DE1201278B - Operationsleuchte - Google Patents

Description

• Operationsleuchte, Operationsleuchten sind -mit einem - Reffekt.or zur Bündelung- der von der Lichtquelle erzeugten Strahlen und im allgemeinen auch mit einer lichtdurchlässigen Abdeckung der Reflektoröffnung'versehen. Diese Abdeckung besteht bei bekannten Operationsleuchten aus drei verschiedenen Scheiben, die jeweils einer bestimmten Aufgabe dienen.
• Die erste Scheibe ist ein Wärmfilter. Es ist ein bekannter Nachteil der bei Operationsleuchten benutzten Lichtquellen, daß die ihnen zugeführte Energie nur zu einem geringen Teil in Licht, der-Rest aber unmittelbar in Wärme umgesetzt wird. Bei einer Glühlampe beträgt -beispielsweise der optische Wirkungsgrad (Nutzeffekt),nur--etwa 4"/9, so daß etwa 96 ü/o der Energie als unsichtbare, insbesondere infrarote Strahlung (Wärmestrählung) emittiert wird. Während das Licht auf das Operationsfeld konzentriert werden soll, muß die Wärmestrahlung mög ,licht vom Operationsfeld ferngehalten werden. Die Wärmefilterscheibe soll nun durch Absorption den größten Teil der Wärmemenge aufnehmen.
• Die zweite Scheibe besteht aus Kathedralglas, also einem Glas mit etwas unruhiger Oberfläche, durch die das hindurchtretende Licht gestreut wird. Dies ist einerseits notwendig, damit Ärzte, Pflegepersonal und Patient nicht direkt in die Lichtquelle sehen können und dabei geblendet werden. Andererseits wird hierdurch eine Schlagschattenwirkung oder gar eine Ab- bildung der Glühwendel im Operationsfeld verhindert.
• Die dritte Scheibe schließlich dient als Schutzscheibe gegen das Herausfallen irgendwelcher Teile aus der Leuchte und besteht zumeist aus Kunstglas, beispielsweise aus Acrylglas. Es ist bei Operationsleuchten eine unabdingbare Forderung, daß nicht beim Brechen, z. B. der Kathedralglasscheibe, Splitter nach unten in das Operationsfeld fallen.
• Nachteilig bei dieser Anordnung ist es, daß durch die Vielzahl hintereinandergeschalteter Scheiben ein beträchtlicher Anteil des zur Verfügung stehenden Lichtstromes verlorengeht. Außerdem ist die auf dem Operationsfeld auftreffende Wärmestrahlung noch verhältnismäßig groß, weil jedes Wärmefilter eine gewisse Durchlässigkeit für die Wärmestrahlung besitzt und weil es nach einer gewissen Aufheizzeit sogar als sekundärer Wärinestrahler wirkt.
• Die Erfindung bezieht sich auf eine Operationsleuchte mit einem oder mehreren Reffektoren, in denen kuppenverspiegelte Glühlampen angeordnet sind und deren Lichtstrom durch lichtdurchlässige Abdeckungen aus den Reflektoren heraustritt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung der Strahlenquelle und ihrer Betriebsbedingungen den Anteil der sichtbaren Strahlung der auf dem Operationsfeld auftreffenden Gesamtstrahlung so groß wie möglich zu machen und zugleich die Bestrahlungsstärke im infxaroten Bereich stark zu vermindern. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jeder Reflektor als ein an sich bekannter Kaltlichthohlspiegel ausgebildet ist und daß jede Abdekkung zumindest einen Infrarotspiegel aufweist.
• Als Kaltlichtspiegel wird eine optische Fläche bezeichnet, welche die sichtbare Strahlung im wesentlichen reflektiert, dagegen die langwellige Wärmestrahlung im wesentlichen hindurchläßt. Derartige Spiegel sind bekannt und arbeiten zumeist nach einem InterferenzfIlterprinzip. Sie können unter anderem durch das Aufdampfen mehrerer sehr dünner Schichten aus dielektrischem Material mit alternierendem, unterschiedlichem, nicht absorbierendem Brechun,-sindex hergestellt werden. Da bei Operationsleuchten mit kuppenverspiegelten Glühlampen praktisch die gesamte austretende Strahlung am Reffektor umgelenkt wird, stellt dieses Kombinationsmerkmal sicher, daß ein großer Teil der Wärmestrahlung die Abdeckung in der Reflektoröffnung überhaupt nicht mehr erreicht.
• Ein Infrarotspiegel ist eine optische Fläche, die sichtbare Strahlung im wesentlichen hindurchläßt, aber Wärmestrahlung im wesentlichen reflektiert. Auch ein solcher Infrarotspiegel kailn als Interferenzfilter ausgebildet sein, der durch das Aufdampfen mehrerer sehr dünner Schichten aus verschiedenem dielektrischem Material mit alternierendem, unterschiedlichem Brechungsindex entsteht. Kombiniert man den Infrarotspiegel mit einem als Kaltlichtspiegel ausgebildeten Reflektor, so erhält man das für eine Operationsleuchte erwünschte »kalte Licht« auf dem Operationsfeld. Außerdem besteht auch keine Gefahr mehr, daß in der Operationsleuchte. angewandte Wärmefilter nach einer Zeit als Sekundärstrahler wirken. Jede auf den im Stadium'der 0i)etation be##Onders anfälligen Patienten treffende Wärme wird vermieden, die Instrumente und Geräte heizen sich nicht auf, und das Operationspersonal wird durch keine Wärmestrahlung belastet.' In weiterer Ausgestaltung läßt sich vorteilhafterweise die lichtdurchl#ssigr" Abdeckung als Schutzscheibe mit einer lichtstreuenden Obüfläche, (Kathedralglaseffekty, ausbilden. Eine weitere, Verbesserung wird dadurch erzielt, daß -die AbdeckÜng -aus emier Schutzscheibe besteht, die auf der Leuchteninnenseite einen Infrarotspiegel trägt und auf der Leuchtenaußenseite eine lichtstreuende Oberfläche besitzt.
• Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des in der ZeichnunC dargestellten Ausführungsbeispiels.
• In einem Gehäuse 1 einer Operationsleuchte befindet sich eine Lichtquelle in Form einer - Glühlampe 2 mit Kuppenverspiegelung 3. Die Glühlampe 2 wird über übliche Anschlüsse 4 mit elektrischem Strom versorgt. Die Aufhängung und die weitere Ausbildung der Operationsleuchte ist, da sienicht zurErfindung gehört, nicht mehr veranschaulicht.
• Die Glühlampe 2 befindet sich in einem Reflektor 5, der als Kaltlichthohlspiegel ausgebildet ist. Die kurzwellige Infrarotstrahlung IR -der Glühlampe tritt im- wesentlichen durch den Hohlspiegel hindurch, während das sichtbare Licht S reflektiert wird. Das Leuchtengehäuse 1 weist auf der Lichtaustrittsseite eine Abdeckung 7 auf, deren untere Fläche 8 Kathedralglaseffekt hat. Die Oberseite 9 der Scheibe 7 trägt einen Infrarotspiegel. Die sichtbare Strahlung S der Glühlampe -tritt. durch diesen Spiegel hindurch, wäh-i. reiid die noch vom -Kaltlichtspiegel 5 reflektierte anteilige Infrarotstrahlung IR' reflektiert wird. Diese Reststrahlung gelangt dann wieder auf den Kaltlichtspiegel 5 und tritt- durch,diesen hindurch. Da nur eine einzige Scheibe bei der Abdeckung: verwendet wird, ist die Beleuchtungsstärke auf dem Operationsfeld relativ hoch. Es werden die zahlreichen Filterscheiben vermieden, die bisher bekannte Operationsleuchten konstruktiv aufwendig und schwer machten. Zugleich ist die Wärmeabstrahlung auf das Operationsfeld auf ein bisher nicht bekanntes Maß reduziert.

Claims (2)

1. Patentanspräche: 1. Operationsleuchte mit einem oder mehreren Reflektoren, in denen kuppenverspiegelte Glüh- lampen angeordnet sind, deren Lichtstrom durch lichtdurchlässige Abdeckungen aus den Reflek-# toren heraustritt, dadurch gekennzeich-Ü c t, daß jeder Reflektor als ein an sich bekannter Kaltlichthohlspiegel ausgebildet ist und daß jede Abdeckung zumindest einen Infrarotspiegel aufweist.
2. 2. Operationsleuchte nach Anspruchl, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige Abdeckung-eine Schutzscheibe mit lichtstreuen# der Oberfläche aufweist. 3. Operationsleuchte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung aus einer Schutzscheibe besteht, die auf der Leuchteninnenseite einen Infrarotspiegel trägt und auf der Leuchtenaußenseite eine lichtstreuende Oberfläche besitzt.