DE1760662C3

DE1760662C3 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Vliesen aus pdyamidhaltigen Fäden

Info

Publication number: DE1760662C3
Application number: DE1760662A
Authority: DE
Inventors: Emerick Joseph Cary Dobo; Dong Wha Kim; William Cyrus Mallonee
Original assignee: Monsanto Co
Current assignee: Monsanto Co
Priority date: 1967-06-16
Filing date: 1968-06-18
Publication date: 1975-10-02
Also published as: DE1760662A1; US3705068A; GB1242000A; NL6808435A; DE1760662B2; LU56247A1; FR1572627A; BE716610A; US3542615A

Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Vliesen aus einer polyamidhaltigen Polymerschmelze.

Die Herstellung von Vliesen aus Fasern bzw. Fäden in kontinuierlichem Verfahren aas einer Schmelze ist bereits bekannt. Die Bindung der Vliese wurde aber durch Zugabe von besonderen Bindemitteln oder durch Erweichen der Faser mit Hilfe von Hitze, Lösungsmitteln oder Weichmachern erreicht. Die Bindemittel können in Form von Pulvern, Lösungen, Emulsionen oder in Form von Fasern angewendet werden.

So ist aus der britischen Patentschrift 880 703 ein Verfahren zur Herstellung von Vliesen aus regenerierter Cellulose, die einen Kristallisationsgrad von über 50% aufweist, bekannt. Bei diesem Verfahren wird der amorphe Anteil der regenerierten Cellulose mit Natronlauge plastifiziert, wobei eine ausreichende Verschmelzung stattfindet.

In der belgischen Patentschrift 690 725 wird ferner ein Verfahren zur Herstellung von Vliesen unter Verwendung von Wasserdampf beschrieben. Das Verfahren arbeitet bei Temperaturen, die hoch genug sind, um ein Verkleben der einzelnen Fäden zu bewirken.

Alle diese Verfahren sind allerdings mit gewissen Nachteilen verbunden.

Die Verwendung von besonderen Bindemitteln bringt Probleme hinsichtlich des gleichmäßigen Aufbringens mit sich. Eine Selbstbindung mit Hilfe von Hitze läßt sich nur schwer kontrollieren und verändert außerdem das Aussehen des Vlieses in unerwünschter Weise.

Bei Verwendung eines Lösungsmittels wird nur schwer die Haftung zwischen den Fasern ohne Auflösung des Vlieses oder zumindest ohne Beeinträchtigung der physikalischen Eigenschaften erreicht. Die Schnittpunkte und Kreuzungsstellen, an denen die Fasern gebunden sind, sind außerdem häufig in unerwünschter Weise gequollen. Oder es zeigen sich Anzeichen für eine Lösung und Wiederabscheidung von Polymerisat, eine Erscheinung, die als Polymerisatwanderung bezeichnet wird.

Die gequollenen Bereiche um die Bindungen herum unterscheiden sich von den anderen durch eine verschiedene Farbstoffaufnahmefähigkeit als Folge von Veränderungen in der Kristallstruktur. Die Produkte lassen sich infolgedessen nicht gleichmäßig anfärben.

Es besteht daher ein Bedürfnis an einem Verfahren, nach dem sich Produkte herstellen lassen, die die oben geschilderten Nachteile nicht mehr aufweisen, die sich also insbesondere gleichmäßig anfärben lassen.

Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Vliesen aus Fasern, die wenigstens 10 Gewichtsprozent Polyamid enthalten, wobei man Endlosfäden aus einer Polyamid enthaltenden Polymerschmelze spinnt und pneumatisch dehnt, die Fäden auf ein Förderband unter Bildung einer gleichförmigen Vliesbahn ablegt und die Bahn einer Behandlung zur Bindung der sich berührenden Fäden unterwirft, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Bahn vorpreßt und anschließend mit Halogenwasserstoff-, Bortrifluorid-. Schwefeldioxyd- oder Schwefeltrioxydgas in einei Kammer unter Absorption des Gases an die Fäden behandelt und daß man dann das absorbierte Ga; aus den Fäden unter Bindungsbildung entfernt.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß es mil dem erfindungsgemäßen Verfahren gelang, Produkte

herzustellen, die insbesondere den Vorteil haben, daß sie sich gleichmäßig anfärben lassen.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt man auf die Bahn zur weiteren Verdichtung ui,d Stabilisierung unmittelbar nach der Ablage ein Polyamidbindemittel, vorzugsweise Ameisensäure, auf und kalandriert vor der Gasbehandlung bei einer zur Verdampfung der Ameisensäure ausreichenden Temperatur.

Nach einer weiteren bevorzugten AusfJhruingsform dis erfindungsgemäßen Verfahrens entfernt bzw. desorbiert man den Halogenwasserstoff, das Bortrifluorid, Schwefeldioxyd oder Schwefeltrioxyd aus dem Vlies in einem Waschbad oder in einer im wesentlichen trockenen Umgebung, die auf etwa 90 bis 200° C erhitzt ist.

Die Bahn wird vorzugsweise nach der Gasbehandlung kalandriert.

Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Herstellung von Vliesen auf der Basis von Polyamid enthaltenden Fasern durch Behandlung der veisponnenen Endlosfäden mit Halogenwasserstoff-, Bortrifluorid-, Schwefeldioxyd- oder Schwefeltrioxydgas mit Schmelzspinndüscn, einer pneumatischen Verstreckungsvorrichtung, einem perforierten endlosen Band zur Ablage der aus den Spinndüsen austretenden und anschließend verstreckten Fäden, insbesondere nach dem oben geschilderten Verfahren.

Die Vorrichtung ist durch einen Kalande» vor der Eintrittsöffnung des endlosen Bandes in eine Gasbehandlungskammer sowie Mitteln zum Desorbieren der in der Gasbehandlungskammer aufgenommenen Gase gekennzeichnet.

Nach einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind als Mittel zur Entfernung der Gase ein WVchbad oder eine Heizvorrichtung, vorzugsweise erhitzte Walzen, und gegebenenfalls Trockenvorrichtungen für das Vlies vorgesehen.

Das aktivierende Gas kann ein Halogenwasserstoff, Bortrifluorid, Schwefcldioxyd und Schwefeltrioxyd sein. Auf Grund der größeren Absorptionsund Desorptionsgeschvvindigkeit und wegen der vergleichsweisen leichten Handhabung wird Chlorwasserstoffgas besonders bevorzugt. Der Einfachheit und Kürze halber wird daher nachfolgend Chlorwasserstoff als aktivierendes Gas angeführt.

Vorzugsweise soll das aktivierende Gas bei einer Temperatur von 20 bis 25° C gehalten werden, obleich die Bindung auch bei höheren und tieferen Temperaturen erreicht werden kann. Die Absorptionsgeschwindigkeit oder das Absorptionsausmaß ist eine Funktion der Temperatur, wobei eine raschere Absorption bei erhöhten Temperaturen stattfindet. Es wurde jedoch gefunden, daß die Menge an absorbiertem, aktivierendem Gas mit einer entsprechenden Zunahme der Temperatur abnimmt, bis überhaupt keine Absorption mehr stattfindet, wenn die Temperatur etwa 110° C übersteigt.

Obgleich wäßrige Lösungen von Chlorwasserstoff (Salzsäure) für viele Polyamide bekannte Lösungsmittel sind, ist im wesentlichen nicht-ionisierter, reiner Chlorwasserstoff kein Lösungsmittel, und das Verfahren gemäß der Erfindung kann unter vollständig wasserfreien Bedingungen durchgeführt werden. Der Bindungsvorgang ist nicht von einer Lösung und Wiederausfällung von Polymerisat abhängig. Es wurde festgestellt, d«ß eice bessere Bindung erzielt wird, wenn das Verfahren unter atmosphärischen Bedingungen durchgeführt wird, wobei die Feuchtigkeit oberhalb 25 °/o und vorzugsweise zwischen 40 und 60 °/o gehalten wird.

Zur Erzielung der Bindungsreaktion müssen die Gebilde in sehr dichter Berührung vorliegen. In einer Matte oder Lage von Fasern wird das durch Schrumpfen von verflochtenen Fäden nach der BiI-

dung der Matte oder dadurch erreicht, daß man die Matte einer Druckeinwirkung unterwirft. Das Pressen der Matte wird vor und gegebenenfalls nach der Chlorwasserstoffbehandlung durchgeführt. Das »Nachpressen« besitzt den Vorteil, daß der Matte auf Grund einer Zunahme bei dem auf die Faserkreuzungsstellen angewandten Druck eine größere Festigkeit erteilt wird.

Es wurde festgestellt, daß Polymerisate, die unter dem Einfluß von Chlorwasserstoffgas (HCl) selbst-

zo gebunden werden können, in ihrer Struktur im allgemeinen die Gruppe -NHCO- aufweisen. Um dieses Bindungsvermögen aufzuweisen, ist in dem Polymerisat eine angemessene Konzentration von diesen Gruppen erforderlich, die zugänglich und an Gruppen gebunden sind, die die Basizität nicht ungünstig verändern. Es wurde gefunden, daß Polyamide mit einem Gehalt an einigen aromatischen Gruppen diese Bindungsreaktion eingehen, jedoch bestimmte, vollständig aromatische Polyamide diese Reaktion trotz Konzcntrationen an -NHCO-Gruppen, die denjenigen in Polyhcxamethylenadipamid vergleichbar sind, wobei Polyhexamethylenadipamid die Bindung sehr leicht eingeht, nicht vollziehen. Dies kann auf die Starrheit der Struktur oder auf die Wirkung der aromatischen Ringe und auf die Basizität der Amidgruppe oder auf eine Kombination dieser Effekte zurückzuführen

sein.

Obgleich der Mechanismus der Bindung nicht völlig geklärt ist, wird angenommen, daß dieser auf einer Unterbrechung von Wasserstoffbindungen zwischen den Polymerisatketten durch Bildung eines HCl-Kompiexes mit der Amidgruppe beruht. In der Polymeiisaitechnik ist es allgemein bekannt, daß viele der physikalischen Eigenschaften von Polyamiden in großem Ausmaß von den intermolekularen Wassxrstoffbindungen zwischen den -CO- und -NH-Gruppen in benachbarten Polymerisatketten abhängen. Die Bindungen bilden Vemetzungsbindungen zwischen den molekularen Ketten und erhöhen dadurch den Schmelzpunkt und verbessern die Zugfestigkeit. Wenn diese Bindungen durch die Wirkung von Chlorwasserstoff unterbrochen werden, werden die Polymerisatketten innerhalb der Struktur biegsamer und neigen zu einer Verschiebung, um die durch die Spannung oder durch Druck auf dem Vlies verursachte Beanspruchung freizugeben oder aufzuheben. Die Komplexbildung ist umkehrbar, und wenn Chlorwasserstoff desorbiert wird, bilden sich die Wasserstoffbindungen erneut.

Mikrophotographien von Kreuzungsstellen von Fäden, die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung gebunden sind, zeigen an der Bindungsstelle eine homogene Struktur ohne Anzeichen für eine Grenze zwischen den beiden Fäden. Eine weitere Stütze für diese Theorie beruht auf der Tatsache, daß selbstbindende Polymerisate nicht an Polymerisate gebunden werden können, die unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht selbstbin-

dend sind. Jedoch können zwei verschiedene Polyamide, die selbstbindend sind, aneinander gebunden werden.

Die Bindung wird mit Aussetzungsdauern im Bereich von 1 Sekunde bis zu mehreren Minuten in Abhängigkeit von der Zusammensetzung und der Struktur der zu bindenden Materialien erreicht. Eine wirksame Bindung wurde bei HCl-Konzenlrationen im Bereich von 100- bis 25prozentigen Gemischen mit Luft erzielt. Durch Regelung der Aussetzungsdauer kann die Tiefe des Eindringens des Gases in die einzelnen Fäden mühelos geregelt und auf die für die Erzielung der gewünschten Bindung notwendige Tiefe beschränkt werden. Bei der praktischen Ausführung wurde eine gute Bindung bei so geringer Eindringung, wie 5°/o des Querschnittsbereiches der Fäden, erhalten, wobei jedoch eine Eindringung zwischen 20 und 50 %> bevorzugt wird.

Die optimale Aussetzungsdauer ändert sich mit der Polymerisatzusammensetzung, der Konzentration des aktivierenden Gases, dem Fadendurchmesser und der vorhergehenden physikalischen Behandlung der Fäden. Im allgemeinen erfordern feinere Fäden auf Grund des größeren Oberflächenbereiches je Gewichtseinheit eine kürzere Aussetzungsdauer als Fäden mit größerem Titer aus der gleichen Polymerisatzusammensetzung. Es wurde auch beobachtet, daß frisch gesponnene Fäden, die nicht gestreckt worden sind, im allgemeinen eine kürzere Aussetzungsdauer als gestreckte Fäden erfordern. Längere Aussetzungsdauern neigen zu einer Erniedrigung der Zugfestigkeit der Fäden, vermutlich auf Grund einer Eindringtiefe, die eine wesentliche Abnahme in der Orientierung erlaubt.

Die Desorption des aktivierenden Gases kann bei Zimmertemperatur durch Waschen mit Wasser oder einer sehr verdünnten wäßrigen Lösung einer Base erreicht werden, oder sie kann unter vollständig wasserfreien Bedingungen durch Anwendung von Wärme erzielt werden. Die letztere Arbeitsweise bietet den Vorteil einer einfacheren Gewinnung des aktivierenden Gases. Die für die Desorption erforderlichen Temperaturen liegen weit unterhalb der Erweichungs- oder Schmelztemperatur der Polymerisate und bewirken daher keine Änderung der physikalischen Eigenschaften der Polymerisate.

Die Erfidnung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, worin in Perspektive eine bevorzugte Anordnung der Vorrichtung, die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anwendung gelangt, gezeigt wird.

In der Zeichnung ist eine Vorrichtung für die Umwandlung eines Polymerisates in einen Stoff in einem einzigen kontinuierlichen Arbeitsgang dargestellt. Das Bezugszeichen 10 bezeichnet eine übliche Schmelzspinnmaschine (Schmelzexlruder) und damit verbundene Einrichtungen, die zur Bildung der endlosen Fäden 12 aus einem geschmolzenen thermoplastischen Material angewendet wird. Die ausgesponnenen Fäden werden gedehnt und mit Hilfe einer pneumatisch betriebenen Saugvorrichtung 14 vorwärtsbewegt, die durch einen Verkreuzungsmechanismus 16 mechanisch ausgeschwenkt oder geführt wird. Ein Motor 18 bewegt den Verkreuzungsmechanismus 16 auf einem Paar fest angebrachter Führungsstangen 20 hin und her. Die Saugvorrichtung 14 wird bei einer bestimmten Geschwindigkeit hin- und herbewegt, um die Fäden 12 in einem beliebigen Muster auf dem Förderband 22 abzulegen. Wenn die Fäden auf dem Ablegeband abgelegt sind, werden sie bis zu dem Ausmaß miteinander gemischt, daß eine zusammenhängende Bahn gebildet wird. Gegebenenfalls kann eine Ameisensäure od. dgl. enthaltende Polymcrisatlösung auf die Bahn an der Ablcgestelle gesprüht werden, um den Zusammenhalt der Bahn während deren Bewegung zu der Stelle, an welcher die Bindung stattfindet, zu verbessern.

ίο Zur Überwindung der Schwierigkeit, daß ein ungleichmäßiger Bahnrand durch das runde Ablegemuster gebildet wird und daß dadurch sich eine Verminderung der Bahngleichmäßigkeit ergibt, sind randbildende Ablenkplatten 24 dicht bei dem Sammelband 22 angeordnet. Diese Platten sind vorzugsweise um etwa 15° von der Senkrechten geneigt und sind in einem Abstand der gewünschten Bahnbreite voneinander getrennt. Der den Fäden durch den Verkreuzungs- oder Verquerungsmechanismus 16 cr-

ao teilte Querschlag ist etwas größer als die endgültige Breite der Bahn, was zu geraden Rändern oder Kanten mit gleichmäßiger Dichte führt. Ein Saugbehälter 26 ist in dichter Nähe unterhalb des Ablegebandes 22 für die Aufgabe der aus der Saugvorrichtung 14

as ausströmenden Luft und der Luft aus der die Sprühlösung abgebenden Düse, falls verwendet, vorgesehen. Das in dem Saugbehälter 26 erzeugte Vakuum wird vorteilhaft zur Unterstützung der Ablagerung der Fäden auf dem Sammelband angewendet.

Die Bahn verläßt das Vorschubband 22 und wird durch ein Paar Druckrollen 32 zum Kalandrieren geführt, um die Bahr.dichte und den Zusammenhalt der Bahn zu verbessern, bevor sie in die Kammer 34 gelangt, die mit einem aktivierenden Gas gefüllt ist, das durch Einlaß 36 eingeführt wird, wobei dessen Überschuß über Auslaß 38 abgeführt wird. Wenn, wie oben angegeben, eine Lösung auf die Bahn gesprüht wird, werden die Rollen 32 erhitzt.

Die Bahn soll bei einer ausreichend hohen Rollentemperatur kalandriert werden, um das verwendete Lösungsmittel zu verdampfen, wobei der Druck ausreichend sein soll, um die gewünschte Anzahl von Fadenverkreuzungen mit den in Berührung stehenden Fäden zum Binden zu schaffen. Gemusterte RoI-len können angewendet werden, um mannigfaltige Muster in dem fertiggestellten Produkt zu erhalten.

Die Verweilzeit in der Kammer 34 ist von der Art des verwendeten aktivierenden Gases und dessen Konzentration abhängig. Nach einer ausreichenden

5c Aussetzungsdauer der Fäden in der gasgefüllten Kammer, um eine Oberflächenabsorption des Gases zu ermöglichen, wird die Bahn 30 dann durch Rollen 40 zu einem Waschbad 42, das mit Wasser oder einem schwach alkalischen Bad gefüllt ist, vorwärtsbewegt.

Ein Paar von durch Abstand getrennt angeordneten Führungsgliedern 44 regelt den waagerechten Bewegungsweg der Bahn 30 durch das Band, um die Desorption des Gases aus den Fäden zu ermöglichen,

wobei eine Bindung infolge der Rekristallisation, Wiederherstellung der Wasserstoffbindungen stattfindet. Danach wird die selbst gebundene Bahn übei eine Spannungsstange 46 geleitet, bevor sie durch zwei Sätze von Abquetschrollen 50 gezogen wird, die unter einem Spiel- oder Zwischenraum angeordnet sind, um so viel des restlichen Wassers aus der Bahn abzupressen, als dies vor dem Eintreten in die Trocknungsstufe möglich ist. Ein Ablaufbehälter 52 ist für

die Rückführung des überschüssigen Wassers zu dem Die Spinngeschwindigkeit betrug 0,45 kg/Std. Die Waschbad vorgesehen. Die Bahn wird dann über frisch gesponnenen Fäden wurden durch eine in eine Reihe von mit Wasserdampf beheizten Track- einem Abstand von etwa 96,5 cm unterhalb der nungsrollen 54 vorwärtsbewegt, die bei der Dampf- Spinndüse angebrachte Saugeinrichtung geleitet. Der temperatur von etwa 135° C betrieben werden, be- 5 Saugstrahl wurde mit 2,8 atü bei einem Luftdurchvor sie aufgenommen wird. satz von 0,168 Standard-m'/Minute geführt. Die ge-Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. dehnten Fäden wurden beliebig dispergiert und auf . I₁ einem sich kontinuierlich bewegenden mit Löchern Beispiel 1 versehenen Förderband unter der Wirkung des Saug-Polyhexamethylenadipamid, das auf einen Feuch- io düsenstrahles abgelegt. Der Abstand zwischen der tigkeitsgehalt von 0,01 °/o vorgetrocknet ist und eine Saugdüse und dem mit Löchern versehenen Band berelative Viskosität (RV) von 29 aufweist, wird durch trug 45,8 cm. Die Bahn wurde kontinuierlich durch eine Spinndüse mit 14 Öffnungen von jeweils etwa Querbewegung der Saugeinrichtung im Hin- und 0,023 cm Durchmesser bei etwa 290° C schmelzge- Her-Takt im rechten Winkel zur Bewegung des mit spönnen. Die Spinngeschwindigkeit beträgt 0,35kg/ 15 Löchern versehenen Förderbandes hergestellt. Die Std. Die frisch gesponnenen Fäden mit einem Titer Überquerungsgeschwindigkeit betrug 30 Cyclen/Mivon etwa 1,5 den werden durch eine in einem Ab- nute bei einem Querschlag von 25,4 cm. Zur Herstelstand von etwa 96,5 cm unterhalb der Spinndüse an- lung einer Bahn mit einer gleichmäßigen Kantengeordneten Saugeinrichtung geleitet, die bei etwa 2,8 dichte waren geneigte Platten mit einem Abstand von atü mit einem Luftdurchsatz von 0,168 Standard-m^s/ ao 22,8 cm in Nähe des Förderbandes angebracht. Luft-Minute betrieben wird. Diese gedehnten Fäden wer- Steuerungsdüsen waren vorgesehen, um einen Luftden willkürlich dispergiert und auf einem kontinuier- strom abwärts über die Oberfläche der randbildenlich sich bewegenden, mit kleinen Öffnungen verse- den Platten zu richten, der die darauf abgelegten Fähenen Förderband unter der Wirkung der Saugdüse den auf das Band drückte. Diese Luftdüsen wurden und des Saugbehälters unterhalb des Bandes abge- as mit einem Druck von 2,1 atü betätigt,
legt. Der Abstand zwischen der Saugdüse und dem Wenn das Förderband bei einer vorbestimmten mit kleinen Löchern versehenen Band beträgt 45,8 Geschwindigkeit vorwärtsbewegt wurde, um das cm. Die Bahn wird in einer durchgehenden Bahn- Bahnengewicht zu regeln, wurde eine 22,8 cm breite, form durch das Querbewegen der Saugeinrichtung im gleichmäßig dichte, endlose Bahn von Rand zu Rand rechten V'inkel zur Bewegungsrichtung des Förder- 30 gebildet. Die so gebildete Bahn wurde mit einem nasbandes hergestellt. Die Überquerungsgeschwindigkeit sen Bindemittel, das 70 ·/· Ameisensäure und 30 ·/· beträgt 20 Hin- und Herbewegungen je Minute wäh- Polyamidfeststoffe enthielt, mit einer Geschwindigrend einer Vorwärtsbewegung von etwa 22,8 cm, wo- keit von 0,41 cmVMinute besprüht, um die weitere bei eine Bahn von etwa 35,7 g je m² gebildet wird. Behandlung zu erleichtern. Die mit dem nassen Bin-Die Bahn wird mit nassen Bindemitteln, die 35 demittel behandelte Bahn wurde mit einer gemuster-70% Ameisensäure und 30% Polyamidfeststoffe ent- ten Kalandrierwalze, die eine Kraft von 59 kg bei halten, mit einer Geschwindigkeit von 2,5 cm^s je Mi- einer Temperatur von 130° C ausübte, geprägt. Von nute besprüht, um die ganze Bahn bis zur weiteren den Kalandrierrollen oder -walzen wurde die Bahn in Behandlung zu verbessern. Die mit dem nassen Bin- Umgebungsatmosphäre, die bei einer relativen demittel behandelte Bahn wird mit einer gemusterten 40 Feuchtigkeit von 60·/· bei 21,1° C gehalten war, zu Walze oder Folie unter Ausübung einer Kraft von der HCl-Gas-Aufbringkammer bewegt. In der HCl-2,85 kg/cm bei einer Rollentemperatur von 100° C Gas-Aufbringkammer wurde die Bahn an das bei geprägt, wobei die Ameisensäure entfernt wird. Aus einem Vakuum von 40,6 cm Hg-Säule gehaltene den Kalandrierrollen oder -walzen wird die Bahn in HCl-Gas ausgesetzt Die Bahn war während einer Umgebungsatmosphäre zu der Chlorwasserstoffgas- 45 Verweilzeit von etwa 7 Sekunden in der Kammer, aufbringungskammer geführt. In dieser Gaskammer Die Strömungsgeschwindigkeit des HCl-Gases betrug wird die Bahn einer Chlorwasserstoffatmosphäre, die 8 g/Minute. Das zurückbleibende HCl-Gas wurde bei einem geringen Vakuum gehalten ist, unterwor- aus der faserigen Bahn desorbiert und in einem Bad fen. Die Bahn ist während einer Verweilzeit von etwa gewaschen, das NaOH enthielt und bei einem 10 Sekunden in der Kammer. Die Strömungsge- 50 pH-Wert von 11 bis 13 bei 30⁰C gehalten wurde,
schwmdigkeit von HCl-Gas beträgt 12 g/Min. Das Überschüssiges Wasser wurde aus der Bahn mit restliche HCl-Gas wird aus der faserigen Bahn durch Hilfe eines Paares von Auswringrollen entfernt, wor-Waschen in einem schwach alkalischen Bad entfernt. auf über mehreren erhitzten Rollen vor der Auf-Überschüssiges Wasser wird aus der Bahn mit Hilfe nähme getrocknet wurde. Das erhaltene Faservlies eines Paares von Auswringrollen entfernt, worauf 55 war kräftig, drapierfähig und tuchähnlich und besaß über mehreren erhitzten Rollen vor der Aufnahme ein Grundgewicht von 112 g/m^a, eine Stärke von getrocknet wird. Das erhaltene Faservlies ist kräftig, 635 a, eine Zugfestigkeit von 44,6 g/cm² jeg je m* drapierfähig und tuchähnlich mit einem Grundge- eine Dehnung von 50·/«, eine Biegelänge von 5,34 wicht von 35,7 g/m¹, bei einer Biegelänge von 3,55 cm und eine Stofl-Biegungs-AbriebsbeständigkeT cm, mit einer Festigkeit von 1,66 kg/cmVm* und 60 von 1775 Cyclen.
einer Stobl-Abriebsbeständigkeit von etwa 2000 Cy- Beispiel 3
den.

Beispiel 2 Polyhexamethylenadipamid, das auf ein Feuchtig

keitsausmaß von 0,01 */· getrocknet war, mit eine

Polyhexamethylenadipamid mit einer relativen 65 relativen Viskosität (RV) von 30 wurde durch ei»

Viskosität (RV) von 29 wurde durch eine Spinndüse Spinndüse mit 14 Öffnungen bei 290° C schmelzge

mit 14 Öffnungen mit einem Durchmesser von je- spönnen und durch eine unterhalb der Spinndüse an

weils 0,023 cm bei etwa 290⁰C schmelzgesponnen. geordnete Luftsaugeinrichtung geleitet. Die Fade

wurden gedehnt und gleichförmig auf ein sich bewegendes mit Löchern versehenes Förderband abgegeben.

Die Bahn wurde kontinuierlich gebildet und war aus Fäden mit einem Titer von 1,9 den mit einer Festigkeit von 3,8 g/den und einer Bruchdehnung von 134 °/o zusammengesetzt. Die Bahn wurde mit einem nassen Bindemittel zur Regelung von deren Bildung und zur Erleichterung der Handhabung bis zur Bindung der Fäden besprüht. Das Bahngewicht betrug 97 g/m². Die Bahn wurde zum Verdichten der Fäden

ίο

bei 15,6 atü bei 150⁰C flachgepreßt und mit Hilfe einer Gasaufbringkammer, die bei einem Vakuum von 25,4 mm Hg-Säule gehalten wurde, reinem HCl-Gas 10 Sekunden ausgesetzt. Das Gas wurde durch die Bahn mit einer Geschwindigkeit von 20 g/Min, geleitet. Durch eine Umgebungsatmosphäre wurde das Gas mit Hilfe getrockneter Hitze von einer Infrarotstrahlenquelle bei 150° C in 20 Sekunden entfernt. Das erhaltene Faservlies bestand aus

ίο einem kräftigen biegsamen Stoff mit einer Festigkeit von 16,8 g/cm/g/m² und einer Biegelänge von 4,8 cm.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Vliesen aus Fasern, die wenigstens 10 Gewichtsprozent Polyamid enthalten, wobei man endlose Fäden aus einer Polyamid enthaltenden Polymerschmelze spinnt und pneumatisch dehnt, die Fäden auf ein Förderband unter Bildung einer gleichförmigen Vliesbahn ablegt und die Bahn einer Behandlung zur Bindung der sich berührenden Fäden unterwirft, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bahn vorpreßt und anschließend mit Halogenwasserstoff-, Bortrifluorid-, Schwefeldioxyd- oder Schwefeltrioxydgas in einer Kammer unter Absorption des Gases an die Fäden behandelt und daß man dann das absorbierte Gas aus den Fäden unter Bindungsbildung entfernt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Bahn zur weiteren Verdichtung und Stabilisierung unmittelbar nach der Ablage ein Polyamidbindemittel, vorzugsweise Ameisensäure aufbringt und vor der Gasbehandlung bei einer zur Verdampfung der Ameisensäure ausreichenden Temperatur kalandriert.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Halogenwasserstoff, das Bortrifluorid, Schwefeldioxyd oderSchwefeltrioxyd aus dem Vlies in einem Waschbad oder in einer im wesentlichen trockenen Umgebung, die auf etwa 90 bis 200" C erhitzt ist, entfernt bzw. desorbiert.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bahn nach der Gasbehandlung kalandriert.

5. Vorrichtung zur Herstellung von Vliesen auf der Basis von Polyamid enthaltenden Fasern durch Behandlung der versponnenen Endlosfäden mit Halogenwasserstoff-, Bortrifluorid-, Schwefeldioxyd- oder Schwefeltrioxydgas, mit Schmelzspinndüsen, einer pneumatischen Verstreckungsvorrichtung, einem perforierten endlosen Band zur Ablage der aus den Spinndüsen austretenden und anschließend verstreckten Fäden, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Kalander vor der Eintrittsöffnung des endlosen Bandes in eine Gasbehandlungskammer sowie Mittel zum Desorbieren der in der Gasbehandlungskammer aufgenommenen Gase.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Entfernung der Gase ein Waschbad oder eine Heizvorrichtung, vorzugsweise erhitzte Walzen, und gegebenenfalls Tr^ckenvorrichtungen für das Vlies vorgesehen «ind.