DE102012111016A1

DE102012111016A1 - Verfahren zum Betrieb eines Reifendruckkontrollsystems eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102012111016A1
Application number: DE102012111016.6A
Authority: DE
Inventors: Michael Baum; Dietmar Luz
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 2012-11-15
Filing date: 2012-11-15
Publication date: 2014-05-15
Also published as: US20140132408A1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Reifendruckkontrollsystems eines Kraftfahrzeugs, bestehend aus einer direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung zur Erfassung und Ausgabe des in den Kraftfahrzeugreifen herrschenden Drucks. Zur Unterstützung des Fahrzeugführers beim Befüllen eines Reifens ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein am Kraftfahrzeug vorhandener Lautsprecher (6, 7) verwendet wird, um den aktuellen Druckwert (pist) an den Fahrzeugführer mittels einer Sprachnachricht zu übermitteln. Dabei beinhaltet die Sprachnachricht die aktuellen Druckwerte (pist) in Schritten von 0,1 bar. Die vorhandenen Lautsprecher (6, 7) sind die Lautsprecher (6) der fahrzeugeigenen Multimediaanlage oder ein Lautsprecher (7) der fahrzeugeigenen Alarmanlage.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Reifendruckkontrollsystems eines Kraftfahrzeugs, bestehend aus einer direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung zur Erfassung und Ausgabe des in den Kraftfahrzeugreifen herrschenden Drucks.
Aus der DE 10 2004 040 790 A1 ist ein Verfahren zur Reifenluftdruckkontrolle bekannt, bei dem ein Fußteil, das dauerhaft und stationär im Fahrzeug angebracht ist und ein mobiles, mit einer Eingabeeinrichtung zur direkten Eingabe der verschiedenen Radpositionen versehenes Teil. Das mobile Teil wird in die Nähe der einzelnen Räder des stehenden Fahrzeugs gebracht und die Radposition mit einer zuvor vergebenen Identifikationsnummer verglichen, um eine Reifenluftdruckkontrolle durchzuführen. Bei dem vorbekannten Verfahren ist das mobile Teil mit einer Alarmeinrichtung versehen. Die Alarmeinrichtung liefert ein optisches und/oder akustisch wahrnehmbares Alarmsignal. Außerdem liefert die Alarmeinrichtung eine Sprachausgabe. Das Vorhandensein des mobilen Teils ist aufgrund von Komfortgründen weniger vorteilhaft. Bei dem vorbekannten Verfahren zur Reifenluftdruckkontrolle kann ein Alarm optisch oder akustisch/sprachlich erfolgen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Reifenluftdruckkontrolle dahingehend zu verbessern, dass ein möglichst einfaches Verfahren mit verbesserter Rückmeldung an den Fahrzeugführer realisiert wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen entnehmbar. Dabei ist vorgesehen, dass ein am Kraftfahrzeug vorhandener Lautsprecher verwendet wird, um den aktuellen Druckwert an den Fahrzeugführer mittels einer Sprachnachricht zu übermitteln. Der am Kraftfahrzeug vorhandene Lautsprecher kann ein Lautsprecher der fahrzeugeigenen Multimediaanlage oder ein Lautsprecher der fahrzeugeigenen Alarmanlage sein.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Sprachnachricht multilingual ausgebbar ist, so dass die Sprache der übermittelten Information wählbar ist.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass eine Information über die Radposition ausgegeben wird, an der eine Änderung des aktuellen Druckwerts und damit des Befüllzustandes des Kraftfahrzeugreifens erkannt wird. Besonders vorteilhaft wird die Sprachnachricht gestaltet, indem die Sprachnachricht die aktuellen Druckwerte in Schritten von 0,1 bar ausgibt.
Die Ausgangssignale der direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung zur Erfassung und Ausgabe des in den Kraftfahrzeugreifen herrschenden Drucks werden an ein Steuergerät übermittelt und von einem Verstärker der fahrzeugeigenen Multimediaanlage bearbeitet und verstärkt.
Bei einer weiteren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Übertragung der Ausgangssignale der direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung zur Erfassung und Ausgabe des in den Kraftfahrzeugreifen herrschenden Drucks an das Steuergerät drahtlos erfolgt. Bei dem Verfahren stellt der aktuelle Druckwert einen Differenzdruckwert bzw. ein Überdruckwert im Verhältnis zum Umgebungsdruck dar.
Die vorliegende Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
1 eine schematische Darstellung der im Fahrzeug vorhandenen Bauteile, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzt werden.
In der 1 ist ein Reifendruckkontrollsystem 1 für Kraftfahrzeuge dargestellt. Das Reifendruckkontrollsystem 1 besteht aus einer direkten oder einer indirekten Erfassungseinrichtung 2 und einem Steuergerät 3. Eine direkte Erfassungseinrichtung zur Erfassung des in den Kraftfahrzeugreifen herrschenden Drucks p_ist ist aus einem nicht dargestellten Drucksensor gebildet, der im Reifen eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist und batteriebetrieben wird. Die gemessenen Druckwerte p_ist, die als Differenzdruckwerte bzw. Überdruckwerte zum Umgebungsdruck hin bestimmt werden, werden drahtlos an das Steuergerät 3 übertragen. Daneben gibt es auch indirekte Erfassungseinrichtungen 2, die ebenfalls zuverlässig den in den Kraftfahrzeugreifen herrschenden Druck p_ist erfassen können. Aus dem Vergleich der Raddrehzahlen aller vier Räder lassen sich der Umfang der Räder und damit auch der Luftdruck ermitteln. Eine derartige Berechnung bzw. Schätzung des Luftdrucks in den Reifen findet im Steuergerät 3 statt.
Wie es der 1 entnehmbar ist, übermittelt die Erfassungseinrichtung 2 ihre Ausgangssignale an die Steuereinrichtung 3. Die Übertragung der Ausgangssignale der direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung 2 an das Steuergerät 3 erfolgt dabei drahtlos. Das Steuergerät 3 ist mit einem Bordcomputer 4 verbunden, der wiederum mit einer fahrzeugeigenen Multimediaanlage 5 in Verbindung steht. Die Multimediaanlage 5 weist Lautsprecher 6 im Fahrzeuginnenraum auf. Diese Lautsprecher 6 im Fahrzeuginnenraum werden von der Multimediaanlage 5 angesteuert. Alternativ kann die Multimediaanlage 5 die Lautsprecher 7 einer im Kraftfahrzeug vorhandenen Alarmanlage ansteuern. Diese Lautsprecher 7 der Alarmanlage des Kraftfahrzeugs sind als Piezo-Lautsprecher 7 ausgebildet und typischerweise nicht im Innenraum des Kraftfahrzeugs sondern außerhalb des Innenraums des Kraftfahrzeugs angeordnet. Bei einer Ansteuerung der Lautsprecher 6, 7 wird dem Fahrzeugführer eine Audionachricht übermittelt. Dies ist in 1 schematisch mit dem Bezugszeichen 8 zur Darstellung des Ohrs des Fahrzeugführers bezeichnet.
Kraftfahrzeuge haben in der Regel eine bereits erwähnte Erfassungseinrichtung 2 zur Erfassung und Ausgabe des in den Kraftfahrzeugreifen herrschenden Drucks p_ist. Es gibt zahlreiche Verfahren beim Befüllen eines Reifens mit Druckluft, dem Fahrzeugführer anzuzeigen, wann der korrekte Reifendruck erreicht ist. Beispielsweise ist der Zeitpunkt zur Beendigung der Befüllung des Reifens über die Lichtanlage des Kraftfahrzeugs oder über eine akustische Information wie die Hupe und ähnliche Signalgeber bekannt. Die vorliegende Erfindung sieht vor, dass ein am Kraftfahrzeug vorhandener Lautsprecher 6, 7 verwendet wird, um den aktuellen Druckwert p_ist an den Fahrzeugführer mittels einer Sprachnachricht zu übermitteln. Eine exakte Sprachsteuerung mit konkreten Druckwerten in 0,1 bar-Schritten über den nach außen gerichteten Piezo-Lautsprecher 7 der Alarmanlage oder über die Lautsprecher 6 der Multimediaanlage 5 des Kraftfahrzeugs stellen eine besonders einfache und effiziente Art der Übermittlung an den Fahrzeugführer dar. Der Fahrzeugführer wählt im Bordcomputer 4 einen Menüpunkt Befüllhilfe aus und bekommt – sofern das Kraftfahrzeug steht – die Differenzdruckwerte zum geforderten Solldruck an allen vier Radpositionen angezeigt. Dazu wählt der Fahrzeugführer im Bordcomputer 4, dass die Differenzdruckanzeige mit einer Sprachausgabe versehen wird. Anschließend wird der aktuelle Druckwert p_ist an den Fahrzeugführer mittels einer Sprachnachricht übermittelt.
Im Bordcomputer 4 ist auswählbar, dass die Sprachnachricht multilingual ausgebbar ist. Dadurch ist die Sprache der übermittelten Information frei wählbar. Wie bereits erwähnt, umfasst die Sprachnachricht die aktuellen Druckwerte p_ist des in den Kraftfahrzeugreifen herrschenden Drucks p_ist und gibt diesen in Schritten von 0,1 bar aus. Durch diese Maßnahme nähert sich der Fahrzeugführer langsam dem geforderten Solldruck an, ohne dass er dabei auf ein Display schauen muss. Gleichzeitig wird der Fahrzeugführer nicht durch ein überschnelles Erreichen des Solldruckwerts überrascht und überschreitet womöglich die geforderte Solldruckempfehlung.
Neben den aktuellen Druckwerten p_ist in Schritten von 0,1 bar enthält die Sprachnachricht zu Beginn des Befüllvorgangs auch eine Information über diejenige Radposition, an der eine Änderung des aktuellen Druckwerts p_ist und damit des Befüllzustandes des Kraftfahrzeugreifens von der Erfassungseinrichtung 2 erkannt wurde.
Die Ausgangssignale der direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung 2 werden an das Steuergerät 3 drahtlos übertragen. Zur Verstärkung des niederfrequenten Signals wird der vorhandene Verstärker der fahrzeugeigenen Multimediaanlage genutzt. Die Ausgangssignale der direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung 2 werden also an das Steuergerät 3 übermittelt und nachfolgend von dem Verstärker der fahrzeugeigenen Multimediaanlage 5 bearbeitet und verstärkt.
Es ist der Erfindungsgedanke des vorliegenden Verfahrens, dass der Fahrzeugführer des Kraftfahrzeugs beim Befüllen der Reifen mit Druckluft durch eine Sprachnachricht unterstützt wird. Dazu beinhaltet die Sprachnachricht die aktuellen Druckwerte p_ist in Schritten von 0,1 bar des jeweiligen Reifens an den der Fahrzeugführer gerade eine Befüllung durchführt. Durch diese Maßnahme muss der Fahrzeugführer beim Befüllen eines Reifens nicht mehr den Befüllvorgang unterbrechen, um den Differenzdruck zum gewünschten Sollwert in einem Anzeigeinstrument abzulesen. Außerdem wird der Fahrzeugführer in einer schnellen und exakten Reifendruckbefüllung unterstützt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102004040790 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Betrieb eines Reifendruckkontrollsystems (1) eines Kraftfahrzeugs, bestehend aus einer direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung (2) zur Erfassung und Ausgabe des in den Kraftfahrzeugreifen herrschenden Drucks (p_ist), dadurch gekennzeichnet, dass ein am Kraftfahrzeug vorhandener Lautsprecher (6, 7) verwendet wird, um den aktuellen Druckwert (p_ist) an den Fahrzeugführer mittels einer Sprachnachricht zu übermitteln.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprachnachricht multilingual ausgebbar ist, sodass die Sprache der übermittelten Information wählbar ist.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vorhandene Lautsprecher (6, 7) ein Lautsprecher (6) der fahrzeugeigenen Multimediaanlage oder ein Lautsprecher (7) der fahrzeugeigenen Alarmanlage ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Information über die Radposition ausgegeben wird, an der eine Änderung des aktuellen Druckwert (p_ist) und damit des Befüllzustandes des Kraftfahrzeugreifens erkannt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprachnachricht die aktuellen Druckwerte (p_ist) in Schritten von 0,1 bar ausgibt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale der direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung (2) an ein Steuergerät (3) übermittelt werden und von einem Verstärker der fahrzeugeigenen Multimediaanlage (5) bearbeitet und verstärkt werden.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung der Ausgangssignale der direkten oder indirekten Erfassungseinrichtung (2) an das Steuergerät (3) drahtlos erfolgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der aktuellen Druckwert (p_ist) einen Differenzdruckwert bzw. einen Überdruckwert im Verhältnis zum Umgebungsdruck darstellt.