DE1209811B - Kombinierte Gasturbinen-Dampfkraft-Anlage - Google Patents
Kombinierte Gasturbinen-Dampfkraft-AnlageInfo
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- F01K23/108—Regulating means specially adapted therefor
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
F021
Deutsche KL: 46 h -
Nummer: 1209 811
Aktenzeichen: B 61963 I a/46 h
Anmeldetag: 30. März 1961
Auslegetag: 27. Januar 1966
Die Erfindung bezieht sich auf eine kombinierte Gasturbinen-Dampfkraft-Anlage und hat die Aufgabe,
eine solche Anlage derart auszugestalten, daß sie zur Deckung stark wechselnder und steil ansteigender
Belastungsänderungen dienen kann.
Man hat für diesen Zweck bisher vielfach Niederdruck-Dampfkraft-Anlagen
mit einem entsprechenden Speichervermögen benutzt, die jedoch aus folgenden Gründen nachteilig sind: Um eine hohe Speicherfähigkeit
des Kessels bzw. Dampfspeichers zu erreichen, muß der Arbeitsdruck in demselben verhältnismäßig
niedrig sein. Weiter muß auch die Frischdampftemperatur niedrig sein, um unzulässige
Temperaturbeanspruchungen der Dampfturbine bei steilen und schnellen Laständerungen zu vermeiden.
Diese Forderungen wirken sich sehr ungünstig auf den thermischen Wirkungsgrad aus, so daß eine
Erzeugung der Spitzenleistungen in einem reinen Niederdruckdampfprozeß in den meisten Fällen unwirtschaftlich
ist. Außerdem erfordern diese bekannten Anlagen verhältnismäßig hohe spezifische Anlagekosten.
Es sind kombinierte Gasturbinen-Dampfkraft-Anlagen bekannt, mit einer Nutzarbeit leistenden Gasturbine
und einer von dieser getrennten Verdichterantriebsturbine, sowie mit aus einem Dampfspeicher
gespeisten Hilfsdampfturbinen zur raschen Anpassung der Anlage an Belastungserhöhungen. Weiter ist
bei diesen bekannten Anlagen eine Regeleinrichtung vorgesehen, die in Abhängigkeit von den Änderungen
der abgegebenen Leistung die Menge des den Hilfsdampfturbinen zugeführten Dampfes regelt.
Bei diesen bekannten Anlagen haben die Hilfsdampfturbinen nicht die Aufgabe, während der ganzen
Dauer der Belastungsspitzen die erforderliche zusätzliche Leistung aufzubringen. Bei Lastspitzen
mit verhältnismäßig steilem Lastanstieg unterstützt die eine Hilfsdampfturbine zunächst die Nutzleistungsgasturbine,
während gleichzeitig durch die andere Hilfsdampfturbine der Verdichter beschleunigt
wird, jedoch nur bis zur Erreichung des neuen Gleichgewichtszustandes. Dabei wird dem Brenner
des Brennraumes der Gasturbinenanlage bei steigender Last mehr Brennstoff zugeführt. Nach Erreichung
des Gleichgewichtszustandes wird die Dampfzufuhr zu den Hilfsdampfturbinen gesperrt und es wird während
der restlichen Dauer der Belastungsspitzen die zusätzliche Leistung allein von der Gasturbinenanlage
aufgebracht.
Eine Temperaturregelung einer offenen Gasturbinenanlage, wie sie bei diesen bekannten Anlagen
vorgesehen ist, ergibt jedoch schlechte Teillast-Kombinierte Gasturbinen-Dampfkraft-Anlage
Anmelder:
Brown, Boveri & Cie. Aktiengesellschaft,
Mannheim-Käfertal, Kallstadter Str. 1
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. H. Meißenberg. Ursenbach;
Karl-Heinz Schulter, Mannheim-Feudenheim;
Dipl.-Ing. R. Zinkl, München
Dipl.-Ing. H. Meißenberg. Ursenbach;
Karl-Heinz Schulter, Mannheim-Feudenheim;
Dipl.-Ing. R. Zinkl, München
Wirkungsgrade. Bei Lastspitzen mit verhältnismäßig langsamem Lastanstieg greifen die Hilfsdampfturbinen
überhaupt nicht ein und tragen daher überhaupt nichts zur Deckung solcher Lastspitzen bei.
Ein v/eiterer Nachteil dieser bekannten Anlagen mit getrennter Nutzleistungsgasturbine und Verdichierantriebsturbine
besteht darin, daß die Schwungmassen der Nutzleistungsturbine nicht ausreichen, um
sehr steil ansteigende plötzliche Belastungszunahmen des Stromerzeugers so zu übernehmen, daß das
Schwungmoment der Gasturbine die Frequenz ausreichend stützt, um dadurch unzulässige Frequenzabsenkungen
zu verhindern.
Schließlich wird bei diesen bekannten kombinierten Gasturbinen-Dampfkraft-Anlagen die Gasturbinenabwärme
nicht ausgenutzt und geht verloren, was sich ungünstig auf den thermischen Wirkungsgrad
dieser Anlagen auswirkt.
Zur Vermeidung der vorgenannten Nachteile ist bei einer kombinierten Gasturbinen-Dampfkraft-Anlage,
vorzugsweise in Blockschaltung mit mindestens einer Nutzarbeit leistenden Gasturbine und mindestens
einer aus einem Dampfspeicher gespeisten Hilfsdampfturbine zur raschen Anpassung der Anlage
an Belästungserhöhungen und einer Regeleinrichtung, die in Abhängigkeit von den Änderungen
der abgegebenen Leistung die Menge des der Dampfturbine zugeführten Dampfes regelt, gemäß
der Erfindung die als Niederdruckanlage ausgebildete Dampfkraftanlage der Gasturbinenanlage derart
nachgeschaltet, daß die Abwärme der Gasturbinenanlage zur Dampferzeugung in an sich bekannter
Weise in einem nachgeschalteten Abhitzekessel ausgenutzt wird und der Dampf in der nachgeschalteten
Dampfturbine zur Entspannung gelangt, wobei die Nutzleistungsgasturbine zumindest mit einem Teil
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der Brennluftverdichterstufen gekoppelt ist und die kann. Es ist dabei ohne weiteres möglich, je nach den
Teile der kombinierten Anlage so bemessen sind, daß jeweils vorliegenden Gegebenheiten, wie Schwungdie
Gasturbinenanlage im wesentlichen für die Dek- moment der Gasturbinenanlage, Größe und Steilheit
kung des Grundlastanteiles ausreicht und die Dampf- der zu erwartenden maximalen Belastungsspitzen
kraftanlage für die Deckung der zusätzlichen Lei- 5 usw., die Regeleinrichtung, beispielsweise unter Verstung
während der Dauer der Lastspitzen ausgelegt wendung an sich bekannter elektrischer Schnellregler,
ist, wobei der Abhitzekessel ein solches Speicher- so auszubilden, daß die Totzeit und Stellzeit des
vermögen besitzt, daß er während der Lasttäler das Lastreglers und der Düsenventile der Dampfturbine
überschüssige Wärmeangebot durch Temperatur- und und das gegebene Schwungmoment der Gasturbinen-Drucksteigerung
aufnehmen und während der Dauer io anlage so aufeinander abgestimmt sind, daß der Einder
Lastspitzen durch Druckabsenkung den zusatz- griff der Regeleinrichtung die Erhöhung der von der
liehen Dampfbedarf zu decken vermag und es ist die Dampfturbine abgegebenen Leistung noch innerhalb
Regeleinrichtung als schnell arbeitende Regeleinrich- einer Zeit bewirkt, in welcher das Schwungmoment
tung ausgebildet und so ausgelegt, daß sie auch bei der Gasturbine zur Stützung der Frequenz ausreicht,
den maximalen Weiten von Spitzenlast und Steilheit 15 Selbst bei ungewöhnlichen Anforderungen hinsichtdes
Belastungsanstieges eine ausreichende Erhöhung lieh Größe und Schnelligkeit der möglichen Lastder
von der Dampfturbine abgegebenen Leistung änderungen, wie sie beispielsweise im Walzwerksinnerhalb
einer Zeitspanne bewirkt, in welcher das betrieb vorkommen, lassen sich diese mit der
Schwungmoment der Nutzleistungsgasturbine ein- erfindungsgemäßen Anlage noch einwandfrei beschließlich
der mit dieser gekuppelten Brennluft- 20 herrschen.
verdichterstufen einen Drehzahlabfall bzw. eine Fre- Es liegt auf der Hand, daß der vorgenannte Vorquenzabsenkung
auf einen unzulässigen Wert ver- teil nicht nur erreicht werden kann, wenn die Gashindert,
turbinenanlage als einwellige Gasturbinenanlage aus-
Die kombinierte Gasturbinen-Dampfkraft-Anlage gebildet ist, sondern auch bei Verwendung sonach
der Erfindung besitzt, außer weiteren an spä- 25 genannter zweistufiger bzw. zweiwelliger Gasturterer
Stelle noch aufgeführten Vorteilen, durch die binenanlagen, bei welchen die Nutzleistungsturbine
an sich bekannte Vorschaltung eines Gasturbinen- zumindestens mit einem Teil des Gaserzeugers geprozesses,
dessen Abwärme ganz oder teilweise zur koppelt ist.
Deckung des Wärmebedarfs des nachgeschalteten Es ist somit nicht die an sich bekannte Kom-Niederdruckdampfprozesses
dient, einen sehr guten 3° bination einer Gasturbinenanlage und einer Dampf-Prozeßwirkungsgrad.
Es bleibt dabei auch bei der kraftanlage Gegenstand der Erfindung, sondern vor Deckung starker Laststöße der Betriebszustand der allem die spezielle Auslegung der einzelnen Anlage-Gasturbinenanlage
im wesentlichen unbeeinflußt, so teile einer solchen kombinierten Anlage im Hinblick
daß diese stets mit bestem Wirkungsgrad durchlaufen auf ihre Verwendung zur Deckung stark wechselnder
kann. 35 und steiler Belastungsänderungen.
Durch die Erfindung wird somit eine wirtschaft- Das Verhältnis der Leistungen, für die die Gasliche
Betriebsweise der zur Deckung von stark wech- turbinenanlage und die Dampfkraftanlage auszulegen
selnden und steilen Belastungsänderungen dienenden sind, richtet sich nach dem im Einzelfall zu erwarten-Niederdruckdampfanlage
von großer Speicherfähig- den Verlauf bzw. der Größe und Dauer der Bekeit erzielt. Dabei kann die nachgeschaltete Dampf- 4° lastungsänderungen. Es kann beispielsweise für
kraftanlage zwischen Nullast und Maximallast be- Walzwerksbetriebe zweckmäßig sein, die Teile der
aufschlagt werden. kombinierten Anlage so auszulegen, daß die von
Die Niederdruck-Dampfkraft-Anlage mit ihren der Gasturbinenanlage zu übernehmende Leistung
kleineren rotierenden Massen besitzt relativ gute zur Maximalleistung der Anlage sich etwa wie 1:3
Teillastwirkungsgrade und läßt sich durch Ver- 45 verhält.
größerung bzw. Änderung der Dampfmenge schnell Der Abhitzekessel kann mit einer eigenen Hilfs-,
regeln, wobei die erforderliche Dampfmenge von dem feuerung ausgerüstet sein, die so ausgelegt ist, daß
je nach Größe und Dauer der zu erwartenden Last- sie den Wärmebedarf des Kessels vollständig oder
spitzen entsprechend bemessenen Abhitzekessel her- zum Teil decken kann. Dabei kann die Dampfkraftgegeben
wird. 50 anlage einschließlich Abhitzekessel und Hilfsfeuerung
Da bei der erfindungsgemäßen Gasturbinen- so bemessen sein, daß die Dampfkraftanlage erforder-Dampfkraft-Anlage
die Nutzleistungsgasturbine zu- lichenfalls auch die Spitzenlast der gesamten Anlage
mindest mit einem Teil der Brennluftverdichterstufen übernehmen kann, so daß auch im Falle eines Ausgekoppelt
ist, ergibt sich als weiterer wesentlicher fallens der Gasturbinenanlage, beispielsweise bei Gas-Vorteil,
daß auch plötzlich auftretende Spitzenlasten 55 turbinenrevisionen, die für die Deckung der Spitzenbzw.
Laststöße mit sehr steilem Belastungsanstieg last erforderliche Leistung erzeugt werden kann,
ohne Schwierigkeiten ausgefahren werden können. Zur weiteren Verbesserung des thermischen Wir-
ohne Schwierigkeiten ausgefahren werden können. Zur weiteren Verbesserung des thermischen Wir-
Derartige Spitzenlasten können von der Gastur- kungsgrades der kombinierten Anlage kann die Niebinenanlage
dank ihrer großen Schwungmasse auf- derdruck-Dampfkraft-Anlage als eine Zweidruckgenommen
werden, indem die Bewegungsenergie der 60 anlage mit zwei oder mehr in ihren Drücken verrotierenden
Massen zur Deckung des Laststoßes min- schiedenen Dampfkreisläufen ausgeführt sein. Der
destens so lange herangezogen wird, bis andere Regel- thermische Wirkungsgrad und die spezifischen Anvorgänge
eingreifen. Durch die gemäß der Erfindung lagekosten einer solchen kombinierten Gasturbinenvorgesehene und ausgelegte schnell arbeitende Regel- Dampfkraft-Anlage sind vergleichbar den entspreeinrichtung
ist dabei gewährleistet, daß die Nieder- 65 chenden Werten einer reinen Hochdruck-Dampfkraftdruck-Dampfkraft-Anlage
genügend schnell zur Lie- Anlage. Während aber eine Hochdruckanlage zur f erung der zur Übernahme der Lastspitze erforder- Deckung großer und steiler Laständerungen nicht geliehen
vermehrten Leistung herangezogen werden eignet ist, können solche Spitzenlasten von der erfin-
dungsgemäßen Anlage gedeckt und die erforderlichen Leistungen betriebssicher erzeugt werden.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnungen beschrieben. In
Fig.) ist mit 1 die Gasturbine, mit 2 der Brennluftverdichter,
mit 3 der Generator und mit 4 die Brennkammer der Gasturbinenanlage bezeichnet, der
der flüssige oder gasförmige Brennstoff zugeführt wird. Es ist eine einwellige Gasturbinenanlage mit
offener Prozeßführung dargestellt. Die Gasturbinen- to
abgase werden in den Abhitzekessel 5 geführt und verlassen das Kesselsystem, nachdem der größte Teil
der Abwärme an den Niederdruckdampfprozeß übertragen wurde. Der erzeugte Abdampf wird in
die Kondensationsturbine 6 geführt und tritt nach Entspannung und Leistungserzeugung in den Kondensator
10 ein. Das Turbinenkondensat wird mittels einer Kondensatpumpe 11 wieder in den Abhitzekessel
5 geführt. Mit 7 ist der Generator der Dampfkraftanlage bezeichnet.
Bei 13 ist eine schnell arbeitende Regeleinrichtung angedeutet, die in Abhängigkeit von den Änderungen
der von dem Generator 7 abgegebenen Leistung die Menge des der Turbine 6 zugeführten Dampfes durch
Öffnen bzw. Schließen des Dampfeinlaßventils 8 so regelt, daß die Dampfmengenänderungen den durch
die Einrichtung 13 gemessenen Leistungsänderungen etwa proportional sind. Der Drehzahlregler 9
der Dampfkraftanlage hat dabei nur korrigierenden Einfluß.
Die Gasturbine liefert — da sie eine gleichbleibende Leistung erzeugt — eine gleichbleibende Abwärmemeüge,
die im Abhitzekessel 5 zur Dampferzeugung ausgenutzt wird. Zu Zeiten geringer Lastanforderung
dient die Gasturbinenabwärme zur Temperatur- und Drucksteigerung im Kesselsystem und
damit zur Speicherung von Arbeitsvermögen, während zu Zeiten von Spitzenlasten der ansteigende
Dampfbedarf durch Druckabsenkung im Kessel abgedeckt wird.
Die Teile der kombinierten Anlage können so ausgelegt sein, daß die Dampfkraftanlage nur zur Dekkung
der Lastspitzen dient, und während der Lasttäler die volle Abwärmemenge der Gasturbinenanlage
gespeichert wird. Die Lastverteilung kann aber auch so vorgenommen werden, daß die Dampfkraftanlage
auch einen gewissen Teil der Grundlast bzw. der Belastung während der Lasttäler deckt und
dabei nur das überschüssige Abwärmeangebot der Gasturbinenanlage zur Speicherung verwendet wird.
Aus dem gleichbleibenden Abwärmeangebot der Gasturbinenanlage, dem überschüssigen Wärmeangebot
in den Lasttälern bzw. den während dieser Zeit gespeicherten Wärmemengen ergibt sich unter
Berücksichtigung der Dauer der zu erwartenden Spitzenbelastungen und der Speicherkapazität des
Abhitzekessels das Verhältnis von Grundlast zu Spitzenlast, das mit der Anlage ausgefahren werden
kann. Dabei soll das mittlere Wärmeangebot im Abhitzekessel etwa gleich dem mittleren Wärmebedarf
für die Dampferzeugung bei wechselnder Belastung der Anlage sein.
[n F i g. 2 ist eine kombinierte Anlage nach der Erfindung dargestellt, bei der die Dampfkraftanlage
als Zweidruckanlage ausgeführt ist. Dabei sind für Anlageteile, die den in der F i g. 1 dargestellten Teilen
entsprechen, gleiche Bezugszeichen gewählt worden. Mit 14 ist die in dem Dampfkreislauf höheren
Druckes und mit 15 die in dem Kreislauf niederen Druckes liegende Turbine bezeichnet, während 16
und 17 die entsprechenden Teile des Abhitzekessels darstellen. 19 ist eine in dem Kreislauf höheren
Druckes liegende zusätzliche Speisewasserpumpe.
Die Regeleinrichtung 13 wirkt — wie durch die gestrichelten Linien angedeutet ist — sowohl auf das
vor der Turbine 14 liegende Dampfeinlaßventil 8 als auch auf das die Dampfzufuhr zur Turbine 15 steuernde
Ventil 20 ein und regelt in Abhängigkeit von den Leistungsänderungen am Generator 7 die den
Turbinen zugeführten Dampfmengen. Bei 21 ist eine zusätzliche Gegendruckregelung angedeutet, während
22 ein Sicherheitsventil darstellt, durch das bei übermäßig hohem Druckanstieg Dampf in den Kondensator
10 abgeblasen wird.
Bei besonders hohen Spitzenlastforderungen kann es wirtschaftlich sein, für den Abhitzekessel oder
einen Teil desselben eine eigene Hilfsfeuerung vorzusehen. Eine solche als Brenner ausgeführte Hilfsfeuerung
ist in der F i g. 2 mit 12 und der zugehörige Brennluftverdichter mit 23 bezeichnet. Als Brennluft
für den Hilfsbrenner kann Frischluft aus der Umgebung, wie bei 18 angedeutet, oder Gasturbinenabgas
aus dem Abhitzekessel angesaugt werden. Durch die letztgenannte Maßnahme können die
Wärmeverluste im Abgas weiter verkleinert werden. In der F i g. 2 der Zeichnung ist die zwischen dem
Heizraum des Abhitzekessels 16 und der Hilfsfeuerung 12 vorgesehene Verbindungsleitung zu erkennen,
durch welche als Verbrennungsluft dienendes Gasturbinenabgas aus dem Heizraum angesaugt
und der Hilfsfeuerung 12 zugeleitet werden kann.
Der Luftgehalt im Gasturbinenabgas ist dabei in den meisten Fällen ausreichend, um eine einwandfreie
Verbrennung zu gewährleisten.
Die Feuerleistung des Hilfsbrenners kann für einen konstanten, von der jeweiligen Belastung der Anlage
unabhängigen Wert ausgelegt sein. Die Feuerleistung des Hilfsbrenners kann aber auch einstellbar sein, so
daß das Verhältnis der Grandlast zur maximalen Spitzenlast, die von der Anlage gedeckt werden kann,
durch die Brennereinstellung verändert und den jeweils vorliegenden Gegebenheiten angepaßt werden
kann.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Es
sind hiervon verschiedene Abweichungen, vor allem baulicher Art möglich. So können beispielsweise statt
eines auch mehrere Abhitzekessel vorgesehen sein. Weiter kann der Gasturbinensatz und der Dampfturbinensatz
auch auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sein und es kann dabei die Regelung der der
Dampfkraftanlage zugeführten Dampfmenge in Abhängigkeit von den Änderungen der von der Gesamtanlage
abgegebenen Leistung erfolgen.
Da die Gegenstände der Unteransprüche 2 bis 5 im wesentlichen an sich bekannt sind, wird für die
Gegenstände dieser Ansprüche Schutz nur in Verbindung mit dem Gegenstand des Hauptanspruches
beansprucht.
Claims (5)
1. Kombinierte Gasturbinen-Dampkraft-Anlage, vorzugsweise in Blockschaltung mit mindestens
einer Nutzarbeit leistenden Gasturbine und mindestens einer aus einem Dampfspeicher
gespeisten Hilfsdampfturbine zur raschen Anpas-
sung der Anlage an Belastungserhöhungen und einer Regeleinrichtung, die in Abhängigkeit von
den Änderungen der abgegebenen Leistung die Menge des der Dampfturbine zugeführten Dampfes
regelt, dadurch gekennzeichnet, daß die als Niederdruckanlage ausgebildete Dampfkraftanlage
der Gasturbinenanlage derart nachgeschaltet ist, daß die Abwärme der Gasturbinenanlage
zur Dampferzeugung in an sich bekannter Weise in einem nachgeschalteten Abhitzekessel
(5,16,17) ausgenutzt wird und der Dampf in der nachgeschalteten Dampfturbine (6,14,15) zur
Entspannung gelangt, wobei die Nutzleistungsgasturbine zumindest mit einem Teil der Brennluftverdichterstufen
gekoppelt ist und die Teile der kombinierten Anlage so bemessen sind, daß die Gasturbinenanlage im wesentlichen für die
Deckung des Grundlastanteiles ausreicht und die Dampfkraftanlage für die Deckung der zusätzlichen
Leistung während der Dauer der Lastspitzen ausgelegt ist, wobei der Abhitzekessel (5,
16,17) ein solches Speichervermögen besitzt, daß er während der Lasttäler das überschüssige
Wärmeangebot durch Temperatur- und Drucksteigerung aufnehmen und während der Dauer
der Lastspitzen durch Druckabsenkung den zusätzlichen Dampfbedarf zu decken vermag, und
daß die Regeleinrichtung als schnell arbeitende Regeleinrichtung ausgebildet und so ausgelegt ist,
daß sie auch bei den maximalen Werten von Spitzenlast und Steilheit des Belastungsanstieges
eine ausreichende Erhöhung der von der Dampfturbine abgegebenen Leistung innerhalb einer
Zeitspanne bewirkt, in welcher das Schwungmoment der Nutzleistungsgasturbine einschließlich
der mit dieser gekuppelten Brennluftverdichterstufen einen Drehzahlabfall bzw. eine Frequenzabsenkung
auf einen unzulässigen Wert verhindert.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederdruck-Dampfkraft-Anlage
als Zweidruckanlage mit zwei oder mehr in ihren Drücken verschiedenen Dampfkreisläufen
ausgeführt ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abhitzekessel mit einer
eigenen Hilfsfeuerung (12) ausgerüstet ist, die so ausgelegt ist, daß sie den Wärmebedarf des Kessels
vollständig oder zum Teil decken kann.
4. Anlage nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Verbindungsleitung zwischen dem
Heizraum des Abhitzekessels (16) und der Hilfsfeuerung (12), durch welche als Verbrennungsluft
dienendes Gasturbinenabgas aus dem Heizraum angesaugt und der Hilfsfeuerung (12) zugeleitet
werden kann.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasturbosatz
und der Dampfturbosatz auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 051 572,
050 609;
050 609;
schweizerische Patentschriften Nr. 303 787,
749, 211 358, 211 357;
749, 211 358, 211 357;
französische Patentschrift Nr. 965 429;
britische Patentschriften Nr. 756 065, 504 114.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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