium
zu bestimmen bzw. vorzugeben. Wie der interaktive Bildeditor 110 kann
auch das Kriteriumbestimmungsmodul 120 dem Benutzer ermöglichen,
mit vielfältigen
interaktiven Benutzersteuerungen zusammenzuwirken. Das Zielergebniskriterium
kann eine Metrik sein, die ein gewünschtes Ergebnis einer Prozedur quantifiziert.
Zum Beispiel kann das Zielergebniskriterium eine geometrische Information,
wie beispielsweise ein Abstand, ein Winkel, ein Radius, etc., sein. Der
Benutzer kann in der Lage sein, mehr als ein einzelnes Zielergebniskriterium
festzulegen. Beispielsweise kann der Benutzer ein Kriterium bestimmen, das
mit einer geometrischen Information im Zusammenhang steht, wie beispielsweise
eine zulässige Abweichung.
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Das
Verarbeitungsmodul 130 vergleicht einen zweiten Satz von
Bilddaten mit dem ersten Satz von Bilddaten. Der zweite Satz Bilddaten
entspricht einer radiologischen Nachbehandlungsuntersuchung des
Patienten. Der zweite Satz Bilddaten zeigt den behandelten klinisch
interessierenden Bereich. Das Verarbeitungsmodul 130 vergleicht
den ersten mit dem zweiten Bilddatensatz. Das Kriteriumauswertemodul 140 kann
anschließend
den Vergleich automatisch auswerten, um einen Nachbehandlungseffekt bzw.
eine Nachbehandlungswirkung zu bestimmen. Der Nachbehandlungseffekt
kann repräsentieren,
in welchem Maße
die Behandlung das Zielergebniskriterium erreichte.
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Das
Verarbeitungsmodul 130 und das Kriteriumauswertemodul 140 können Bildverarbeitungsalgorithmen,
um den Vergleich und die Auswertung vorzunehmen, wie beispielsweise
den Diamond-Suchalgorithmus
und den Varianzvergleichsalgorithmus, einsetzen.
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Das
Berichtsmodul 150 kann einen Bericht entsprechend verschiedenen
Daten erzeugen. Beispielsweise kann das Berichtsmodul einen Bericht erzeugen,
der den Nachbehandlungseffekt wiedergibt. Dieser Bericht kann automatisch
erzeugt werden, und er kann gespeichert und/oder zu einer oder mehreren
interessierenden Parteien, wie beispielsweise dem behandelnden Klinikarzt
oder Radiologen, übermittelt
werden. Eine Datenbank 170 kann einen oder mehrere der
Datensätze,
Auswertungen, Vergleiche, Ergebnisse und Kriterien, wie sie vorstehend
erläutert
sind, speichern.
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Ein
anschauliches Beispiel für
die Analyse des Systems 100 ist in 2 veranschaulicht.
Eine radiologische Vorbehandlungsuntersuchung 210 zeigt
eine ausgekugelte Schulter eines Patienten. Der klinisch interessierende
Bereich bei der Vorbehandlung zeigt, dass der Humeruskopf (die Schulterkugel)
des Patienten außerhalb
seines Glenoids (seiner Schultergelenkpfanne) hängt. Der orthopädische Chirurg
plant eine Reduktionsoperation, um den Humeruskopf in das Glenoid
wieder einzusetzen. Ein Radiologe kann die radiologische Vorbehandlungsuntersuchung 210 durchsehen
und das Bild editieren, um ein Zielergebnisbild 220 zu
erzeugen. In dem Zielergebnisbild hat der Radiologe den Humeruskopf in
das Glenoid überführt. Eine
derartige Konfiguration repräsentiert
ein gewünschtes
Ergebnis der Reduktionsoperation. Der Radiologe kann ferner ein
oder mehrere Zielergebniskriteria 240 spezifizieren. In
diesem Beispiel ist das Kriterium 240 der Abstand des Humeruskopfes
zu dem Glenoid. Nach der chirurgischen Operation wird die Patientenschulter
abgebildet, und die radiologische Nachbehandlungsuntersuchung 230 wird
ausgewertet, um den Nachbehandlungseffekt 250 festzustellen.
In diesem Beispiel ist der Nachbehandlungseffekt 250 der
Nachbehandlungsabstand zwischen dem Humeruskopf und dem Glenoid.
Der Nachbehandlungseffekt 250 kann anschließend mit
dem Zielergebniskriterium 240 verglichen oder in Bezug
auf dieses ausgewertet werden um festzustellen, ob die chirurgische
Operation in klinischer Hinsicht erfolgreich war.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm 300 für
ein Verfahren zum Analysieren einer Behandlung eines Patienten gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Schritte des Flussdiagramms 300 können zum
Beispiel durch ein System, wie beispielsweise das System 100,
ausführbar
sein. Außerdem
können
die Schritte des Verfahrens 300 in einer anderen Reihenfolge
ausführbar
sein, oder einige Schritte können
je nach Entwurf und/oder klinischen Präferenzen weggelassen werden.
Beispielsweise kann der Schritt 345 nach dem Schritt 350 durchgeführt werden.
Das Verfahren 300 oder ein Teil desselben kann von einer
oder mehreren Verarbeitungseinheiten ausführbar sein. Das Verfahren 300 oder
ein Teil desselben kann durch Software, Hardware und/oder Firmware
ausführbar
sein. Das Verfahren 300 oder ein Teil desselben kann auch
durch einen Satz Instruktionen ausgedrückt werden, die auf einem oder
mehreren Computer lesbaren Speichermedien, wie beispielsweise RAM,
ROM, EPROM, EEPROM, einer optischen Disk, einer magnetischen Disk,
einem Magnetband und/oder dergleichen, gespeichert sein können.
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In
Schritt 305 wird ein erster Satz von Bilddaten, der einer
radiologischen Vorbehandlungsuntersuchung eines Patienten entspricht,
angezeigt. Der erste Satz Bilddaten enthält einen unbehandelten klinisch
interessierenden Bereich. Der erste Satz Bilddaten kann durch ein
radiologisches Bildgebungssystem im Vorfeld einer Prozedur erzeugt
werden. Die Daten können
auf einer radiologischen Bildgebungsstation 160 angezeigt
werden.
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In
Schritt 310 wird einem Benutzer ermöglicht, mit dem ersten Satz
Bilddaten zu interagieren, um ein Zielergebnisbild in Bezug auf
den unbehandelten klinisch interessierenden Bereich zu erzeugen.
Der Benutzer kann einen interaktiven Bildeditor 110 verwenden,
um den ersten Satz Bilddaten zu manipulieren. Beispielsweise kann
der Benutzer, wie in 2 veranschaulicht, einen Knochen
bewegen. Der Benutzer kann andere Knochen, Organe oder andere anatomische
Strukturen bewegen. Der Benutzer kann auch derartige Strukturen
geometrisch verändern,
indem er sie z. B. in dem Zielergebnisbild vergrößert, verkleinert oder verformt.
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In
Schritt 315 wird dem Benutzer ermöglicht, ein Zielergebniskriterium
für den
klinisch interessierenden Bereich festzulegen. Der Benutzer kann
ein Kriteriumbestimmungsmodul 120 verwenden, um das Zielergebniskriterium
zu bestimmen. Das Zielergebniskriterium kann mit dem Zielergebnisbild
im Zusammenhang stehen. Zum Beispiel kann das Zielergebniskriterium
durch geometrische Daten gebildet sein, die mit dem gewünschten
Zielergebnis im Zusammenhang stehen. Der Benutzer kann ein Zielergebniskriterium
auf der Basis des Zielergebnisbildes oder unabhängig von diesem zuweisen. Das
Zielergebniskriterium kann entsprechend den klinischen Präferenzen
bestimmt werden und kann mehr als einen einzelnen Parameter – wie beispielsweise
einen Abstand und eine zulässige
Abweichung – enthalten.
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In
Schritt 320 werden das Zielergebnisbild und das Zielergebniskriterium
zum Beispiel in einem Speicher, wie beispielsweise der Datenbank 170,
gespeichert. In Schritt 325 wird ein zweiter Satz von Bilddaten,
der einer radiologischen Nachbehandlungsuntersuchung des Patienten
entspricht, angezeigt. Der zweite Satz Bilddaten enthält einen
behandelten klinisch interessierenden Bereich. Der zweite Satz Bilddaten
kann durch ein radiologisches Bildgebungssystem im Nachgang zu einer
Prozedur erzeugt werden. Die Daten können auf einer radiologischen
Bildgebungsstation 160 angezeigt werden. In Schritt 330 werden
ein Zielergebnisbild und ein Zielergebniskriterium aus dem Speicher
(z. B. der Datenbank 170) abgerufen.
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In
Schritt 335 wird das Zielergebnisbild mit dem behandelten
klinisch interessierenden Bereich verglichen, um einen Nachbehandlungseffekt
zu bestimmen. Der Vergleich kann zum Beispiel durch das Verarbeitungsmodul 130 vorgenommen
werden. Der Vergleich kann Unterschiede zwischen den beiden Bildern,
wie beispielsweise anatomische Strukturen und/oder die Beziehungen
zwischen diesen, identifizieren. Zum Beispiel kann der Vergleich
bestimmen, dass in dem behandelten klinisch interessierenden Bereich
zwei Knochen näher
aneinander oder weiter voneinander entfernt angeordnet sind als
in dem Zielergebnisbild. Dieser Vergleich kann zu der Feststellung
eines Nachbehandlungseffektes führen.
In Schritt 340 wird eine Nachbehandlungseffektivitätsauswertung
auf der Basis davon, in welchem Maße der Nachbehandlungseffekt
dem Zielergebniskriterium genügt,
automatisch eingeschätzt.
Zum Beispiel kann das Zielergebniskriterium durch einen Abstand und
eine Abweichung gebildet sein. Der Nachbehandlungseffekt kann durch
einen Abstand gebildet sein. Wenn der Abstand des Nachbehandlungseffektes
innerhalb des Abstands/der Abweichung des Zielergebniskriteriums
liegt, dann kann die Behandlungseffektivitätsauswertung als erfolgreich
quantifiziert werden. Als eine weitere Option kann die Behandlungseffektivität eine quantifizierte
Metrik sein, die den Erfolgsgrad der Prozedur einschätzt.
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In
Schritt 345 wird die Behandlungseffektivitätsauswertung
automatisch an den Benutzer berichtet. Beispielsweise kann der Benutzer über Email oder
in sonstiger Weise auf den Erfolg/Misserfolg oder den Grad desselben
für die
vollendete Prozedur hingewiesen werden. In Schritt 350 werden
das radiologische Vorbehandlungsbild, das radiologische Nachbehandlungsbild,
das Zielergebnisbild, das Zielergebniskriterium und die Behandlungseffektivitätsauswertung
in einem Archiv gespeichert. Das Archiv kann zum Beispiel in der
Datenbank 170 gespeichert sein. Das Archiv kann logisch
oder physikalisch verknüpft
sein. In Schritt 355 kann ein Bericht erzeugt werden, indem
mehrere Zielergebniskriterien und mehrere zugehörige Behandlungseffektivitätsauswertungen
abgerufen werden. Auf diese Weise können die Daten in dem Archiv
in der Zukunft von Klinikärzten
oder Wissenschaftlern wiedergewonnen werden. In Schritt 360 wird
die Behandlungseffektivitätsauswertung
für den
Benutzer, z. B. auf einer Arbeitsstation 160, angezeigt.
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Um
ein Beispiel zu veranschaulichen, kann das Flussdiagramm 300 auf
die folgende Weise implementiert sein. Es wird das in 2 dargebotene Beispiel
verwendet, in dem ein Patient seine Schulter ausgekugelt hat und
eine Reduktionsoperation geplant wird. Vor der Operation wird ein
Röntgenbild
der Schulter erzeugt. Das Flussdiagramm beginnt in Schritt 305 mit
dem Anzeigen des Bildes 210 der radiologischen Vorbehandlungsuntersuchung
auf der Arbeitsstation 160. Das Bild 210 der radiologischen Vorbehandlungsuntersuchung
beinhaltet einen klinisch interessierenden Bereich – nämlich den
ausgekugelten Numerus und das Glenoid. In Schritt 310 interagiert
ein Radiologe durch den interaktiven Bildeditor 110, um
das Bild 210 der radiologischen Vorbehandlungsuntersuchung
zu editieren. Der Radiologe bewegt den Numerus zu dem Glenoid hin,
um das ideale klinische Ergebnis der Reduktionsoperation zu zeigen.
Infolge der Editierung wird ein Zielergebnisbild 220 erzeugt.
In Schritt 315 verwendet der Radiologe das Kriteriumbestimmungsmodul,
um ein Zielergebniskriterium 240 zu bestimmen – nämlich, dass der
Numerus weniger als 5 mm von dem Glenoid entfernt sein sollte und
dass eine zulässige
Abweichung von diesem Abstand +/–10% (oder 4,5–5,5 mm)
betragen würde.
In diesem Fall zeichnet der Radiologe eine Linie zwischen den idealen
Positionen des Numerus und des Glenoids ein, um den Abstand zu berechnen.
In Schritt 320 werden das Zielergebniskriterium 240 sowie
das Zielergebnisbild 220 in der Datenbank 170 abgespeichert.
Ferner werden das Zielergebnisbild und -kriterium auch dem Patienten
gezeigt, um ihn über
die Eingriffsprozedur und die gewünschten Ergebnisse zu unterrichten.
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Nachfolgend
wird die Reduktionsoperation an dem Patienten durchgeführt. Danach
wird die Patientenschulter geröntgt,
um eine radiologische Nachbehandlungsstudie 230 des Schulterbereichs zu
generieren. In Schritt 325 wird die Nachbehandlungsuntersuchung 230 wiederum
auf der Bildgebungsstation 160 angezeigt. In Schritt 330 werden das
vorherige Zielergebnisbild und -kriterium aus der Datenbank 170 abgerufen.
In Schritt 335 werden das Zielergebnisbild und die radiologische
Nachbehandlungsuntersuchung 230 durch das Verarbeitungsmodul 130 automatisch
miteinander verglichen. Der Vergleich ergibt einen Nachbehandlungseffekt 250 – dass nämlich nach
der Eingriffsprozedur der Numerus und das Glenoid 4,8 mm voneinander
entfernt sind. In Schritt 340 wird die Eingriffsprozedur
als erfolgreich eingestuft, weil der Nachbehandlungseffekt 250 innerhalb
des Bereichs des Zielergebniskriteriums – d. h. 4,5–5,5 mm liegt. Der Erfolg der
Prozedur wird gemeinsam mit Verknüpfungen zu den Bildern, Effekten
und Kriterien automatisch an den Radiologen und behandelnden Arzt
in Schritt 345 berichtet. In Schritt 350 werden
das radiologische Vorbehandlungsbild, das radiologische Nachbehandlungsbild, das
Zielergebnisbild, das Zielergebniskriterium und die Behandlungseffektivitätsauswertung
gemeinsam in der Datenbank 170 abgespeichert. Einige dieser Dateien
können
bereits früher
in Schritt 320 gespeichert worden sein. In Schritt 360 wird
die Behandlungseffektivitätsauswertung
für den
Radiologen und behandelnden Arzt angezeigt. Der Klinikarzt kann
somit den Erfolg der Prozedur in visueller Weise bewerten sowie
die guten Neuigkeiten und die Bilder mit dem Patienten gemeinsam
teilen.
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Jahre
später
wünscht
ein Wissenschaftler, Daten über
Reduktionsoperationen zu erfassen. In Schritt 355 werden
Behandlungseffektivitätsauswertedaten
und zugehörige
Zielergebniskriterien aus der Datenbank abgerufen, und es wird ein
Bericht für Forschungszwecke
erzeugt.
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Somit
sorgen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung für
eine quantitative und automatische Auswertung einer Prozedur anhand
radiologischer Bildgebung.
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Während die
Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsformen beschrieben worden
ist, ist es für
Fachleute verständlich,
dass verschiedene Veränderungen
vorgenommen und Äquivalente
ersatzweise eingesetzt werden können,
ohne dass von dem Schutzumfang der Erfindung abgewichen wird. Außerdem können viele
Modifikationen vorgenommen werden, um eine bestimmte Situation oder
ein bestimmtes Material an die Lehren der Erfindung anzupassen,
ohne von ihrem Schutzumfang abzuweichen. Beispielsweise können Merkmale
mittels Software, Hardware oder einer Mischung von diesen realisiert
werden. Folglich besteht die Absicht, dass die Erfindung nicht auf
die speziell offenbarte Ausführungsform
beschränkt
sein soll, son dern dass die Erfindung alle Ausführungsformen enthält, die
in den Schutzumfang der beigefügten
Ansprüche
fallen.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ergeben ein System 100 zur Analyse
einer Behandlung eines Patienten, das enthält: einen interaktiven Bildeditor 110 um
zu ermöglichen, dass
ein Benutzer mit einem ersten Satz Bilddaten interagiert, der einer
radiologischen Vorbehandlungsuntersuchung 210 eines Patienten
entspricht, wobei der erste Satz Bilddaten einen unbehandelten klinisch
interessierenden Bereich enthält,
so dass der Benutzer in der Lage ist, mit dem ersten Satz Bilddaten
zu interagieren, um ein Zielergebnisbild 220 für den klinisch
interessierenden Bereich zu erzeugen; ein Kriteriumsbestimmungsmodul 120 um
zu ermöglichen,
dass der Benutzer ein Zielergebniskriterium 240 bestimmt;
ein Verarbeitungsmodul 130 zur Durchführung eines Vergleichs durch
Vergleichen des ersten Satzes Bilddaten mit einem zweiten Satz Bilddaten,
der einer radiologischen Nachbehandlungsuntersuchung 230 des
Patienten entspricht, wobei der zweite Satz Bilddaten einen behandelten
klinisch interessierenden Bereich enthält; und ein Kriteriumauswertemodul 140 zur
automatischen Auswertung des Vergleichs, um einen Nachbehandlungseffekt 250 zu
bestimmen. In einer Ausführungsform dient
das Kriteriumauswertemodul 140 ferner zur automatischen
Vornahme einer Behandlungseffektivitätsauswertung auf der Basis
davon, in welchem Maße
der Nachbehandlungseffekt 250 dem Zielergebniskriterium 240 genügt.
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- 100
- System
- 110
- Interaktiver
Bildeditor, interaktive Bildbearbeitungseinrichtung
- 210
- Radiologische
Vorbehandlungsuntersuchung, -studie
- 220
- Zielergebnisbild
- 120
- Kriteriumbestimmungsmodul
- 240
- Zielergebniskriterium
- 130
- Verarbeitungsmodul
- 250
- Nachbehandlungseffekt,
-wirkung
- 230
- Radiologische
Nachbehandlungsuntersuchung, -studie
- 140
- Kriteriumauswertemodul
- 170
- Datenbank
- 300
- Verfahren