DE102011103840A1 - Vorrichtung an einer Spinnereivorbereitungsmaschine, z.B. Faserflockenspeiser, Karde, Reiniger o. dgl. zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial - Google Patents
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Abstract
Bei einer Vorrichtung an einer Spinnereivorbereitungsmaschine, z. B. Faserflockenspeiser, Karde, Reiniger o. dgl., zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial, arbeitet ein muldenförmiges Leitelement mit einer Leitfläche mindestens einer Förderwalze gegenüberliegend mit der bzw. diesen zusammen, wobei das Fasermaterial gegen die Leitfläche und an dieser entlang geführt wird. Um auf einfache Art die Zu- und/oder Abförderung des Fasermaterials ohne unerwünschtes Anhaften von Fasern zu ermöglichen, ist das der mindestens einen Förderwalze gegenüberliegende Leitelement durch mindestens einen Aktor in Vibrationen versetzbar.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Spinnereivorbereitungsmaschine, z. B. Faserflockenspeiser, Karde, Reiniger o. dgl., zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial, bei der ein muldenförmiges Leitelement mit einer Leitfläche mindestens einer Förderwalze gegenüberliegend mit der bzw. diesen zusammenarbeitet, wobei das Fasermaterial gegen die Leitfläche und an dieser entlang geführt wird.
- An der Speisemulde des Flockenspeisers einer Karde kann es vorkommen, dass aufgrund von hohen Oberflächenrauigkeiten Fasern an der Mulde haften bleiben. Dies führt dazu, dass sich eine „Wurst” aus Fasern an dieser Stelle bildet und die Maschine verstopft. Um diese Art der Verstopfung zu vermeiden, werden die Mulden heute aufwendig poliert.
- Bei einer Vorrichtung zum Abfüllen des Faserstranges (Faserband) in Spinnkannen (
DE 29 40 244 A ) wird ein Faserstrang einer Strecke oder Karde über eine in Vibration versetzte Rampe geführt, um ein einwandfreies Gleiten des Faserstranges zu erreichen. Gleichzeitig wird mit fortschreitender Füllung der Kanne der Träger von einer oberen Stellung langsam auf eine Wartestellung abgesenkt. Man erreicht dadurch einen konstanten Anpressdruck des Faserstranges auf ein sich schnell drehendes Trichterrad. Auf diese Weise wird durch eine Rüttelbewegung eine Verdichtung des Faserstranges verwirklicht. Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere auf einfache Art die Zu- und/oder Abförderung des Fasermaterials ohne unerwünschtes Anhaften von Fasern ermöglicht. - Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
- Durch das Einbringen einer Vibration in das Leitelement, z. B. Mulde, wird die Reibung der Fasern vorteilhaft derart vermindert, dass nichts mehr haften bleibt. Das gilt sowohl für das Fasermaterial (Faserflocken, Faserflor) als auch für gegebenenfalls vorhandene Avivage. Solche Avivagen (Präparationen) haben vielfach eine gewisse Neigung zum Verkleben. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass auch bei Andruck bzw. Einwirkung des Fasermaterials auf die Leitfläche – hervorgerufen durch die mindestens eine rotierende Förderwalze – unerwünschte Ansammlungen auf der Leitfläche wirkungsvoll vermieden werden.
- Die Ansprüche 2 bis 20 haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- Es zeigt
-
1 schematisch Seitenansicht einer Karde mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, -
2a Speisemulde und Speisewalze sowie Öffnungswalze des Flockenspeisers gemäß1 mit einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung an der Speisemulde mit einem Stapelaktor, -
2b vergrößerte Detaildarstellung gemäß2a , -
3a ,3b eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung an einer Speisemulde mit einem Ringaktor und -
4 als Seitenansicht im Teilschnitt das Lieferwerk am Ausgang der Karde gemäß1 mit einer dem Leitelement zugeordneten Einrichtung zur Erzeugung von Vibrationen -
1 zeigt eine Karde, z. B. Trützschler Karde TC, mit Speisewalze1 , Speisetisch2 , Vorreißern3a ,3b ,3c , Trommel4 , Abnehmer5 , Abstreichwalze6 , Quetschwalzen7 ,8 , Vliesleitelement9 , Flortrichter10 , Abzugswalzen11 ,12 , Wanderdeckel13 mit Deckelumlenkrollen13a ,13b und Deckelstäben14 , Kanne15 und Kannenstock16 . Die Drehrichtungen der Walzen sind mit gebogenen Pfeilen gezeigt. Mit M ist der Mittelpunkt (Achse) der Trommel4 bezeichnet.4a gibt die Garnitur und4b gibt die Drehrichtung der Trommel4 an. Mit B ist die Drehrichtung des Wanderdeckels13 in Kardierstellung und mit C ist die Rücktransportrichtung der Deckelstäbe14 , mit17' ,17'' sind Funktionselemente und mit13a und13b sind Deckelumlenkrollen bezeichnet. Der Pfeil A bezeichnet die Arbeitsrichtung. - Ein Flockenspeiser F, z. B. Trützschler DIRECTFEED, ist ein integraler Bestandteil der Karde TC. Der Flockenspeiser F weist einen senkrechten Reserveschacht
20 auf, der von oben her mit fein aufgelöstem Fasergut beschickt wird. Die Beschickung kann beispielsweise über einen Kondenser durch eine Zuführ- und Verteilerleitung21 erfolgen. Im oberen Bereich des Reserveschachtes2 sind Luftaustrittsöffnungen vorhanden, durch die die Transportluft nach Trennung von den Faserflocken aus und in eine Absaugeinrichtung eintritt. Das untere Ende des Reserveschachtes20 ist durch eine Einzugswalze22 abgeschlossen, die mit einer Einzugsmulde22 zusammenwirkt. Durch diese Einzugswalze22 wird aus dem Reserveschacht20 das Fasergut einer darunter befindlichen, mit Stiften oder Sägezahndraht belegten schnelllaufenden Öffnerwalze24 zugeführt, die auf einem Teil ihres Umfanges mit einem unteren Speiseschacht35 in Verbindung steht. Die in Richtung des Pfeils umlaufende Öffnerwalze24 fördert das von ihr erfasste Fasergut in den Speiseschacht25 . Der Speiseschacht25 weist am unteren Ende eine entsprechend dem eingezeichneten Pfeil umlaufende Abzugswalze auf, die das Fasergut der Karde K vorlegt. Die Einzugswalze23 dreht sich langsam im Uhrzeigersinn (Pfeil6a ), und die24 dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn (Pfeil8b ), so dass eine entgegengesetzte Drehrichtung verwirklicht ist (sh.2a ). - Um eine Vibration zu erzeugen, können verschiedene Aktoren genutzt werden, z. B. Motoren mit Unwucht oder Piezoaktoren. Als Piezoaktoren können ein Stapelaktor (
2b ) oder ein Ringaktor (3a ,3b ) eingesetzt werden. - Mit einem Blechbügel
26 wird nach2b der Piezoaktor27 auf dem Winkel29 der Speisemulde23 angeschraubt, durch eine Bohrung in diesem Winkel29 geführt und dann zum Anschlag gegen das Muldenblech23a gebracht. Die Stirnseite des Piezoaktors27 berührt die der Einzugsmulde22 abgewandte Fläche des Muldenblechs23a . Der Piezoaktor27 kann ein Stapelaktor mit einem Stellweg von 45 μm sein. Wird eine elektronische Spannung auf den Aktor27 gegeben, dehnt er sich aus und drückt gegen das Muldenblech23a . Im spannungsfreien Zustand zieht sich der Aktor27 wieder zusammen. Dieser Zyklus wird schnell hintereinander wiederholt um eine Vibration zu erzeugen. Beispielsweise ist eine Frequenz zwischen 10 und 2000 Hz möglich. - Entsprechend
3a ,3b ist ein Ring-Piezoaktor28 dem Muldenblech23a der Speisemulde23 zugeordnet. Wie4b zeigt, ist eine Frontplatte29 (Halteelement) aus Metall auf die der Einzugswalze22 abgewandten Fläche des Muldenbleches23a geklebt oder geschweißt. Die Frontplatte29 weist eine durchgehende Öffnung mit einem Innengewinde auf, mit dem das Außengewinde einer Befestigungsschraube30 in Eingriff steht. Die Befestigungsschraube30 greift durch den Innenhohlzylinder eines hohlzylinderförmigen Piezo-Ringsensors28 hindurch. Außerdem greift die Befestigungsschraube30 durch eine durchgehende Öffnung in einer Metallscheibe31 durch, die als Schwungmasse dient. Der Piezo-Ringsensor28 stützt sich mit der einen kreisförmigen Stirnfläche an der Frontplatte29 und mit der anderen kreisförmigen Stirnfläche an der Metallscheibe31 jeweils anliegend ab. Wird eine elektrische Spannung auf den Ringaktor28 gegeben, dehnt er sich aus, drückt dabei Frontplatte29 und Schwungmasse31 auseinander und dehnt somit die Befestigungsschraube30 . im spannungsfreien Zustand ziehen sich Aktor28 und Schraube30 wieder zusammen. Wird dieser Zyklus schnell hintereinander wiederholt, erfolgt die gewünschte Vibration durch die in Bewegung geratene Schwungmasse31 . Auch hier ist der oben zu2 genannte Frequenzbereich möglich. -
4 zeigt eine Vergrößerung des Lieferwerks am Austritt der Karde K entsprechend1 . Das Florleitelement9 weist eine Leitfläche9a auf, die als Blech ausgebildet ist. Diese Leitfläche9a sammelt den aus den Quetschwalzen7 ,8 austretenden (nicht dargestellten) Faserflor und führt diese durch die Durchtrittsöffnung14 hindurch in Richtung auf den Flortrichter10 . Mit19 ist ein Leitkörper bezeichnet, der die Leitung des Faserflors in die Durchtrittsöffnung18 unterstützt. Der den Quetschwalzen7 ,8 abgewandten Seite der Leitfläche9a ist ein Piezo-Ringsensor28 zugeordnet, der oben zu4a ,4b erläutert wurde. - Es ist weiterhin möglich, dass ein Aktor
27 oder28 dem Muldenblech2a des Speisetisches2 der Karde K zugeordnet ist, der mit der Speisewalze1 zusammenwirkt. Der Speisetisch2 weist ein (nicht dargestelltes) Muldenblech2a auf. - Die Erfindung wurde am Beispiel eines Flockenspeisers F für eine Karde K sowie an einer Karde K erläutert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ebenso an allen Spinnereimachinen anwendbar, bei denen ein muldenförmiges Leitelement mit einer langsam rotierenden Einzugs- bzw. Speisewalze zusammenarbeitet, z. B. Öffner- bzw. Reinigungsmaschinen in der Spinnereivorbereitung oder der Einzugseinrichtung vor der Auflösewalze einer OE-Spinnmaschine.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
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- DE 2940244 A [0003]
Claims (20)
- Vorrichtung an einer Spinnereivorbereitungsmaschine, z. B. Faserflockenspeiser, Karde, Reiniger o. dgl., zum Zu- und/oder Abfördern von Fasermaterial, bei der ein muldenförmiges Leitelement mit einer Leitfläche mindestens einer Förderwalze gegenüberliegend mit der bzw. diesen zusammenarbeitet, wobei das Fasermaterial gegen die Leitfläche und an dieser entlang geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das der mindestens einen Förderwalze (
22 ;7 ,8 ;1 ) gegenüberliegende Leitelement (23 ,23a ;9 ,9a ;2 ,2a ) durch mindestens einen Aktor (27 ,28 ) in Vibrationen versetzbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vibrationen eine Verminderung des Reibwiderstandes zwischen dem Fasermaterial und der Leitfläche ermöglichen.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vibrationen ein einwandfreies Gleiten des Fasermaterials entlang der Leitfläche ermöglichen.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Leitelement eine Einrichtung zur Erzeugung von Vibrationen zugeordnet ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung ein Piezoaktor ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Piezoaktor ein Stapelaktor ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis f, dadurch gekennzeichnet, dass der Piezoaktor ein Ringaktor ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung eine Exzentervorrichtung ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung eine Rüttelvorrichtung ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsverlauf der Leitfläche einstellbar ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement mittels mechanischer Mittel in Vibration versetzbar ist
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement mittels elektrischer Mittel in Vibration versetzbar ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement mittels elektromechanischer Mitte in Vibration versetzbar ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement mittels elektromagnetischer Mittel in Vibration versetzbar ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement an einem Faserflockenspeiser vorhanden ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement eine Einzugsmulde gegenüber einer Einzugswalze ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement eine Einzugsmulde vor einer Öffnerwalze ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement eine Speisemulde gegenüber einer Speisewalze am Eingang einer Karde ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement zum Abnehmen und Zusammenfassen eines Faserflors am Ausgang einer Karde vorgesehen ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement an einer Faseröffnungs- oder Reinigungsmaschine vorhanden ist.
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