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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung und/oder Handhabung eines hochreinen Gegenstandes,
insbesondere eines medizinischen Behälters, beispielsweise eines
vorfüllbaren
Behälters zur
Aufnahme von Arzneimitteln. Ferner betrifft die Erfindung eine entsprechende
Vorrichtung zur Handhabung eines solchen hochreinen Gegenstandes.
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Es sind medizinische Behälter bekannt,
welche zur Aufbewahrung von Substanzen für Medizin und Pharmazie verwendet
werden. Solche Behälter sind
insbesondere vorfüllbare
Behälter
wie z.B. vorfüllbare
Flaschen oder vorfüllbare
Spritzen aus Glas oder auch Kunststoff, welche mit einem Arzneimittel vorgefüllt ausgeliefert
wird.
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Derartige Behälter zur Aufbewahrung von Substanzen
für Medizin
und Pharmazie müssen
im Wesentlichen zwei Aspekte erfüllen,
nämlich
die aufzubewahrende Substanz vor Veränderungen zu schützen und
zum anderen den Inhalt des Behälters vor
Verunreinigungen zu bewahren. Die behördlichen Mindestanforderungen
dazu sind beispielsweise in den Arzneibüchern beschrieben und somit
zwingend vorgeschrieben. Im Einzelnen können Produktanforderungen noch
weit darüber
hinausgehen.
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Mögliche
Verunreinigungen wie Partikel oder Keime können nicht nur nachträglich aus
der Umgebung in den Behälter
eingebracht werden, vielmehr können
sie auch aus dem Behälter
selbst stammen, d. h. bei spielsweise im oder durch den Produktionsprozess
des Behälters
in bzw. an diesen gelangt sein. Daher schreiben die einschlägigen Vorschriften Höchstwerte
für zulässige Partikel-
und Endotoxinlasten vor.
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Insbesondere kann eine Verunreinigung
von Kunststoffartikeln dadurch auftreten, dass sie nach dem Herstellungs-
und Entformungsprozess eine elektrostatische Aufladung aufweisen,
welche Partikel aus der Umgebungsluft anzieht und darüber hinaus
ein Abspülen
anhaftender Partikel verhindert. Daher werden in üblichen
Herstellungsprozessen Verfahren eingesetzt, um die Kunststoffteile
nach der Entformung zu entladen. Dabei erfolgt die Entladung jedoch
häufig
unvollständig
und es treten Nachladungseffekte auf, bei denen Ladungen aus dem
Inneren der Kunststoffteile über
längere
Zeit an die Oberfläche
gelangen.
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Üblicherweise
werden Partikel- und Endotoxinlasten dadurch verhindert, dass die
Behälter
vor dem Befüllen
gewaschen werden, wie es beispielsweise in
US 4,718,463 beschrieben ist. Darüber hinaus
werden diese Behältnisse
in der Regel durch die Anwendung hoher Temperaturen bis zu 300 ° Celsius entpyrogenisiert.
Diese Anwendung von hohen Temperaturen kann jedoch nur bei Behältnissen
aus Glas eingesetzt werden, da Behältnisse aus Kunststoff in der
Regel bei diesen Temperaturen zerstört würden.
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Daher werden zur Herstellung und
Reinigung von Kunststoffbehältern
andere Verfahren angewendet. So beschreibt
US 5,620,425 die Herstellung eines
vorfüllbaren
Spritzenzylinders in einem Reinraum der Klasse 100, wodurch Verunreinigungen
während
der Herstellung des Spritzenkörpers vermieden
werden sollen. Die vollständige
Produktion eines Spritzenkörpers
bzw. einer Spritze in einem Reinraum ist jedoch nur sehr aufwändig möglich. So lässt sich
eine Reinraumatmosphäre
der Klasse 100 nur über
einen Laminar-Flow erzeugen, welcher jedoch in einer Spritzgussmaschine
durch die Öffnungs-
und Schließbewegung
der Ma schine nicht oder nur schwerlich aufrechtzuerhalten ist und
auch durch in dem Reinraum arbeitenden Personen leicht gestört wird.
Daher sind die in
US 5,620,425 beschriebenen
Bedingungen bei der Herstellung einer Kunststoffspritze im Spritzguss
gar nicht oder nur sehr schwer aufrechtzuerhalten, um die geforderte Keimfreiheit
zu erzielen. Hinzu kommt, dass die Reinraumbedingungen und deren
Tauglichkeit für
das jeweilige Produkt zunächst
aufwändig
validiert und dann im Betrieb intensiv überwacht werden müssen. Insgesamt
stellt also das Betreiben solcher Reinräume einen erheblichen Aufwand
dar, welcher zu einer erheblichen Verteuerung der hergestellten
Produkte führt.
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US
6,164,044 ,
US 6,189,292 ,
US 6,263,641 und
US 6,250,052 beschreiben
daher ein weiteres Herstellungsverfahren zur Herstellung von vorfüllbaren
Behältern
aus Glas oder Kunststoff. Gemäß den in
diesen Patenten beschriebenen Verfahren werden die Behälter bzw.
Spritzenzylinder nach der Herstellung durch Gießen oder Umformen von Glas
oder Spritzgießen
von Kunststoff zur Weiterverarbeitung in ein abgeschlossenes System
verbracht. Dieses System besteht aus einzelnen Containern bzw. Schränken, in
welchen eine Reinraumatmosphäre herrscht.
Wenn die außerhalb
dieser Reinraumatmosphäre
gefertigten Behälter
in das abgeschlossene System gebracht werden, werden sie zunächst durch einen
Strom gereinigter Luft gereinigt, so dass eventuell anhaftende Partikel
oder Keime von den Behältnissen
abgespült
werden. Anschließend
werden die so gereinigten Behältnisse
in dem System, in welchem Reinraumbedingungen der Klasse 100 herrschen,
weiter verarbeitet.
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Auch diese Anlage hat den Nachteil,
dass für die
gesamte Handhabung und das Befüllen
in den geschlossenen Schränken
bzw. Containern Reinraumbedingungen der Klasse 100 geschaffen werden
müssen.
Ferner besteht die Gefahr, dass trotz der anfänglichen Reinigung der außerhalb
des Reinraumsystems gefertigten Behältnisse an diesen Keime oder
Partikel anhaften.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
ein neues Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung und/oder
Handhabung eines hochreinen Gegenstandes wie eines medizinischen
Behälters
zu schaffen, welches eine kostengünstigere und einfache Fertigung
ermöglicht
und gleichzeitig eine größere Reinheit
gewährleisten
kann. Insbesondere soll ein effizienteres Verfahren zur Herstellung
medizinischer Behälter
geschaffen werden, welches die Anforderungen der Arzneibücher in
Bezug auf Sauberkeit, insbesondere in Bezug auf Partikel und/oder
Endoxine erfüllt
und übertrifft
und auf die Anwendung sehr sauberer Reinräume insbesondere der Klasse
100 verzichten kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren
mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch eine Vorrichtung
mit den im Anspruch 27 angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich auf
die Herstellung und/oder Handhabung eines hochreinen Gegenstandes.
Bei einem solchen Gegenstand kann es sich beispielsweise um einen
medizinischen oder medizintechnischen Gegenstand handeln, welcher
hochrein sein muss, dass heißt
im Wesentlichen frei von Keimen und Partikeln. Gemäß dem Verfahren
wird der hochreine Gegenstand während
eines Handhabungsvorganges durch ein Fluid, welches den Gegenstand
umströmt
bzw. umgibt, von der Umgebung abgeschirmt. Dabei werden während des
gesamten Handhabungsvorganges zumindest die Teile des Gegenstandes
ständig
von dem Fluid umströmt,
welche die geforderte Reinheit aufweisen müssen. So werden diese Teile
ständig
ein einer definierten schützenden
Atmosphäre
gehalten. Dadurch wird erreicht, dass ein anfänglich hochreiner Gegenstand
während
der Handhabung und weiteren Verarbeitung nicht durch Kontakt mit
der Umgebungsluft verunreinigt wird. Somit kann auf eine besondere
Reinraum umgebung und/oder spätere
Reinigungsschritte verzichtet werden, wodurch das Herstellungsverfahren
vereinfacht wird. Ferner kann eine größere Reinheit sichergestellt
werden, da Verunreinigungen des Gegenstandes von Anfang an verhindert
werden können
anstatt sie in späteren
Reinigungsschritten wieder zu beseitigen, wobei ein vollständiges Entfernen
von Verunreinigungen bei der Reinigung meist nicht möglich ist.
Ferner hat das Verfahren gegenüber
bekannten Verfahren, bei denen der Gegenstand kurzeitig zur Reinigung
mit einem Fluid gespült
wird, den Vorteil, dass geringere Strömungsgeschwindigkeiten des
Fluids und geringere Fluidmengen zur Abschirmung des Gegenstandes ausreichend
sind. Ferner bewirkt der Wegfall eines Reinigungsschrittes eine
Verkürzung
des gesamten Herstellungsverfahrens, was neben einer höheren Effizienz
des Verfahrens eine Verringerung des Risikos von Verunreinigungen
des Gegenstandes bewirkt. Durch die direkte Abschirmung des Gegenstandes
durch das umgebende Fluid während
des Herstellungsprozesses und während
der Handhabung können
Transferschritte zwischen verschiedenen Umgebungen vermieden werden.
Der Gegenstand bleibt immer in der von dem umströmenden Fluid erzeugten Umgebung.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Gegenstand um einen in einem Werkzeug heißgeformten Gegenstand, wobei
der Gegenstand während des
gesamten Entnahmevorganges aus dem Werkzeug durch das umströmende Fluid
von der Umgebung abgeschirmt wird. Der Gegenstand ist beispielsweise
ein Gegenstand aus Metall oder Kunststoff, welcher im Gussverfahren,
z.B. Spritz- oder Druckguss in dem Werkzeug gefertigt worden ist.
Dabei nutzt die Erfindung den Effekt aus, dass ein heißgeformter,
z.B. aus schmelzflüssigen
Kunststoff hergestellter Gegenstand nach dem Erstarren eine perfekte
Sauberkeit aufweist. Dies gilt speziell in Bezug auf Partikel und
aufgrund der Schmelztemperaturen bis zu mehr als 300 ° Celsius
auch in Bezug auf Endotoxine. Durch das Umströmen des frisch geformten Gegenstandes
während
der Entnahme aus dem Werkzeug wird verhindert, dass der aufgrund
des Herstellungsprozesses perfekt saubere Gegenstand nachträglich verschmutzt
wird. Der Gegenstand kommt aufgrund des Umströmens bzw. Umhüllens mit
einem Fluid überhaupt
nicht mit der Umgebungsluft in Kontakt, so dass eine Verschmutzung
des Gegenstandes von Anfang an verhindert wird. Dies hat den Vorteil,
dass keine besonders reinen Umgebungsbedingungen geschaffen werden
müssen,
so kann bei der Herstellung medizinischer Gegenstände bzw.
Behälter
beispielsweise auf teure und aufwändige Reinräume der Klasse 100 verzichtet
werden. Da erfindungsgemäß von Anfang
an eine Verschmutzung des Gegenstandess verhindert wird, ist es
auch nicht wie beim Stand der Technik erforderlich, den Gegenstand
vor der Weiterverarbeitung durch eine Luftdusche oder ähnliches
zu reinigen. Erfindungsgemäß kann der
reine, durch das umhüllende
Fluid vor Verschmutzung geschützte
Gegenstand ohne Zwischenschritt direkt in eine Weiterverarbeitung
gegeben werden. Somit kann insgesamt ein sehr kostengünstiger
und effektiver Herstellungsprozess geschaffen werden.
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Das Verfahren eignet sich besonders
bevorzugt zur Herstellung eines Gegenstandes, welcher Teil eines
medizinischen Behälters
oder ein medizinischer Behälter
ist. Bei einem solchen Behälter
kann es sich beispielsweise um ein vorfüllbares Fläschchen oder eine vorfüllbare Spritze
aus einem geeigneten Kunststoff insbesondere einem Barrierekunststoff
handeln, welche in dem Werkzeug geformt werden. Das Formen des Behälterteils
bzw. Behälters
erfolgt vorzugsweise im Spritzguss- oder Spritzblasverfahren. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle
Teile bzw. Komponenten eines medizinischen Behälters, insbesondere solche
Teile, welche mit einem Arzneimittel in Kontakt kommen, gefertigt und
gehandhabt werden, ohne im Anschluss an den Formprozess zu verschmutzen.
Dabei wird durch die Abschirmung mittels des Fluids erreicht, dass
es nicht erforderlich ist, den Behälter vor dem Befüllen nochmals
zu reinigen oder zu spülen.
Die ursprünglich
gegebene Reinheit bzw. Sterilität
bei der Entnahme aus dem Werkzeug wird bis zum Befüllen aufrechterhalten,
ohne dass der Handhabungsprozess in einem besonderen Reinraum der
Klasse 100 ablaufen muss.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Fluid, mit dem der Gegenstand umströmt wird, um ein Gas, insbesondere
Luft oder gefilterte Luft. Durch die Filterung kann die erforderlich
Keim- und Partikelfreiheit des Gases bzw, der Luft sichergestellt
werden. Vorzugsweise werden 0,2 μm-Filter
oder Filter mit noch kleineren Porendurchmessern eingesetzt, um
die erforderliche Sauberkeit der Luft sicherzustellen. Die Luft
bzw. gefilterte Luft umgibt den Gegenstand möglichst vollständig, so
dass eine Lufthülle
geschaffen wird, welche den aufgrund des vorangehenden Fertigungsprozesses
sauberen Gegenstand vor der möglicherweise
verunreinigten Umgebungsluft schützt.
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Weiter bevorzugt ist das Fluid, von
dem der Gegenstandumströmt
wird, konditionierte Luft. Die Luft kann beispielsweise angefeuchtet
sein, um bei der Entnahme des Gegenstandes, z.B. eines Behälterteils
aus dem Werkzeug statische Aufladungen zu verhindern bzw. zu kompensieren.
Statische Aufladungen des Gegenstandes werden durch den direkten
Einsatz der konditionierten Luft bei der Entnahme des Gegenstandes
aus dem Werkzeug von vornherein vermieden, so dass ein Anhaften
von Partikeln oder Keimen aufgrund statischer Aufladung verhindert
werden kann. Vorzugsweise wird bei der Entnahme eines Behälterteils
bzw. Behälters
aus dem Werkzeug der in dem Behälterteil
beim Entformen des Kerns entstehende Hohlraum direkt mit dem umströmenden Gas,
insbesondere gefilterter und/oder konditionierter Luft belüftet.
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Noch weiter bevorzugt handelt es
sich bei dem Fluid, von dem der Gegenstand umströmt wird, um ionisierte Luft.
Dabei kann es sich um gefilterte, konditionierte und ionisierte
Luft handeln. Auf diese Weise kommt der zu handhabende Gegenstand
nur mit der in dieser Weise aufberei teten Luft in Kontakt und eine
ggf. beim Entnahmeprozess durch Reibung entstehende elektrostatische
Aufladung kann in statu nascendi, d.h. direkt bei der Entstehung
kompensiert werden. Auch können,
da keine Ladungen mehr entstehen, diese auch nicht mehr in das Innere
einer Kunststoffmatrix gelangen, was gemeinsam mit dem unten Beschriebenen
Nachladungseffekten, wie sie bei bekannten Verfahren auftreten,
entgegenwirkt. Ferner bewirkt das Umströmen des Gegenstandes, dass
der Gegenstand sehr lange mit dem Fluid bzw. Gas bzw. der aufbereiteten
Luft in Kontakt ist. Dies hat gegenüber bekannten Luftduschen oder
Luftvorhängen,
durch die ein Gegenstand bzw. Behälterteil zur Reinigung geführt wird
oder gravitationsbedingt hindurch fällt, den Vorteil, dass mit
relativ geringen Entladeströmen
gearbeitet werden kann und Nachladungseffekte, wie sie beim Stand
der Technik auftreten, kompensiert werden. Bevorzugt kann ferner
die Ladung des Gegenstandes gemessen werden und die Strömung von
ionisierter Luft so gesteuert bzw. geregelt werden, dass die in
dem Gegenstand auftretenden Ladung genau kompensiert wird, ohne
dass es zu einer erneuten unerwünschten
Ladung kommt. Zusätzlich
können
die den Gegenstand haltenden Greifer geerdet sein, um Ladungen abzuführen.
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Das Fluid, von dem der Gegenstandumströmt wird,
kann ferner bevorzugt zumindest als Bestandteil ein keimtötendes Fluid
bzw. Gas enthalten. So kann durch Verwendung eines keimtötenden Fluids
oder Beimengung keimtötender
Stoffe in das Fluid bzw. Gas zusätzlich
ein Abtöten
von Keimen erfolgen, welche sich in der Umgebungsluft befinden.
Als keimtötendes
Gas kann beispielsweise ein H2O2-haltiges
Gas oder Ozon o.ä.
verwendet werden. Alternativ zu keimtötenden Gas können, wie
bereits beschrieben, gereinigte Luft, CO2,
Edelgase oder andere Gase zum Umströmen bzw. Umhüllen des
Gegenstandes insbesondere bei der Entnahme aus dem Werkzeug eingesetzt
werden. Es können
alle geeigneten Gase eingesetzt werden, welche eine hochreine At mosphäre in direkter
Umgebung des Gegenstandes schaffen, um eine Verunreinigung durch
die Umgebungsluft zu verhindern.
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Die Umströmung des Gegenstandes beginnt zweckmäßigerweise,
wenn sich der Gegenstand noch in dem Werkzeug befindet. Besonders
bevorzugt beginnt die Umströmung
bzw. Umhüllung
des Gegenstandes direkt nach Öffnen
des Werkzeuges, so dass der so gefertigte Gegenstand überhaupt nicht
mit der Umgebungsluft in Kontakt kommt. Auf diese Weise kann eine
Verunreinigung des steril bzw. sauber gefertigten Gegenstandes beim Öffnen des Werkzeuges
und bei der Entnahme sowie der weiteren Verarbeitung sicher verhindert
werden.
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Bevorzugt erfolgt die Entnahme des
Gegenstandes aus dem Werkzeug in definierter Weise maschinell. Durch
die maschinelle Entnahme kann der Gegenstand in vordefinierter Weise
und mit vorbestimmter Geschwindigkeit aus dem Werkzeug entnommen
werden. Dadurch kann erreicht werden, dass immer eine Geschwindigkeit
eingehalten wird, bei der sichergestellt ist, dass die Hülle aus
dem den Gegenstand umströmenden
Fluid bzw. Gas nicht verweht oder beschädigt wird. So ist auch während der Bewegung
des Gegenstandes bei der Entnahme sichergestellt, dass dieser durch
das Fluid von der Umgebungsluft abgeschirmt ist. Ferner kann durch
die definierte Bewegung die statische Aufladung beim Herausnehmen
des Gegenstandes aus dem Werkzeug minimiert werden. Auch kann der
Bewegungsablauf des Gegenstandes zu dem Werkzeug bei der maschinellen
Entnahme so gesteuert werden, dass möglichst keine Partikel beim
Entformen des Gegenstandes gebildet werden, z.B. aufgrund von Reibung zwischen
Werkzeug und Gegenstand. Die definierte maschinelle Entnahme aus
dem Werkzeug kann beispielsweise durch einen Roboterarm oder eine
andere geeignete Handhabungseinrichtung erfolgen, welche mit vorbestimmten
Geschwindigkeiten und Beschleunigungen betrieben werden kann.
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Besonders bevorzugt wird der Gegenstand aus
dem Werkzeug durch einen Roboter entnommen und gleichzeitig durch
einen in dem Werkzeug angeordneten Auswerfer von dem Werkzeug getrennt bzw.
ausgeworfen. Dies ermöglicht
die Entnahme eines Kunststoffgegenstandes in noch relativ weichem Zustand.
Durch den Auswerfer und den den Gegenstand greifenden Roboter wird
die erforderliche Entnahme- bzw. Trennkraft, um den Gegenstand aus dem
Werkzeug zu entnehmen, an mehreren Stellen auf den Gegenstand aufgebracht.
Das Material des Gegenstandes muss somit bei der Entnahme nur geringere
Kräfte übertragen.
Dadurch werden punktuell einwirkende hohe Kräfte, welche zu Verformungen des
noch weichen Gegenstandes führen
könnten, vermieden.
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Vorzugsweise erfolgt die Entnahme
des Gegenstandes aus dem Werkzeug mit einer geringen Anfangsgeschwindigkeit.
Das bedeutet, der Gegenstand wird zunächst mit einer möglichst
geringen Geschwindigkeit von dem Werkzeug gelöst. Anschließend kann
die Bewegungsgeschwindigkeit schrittweise oder progressiv erhöht werden,
um eine schnelle Handhabung zu ermöglichen. Durch die geringe
Anfangsgeschwindigkeit kann eine saubere Trennung des Gegenstandes
von der Werkzeugoberfläche
erreicht werden, ohne das entformungsbedingte Partikel an der Oberfläche des
Gegenstandes haften bleiben. Mögliche
Verunreinigungen des Gegenstandes während des Entnahmevorgangs
aus dem Werkzeug werden somit weiter minimiert.
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Die Entnahme des Gegenstandes aus
dem Werkzeug erfolgt vorzugsweise vor dem vollständigen Abkühlen des Gegenstandes. Die
Entnahme des Gegenstandes erfolgt bei einer möglichst hohen Entnahmetemperatur,
welche einen noch relativ weichen Kunststoff zur Folge hat. Auch
hierbei ist die definierte maschinelle Entnahme von Vorteil, da
nur eine solche eine verformungsfreie Entnahme bei noch weichem
Kunststoff ermöglicht
im Gegensatz zu einer ausschließlich
werkzeug gebundenen Entformung des Kunststoffartikels. Der noch weiche
Kunststoff ermöglicht
ein sauberes Ablösen
von der Werkzeugoberfläche,
ohne dass unerwünschte
Partikel entstehen, da die Oberfläche des Kunststoffes auf mikroskopischer
Ebene noch eine gewisse Plastizität aufweist. Ferner können statische
Aufladungen aufgrund von Reibung minimiert werden. Das den Gegenstand
bei der Entnahme umspülende
Fluid sorgt dann für
eine gezielte Abkühlung.
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Die Entnahme des Gegenstandes aus
dem Werkzeug erfolgt gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
durch einen Roboter und an dem Roboter ist mindestens eine Düse angeordnet,
durch welche der Gegenstand mit dem Fluid umströmt wird. Dabei ist die Düse bzw,
sind die Düsen
möglichst
nahe an einer Greifeinrichtung des Roboterarmes angeordnet, welche
den Gegenstand ergreifen. Durch diese Anordnung wird sichergestellt,
dass während
des gesamten Bewegungsvorganges des Gegenstandes durch den Roboter
der Gegenstand von dem Fluid umströmt bzw. umhüllt wird, so dass der Gegenstand gegenüber der
Umgebungsluft abgeschirmt wird. Dabei wird der Gegenstand möglichst
dicht umströmt, um
die Ausdehnung der von dem Fluid bzw. Gas erzeugten Atmosphäre und damit
die erforderliche Fluidmenge möglichst
gering zu halten.
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Alternativ oder zusätzlich können in
zumindest einem Teil des Werkzeuges Düsen zum Umströmen des
Gegenstandes mit dem Fluid angeordnet sein. Durch diese Düsen kann
gewährleistet
werden, dass der Gegenstand bereits im Werkzeug direkt beim Öffnen des
Werkzeuges umströmt
wird, so dass er während
des gesamten Entnahmeprozesses aus dem Werkzeug nicht mit der Umgebungsluft
in Kontakt kommt. Dabei können
die Düsen
für das
Fluid im beweglichen und/oder festen Teil des Werkzeuges angebracht
sein. Die genaue Anordnung hängt
von der Geometrie des Werkzeuges und des zu erzeugenden Bauteils
ab. Die Düsen
werden so angeordnet, dass bei der Entnahme das Bauteil bzw.
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Behälterteil ständig von Fluid bzw. Gas, insbesondere
hochreiner Luft umströmt
ist, um eine Kontamination mit Verschmutzungen aus der Umgebung
zu verhindern.
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Das Werkzeug weist vorzugsweise eine Oberfläche auf,
welche derart behandelt ist, dass sie ein minimales Haftvermögen aufweist.
Auch dies trägt
dazu bei, dass beim Entformen keine unerwünschten Partikel entstehen,
welche möglicherweise
an der Oberfläche
des Gegenstandes anhaften können.
So wird von vornherein ein ausreichend sauberer Gegenstand geschaffen,
welcher keiner anschließenden
Reinigung mehr bedarf, da er erfindungsgemäß während des gesamten Prozesses durch
ein umströmendes
Fluid von der Umgebungsluft abgeschirmt wird. Die Oberfläche des
Werkzeuges wird vorzugsweise mit einer nicht zu geringen und einer
nicht zu großen
Rauheit ausgebildet, um eine möglichst
minimale Haftung zwischen Gegenstand und Werkzeug zu erreichen.
Zusätzlich
kann die Oberfläche
des Werkzeuges mit geeigneten Materialien wie beispielsweise Teflon
oder Titannitrid beschichtet werden. Auch alle anderen geeigneten
Beschichtungen oder Verfahren zur Behandlung der Werkzeugoberfläche können eingesetzt
werden, um eine minimale Anhaftung zwischen dem erzeugten Gegenstand
und dem Werkzeug zu realisieren.
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Zusätzlich zu dem umströmenden Fluid
kann der Gegenstand direkt bei der Entnahme aus dem Werkzeug zusätzlich zur
Umströung
mit dem Fluid von einer Schutzglocke umgeben werden. Eine derartige
Schutzglocke ist ein zumindest einseitig offener Hohlkörper, so
dass durch die Öffnung
der Gegenstand in die Glocke gelangen kann. Die Glocke kann beispielsweise
aus Kunststoff oder Metall bestehen und ist vorzugsweise an einem
Roboterarm angebracht, welcher den Gegenstand aus dem Werkzeug entnimmt
und weiter handhabt. Dabei wird das den Gegenstand umströmende Fluid,
insbesondere ein Gas vorzugsweise so geleitet, dass es die Glocke
vollständig
füllt,
so dass keine möglicherweise
verunreinigte Umgebungsluft in die Glocke gelangt. Die Glocke hat
den Vorteil, dass auch bei einer schnellen Bewegung des Behälterteils
durch den Roboterarm ein Verwehen der den Gegenstand umgebenden
Fluid- bzw. Gasschichten sicher verhindert wird. So kann bei Bewegung
des Gegenstandes jederzeit eine ausreichende Abschirmung von der
Umgebungsluft sichergestellt werden.
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An die Entnahme des Gegenstandes
aus dem Werkzeug schließt
sich vorzugsweise eine automatische oder halbautomatische Weiterverarbeitung an.
Diese kann einen oder mehrere Weiterverarbeitungsschritte wie zum
Beispiel im Falle eines medizinischen Behälters bzw. Behälterteils
eine Silikonisierung, Inspizierung, Montage, Kennzeichnung, Befüllen, Verpackung
etc. beinhalten. Dabei kann diese Weiterverarbeitung in einer abgeschlossenen
Anlage erfolgen, in der ausreichende Reinraumbedingungen herrschen,
wie beispielsweise aus
US 6,189,292 ,
US 6,263,641 ,
US 6,250,052 und
US 6,164,044 bekannt ist. Dadurch,
dass erfindungsgemäß ursprünglich saubere
Teile in die Weiterverarbeitung gegeben werden, wird eine größere Freiheit
im nachfolgenden Prozess erreicht, da die für die Verunreinigung zulässigen Toleranzen
weniger weit ausgeschöpft
sind.
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Bevorzugt jedoch wird die Abschirmung
des aus dem Werkzeug entnommenen Gegenstandes durch das umströmende Fluid
auch bei nachfolgenden Handhabungs- und/oder Verarbeitungsschritten aufrechterhalten.
So kann auch bei diesen nachfolgenden Handhabungs- und/oder Verarbeitungsschritten
auf eine Reinraumumgebung, insbesondere eine Reinraumumgebung der
Klasse 100 verzichtet werden, da der Gegenstand, bevorzugt ein Behälterteil,
ständig
durch die Umhüllung
bzw. das Umströmen
mit dem Fluid von der Umgebungsluft abgeschirmt wird. Dabei bildet
das umgebende Fluid eine stetig aufrechterhaltende Hülle um den
Gegenstand, welche eine Verschmutzung verhindert. Um diese Fluidhülle, insbesondere
aus hochreiner Luft aufrecht erhalten zu können, werden entsprechende Luftdüsen mit
dem Produkt bzw. dem Behälterteil
mitgeführt.
Vorzugsweise sind die erforderlichen Düsen direkt an einem Roboterarm,
welcher den Gegenstand bewegt, angebracht. Dadurch, dass der Gegenstand
während
des gesamten Prozessen in der schützenden Fluidhülle gehalten
wird, werden Transfers zwischen verschiedenen Umgebungen durch entsprechende
Schleusen überflüssig, wodurch
das Verfahren einfacher und sicherer wird.
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Das Umströmen des aus dem Werkzeug entnommenen
Gegenstandes mit dem Fluid kann zur raschen Abkühlung des Behälterteils
benutzt werden. Zum Beispiel bei teilkristallinen Kunststoffen oder
zur Verhinderung der Kristallisation kann eine gezielte schnelle
Abkühlung
des Gegenstandes gewünscht sein.
Durch entsprechende Temperierung des Fluids, mit welchem der Gegenstand
umströmt
wird, kann eine entsprechend schnelle definierte Abkühlung erreicht
werden.
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Alternativ kann das Umströmen des
aus dem Werkzeug entnommenen Gegenstandes mit dem Fluid zur langsamen
Abkühlung
genutzt werden. Dies kann zum Beispiel zur Beseitigung oder Verhinderung
von Kühlspannungen
beispielsweise bei amorphen Kunststoffen wünschenswert sein. Das verwendete
Fluid kann entsprechend temperiert werden, um eine gezielte langsame
Abkühlung
des Gegenstandes zu erreichen. Durch entsprechende Temperierung
und Steuerung des Volumenstromes des Fluids kann somit die Abkühlgeschwindigkeit
des aus dem Werkzeug entnommen Gegenstandes je nach Art des verwendeten
Kunststoffes bzw. Materials über
einen breiten Bereich gezielt eingestellt werden.
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Der Gegenstand wird vorzugsweise
mit weiteren Bauteilen zusammengefügt. Dabei können sowohl der Gegenstand
als auch gegebenenfalls die weiteren Bauteile in der beschriebenen
Weise durch eine Flu idströmung
vor Verunreinigungen aus der Umgebungsluft geschützt werden.
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Insbesondere kann der Gegenstand
ein Behälter,
z.B. ein medizinischer Behälter
sein, welcher mit weiteren Bauteilen zusammengefügt und/oder befüllt und
verschlossen wird. Dabei können
mehrere oder alle der zusammenzusetzenden Behälterteile in der zuvor beschriebenen
Weise aus einem Werkzeug entnommen und gehandhabt werden. So können beispielsweise
Spritzenkörper
und Kappe einer vorzufüllenden
Spritze entsprechend gehandhabt werden, so dass alle mit einem Arzneimittel
in Kontakt kommenden Teile des Behälters bzw. einer vorfüllbaren
Spritze während
des gesamten Produktions- bzw. Handhabungsprozesses vor Verunreinigungen
aus der Umgebung geschützt
sind.
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Zusätzlich können zumindest einzelne Verfahrensschritte
in einer kontrollierten Umgebung von Klasse 1000 oder geringerer
Reinheit stattfinden. Eine Reinraumumgebung von Klasse 100, wie
sie beim Stand der Technik erforderlich ist, ist gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht notwendig, da der zu handhabende Gegenstand bzw. das zu handhabende
Behälterteil
ständig
durch das umspülende
Fluid vor Verunreinigungen geschützt
wird. Sauberere Reinraumklassen verschlechtern das Ergebnis natürlich nicht
und können
in denjenigen Verfahrenschritten zum Einsatz kommen, wo sie z.B. nach
behördlichen
Vorschriften verlangt sind.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung findet direkt nach der Entnahme des Gegenstandes aus
dem Werkzeug eine Silikonisierung des Gegenstandes statt. Eine solche Silikonisierung
ist beispielsweise bei der Herstellung vorfüllbarer medizinischer Behälter erforderlich.
Die Silikonisierung direkt im Anschluss an die Entnahme aus dem
Werkzeug, wenn der Gegenstand vorzugsweise noch nicht voll ständig ausgekühlt ist,
hat den Vorteil, dass die Oberfläche
des Gegenstandes bereits aktiviert ist. So ist bei Gegenständen aus
Kunststoff keine zusätzliche
Aktivierung vor der Silikonisierung erforderlich, wodurch das Herstellungsverfahren
weiter vereinfacht und beschleunigt wird. Nach der Silikonisierung
kann dann zusätzlich
eine visuelle Kontrolle mit dem Auge oder automatisch mit einer Kamera
durchgeführt
werden, wobei gleichzeitig der einwandfreie Zustand des Gegenstandes
als auch die Qualität
der Silikonisierung überprüft werden
können.
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Ferner kann das den Gegenstand umströmende Fluid
zusätzlich
zur Beeinflussung der Oberflächeneigenschaften
des Gegenstandes eingesetzt werden. So kann das Fluid und insbesondere
das Gas so gewählt
werden, dass es vorbestimmte Reaktionen mit der Oberflächenschicht
des Gegenstandes eingeht, um bestimmte Oberflächeneigenschaften zu erzielen.
Alternativ können
entsprechende Hilfsstoffe dem Fluid beigemischt werden. Zusätzlich können durch
die Fluidströmung
Hilfs- und Reaktionsstoffe wieder entfernt werden.
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Besonders bevorzugt wird das den
Gegenstand umströmende
Fluid zur Härtung
und/oder Trocknung einer Oberflächenbeschichtung
eingesetzt. Diese Oberflächenbeschichtung
kann beispielsweise Silikon sein, welches in einem Silikonisierungsschritt
aufgetragen worden ist. Das umströmende Gas, welches den Gegenstand
vor Umgebungseinflüssen
schützt,
kann dabei die Trocknung bzw. Härtung
des Silikons beschleunigen.
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Die Erfindung betrifft ferner eine
Vorrichtung zur Handhabung eines hochreinen Gegenstandes, insbesondere
eines medizinischen Gegenstandes wie eines medizinischen Behälters oder
Behälterteils.
Die zur Handhabung dienende Handhabungseinrichtung weist dazu zumindest
eine Düse
zum Ausströmen
eines Fluids auf. Dabei ist die Düse zum Ausströmen des
Fluids derart angeordnet, dass ein in der Handhabungsein richtung
gehaltener Gegenstand von dem Fluid umströmt wird. Das bedeutet, zumindest
eine Düse
ist so angeordnet, dass diejenigen Teile des Gegenstandes, welche
von der Umgebungsluft abgeschirmt werden sollen, vollständig und kontinuierlich
von dem Fluid überströmt werden,
so dass das Fluid eine Schutzschicht bzw. Schutzhülle um den
Gegenstand bilden kann. Die genaue Anordnung und Anzahl der verwendeten
Düsen hängt dabei
von der Form des zu schützenden
Gegenstandes ab.
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Vorzugsweise ist die Handhabungseinrichtung
ein Roboterarm mit einer Greifeinrichtung zum Fassen des Gegenstandes.
Dabei ist die zumindest eine Düse
in der Nähe
der Greifeinrichtung angeordnet. So kann der Gegenstand möglichst
direkt umströmt
werden, so dass der von der Fluidströmung gebildete Mantel möglichst
eng an dem Gegenstand anliegt. Auf diese Weise wird die Menge des
erforderlichen Fluid reduziert und eine den Gegenstand eng umgebende
definierte Atmosphäre
beispielsweise aus einem hochreinen Gas geschaffen.
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Ferner ist an der Handhabungseinrichtung vorzugsweise
ein das ausströmende
Fluid zumindest teilweise abdeckender Schutzschild angeordnet. Ein solcher
Schutzschild dient dazu, bei Bewegung der Handhabungseinrichtung
ein Verwehen bzw. Verdrängen
des Fluids zu verhindern. Daher wird der Schutzschild vorzugsweise
wenigstens in Bewegungsrichtung vor dem Fluidmantel und dem darin liegenden
Gegenstand angeordnet. Weiter bevorzugt ist der Schutzschild als
Glocke ausgebildet, welche den Gegenstand und die den Gegenstand
umgebende Fluidströmung
umhüllt,
so dass der den Gegenstand schützende
Fluidmantel auch bei schneller Bewegung der Handhabungseinrichtung
aufrechterhalten werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung am
Beispiel der Herstellung eines medizinischen Behälters anhand der beigefügten Figuren
beschrieben. In diesen zeigt:
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1 eine
perspektivische Gesamtansicht eines ersten Verfahrensschrittes,
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2 eine
perspektivische Gesamtansicht eines zweiten Verfahrensschrittes,
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3 eine
perspektivische Gesamtansicht eines dritten Verfahrensschrittes,
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4 eine
Draufsicht auf eine Anordnung zum Umströmen eines zu schützenden
Gegenstandes,
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5 eine
perspektivische Ansicht der Anordnung gemäß 4,
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6 eine
Draufsicht auf eine weitere Anordnung zum Umströmen eines zu schützenden
Gegenstandes,
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7 eine
perspektivische Ansicht der Anordnung gemäß 6,
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8 eine
Schnittansicht und Draufsicht einer weiteren Anordnung zum Umströmen eines
zu schützenden
Gegenstandes,
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9 eine
teilweise geschnittene perspektivische Ansicht der Anordnung gemäß 8,
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10 + 11 schematisch den Wechsel
zweier Anordnungen zum Umströmen
eines zu schützenden
Gegenstandes,
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12 eine
Draufsicht auf eine weitere Anordnung zum Umströmen eines zu schützenden
Gegenstandes,
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13 eine
perspektivische Ansicht der Anordnung gemäß 12,
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14 eine
perspektivische Gesamtansicht einer Anlage zum Erzeugen und zur
Weiterverarbeitung eines hochreinen Gegenanstandes und
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15 eine
perspektivische Gesamtansicht einer weiteren Anlagen zur Erzeugung
und Weiterverarbeitung eines hochreinen Gegenstandes.
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Anhand der 1 bis 3 wird
schematisch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Entnahmevorganges eines Behälterteils
aus einem Werkzeug gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben. 1 zeigt
einen ersten Verfahrensschritt, in welchem die beiden Werkzeughälften 2 und 4 geöffnet sind.
Das in dem Werkzeug 2, 4 gefertigte Behälterteil
in Form einer Kunststoffspritze 6 befindet sich noch auf
einem Kern an dem Werkzeug 2. Ringförmig umgebend zu dem Kern an
dem Werkzeug 2 sind Düsen 8 angeordnet,
durch welche Gas, vorzugsweise ionisierte und konditionierte hochreine
Luft in Richtung der in 1 gezeigten
Pfeile ausströmt.
Das Ausströmen der
Luft beginnt vorzugsweise mit Öffnen
der Werkzeughälften 2 und 4.
Die Strömungsrichtung
verläuft so,
dass die Luft möglichst
linear in Längsrichtung
an der Außenseite
der Spritze 6 entlang strömt. Dadurch wird das Behälterteil
, d. h. die Spritze 6 von einem Schutzmantel aus hochreiner
Luft, welcher aus den Düsen 8 ausströmt, umgeben
und somit vor Verunreinigungen aus der Umgebungsluft geschützt. Ferner bewirkt
dieser Spülvorgang
mit ionisierter Luft, dass möglicherweise
beim Öffnen
der Werkzeughälften 2 und 4 erzeugte
statische Aufladungen in der Spritze 6 abgebaut werden.
Auf diese Weise kann verhindert werden, dass sich Partikel aufgrund
dieser statischen Aufladungen an den Spritzenoberflächen anlagern.
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Ferner ist in 1 ein Roboterarm 10 gezeigt,
an welchem eine Greifeinrichtung 12 zur Entnahme der Spritze 6 von
der Werkzeughälfte 2 angebracht
ist. Die Greifeinrichtung 12 besteht zunächst aus
einer zylindrischen Glocke 14, welche an ihrer Vorderseite
eine Öffnung 16 aufweist,
durch welche die Spritze 6 aufgenommen werden kann. Im
Bereich der vorderen, der Öffnung 16 zugewandten
Endes der Glocke 14 sind zwei einander gegenüberliegende Greifer 18, 20 zum
Halten der Spritze 6 angeordnet. Die Greifer 18 und 20 können über Stellantriebe 22, 24 linear
in Richtung der Pfeile A bewegt werden, um die Spritze 6 zu
ergreifen. Die Stellantriebe 22 und 24 können beispielsweise
hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch angetrieben sein. An ihren
hinteren, der Öffnung 16 abgewandten
Ende weist die Glocke 14 eine Gaseintrittsöffnung oder
Düse 26 auf,
welche über
eine Leitung 28 mit einer Gasquelle, beispielsweise einer
Luftaufbereitungseinrichtung in Verbindung steht. Vorzugsweise wird
durch die Leitung 28 hochreine, ionisierte und konditionierte
Luft durch die Gaseintrittsöffnung
oder Düse 26 in
Richtung der Pfeile in 1 in
das Innere der Glocke 14 geleitet. Dabei strömt die Luft
parallel zur Längsrichtung
der Glocke 14 zu der Öffnung 16 und
tritt durch diese ins Freie aus.
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Zur Entnahme der Spritze 6 aus
dem Werkzeug 2 wird der Roboterarm 10 zunächst in
Richtung des Pfeils B bewegt, bis die Öffnung 16 der Glocke 14 gegenüberliegend
zu der Spritze 6 angeordnet ist. Anschließend wird
der Roboterarm 10 in Richtung des Pfeils C bewegt, so dass
die Glocke 14 und die Greifer 16 und 18 über die
Spritze 6 gestülpt
werden, wie in 2 gezeigt
ist. Die Glocke ist in Richtung des Pfeils C in 1 soweit bewegt worden, dass sie die
Spritze 6 an dem Werkzeug 2 vollständig umschließt. Dabei
gelangt die Spritze 6 zwischen die Greifer 18 und 20.
Die Greifer 18 und 20 werden durch die Stellantriebe 22, 24 in Richtung
der Pfeile A in 2 bewegt,
so dass die Spritze 6 zwischen den Greifern 18 und 20 geklemmt
wird. Gleichzeitig strömt
kontinuierlich hochreine, ionisierte und konditionierte Luft durch
die Gaseintrittsöffnung 26 in
die Glocke 14 ein und strömt innerhalb der Glocke an
der Außenseite
der Spritze 6 entlang und tritt anschließend durch
die Öffnung 16 an
der Glocke 14 nach außen
aus. Wenn die Glocke 14 die Spritze 6 in der in 2 gezeigten weise vollständig umgibt,
kann der Gasstrom durch die Düsen 8 in
dem Werkzeug 2 abgeschaltet werden, da die Spritze 6 in
diesem Zustand durch den Gas- bzw. Luftstrom in der Glocke 14 vollständig umschlossen
wird. Der Luftstrom in der Glocke 14, bewirkt, dass die
Spritze 6 vollständig
von der Umgebungsluft abgeschirmt wird und auf diese Weise vor Verschmutzungen
aus der Umgebungsluft geschützt
wird.
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Nach dem Ergreifen der Spritze 6 durch
die Greifer 18, 20 wird der Roboterarm in Richtung
des Pfeil D in 3 von
dem Werkzeug 2 wegbewegt. Gleichzeitig kann gegebenenfalls
der Werkzeugeigene Auswerfer diese Bewegung unterstützen, so
dass die punktuell auf die Spritze einwirkenden Kräfte gering
bleiben. Dies erlaubt dann eine Entformung bei relativ hohen Temperaturen.
Im Einzelfall kann aber durch den Greifer 18, 20 auch
auf den Werkzeugauswerfer verzichtet werden. Dabei wird die Spritze 6, welche
in der Glocke 14 durch die Greifer 18, 20 gehalten
wird von einem Kern der Werkzeughälfte 2 abgezogen.
Bei dieser Bewegung wird der Luftstrom in der Glocke 14 beibehalten,
wie durch die Pfeile in 3 dargestellt
ist. Das heißt,
die Spritze 6 im Inneren der Glocke wird vollständig von
hochreiner, ionisierter Luft umströmt und somit von der Umgebungsluft
abgeschirmt. Das durch das Abziehen der Spritze entstehende Volumen
wird mit gereinigter und konditionierter Luft gefüllt, so
dass vor allem auch das Innere der Spritzen sauber bleibt und eine
mögliche Aufladung
bereits während
Ihrer Entstehung neutralisiert wird. Gleichzeitig schützt die
Glocke 14 bei schneller Bewegung des Roboterarms 10 davor, dass
die Luftströmung
verweht wird und der von der Luftströmung gebildete Schutzmantel
um die Spritze 6 zerstört
würde.
Auf diese Weise kann die Spritze 6 bei der Bewegung und
der Entnahme aus dem Werkzeug 2, 4 zuverlässig vor
Verunreinigungen geschützt
werden.
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Im Anschluss an die Bewegung in Richtung des
Pfeils D führt
der Roboterarm 10 eine Bewegung in Richtung des Pfeils
E in 3 aus, wodurch
die Spritze 6 aus dem Raum zwischen den Werkzeughälften 2 und 4 entnommen
wird. Im Anschluss kann die Spritze 6 von dem Roboterarm 10 in
eine Weiterverarbeitung befördert
werden, wo die Spritze beispielsweise silikonisiert, inspiziert,
montiert, befüllt, verpackt
etc. werden kann. Auch bei dieser Weiterverarbeitung verbleibt die
Spritze im Roboterarm und/oder wird die Spritze 6 vorzugsweise über entsprechend
Düsen mit
hochreiner Luft umspült,
um die Spritze vor Verunreinigungen zu schützen.
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Die vorangehende Beschreibung bezieht sich
lediglich auf eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Die
Erfindung kann in vielfältigen
Varianten ausgeführt
werden. So kann beispielsweise auf die Glocke 14 an dem
Roboterarm 10 verzichtet werden. Dabei werden die Greifer 18 und 20 sowie die
Stellantriebe 12 und 14 direkt an dem Roboterarm 10 angeordnet.
An dem Roboterarm 10 befinden sich entsprechende Luftdüsen, welche
so angeordnet sind, dass eine von den Greifern 18 und 20 gehaltenes
Bauteil, beispielsweise eine Spritze, auch ohne Glocke 14 vollständig mit
Gas umspült
werden kann, um es vor Verunreinigungen zu schützen.
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Anhand von 4 und 5 ist
eine erste Anordnung zur Umströmung
eines hochreinen Gegenstandes, im gezeigten Beispiel eine Spritze 6,
gezeigt. Auch wenn das Beispiel sich auf die Handhabung einer Spritze 6 bezieht,
so können
doch auf gleiche Weise andere hochreine Bauteile gehandhabt werden.
In 4 ist eine Draufsicht
und in 5 eine perspektivische
Ansicht der Anordnung zu sehen. Die Anordnung besteht aus zwei Düsenrohren 30,
welche jeweils eine Vielzahl von Düsen 32 aufweisen.
Die Düsenrohre 30 erstrecken
sich im gezeigten Beispiel parallel zueinander und parallel zur Längsachse
der Spritze 6. Über
die gesamte Länge der
Düsenrohre
ist jeweils eine Reihe von Düsen 32 angeordnet,
durch die ein Fluid bzw. Gas ausgeströmt wird, um die Spritze 6 zu
umströmen
und so von der Umgebung abzuschirmen. An einem Ende sind die Düsenrohre 30 mit
einem Rohrleitungssystem 34 verbunden, durch welches das
Fluid, insbesondere ein Gas, beispielsweise hochreine Luft in die Düsenrohre 30 eingeleitet
wird. Die Fluidströmung
ist in 4 und 5 durch Pfeile angedeutet.
Dabei sind die Düsen 32 so
ausgerichtet, dass die Strömung
von zwei Seiten im Wesentlichen in einem Winkel von 90 ° zueinander
auf die Spritze 6 gerichtet sind, so dass die Spritze 6 von
dem Fluid von allen Seiten vollständig umströmt werden kann, und die Spritze 6 durch das
Fluid ummantelt und von der Umgebungsluft abgeschirmt wird.
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6 und 7 zeigen eine Variante der
Anordnung gemäß 4 und 5, wobei 6 eine
Draufsicht und 7 eine
perspektivische Ansicht der Anordnung zeigt. Im Unterschied zu der
Anordnung gemäß 4 und 5 sind bei der Anordnung gemäß 6 und 7 drei Düsenrohre vorgesehen, welche gleichmäßig verteilt
um den Umfang der zu schützenden
Spritze 6 angeordnet sind, so dass die Spritze 6 von
allen Seiten mit Fluid umströmt
wird, wie in 6 und 7 durch die Pfeile angedeutet
ist. Im Übrigen
entspricht die Ausgestaltung der Düsenrohre 30 der anhand
von 4 und 5 beschriebenen Ausgestaltung. Die
drei Düsenrohre 30 sind
mit einem Rohrleitungssystem 34 zur Versorgung mit einem
Fluid bzw. Gas verbunden, wobei die Fluidströmung in dem Rohrleitungssystem 34 in 6 und 7 durch Pfeile dargestellt ist.
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8 und 9 zeigen eine weitere Anordnung zum
Umströmen
eines hochreinen Gegenstandes, im Beispiel einer Spritze 6,
mit einem Fluid, beispielsweise einem Gas wie hochreiner Luft. In
der Ausführungsform
gemäß 8 und 9 wird die Spritze 6 von einer
Glocke 14 umgeben. 8 zeigt
eine Draufsicht und eine Schnittansicht dieser Anordnung, während 9 eine teilweise geschnittene
perspektivische Ansicht zeigt. Die Glocke 14 ist zylindrisch
ausgebildet und an einer Seite mit einer Öffnung 16 versehen,
durch welche die Spritze 6 in die Glocke 14 eingesetzt
werden kann bzw. die Glocke 14 über die Spritze 6 gestülpt werden
kann. An der entgegengesetzten Stirnseite ist die Glocke 14 geschlossen
und weist eine Gaseintrittsöffnung
bzw, eine Düse 26 auf, welche
mit einer Rohrleitung 28 zur Zufuhr eines Fluids bzw. Gases
in Verbindung steht. Das Fluid strömt durch die Düse 26 in
die Glocke 14 ein, wie durch die Pfeile in 8 und 9 angedeutet
ist. Dabei strömt das
Fluid über
die Außenseiten
der Spritze 6, so dass die Spritze 6 vollständig von
dem Fluid umströmt wird,
so dass das Fluid einen Schutzmantel um die Spritze 6 bildet.
Anschließend
tritt das Fluid durch die Öffnung 16 aus
der Glocke 14 aus. Die Glocke 14 hat bei dieser
Anordnung den Zweck, bei einer Bewegung der Spritze 6 ein
Verwehen des umgebenden Fluids zu verhindern. Auf diese Weise kann
gewährleistet
werden, dass der Schutzmantel aus dem umströmenden Fluid auch bei schnellen
Bewegungen aufrechterhalten wird.
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Anhand von 10 und 11 wird
gezeigt, wie ein Gegenstand, im gezeigten Beispiel eine Spritze 6, aus
einer Glocke 14 gemäß 8 und 9 in eine Anordnung gemäß 4 bis 7 transferiert werden kann. Dazu zeigt 10 eine teilweise geschnittene
Seitenansicht und 11 eine
teilweise geschnittene perspektivische Ansicht. Zunächst wird
die Glocke 14 mit der darin angeordneten Spritze 6 (siehe 8 und 9) in eine Position zwischen den Düsenrohren 30 gebracht.
In 10 und 11 ist eine Anordnung mit zwei
Düsenrohren 30 gezeigt.
Es kann jedoch auch eine Anordnung von weniger oder mehr Düsenrohren,
beispielsweise drei Düsenrohren,
wie anhand von 6 und 7 erläutert, vorgesehen sein. Anschließend wird
die Glocke 14 angeho ben, wobei die Spritze 6 zwischen
den Düsenrohren 30 verbleibt. Aus
den Düsenrohren 30 strömt durch
deren Düsen 32 dabei
wie aus der Düse 26 in
der Glocke 14 das schützende
Fluid aus, so dass die Spritze 6 auch beim Anheben der
Glocke 14 vollständig
von einem Fluid umströmt
wird. Wenn die Glocke 14 entfernt ist, ist die Spritze 6 frei
zugänglich
für weitere
Verarbeitungsschritte, beispielsweise eine Markierung oder Inspizierung
oder Montage sowie sämtliche
Arbeiten an den äußeren Oberflächen. Dabei
wird jedoch weiterhin durch das aus den Düsen 32 der Düsenrohre ausströmende Fluid
ein schützender
Fluidmantel um die Spritze 6 herum aufrechterhalten, so
dass eine Verunreinigung der Spritze 6 durch die Umgebungsluft
verhindert werden kann. Auch in 10 und 11 ist die Fluidströmung durch
Pfeile angedeutet.
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12 und 13 zeigen eine Anordnung ähnlich den 4 bis 7, wobei jedoch lediglich ein Düsenrohr 30 vorgesehen
ist. Das Düsenrohr 30 erstreckt
sich im Wesentlichen parallel zur Längsachse der Spritze 6,
so dass die Düsen 32 der
Spritze 6 zugewandt sind. Das ausströmende Fluid umströmt dabei,
wie in 12 in der Draufsicht
dargestellt ist, die Spritze 6 derart, dass die Strömung an
der Rückseite der
Spritze 6, d. h. an der dem Düsenrohr 30 abgewandten
Seite der Spritze 6, wieder zusammengeführt wird, so dass ein geschlossener
Fluidmantel gebildet wird, welcher die Spritze 6 von allen
Seiten schützend
umschließt.
Eine solche Anordnung ist hauptsächlich
für einen
Gegenstand wie eine Spritze 6 mit rundem Querschnitt geeignet,
welcher ein Zusammenfließen
der Strömung
an der Rückseite
der Spritze 6 ermöglicht.
Je nach Form und Größe des zu schützenden
Gegenstandes müssen
unterschiedliche Arten und Anzahlen von Düsen 32 oder Düsenrohren 30 am
Umfang des Gegenstandes angeordnet werden, um einen den Gegenstand
vollständig umgebenden
Fluidmantel zu erzeugen.
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14 zeigt
eine schematische Gesamtansicht einer Anlage zur Herstellung und
Verarbeitung eines hochreinen Gegenstandes. Das gezeigte Beispiel
betrifft eine Anlage zur Erzeugung eines medizinischen Behälters wie
einer Spritze 6. Die Anlage besteht im Wesentlichen aus
einer Spritzgussmaschine 36 und einer Weiterverarbeitungsanlage 38.
Die Spritzgussmaschine 36 weist zwei Werkzeughälften 2 und 4 auf,
aus denen die Spritze 6, wie anhand der 1 bis 3 erläutert ist,
durch einen Roboterarm 10 mit einer Greifeinrichtung 12 und
einer Glocke 14 entnommen wird. Dabei wird die Spritze 6 ständig von einem
Gas umströmt,
um die Sprite 6 von Vorverunreinigungen aus der Umgebungsluft
zu schützen.
Anschließend
wird die Spritze 6 in der Glocke 14 bei ständiger Umströmung durch
das Gas von dem Roboterarm 10 in die Weiterverarbeitungseinrichtung 38 transferiert,
wie durch den Pfeil 1 in 14 angedeutet
ist. Die Weiterverarbeitungsanlage 38 kann ein geschlossenes
System sein, in dem definierte Umgebungsbedingungen herrschen. In
der Weiterverarbeitungsanlage 38 wird bei der Station 1 die
Spritze 6 aus der Glocke 14 in eine Anordnung
gemäß 4 bis 7 oder 12 und 13 transferiert, wie anhand
von 8 und 9 näher erläutert worden ist. Die Anordnung
der Düsenrohre
und eine, hier nicht näher
erläuterte
Halterung für
die Spritze 6 sind auf einem Karussell 40 angeordnet,
welche die Spritze 6 gemeinsam mit den Düsenrohren 30 durch
Drehung in Richtung des Pfeils 4 zu den Stationen II, III
und IV weiter fördert.
Die Anzahl der erforderlichen Stationen hängt von den Verarbeitungsschritten
während
der Weiterverarbeitung ab. An den Stationen II, III und IV sind
andere Anordnungen von Düsenrohren 30 gezeigt.
Dies soll andeuten, dass je nach Einsatzzweck und Art des Gegenstandes
unterschiedliche Anordnungen von Düsenrohren 30, beispielsweise
gemäß den 4 bis 7 und 12 und 13 auf dem Karussell 40 angeordnet
werden können.
Die weiteren Verarbeitungsschritte für die Spritze 6, können beispielsweise eine
Silikonisierung, eine Kontrolle, eine Montage mit weiteren Spritzen
bzw. Behälterteilen
und/oder ein Befüllen
der Spritze 6 sein. Dazu wird die Spritze 6 durch
Drehung des Karussells 40 von Station zu Station weiter
gefördert,
wo jeweils ein Verarbeitungsschritt durchgeführt wird. Dabei drehen sich
die Düsenrohre 30 an
der Spritze 6 mit dem Karussell 40 mit, so dass
die Spritze 6 ständig
von einem Fluid schützend
umströmt
werden kann. Auf diese Weise kann während der gesamten Weiterverarbeitung
ein schützender
Fluidmantel aufrechterhalten werden, welcher die Spritze 6 vor
Verunreinigungen aus der Umgebung schützt.
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15 zeigt
eine alternative Anordnung zu 14.
Die Anlage gemäß 15 ist ähnlich zu der gemäß 14. Die Spritzgussmaschine 36 entspricht
der anhand von 14 beschriebenen
Spritzgussmaschine. Im Unterschied zu der Anordnung gemäß 14 ist an dem Roboterarm 10 keine
Glocke 14 angeordnet. Stattdessen sind an dem Roboterarm zwei
Düsenrohre 30 mit
Düsen 32 angeordnet,
durch die das Fluid um die Spritze 6 geleitet wird, um
einen schützenden
Mantel zu bilden. Im Übrigen
entspricht die Ausgestaltung der Greifeinrichtung 12, wie
sie anhand von 1 bis 3 erläutert wurde. Die Spritze 6 wird
gemäß obiger
Beschreibung aus der Spritzgussmaschine 36 entnommen und
in die Weiterverarbeitungsanlage 38 transferiert. Im Unterschied
zu der Anordnung gemäß 14 ist bei dieser Anordnung in
der Weiterverarbeitungsanlage 38 kein Karussell 40,
sondern ein Lineartisch 42 angeordnet, durch welchen die
Spritze 6 gemeinsam mit den umgebenden Düsenrohren
von Station I zu Station II, zu Station III usw. transferiert
wird, abhängig
davon, wie viel Verarbeitungsstationen vorgesehen sind. An den Verarbeitungsstationen
werden unterschiedliche Verarbeitungsschritte, beispielsweise Silikonisierung, Kontrolle,
Montage, etc. vorgenommen. Dabei wird die Spritze 6 zwischen
den Stationen immer gemeinsam mit den umgebenden und an dem Lineartisch 42 angeordneten
Düsenrohren 30 bewegt,
so dass der schützende
Fluidmantel stetig aufrechterhalten wird.
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An der Station I wird die Spritze 6 zunächst von
dem Roboterarm 10 zwischen die Düsenrohre 30 an dem
Lineartisch 42 abgesetzt. Dieser Transfer erfolgt ähnlich zu
dem anhand der 8 und 9 erläuterten Transfer, mit dem Unterschied,
dass anstatt einer Glocke 14 an dem Roboterarm 10 ebenfalls
Düsenrohre 30 angeordnet
sind. Die Düsenrohre 30 an dem
Roboterarm 10 greifen dabei zwischen die Düsenrohre 30 an
dem Lineartisch 32, so dass die Spritze 6 ständig von
Fluid umströmt
werden kann. Anstelle der Düsenrohre 30 an
dem Roboterarm 10 kann auch bei dieser Anordnung eine Glocke 14 vorgesehen
werden, wie bei Station II als alternative Ausführungsform angedeutet ist.
Dabei würde
der Transfer zwischen die Düsenrohre 30,
wie anhand von 8 und 9 erläutert, erfolgen. Ferner können unterschiedliche
Anzahlen von Düsenrohren 30 an den
jeweiligen Aufnahmepositionen für
eine Spritze 6 angeordnet werden, wie durch die unterschiedlichen Anordnungen
bei Station I, Station II und Station III gezeigt ist.
Die Anzahlen der Düsenrohre
hängt von der
Geometrie der Spritze 6 bzw. eines zu schützenden
Gegenstandes und dem auszuführenden
Verarbeitungsschritt ab. Die Anordnung wird immer so gewählt, dass
der Gegenstand bzw. die Spritze 6 ausreichend durch das
umgebende Fluid vor Verunreinigungen geschützt werden kann. Im gezeigten
Beispiel in 14 und 15 sind an den einzelnen
Stationen unterschiedliche Anordnungen von Düsenrohren 30 zur Veranschaulichung
verschiedener Ausführungsformen
gezeigt. Tatsächlich
jedoch wird die Spritze 6 in derselben Anordnung von Düsenrohren 30 durch
das Karussell 40 bzw. den Lineartisch 42 von Station
zu Station gefördert
wie durch den Pfeil 4 und den Pfeil 7 angedeutet
ist.
-
- 2,
4
- Werkzeughälften
- 6
- Spritze
- 8
- Düsen
- 10
- Roboterarm
- 12
- Greifeinrichtung
- 14
- Glocke
- 16
- Öffnung
- 18,
20
- Greifer
- 22,
24
- Stellantriebe
- 26
- Gaseintrittsöffnung,
Düse
- 28
- Leitung
- 30
- Düsenrohre
- 32
- Düsen
- 34
- Rohrleitungssystem
- 36
- Spritzgussmaschine
- 38
- Weiterverarbeitungsanlage
- 40
- Karussell
- 42
- Lineartisch