Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein besonders nützliches
und flexibles Servicefahrzeug zur Ausführung von Handlungen oder Wartungsarbeiten
an einem ausgewählten Ziel-Raumfahrzeug
im Weltraum anzugeben. Weiterhin sollen ein Wartungssystem und ein
Verfahren zur Wartung eines ausgewählten Ziel-Raumfahrzeugs im Weltraum
angegeben werden.
Im
Hinblick auf das Servicefahrzeug wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit einem
Kommunikationsmodul, das im Hinblick auf seine Übertragungscharakteristik an
vorgegebene Empfangsparameter des ausgewählten Ziel-Raumfahrzeugs anpassbar
ist.
Die
vom Servicefahrzeug angebotenen Handlungen können alle Arten von Service-
oder Wartungsarbeiten umfassen, wie beispielsweise Wiederbetankung
mit Treibstoff, Anlieferung aller Arten von Material, Reparatur-
oder Wartungsarbeiten oder andere Arten geeigneter Aktivitäten. Diese
Arbeiten können
in ihrer Gesamtheit als ACR (Assembly, Convert and Repair) bezeichnet
werden. Die Mehrheit dieser ACR-Arbeiten sollte über Fernbedienung unterstützt durch
stereoskopische Mittel, Beleuchtungsmittel und Bandwerkzeuge zur
Unterstützung
beim Einfangen oder Ablegen von Werkzeugen und Einfangen oder Ablegen
von Austauschteilen und Einfangen oder Ablegen abmontierter Komponenten
durchgeführt
werden.
Die
Erfindung geht von der Überlegung
aus, das für
eine flexible und wirkungsvolle Wartung eines Ziel-Raumfahrzeugs
das Servicefahrzeug für
ein besonders niedrig gehaltenes Massenenergie- und/oder Treibstoff-Budget
ausgelegt werden sollte. Allerdings besteht ein erheblicher Bedarf
sowohl im Hinblick auf die erforderlichen Massen als auch auf die
erforderlichen Energien/Treibstoffe, um konstant eine zuverlässige Kommunikation
zwischen dem Servicefahrzeug und einer Bodenkontrollstation sicherzustellen,
insbesondere im Hinblick auf die vergleichsweise großen Entfernungen,
die zwischen der Bodenkontrolle und dem Servicefahrzeug in den erwarteten
Wartungsmissionen überwunden
werden müssen.
Um den Energieverbrauch an Bord des Servicefahrzeugs, der für die Aufrechterhaltung
eines zuverlässigen
Kommunikationskanals mit der Bodenkontrolle erforderlich ist, signifikant
zu verringern, ist das Servicefahrzeug dazu ausgelegt, Signale an
die Bodenkontrolle zu übermitteln,
indem das zu wartende Ziel-Raumfahrzeug als eine Relais-Station
genutzt wird. In diesem Konzept kann der Energiebedarf des Servicefahrzeugs
darauf beschränkt
werden, einen Kommunikationskanal mit dem Ziel-Raumfahrzeug aufrechtzuerhalten,
und dementsprechend kann die zur Bereitstellung dieser vergleichsweise
niedrigen Energiemengen erforderliche Masse – beispielsweise Akkumulatorenmasse – vergleichsweise
gering gehalten werden. Der größte Teil der
zur Aufrechterhaltung einer ordnungsgemäßen Kommunikation erforderlichen
Energie wird in diesem Konzept vom Ziel-Raumfahrzeug bereitgestellt, das
ohnehin zur Aufrechterhaltung eines Kommunikationskanals mit der
Bodenkontrolle ausgelegt ist. Um das Ziel-Raumfahrzeug zu diesem
Zweck nutzbar zu machen, ist das Servicefahrzeug derart konfigurierbar
ausgelegt, dass ein Kommunikationskontakt mit dem Ziel-Raumfahrzeug
hergestellt werden kann.
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Servicefahrzeug mit besonderer Betonung darauf ausgelegt,
das Ziel-Raumfahrzeug von übermäßiger oder
potentiell destruktiver Energiezufuhr vom Servicefahrzeug sicher
zu halten, wobei zusätzlich ein
vergleichsweise großer
Bereich an Entfernungen zum Ziel-Raumfahrzeug bereitgestellt wird,
innerhalb dessen zuverlässige
Kommunikation aufgebaut werden kann. Um diese kombinierten Ziele
zu erreichen, die sich im Hinblick auf die vom Servicefahrzeug abgestrahlte
Energie eigentlich widersprechen, ist das Servicefahrzeug vorzugsweise
für eine
variable oder einstellbare Ausgangsleistung seines Kommunikationsmoduls
ausgelegt. Zu diesem Zweck ist das Servicefahrzeug vorzugsweise
mit einem Kontrollmodul zur Vorgabe eines Sollwerts für eine Ausgangsleistung
des Kommunikationsmoduls ausgerüstet.
In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen wird der Sollwert für die Ausgangsleistung
in Abhängigkeit
der aktuellen Entfernung zwischen Servicefahrzeug und Ziel-Raumfahrzeug
und/oder der relativen Orientierung des Ziel-Raumfahrzeugs im Hinblick
auf das Servicefahrzeug gewählt.
Dementsprechend ist das Kontrollmodul vorteilhafterweise eingangsseitig
mit einem ersten Positionssensor verbunden, wobei der erste Positionssensor
einen für
die aktuelle Position des Servicefahrzeugs charakteristischen Datensatz liefert,
mit einem zweiten Positionssensor, wobei der zweite Positionssensor
einen für
die aktuelle Position des Ziel-Raumfahrzeugs charakteristischen
Datensatz liefert, und/oder mit einem Orientierungssensor, der einen
für die
aktuelle Orientierung des Ziel-Raumfahrzeugs in Bezug auf das Servicefahrzeug
charakteristischen Datensatz liefert, verbunden.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform,
die auch unabhängig
vom vorliegend angegebenen Kommunikationskonzept genutzt werden kann,
ist das Servicefahrzeug für
ein zuverlässiges und
leicht handhabbares Andocken am Ziel- Raumfahrzeug ausgelegt. Zu diesem Zweck
umfasst das Servicefahrzeug vorteilhafterweise ein Andocksystem,
das eine erste Hohlwelle aufweist, innerhalb derer eine zweite Welle
verschiebbar angeordnet ist, wobei die zweite Welle mit einer ansteuerbaren
Pfeilspitze versehen ist. Zum Zweck des Andockens wird die ansteuerbare
Pfeilspitze in das Abgassystem der Triebwerke des Ziel-Raumfahrzeugs über das
Wellensystem eingebracht. Sobald die Pfeilspitze in den Innenbereich
des Abgassystems eingebracht ist, wird die Pfeilspitze, vorzugsweise
eine Doppelpfeilspitze, angesteuert, um die Pfeilfinger voneinander abzuspreizen.
Durch eine Rückzugsbewegung
der Pfeilspitze über
das Wellensystem wird dann ein Verhaken der Pfeilspitze mit den
Seitenwänden
des Abgaskanals des Triebwerks bewirkt, so dass ein zuverlässiges Andocken
am Ziel-Raumfahrzeug gewährleistet
ist.
Im
Hinblick auf das Wartungssystem wird die oben genannte Aufgabe gelöst mit einem
Servicefahrzeug der oben beschriebenen Art, weiter ergänzt durch
eine Bodenkontrolleinheit zur Abgabe von Bedienbefehlen an das Servicefahrzeug.
Um das Ziel-Raumfahrzeug konsequent zur Weiterleitung von Kommunikationssignalen
vom Servicefahrzeug zur Bodenkontrolle in diesem Wartungssystem
nutzen zu können,
ist die Bodenkontrolleinheit vorteilhafterweise dafür ausgelegt,
Daten vom Servicefahrzeug unter Nutzung des Ziel-Raumfahrzeugs als
eine Relais-Station für
vom Servicefahrzeug emittierte Signale zu nutzen.
Das
Wartungssystem kann weiter ergänzt sein
durch eine Orbit basierte Versorgungsbasis für das Servicefahrzeug und/oder
durch ein Antriebsmodul, das an das Servicefahrzeug anbringbar ist.
Im
Hinblick auf das Verfahren zur Wartung eines ausgewählten Ziel-Raumfahrzeugs
im Weltraum wird die oben genannte Aufgabe gelöst, indem ein Servicefahrzeug
der genannten Art zur Ausführung ausgewählter Handlungen
am Ziel-Raumfahrzeug genutzt
wird, wobei Bediensignale vom Servicefahrzeug unter Nutzung des
Ziel-Raumfahrzeugs als Relais-Station für die Bediensignale an ein
Bodenkontrollmodul übertragen
werden.
Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass besonders preisgünstige
Vorrichtungen und Verfahren zur Ausführung besonders preisgünstiger
wissenschaftlicher Missionen vom Weltraum aus, die Verbrauchsgüter und/oder
robotische Einrichtungen erfordern, bereitgestellt werden. Weiterhin
werden besonders preisgünstige
Vorrichtungen und Methoden zur Änderung der
Orbits passive oder aktive Objekte im Weltraum aus beliebigen Gründen (Kollisionsvermeidung,
betrieblich) oder zur Beibehaltung der jeweiligen Position gegenüber Störkräften ebenso
ermöglicht
werden wie preisgünstige
Vorrichtungen und Verfahren zur Ausführung von Rekonfigurationen,
Wartungen und/oder Montageoperationen. Weiterhin betrifft die Erfindung
wiederverwendbare synergetische Vorrichtungen und Verfahren, um
auf preisgünstige
Weise eine Mehrzahl an objektnahen Operationen auszuführen wie
beispielsweise Inspektion eines operativen oder nicht operativen
Satelliten, Feststellung seines Status (seines Gewichts, seines
Temperaturprofils, der Status seiner Subsysteme) und/oder die preisgünstige Anlieferung
oder Wiederauffüllung
von Verbrauchsgütern
zu Raumfahrzeugen im Orbit oder zu Komplexen wie der internationalen
Raumstation.
Weiterhin
wird, ausgehend von einem einfachen, preisgünstigen, mit niedriger Antriebsleistung versehenen
Servicefahrzeug aus, eine Telekommunikationsverbindung hoher Bandbreite
zur Bodenkontrolle oder einem sonstigen Empfänger bereitgestellt, optional
gemeinsam mit einer einfachen Methode, ein Raumschiff unter Nutzung
von Teilen der von einem anderen Raumschiff bereitgestellten Telemetrie
zu kontrollieren, und/oder eine kostengünstige Vorrichtung und ein
Verfahren zur Ausnutzung von Telemetrieinformationen eines Raumfahrzeugs,
dessen Telemetriemittel auf sehr geringem Leistungsniveau senden.
Weiterhin stellt die Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Ausnutzung von Telemetrieinformationen eines Raumfahrzeugs bereit, dessen
Telemetriemittel auf niedrigem Leistungsniveau senden, wobei zusätzlich eine
Verschlüsselung vorgesehen
sein kann, bevor eine Weiterleitung über Bordmittel oder über Mittel
des zu wartenden Raumfahrzeugs erfolgt, und/oder einen kostengünstigen, einfach
gehaltenen mechanischen Zugriff zum Einfangen eines Satelliten vom
Inneren seiner Brennkammer her, und ein Verfahren zur Sicherung
dieser Halterung, resultierend in einem Paar von Fahrzeugen (Satellit
und Servicefahrzeug) von hoher Stabilität.
Ein
Weltraum basiertes Servicefahrzeug sollte, um zumindest ein Minimum
an Wartungsarbeiten wie beispielsweise Inspektionen bereitstellen
zu können,
mit einer oder mehreren Kameras und mit Mitteln zur Einrichtung
einer zugeordneten Kommunikationsverbindung hoher Bandbreite („High Bandwidth Communication
Link", HBCL) zur
Bodenkontrolle ausgerüstet
sein. Durch diese Verbindung stellt das Servicefahrzeug in Echtzeit
visuelle, infrarote oder andere Informationen hoher Bandbreite dem
Bedienpersonal in der Bodenstation zur Fernbedienung bereit. Die
besagte Verbindung erfordert umfangreiche Ressourcen (Leistung,
Telekommunikationsmittel), insbesondere wenn die Wartungsarbeiten
im geostationären
Ringbereich vorgenommen werden sollen.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst die Nutzung von Telekommunikationsmitteln des Zielsatelliten
zur Übermittlung
besagter Bilder an Fernbedienungs-Kontroller im Bodensegment, wobei von
dem üblicherweise
vorgeschlagenen Konzept einer direkten Verbindung zur Bodenstation
in autonomer Weise abgewichen wird. Das vorgeschlagene Servicefahrzeug
umfasst Sendemittel für
eine Signalübertragung
bei niedriger Sendeleistung und bei einer Frequenz eines operationsfähigen so
genannten „Up-Link-Transponders" des Ziel-Raumfahrzeugs, wobei
insbesondere das Videosignal angemessen moduliert wird. Der Satellit
soll dabei das konvertierte und verstärkte Signal durch den entsprechenden
so genannten „Down-Link-Transponder" weitersenden. Vorzugsweise
soll der „Up-Link-Transponder" des operativen Transponders,
der für
die genannte Verbindung ausgewählt
wurde, seine sonstige Operation während der Wartungsmission einstellen,
um eine ungehinderte Bildübertragung
zur Bodenkontrolle zu ermöglichen.
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
1 eine erste Version eines
Wartungssystems zur Ausführung
von Handlungen an einem ausgewählten
Ziel-Raumfahrzeug im Weltraum,
2 eine zweite Version eines
Wartungssystems zur Ausführung
von Handlungen an einem ausgewählten
Ziel-Raumfahrzeug im Weltraum,
3 ein Servicefahrzeug des
Wartungssystems nach 1 oder 2, angedockt an das Ziel-Raumfahrzeug,
4 eine schematische Struktur
des Kommunikationssystems des Servicefahrzeugs nach 3,
5 eine Versorgungsbasis
des Wartungssystems nach 1 oder 2,
6a, 6b eine flexible Speichereinheit der Versorgungsbasis
nach 5 in expandiertem (6a) und kontrahiertem (6b) Zustand,
7 eine schematische Ansicht
eines Ausrüstungs-
und Stauraums der Versorgungsbasis nach 5,
8a–8c einen
Roboter-Manipulator zur Verwendung im Innenraum des Ausrüstungs-
und Stauraums gemäß 7 in Seitenansicht (8a) in Aufsicht (8b) sowie einen Querschnitt
eines Schienensystems für
den Roboter-Manipulator (8c),
9 ein Andock- und Wiederbetankungsgestell
der Versorgungsbasis nach 5,
10a, 10b ein seitliches Anschlussbrett (10a) und ein oberes Anschlussbrett
(10b) des Andock- und
Wiederbetankungsgestells gemäß 9,
11 ein Einfangsystem, insbesondere
zur Verwendung in der Versorgungsbasis gemäß 5, und
12 eine Aktionsspitze für das Einfangsystem
gemäß 11.
Gleiche
Teile sind in allen Figuren mit den selben Bezugszeichen versehen.
Die
folgenden Bezeichnungen bedeuten:
Raumfahrzeug: jede Art eines
künstlich
erzeugten Apparats, der im Ganzen in den Weltraum gebracht wird
oder im Weltraum durch Montage hergestellt wird.
Satellit:
ein Raumfahrzeug, das einen grob vorherbestimmten Orbit um einen
Himmelskörper
(Planet, natürlicher
Satellit oder Sonne) eingenommen hat. Als „orbitale Elemente" werden diejenigen
Parameter bezeichnet, die den genannten Orbit definieren.
Delta-Geschwindigkeit:
die Zunahme oder Abnahme der Geschwindigkeit eines Raumfahrzeugs
im Hinblick auf seinen Bewegungsvektor, insbesondere durch die Einwirkung
einer Kraft, die Schub genannt wird, und die durch die Triebwerke
des Raumfahrzeugs bereitgestellt wird.
Totales Delta-Geschwindigkeits-Potential:
die kumulative Summe der Delta-Geschwindigkeiten, die ein Raumfahrzeug
während
seiner operativen Betriebsdauer erzeugen kann.
Geostationäres Objekt:
ein Objekt, das einen ostwärts
gerichteten zirkulären
Orbit um die Erde in einer Höhe
von etwa 35.786,4 km einnimmt. Die erhebliche Be deutung dieses Orbits
ergibt sich aus der Tatsache, dass das Objekt mit derselben Winkelgeschwindigkeit
rotiert wie die Erde und so in einer gewissen Länge oberhalb des Äquators
stabil sichtbar bleibt, so dass eine kontinuierliche Kommunikation mit
dem Objekt durch eine einzige, stabil ausgerichtete Antenne möglich ist.
Der Satelliten-Bezugspunkt ist stabil und befindet sich auf einer
bestimmten Länge
am Äquator.
Positionserhaltende
Manöver:
diejenigen Manöver, die
erforderlich sind, um ein Raumfahrzeug auf seine vorgegebene Position
(oder Trajektorie für
Missionen, die keinen stabilen Satelliten-Bezugspunkt aufweisen
wie beispielsweise Molniya) zu bringen oder dorthin zurückzumanövrieren.
Ausfallsicher:
eine technische Charakteristik einer Vorrichtung, die derart ausgelegt
ist, dass bei einem Ausfall aus irgendwelchen Gründen kein Risiko außer dem
Verlust der auslegungsgemäß vorgesehenen
Funktionen hervorruft.
Das
Wartungssystem 1 gemäß den 1 und 2 ist dafür ausgelegt, Handlungen an
einem ausgewählten
Ziel-Raumfahrzeug 2, insbesondere einem Ziel-Satelliten,
sowohl bei hoher Zuverlässigkeit als
auch bei geringen Treibstoff-Kostenanforderungen im Weltraum vorzunehmen.
In diesem Zusammenhang ist das Wartungssystem 1 dafür ausgelegt, die
Handlungen sowohl an so genannten kooperativen (oder kontrollierbaren)
Zielen wie in 1 gezeigt
oder an nicht kooperativen (oder nicht kontrollierbaren) Zielen
wie in 2 gezeigt vorzunehmen.
Um
Handlungen oder Wartungsarbeiten in einer großen Vielzahl möglicher
Emissionen vornehmen zu können,
werden typischerweise in jedem Missionstyp Einheiten verschiedener,
insbesondere dreier, Sorten verwendet. Diese verschiedenen Sorten von
Raumfahrzeugen in verschiedenartiger Anzahl, abhängig von der jeweiligen Mission,
kooperieren in synergetischer Weise, um die Handlungen oder Wartungsarbeiten
am Ziel-Raumfahrzeug 2, entweder kooperativ oder nicht
kooperativ, vorzunehmen.
Als
erstes Element umfasst das Wartungssystem 1 einen als Versorgungsbasis 4 dienendes Modul
in der Art eines Mutterschiffs für
weitere Elemente. Das zweite Element, ein Servicefahrzeug 6, hat
die Aufgabe des eigentlichen Handlungsanbieters zum Ziel-Raumfahrzeug 2 und
kann ebenfalls als „Utility
Agent Service Vehicle" bezeichnet
werden. Ein drittes Element ist ein Antriebsmodul 8, möglicherweise
eine Untereinheit des Servicefahrzeugs 6, das für permanente
Orbit-Wartungsmaßnahmen
an einem kooperativen Ziel geeignet ist. Als viertes Element kann
ein spezialisiertes Raumfahrzeug 10 für Missionen mit nicht kooperativen
Zielen oder zur Ausführung
spezialisierter Reparatur- oder Telekommunikations-Vermittlungsdienste,
auch als „Escort Agent" bezeichnet, vorgesehen
sein.
Durch
die Verwendung des Wartungssystems 1 kann die bereits vorhandene
Flotte an Raumfahrzeugen adäquat
gewartet und verbessert werden und zukünftige Raumfahrzeuge können zu
wesentlich geringeren Kosten, mit wesentlich geringeren Massen und
in wesentlich geringerer Bauzeit, produziert werden, wobei die fortschrittlichen
Reparatur- und Aufwertungsfähigkeiten
der Wartungsflotte des Wartungssystems 1 genutzt werden.
Dadurch wird die Betriebs-Lebensdauer eines Raumfahrzeugs vergrößert, dessen
Fähigkeiten
ausgeweitet und das Problem des Weltraumschrotts verringert. In
diesem Zusammenhang ist das Wartungssystem 1 dafür ausgelegt,
eine Vielzahl von ihrer Natur und Komplexität nach einander unähnlichen
Operationen vorzunehmen. Im Allgemeinen wäre ein einziges Wartungsfahrzeug,
das alle potentiellen Eigenschaften aufweisen würde, viel zu aufwendig zu konstruieren, wie
eine Vielzahl von Studien gezeigt hat. Weiterhin würden Größe und Gewicht
eines derartigen allumfassenden Wartungsfahrzeugs das Risiko und
die Betriebskosten erheblich steigern. Unter Berücksichtigung der vergleichsweise
großen
Vielzahl an Missionstypen, und dass hochgradige und oftmalige Wechsel
in der Geschwindigkeit erforderlich sein können, würde sich jede Einsparung im
erforderlichen Gesamtgewicht vielfach rentieren.
Aus
diesem Grund ist das Servicefahrzeug 6 für eine besondere
Gewichtsersparnis und Flexibilität ausgelegt.
Dieses Hauptziel wird durch die fundamentale Auslegungsphilosophie
erreicht, dass es spezifisch für
eine Fernsteuerung durch eine Verbindung hoher Bandbreite über das
eigentliche Ziel-Raumfahrzeug selbst ausgelegt ist. In dieser Hinsicht
bleibt es trotz seiner kleinen Abmessungen für eine vergleichsweise lange
Zeitspanne autonom von der Versorgungsbasis 4, und es erhält Wiederverwendungspotential
durch die Mittel der Versorgungsbasis 4. Um dementsprechend
niedrigen Energieverbrauch und die korrespondierenden Einsparungen
im Gewicht (insbesondere für
Energiespeichereinheiten wie beispielsweise Batterien) zu ermöglichen,
ist das Servicefahrzeug 6 dafür ausgelegt, mit einem Bodenkontrollmodul 12 über eine
Relais-Station zu kommunizieren. Im operativen Modus, wie in 1 gezeigt, wird das Ziel-Raumfahrzeug 2 an
sich für
Relais-Aufgaben verwendet. Wie durch die Pfeile 14, 16 angedeutet,
werden die vom Servicefahrzeug 6 emittierten Signale zum
Ziel-Raumfahrzeug 2 übertragen,
so dass aufgrund der vergleichsweise großen räumlichen Nähe nur geringe Übertragungsleistungen
erforderlich sind. Das Servicefahrzeug 6 emittiert die
Signale zum Ziel-Raumfahrzeug 2 in einer Weise, dass das
Ziel-Raumfahrzeug 2 dazu verwendet wird, die Signale zum
Bodenkontrollmodul 12 weiterzuleiten, wobei die für diesen Zweck
erforderlichen (vergleichsweise hohen) Übertragungsleistungen über seine
bordeigenen Energiequellen bereitgestellt werden.
Für den Fall,
dass ein nicht kooperatives Ziel-Raumfahrzeug gewartet werden soll,
wie es beispielsweise in 2 gezeigt
ist, kann das Servicefahrzeug 6 von einem spezialisierten
Raumfahrzeug 10 begleitet werden, das in diesem Zusammenhang die
erforderliche Übertragungsleistung
bereitstellt.
Um
die beabsichtigte Verwendung des Ziel-Raumfahrzeugs 2 als
Relais-Station zu ermöglichen,
ist das Servicefahrzeug 6 mit einem Kommunikationsmodul
ausgerüstet,
das so konfiguriert werden kann, dass es mit einem beliebigen Ziel-Raumfahrzeug 2 kommunizieren
kann, um es derart anzusteuern, dass es eintreffende Signale zum
Bodenkontrollmodul 12 weiterleitet.
Das
Servicefahrzeug 6 ist im Detail in 3 in einer Position angedockt an das
Ziel-Raumfahrzeug 2 gezeigt. Innerhalb eines Außengehäuses 20 ist
eine Mehrzahl von Service-Einheiten (nicht im Detail gezeigt, aber
geeignet ausgewählt,
um die vorgesehenen Handlungen ausführen zu können) angeordnet. Am Außengehäuse 20 ist
ein lösbares
Antriebssystem 22, hauptsächlich basierend auf der Verwendung
von konventionellen Triebwerken, angebracht. Um in eine feste Verbindung
mit dem Ziel-Raumfahrzeug 2 nach der endgültigen Annäherungsphase
eingehen zu können,
ist das Servicefahrzeug 6 mit einem Andocksystem 24 ausgerüstet, das für ein Zusammenwirken
mit dem Abgassystem 25 des Ziel-Raumfahrzeugs 2 ausgelegt
ist. Um visuelle Informationen für
die endgültige
Annäherung
bereitzustellen, oder um das Ziel-Raumfahrzeug 2 inspizieren
zu können,
ist eine Anzahl von Kameras am Außengehäuse 20 angeordnet.
Das
Servicefahrzeug 6 ist mit einem eingebauten Kommunikationssystem 28 ausgerüstet, das datenseitig
mit einem Höhen-
und Orbitkontrollsystem 30 des Servicefahrzeugs 6 verbunden
ist. Das Kommunikationssystem 28 ist dafür ausgelegt,
bei einer ausreichenden Annäherung
einen Kommunikationskanal mit dem so genannten „Up-Link-Kommunikationskanal" des Ziel-Raumfahrzeugs 2 aufzubauen.
Zu diesem Zweck richtet das Kommunikationssystem 28, wie
durch die gestrichelte Linie 32 angedeutet, einen Kommunikationskanal
mit einem Empfänger 34 des
Up-Link-Kanals des Ziel-Raumfahrzeugs 2 ein. Über diesen
Kommunikationskanal übermittelt
das Kommunikationssystem 28 Kommandos oder Signale auf
einem vergleichsweise geringen Ausgangsleistungsniveau, die innerhalb
des Ziel-Raumfahrzeugs 2 zu dessen Sender 36 des
so genannten „Down-Link-Kanals" des Ziel-Raumfahrzeugs 2 weitergeleitet
werden. Wie durch den Pfeil 38 angedeutet, werden die Signale
sodann durch den „Down-Link-Kanal" zum Bodenkontrollmodul 12 mit vergleichsweise
hoher Übertragungsleistung
weitergeleitet, wobei die erforderliche Energie von den worteigenen
Energiequellen des Ziel-Raumfahrzeugs 2 entnommen
wird. Für
eine erleichterte Manövrierung relativ
zum Ziel-Raumfahrzeug 2 ist das Servicefahrzeug 6 mit
einer Lasereinheit 39 ausgerüstet, die zur Ermittlung der
Entfernung des Servicefahrzeugs 6 vom Ziel-Raumfahrzeug 2 ausgelegt
ist.
Das
Andocksystem 24 des Servicefahrzeugs 6 umfasst
im Wesentlichen eine Hohlwelle 40 und eine als Manipulatoreinheit
vorgesehene Welle 42 innerhalb der Hohlwelle 40,
die angetrieben durch einen ausfallsicheren Mechanismus 44,
der ein Ausfahren, ein Zurückziehen
oder eine Rotation der Hohlwelle 40 ermöglicht. Am freien Ende der
Welle 42 ist eine doppelte aufklappbare Pfeilspitze 46 (wobei
ein Pfeil kleiner als der andere ist) angeordnet. Die doppelte,
aufklappbare Pfeilspitze 46 öffnet durch Zurückziehen
der Welle 42 und eine ebene Oberfläche um die Welle 42 herum,
um gleichmäßigen Kontakt
der Frontfläche 48 des
Servicefahrzeugs 6 mit dem Düsenring 50 des Auslasskanals 52 des Ziel-Raumfahrzeugs 2 zu
ermöglichen,
so dass im eingehakten Zustand eine hohe Stabilität gewährleistet
ist.
Die
Andockmethode besteht im Wesentlichen aus den folgenden Phasen:
Ausrichten der Hohlwelle 40 auf den Düsenring 50, Einbringen
der Welle 42 in die Brennkammer 54 des Ziel-Raumfahrzeugs 2, Öffnen der
Pfeilspitzen, falls erforderlich Rotation mit schrittweisem Zurückziehen,
endgültiges Zurückziehen
der Hohlwelle 40 und ausfallsicheres Verhaken der doppelten
Pfeilspitze 46 mit dem Inneren der Brennkammer 54.
Beim
Annähern
an das Ziel-Raumfahrzeug 2 sollten die Seiten der Pfeile
im Wesentlichen parallel zur Hohlwelle 40 ausgerichtet
sein. Die Hohlwelle 40 wird auf das Zentrum der Brennkammer 54 durch
den Düsenring 50 hindurch
hinzubewegt, und wenn der Rand der Brennkammer 54 durchlaufen
wird, werden die Seiten der Pfeilspitzen weit bis hin zum Maximum geöffnet, wobei
durch ein Zurückziehen
der Welle 42 ein Einrasten innerhalb der Brennkammer 54 erreicht wird.
Wenn die Ausrichtung zwischen Servicefahrzeug 6 und Ziel-Raumfahrzeug 2 als
ausreichend angesehen wird, wird die Sicherungsphase gestartet. Falls
nicht, zieht der Mechanismus 44 die Hohlwelle 40 zurück und rotiert
die Welle 42 in sukzessiven Schritten so lange, bis die
gewünschte
Ausrichtung erreicht ist. Anschließend zieht der Mechanismus 44 langsam
und sicher die Hohlwelle 40 zurück, so lange, bis die Oberfläche des
Servicefahrzeugs 6 den Düsenendring des Ziel-Raumfahrzeugs 2 erreicht und
sich dort anpresst. Die Welle 42 wird in dieser Position
ausfallsicher gesichert und wird lediglich auf ausdrückliches
Kommando oder bei einem generellen Systemausfall gelöst. Im Fall
eines Energieausfalls oder eines mechanischen Fehlers oder eines Ablauffehlers
wird die Welle 42 in ihrer natürlichen Position über eine
Feder gehalten, die die Pfeilspitzen zum Schließen zwingt. Ein unabhängig mit
Energie bespeister Zeitnehmer kontrolliert den Sicherungsmechanismus.
So lange wie ein Anomalitätsdetektor
keine das Ziel-Raumfahrzeug 2 bedrohende Anomalie entdeckt,
hält die
Welle 42 die Pfeilspitzen offen. Falls eine bedrohliche
Anomalie detektiert wird, wird die Welle 42 frei gelassen
und, erzwungen durch die Feder, lässt die Pfeilspitzen schließen. Jede
beliebige Vorwärtsbewegung
des Ziel-Raumfahrzeugs 2 lässt das Servicefahrzeug 6 dann
frei im Weltraum schweben.
Die
Struktur des Kommunikationssystems 28 des Servicefahrzeugs 6 ist
schematisch in 4 gezeigt.
Als Schlüsselkomponente
umfasst das Kommunikationssystem 28 ein Kommunikationsmodul 60,
das derart ausgelegt ist, dass es im Hinblick auf seine Übertragungscharakteristik
an vorgegebene Empfangsparameter des ausgewählten Ziel-Raumfahrzeugs 2 anpassbar
ist. Dementsprechend kann durch geeignete Konfigurierung des Kommunikationsmoduls 60 eine
Kommunikation mit jeder beliebigen Art von Ziel-Raumfahrzeugen 2 aufgebaut
werden, so dass das Servicefahrzeug 6 unter Nutzung des
Ziel-Raumfahrzeugs 2 zur Weiterleitung von Signalen ferngesteuert
werden kann.
Das
Kommunikationsmodul 60 umfasst einen Multiplexer 62,
der mit einem Signalmodulator 64 verbunden ist. Der Multiplexer 62 generiert
gemeinsam mit dem Modulator 64 die zu übermittelnden Signale. Zu Übertragungszwecken
umfasst das Kommunikationsmodul 60 weiterhin einen Sender 66 in Verbindung
mit dem Modulator 64. Zur Konfigurierbarkeit ist der Sender 66 mit
einem Kontrollmodul 68 versehen, das, sobald es mit dem
erforderlichen Datenformat versehen wird, die Übertragungscharakteristik des
Senders 66 auf Softwarebasis rekonfigurieren kann. Weiterhin
ist der Sender 66 des Kommunikationsmoduls 60 austauschbar.
Dementsprechend kann die Konfigurierung oder Anpassung des Kommunikationsmoduls 60 alternativ
auch hardwareseitig erfolgen, indem ein alternativer Sender 66 bereitgestellt
wird. Da es eine Vielzahl von Satellitentypen oder Kategorien gibt,
wird die Konfigurierung vorzugsweise auf Hardwarebasis ausgeführt, d.
h. durch Ersetzen des Senders 66, falls eine Rekonfigurierung
zwischen verschiedenen Ziel-Raumfahrzeug-Kategorien erforderlich
ist, wohingegen die Rekonfigurierung vorzugsweise auf Softwarebasis
ausgeführt
wird, d. h. durch Reprogrammierung des Kontrollmoduls 68,
wenn die Rekonfigurierung zwischen verschiedenen individuellen Ziel-Raumfahrzeugen derselben
Kategorie gewünscht
wird.
Eingangsseitig
ist der Multiplexer 62 mit einem Verschlüsseler 70 verbunden,
der seinerseits seine Eingangsdaten von einer Kamera 72 und/oder einem
Entfernungssensor 74 erhält. Weiterhin ist der Multiplexer 62 eingangsseitig
auch mit einem Telemetrie-System, angedeutet durch den Pfeil 76,
verbunden.
Im
Hinblick auf seine Ausgangsleistung ist der Sender 66 einstellbar,
so dass sichergestellt werden kann, dass die abgestrahlte Leistung
das Ziel-Raumfahrzeug 2 aufgrund großer räumlicher Nähe nicht gefährdet oder
sogar zerstört.
Dementsprechend ist der Sender 66 mit einem Kontrollmodul 78 ausgerüstet, das
zur Vorgabe eines geeigneten Sollwerts für die Ausgangsleistung ausgelegt
ist. Das Kontrollmodul generiert den Sollwert für die Ausgangsleistung vorzugsweise
auf der Grundlage einer Signalstärke,
empfangen vom Ziel-Raumfahrzeug 2, die für die relative
Entfernung des Servicefahrzeugs 6 vom Ziel-Raumfahrzeug 2 charakteristisch
ist. Dementsprechend ist das Kontrollmodul 78 eingangsseitig
mit einem Empfänger 80 des
Kommunikationssystems 28 verbunden. Der Empfänger 80, der
eingangsseitig Signale vom Ziel-Raumfahrzeug 2 – wie durch
den Pfeil 82 angedeutet – empfängt, ist ausgangsseitig mit
dem allgemeinen Datenverwaltungssystem des Servicefahrzeugs 6 über einen
Demodulator 84 verbunden. Weitere Komponenten, wie ein
Andocksystem 86, der Entfernungssensor 74 direkt über eine
Zweigleitung 88, Rückstrahler 90,
die hauptsächlich
für das
Andocken anderer Raumfahrzeuge genutzt werden, oder ein optionales
Wiederbetankungsmodul 92 sind ebenfalls mit einem Befehls-Bus-
oder generellen Datenverarbeitungssystem des Servicefahrzeugs 6 verbunden.
Darüber hinaus
umfasst die funktionelle Zusammensetzung des Bus-Systems des Servicefahrzeugs 6 folgende
Untersysteme: ein Strukturuntersystem, das Daten verwaltungssystem
(„Data
Handling Subsystem",
DHSS), ein Energie-Untersystem („Electric Power Subsystem", EPS), ein thermisches Kontroll-Untersystem
(„Thermal
Control Subsystem", TCS),
ein Höhen-
und Orbitkontroll-Untersystem („Attitude Orbit Control Subsystem", AOCS), ein Telemetrie-Nachverfolgungs-
und -Kontroll-Untersystem („Telemetry
Tracking and Control Subsystem",
TT&C) und ein
Antriebs-Untersystem („Proportion
Subsystem", PSS),
wobei diese Systeme unter Verzicht auf Redundanzen ausgelegt sind.
Trotz
der Tatsache, dass diese Untersysteme in der Mehrzahl aller Raumfahrzeuge
grundsätzlich
vorhanden sind, ist das Bus-System des Servicefahrzeugs 6 insbesondere
durch einen vergleichsweise niedrigen Auslegungsbedarf hinsichtlich
der respektiven Untersysteme gekennzeichnet, insbesondere durch
Fokussierung auf die Mission und den Verzicht auf Redundanz. Der
Verzicht auf Redundanz ist insbesondere durch die Fähigkeit
gerechtfertigt, dass für
den Fall des Ausfalls einer beliebigen Flotteneinheit diese mittels
eines weiteren Servicefahrzeugs 6 oder eines spezialisierten
Raumfahrzeugs 10 wieder aufgegriffen und anschließend in der
Versorgungsbasis 4 repariert werden kann.
Insbesondere
besteht das Energieversorgungsuntersystem aus kleinen Solarzellengittern,
die in der Lage sind, zumindest einen Teil der für die Mission erforderlichen
Energie zu produzieren. Eine Aufladung der Energiespeicher beim
Start der Mission wird vor deren Start an der Versorgungsbasis 4 durchgeführt. Dementsprechend
sind die Batterien des Servicefahrzeugs 6 unterdimensioniert,
da bei ausreichender Nähe
zur Versorgungsbasis 4 die Telemetrie über die Versorgungsbasis 4 weitervermittelt werden
kann, wobei in der Flugphase – falls
notwendig – eine
direkte Kommunikation mit der Erde erfolgen kann, und wobei in der
Annäherungsphase
an das Ziel-Raumfahrzeug 2 die Weiterleitung durch das Ziel-Raumfahrzeug 2 erfolgen
kann. Bei ausreichender Nähe
zum Ziel-Raumfahrzeug 2 wird dieses als Relais-Station
sowohl für
das Telemetrie-System als auch für
die Ausgangsdaten genutzt. Das Energieversorgungsuntersystem wird
im Gegensatz zu den üblichen
Konzepten nicht für
die Verbindung hoher Bandbreite zur Unterstützung der Fernbedienbarkeit oder
für robotische
Einheiten genutzt. Im Hinblick darauf, dass das Energieversorgungsuntersystem
eines typischen Raumfahrzeugs ungefähr 30 % von dessen Massenerfordernissen
ausmacht, ist diese Einsparung von besonderer Bedeutung.
Der
TT&C-Sender ist
mit niedriger Bit-Rate ausgelegt und durch die Verwendung einer
anpassbaren Leistungskontrolle ( „Adaptive Power Control", APC) gekennzeichnet.
Die TT&C-Sender
können
in ausreichender Nähe
zum Ziel-Raumfahrzeug 2 ausgeschaltet werden. In diesem
Fall werden die Telemetrie und die Fernsteuerung durch die Nutzlast
weitergeleitet.
Um
Andockmanöver
und sonstige Operationen vorzunehmen, richtet das Servicefahrzeug 6 eine
Vorwärtsverbindung
mit den Fernbedienungseinheiten, vorzugsweise bei dem Bodenkontrollmodul 12,
und eine Rückwärtsverbindung
ein, die beide über
das Ziel-Raumfahrzeug 2 geleitet werden. Die Vorwärtsverbindung
wird dabei wie folgt aufgebaut: Der Verschlüsseler 70 des Servicefahrzeugs 6 empfängt zwei
Eingangssignale, eines für
das Signal der Kamera 72 und eines für den Entfernungssensor 74, und
erzeugt zwei verschlüsselte
Signale für
das Kamerasignal bzw. das Entfernungssignal. Der Multiplexer 62 empfängt diese
beiden Signale und zusätzlich das
verschlüsselte
Telemetriesignal vom Datenverwaltungssystem des Buses und multiplext
die drei, wodurch ein zusammengesetztes Signal erzeugt wird. Der
Modulator 64 empfängt
das zusammengesetzte Signal, erzeugt daraus ein moduliertes Signal und
speist dieses in den Sender 66, der das eingespeiste Signal
verstärkt
und an den Up-Link-Empfänger
eines Kanals des Ziel-Raumfahrzeugs 2 übermittelt. Das Ziel-Raumfahrzeug 2 empfängt das
Signal und leitet es an die Bodenkontrolle weiter. Das übermittelte
Signal trifft über
das Bodenkontrollmodul 12 in einem Missions-Kontroll-Zentrum
zur weiteren Analyse und zielgerichteten Weiternutzung ein.
Die
Fernbediener im Missions-Kontroll-Zentrum erzeugen Fernbefehle für das Servicefahrzeug 6,
die in die Fernbefehle für
das Ziel-Raumfahrzeug 2 eingebettet werden. Die Fernbefehle
für das
Service-Raumfahrzeug 6 werden dabei mit einer Kennung versehen,
sie lediglich zu reflektieren und nicht im Ziel-Raumfahrzeug 2 auszuführen. Nach
dem Empfang der Fernbefehle reflektiert das Ziel-Raumfahrzeug sie
aus dem Telemetriekanal. Dieses reflektierte Signal kann leicht
durch den Telemetrie-Empfänger
des Service-Raumfahrzeugs 6 abgefangen werden.
Der
Empfang der Fernbedienbefehle wird wie folgt durchgeführt: Der
Telemetrie-Empfänger empfängt die
Gesamtheit der Telemetriedaten des Ziel-Raumfahrzeugs 2 und
erzeugt ein Signal, das zur Demodulation an den Demodulator 84 weitergegeben
wird. Nach der Demodulation wird das verbleibende Signal zum allgemeinen
Datenverarbeitungssystem des Busses und insbesondere an die Anwendungssoftware
weitergegeben, wo die Analyse der Telemetriedaten durchgeführt wird,
um diejenige Information herauszufiltern, die aus Kommandobefehlen
für das
Service-Raumfahrzeug 6 besteht.
Die
wesentlichen Betriebsarten des Service-Raumfahrzeugs 6 im
Hinblick auf eine Mission sind der Reisemodus von der Versorgungsbasis 4, die
als Startplattform für
jede Mission dient, Annäherung
an das Ziel-Raumfahrzeug 2 (Rendezvous und Fernbedienung),
Rückkehr
vom Ziel-Raumfahrzeug 2 zur Versorgungseinheit 4,
und Verbleib an der Versorgungsbasis 4 so lange, bis die
nächste
Mission für das
jeweilige Service-Raumfahrzeug 6 gestartet wird.
Auf
der Reise von der Versorgungsbasis 4 zum Ziel-Raumfahrzeug 2 („Cruise
Mode") bewegt sich
das Servicefahrzeug 6 von der Versorgungsbasis 4 zum
Ziel-Raumfahrzeug 2 allein
und autonom unter Verwendung eines Sternennavigators. Die Ausgangsleistung
des Telemetriesystems des Busses wird dabei derart eingestellt,
dass eine Telemetrieverbindung vom TT&C entweder durch die Versorgungsbasis 4 oder
durch das Ziel-Raumfahrzeug 2 eingerichtet werden kann.
Falls beides aufgrund großer
Entfernungen nicht möglich
sein sollte, kann das Service-Raumfahrzeug 6 im notwendigen
Bereich seiner Reise von einem spezialisierten Raumfahrzeug 10 eskortiert
werden, das als Relais-Station zur Weiterleitung von Telemetriedaten
und Fernkommandos von einem Bodenkontrollmodul 12 zum Servicefahrzeug 6 und
umgekehrt genutzt werden kann, so dass das Ser vicefahrzeug 6 in
jeder Phase der Reise trotz seiner begrenzten bordeigenen Sende- und
Treibstoffkapazitäten
operativ bleibt.
Zum
Rendezvous und für
die Fernbedienung während
der Reisephase von der Versorgungsbasis 4 in die Nähe des Ziel-Raumfahrzeugs 2 werden
die Sternbilder der Kameras 26 für eine autonome Navigation
genutzt. Während
der Annäherungs-
und Rendezvousphasen wird das Servicefahrzeug 6 mittels sukzessiver
Kommandozyklen gesteuert, bis ein sicheres Andocken gewährleistet
ist.
In
jedem Kommandozyklus wird in Echtzeit das Ausgangssignal der Kameras 26 verschlüsselt, gemultiplext
und gemeinsam mit Telemetrieinformation des Servicefahrzeugs 6 moduliert
(und optional mit dem Ausgang des Entfernungssensors 74).
Das resultierende Signal wird über
den Sender 66 niedriger Leistung an einen Up-Link-Kanal
des Ziel-Raumfahrzeugs 2 durch dessen Up-Link-Antenne übertragen.
Das Ziel-Raumfahrzeug 2 leitet dieses Signal durch seinen
jeweiligen Down-Link-Kanal zur Bodenkontrolleinheit 12 weiter,
die insbesondere Teil einer Bodenstation oder eines Missionskontrollzentrums sein
kann. Der Empfänger
der Bodenkontrolleinheit 12 empfängt das zusammengesetzte Signal,
demoduliert und demultiplext es und entschlüsselt anschließend die
Bild-, Telemetrie- und Entfernungssensorsignale und leitet sie zum
Missionskontrollzentrum weiter. Die Telemetrieinformationen und
die Entfernungssensorinformationen werden im Missionskontrollzentrum
aufgezeichnet, analysiert und zur Ermittlung verschiedener abgeleiteter
verwendet, um die Bewegungsbefehle des Fernbediensystems zu optimieren.
Diese Optimierung kompensiert insbesondere Änderungen in der Treibstoffmasse,
Triebwerkeffizienz, Treibstofftemperatur, Brennkammertemperatur
und andere wesentliche Faktoren, die durch Bedienpersonal in Echtzeit
nur schwierig gehandhabt werden können. Das Echtzeitbild zusammen
mit der zusammengefassten Entfernungsinformation und anderen rendezvousspezifischen
Informationen (relative Winkel, zeitfensterkritische Schritte, Treibstoffreserven,
etc.) werden auf Virtual-Reality-Überkopf-Anzeige-Systemen einer
Mehrzahl von Bedienern angezeigt.
Diese
Bediener haben die Kontrolle über Stellglieder,
die geeignete Kommandos erzeugen und der besagten Optimierung unterwerfen.
Die optimierten Fernbedienbefehle werden in spezielle Telekommandos
des Ziel-Raumfahrzeugs 2 gepackt und vom Missionskontrollzentrum
an die Sendeeinheit der Bodenkontrolleinheit 12 weitergeleitet,
verschlüsselt,
moduliert und als Teil des Datenstroms zum Ziel-Raumfahrzeug 2 mit
geeigneter Identifizierung gesendet.
Die
Telekommandos, die an das Servicefahrzeug 6 adressiert
sind, werden vom Down-Link-Kanal des TT&C des Ziel-Raumfahrzeugs 2 reflektiert und
vom TT&C-Empfänger des
Servicefahrzeugs 6 aufgefangen. Die aufgefangenen Telemetriesignale werden
demoduliert und entschlüsselt
und ein Telekommando-Filter überprüft die Telemetriedaten
und wählt
die an das Service-Raumfahrzeug 6 adressierten Telekommandos
aus. Diese Telekommandos werden sodann ausgeführt, wobei neue Telemetrie erzeugt
wird, die ihrerseits verschlüsselt,
mit den Ausgängen
der Kamera 26 und dem Entfernungssensor 74 gemultiplext,
moduliert und anschließend zum
ausgewählten
Up-Link-Kanal des Ziel-Raumfahrzeugs 2 gesendet wird.
Diese
Kommandozyklus wird solange wiederholt, bis das Andocksystem 24 sicher
innerhalb der Brennkammer 54 des Ziel-Raumfahrzeugs 2 befestigt
ist.
Nach
Beendigung der Mission oder bei Treibstoffmangel kehrt das Servicefahrzeug 6 zur Versorgungsbasis 4 zum
Verbleib dort bzw. zum Wiederbetanken zurück.
In
der Nähe
der Versorgungsbasis 4 werden die Manöver des Servicefahrzeugs 6 durch
die Überwachungseinrichtungen
der Versorgungsbasis 4 unterstützt. Das Servicefahrzeug 6,
das durch die Sensoren der Versorgungsbasis 4 unterstützt wird,
vollzieht vorzugsweise ein automatisches Andocken an der Versorgungsbasis 4.
Allerdings kann auch ein manuell fernbedientes Andocken vorgesehen
sein.
Im „Ausruh-Modus", also im abrufbereiten Wartestatus,
verbleibt das Servicefahrzeug 6 vorzugsweise in der Versorgungsbasis 4,
vorzugsweise in einem Speichermodul, das nur sehr geringe Ressourcen
verbraucht. Es ist vorgesehen, dass bei voller Installation eine
Vielzahl von Servicefahrzeugen 6 in einer einzigen Versorgungsbasis 4 stationiert
sind, wobei einige Variationen in Größe und Schnittstellen vorgesehen
sind, die spezifischen Arten oder Kategorien von Ziel-Raumfahrzeugen 2 entsprechen, oder
um einem vorgegebenen Typ- oder Service-Level für das Ziel-Raumfahrzeug 2 besser
zu entsprechen.
Für den Fall,
dass das Ziel-Raumfahrzeug 2 spezielle Wartungsarbeiten
von Untersystemen der Versorgungsbasis 4 erfordert (z.
B. robotische Fähigkeiten),
kann das Servicefahrzeug 6 genutzt werden, um das Ziel-Raumfahrzeug 2 zur
Versorgungsbasis 4 für
die Wartungsarbeiten zu verbringen und es anschließend zurück zur vorgesehenen
Position zu schaffen.
Das
Servicefahrzeug 6 kann in Abhängigkeit von der geplanten
Missionsdauer mit zusätzlichen Treibstoffreserven
und einem Treibstoffversorgungssystem ausgerüstet sein. In einer anderen
Abwandlung kann das Servicefahrzeug 6 dazu vorgesehen sein,
eine Vielzahl von Missionen mit Zusatzkomponenten auszuführen. Beispielsweise
könnte
ein Servicefahrzeug 6 mit Bohrmitteln und Endoskopen ausgerüstet sein,
um in Kombination mit einem spezialisierten Raumfahrzeug 10 Diagnose-
oder Nachforschungsarbeiten an anderen Raumfahrzeugen vorzunehmen.
Das
Antriebsmodul 8 des Servicefahrzeugs 6 wird hauptsächlich zur
Einhaltung des Orbits eines Ziel-Raumfahrzeugs 2 und potentiell
zur Bereitstellung von Treibstoff für ein Ziel-Raumfahrzeug 2 genutzt.
Das Antriebsmodul 8 umfasst eine Anzahl von Elementen des
Servicefahrzeugs 6. Insbesondere kann das Bus-System des
Antriebsmoduls 8 Teil des Höhen- und Orbitkontrollsystems
sein, wenn es sich ausschließlich
um eine Antriebsmission handelt. Die Nutzlast besteht dabei aus
einem ausfallsicheren Andockmechanismus, identisch mit dem des Servicefahrzeugs 6,
und aus einem TT&C,
das mit demjenigen des Ziel-Raumfahrzeugs 2 auf eine Weise ähnlich zum
Konzept des Service-Raumfahrzeugs 6 kommuniziert. Dieses
TT&C umfasst
einen Telemetrie-Empfangs-Demodulator-Decodier-Kommando-Auswahleinheit
und einen Verschlüsselungs-Modulator-Sender,
der an den Up-Link-Kanal des TT&C-Kanals
oder eines anderen Kanals, vorzugsweise des Ziel-Raumfahrzeugs 2, übermittelt.
Das
Antriebsmodul 8 weist elektrische und Datenschnittstellen
zum Ankoppeln an entsprechende Einheiten des Servicefahrzeugs 6 und
optional einen Treibstoffeinlass auf. Es ist an allen Seiten mit Rückstrahlern
versehen, die automatisches Andocken eines Servicefahrzeugs 6 erleichtern.
Das Antriebsmodul 8 kann genutzt werden, um weitergeleitet
und an einem Ziel-Raumfahrzeug 2 mittels des Servicefahrzeugs 6 angebracht
zu werden. Falls der für
die Mission vorgesehene Treibstoff ausgeht, kann es zusätzlichen
Treibstoff über
ein Betankungs-Servicefahrzeug 6 erhalten. Die Rückkehr zur
Versorgungsbasis 4 könnte
dann ein weiteres Servicefahrzeug 6 zur Begleitung erfordern.
Im Falle eines kritischen Ausfalls wird der ausfallsichere Mechanismus automatisch
gelöst.
Der
Grad der Redundanz im Antriebsmodul 8 ist an die Anforderungen
der Missionen anpassbar. Ein Antriebsmodul 8 für ein Ziel-Raumfahrzeug 2 ohne
Treibstoffreserven ist vorzugsweise voll redundant ausgestattet.
Ein Antriebsmodul 8 für
ein Ziel-Raumfahrzeug 2 mit ausreichenden Treibstoffreserven
für einige
Monate Betriebsdauer kann hingegen ohne jegliche Redundanz ausgelegt
sein.
Im
vollumfänglichen
Einsatz des Wartungssystems 1 kann eine Mehrzahl von Versorgungsbasen 4 verfügbar gehalten
werden. Die bevorzugte Positionierung als Anfangspunkt ist der geostationäre Ring,
wobei in weniger bevorzugten Varianten auch ein niedriger, sonnensynchroner
Polar-Orbit vorgesehen sein kann. Auch jede weitere mögliche Orbital-Ebene
kann für
die Stationierung einer Versorgungsbasis 4 geeignet sein,
aber Märkte
außerhalb des
geostationären
Rings und des sonnensynchronen Polar-Orbits müssen noch entwickelt werden.
Die
Versorgungsbasis 4, die in 5 im
Detail gezeigt ist, stellt das Mutterschiff für Servicefahrzeuge 6 oder
andere Fahrzeuge 10 des Wartungssystems 1 dar.
Als Hauptkomponenten umfasst die Versorgungsbasis 4 einen
Hauptkörper 100,
der hauptsächlich
die Kontrollsysteme und ähnliches
beinhaltet, und das Bus-System der Versorgungsbasis 4 umfasst,
einen Ausrüstungs-/Stauraum 102,
ein Andock-/Wiederbetankungsgestell 104 und ein flexibles
Speichermodul 106. Die Schnittstellen zwischen diesen Segmenten
umfassen Energie, Daten und eine Vielzahl von Videosignalanschlüssen.
Am
Hauptkörper 100 sind
Hauptsonnensegel 108 als Energie-Lieferanten angeordnet.
Zu Redundanz-Zwecken sind sekundäre
Sonnensegel 110 am Ausrüstungs-/Stauraum 102 befestigt.
Der Ausrüstungs-/Stauraum 102 trägt weiterhin
ein Tragegitter 112 zum Sichern und Speichern von Gegenständen soweit
erforderlich. Um Gegenstände
möglicherweise
herumbewegen zu können,
ist am Hauptkörper 100 ein
sich vorzugsweise über
das Tragegitter 112 hinaus erstrkckender Roboterarm 114 montiert.
Um Kommunikationskanäle
einrichten zu können,
ist eine Anzahl von Antennen-Reflektoren 116 am Ausrüstungs-/Stauraum 102 angebracht.
Die primäre
und redundante Parabolantenne großer Brennweite ist an der unteren
Auswärtsseite
des Ausrüstungs-/Stauraums 102 befestigt.
Um
das Andocken einer Vielzahl von Servicefahrzeugen oder spezialisierten
Fahrzeugen 10 zu ermöglichen,
insbesondere im Hinblick auf eine Zwischenlagerung ohne das Erfordernis,
das jeweilige Fahrzeug weiter zu versorgen, ist die Versorgungsbasis 4 mit
einer Anzahl von Andockstationen 118 ausgerüstet. Obwohl
in 5 lediglich eine
Andockstation 118 ausdrücklich
dargestellt ist, sind noch weitere Andockstationen (vorteilhafterweise mindestens
insgesamt vier) vorgesehen, vorzugsweise zumindest eine in jeder
Hauptrichtung der Versorgungsbasis 4.
Im
Allgemeinen zeichnet sich die Versorgungsbasis 4 durch
eine so genannte „heiße redundante" Architektur aus,
bei der sämtliche
lebenswichtigen Funktionen zweifach gegen Systemausfall abgesichert
sind (Verbindung zur Bodenkontrolle, robotische Funktionen, Andockstationen).
Dies betrifft auch die lebenswichtigen Mechanismen (beispielsweise
Energie-Untersystem, Höhenkontrollsystem), so
dass die Überlebensfähigkeit
der Versorgungsbasis selbst und der Lastflotte doppelt fehlergesichert ist.
Die
Versorgungsbasis 4 umfasst Mittel zur aktiven und passiven Überwachung
des umgebenden Raums (Lasersysteme, Radarsysteme) und hat aktive
Mittel (möglicherweise
basierend auf angedockten oder anderweitig verfügbaren Servicefahrzeugen 6)
zur Vermeidung von Kollisionen mit anderen Elementen im offenen
Raum (insbesondere Lasersystem). Im Hinblick auf die Wiederbefüllbarkeit seiner
Ressourcen durch oftmalige Auffrischungsmissionen und die hohe Redundanz
seiner vitalen Funktionen kann die Versorgungsbasis 4,
einmal installiert am geostationären
Ring, als erste Weltraumplattform mit unbegrenzter Lebensdauer angesehen werden.
Sie
wird genutzt für Überwachungs-, Schutz-,
Positionierungs-, Wartungs-, Lagerungs-, Rekonfigurierungs-, Reparier-,
Konvertierungs-, Montage- und Wissenschaftsmissionen.
Ausgehend
von der Position der Versorgungsbasis 4 am geostationären Ring
zu Mittag ist ein Koordinatensystem ausgehend von seinem geometrischen
Zentrum seines Zentralsegments wie folgt definiert: Die X-Achse
verläuft
von West nach Ost, die Y-Achse verläuft von Erde zu Sonne und die Z-Achse
verläuft
von Süd
nach Nord. Für
die X-Achse kann darüber
hinaus die Links-Rechts-Notation genutzt werden, wobei X nach links
ansteigt. Für
die Y-Achse werden Nah-Weit-Notationen genutzt, wobei Y zur Ferne
hin ansteigt. Für
die Z-Achse wird eine Oben-Unten-Notation
genutzt, wobei Z nach oben hin ansteigt. Wenn ein relativer Bezug
auf ein Segment der Versorgungsbasis 4 außer der
Zentraleinheit genommen wird, können
in Relation zum Zentrum der Versorgungsbasis 4 die Begriffe 'innenseitig' und 'außenseitig' ebenso genutzt werden. 'Innenseitig' beschreibt dabei
die Seite zum Zentrum hin, wobei 'außenseitig' die Seite des fraglichen
Segments entgegensetzt zur Innenseite in einer Richtung wegführend vom
Zentralbereich meint.
Das
Bus-System der Versorgungsbasis 4 besteht im Wesentlichen
aus einem doppelt redundanten TT&C-Untersystem,
einem redundanten Höhen- und
Orbit-Kontrollsystem
(AOCS), einem redundanten Energieversorgungssystem (EPS), einem
redundanten Datenverarbeitungssystem und einem redundanten thermischen
Kontrollsystem (TCS). Alle Untersysteme sind durch warme Redundanz
gekennzeichnet. Die Versorgungsbasis 4 erhält die Energie hauptsächlich von
den Sonnensegeln 108 (vorzugsweise drei oder mehr) die
auf Trägern
an einem axialen Vorsprung über
Mechanismen mit drei Freiheitsgraden angeordnet sind. Der Vorsprung
ist dabei gekennzeichnet, dadurch dass er ausgehend vom geometrischen
und Impulszentrum des Hauptkörpers 100 durch
die selbe Achse verläuft
wie der Roboterarm 114. Die Stellglieder der Halteeinrichtung
für die Sonnensegel
des primären
und redundanten Sonnensegels 108, 110 sind Teil
des AOCS.
Der
Roboterarm 114 ist ausgelegt für fünf Freiheitsgrade für den eigentlichen
Arm 120 und drei Freiheitsgrade für sein Gelenkelement 122.
Der Roboterarm 114 ist dabei derart dimensioniert, dass
er alle oberen, seitlichen und unteren Flächen der Versorgungsbasis 4 erreichen
kann, die einen Wartungseingriff benötigen könnten. Das Kommunikationssystem
oder die Nutzlast des Hauptkörpers 100 weist darüber hinaus
ein redundantes Nahbereichs-Missions-Kommunikationssystem auf, vorzugsweise
zum zehnkanaligen RF-Video-Empfang, ein Video-Schaltsystem, und
eine redundante Kommunikationsnutzlast, um vier unkomprimierte und
zwölf komprimierte digitale
Videosignale zur Bodenstation zu übermitteln, die von den verschiedenen Überwachungs-
und Fernbedienungskameras erzeugt werden. Die Redundanz des Missions-Kommunikationssystems
zum Boden kann über
ein spezialisiertes Raumfahrzeug 10 bereitgestellt werden,
das am äußeren Ende
des Ausrüstungs-/Stauraums 102 andocken
kann. Die Versorgungsbasis 4 weist nicht notwendigerweise ein
eigenes Vortriebssystem auf. Statt dessen können Flotteneinheiten (Servicefahrzeuge 6/spezialisierte
Fahrzeuge 10) an den vier Seiten angebracht und entsprechend
angesteuert werden, falls Positionierung im Orbit erforderlich sein
sollte. Die Höhenstabilität der Versorgungsbasis 4 wird
mit kurzer Antwortzeit erreicht durch Steuermechanismen der Sonnensegel 108, 110.
Die Versorgungsbasis 4 ist axial-symmetrisch momentenstabilisiert.
Das
flexible Speichermodul 106 besteht hauptsächlich aus
einer flexiblen, aufblasbaren, leichtgewichtigen ballonartigen Oberflächenfolie,
deren Größe und Form
durch Rückzugsmittel 124 modifiziert
werden kann. In der dargestellten Ausführungsform sind als Rückzugsmittel 124 hauptsächlich einziehbare
Bänder
vorgesehen, die beim Zusammenziehen das Volumen des Innenraums des
Moduls 106 vermindern, wohingegen sie dessen Volumen bei
einer Expansion vergrößern. Ausführungsbeispiele
für das
Modul 106 in aufgeblasenem und im kontrahierten Status
sind in 6a bzw. 6b dargestellt. Dementsprechend
entspricht das flexible Speichermodul 106 einer sackartigen
flexiblen Speicherbucht, die eine Mehrzahl ringförmiger, maßbandartiger Bandeinsteller
aufweist, die extern über
kleine elliptische Halteelemente am Sack befestigt sind. Das Band
wird dabei über
einen Auf-Ab-Wickel-Mechanismus mit zweifachen Wickelrädern mit
jeweils unabhängigem
Motorantrieb angetrieben. Durch Aufwickeln des Bandes wird der Sack
geschlossen, wobei die frei schwebenden Objekte im Innenraum des Sacks
gesichert werden. Beim Abwickeln des Bandes öffnet der Sack, so dass der
Roboterarm 114 oder andere Mittel die Objekte erfassen
können.
Ein anderes, senkrecht zu einem Sicherungsring angeordnetes Band
auf der äußeren Oberfläche des Sacks
vergrößert oder
verkleinert den Sack, so dass dessen Volumen vergrößert oder
verkleinert werden kann.
Der
Ausrüstungs-/Stauraum 102,
dessen Innenraum schematisch in 7 dargestellt
ist, und der ebenso als geschlossene Ausrüstungslagerbucht (CESB) bezeichnet
werden kann, wird hauptsächlich zur
Unterbringung von Ausrüstung
und Material verwendet, das empfindlich gegenüber Strahlung, Temperaturänderungen,
Sonnenbestrahlung oder kleinen Meteoriten sein könnte. An diesem Ort finden
auch Montage, Demontage und Tests für kleine mechanische, elektromechanische
oder elektronische Untersystem statt. Die Behandlung des Materials
kann dabei bedarfsweise Verpacken oder Auspacken in Schutzfächern umfassen.
Die
westliche Seite des Ausrüstungs-/Stauraums 102 umfasst
eine Druck geregelte Schleuse 130 mit fünf äußeren Türen 132 und einer
einzigen internen Tür 134.
Die westliche Tür
und die innere Tür 134 sind
einander gegenüberliegend
angeordnet, so dass lang ausgedehnte Objekte entlang der Längsachse
der Kammer in drucklosen Bedingungen in die Bucht eingebracht werden
können.
Der
Ausrüstungs-/Stauraum 102 umfasst Konditioniermittel,
um Druck, Temperatur und Sauberkeit beeinflussen und einstellen
zu können,
wobei beispielsweise Stickstoffgas oder andere inerte nicht explosive
Gase verwendet werden können.
Er umfasst permanente Kamera-Sichtpunkte, eine Ausrüstungsbucht
zur Bearbeitung kleiner Mechanismen, elektronische Schaltplatinen
und Komponenten.
Die
Oberseite und die Unterseite der Schleuse 130 werden für die weitere
Beschreibung im Hinblick auf die Position der Horizontalachse definiert, wobei
Oberseite Lichtquellen und Gaseinlässe montiert sind und wobei
an der Unterseite Gasauslässe montiert
sind. Die Gasdüsen
sind über
den Himmel und die Gasauslässe über den
Boden verteilt. Der Gasfluss von oben nach unten erzeugt einen geringen
Druckabfall. Der auf die freischwebenden Objekte in einer Art ähnlich zur
Schwerkraft wirkt.
Die
Manipulation oder Bearbeitung verschiebbarer Ausrüstungsgegenstände innerhalb
des Ausrüstungs-/Stauraums 102 wird
mittels einer Anzahl von dreiarmigen Kleinrobotern 140 ausgeführt, die
verschiebbar und rotierbar auf zwei horizontal befestigten Achsen 142 montiert
sind. Die Längsachse des
Ausrüstungs-/Stauraums 102 definiert
die horizontale Dimension. Eine dritte Achse 144 mit H-Profil, deren Profit
in 8c gezeigt ist, ist
zwischen den beiden oben genannten Achsen angeordnet und weist an
seiner Innenseite zwei leitfähige
Oberflächen 146 auf.
Diese leitfähigen
Oberflächen 146 werden
genutzt, um einerseits den Robotern 140 Gleitbewegungen
in Längsrichtung
zu ermöglichen,
wobei gleichzeitig elektrische Leistung zugeführt wird.
Wie
in den 8a, 8b im Detail gezeigt ist, besteht
jeder Roboter 140 aus einem Paar von zwei kooperativen
menschenartigen Manipulatorarmen, von denen jeder sechs Freiheitsgrade
aufweist, und einem dritten Arm 150 mit drei Freiheitsgraden,
der mit einem zweifingrigen Greifer 152 ausgelegt zum Eingriff
in die Achse 144, zur Stabilisierung genutzt wird. Alternativ
kann auch ein dreifingriger Greifer zum Halten von Objekten vorgesehen
sein. Die Arme 148 der Roboter 140 haben jeweils
zehnfingrige Greifer. Die Roboter 140 können in einer gegenüberliegenden
Konfigurierung für
kooperative Manipulationen positioniert sein. Die menschenartigen
Arme 148 der Roboter 140 können in der Art einer geschlossenen
Kette bei der Manipulation von Objekten zusammenwirken. Dies bedeutet,
dass ein arm 148 tandemartige den Bewegungen des anderen
(Treib)Arms 148 folgt.
Die
Roboter 140 können
von einer Mehrzahl (Minimum 2) von Miniatur(Maßstab 1:3
der Roboter 140 oder mehr)-Robotern 149 unterstützt werden,
die ähnlich
aber unter Verzicht auf die Gleit-Rotationsoption der Roboter 140 ausgelegt
sind. Mobilität
wird hierbei durch einen Gleitmechanismus bereitgestellt, der im
wesentlichen senkrecht zum ersten Element des Stabilitätsarms ausgerichtet
ist. Mit kleinen Hüpfbewegungen,
bei denen die zwei bzw. drei Arme genutzt werden, können die
Roboter 149 in jedem Fall eine horizontale Achse erreichen,
anschließend
den Gleitmechanismus an den Stabilitätsarm anbringen und daran entlanggleiten.
Die Roboter 149 arbeiten entweder von einer Achse aus oder
erreichen ihre Arbeitsposition durch einen Sprung von der Gleitachse oder
werden zu ihrer Arbeitsposition durch die Roboter 140 gebracht.
Die Roboter 159 werden in ihrer Arbeitsposition gesichert
unter Nutzung ihres Stabilitätsarms
(mit drei Freiheitsgraden). Alternativ können sie auch vom Haltearm
eines Roboters 140 in Position gehalten werden, um gemeinsam
und parallel an einem Objekt zu arbeiten, wobei angenommen wird, dass
das Objekt in seinem Platz durch andere Mittel gesichert ist. Die
Roboter 149 sind in ihrer Arbeitsposition an eine Leistungs-/Daten-/Video-Ausgangsschnittstelle
angeschlossen und im frei schwebenden Zustand nutzen sie bordeigene
Energiequellen (Batterien). Nichtsdestotrotz ist die Schwebezeit
begrenzt, so dass die entsprechende Batteriegröße geeignet gewählt ist.
Die Ro boter 149 umfassen Beschleunigungsmesser und Kreisel
zur Höhenregelung
im frei schwebenden Zustand. Im Ausrüstungs-/Stauraum 102 sind
die weiteren Elemente im wesentlichen in einem mittleren Level um
eine Arbeitsplatte herum angeordnet, die durchgängig mit Bohrlöchern versehen
ist, um einen Gasstrom durchzulassen und dementsprechend ein geringes
virtuelles Schwerkraftfeld zu erzeugen und die eine versteifte Kante
aufweist, um den angeflanschten Robotern 140 ausreichend
Stabilität
zu verleihen. Die Arbeitsplatte umfasst weiterhin eine Mehrzahl
von Greifern, um zu bearbeitende Objekte am Platz zu fixieren. Sie
umfasst weiterhin einen Tisch 154 für allgemeine Manipulationsarbeiten
mit einer ähnlich
versteiften Kante und eine Mehrzahl von Lagergestellen 156 zur
Aufbewahrung von Werkzeugen, Zusatzteilen und Ersatzteilen. Die
versteifte Kante und andere Stellen der Lagergestelle 156 sind
mit Anschlüssen versehen.
Um Schnittstellen für
Energie/Daten/Video für
die Roboter 149 bereitzustellen. Der Abstand der Lagergestelle 156 ermöglicht den
Robotern 149 den Stabilitätsarm zu nutzen. Um sich selbst
an eines der Lagergestelle 156 anzubringen, wohingegen
andere zum Abholen oder Ablegen von Gegenständen genutzt werden können. Um
von einem Gestell 156 zu einem anderen bewegt zu werden,
muss sich der Roboter 149 durch die Verwendung der menschenartigen
Arme stabilisieren, wobei ein horizontales Brett oder eine Anzahl
vertikaler Streben oder eine Kombination davon gegriffen wird bevor
der Griff am Stabilitätsarm
gelöst
wird. Der gemeinsame Tisch 154 ist von einer Werkzeug-
und Teilezone für
mechanische Arbeiten und einer Werkzeug- und Teilezone für elektrische
Arbeiten umgeben.
Das
Andock-/Wiederbetankungsgestell 104, das im Detail in 9 gezeigt ist, ist für einen
semi-autonomen Betrieb ausgelegt und nutzbar für alle Typen der Flottenfahrzeuge 10,
Servicefahrzeuge 6 und ähnliche.
Es umfasst standardisierte Anschlüsse 160 für Energieleitungen,
Daten, Video, Treibstoff, Oxidiermittel und Druckgas. Wenigstens
zwei der Andockpositionen, die durch die Anschlüsse und ihre entsprechenden
Feststellmittel definiert werden, umfassen ebenfalls Aufnahmeeinlässe, um
verbliebene Ressourcen an Bord einer Flotteneinheit entleeren zu
können.
Diese Einlässe
für Treibstoff,
Druckgas und Oxidiermittel sind symmetrisch im Hinblick auf das
Zentrum der Andockeinheit zu den Auslässen angeord net. Das Andock-/Wiederbetankungsgestell 104 weist
eine Mehrzahl von Paaren von Andockschnittstellen für den Treibstoff,
das Oxidiermittel und Gastanks 162 (mindestens zwei für jede Art)
auf, die an der oberen und falls notwendig auch an der unteren Seite
angeordnet sind. Jede Andockposition für eine Flotteneinheit ist mit
einem Paar aktiver Sicherungsmechanismen versehen, die symmetrisch
zu ihrem Zentrum angeordnet sind. Die Andockpositionen für Tanks
weisen jeweils einen aktiven Dreipunktsicherungsmechanismus auf.
Das Schema dieser Sicherungsmechanismen ist in den 10a, 10b gezeigt,
wobei in 10a die Seitenfläche 166 und
in 10b die obere Oberfläche 168 des
Gestells 104 ohne die weiteren Komponenten gezeigt ist.
Alle
Andockpositionen für
Flotteneinheiten weisen Rückstrahler
auf, um Annäherung
und Andocken zu Unterstützen.
Die Mitte jeder Andockposition ist hohl ausgeführt, um über den Pfeilspitzenmechanismus
einen Eingriff in die Gestelloberfläche und ein anschließendes Fixieren
der Position durch Öffnen der
Pfeilspitzen zu ermöglichen.
Verteilte
Paare von Andockpositionen, optional ohne Betankungsauslässe aber
mit Daten und Stromverbindern können
an allen vier Seiten der Versorgungsbasis 4 angeordnet
sein.
Das
Andock-/Wiederbetankungsggestell 104 ist semiautonom in
dem Sinne, dass es ein begrenztes Energiespeichersystem, ein thermisches
Kontrollsystem und ein Datenverarbeitungssystem umfasst, die zur
Unterstützung
von Andockvorgängen, Betankungsoperationen
und Konditionierungen unabhängig
vom Hauptkörper 100 ausgelegt
sind. Das Andock-/Wiederbetankungsgestell 104 kann über eine
Datenschnittstelle alle verfügbaren
Daten an den Hauptkörper 100 der
Versorgungsbasis 4 übermitteln.
Eine
weitere Position auf dem Andock-/Woederbetankungsgestell 104 ist
für ein
spezialisiertes Raumfahrzeug 10 reserviert, das seine Kameras
bei Bedarf aktivieren kann, um das Andock-/Wiederbetankungsgestell 104 und
den Rest der Ver sorgungsbasis 4 zu überwachen. Das Videosignal
der Kameras kann dem Videoschalter des Hauptkörpers zur Verfügung gestellt
werden, wobei eine Videoschnittstelle oder eine RF-Übertragung
zum RF-Empfänger des
Hauptkörpers 100 vorgesehen
sein kann. Das Andock-/Wiederbetankungsgestell 104 umfasst
weiterhin ein redundantes Druckeinstellsystem für Heliumgas, das lediglich
betrieben wird, wenn es über
die Schnittstelle mit dem Hauptkörper 100 verbunden
ist. Dieses Fähigkeit
autonomer Operationen ermöglicht die
Abkopplung des Andock-/Wiederbetankungsgestells 104 von
der Versorgungsbasis 4, falls ein erhöhtes Risiko, beispielsweise
verbunden mit der Ausführung
gefährlicher
Operationen, wie beispielsweise die Wiederbetankung, erwartet wird.
In diesem Fall kann das Andock-/Wiederbetankungsgestell 104 durch
entsprechende Operation von einer oder mehrerer Flotteneinheiten
entfernt werden, wobei es zurückgebracht
wird, wenn die gefährlichen
Operationen vollendet sind.
Die
mechanische Schnittstelle 170, die das Andock-/Wiederbetankungsgestell 104 mit
dem Hauptkörper 100 verbindet,
umfasst ebenfalls Verbinder zur Einrichtung von Verbindungen der
verschiedenen Schnittstellen des Andock-/Wiederbetankungsgestell 104 mit
dem Hauptkörper 100 (Energie, Daten,
Video).
Das
Andocken anderer Fahrzeuge oder Objekte wird über eine gezielte Anpassung
von Adapterkonstrukten erreicht. Nachdem ein Ziel-Raumfahrzeug 2 oder
ein anderes schwebendes Objekt im Schlepptau einer Flotteneinheit
am Roboterarm 114 zur Stabilisierung angeliefert wird,
werden Stabilisiergitter errichtet, insofern sie zur Sicherung des
Objekts in seiner Position und zum Freisetzen des Roboterarms 114 für andere
Aktivitäten
erforderlich sind.
Diese
Gitter sind aus einer Mehrzahl von Trägern konstruiert, die entlang
der Oberseite des Ausrüstungs-/Stauraums 102 über Befestigungselemente
gesichert sind.
Weiterhin
kann die Versorgungsbasis 4 mit einer offenen Lagerbucht
(OSB) ausgerüstet
sein. Diese Bucht wird dazu verwendet, Ausrüstung, Werkzeuge, Mate rial,
Produkte und Ersatzteile zu lagern, die nicht geschützt oder
konditioniert oder verpackt werden müssen. Sie kann aus zwei symmetrischen Gestellen,
Ost und West, bestehen, die an den Nahseiten des Hauptkörpers 100 über entsprechende mechanische,
elektrische, Daten- und Videoschnittstellen angebracht sind. Beide
Gestelle (für
Redundanz-Zwecke) umfassen Schnittstellen um eine extern montierte,
entfernbare Parabolantenne zur Kommunikation mit der Flotte bedienen
zu können.
Falls das Stabilisierungsgitter angebracht ist, wird die redundante
Antenne am westlichsten Träger
angebracht. Beide weisen auch zu Redundanz-Zwecken Schnittstellen
zur Energiekontrolle und auch für
Video auf, um ein Einfangsystem der nachfolgend beschriebenen Art
zu betreiben. Die zwei Gestelle werden über eine Brücke 172 stabilisiert,
die ihre Nahseiten verbindet. Die Brücke 172 umfasst in
ihrer Mitte eine Andockstation 118 für eine Flotteneinheit, vorzugsweise
ein Servicefahrzeug 6 oder ein spezialisiertes Fahrzeug 10,
das einen Kameras und einen Schaft zum Anbringen des Einfangsystems
aufweist. Die Kameras des Servicefahrzeugs 6 oder des spezialisierten
Raumfahrzeugs 10 können
bei Lageroperationen des Roboterarms 114 und des Einfangsystems
assistieren. Die inneren Ecken der Lagergestelle, die untere nähere Ecke
des Hauptkörpers 100 und der
untere Teil der das Gestell verbindenden Brücke 172 umfassen Feststellpunkte.
Das
Einfangsystem 180, das an verschiedenen Positionen an der
Versorgungseinheit 4 angeordnet sein kann, ist in 11 gezeigt. Es ist als ein bandbasiertes
Einfangwerkzeug (TCT) ausgelegt und besteht im wesentlichen aus
einem doppelten Wickel-Abwickelmechanismus 182, der auf
einem dreifreiheitsgradigen Mechanismus 184 angeordnet ist,
zwei leitfähigen
Bändern 186,
die sich parallel zueinander erstrecken und einem Endstück 188.
Das Endstück 188,
das im Detail in 12 gezeigt
ist, ist mit einer Kamera, einer Anzahl von Lichtquellen, einem
Greifgelenk 190 mit drei Freiheitsgraden ausgerüstet, das
als Einfangmechanismus dient. Das Einfangsystem kann auf einer Andockbasis
montiert sein, die auf einem Schaft gleiten kann, der zentral an der
Innenseite der das Gestell verbindenden Brücke 172 angebracht
ist, so dass die Kameras der Flotteneinheit (Servicefahrzeug 6 oder
spezialisiertes Raumfahrzeug 10), das auf der Brücke 172 angedockt
ist, deren Aktivitäten überwachen
kann. Das Einfangsystem 180 ist von der Andockbasis abmontierbar. Ähnlich Andockpositionen
sind im Druckbereich des Ausrüstungs-/Stauraums 102 und
auf der entfernten Seite der offenen Ausrüstungsbucht verfügbar. Der
Roboterarm 114 kann ebenfalls das Einfangsystem 180 ergreifen
und bedienen. Das Endstück 188 umfasst
weiterhin Spannungs-Sensoren für jedes
Band, Kreisel-Beschleunigungsmesser 192, null bis vier
Impulsräder 194,
zur Höhenkontrolle, RF-Mittel
zur Übermittlung
des Kamera-Video-Signals
und einen Energieumwandler 196. Die Energie (Wechselstrom)
gelangt zum Endstück 180 über die beiden
leitfähigen
Bänder 186.
Die Energie wird auf angemessene Spannungsniveaus konvertiert und nach
Bedarf verteilt. Bediensignale erreichen das Endstück 180 über eine
Modulation des Wechselstroms, der durch die Bänder 186 fließt. Eine
Videoverbindung wird vom Endstück 188 über eine RF-Transmission übermittelt.
Die RF-Signale werden von einer zentralen RF-Empfangsbasis empfangen.
Kleine
und mittlere zu lagernde Objekte können in Containern untergebracht
sein, die in einer Anzahl Regale parallelogrammartiger Form in verschiedenen
Größen und
bestehend aus Aluminium oder Carbonfaser-Elementen oder anderem
leichtgewichtigem Material gefertigt sind, gesichert werden. Diese Regale
können
eine Mehrzahl von zeitweise adhäsiven
Punkten an ihrer Unterseite umfassen, die die Container in ihrer
Position fixieren, sogar wenn eine Mehrzahl kleiner Container auf
einem großen
Regal gelagert wird. Das Einfangen und die Lagerung von Objekten
wird mittels des Roboterarms 14, des Einfangsystems 180 oder
anderen Mitteln ausgeführt. Die
obere seitliche Tür 132 der
Schleuse 130 (5) ist über den
Roboterarm 114 und zwei entsprechend positionierte Einfangsystem 180 erreichbar.
Alle fünf äußeren Türen 132 haben
passende Schnittstellen für
Erweiterungsmodule. Die Schleuse 130 beinhaltet eine runde
rotierende Platte, die mit einem Einfangsystem 180 auf
einer Seite ausgerüstet
ist, wobei die Platte erhöht
werden kann, wenn eine äußere Tür 132 der
Schleuse 130 geöffnet
ist, bis hin zu oberhalb der oberen Oberfläche des Ausrüstungs-/Stauraums 102.
Auf diese Weise kann ein Objekt, das auf die Schleusenplatte mit
der Hilfe des Einfangsystems 180 aufgebracht wurde, für den Außenraum
und umgekehrt bereitgestellt werden. Das Einfangsystem 180 kann
darüber
hinaus auch Objekte für
den Innenraum der Hauptschleuse des Ausrüstungs-/Stauraums 102 verfügbar machen,
wenn die innere Tür der
Schleuse 130 geöffnet
ist.
Im
allgemeinen sind die Flotteneinheiten des Wartungssystems 1,
insbesondere des Servicefahrzeugs 6, nicht redundant ausgeführt und
haben auch keine Mittel für
eine signifikante Rekonfigurierung im Hinblick auf ihre Hardware.
Rekonfigurierung, Reparatur, Montage und Verbesserung wird an der
Versorgungsbasis 4 unter Nutzung spezialisierter Einrichtungen
ausgeführt.
Zusätzlich
wird ein Aufwertungssystem zur Konvertierung eingefangener fremder Objekte
(CFO) genutzt. Diese eingefangenen fremden Objekte, die für eine Konvertierung
von wesentlichem Interesse sein können, können beispielsweise nicht mehr
funktionierende Satelliten, Tanks, verbrauchte obere Raketenstufen
oder ähnliches
sein.
Das
Aufwertungssystem umfasst wenigstens: eine offene Ausrüstungsbucht
(OEB) und einen geschützten
oder geschlossenen Ausrüstungs-/Stauraum
(CESB). Die offene Bucht ist auf der fernen Seite des Hauptkörpers 100 über ein
mechanisches, elektrisches und Daten-Schnittstelle angebracht. Die geschlossene
Ausrüstungsbucht
ist in einer mit Stickstoffgas Druck gefüllten Kammer an der Westseite des
Hauptkörpers
untergebracht.
Die
offene Ausrüstungsbucht "OEB" wird für mechanische
oder elektrische Arbeiten an der Flotte, am Ziel-Raumfahrzeug 2 oder
an eingefangenen fremden Objekten genutzt. Konvertierungsoperationen,
unter denen beispielsweise die Anbringung von Zusatzfenstern an
Tanks, die Verbindung oder Lösung
von Leitungen, die Montage von Gestellen oder anderes sein kann,
können
ebenfalls vorgesehen sein.
Die
offene Bucht umfasst eine Mehrzahl (minimal 2) von dualen Roboterarmen
annähernd menschlicher
Größe (primär und redundant)
zur Manipulation mit zehnfingrigen Greifern, und eine Armbauweise ähnlich zum
menschlichen Arm (sechs Freiheitsgrade). Die dualen Roboterarme
können
auf die Oberseite des Hauptkörpers 100 verbracht
werden über
eine mobile Basis, die auf einem T-förmigen Schienensystem auf den
jeweiligen Oberflächen
gleiten kann. Das Schienensystem startet am nahen Ende der oberen
Oberfläche
des Hauptkörpers 100, kreuzt
die oberer Oberfläche
des Hauptkörpers 100 hin
zur offenen Bucht. Es verläuft
in einer ausreichenden Entfernung vom Zentrum des Hauptkörpers 100, wo
der Roboterarm 114 angebracht ist. Das Schienensystem kreuzt
dann die offene Bucht in parabolischer Form und führt weiter
auf die Oberseite der geschlossenen Bucht, die einen Montagepunkt
aufweist, und wird weiter fortgesetzt in einer Halbkreisform, bis
die obere Seite des Lagergestells erreicht wird.
Jede
Roboterunterseite wird von vier angetriebenen Rädern bewegt, die in der Achse
parallel zum Schienenschaft angebracht sind und gegen den bezeichneten
T-Schienenschaft drücken.
Sie ist sowohl mit sechs Kugellagern, die am Schienenkopf entlanggleiten,
als auch mit vier kurzen darunter angebrachten und zwei großen über dem
T-förmigen Schienenkopf,
die parallel zum bezeichneten T-förmigen Schienenkopf angebracht
sind, ausgestattet.
OEB
besitzt eine Vielzahl von Werkzeugen und Werkbänken deren besagte Leistungen
jenen der Ausstattung zur Unterstützung des Grundmoduls ähnlich sind
und vor allem jenen die dem offenen Weltraum mit begrenzter Abschirmung
ausgesetzt werden können.
Die
Versorgungsbasis 4 hat ein Lager mit Zusatzgeräten zum
Reparieren und Verbessern der Flotte und deren Untersysteme.
Diese
Zusatzgeräte
schließen
Austauschmodule für
die heißen
redundanten Elemente der Versorgungsbasis 4 (EPS, AOCS,
MCP, RF, TT&C),
Telekommunikationsmodule für
UHF- und S-Band und Daten leitende Telekommunikationsmodule für C, Ku
und Ka-Band mit verschiedenen Ausgangsleistungen ein. Sie beinhalten
zudem Höhenmess-Sensoren
(sonnen-, erd-, sternenbezogen), Kameras mit verschiedenen Blenden,
Filtern, Linsen, Endoskop- und Teleskop-Prüfspitzen, Schleppseile, Seile/Kabel,
ein vor-/zurückziehendes
Zusatzmodul wie auch Sätze von
Retroreflektoren, Laserdioden, Motoren, Kugellager sowie Schmiermittel.
Haftende Materialien, Isolierleitungen, Solarzellenreserven und
Schwungradreserven, Ventile und Rohre, Druckgeber und alle anderen
möglicherweise
vorgesehenen Zusatzgeräte
bedürfen
einer Bewertung auf der Grundlage statistischer Erhebungen im Hinblick
auf die Gefahren von Komponentenausfällen und Ausfällen der
Untersysteme des Ziel-Raumfahrzeugs 2.
Die
bezeichneten Reparatur- und Verbesserungswerkzeuge umfassen einen
Hardware-Werkzeugsatz (Drehbank, Aluminiumlöten usw.), einen elektrischen
Werkzeugsatz (Stecker, Lötset
usw.) sowie einen elektronischen Werkzeugsatz (Polymeter, Palmografen
usw.).
Eine
Vielzahl von mit Spannseilen ausgestatteten Auslegern unterstützen den
Zerlegungsprozess indem sie die zerlegten Teile aus dem Kern des
OEB entfernen. Um ein zerlegtes Teil an das Spannseil zu hängen, wird
das Spannseil auf die Höhe
des angehängten
Teils befördert.
Um ein abgelegtes, Element von dem mit Spannseilen ausgestatteten
Ausleger zurückzuholen,
wird das Spannseil dementsprechend vor- oder zurückgezogen.
Die
Versorgungsbasis 4 ist zudem mit aktiven und passiven Überwachungsmitteln
ausgestattet.
Diese
Mittel werden zur genauen Positionierung von Objekten in den umgebenden
Raum und zum Schutz vor Weltraumschrott benötigt wie auch um das Kreuzen
und das automatische Andocken der Flotteneinheiten zu unterstützen. Das
Nähe/Initiator-Radar
bietet ein grobes aber weiträumiges
Bild und der weitreichende Laser eine präzise Entfernungs- und Positionsmessung
der Objekte im der Umgebung. Der entfernende Laser zerstört kleine Objekte
oder ändert
die Flugbahn größerer Objekte um
das Kollidieren mit dem Ziel-Raumfahrzeug 2, der Versorgungsbasis 4 oder
Floteneinheiten zu verhindern. Zudem zerstört oder steuert er die Partikel,
die aus dem Herstellungsprozess austreten, zu einem vorgegebenen
Sammelpunkt.
Die
Versorgungsbasis 4 erfordert es zahlreiche Video- und Telemetrieverbindungen
aufzubauen, um ihren vollständigen
Betrieb zu gewährleisten.
Ein stufenweiser Prozess ist beabsichtigt, um die erforderliche
Spektrumsbreite auch für
einen wiederhergestellten Satelliten bereitzustellen.
Das
Spezialfahrzeug 10 kann so ausgebildet sein, dass es mehrere
Funktionen eines so genannten Begleiters (EA) erfüllen kann.
Im Wesentlichen besitzt es dieselben Funktionselemente wie ein typisches
Servicefahrzeug 6, die jedoch hinsichtlich der Bedingungen/Vorgaben
der EPS Kapazität
und der EPS Größe verstärkt sind.
Es wird vor allem für
Missionen mit FCO und nicht kooperativen Ziel-Raumfahrzeugen 2 verwendet
oder mit Ziel-Raumfahrzeugen 2, deren Kompatibilität mit ihrer
Nutzlast nicht erreicht wurde.
Ihre
Zuladung besteht aus zwei steuerbaren, hochverstärkenden Antennen, die das ankommende Signal
empfangen und in verschiedene Richtungen weiterleiten, und Kameras.
Es unterstützt
das Andocken und andere Dienste eines Servicefahrzeugs 6, indem
es die erforderlichen Überwachungs-
und Videoverbindungen in Fernbetrieb mit einer Bodenkontrolleinheit
direkt, über
die Versorgungsbasis 4 oder ein drittes Raumfahrzeug aufbaut.
Es empfängt
RF Video- und TTC-Signale von einem Servicefahrzeug 6 oder
direkt von seinen eigenen Kameras, verstärkt sie und meldet sie weiter.
Eine
Art von Begleitern mit Nachtankmöglichkeit
ist zu Rettungsmissionen oder anderen Missionen bestimmt, die einen
hohen Energieverbrauch bedingen.
Das
vornehmliche Konzept des Wartungssystems 1 ist die Wiederverwendung
der Servicefahrzeuge 6 und anderer Teile des Systems in
verschiedenen Missionen, die Instandhaltung von im Hinblick auf
ihr Delta-Geschwindigkeitspotential weit entfernte Satelliten, die
erreicht und transportiert werden müssen oder die in ihrer Umlaufbahn
verbleiben sollen oder um deren Flugbahn zu optimieren, insbeson dere
indem das Ziel-Raumfahrzeug 2 als Relais-Station zur Übermittlung
von Signalen zur Bodenkontrolle genutzt wird.
Heutzutage
arbeiten die meisten Satelliten im Bereich der C-, Ku- und Ka-Bänder. Kommunikation
in einem weiten Bereich dieser Spektren mit sehr geringer Energie
herzustellen um die Kompatibilität mit
einer großen
Anzahl an Satelliten zu ermöglichen stellt
kein Problem dar. Zudem beinhaltet die Versorgungsbasis 4 Mittel
um eine umfangreiche Neukonfiguration und den Austausch von Kommunikationsmodulen
durchzuführen,
so dass das Servicefahrzeug mit nahezu allen gegenwärtig vorhandenen
Satelliten kompatibel ist. Da das Servicefahrzeug 6 auf kurzen
Entfernungen von einigen Metern bis zu hundert Metern zum Ziel-Raumfahrzeug 2 auf
die beschriebene Art funktioniert, ist die Ausrichtung der Antennen
nicht so maßgeblich
und zusätzlich
können in
diesem Fall auf der Rückseite
angebrachte elektromagnetische Wellenempfänger genutzt werden.
Der
Vorteil dieses Verfahren ist die Bereitstellung der benötigten Bandbreite
mit extrem leistungsschwachen Mitteln. Gesetzt den Fall dass die leistungsstarken
Kommunikationsmittel des Ziel-Raumfahrzeugs 2 als Relais
genutzt werden, sind die Mittel, die am Boden für die Aufnahme des Servicefahrzeugs 6 benötigt werden
so einfach wie ein einfacher Satellitenreceiver eines Fernsehgeräts.
Alternativ
kann im Fall, dass das Ziel-Raumfahrzeug 2 die benötigten Übertragungsmittel
nicht bereitstellen kann, ein anderes Spezial-Raumfahrzeug 10 die
Aufgabe der Übermittlung
des Signals zum Boden direkt oder über ein Relais übernehmen, indem
es als Relais-Satellit in geringer Entfernung fungiert. In diesem
Fall kann es auch die Wartung des Servicefahrzeugs und die Signalweiterleitung
zu den Bodenkontrollen übernehmen.
Die
Versorgungsbasis 4 oder ein dritter Satellit kann als Relais-Station
dienen, aber dies ist die weniger wünschenswerte Möglichkeit.
Befindet
sich das Servicefahrzeug 6 in unmittelbarer Nähe zum Ziel-Raumfahrzeug 2 kann
sogar die Verbindung zur Telemetrie/Fernsteuerung mittels des Ziel-Raumfahrzeugs 2 hergestellt
werden. Das Verfahren um die Befehle der Fernsteuerung am Servicefahrzeug
zu empfangen wird in diesem Fall durch das Erfassen der Telemetrie
des Ziel-Raumfahrzeugs 2 realisiert und die Datenpakete,
die an das Servicefahrzeug 6 adressiert sind werden dabei
genau erkannt. Dies dient auch zur Verminderung der Energieverluste
und zur Erhöhung
der Annehmlichkeiten derjeniger, die das Ziel-Raumfahrzeug 2 steuern.
Abgesehen
von den Fällen,
in denen das Servicefahrzeug 6 allein agiert oder mit der
Hilfe eines (anderen) Servicefahrzeuges 6 wird eine Anlage oder
ein Verhalten festgelegt, das aktiviert wird, wenn eine Mehrzahl
von ihnen verfügbar
ist. Ein Verfahren um ein Signal von einem entfernten Bereich zurück zur Versorgungsbasis 4 oder
irgendwohin zu holen kann durch das Plazieren einer Vielzahl von
Servicefahrzeugen in Abständen
entsprechend ihrer jeweiligen Telekommunikationsmittel durchgeführt werden und
bewirkt die Signalübertragung
von einem zum nächsten
bis es sein Ziel erreicht.
Durch
Andocken kann ein Servicefahrzeug 6 auch andere Servicefahrzeuge
nebeneinander befördern.
Ein
Satz/Mehrere Servicefahrzeuge 6 können ihre Schubkräfte addieren
und einen Auftrag zum Standortwechsel durchführen.
Ein
Satz/Mehrere Servicefahrzeuge 6 können ihre Empfang-Sende-Einheiten
zu einer großteiligen
Antennenreihenformation zusammenfügen – entsprechend der vorgegebenen
Signalquelle oder dem Signalziel und koordiniert von einem speziellen Begleiter
der Versorgungsbasis 4.
Mehrere
Funktionen können
automatisiert werden. Diesbezüglich
am wichtigsten ist das Andockverfahren an die Versorgungsbasis 4 und
das Andockverfahren an das Antriebsmodul. Ein Vorteil beider ist
die Reduzierung des Personals im Be reich der Fernbedienung und die
Verringerung des Einsatzes von Betriebsmitteln um die Video- und
Kontrollverbindung herzustellen.
Beim
Andocken an das Antriebsmodul oder an ein anderes Servicefahrzeug 6 oder
ein anderes spezielles Fahrzeug 10, das sich in großer Entfernung
zur Versorgungsbasis 4 befindet, ist die erzielte Autonomie
ein weiterer Vorteil. Ein niedriges Niveau der Betriebsmittel erfordert
das Andocken, das dann mit optimaler Treibstoffnutzung durchgeführt wird und
für großes Vertrauen
der Eigentümer
des Ziel-Raumfahrzeugs 2 sorgt.
Eine
z.Zt. bevorzugte Ausführungsform
des Servicefahrzeugs 6 ist eine konisch zulaufende (rechteckige,
fünfeckige,
sechseckige) stabförmige Struktur,
die mit Sonnenkollektoren bedeckt ist. In einer weiteren Ausführungsform
ist ein Sonnenkollektorenpaar aus- und einfahrbar. Wenn die Kollektoren auf
der Oberfläche
des Servicefahrzeugs 6 eingefahren und gesichert sind,
kann das Servicefahrzeug 6 wie ein Raumfahrzeug navigiert
werden, das auf einer Drehachse stabilisiert ist. Die Sonnenkollektoren werden
hauptsächlich
nach dem Andocken an ein Ziel-Raumfahrzeug 2 eingesetzt,
da sie über
den Schatten des zu wartenden Satelliten hinaus ausfahren. Das Servicefahrzeug 6 hat
seine Haupthaltevorrichtung auf der Unterseite währenddessen es auf der Oberseite
einen einfachen Greifmechanismus zum Ergreifen des Zielsatelliten
durch das Innere des Rumpfs aufweist.
Eine
Seite des Servicefahrzeugs 6 kann an die Versorgungsbasis 4 oder
ein Begleitfahrzeug 10 zum Betanken andocken. Der Andock-
und Betankmechanismus wird in der unteren Hälfte des Servicefahrzeugs 6 in
Position gebracht, so dass das Betanken auch möglich ist, wenn das Servicefahrzeug 6 an einem
Ziel-Raumfahrzeug 2 hängt.
Das
Servicefahrzeug 6 nimmt bezüglich des Andockens zum Betanken
eine passive Position ein, jedoch mit ausreichender passiver Steuer/Zielhilfe (Laser-Retroreflektoren)
um die Annäherung
und das halb- oder vollautomatisierte Andocken zu erleichtern. Die
Stabilität
des einfachen Andockplatzes wirkt sich positiv auf das Servicefahrzeug 6 aus.
So sind sie in der Lage, die meisten Teile ihrer Ausstattung (Schwungmassen-Drehscheiben,
Kommunikationsnutzlasten, Energieeinsparungen des Untersystems) auszuschalten,
ihre Abnutzung zu reduzieren und ihre Lebensdauer entscheidend zu
verlängern
(von 100% auf 1000%). Der wirtschaftliche Umgang mit Ressourcen äußert sich
dabei darin, dass der Treibstoffverbrauch auf null sinkt und der
Energieverbrauch auf 2%. Die Nähe
der Servicefahrzeuge 6 zueinander kann Wärmeverluste
reduzieren. Auch kann die Nähe
der Servicefahrzeuge 6 unter anderem Schutz gegen Weltraumtrümmer geben.
Die
Servicefahrzeuge 6 können
aus einem „Tiefschlaf/Ruhe"-Modus Nutzen ziehen,
in dem einige Elemente ausgebaut, unter speziellen Bedingungen gelagert
und so deren Lebensdauer verlängert werden
kann. Die Batterie kann unter sachgerechten Bedingungen getrennt
vom Servicefahrzeug 6 aufbewahrt werden. Um eine mögliche Korrosion
und damit Leckstellen von Tanks, Rohren, Ventilen oder anderer Teile
zu vermeiden, können
die Treibstoffe abgelassen werden. Die Behälter können auf den normalen Luftdruck
umgestellt werden um den mechanischen Druck zu verringern. Den Servicefahrzeugen 6 kommt
die an der Versorgungsbasis 4 verfügbare Servicefahrzeug-Kunden-Schnittstellen-Neukonfiguration
zu Gute. Das Servicefahrzeug 6 wird zu Konfigurationsänderungen
gegenüber
bereit sein. Es ist möglich,
die Kommunikationsnutzlasten und den Greifmechanismus gemäß der Kunden-Charakteristika
individuell anzupassen. Das Servicefahrzeug 6 kann zudem
von der Neukonfiguration der Grundschnittstelle profitieren, die
als Service an der Versorgungsbasis 4 verfügbar ist.
Die Versorgungsbasis 4 besitzt die Fähigkeit die Konfigurationscharakteristika
der Schnittstelle des Servicefahrzeugs 6 an der Versorgungsbasis 4 zu
verändern.
Die Kommunikationsnutzlast kann abhängig von der erforderlichen Verbindung
nach unten, die über
ein Begleitfahrzeug, die Versorgungsbasis 4 durch das Ziel-Raumfahrzeug 2 oder
in anderer Weise erfolgt, justiert werden.
Das
Servicefahrzeug 6 kann zudem von der missionsabhängigen Neukonfiguration
profitieren. Die optimale Wiederverwendungsmöglichkeit und die Leistungsfähigkeit
hängt von
der Fähigkeit
der Versorgungsbasis 4 ab, diese Art der Konfigu ration
zur Verfügung
zu stellen. Für
jede Mission werden die Treibstoffreserven neu justiert, die Kommunikationsnutzlast
wird neu konfiguriert. Sende-Empfänger-Transceiver entsprechender Stärke werden
angebracht und andere Charakteristika werden eingestellt (Schwungkraft/Drehimpuls,
Haltevorrichtungsposition).
Befindet
sich ein so beschriebenes Raumfahrzeug in der Nähe eines anderen Raumfahrzeugs kann
es die Telemetrie des letzteren durch einfache Mittel nutzen, da
die Übertragung
gewöhnlich
durch eine einseitige Antenne erfolgt und auf einem Energieniveau,
das ausreicht, die Erde zu erreichen.
Die
Telemetrieinformation wird in Form standardisierter Datenpakete übertragen
und besteht für gewöhnlich aus
Bestätigungen
von Befehlen, Parameterwerten, Speicherausgaben und einfachen Echonachrichten.
Eine Anzahl dieser Telemetriedatenpakete und insbesondere jene,
deren Inhalt Fernsteuerdaten (wie Echofernkommandos oder Speicherausgaben
verschiedener Gebiete) eines bestimmten, veränderbaren Inhalts sind, können ausgewählt werden,
Befehlsdaten, die für
ein anderes Raumfahrzeug in der Art des ersten Raumfahrzeugs bestimmt
sind, zu transportieren.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann von jedem Raumfahrzeug, das die Telemetrie des ersten besagten
Raumfahrzeugs empfangen kann, genutzt werden.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird von der Mehrzahl der hier erfundenen Apparate genutzt und es
ist beabsichtigt, diese Wartungstätigkeiten auch für das Ziel-Raumfahrzeug 2 zu
nutzen.
Dieses
Verfahren ist in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht vorteilhaft.
Die Mittel, die dazu benutzt werden, dass der erste Satellit die
ferngesteuerte Verbindung durchführt,
werden ohne weitere Kosten von der Mehrzahl anderer Satelliten durch
die Hauptrechner-Neben-/Satellitenrechner-Konfiguration genutzt.
Ein
zusätzlicher
Vorteil dieses Verfahrens ist, dass dem Besitzer des Ziel-Raumfahrzeugs 2 die
Sicherheit gegeben wird, dass keine gefährlichen Kommandos zur Mehrzahl
der Servicefahrzeuge 6 gesandt werden. Er hat die volle Übersicht
und Kontrolle über
die Tätigkeiten
der Servicefahrzeuge 6.
Dieses
Verfahren dient dazu, die Mittel zur Aufnahme der Fernsteuerbefehle
und den Energieverbrauch wirtschaftlich zu machen und um das Vertrauen
der Ziel-Raumfahrzeug-Inhaber
dahingehend zu stärken,
dass sie die vollständige
Kontrolle über den
Prozess haben. Ein Verfahren Telemetriedaten eines Satelliten, der
mit sehr geringer Ausgangs- oder Speicherleistung sendet, zu übertragen
oder (zusätzlich)
verschlüsselt
abzuspeichern, wird benötigt.
Unter bestimmten Umständen
ist es wichtig, aus nächster
Nähe die
Telemetrieinformationen des Ziel-Raumfahrzeugs 2 mitzuempfangen,
da die Telemetrieübertragungsmittel
kein starkes Signal erzeugen können
und auch aus Gründen
der Energieerhaltung oder wegen Problemen bezüglich der Telemetrieübertragungsmittel.
Zusätzliche
Gründe
für das
Empfangen kann die Notwendigkeit der Speicherung von Telemetriedaten
sein um sie zu einem späteren
Zeitpunkt zu übermitteln.
Dies ist insbesondere nützlich
bei Satelliten die sich in einer Erdumlaufbahn befinden und sich
somit nicht stets im Sichtfeld der Bodenstation befinden.
Ein
anderer Grund ist die eventuelle Notwendigkeit, die Telemetrieinformationen
vor der Übertragung
zu verschlüsseln,
(eine Notwendigkeit, die nach der Konstruktionsphase des Ziel-Raumfahrzeugs 2 offensichtlich
wurde.) In jeglichen der bisher genannten Umstände wird es förderlich
sein, die Übertragungsmittel
der Telemetrie eines Ziel-Raumfahrzeugs 2 durch eine andere
Frequenz und mit größerer Energie
oder eine Zeitverzögerung
oder einen verschlüsselten
Modus/Betrieb oder einer Kombination der genannten zu unterstützen.
Die
Bereitstellung eines Servicefahrzeugs 6, das mit dem zugehörigen Empfangsteil,
einem möglichen
Speicher, einem möglichen
Verschlüsselungsmittel und
einem Rückübertragungsmittel
ausgestattet ist, vorzugsweise zu einem höher leitenden Kanal oder direkt
zum Boden, wird vorgeschlagen.
Die
Wahl der Mittel um die Versorgungsverbindung aufzubauen hängt von
der Verfügbarkeit
der Verbindung nach oben ab. Wird die direkte Verbindung gewählt, sollte
eine geeignete Veränderung
der Standard-Servicefahrzeuge 6 erfolgen bevor die Mission
zur Versorgungsbasis 4 beginnt. Die geeignete Modifizierung
sollte neben den Standard-Energieerzeugungsmitteln auch Energie
regulierende Mittel und Mittel zur Telemetrierückübertragung beinhalten.
Es
ist sehr schwierig und gefährlich
ein außer
Kontrolle geratenes Ziel-Raumfahrzeug 2 einzufangen, da
dabei das Raumfahrzeug, das den Einfangversuch unternimmt, beschädigt werden
kann.
Ein
neues Verfahren um ein außer
Kontrolle geratenes Raumfahrzeug zu stabilisieren wird wie folgt
vorgeschlagen:
Ein Paar Servicefahrzeuge 6 werden
mit einem zusätzlichen
Doppelseilzugsystem (WDRS) ausgestattet, das auf einer ihrer Seiten
im unteren Bereich gesichert wird. Jedes der WDRSs ist mit einer
Kamera ausgestattet oder das Paar Servicefahrzeuge 6 wird von
einem Begleitfahrzeug begleitet, das mit einer Kamera und Daten-Fernübertragungsmitteln
ausgestattet ist. Die Länge
des Seils/Kabels (im WDRS aufgerollt) sollte einige hundert Meter
betragen um den Betrieb des Begleitfahrzeugs ohne das Risiko der Kontamination
des Ziel-Raumfahrzeugs 2 zu gewährleisten. Die Mitte des Seils
ist mit einer Mehrfach-Anker-Apparatur oder einem Netz oder einfach einer
Schlaufe/Öse
versehen, was auch immer als gutes Mittel zum Einfangen des SC geeignet
ist (wenn es seinen Weg kreuzt).
Der
Formationsflug des Servicefahrzeug-Paares in korrektem Winkel soll
das Einfangen des außer
Kontrolle geratenen Ziel-Raumfahrzeugs 2 ermöglichen.
Abhängig
vom Trägheitsmoment
des Ziel-Raumfahrzeugs 2 sollen die Servicefahrzeuge 6 rechtzeitige,
zielgerichtete und gewichtsbelastete Gegenkräfte gegen die Kraft ausüben, die
das Seil erzeugt wenn es sich um das außer Kontrolle geratene Raumfahrzeug
legt. Ein drittes Servicefahrzeug 6 soll den gesamten Arbeitsvorgang
aus der Nähe überwachen.
Es soll das geplante Einfangen mittels des Kabels erleichtern und
das Risiko einer Beschädigung
des Raumfahrzeugs nach dem Einfangen feststellen um den Vorgang
zur Verminderung der unkontrollierten Bewegungen genau zu lenken.
In
manchen Fällen
erfordert der Transport des Ziel-Raumfahrzeugs 2 in höhere Umlaufbahnen, z.
B. wenn sich das Ziel-Raumfahrzeug 2 unterhalb der erforderlichen
Höhe befindet,
es nötig
ist weite Entfernungen zurückzulegen,
eine große
Neigungskorrektur durchzuführen
oder aus anderen Gründen, große Beschleunigungs-Brems-Manöver.
Der
Transport erfordert die Stabilität
der Sonnenkollektoren um Formveränderungen
oder Beschädigungen
zu verhindern und um destabilisierende Bewegungen der Sonnenkollektoren
während
der Beschleunigungs-Brems-Phase der Transportmission zu verhindern.
Um
die Sonnenkollektoren vor Formveränderungen und unerwünschten
Bewegungen durch besagtes Beschleunigungen/Abbremsen der Transportmission
zu bewahren, ist eine einfache, wenig Material erforderndes Verfahren
vorgesehen.
Eine
Mehrzahl der Servicefahrzeuge 6 (Minimum eines, möglichst
zwei, vorzugsweise drei, besser fünf), jedes auf einer Seite
mit einem Kabel-Einfahr-/Ausfahrsystem (182), seitlichen
Greifern auf ihrer Vorderseite und eine Mehrzahl (null oder mehr) Antriebsmodulen
ausgestattet, werden dazu eingesetzt. Die Antriebsmodule sichern
sich selbst mit Hilfe der Mehrzahl an Servicefahrzeugen 6 am Rumpf
des Ziel-Raumfahrzeugs 2. Dann sichert jedes Servicefahrzeug
wiederum an den EMs das Ende einer Leitung, das aus dem Kabel-Einfahr-/Ausfahrsystem
herausragt. Das Servicefahrzeug 6 fängt die Sonnenkollektoren an
ihren Spitzen so ein, dass die Achse des Servicefahrzeugs 6 senkrecht
zur Kollektorenoberfläche
steht. Nach der Sicherung der Greifer fährt das Seil-Einfahrsystem
die Seile ein und erzwingt so die Stabilisierung der Enden und presst
den unteren Teil des Antriebsmoduls des Servicefahrzeugs 6 gegen
das Ziel-Raumfahrzeug 2. In dieser Anordnung kann das Servicefahrzeug 6,
das an die Kollektorenenden angehängt ist, Kräfte erzeugen, deren vertikaler
Kraftvektorenergie hauptsächlich
auf die Basis des Antriebsmoduls wirken und teilweise auf die versteiften
Sonnenkollektoren. Vorteilhafterweise ermöglicht die Kraftverteilung
in den drei äußeren Punkten
des zu transportierten Körpers
einen ausgezeichneten Trägheitsmoment
und sehr gute Steuermöglichkeiten.
Die
Steuerung der Kollektoren kann zur Manövrierfähigkeit des System hinzugezählt werden.
Der
Lebenslauf aller Haltevorrichtungen des Systems wird zusammen mit
Informationen über
Lasten (nass oder trocken), Lage/Höhe und Kreiselbewegungen, interne
Beschleunigungsmessungen und Beschleunigungsmessungen, die von der
Versorgungsbasis 4 aus mittels Lasermessung überwacht werden,
archiviert. Die Gesamtheit dieser Informationen wird nach jeder
Mission analysiert und so neue Kalibrierungsparameter ermittelt.
Dieselben Parameter abzüglich
der Messdaten des Lasers (wenn sich das System entfernt von der
Versorgungsbasis 4 befindet) werden von dem Objekt mit
Haltevorrichtung in Echtzeit überwacht
um die Effizienz der Haltevorrichtungsdaten zu verbessern.
Zur
Massenberechnung wird das folgende Verfahren angewandt, wenn die
Messungen entfernt von der Versorgungsbasis 4 stattfinden.
Ein Servicefahrzeug 6 mit kürzlich justierten Haltevorrichtungen hängt sich
an das Ziel-Raumfahrzeug 2. Die Sonnenkollektoren des Ziel-Raumfahrzeugs 2 werden
bestmöglich
gesichert. Eine Mehrzahl der EA mit Kameras und Messlasern bringen
sich vor dem Ziel-Raumfahrzeug 2 ein
wenig oberhalb und ein wenig unterhalb der erwarteten Flugbahn in
geeignetem Abstand zum Einsatz der Laser in Stellung. Sie richten
die Laserstrahlen auf den Körper
des Ziel-Raumfahrzeugs 2 und führen Messungen während einer
fließenden, schrittweisen
Beschleunigungsphase bis wenige Sekunden nach dem Stoppen der Beschleunigung durch.
Die Beschleunigung soll fließend
und schrittweise sein um die Bewegungen der trockenen Masse möglichst
gering zu halten. Die Analyse der Haltevorrichtungsdaten, die Messdaten
des Lasers, die optischen Daten und eine Simulationsanalyse am Boden kann
eine genaue Bewertung der Gesamtmasse und insbesondere der nassen
Masse geben.
Es
wird vorgeschlagen den Einsatz des Wartungssystems 1 mit
dem Start eines einzelnen Servicefahrzeugs 6 zu beginnen,
das das Ziel-Raumfahrzeug 2 als Relais benutzt und daher
weder ein weiteres Begleitfahrzeug für das HBTL noch für die Versorgungsbasis 4 benötigt wird.
Es können
ein oder mehrere weitere Servicefahrzeuge mit oder ohne Begleitfahrzeuge
mit Betankfunktion folgen. Das Begleitservicefahrzeug mit Betankfunktion
wird die benötigten
Treibstoffreserven für
die gegenwärtige
und die zukünftige
Flotte bereitstellen. Ein mögliches
weiteres Begleitfahrzeug mit Betankfunktion kann der Ankunft der
Versorgungsbasis 4 vorangehen.
Die
Vorteile dieses Entwicklungsplans sind zunächst die niedrigen Anschaffungskosten
und die letztlich hohe Funktionalität.
Drei
Entwicklungsbereiche sind zunächst vorgesehen:
- – der
geostationäre
Ring
- – Satelliten
in niedrigen Umlaufbahnen
- – mittlere
Umlaufbahnen
Die
Erfindung schlägt
vor mit dem Wartungsservice im geostationären Ring zu beginnen, aber auch
die gleichartige Anwendung auf niedrige Erdumlaufbahnen und auf
weitere Missionen in bezug auf andere Himmelsobjekte oder auch die
Flugbahnen zwischen Himmelsobjekten ist möglich.
Diese
Aufteilung der Funktionalität
zwischen der Versorgungsbasis 4 dem Servicefahrzeug 6,
EM und EA sorgt für
eine niedrige Masse, niedrige Kosten, ein günstiges Treibstoff-/Trockenmasse-Verhältnis, hohe
Manövrierfähigkeit,
große
Reichweite und Betriebsdauer des Servicefahrzeugs 6, des
EA- und des EM-Teils.
Andererseits versorgt die Versorgungsbasis 4 das System
mit einem hohen Grad an Wiederverwendbarkeit, Wartungsfähigkeit,
verschiedenartigen Einsatzmöglichkeiten
und gewährleistet die
Beseitigung von Abfall(stoffen). Das gesamte System sorgt für effiziente,
zuverlässige
und mit niedrigen Kosten verbundene Arbeitsabläufe.
Der
größte Vorteil
dieser Bauweise besteht darin, dass das Servicefahrzeug 6 ein
bewegliches Raumfahrzeug mit extrem niedriger Trockenmasse ist und
niedrige Kosten zur Folge hat. Es kann das Ziel-Raumfahrzeug 2,
das eine hohes Delta-Geschwindigkeit
hat, warten. Schon jetzt ist der größte Vorzug dieses Konstruktionselements,
dass auch eine Doppelarm-Roboter-Anlage im Zusammenhang mit dem
System bereitgestellt werden kann und damit weitreichende Wartungsarbeiten
möglich
sind.
Ein
besonderer Vorteil dieser Konfiguration ist, dass das Servicefahrzeug 6 von
den hohen Leistungsunterbudgets entlastet wird (Leistungsmerkmale),
denn nur einen kleinen Teil ihrer Lebenszeit werden diese benötigt um
die Verbindung zur Erde herzustellen, hingegen stellen sie für den Rest
ihrer Lebenszeit tote Masse dar (große Gemeinkosten bei Bewegungen/Manövern). Indem
diese Funktionsanforderung bei einem anderen Element des Systems untergebracht
wird, das keine Bewegungen durchführt (bei der Versorgungsbasis 4),
wird dem Servicefahrzeugteil) große Flexibilität verliehen
und die Konstruktions- und Arbeitskosten werden niedrig gehalten.
Diese grundlegende Charakteristik der Konstruktion des Servicefahrzeugs 6 ist
neu, einzigartig und nützlich.
Das
Servicefahrzeug 6 benötigt
bezüglich der
meisten seiner Untersysteme (Energie, Solarzellen, Antrieb) keine
Redundanz. Sein einziges Sicherheitsmerkmal ist die Ausfallsicherung
des Greifmechanismus. Das Servicefahrzeug 6 wird aktiviert, wenn
die Versorgungsbasis 4 verhältnismäßig nah ist und auch das ent sprechende
Servicefahrzeug 6, das fähig ist eine Rettungsaktion,
die das defekte Servicefahrzeug 6 zum Ziel hat, durchzuführen.
Ein
spezielles Begleit-Servicefahrzeug hat die Fähigkeit andere Servicefahrzeuge 6 zu
betanken.
Vorteile
sind: Ein Servicefahrzeug 6 kann eine schwierige Mission
(hohe Delta-Geschwindigkeit)
erfüllen
ohne zum Betanken zur Versorgungsbasis 4 zurückkehren
und nochmals das Treffen mit dem Ziel-Raumfahrzeug 2 durchführen zu
müssen (größtenteils
manuelle und schwierige Aufgabe). Statt dessen kann es seine Mission
angedockt weiterverfolgen und auf die Betankung durch ein Betankungs-Servicefahrzeug 6 warten
(abhängig
von der Verfügbarkeit).
Auf diese Art kann die benötigte Feuchtmasse
am Beginn der Mission begrenzt werden; dies erleichtert das Treffen
und das Andocken und reduziert die Kosten der Instandhaltung in
der Umlaufbahn. Erfordert die Mission bei jener Gelegenheit letztlich
das Auftanken so wird dies von dem speziellen Begleitfahrzeug durchgeführt.
Wenn
ein Servicefahrzeug 6 Treibstoff benötigt, kann ein Begleitfahrzeug
den Treibstoffvorrat wieder auffüllen
und dann entweder einzeln oder, um das Risiko einer Störung zu
vermeiden, angedockt an ein anderes den Flug fortsetzen. Das spezielle
Servicefahrzeug kann zu Beginn des Einsatzes des Systems die Versorgungsbasis 4 ersetzen.
Im
Hinblick auf eine Neukonfiguration der Arbeitsabläufe profitiert
das Servicefahrzeug 6 von den Fähigkeiten der Versorgungsbasis 4.
Es ist dadurch fähig
die Kommunikationsnutzlast und die Greifmerkmale zur Wartung einer
Vielzahl in Frage kommender Ziel-Raumfahrzeuge 2 zu verändern.
Das
Servicefahrzeug 6 sollte einen Leerlauf/Ruhezustand erlangen
können
wenn es an die Versorgungsbasis 4 oder ein anderes Servicefahrzeug 6 angedockt
ist. Dies wird die Lebensdauer der meisten Untersysteme und der
Struktur (von thermischen Zyklen) verlängern und den Energieverbrauch senken.
Dies ist möglich durch
die Anwesenheit der Versorgungsbasis 4 oder eines Begleit-Servicefahrzeugs.
Eine
vereinfachte Version des Servicefahrzeugs 6 ist das Antriebsmodul,
das keine Kameras besitzt und weder navigieren noch andocken kann. Es
wird mit Hilfe eines Servicefahrzeugs 6 in ein Ziel-Raumfahrzeug 2 eingesetzt
und bleibt dort um es instandzuhalten und Neigungsmanöver durchzuführen bis
es betankt werden muss. In diesem Fall wird ein Servicefahrzeug 6 mit
automatischer Andockfähigkeit
an das Antriebsmodul andocken und es mit Treibstoff versorgen.