DE1671116A1 - Fugenzement - Google Patents
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Description
Köln, den 2807o1967
Ke/Ax
A.E. Staley Manufacturing Company,
22nd & Eldorado Streets, Deoatur, Illinois (U.S.A.).
Die Erfindung betrifft Stoffgemische, die vorteilhaft in
Fugenzementen für Wandplatten verwendet werden, und ein Verfahren zur Herstellung dieser Zemente.
Ein Zement zum Ausfugen von Wandplatten wird bei trockenen
Wandkonstruktionen verwendet, um der Wand ein geschlossenes, glattes Aussehen zu verleihen. Bei den meisten trockenen .
Wandkonstruktionen werden vorgeschnittene rechteckige Stücke der Wandplatten gegeneinanderstoßend an einem Rahmen befestigt,
wobei eine praktisch flache Wand gebildet wird. Die Fugen oder Risse zwischen den gegeneinanderstoßenden Platten werden
dann mit einem nassen Fugenzement ausgefüllt, den man trocknen
läßt und schmirgelt, um ein glattes, gleichmäßiges Aussehen zu erzielen. Nach einer bevorzugten Arbeitsweise füllt
man zuerst die Räume oder Fugen zwischen den Wandplatten mit einem Zement aus, der einige Zoll über die Fuge hinaus aufgestrichen
wird. Ein perforierter Streifen wird dann über den Zement gelegt, worauf weiterer Zement aufgetragen wird.
Der Zement wird geglättet, trocknen gelassen und dann geschmirgelt,
um ein glattes, gleichmäflfees Aussehen zu erzielen,.
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Die am häufigsten verwendeten Fugenzemente sind als Trockenmischungen
erhältlich, die einen größeren Anteil eines inerten Füllstoffe und einen geringeren Anteil eines Bindemittels
enthalten»
Die Füllmasse des Zements ist im allgemeinen ein inertes
Material, Z0B. Asbest, Glimmer, Kalkstein, Ton oder Kieselerde
ο Im allgemeinen werden von diesen Materialien zwei
oder mehr verwendet, wobei ,Ton oder Kalkstein dei größeren
Anteil der Füllmasse ausmachen. Der Bindemittelanteil des α Zements ist der wichtigere Teil von den beiden und enthält
normalerweise ein Protein, zoBo Casein, Verschiedene tierische
leime, Pflanzenharze und polymere Harze werden ebenfalls in einem gewissen Umfange verwendet»
Wie vorstehend erwähnt, ist der Fugenzement im allgemeinen als Tr-ockenmischung erhältlich. Zum Gebrauch wird der Zement
mit Wasser angemischt, bis er die vorteilhafteste Verarbeitungskonsistenz
oder -viskosität hat. Die jeweilige Konsistenz oder Viskosität des Zementes hängt von der persönlichen
Vorliebe des r^rauchers und davon ab, ob der Zement von Hand
oder maschinell aufgetragen wird.
Die zur'Zeit-in, Gebrauch befindlichen Fugenzemente haben u.a.
™ den Nachteil, daß sie während des Trocknens und Härtens oder
kurz nach dem Trocknen und Härten zu reißen oder Haarrisse
längs ihrer Oberfläche zu bilden pflegen« In gewissen Fällen
treten diese Risse nach dem Anstrich bzw» nach der Abschlussbehandlung
der Wand auf, so daß die Kosten und die Schwierigkeit
der Reparatur erhöht werdene Diese Oberflächenrisse
werden einer unterschiedlichen Bewegung des Bandes, des Zements oder der Wandplatte während des Trocknens zugeschriebene
Die Hauptursache der Rißbildung wird jedoch in der Schrumpfung gesehen, die während des Härte- oder Trockenprozesses
auftritt.
Ein weiterer Nachteil der jetzt gebrauchten Fugenzemente, insbesondere der Produkte, die Casein als Bindemittel enthal-
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_ 3 —
ten, besteht darin, daß nach der Benetzung des trockenen
Zementpulvers mit Wasser eine Wartezeit von etwa 1 Stunde
erforderlich ist, um vollständige. Dispergierung des Caseins im Wasser zu gewährleisten* Ferner können Klumpenbildung,
schlechte Haftfestigkeit und Rißbildung im Zement auftreten,
wenn das Gasein nicht gut im Zement dispergiert ist« Ein
weiteres Problem ,bei den heutigen Zementen besteht darin,
daß das Bindemittel im Zement die neigung hat, während des
Trocken- und Härteprozesses zur Oberfläche des Zementes zu
wandern« Dies verursacht Krustenbildung und übermäßige Härtung der Oberflächenschicht und erschwert sehr stark die
Erzielung einer gleichmäßigen Schmirgelung der gespachtelten Fläche und der Wandplatteo Ein weiteres Problem, das mit
der Te!ionenwanderung verbunden ist, ist die Verfärbung der
Oberfläche, Eine Verfärbung der mit Zement bedeckten Fläche
tritt besonders an Stellen hoher Feuchtigkeit aufβ Es hat
sich gezeigt, daß sie mehrere Monate bis zu mehreren Jahren nach der Aufbringung des Zementes eintritt«
Sie Teilchenwanderung kann jedoch weitgehend, wenn nicht
ganz ausgeschaltet werden, wenn der trockene Fugenzement mit kleineren Wassermengen angemischt wird* Für alle praktischen
Zwecke kann jedoch hinsichtlich der zugesetzten Wassermenge nicht zu weit von der als spachtelfähig geltenden
Viskosität abgewichen werden, ohne die Leichtigkeit und Güte des Zementauftrages zu beeinträchtigen».
Die Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, einen Zement zu schaffen, der verbesserte Ausfugungseigenschaftön hat,
die Nachteile der bisher verwendeten Bindemittel vermeidet, verbesserte Spachteleigen^chaften, verbesserte Haftfestigkeit an Wandplatten, verbesserte Schleifbarkeit aufweist
und ein,Bindemittel enthält, das mit dem Füllstoffanteil
des Zementes verträglich ist und diesen ergänzt, wirtschaftlich, und im Handel leicht erhältlich ist*
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Eine besondere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Zementes zum Ausfugen von Wandplatten,, der die folgende
Kombination von Eigenschaften aufweist:
1) Gute Haftfestigkeit an Wandplatten' und perforierten
Bändern»
2) Beständigkeit gegen Durchschlagen von Farbe«,
3) Verbesserte Schleifbarkeit„
4) Gute Beständigkeit gegen Rißbildung.
5) Geringen Wasserbedarf für die Erzielung einer spachtelfähigen Viskosität.
6) Lange Verarbeitungsfähigkeit.
7) Vernachlässigbare Schrumpfung des getrockneten und gehärteten Zementsβ
Diese und andere Aufgaben der Erfindung ergeben sich aus der folgenden ausführlichen Besehreibung·
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß I\ugenzemente mit
den vorstehend genannten Eigenschaften erhalten werden,
wenn ein Stärkematerial eines bestimmten Typs als Bindemittel
im Fugenzement verwendet wird. Das als Bindemittel
im erfindungsgemäßen Produkt verwendete Stärkematerial kann als verkleisterte oxydierte Stärke in feinteiliger Form
bezeichnet werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Fugenzement, der als
größeren Anteil eine.Zementfüllmasse und als geringeren Anteil ein Zementbindemittel enthält, das ein verkleistertes
oxydiertes Stärkematerial enthält.
Oxydierte Stärken können nach einer Anzahl von Oxydationsverfahren
hergestellt werden, bei denen eine Stärke mit einem Oxydationsmittel unter Oxydationsbedingungen zusammengeführt
wird. Beispielsweise kann die Oxydation von Stärke u„a. mit Wasserstoffperoxyd, Hypohalogeniden, Perjodsäure,
a,a'-Bis(azöbutyronitril) und Kaliumpersulfat vorgenommen
werden« Eine vollständigere Beschreibung der Oxydation von
109835/1224'
Stärken findet sich in "Chemistry and Industry of Starch"
von Kerr, 2.Auflage 1950, Seite 325-343« ■
Die Verfahren zur Oxydation von Stärke sind zwar allgemein
"bekannt, jedoch ist praktisch nichts über die chemischen ■
Veränderungen "bekannt, die im Stärkemolekül' oder insbesondere
im .Stärkekorn während der Oxydation stattfinden,.
Die polyfunktionelle Natur des Stärkemoleküls und die komplexe
Einlagerung dieser Moleküle in das weitgehend geordnete Stärkekorn erschwert das Verständnis der StärkeOxydation
außerordentlich.
Es wurde gefunden, daß Stärkekörner, die unter Verwendung
verschiedener Hypohalogenide, insbesondere unter Verwendung
von Natriumhypochlorit oxydiert worden sind, ein Bindemittel
ergeben, das sich bestens für die Verwendung in einem Zement
zum Ausfugen von Wandplatten eignet» Natürlich können auch andere Oxydationsmittel verwendet werden, um einen guten
■pugenzement herzustellen. Ein Hypochlorit-Bleichmittel, insbesondere
ein Natriumhypochlorit-Bleichmittel, das hergestellt wird durch Zusatz von flüssigem Chlor zurNatriumhydroxyd
von 18° Be (etwa 4-n.)» bis eine O,9n-Lösung (bezogen
auf ungebrauchtes Alkali) erhalten wird, ist ein besonders
wirksames Oxydationsmittel für Stärke, Da dieses Bleichmittel 3fo aktives Chlorid enthält, wird es im englischen
Sprachgebrauch im allgemeinen als "9 titre bleach" bezeichnete Eine ausführlichere Beschreibung von Bleichmitteln auf Basis
von Hypochlorit und der Bedingungen zur Herstellung einer
oxydierten Stärke finden sich in "Starch Chemistry and !Technology" Band 1, Seite 474-478 (Whistler und Paschall).
Die für die Zwecke der Erfindung verwendeten oxydierten
Stärken können weiter gekennzeichnet werden als Stärken, die
eine bestimmte Konzentration von Carboxylgruppen, bezogen auf das Gesamtgewicht der Stärkekörner, enthaltene Natürlich
Jcann das StärkemolekUl außh teiloxydierte Gruppen, z.B.
eine Aldehyd- oder Ketongruppe, zusätzlich zu den Carboxyl-,
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gruppen enthalten. Unabhängig von der Anwesenheit von Aldehydoder
Ketongruppen oder auch anderer nicht störender G-ruppen hat das Stärkematerial einen Carboxylgehalt von
mehr als 0,1$, bezogen auf das Gewicht des Stärkematerials,'
Im allgemeinen hat das Stärkematerial einen Carboxylgehalt von 0,2 bis 1,3$. .In Fällen, in denen der Fugenzement andere
Zusatzstoffe, Z0B0 Verdickungsmittel enthält, kann der
Carboxylgehalt des Stärkematerials über 1,3$ und in gewissen Fällen bis zu 4,3$, bezogen auf das Trockengewicht der
Stärke, betragen.
Oxydierte körnige Stärke kann nach zahlreichen bekannten Verfahren verkleistert werden. Das beste bekannte und wahrscheinlich
einfachste aller Verkleisterungsverfahren besteht darin, daß man eine Aufschwemmung der Stärke in Wasser
(häufig unter leicht alkalischen Bedingungen) auf die Verkleisterungstemperatur
der Stärke erhitzte Die Verkleisterung des Stärkematerials wird dadurch angezeigt, dass das
Stärkekorn zu quellen beginnt, und die Stärke gilt als verkleistert, wenn sie ihre charakteristische Doppelbrechung
verloren hat. Die Stärkeaufschwemmung wird außerdem weniger undurchsichtig, und die Löslichkeit der Stärke in Wasser
wird höhero Mach der Verkleisterung kann das Stärkematerial
nach üblichen Methoden, z.B. durch Sprühtrocknung oder Walzentrocknung, getrocknet werden.
Ein besonders Verfahren zur Herstellung einer verkleisterten
Stärke für die Zwecke der Erfindung ist in der U,S.A.-Patentschrift
3 137 592 beschriebene Dieses Verfahren besteht darin, daß ein Gemisch eines Stärkerohmaterials mit einem
geringen Anteil eines Weichmachers bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck mechanisch bearbeitet oder einer Scherbeanspruchung
unterworfen wird. Das Stärkeprodukt wird in einem Raum stranggepresst, in dem ein niedrigerer Druck,
vorzugsweise Normaldruck, und eine unter der Arbeitstemperatur liegende Temperatur herrschen. Hierdurch wird eine schlagartige
Verdampfung des Weichmachers und anderer .flüchtiger
Stoffe 10 9-835/1224
aus dem Stärkeextrudat bewirkt« Das Strangpressen wird im
allgemeinen bei einer temperatur von 150-16O0C und einem
2 "
Druck von 35-850 kg/cm oder mehr durchgeführte Während des
Strangpress-:Vorganges innerhalb des Verfahrens des vorstehend
genannten Patents findet ein adiabatischer Temperaturanstieg von wenigstens 5O0C .statte In gewissen Fällen
kann der I'emperaturanstieg höher als erwünscht sein, so daß
künstliche Kühlung notwendig ist.
In der vorstehend genannten Patentschrift wird festgestellt,
daß Wasser das bevorzugte Quellmittel oder der bevorzugte Weichmacher für die Rohstärke ist, jedoch können auch andere
geeignete Weichmacher, Z0B. Formamid, Äthylendiamin, Dimethylsulfoxyd,
Pyrrolidin, Harnstoff, Piperazin, Glycerin, Äthylenglykol, Sorbit, Propylenglykol, Chloralhydrat und Dimethylformamid,
verwendet werden. Ebenso können Gemische von mehreren dieser Weichmacher gebraucht werden<>-Vorzugsweise
hat der Weichmacher einen bei 1000C oder etwas darüber liegenden Siedepunkt. Im allgemeinen werden für die Stärke
Weichmacher bevorzugt, die inert sind, doh. unter den Strangpressbedingungen
die Rohstärke nicht hydrolysieren, oxydieren, derivatisieren oder in anderer Weise chemisch mit ihr reagierene
Wenn Wasser als Weichmacher oder Quellmittel für die Stärke verwendet wird, ist es im allgemeinen in einer Menge
von 22-67 Gewo-$ der tar-ockenen Rohstärke vorhanden. Unter
anderen Bedingungen erwies es sich jedoch als möglich, die Weichmachermenge auf 10$ zu erniedrigen oder bis auf 75 Gew.-$
der rohen Trockenstärke zu erhöhen,.
Die Rohstärke wird im allgemeinen bei Temperaturen unter
3000C, vorzugsweise im Bereich von 100-2500C, stranggepresst
(bearbeitet). Der Strangpressvorgang findet im allgemeinen bei Drücken unter 14-00 kg/cm , vorzugsweise von 35-350 kg/cm2
statt. Zum Strangpressen können beliebige übliche Strangpressen
für Kunststoffe verwendet werden0
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Es wurde gefunden, daß ein oxydiertes Stärkeextrudat, d.h. ein oxydiertes Stärkematerial, das durch einen Strangpressprozess
der vorstehend beschriebenen Art verkleistert worden ist, ein Produkt mit Gesamteigenschaften darstellt, das sich
für die Verwendung als Bindemittel in den erfindungsgemäßen Fugenzementen am besten eignet.
Die Verwendung einer Strangpresse stellt ferner ein einfaches
Mittel dar, Stärke in einem einzigen Arbeitsgang zu oxydieren und zu verkleistern. Ein solcher Arbeitsgang ist in Beispiel
19 der U.S.A.-Patentschrift 3 137 592 beschrieben. Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann das
bevorzugte Bindemittel als ein mit Hypohalogenit oxydiertes Stärkeextrudat bezeichnet werden, das eine Kaltwasserlöslichkeit
von mehr als 50$ bei 250C und eine Viskosität von
weniger als 50 cP hat, wenn 10 Gew.-Teile des Stärkeextrudats
mit 90 Gewo~Teilen Wasser zusammengegeben werden«.
Normalerweise ist das Bindemittel im Fugenzement in einer
Menge von wenigstens 20 Gew,~$, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Zements, vorhanden. Vorzugsweise beträgt jedoch die im Zement vorhandene Bindemittelmenge 0,2 bis 15 Gew.-^.
Wenn das Bindemittel des Zements ein mit einer Halogenverbindung
oxydiertes Stärkeextrudat ist, ist die Stärke normalerweise in einer Menge von 1—10 Gew.-$, bezogen auf die Gesamtmenge
des Zements, vorhanden. Bevorzugt werden jedoch im allgemeinen Mengen von 3-7 Gew.-$, Unter besonderen Umständen,
insbesondere bei Anwesenheit anderer Materialien im Bindemittel des Pugenzements, können auch größere Mengen und
möglicherweise sogar geringere Mengen der verkleisterten oxydierten Stärke verwendet werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat sich gezeigt, daß ein Bindemittel, das eine teilweise verkleisterte
Stärke enthält, d.h. ein Bindemittel, das einen größeren Anteil einer verkleisterten oxydierten Stärke und einen
kleineren Anteil einer nicht verkleisterten oxydierten Stärke
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enthält, außergewöhnlich gute Bindeeigenschaften aufweist,
wenn es mit einer Zementfüllmasse kombiniert wird. Mit einem Bindemittel, das zu 51-75 Gew.-$ aus verkleisterter oxydierter
Stärke und zu 25-49 G-ewo-$ (bezogen auf das Gesamtgewicht
aus.
des Bindemittels)/einer nicht verkleisterten Stärke, besteht, wurden gute Ergebnisse erhaltene Bevorzugt wird jedoch ein Bindemittel, in dem die verkleisterte oxydierte Stärke und die nicht verkleisterte Stärke im Gewichtsverhältnis von etwa 2:1 vorhanden sind. Eine teilweise verkleisterte Stärke kann in einfacher Weise erhalten werden, indem der Grad der Ver — kleisterung der' Stärke geregelt wird.
des Bindemittels)/einer nicht verkleisterten Stärke, besteht, wurden gute Ergebnisse erhaltene Bevorzugt wird jedoch ein Bindemittel, in dem die verkleisterte oxydierte Stärke und die nicht verkleisterte Stärke im Gewichtsverhältnis von etwa 2:1 vorhanden sind. Eine teilweise verkleisterte Stärke kann in einfacher Weise erhalten werden, indem der Grad der Ver — kleisterung der' Stärke geregelt wird.
Wenn 5-10 Gewe-$ eines Bindemittels, das verkleisterte oxydierte
Stärke und eine nicht verkleisterte oxydierte Stärke
im Verhältnis von 2:1 enthält, mit 90-95 Gewo-$ einer Füllmasse
zu einem trockenen Fugenzement kombiniert und mit 50-100 GeWo-Teilen Wasser pro 100 Gew«,-Teile des trockenen
Zements benetzt werden, wird ein Fugenzement erhalten, der nach dem Auftrag auf eine Wandplatte und nach der Trocknung
die folgenden Eigenschaften hat:
1) Gute Haftfestigkeit
2) Gute Beständigkeit gegen Durchschlag von Farbe 5) Gute Beständigkeit gegen Rißbildung
4) Gute Schleifbarkeit
5) Gute Viskosität zum Spachteln
6) Lange Verarbeitungsdauer
7) Niedriger Wasserbedarf
8) Vernachlässigbare Schrumpting
Dieses Produkt hat im allgemeinen Eigenschaften, die aus
Gründen, die nicht erklärt werden können, etwas besser sind
als die Eigenschaften eines Zements, der nur die verkleisterte
oxydierte Stärke enthält, und .wesentlich besser sind als
die Eigenschaften eines Zements, der nur Casein enthält»
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- ίο -
Die Wassermenge, die dem erfindungsgemäßen Zement
zugesetzt wird, kann innerhalb eines weiten Bereichs liegen und hängt in erster Linie davon, ob der Zement
von Hand oder maschinell aufgebracht wird, sowie von
der persönlichen Vorliebe des Gebrauchers ab. Normalerweise werden jedoch 40 bis 200 Gewichtsteile Wasser pro
100 Gewichtsteile Trockenzement zugesetzt. Vorzugsweise
beträgt die Wassermenge, die bei Aufbringung von Hand zugesetzt wird, 55 bis 90 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile
Zement und für maschinelle Aufbringung 85 bis 150 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Zement.
Wenn der erfindungsgemäße Zement zum Strukturieren der
Oberfläche von Y/änden verwendet wird, kann die zugesetzte
Wassermenge bis auf 300 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Trockenzement oder gegebenenfalls noch
weiter erhöht werden.
Die Füllmassenkomponente des Fugenzements ist im allgemeinen ein inertes Material, z.B. Asbest, Glimmer, Kalkstein,
Ton oder Kieselerde. Im allgemeinen werden Gemische dieser Materialien verwendet, wobei Ton oder Kalkstein
den größeren Anteil der !Füllmasse ausmachen. Die verwendeten Füllmassen können für alle praktischen Zwecke
als Standardgemische angesehen werden, da im wesentlichen alle Hersteller Füllmassen verwenden, die im wesentlichen
die gleichen Hauptbestandteile enthalten. Beispielsweise enthält eine typische Füllmasse die folgenden Grundbestandteile:
, .
Gemahlener Kalkstein 30 - 100$
Glimmer 0 - 60^
Gemahlener Asbest 0-10$ . ..
Die vorstehenden Prozentsätze sind Gewichtsanteile,λ bezogen."auf das Gesamtgewicht der vorhandenen JHillmasse«-
Der Füllmasse können gegebenenfalls andere Materialien
zugesetzt werden, um optimale gegenseitige Abstimmung
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von Eigenschaften, wie leichtes Anmischen, Trockengeschwindigkeit und Schrumpfung, zu erzielen·
Das in den folgenden Beispielen genannte oxydierte Stärkematerial wurde wie folgt hergestellt: 550 Gew.-üüeile
einer unmodifizierten Maisstärke mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 12 Gew.-^ wurden in einen Hobart-Kischer
gegeben und mit 40 Gew.-Teilen einer 9$ aktives Chlorid enthaltenden Eatriumhypochloritlösung versetzt,
die mi-t soviel Wasser verdünnt war, daß der !Feuchtigkeitsgehalt der Stärke auf 25 Gew.-^ gebracht wurde. Die
Reaktionstemperatur wurde bei 540C gehalten, bis eine
Dünnflüssigkeit von 74 bis 77 cc erhalten wurde. An dieser Stelle wurde Schwefelsäure zugesetzt, bis die Stärkeaufschwämmung
einen ρττ-V/ert von 5,0 bis 5>2 hatte. Die Stärkeauf
schwemmung wurde dann gewaschen, filtriert und 24 Stunden bei 490C- getrocknet.
Die oxydierte Stärke wurde mit einer üblichen Schneckenpresse für Kunststoffe stranggepreßt, die mit einem langen
Zylinder von gleichmäßiger Bohrung und einer eng anliegenden drehbaren Schnecke versehen war. Der Zylinder
war so konstruiert, daß er einem Innendruck bis zu 1400
kg/cm widerstand. Die Schnecke wurde durch einen Motor über ein geeignetes Reduziergetriebe gedreht. Sie hatte
eine Länge von 157»5 cm, einen Durchmesser von 63,5 ^m
und eine Teilung von 63,5 mm. Die Schnecke wurde mit
100 UpM gedreht. Der Zylinder der Strangpresse war mit
vier elektrischen Heizmänteln versehen, die durch einen
Rheostaten geregelt wurden. Die Düse der Strangpressewar ein zylindrisches Rohr von 6,35 mm Durchmesser und
15,9 cm Länge. .
Eine oxydierte Stärke, die auf die oben beschriebene V/eise hergestellt worden war und etwa 12 Gew,-# Wasser
enthielt, wurde mit genügend Wasser in die Strangpresse gegeben, um den Feuchtigkeitsgehalt bei 25$ zu halten.
Die Stärke wurde als kontinuierlicher Strang ausgepreßt,
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wobei in der Presse die Temperatur bei 1550C und der
Druck bei 239 kg/cm gehalten wurde. Die Verweilzeit
der Stärke in der Strangpresse betrug 0,75 Minuten. Der
endlose Strang wurde mit einem laufenden Band durch eine
Kühler-Trockner-Kombination geführt, wo. er auf Umgebungstemperatur und einen Ehdfeuchtigkeitsgehalt von 12$ gekühlt
und getrocknet wurde. Die Stränge der oxydierten
Stärke wurden so zerkleinert, daß sie ein Sieb einer
Maschenweite von 0,25 mm passierten. Feinteile, die ein
Sieb einer Maschenweite von weniger als 44yu passierten,
wurden verworfen.
Ein Fugenzement wurde wie folgt hergestellt: 5g einer
verkleisterten oxydierten Stärke mit einem Carboxylgehalt von 0,54 Gew.-% wurden mit 95 g einer Grundmischung
der folgenden Zusammensetzung gemischt: .
10,0 Gew.-Teile Asbestfaser Hr. 400
• 5,0 Gew.-Teile China Clay (Kaolin)
74,6 Gew.-Teile Gemahlener Kalkstein "Surfexu
10,0 Gew.-Teile Glimmer 3X
0,3 Gew.-Teile natriumcarbonat (Soda-Asche)
Das Gemisch der vorstehenden Zusammensetzung wurde in
einem Blendette-Miseher 10 Minuten gemischt. Das Gemisch
wurde in einen 400 ml-Becher umgefüllt und mit 66 ml
destilliertem Wasser versetzt. Das Gemisch wurde gerührt,
bis der Fugenzement gut benetzt war, und 30 Minuten stehengelassen.
Der nasse Zement hatte eine spachtelfähige Viskosität von 160.000 bis 170.000 cP, gemessen mit einem
RVF-Brookfield-Viskosimeter, das an einem Helipath-Gesteil
montiert war, bei. 2 UpM unter Verwendung einer stabförmigen Helipath-Spindel E.
Die Bewertung des in der beschriebenen Weise hergestellten
Fugenzements sowie die hierzu angewendeten Prüfmethoden
werden nachstehend beschrieben: * .
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1. Verarbeitungsdauer; Der nasse Zement wurde 24 Std.
in einem geschlossenen Gefäß gehalten· Hiernach wurde
die Viskosität erneut gemessen.
Ergebnis: Keine meßbare Änderung der Viskosität wurde
festgestellt. ' -
2. Beständigkeit gegen Rißbildung: Der nasse Zement
wurde in einer Schichtstärke -von 3,2 mm auf eine Wandplatte von 102x152 mm aufgetragen. Der Zement wurde getrocknet,
indem IiUft mit einer Geschwindigkeit von 91
bis 120 m/Min. 24 Std. bei einer relativen feuchtigkeit
von 0 bis 10?£ über die Probe geleitet wurde.
Ergebnis: Hisse, Haarrisse oder loslösung des Zements von der Wandplatte wurden nicht festgestellt.
3. Haftfestigkeit an der Wandplatte: Der nasse Zement
wurde in einer Schichtstärke.von.3,2 mm auf die Oberfläche
einer Wandplatte von 102x152 mm aufgetragen. Der Zement wurde in einem luftstrom, der eine Geschwindigkeit
von 90 bis 120 m/Min* hatte, 24 Std. bei einer relativen
feuchtigkeit von 0 bis 10$ getrocknet. Fach dem Trocknen
wurde ein Messer mit flacher Klinge zwischen die Schicht aus gehärtetem·Zement und der Wandplatte eingeführt und
der Zement von der Platte gelöst. Die Menge der Hartfaserplatte,
die am Zement haften blieb, und der Grad der Aufspaltung der Oberfläche der Platte wurden bestimmt,
Ergebnis: Wesentliche Mengen der Wandplatte hafteten am
Zement, Die Haftfestigkeit an der Platte wurde als ausgezeichnet bewertet.
4. Haftfestigkeit an Wandplattenband: Der Zement wurde
in einer Dicke von 3,2 mm auf eine-Wandplatte von 102 χ
152 mm aufgetragen. Ein Stück perforiertes Pu^enband
wurde dann in den nassen Zement eingebettet» Eine zweite sehr dünne Zementschicht wurde über das Band gelegt und
geglättet. Der Zement wurde 24 Stunden bei 240O und einer
relativen Feuchtigkeit von 50$ getrocknet, flach vollstein-
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-uv ;.
diger Härtung des Zements wurden, die Ecken des Sandes
freigelegt und mit einem Messer, das eine dünne flache Klinge hatte, abgehoben. Der Grad der Aufspaltung entweder
des Bandes oder der Plattenoberfläche war ein Maßstab für die Haftfestigkeit am Band»
Ergebnis: Die Haftfestigkeit am Band war ausgezeichnet.
5. Durchschlag von garbe: Bine kreisrunde Holle des
nassen Zements, die eine Dicke von etwa 3,2 bis 4,8 mm
und ein Gewicht von 25 g hatte, -wurde auf ein Stück FiI-terpapier
Wahtman ITr. 1 gelegt und bei 24°G und 50?&
relativer Feuchtigkeit getrocknet. Kaehdem die Zementrolle
vollständig getrocknet war, wurde sie zerbrochen und die Farbe im inneren Teil der Rolle mit der Farbe
an der Oberfläche verglichen· Eine änderung der Farbe
an der Oberfläche oder eine Verfärbung des Filterpapiers
würde anzeigen, daß Färbdurchschlag stattgäonden hat.
Ergebnis: Keine starke Oberflächenverfärbung wurde festgestellt, und nur eine geringfügige Farbdifferenz wurde
auf dem Filterpapier gefunden. Der Farbdurchsciilag wurde
als vernachlässigbar bewertet*
6. Schleifbarkeit (Abriebfestigkeit): Eine 1,14 am dicke
Schicht des Zements wurde auf ein V/andjjlat tens tuek einer
Größe von 102 χ 152 mm und einer Dicke von 9,5 mm aufgebracht
und 24 Stunden bei 43°O und einer relativen Feuchtigkeit
von 3O'/& getrocknet. Sin Streifen Sand papier S-3 3
wurde an der Scheibe einer Schleifmaschine "!Daber Abraser
luodel 174" (Hersteller Taber Instrument Corporation) befestigt,
und die Zemeiitprobe wurde mit 25 Zyklen der
Schleifmaschine behandelt. Ein Gewichtsverlust von 0,25 g je 25 Zyklen läßt gute ochleifbarkeit erkennen.
Ergebnis: Ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von 0,23 g wurde erhalten.
Beispiele 2-8
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch '.vurde wiederholt
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch '.vurde wiederholt
!09835/1224 firt0
mit dem Unterschied, daß der Stärkegehalt .von 15& bis
107« variiert wurde, Die Eigenschaften wurden nach den
in Beispiel 1 beschriebenen Methoden für jedes Beispiel ermittelt. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind
in Tabelle I genannt·
gabeile I
2 .■"$,
Anteil der stranggepreßten oxydierten Stärke in Zement,{Jew.
Zugesetzte Wassermenge, Gew»-feile/
100 Gew.!Teile Zement
Bewertung
1,0 2,5 5,0 5,0 7,5 10,0 xx 66 66 66 66 66
66
Gebrauehsdaiaer | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 |
Beständigkeit gegen Hißbildung |
9 | 9 | 8 | 8 | 6 | 2 | 8 |
Haftfestigkeit an Wandplatten |
1 | 2 | 5 | 8 | 8 | 8 | |
Haftfestigkeit an Band |
1 | 2 | VJl | 8 | 8 | 9 | 8 |
Beständigkeit gegen 3?arbdurehsehlag |
- · 9 | 9 | 8 | 8 | 4 | 2 | 7 |
Schleifbarkeit | 2 | 5 | 6 | 9 | 5 | 2 | 8 |
χ Wie in Beispiel 1
& Kasein wurde anstelle von Stärke verwendet.
10-8 ausgezeichnet bis sehr gut
8-6 sehr gut bis gut
6-4 gut bis ziemlich gut
4-2 ziemlich gut bis schlecht
2-0 schlecht bis sehr schlecht
Den vorstehenden Bewertungen lagen die Anforderungen zugrunde,
die die meisten Wandplattenhersteller, Terabeiter,
Stuckateure usw. an den Zement stellen.
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Beispiele 9 - 12
Diese Beispiele zeigen, daß ein Pugenzement, der eine
wesentlich niedrigere Viskosität hat, durch Verwendung
einer oxydierten stranggepreßten Stärke als Bindemittel
erhalten werden kann. " .
Ein trockener IHagenzement wurde hergestellt, indem
7,5 Gew.-Teile einer verkleisterten oxydierten Stärke mit einem Carboxylgehalt von 1,2 Gew.-^ mit 92,5. Gew.-Teilen
einer Grundmischung der folgenden Zusammensetzung gemischt wurdei ■
10,0 Gew.-Teile Asbestfaser JJr. 400
5,0 Gew.-Teile China Clay (Kaolin)
74,8 Gew.-Teile Gemahlener Kalkstein (Surfex)
10,0 Gew.-Teile Glimmer 3X
0,3 Gew.-Teile natriumcarbonat (Soda-Asche)
Ein zweiter Zement wurde hergestellt, indem 7,5 g Kasein
mit der vorstehend beschriebenen Grundmischung gemischt wurden.
Zu je 100 g der vorstehend beschriebenen Trockenzemente wurden 66 ml destilliertes Wasser gegeben und das Ganze
gut gemischt.
Der vorstehend beschriebene Versuch wurde wiederholt mit
dem Unterschied, daß 86 ml destilliertes ¥/asser zugesetzt
wurden. Die Viskositäten der Zemente wurden gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle II genannt»
7,5 Gew.- mittel |
Tabelle II | Wasserzusatz, Gew.-Teile/ 100 Gew.-Teile Trockenzement |
EVF-Brookfield- helipath-Visko s i- tät in cP bei 25 C, 4 UpM, Stab spindel E oder 1 |
|
Beispiel | oxydierte gepreßte Kasein oxydierte gepreßte |
fi Binde | 66 , 66 86 |
250.000 1.675.000 37.000 |
9 10 11 |
strang- Stärke strang- Stärke |
|||
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12 Easein 86 675.000
Die vorstellenden Beispiele zeigen, daß eine wesentlich
niedrigere Viskosität des Zementes erhalten werden kann,
wenn eine oxydierte stranggepreßte Stärke als Bindemittel für den Zement verwendet wird. Diese Erscheinung
ist sehr vorteilhaft bei der Verarbeitung, da weniger
Wasser erforderlich ist, tun einen Zement von niedriger
Viskosität zu erhalten. Es wurde gefunden, daß durch Verwendung einer geringeren Wassermenge die Rißbildung
und/oder der Farbdurchschlag beim getrockneten Zement
weitgehend ausgeschaltet werden*
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt
mit der Ausnahme, daß eine nicht verkleisterte oxydierte Stärke anstelle einer stranggepreßten oxydierten Stärke
im Zement verwendet wurde. Eine Prüfung des IFugenzements
ergab, daß starker lnarbdurchschlag und starke Rißbildung
beim Trocknen stattfanden.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß eine stranggepreßte, säuremodifizierte (hydrolysierte) Stärke anstelle der stranggepreßten
oxydierten Stärke als Bindemittel im Zement verwendet wurde. Eine Untersuchung des Fugenzements ergab,
daß der nasse Zement eine hohe Viskosität hatte und eine übermäßig große Wassermenge erforderte. Ferner trat bei
Verwendung der stranggepreßten säuremodifizierten Stärken
eine starke Farbwanderung und Rißbildung beim Trocknen ein.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt
mit dem Unterschied, daß eine stranggepreßte nioht modifizierte
Maisstärke (Perlstärke) anstelle einer strang-
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gepreßten oxydierten Stärke als Bindemittel im Zement
verwendet vwrde. Eine Bewertung des ]?ugenzements ergab,
daß der nasse Zement einen hohen Wasserbedarf hatte
und starke Farbwanderung und Rißbildüng beim trocknen
aufwies.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt
mit dem Unterschied, daß ein stranggepreßter Hydroxypropyläther
von Stärke anstelle der stranggepreßten oxydierten Stärke als Bindemittel im Zement verwendet
wurde. Eine Bewertung des lugenzements ergab, daß der
nasse Zement einen übermäßigen Wasserbedarf hatte und
starke Farbwanderung und starke Rißbildung beim Trocknen
aufweist.
dieser Versuch mit anderen Stärkederivaten, nämlich dem Hydroxyäthyläther, 0arboxyäthylather, Ciyanäthyläther
und dem kationischen (Amino- oder Ammoniumallcyl)-äther
von Stärke wiederholt wurde, wurden ähnliche Ergebnisse erhalten.
Vergleichsversuche wurden mit verschiedenen stranggepreßten
oxydierten Stärken durchgeführt» Die Stärken
unterschieden sich voneinander in ihrem Carboxylierungsgrad.
Der Carboxylgehalt jeder Stärke ist in Gew.-?o angegeben.
Die Ergebnisse dieser Vergleichsversuche sind in labeile III genannt.
tabelle III . '
Beispiel Carboxylgehalt der Bewertung oxydierten stranggepreßten Stärke,
i
i
17 0,08 Leichter Farbdurchschlag, hoher
Wasserbedarf, starke Hißbildung beim 'frocknen.
18 0,34 Leichter Farbdurchschlag, leich
te Rißbildung beim Srocknen, geringer V/asserbedarf·
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19 O#36 : !seichter Farbdurohschlag,
leichte Rißbildung beim Trocknen, geringer Wasserbedarf.
20 0,54 Kein 3?arMurclisonlagt geringer
Wasserbedarf, gute Haftfestigkeit
beim Trocknen ntir hei extremen Trockenbedingungen.
21 0,80 "Deicliter larbdTirciisclilag,
leichte Rißbildung beim Trocknen, geringer Wasserbedarf.
22 0,90 Leichter Parbdurchscülag,
geringer Wasserbedarf, leichte Rißbildung beim Trocknen.
23 1,40 Sehr starker larbdurchschiag,
s'tarke Rißbildung beim Trocknen,
geringer Wasserbedarf·
Der Garboxylgehalt wurde nach einer Modifikation der Testmethode
bestimmt, die von Eyler und Iiitarbeitern in
Anal .Chenu JJ1. 24 (1947), beschrieben mrd. !»lese Methode
basiert auf der Umwandlung der Hatriumsalze der Stärke
in die Säureform durch Waschen mit einer SaIp et er säur e-Kethanol-Iiösung,
Entfernung der überschüssigen Säure durch \7asehen mit Methanol-Wasser und Trocknen der Probe.
Bekannte Gewichtsmengen der getrockneten Probe werden mit
liatriumhydroxydlösung behandelt. Der Überschuß v;ird durch
Rücktitrieren mit Salzsäure unter Verwendung von Phenolphthalein
als Indikator gemessen. '
Der IFugenzement wurde hergestellt durch Mischen einer
teilweisen verkleisterten oxydierten Stärke, die eine Ea^jtwasserlöslichkeit von 67'f° hatte, mit 92,5 g einer
Grundmischung der folgenden Zusammensetzung?
60 Gew.-Teile Gemahlener Kalkstein
15 Gew.-Teile Glimmer
15 Gew.-Teile Asbestfaser
10 Gew.-Teile Kaolin
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167ItTS
Nachdem diese Bestandteile 10 Minuten ineinem Blendette-Mischer
gemischt worden waren, wurde das Gemisch in einen
400 mi-Becher umgefüllt und mit 66 ml destilliertem Wasser
versetzt. Der nasse Zement hatte eine spachtelfähige
Brookfield-Viskosität von 500.000 bei 250C und 4 UpM,
Eine Bewertung dieses Zements ergab, "daß praktisch keine
Rißbildung beim Trocknen eintrat« Die Haftfestigkeit an
Wandplatten und Y/andplattenband war ausgezeichnet. Die
Gebrauchs dauer war sehr gut. Die Farbe schlug nicht durch,
und beim Schleiftest ergaben sich 0,28 g Abrieb für die
ersten 25 Zyklen einer Schleifmaschine "Taber Abrader"
bei 250C und einer relativen Feuchtigkeit von 50#*
Sehr überraschend war die Feststellung, daß das Abbindevermögen einer oxydierten stranggepreßten Stärke durch
Verwendung einer teilweise verkleisterten oxydierten stranggepreßten Stärke noch weiter verbessert werden
konnte. Es war anzunehmen, daß der nicht verkleisterte Stärkeanteil
des Bindemittels die Kohäsionskraft und Klebkraft des Bindemittels verschlechtern würde.
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Claims (11)
1. Fugenzement j enthaltend einen größeren Anteil einer
Zementfüllmasse und einen kleineren Anteil eines Ze-* raentbindeinittels,dadurchgekennzeichnet, daß er zusätzlich eine verkleisteirte oxydierte Stärke enthält.
2. Fugenzement nach Anspruch 1* dadurch gekennzeichnet,
daß er ein Stärkeextrudat enthält«
3. Fugenzement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gelkennzeichnet,
daß er eine durch Halogenverbindungen oxydierte Stärke
enthälfe. : -
4* Fugenzement nach Anspruch 1 bis >, dadurch gekennzeichnet*
daß er eine oxydierte Stärke mit einem Carboxylgehalt
von 0,1 bis 4>"J %, insbesondere 0,2 bis 1,3 %, bezogen
auf das Stärketrockengewicht, enthält»
5. Fügenzeirient nach Anspruch 1 bis #, dadurch gekennzeichnet,
daß er eine oxydierte Stärke mit einer Kaltwasserlöslichkeit von mehr als 50 % bei 25°fe un/i einer !Viskosität
von weniger als 50 Qf bei einem Gemisch von 10
Gewicht s te ilen Stärke mit 90 Gewichtsteilen Wasser enthält. - -■ ■' . ■_..:■,■ - "/;■■. . ■; .':■'.■-.■:■■-'- _
6. Pugenz0ment nach Anspruch 1 bis 5 # dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des stärkehaltigen Bindemittels
weniger als 20 Gew»^ des Zementes beträgt,
7. Fugenzement nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daJ er neben eine?? verkleisterten oxydierten Stärke
eine nichtverkleisterte oxydierte Stärke enthält.
BAD 109835/1224
■- 22 - . : : .'■"■■. λ
8* Fugenzement nach Anspruch 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet,
daß er 25 bis 49 Gew.^, bezogen auf das trockene
Bindemittel, einer nicht-verkleisterfcen oxydierten
Stärke enthält.
9. Fugenzement nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß er ein nichtverkleistertes; oxydiertes Stärkeextrudat
enthält.
10. Fugenzement nach Anspruch 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet,
daß beide Stärkearten durch Hypolialogenide oxydiert
sind.
11. Fugenzement nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet
f daß er die verkleisterte oxydierte Stärke und die
nichtverkleisterte oxydierte Stärke im Gewichtsverhältnis
von im wesentlichen 2 s lenfcfiält.
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