DE10303720A1 - Testsystem für medizinische Anlagen - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Testsystem für medizinische Anlagen, die eine zentrale Steuereinheit (10) zur Ansteuerung von Anlagenkomponenten (11, 12, 13) in Abhängigkeit von empfangenen Bedienbefehlen aufweisen, mit einer Schnittstelle (6) für den Aufbau einer Datenverbindung zur zentralen Steuereinheit (10), einem Datenspeicher (2) und einer Sendeeinrichtung (1), die zur Bereitstellung einer Sequenz von Datenpaketen, die für die zentrale Steuereinheit (10) codierten Bedienbefehlen entsprechend, nach Vorgabe einer aus dem Datenspeicher (2) ausgelesenen Testdatei (21, 22) und zur kontrollierten Übertragung der Sequenz von Datenpaketen mit einer durch die Testdatei (21, 22) vorgegebenen zeitlichen Abfolge der Datenpakete an die zentrale Steuereinheit (10) ausgebildet ist. Mit dem vorliegenden Testsystem lassen sich automatisierte Funktionstests von medizinischen Anlagen reproduzierbar ohne personellen Aufwand durchführen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Testsystem für medizinische Anlagen, die eine zentrale Steuereinheit zur Ansteuerung von Anlagenkomponenten in Abhängigkeit von empfangenen Bedienbefehlen aufweisen, insbesondere für Röntgenanlagen.
- In der medizinischen Diagnostik werden unterschiedliche medizinische Anlagen, wie bspw. Röntgenanlagen oder Kernspintomographen, eingesetzt, um Bilder oder Daten vom Körperinneren eines Patienten zu erhalten. Diese medizinischen Anlagen müssen vor deren Auslieferung an den Kunden sowie anschließend in bestimmten Zeitintervallen Funktionstests unterzogen werden, um den korrekten Betrieb zu gewährleisten. Diese Tests werden derzeit anhand von informellen Testplänen manuell durchgeführt. Dabei sind Testabläufe spezifiziert, die Testfälle für alle Anforderungen enthalten. Ein Testfall umfasst eine Sequenz einzelner Bedienbefehle, die vom Tester in der in den Testplänen angegebenen zeitlichen Abfolge über Bedieneinheiten in die Anlage eingegeben werden. So enthält bspw. eine digitale Röntgenanlage in der Regel als Bedieneinheiten für das Bildsystem eine Tastatur für die Eingabe von Tastencodes sowie eine Maus für die Eingabe von Bildschirmpositionen und für das Röntgensystem ein Generatorpult für die Eingabe der Aufnahmeparameter, ein Tischpult für die Eingabe der Positionierungsparameter sowie eine Fernbedienung für die Eingabe der Hauptfunktionen während einer Untersuchung. Die Röntgenanlage umfasst eine zentrale Steuereinheit, die mit allen Anlagenkomponenten vernetzt ist, von den Bedieneinheiten die entsprechenden Bedienbefehle entgegennimmt und die einzelnen Komponenten in Abhängigkeit von den empfangenen Bedienbefehlen ansteuert.
- Da die Funktionalität digitaler Röntgenanlagen ständig wächst und der Testaufwand mit der Anzahl der Funktionen überpropor tional zunimmt, erfordern die Funktionstests einen immer größeren personellen Aufwand. Ein weiteres Problem beim Betrieb medizinischer Anlagen besteht in der Reproduktion von Fehlersituationen, die während des Betriebs beim Kunden aufgetreten sind. So werden in Röntgenanlagen relevante Ereignisse während des Betriebs in Logdateien aufgezeichnet, um aufgetretene Fehler nachträglich analysieren zu können. Die Logdateien werden vom Tester interpretiert, der versucht, den Fehlerablauf durch manuelle Generierung der Ereignisse, d. h. durch Eingabe entsprechender Bedienbefehle zu reproduzieren, um dann aussagekräftige Analysedaten zu erzeugen. Auch diese Vorgehensweise ist jedoch personell sehr aufwendig.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Testsystem für medizinische Anlagen, insbesondere für Röntgenanlagen, bereitzustellen, das den personellen Aufwand bei der Durchführung von Funktionstests verringert und reproduzierbare Ergebnisse liefert.
- Die Aufgabe wird mit dem Testsystem gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Testsystems sind Gegenstand der Unteransprüche oder lassen sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie den Ausführungsbeispielen entnehmen.
- Das vorliegende Testsystem ist für medizinische Anlagen ausgebildet, die eine zentrale Steuereinheit zur Ansteuerung von Anlagenkomponenten in Abhängigkeit von empfangenen Bedienbefehlen aufweisen. Es eignet sich insbesondere für digitale Röntgenanlagen, bspw. für die Anlagen Iconos und Siregraph mit dem digitalen Bildsystem Fluorospot Compact der Siemens AG. Diese Systeme weisen eine geeignete zentrale Steuereinheit zur Ansteuerung der Anlagenkomponenten auf.
- Das vorliegende Testsystem umfasst eine Schnittstelle für den Aufbau einer Datenverbindung zur zentralen Steuereinheit, einen Datenspeicher und eine Sendeeinrichtung, die zur Bereit stellung einer Sequenz von Datenpaketen, die für die zentrale Steuereinheit codierten Bedienbefehlen entsprechen, nach Vorgabe einer aus dem Datenspeicher ausgelesenen Testdatei und zur kontrollierten Übertragung der Sequenz von Datenpaketen mit einer durch die Testdatei vorgegebenen zeitlichen Abfolge der Datenpakete, im Folgenden als Testablauf bezeichnet, an die zentrale Steuereinheit ausgebildet ist.
- Das vorliegende Testsystem wird für den Funktionstest der Anlage direkt oder über ein vorhandenes Netzwerk an die zentrale Steuereinheit angebunden. Diese zentrale Steuereinheit der Anlage ist mit allen Anlagenkomponenten vernetzt und kann sämtliche Bedienbefehle anstelle von üblichen Bedieneinheiten auch von dem zusätzlich angebundenen Testsystem entgegennehmen. Der Bildrechner des Bildsystems kann alle lokalen Bedienereignisse der Tastatur und der Maus auch über die zentrale Steuereinheit empfangen, die diese Informationen an das Bildsystem übersendet. Damit ist es möglich, sämtliche Bedienereignisse vom vorliegenden Testsystem aus zu erzeugen und die Anlagenfunktionen von dieser Quelle aus zu steuern.
- Das vorliegende Testsystem ermöglicht es, alle Bedienereignisse, die vom Bediener der Anlage über Befehlseingaben an den üblichen Bedieneinheiten generiert werden können, in frei vorgebbarer Folge durch das Testsystem zu erzeugen und an die zentrale Steuereinheit zu übermitteln. Die Übermittlung erfolgt in gleicher Weise wie die Übermittlung der Bedienbefehle von den vorhandenen Bedieneinheiten. Jedes Bedienereignis bzw. jeder Bedienbefehl wird dabei durch ein zugeordnetes Datenpaket repräsentiert, das an die zentrale Steuereinheit des Systems übermittelt wird. Ein derartiges Datenpaket enthält einen für das jeweilige Bedienereignis, bspw. einem Tastendruck einer bestimmten Taste der Tastatur, vorgegebenen Datencode, der von der zentralen Steuereinheit verstanden wird. Die zentrale Steuereinheit empfängt diese Datenpakete und führt die entsprechenden Befehle durch Ansteuerung der einzelnen Anlagenkomponenten aus. Spezielle Eingaben eines Tes ters für die Erzeugung der einzelnen Testabläufe nach dem für die Anlage vorgegebenen Testplan sind nicht mehr erforderlich, da das Testsystem derartige Testabläufe bereits in der erforderlichen Echtzeitabfolge bereitstellt und kontrolliert an die zentrale Steuereinheit übermittelt. Die einzelnen Testabläufe sind dabei exakt wiederholbar und parametrierbar. Die Testläufe können ohne Aufwand beliebig oft und zu jedem Zeitpunkt durchgeführt werden, bspw. automatisiert auch Nachts. Die Testergebnisse sind aufgrund der exakten Reproduzierbarkeit der Testabläufe präzise, neutral und ohne individuelle Streuung. Die einzelnen Testfälle bzw. Testabläufe, die von der Sendeeinrichtung in Verbindung mit den Testdateien bereitgestellt werden, können ohne großen Aufwand viele Fallunterscheidungen berücksichtigen, so dass bspw. gleiche Testfälle mit allen Bildtypen einer Röntgenanlage wiederholt werden können. Auch eine einfache Generierung und Durchführung von Testfällen zur Überprüfung der Grenzbelastung des Systems, bspw. durch Erzeugung von 1000 Patienteneinträgen, lässt sich mit dem Testsystem realisieren.
- Mit dem vorliegenden Testsystem wird ein Werkzeug zur Testautomatisierung bei medizinischen Anlagen, insbesondere bei Röntgenanlagen, bereitgestellt, das eine den heutigen Anforderungen genügende Qualitätssicherung durch Automatisierung der Funktionstest ermöglicht. Das Testsystem verursacht keine Anwendungs- und Folgekosten. Bei Systemänderungen ist keine Korrektur der Testfälle erforderlich, solange die Bedienlogik der Anlage konstant bleibt. Die Software der Funktionen des Bildsystems der medizinischen Anlage bleibt unverändert. Es muss gegebenenfalls lediglich an zentraler Stelle ein zweiter Eingang für die Bedienereignisse geschaffen werden.
- In der bevorzugten Ausführungsform des vorliegenden Testsystems ist ein Editor eingerichtet, mit dem eine Abfolge von Namen von Bedienbefehlen mit einem jeweils zugeordneten Zeitwert erstellt und als Testdatei im Datenspeicher abgelegt werden kann. Der jedem Bedienbefehl zugeordnete Zeitwert gibt die zeitliche Abfolge vor, in der die einzelnen Bedienbefehle ausgeführt, d. h. von der Sendeeinrichtung zur zentralen Steuereinheit übermittelt werden müssen. Weiterhin ist bei dieser Ausgestaltung im Datenspeicher eine Beschreibungsdatei vorgesehen, die Namen, Identifikationszeichenfolgen und zugeordnete Datenpakete der in der Röntgenanlage möglichen Bedienbefehle enthält. Die Sendeeinrichtung weist einen Generator auf, der die an die zentrale Steuereinheit zu übermittelnde Sequenz von Datenpaketen nach Vorgabe der ausgelesenen Testdatei durch Rückgriff auf die Beschreibungsdatei erzeugt. Der Generator sucht hierbei in der Beschreibungsdatei den Namen der jeweiligen in der Testdatei angeführten Bedienbefehle und übernimmt das ihnen zugeordnete Datenpaket. Die Übermittlung der Datenpakete durch die Sendeeinrichtung an die zentrale Steuereinheit erfolgt wiederum entsprechend der in der Testdatei angegebenen Zeitwerte, die vorzugsweise die relative Zeit bezogen auf das jeweils vorausgehende Ereignis darstellen.
- Weiterhin kann das vorliegende Testsystem eine Filtereinrichtung zum Erstellen einer Testdatei enthalten, die zum Einlesen einer im Datenspeicher abgespeicherten Logdatei, zur Extrahierung von Daten über Zeitpunkt und Identifikationszeichenfolge oder Namen von ausgeführten Bedienbefehlen aus der Logdatei und zur Erstellung und Speicherung einer Abfolge der ausgeführten Bedienbefehle – mit Namen, Identifikationszeichenfolge oder als Datenpaket – mit einem jeweils zugeordneten Zeitwert, der der zeitlichen Abfolge der ausgeführten Bedienbefehle entspricht, ausgebildet ist. Diese Testdatei wird dann wiederum durch die Sendeeinrichtung ausgelesen und die Abfolge von Bedienbefehlen als Sequenz von Datenpaketen in der angegebenen zeitlichen Abfolge an die zentrale Steuereinheit übermittelt. Die Sequenz von Datenpaketen wird aus dieser Testdatei entweder direkt ausgelesen oder wiederum durch Rückgriff auf die Beschreibungsdatei, in der den einzelnen Namen und Identifikationszeichenfolgen von Bedienbefehlen die Datenpakete zugeordnet sind, erzeugt. Durch diese Ausgestal tung wird die Reproduktion von Fehlersituationen in Kundenanlagen ermöglicht. Die relevanten Ereignisse, die in den Logdateien aufgezeichnet sind, werden dabei gefiltert, so dass die automatische Reproduktion der Fehlersituation anhand dieser Logdateien in vielen Fällen die Fehleranalyse wirkungsvoll unterstützen kann.
- Selbstverständlich lässt sich das vorliegende Testsystem in einer einfacheren Ausgestaltung auch ohne den Editor und die Filtereinrichtung realisieren. In diesem Falle enthält der Datenspeicher eine Vielzahl von Testdateien, die bereits vorgegebene Testabläufe in Form einer Sequenz von Datenpaketen mit zugeordneten Zeitwerten enthalten. Die Sendeeinrichtung liest hierbei lediglich noch die von einem Bediener über eine entsprechende Auswahleinrichtung, bspw. über ein Bildschirmmenü, ausgewählten Testdateien ein und übermittelt die darin enthaltenen Datenpakete entsprechend der vorgegebenen zeitlichen Abfolge an die zentrale Steuereinheit.
- Vorzugsweise sind der Editor sowie die Sendeeinrichtung so ausgebildet, dass mit dem Editor zusätzlich Kontrollstrukturen bzw. Kontrollbefehle erzeugt werden, die die Sendeeinrichtung erkennt und entsprechend berücksichtigt. Bei derartigen Kontrollstrukturen kann es sich bspw. um Befehle für die Sendeeinrichtung zur Wiederholung, zur bedingten Unterbrechung oder zum Überspringen einzelner Abschnitte der Testdatei handeln. Durch diese Kontrollstrukturen kann die an die zentrale Steuereinheit zu übermittelnde Sequenz von Datenpaketen sehr variabel gestaltet werden. Bei der Implementierung einer geeigneten Vergleichseinrichtung in das Testsystem, mit der beim Testablauf erzeugte Daten oder Bilder der Anlage automatisch mit vorgegebenen Solldaten oder Sollbildern verglichen werden, kann der Testablauf ergebnisabhängig gesteuert werden. Weiterhin ist vorzugsweise eine Speichereinrichtung für die Abspeicherung der beim Testablauf erzeugten Ergebnisdaten bzw. Bilder für Dokumentation vorgesehen.
- In der bevorzugten Ausgestaltung des vorliegenden Testsystems mit dem Editor und der Filtereinrichtung können Ereignissequenzen bzw. Befehlssequenzen aus künstlichen Vorgaben, den mit dem Editor erstellten Testfällen, oder aus natürlichen Vorgaben, den gefilterten Logfiles, erzeugt werden. Die Ereignisbeschreibung ist unabhängig von der physikalischen Systemstruktur, da nur die logische Struktur der Ereignisse, bspw. die Hierarchie oder Parallelität, vorgegeben ist. Die Ergebnisse des Testablaufs können durch Screen- und Datendumps dokumentiert und durch die Vergleichseinrichtung automatisch ausgewertet werden.
- Das vorliegende Testsystem wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der
1 nochmals kurz erläutert. Die1 zeigt hierbei ein Beispiel für den Aufbau einer Röntgenanlage sowie des an die zentrale Steuereinheit der Röntgenanlage angebundenen Testsystems in einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung. - Die Röntgenanlage
100 besteht aus der zentralen Steuereinheit10 , die über ein Netzwerk14 mit den einzelnen Anlagenkomponenten verbunden ist. Die zentrale Steuereinheit10 nimmt Bedienbefehle in Form von Datenpaketen über das Netzwerk14 entgegen und steuert die einzelnen Komponenten der Anlage über das Netzwerk entsprechend den erhaltenen Bedienbefehlen an. In der Figur sind als Komponenten der Röntgenanlage der Röntgengenerator11 , der Patiententisch12 sowie das Bildsystem13 zu erkennen. Die Bedienung dieser Röntgenanlage durch eine Bedienperson erfolgt durch Eingaben am Generatorpult15 zur Bedienung des Generators11 , am Tischpult16 zur Bedienung des Patiententisches12 , über Maus oder Tastatur18 zur Bedienung des Bildsystems13 oder über eine Fernbedienung17 . Über die letztgenannten Bedieneinheiten kann der Bediener durch Drücken entsprechender Tasten oder, wie beim Bildsystem, durch eine Menüführung mit Maus bzw. Tastatur, entsprechende Bedienbefehle eingeben, die der zentralen Steuerein heit10 als Datenpakete über das Netzwerk14 zugeführt werden. - Zur automatischen Funktionsprüfung dieser Röntgenanlage wird die zentrale Steuereinheit
10 in diesem Beispiel mit dem in der Figur beispielhaft dargestellten Testsystem200 verbunden. Das Testsystem umfasst hierbei eine Sendeeinrichtung1 , mit einer in der Figur als Pfeil für die Datenübertragung angedeuteten Schnittstelle6 zur Anbindung an die zentrale Steuereinheit10 . Die Sendeeinrichtung1 dient der Bereitstellung einer Sequenz von Datenpaketen, die einen Testablauf mit einer Folge von Bedienbefehlen in vorgegebener zeitlicher Abfolge repräsentiert, sowie zur zeitlich kontrollierten Übertragung dieser Sequenz von Datenpaketen an die zentrale Steuereinheit10 . Die zentrale Steuereinheit10 erhält dabei die Datenpakete in gleichem Format wie von den angeschlossenen Bedieneinheiten. Auch der Bildrechner des Bildsystems13 kann die entsprechenden Bedienbefehle nicht nur über die Maus und Tastatur18 , sondern auch von der zentralen Steuereinheit10 über das Netzwerk14 empfangen. Damit ist es möglich, sämtliche Bedienereignisse vom Testsystem aus zu erzeugen und damit die Röntgenanlage anzusteuern. Die Sendeeinrichtung1 übernimmt hierbei die Ablaufsteuerung zur Übermittlung der Datenpakete. - Das Testsystem umfasst weiterhin einen Editor
3 , über den ein Bediener eine Sequenz von Bedienbefehlen erzeugen und als Datei im Datenspeicher2 des Testsystems abspeichern kann. Mit dem Editor3 können komfortabel die in der Röntgenanlage verfügbaren Befehls- bzw. Ereignisnamen selektiert und zu einer entsprechenden Testsequenz zusammen gestellt werden. Jedem ausgewählten Bedienbefehl wird dabei ein Zeitwert hinzugefügt, der den Ausführungszeitpunkt des Bedienbefehls vorgibt. Das Ergebnis beschreibt den Testfall und wird in einer Testdatei21 unter einem beliebigen Namen abgespeichert. Auf diese Weise lassen sich mehrere Testdateien21 im Datenspeicher2 ablegen, die unterschiedliche Testfälle, d. h. unterschied liche Befehls- bzw. Ereignissequenzen, darstellen. Alternativ kann eine Ereignissequenz auch mit Hilfe einer Filtereinrichtung4 aus der Logdatei23 einer Kundenanlage extrahiert werden, die in den Datenspeicher2 kopiert wird. In einer derartigen Logdatei sind die aufgetretenen Bedienereignisse mit der zugehörigen Nummer, in der vorliegenden Patentanmeldung allgemein als Identifikationszeichenfolge bezeichnet, und dem Zeitpunkt ihres Auftretens eingetragen. - Die Sendeeinrichtung
1 liest die vom Editor3 oder der Filtereinrichtung4 erzeugten Testsequenzen aus der jeweils gewählten Testdatei21 ein und sendet entsprechend der enthaltenen Zeitvorgabe den Bedienbefehlen zugeordnete Datenpakete an die zentrale Steuereinheit10 zur Bearbeitung. Die den einzelnen Bedienereignissen bzw. Bedienbefehlen zugeordneten Datenpakete werden von der Sendeeinrichtung1 aus einer Ereignis-Beschreibungsdatei20 ausgelesen, in der alle Bedienereignisse bzw. Bedienbefehle der Röntgenanlage definiert sind und die den Namen, die Nummer und das zugeordnete Datenpaket enthält. - Alternativ lassen sich im Datenspeicher
2 auch Testdateien22 abspeichern, die bereits eine Abfolge von Datenpaketen mit zugeordneten Zeitwerten enthalten. In diesem Falle ist keine Beschreibungsdatei20 erforderlich. - Das in diesem Beispiel dargestellte Testsystem umfasst weiterhin eine Vergleichseinrichtung
5 , mit der ein Vergleich zwischen Soll- und Ist-Anzeigen des Bildsystems13 vorgenommen und eine automatische Ergebniskontrolle durchgeführt wird. Hierbei werden vom Monitor des Bildsystems13 bei Durchführung des jeweiligen Testlaufs erzeugte Bilder 24 des Bildsystems (Istwerte) als Screendumps gespeichert und mit ebenfalls als Screendumps abgespeicherten Sollbildern25 verglichen. Die Vergleichseinrichtung5 liefert dabei eine Information über das Ergebnis des Vergleichs. Weiterhin können auch validierte Istergebnisse als Sollergebnisse in den Datenspeicher2 des Testsystems übernommen werden. - In der dargestellten Ausgestaltung des vorliegenden Testsystems werden somit Bedienbefehle bzw. Bedienereignisse in logischer Struktur in einer Datei, der Beschreibungsdatei, vorzugsweise im Standardformat, beschrieben. Mit dem entsprechend dieser Logik strukturierten Editor lassen sich Befehlssequenzen ebenfalls im Standardformat erzeugen. Alternativ können Logfiles zur Erzeugung der Testsequenzen durch die Filtereinrichtung gefiltert und das Ergebnis als Testdatei abgespeichert werden. Eine entsprechend der Testsequenzen strukturierte Sendeeinrichtung ist zur Abwicklung der Kontrollstrukturen ausgebildet, um die Befehls- bzw. Ereignisnamen oder -nummern anhand der Beschreibungsdatei in für die Steuereinheit codierte Datenpakete umzuwandeln und diese Datenpakete zur Röntgenanlage zu senden. Mit dem vorliegenden Testsystem lässt sich ohne personellen Aufwand ein Funktionstest einer Röntgenanlage oder auch einer anderen geeignet ausgestalteten medizinischen Anlage automatisiert durchführen.
Claims (11)
- Testsystem für medizinische Anlagen, die eine zentrale Steuereinheit (
10 ) zur Ansteuerung von Anlagenkomponenten (11 ,12 ,13 ) in Abhängigkeit von empfangenen Bedienbefehlen aufweisen, mit einer Schnittstelle (6 ) für den Aufbau einer Datenverbindung zur zentralen Steuereinheit (10 ), einem Datenspeicher (2 ) und einer Sendeeinrichtung (1 ), die zur Bereitstellung einer Sequenz von Datenpaketen, die für die zentrale Steuereinheit (10 ) codierten Bedienbefehlen entsprechen, nach Vorgabe einer aus dem Datenspeicher (2 ) ausgelesenen Testdatei (21 ,22 ) und zur kontrollierten Übertragung der Sequenz von Datenpaketen mit einer durch die Testdatei (21 ,22 ) vorgegebenen zeitlichen Abfolge der Datenpakete an die zentrale Steuereinheit (10 ) ausgebildet ist. - Testsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Editor (
3 ) zur Erstellung und Speicherung einer Abfolge von Namen von Bedienbefehlen mit einem jeweils zugeordneten Zeitwert, der deren zeitliche Abfolge vorgibt, als Testdatei (21 ) vorgesehen ist, der Datenspeicher (2 ) eine Beschreibungsdatei (20 ) mit Namen, Identifikationszeichenfolgen und zugeordneten Datenpaketen von Bedienbefehlen enthält, und die Sendeeinrichtung (1 ) einen Generator zur Erzeugung der Sequenz von Datenpaketen nach Vorgabe der Testdatei (21 ) durch Rückgriff auf die Beschreibungsdatei (20 ) umfasst. - Testsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Editor (
3 ) zur Erzeugung und Einbindung von zusätzlichen Kontrollbefehlen für die Sendeeinrichtung (1 ) in die Testdatei (21 ) ausgebildet ist. - Testsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Datenspeicher (
2 ) mehrere Testdateien (22 ) gespeichert sind, die vorgegebene Sequen zen von Datenpaketen mit jeweils zugeordneten Zeitwerten enthalten. - Testsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Filtereinrichtung (
4 ) vorgesehen ist, die zum Einlesen einer im Datenspeicher (2 ) abgespeicherten Logdatei (23 ), zur Extrahierung von Daten über Zeitpunkt und Namen oder Identifikationszeichenfolge von ausgeführten Bedienbefehlen aus der Logdatei (23 ), und zur Erstellung und Speicherung einer Abfolge der Namen, der Identifikationszeichenfolgen oder der Datenpakete der ausgeführten Bedienbefehle mit einem jeweils zugeordneten Zeitwert entsprechend deren zeitlicher Abfolge aus den extrahierten Daten als Testdatei (21 ,22 ) ausgebildet ist. - Testsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sendeeinrichtung (
1 ) zur Ausführung von in der Testdatei (21 ,22 ) enthaltenen Kontrollbefehlen, insbesondere für bedingte Unterbrechungen, Sprünge oder Wiederholungen, ausgebildet ist. - Testsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswahleinrichtung zur Auswahl einer von der Sendeeinrichtung (
1 ) auszulesenden Testdatei (21 ,22 ) durch einen Bediener vorgesehen ist. - Testsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vergleichseinrichtung (
5 ) vorgesehen ist, die bei einem durch die Testdatei (21 ,22 ) vorgegebenen Testablauf erzeugte Messdaten, insbesondere Bilder (24 ), der Anlage automatisch mit vorgegebenen Solldaten, insbesondere Sollbildern (25 ), vergleicht und eine Information über das Ergebnis des Vergleichs ausgibt. - Testsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Speichereinrichtung für die Abspeicherung von beim Testablauf erzeugten Messdaten, insbesondere Bildern (
24 ), im Datenspeicher (2 ) vorgesehen ist. - Testsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, das in die Steuereinrichtung (
10 ) der Anlage integriert ist. - Testsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, das über ein Netzwerk (
14 ) der Anlage mit der Steuereinrichtung (10 ) verbunden ist.
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