DE1660599A1 - Verfahren zur Herstellung eines Spaltfaserprodukts - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines SpaltfaserproduktsInfo
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Description
f ATtNTANWXtTE
<9 HEIDELiERO, Gai**re*hno6· 3
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einea SpaltfaserProdukts aus einen kristallinen
Polyamid oder Polyester.
Der Ausdruck "Spaltfasern" wird normalerweise für Stapelfasern oder fasrige Hetzwerke verwendet, die durch
Aufspaltung ausgerichteter 3?ilme oder ausgerichteter verhältnismässig
dicker fäden unter Verwendung der Spaltbarkeit infolge der Ausrichtung hergestellt sind -
Diese genannten fasrigen Netzwerke können dreidimensionale
oder zweidimensional Gebilde sein und können entweder ein ungewebter Stoff, ein Garn oder ein Füllmaterial in flockenartiger
Porm sein. Die mechanischen Verfahren für die Spaltung
in Pasern bestehen, wie bekannt ist, entweder in einer Ver~
drehung, einem Aufschlagen, einer Ultraschallanwendung, einem seitlichen Ziehen, einer Längsausammenpressung oder einem Längssiehen
bei verhältniöKiäsaig niederer Temperatur oder über einer
scharfen Kante.
Einige ausgerichtete Polymere, beispielsweise lineares
Polyäthylen, kann zumindest in grobe Fasern durch eine solche mechanische Behandlung gespalten werden. Ausgerichtete
Polyamide oder Polyoster sind ohne Verbesserung der Spalt-
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1860599
fähigkeit jedoch ausserordentlich schwierig in irgendeiner
Weise mechanisch zu spalten. Fasern solcher Polymere eind
jedooh besonders wertvoll für Textilzwecke und der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung bezieht sich daher auf ein Verfahren, in welchem die Spaltfasermassnahmen auf die Polyamide
und Polyester angewendet werden unter Verwendung einer neuen
billigen und einfachen Verfahrensweise zur Verbesserung der
Spaltfähigkeit der Polymeren.
Aue diesem Grunde besteht das vorliegende Verfahren in der
Extrudierung einer flüssigen kolloidalen Mischung des Polyamide oder Polyester» mit Polyoxyäthyleif in Film- oder Fadenform
unter Ausziehen der einzelnen Teilchen der Mischung in PIiessrichtung
in eine längliche Sestalt und durch Ausrichtung derselben»
Kühlung des erhaltenen geschmolzenen PiImB oder Fadens,
damit die verlängerten Polyamid- oder Polyesterteilchen durch
Kristallisation koagulieren, und Aufspaltung des verfestigten
Filme oder Fadens in Fasern vor oder nach Lösen wenigstens des Hauptteile des Polyoxyäthylena.
ils Beispiele für Icristalline Polyamide, auf die das
vorliegende Verfahren angewendet werden kann, können genannt
werden.» Polycäprolactam und Polyhexamethylenadipinamid und
ein gefeigäeter Polyester ist beispielsweise Polyäthylenterephthalafc.
* . _
Der Ausdruck "Polyoxyäthylen11 eon Polymerisationsprodukte
von Xthylenoxyd mit Molekulargewichten zwischen 20.000 und
4.000.000 bezeichnen. .
Die Beimischung von Polyoxyäthylen zum Polyaaid oder
Polyester kann in geschmolzenem Zustand mit Hilfe eines oder eines Extruders mit Hilfsmitteln zum Kneten oder in? ahn
licher Weise durchgeführt werden5 wobei das Misoken bo »oxg*·
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fältig geschehen muss, dass die einzelnen Teilchen im
Gemisch kolloidal werden, d.h. Dimensionen unterhalb etwa 1 /U besitzen·
Das Ausziehen und Ausrichten der Teilchen findet teils
während des Durchgangs des geschmolzenen Gemische zur Extruderform,,
teilweise v/ährend der Extrudierung seihst infolge
Verringerung des Drucks, wenn die geschmolzene Mischung die
Form verlässt, statt und kann weiter beeinflusst/werden durch Strecken des extrudierten Films oder Fadens.
Die Koagulation durch Kristallisation beim Kühlen des noch
flüssigen Films oder Fadens führt .zu einem !''achstum der anfangs
gebildeten Kristalle au kristallinen faden- oder nadeiförmigen
Aggregaten mit einer Dicke zwischen l/U u. 20 /u, die voneinander
durch das Polyoxyäthylen getrennt sind.
Das Kühlen wird zweckmässig langsam unter Verwendung erhitzter
Walzen oder erhitzter Flüssigkeit bei einer Temperatur
unterhalb des kristallinen Schmelzpunkts des Polyamids oder
Polyesters durchgeführt. - - - · -'
Die Fasern sind sozusagen vorgebildet durch die Koagulation
und Kristallisation der ausgezogenen kolloidalen Polymerteilchen und die Aufspaltung wird wirksam in Gang gebracht durch
Lösen des Materials zwischen den so gebildeten faden- oder
nadeiförmigen kristallinen Körpern. Das letztere ist andere!*'
seits immer wechselseitig verstrikt oder querverbunden durch
Verzweigungen und auf diese Weise wird das Gebilde niemals t
in Stücke zerfallen, wenn das Polyoxyäthylen gelöst wird. Ein Netzwerk von sehr feinen Fasern"wird Jedoch "leicht durch die
nachfolgende mechanische Auf spaltung hergeatallfi-iJach Wünsch
ist es auf diese Weise .möglich.,· regelräGsige Hetzwerike herzustellen,
die sich nach drei Dimensionen erstrecken und eine
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_ '4- — ■
durchschnittliche Faserdicke bis herab zu wenigen /U und eine
durchschnittliche Masch.enwe.ite bis herab zu etwa 20 bis 50 Ai
besitzen« ·
Pur den Fall, dass das zu spaltende Material ein Film ist,
besteht die zweckmässige Durchführungsweise für die Aufspaltung im allgemeinen darin, das Material zwischen einem Paar Gummiebei:
flächen einzuklemmen, die dann senkrecht oder im wesentlichen senkrecht zur Ausrichtungsrichtung des Films gestreckt werden·
·-- In einer zweckraässigen Ausführungsform des vorliegenden
Verfahrens wird eine flüssige kolloidale Mischung mit etwa
10 bis 5Ö Gew.-^ Polyöxyäthylen extrudiert. Dies führt zu einem
Film oder Faden, der besonders leicht nach dem Lösen des Polyoxyäthylens zu spalten ist.
Wenn das faeerbildende Polymer ein Polyester ist, neigt
eine kühlung dazu, während der Film oder der Faden sich in
festem Zustand vor der Spaltung befindet, eine ausgeprägtere faerige Mikroetruktur zu erzeugen.
Das Spannungsfreimacheη wird zweclonassig bei einer
Temperatur im Bereich zwischen dem Schmelzpunkt des Polyoxy-
^ äthylene, 65 bis 75°0, und dem des Polyesteis durchgeführt.
Es ist selbstverständlich, daes das Verfahren gemäss der vorliegenden'
Br finduag auf eine betonte Verringerung der Verträglichkeit
bei der Kristallisation gegründet ist. Eine ähnliche
Wirkung kann bei Verwendung anderer Polymere als Polyoxyäthylen
erreicht werden, wenn die genannten Polymere für diesen Zweck "nach Mass" sind, Polyoxyäthylen ist aber für den vorliegenden
Fall besonders geeignet, da es billig und überraschend wirksam
ist. Die Herstellungskosten dea Polyoxyäthylens sind verhältnisEiässig
gering und das Polymer ißt in billigen lösungsmitteln wio Waeser, löslich. Das Lösen in Wasser findet mit hoher Ge-
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1660593
eohwindigkeit statt und das Polymer kann leicht niedergeschlagen
werden, "beispielsweise durch Erhitzen des Wassers
auf 9O°ö*oder noch besser durch Aussalzen. Die thermische
Stabilität .bei der für.die Sxtrudierung erforderlichem- Temperatur ist ebenfalls genügend hoch. Ton besonderer Bedeutung
ist aueh die grosse Fähigkeit des Polyoxyäthylens.zur
Bildung kolloidaler Mischungen mit anderen Polymeren.
Zur Herstellung einer betont fasrigen 3?orm von kolloidalen
micellartigen Teilchen soll die Schmelzviekosität des
• -
Polyaaids oder Polyesters awickmässig verhältnismässig hoch
sein, beispielsweise entsprechend einem Schmelzindex von 0,5 bis 3 g beim luefHessen in 10 Minuten, gemessen nach
ASTM Nr* 01238*571, Bedingung K genäse ASTM, aber abgeändert
auf eine Temperatur von 500C über dem Schmelzpunkt des polymers·
-
l)i· Schmelaviskosität des Polyoxyäthylens soll sweckmäesig
eine» Schmelzindex entsprechen von 0,1 bis 20 g in 10 Minuten,
gemessen goaäse Bedingung E, der ASTl, d.h. etwa 2 bis
mal niedriger ala derjenige des Polyamids oder Polyesters.
2)er 2U spalttnie Film wird aue 65 % Polyc*]5rolactan sit%
Schmelzindex 1,7 (Teetbedingung K gemäee ASTH) und 35 £
Polyoxyäthylen alt Schmelzindex 5,3 (gemäss vorstehender
Testbedingung) hergestellt.
109843/1347
Claims (2)
- - 6 P a t*e ntaneprücheIi) Verfahren zur Herstellung eines Spaltfaserprodukts aus einem kristallinen Polyamid oder Polyester, dadurch gekennzeichnet, ^ dass man eine flüssige kolloidale Mischung des Polyamids oder Polyesters mit Polyozyäthylen in Form eines Filme oder Fadens extrudiert, diesen in der Flieserichtung der einzelnen !Teilchen der Mischung in eine längliche Gestalt auszieht afc oder diese ausrichtet, den erhaltenen geschmolzenen Film oder Faden kühlt, um die verlängerten'Polyamid- oder Polyesterteilchen durch Kristallisation zur Koagulation zu bringen und den verfestigten Film oder Faden vor oder nach lösen wenigstens des Hauptteils des Polyo^yäthylens spaltet.
- 2.) Verfahren nach .Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine flüssige kolloidale Mischung mit 10 bis 50 # Polyoxyäthylen zur Extrudierung verwendet.109843/1347
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