DE1947123B2 - Ärztliches Instrument für die diagnostische Aspirationskürettage - Google Patents
Ärztliches Instrument für die diagnostische AspirationskürettageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein n.edizir-sches Instrument
für die diagnostische Aspirationskürettage mit einer dicht an ihrem verschlossenen Ende eine Eintrittsöffnung
für das Aspirationsgut aufweisenden hohlen Kanüle, die starr mit einem hohlen, an eine Vakuumseinrichtung
anschließbaren Handgriff verbunden ist und eine verschließbare Druckausgleichsöffnung aufweist.
Ein derartiges ärztliches Instrument ist bereits aus
der US-PS 2 715 899 bekannt. Dieses bekannte Instrument
ist jedoch mit einer Reihe von Nachteilen behaftet, die der praktischen Anwendung des seit dem jähre
1934 bekannten diagnostischen Aspirationskürettage-Verfahrens lange Zeit entgegenstanden und eine Ausbreitung
dieses Verfahrens verhinderten. Dabei sind die Nachteile des bekannten Instrumentes in erster Linie
darin zu sehen, daß weder ein sicherer Betrieb noch ein befriedigendes Auffangen des gewonnenen Aspirationsgutes
gewährleistet sind. Dadurch, daß die Druckausgleichsöffnung, die am unteren Ende des Handgriffes
vorgesehen ist, erst dann wirksam werden kann, wenn die entsprechenden Teile derart zueinander verdreht
worden sind, daß die öffnung freigegeben ist, ist dem Arzt die Möglichkeit genommen, zu jedem erforderlichen
Zeitpunkt die Saugwirkung zu unterbrechen oder dieselbe einsetzen zu lassen. Ein besonderer
Nachteil des bekannten Instrumentes besteht jedoch darin, daß das gewonnene Aspirationsgut erst an einem
der genannten US-PS nicht zu entnehmenden Ort anfällt. Bei einer nicht mit einer Vakuumeinrichtung betriebenen
Ausführungsform des bekannten Instrumentes wird das gewonnene Aspirationsgut im Hohlraum
der Kanüle, der sich ohne sichtbare Querschnittsänderung bis in den Handgriff fortsetzt, gesammelt, um nach
beendeter Operation vorne aus der Kanülenöffnung herausgespült zu werden. Bei der mit Druckluft betriebenen
Ausfühmngsform des bekannten Instrumentes ist jedoch kein Auffangbehälter beschrieben. Als im besonderen
nachteilig muß bei dem bekannten Instrument angesehen werden, daß dieses keine Möglichkeit
bietet, um das Aspirationsgut zu fraktionieren, so daß keineilei Differenzierung nach flüssigen Bestandteilen,
wie Blut oder Gewebeflüssigkeil und festen Gewebeteilen ermöglicht ist Als weiterer Nachteil ist bei dem
bekannten Instrument anzumerken, daß die Eintritts öfinung für das Aspirationsgut, die am vorderen Ende
der Kanüle angeordnet ist, ihrer Form nach unbefriedigend ausgebildet ist. da sie eine angenähert kreisförmi
ge Gestalt besitzt, die der gezielten Gewebeentnahme entgegensieht.
Aus der US-PS 3 224 434 ist bereits eine Vorrichtung
z.jr Entnahme von Gewebezelien bekannt, die mit einer
hypodermischen Nadel versehen ist. welche lediglicn eine ganz lokale Probeentnahme gestattet. Wie der genannten
US-PS zu entnehmen, ist die bekannte Vorrichtung nicht für Aspirationsküreuage-. j^ei/net. sondern
lediglich dafür vorgesehen, durch Hineinsmßen der hypodermischen Nadel von außen Gewebcproben
zu gewinnen. Diese bekannte Vorrichtung bcsit/t jedoch
eine Filtereinrichtung, die zwischen der hypodermischen Nadel und einer Saugeinrichiung vorgesehen
Ferner ist aus der US-PS 2 522 108 bereits eine Saug-Biopsie bekannt, du.· eine hypodermisehe Nadel zur
Entnahme kleiner Gewebeproben, die nachfolgend einer mikroskopischen Untersuchung zugeführt werden
sollen, besitzt. Im Inneren des Instrumentenkörpers sind bei der bekannten Biopsie zwei Objektträger angeordnet,
die zur Aufnahme der entnommenen Gewebeproben dienen, ohne daß die Gewebeproben zuvor
noch mit anderen Körpern in Berührung gelangen. Aus der vorstehenden Charakterisierung des bekannten Instrumentes
erribt sich, daß dieses keinesfalls zum Durchführen einer diagnostischen Aspirationskürcitage
geeignet ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches Instrument der eingangs genannten Art
für die diagnostische Aspirationskürettage zu schaffen. welches eine sichere Handhabe durch den Arzt sowie
ein steriles und differenziertes Auffangen des Aspirationsguies gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Handgriff als Auffangbehälter für das
Aspirationsgut ausgebildet ist, daß zwischen den Enden des Auffangbehälter vor dessen Austrittsöffnung ein
Sieb vorgesehen ist, daß die Druckausgleichsöffnung in d~r Kanüle in der Nähe des Handgriffes angeordnet ist
und daß die Eintrittsöffnung der Kanüle für das Aspirationsgut als vorzugsweise scharfkantiger Längsschlitz
ausgebildet ist.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der als Handgriff ausgebildete
Behälter mit wenigstens einem lösbaren Dekkel verschließbar ist, wobei in dem einen Deckel eine
Öffnung zur Aufnahme der Kanüle und im anderen Deckel eine Absaugöffnung vorgesehen ist.
Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß die öffnung in dem einen Deckel exzentrisch und die
öffnung in dem anderen Deckel mittig angeordnet ist.
Die besonderen Vorteile des ärztlichen Instrumentes nach der Erfindung sind darin zu sehen, daß dieser
Handgriff des erfindungsgemäßen Instrumentes als Auffangbehälter ausgebildet ist, so daß sichergestellt
ist, daß das Aspirationsgui nicht noch inn gegebenenfalls
verunreinigten Teilen in Berührung kommen kann. Wie bereits erwiihnt, ist bei dem Instrument nach der
US-PS 2 715 899 keine derartige Auffangvorrichtung vorhanden. Besonders vorteilhalt ist das erfindungsgemäße
Instrument noch dadurch, daß in dem als Auffangbehälter ausgebildeten Handgriff vor dessen Austrittsöffnung
ein Sieb vorgesehen ist, welches die I raktiunierung
des Aspirationsguies nach flüssigen oder festen
Bestandteilen gestattet. Dadurch, daß die in aller Regel am mcisicn interessierenden festen Gewebeteile
auf dem Sieb aufgefangen werden, kann der Behälter mit dem Sieb unmittelbar nach Beendigung der Gewebeentnahme
einer histologischen Untersuchung zugeführt werden. Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße
Instrument noch durch seine Fähigkeit, als Einweginstrumentarium
verwendet zu werden, so daß vom Standpunkt der Keimfreiheit auch höchsten Ansprüchen
ι»nügt werden kann. Ferner ist es für den bestimmungsgemäOen
Gebrauch des Instrumentes nach der Erfindung von ausschlaggebender Bedeutung, daß die
Druekausgleichsöflnung der Kanüle derart in der Nähe
des Hundgriffes angeordnet ist, daß sie mit einem Finger
der das Instrument haltenden Hand des Ar/tes wahlweise verschließbar oder freigebbar ist. Dadurch,
daß der Arzt lediglich durch Anheben oder Absenken eines Fingers die Druckausgleichsöffnung verschließen
oder freigeben kann, wodurch die Arbeitsweise dos, Gerätes
steuerbar ist, kann der Kürettagevorgang zu jedem beliebigen Zeitpunkt unterbrochen oder neu begonnen
werden, was aus ärztlicher Sicht und /um Wohle des Patienten von großer Bedeutung ist. Ein weiterer
entscheidender Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß das neue Instrument eine ambulante Behandlung
der Patientin ohne Narkose ermöglicht, da die Kürettage
des Cavum Uteri ohne Dilatation des ZervivKanals
ausgeführt werden kann. Diese vorteilhafte Eigenschaft des Instrumentes nach der Erfindung macht stationäre
Behandlungen der Patientin überflüssig, da. wie ärztliche UnterjiJchungsbenchte in der Zwischenzeit ergeben
haben, die Behandlung mit dem Gegenstand der Erfindung von der Mehrzahl der Patientinnen komplikationslos
vertragen wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand von Beispielen unter Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
F i g. 1 und 2 eine für den wiederholten Gebrauch geeignete Ausführungstorm. wobei F i g. 1 eine axiale
Schnittansicht durch den Behälter und die Kanüle und F i g. 2 eine Seitenansicht senkrecht zu der in F i g. 1
dargestellten Ansicht des Behälters und der Kanüle zeigt,
F i g. J und 4 eine andere Ausführungsform des Endes
der Kanüle in zwei Projektionen in rechten Winkeln
zueinander.
F ι g. 5 eine Seitenansicht einer Ausführungsform, bei
welcher der Boden des Behälters abnehmbar ist,
F i g. 6 eine Ausführungsform, bei welcher der Dekkcl,
an welchem die Kanüle befestigt ist, auswechselbar ist,
F i g. 7 eine Kappe zum Verschließen der Schlauchverbindung
ZAir Vakuumquelle nach der Ausfiihrungsform
gemäß F i g. 6 und
F i g. 8 einen auf dem Behälter nach der Ausführungsform
gemäß F ι g. 6 nach der Beseitigung des mit der Kanüle verbundenen Deckels anzubringenden Dckkcl.
In F ι g. 1 ist I ein Behälter, der einen Zylinder 6 aus
Glas oder einem durchsichtigen Polymerisationsproduki,
das sterilisiert werden kann, sowie Deckel 4 und 5 aufweist. Die Deckel können auf den Zylinder 6 umer
Verwendung von Dichtungen 7 aufgesetzt werden. Zwischen den Deckeln ist ein Sieb 8 vorgesehen, wobei
die beiden Deckel um den Zylinder 6 und das Sieb 8 mittels eines Nippels 3 zusammengeschraubt sind, der
ίο mn einem Verbindungsstück 12 für einen Vakuunv
schlauch und mit einem Verlängerungsrohr 13 versehen
ist, das Löcher 14 und ein Schraubengewinde hat, durch welches es in eine Ausnehmung im Deckel 4 eingeschraubt
werden kann. Das Verlängerungsrohr erstreckt sich durch eine Öffnung 15 im Deckel 5, während
der Nippel 3 durch eine Dichtung 1 von der Öffnung abgedichtet ist.
Der Deckel 4 ist auf einer Seite mit einer Öffnung 10 versehen, die in einem Abschnitt ihrer Länge mit einem
Gewinde versehen ist, in welches eine Kanüle 2 eingeschraubt ist. Die Kanüle hat ein geschlossenes, abgerundetes
Ende 9 und dicht nj'jcn diesem Ende einen
Seilenschlitz 17. In der nahe am schalter 1 befindlichen
Seite der Kanüle ist eine Druekau.gleichsöffnung 16 vorgesehen, die aus F i g. 2 ersichtlich ist. Diese Öffnung
isi in einer solchen Stellung angeordnet, daß der Ar/.ι mit seiner Fland den Behälter umschließend, mit
einem Finger die Druckausgleichsöffnung ohne weiteres
öffnen und schließen kann.
Die F i g. 3 und 4, die keine nähere Erläuterung brauchen,
zeigen verschiedene Ausiührungsformen des F.ndabschnittes der Kanüle 2.
Bei der nur für einen einmaligen Gebrauch geeigneten Ausführungsform nach F i g. 5 ist der Behalter aus
3; einem durchsichtigen Polymerisationsprodukt hergestellt,
wobei nur ein Ende dieses Behälters mit einem Deckel 5 geöffnet und geschlossen wird, der mit einem
Ansatz 12 zur Verbindung mit dem Vakuum versehen ist. der auch aus einem Polymerisat hergestellt sein
kann. Der Deckel 5 umschließt die Öffnung des Behälters 1 elastisch und vakuumdicht. Das andere Ende des
Behälters ist mit dem Bodenteil seines Vorderendes einstückig ausgebildet, wobei dieser Teil die darin befestigte
Kanüle 2 trägt. Die Vorrichtung wird wie die in den F i g. ! und 2 gezeigte verwendet: nach dem Gebrauch
wird jedoch der Deckel 5 entfernt und durch einen anderen Deckel ersetzt, wie in Verbindung mit
den F i g. 7 und 8 nachfolgend dargelegt.
Der Behälter 1 nach F i g. b ist ebenso aus einem
durchsichtigen Polymerisat hergestellt und weist auch ein Sieb 8 auf. Bei dieser Atisführungsform ist aber
nicht die Kanüle, sondern der Schlauch 12 zur Verbindung
mit dem Vakuum im festen Boden des Behälters 1 angeordnet.
Im Deckel, der analog zu F i g. 1 mit 4 bezeichnet ist.
ist die Kanüle 2 angeordnet. Nach dim Eingriff wird
dieser Deckel entfernt und durch einen sterilen Deckel ersetzt, der in F i g. 8 gezeigt ist. Gleichzeitig wird eine
in F i g. 7 gezeigte, sterile Kappe auf die öffnung des
Ansatzes t2 für den Vakuumanschluß aufgesetzt. Der Behälter 1 kann dann entweder auf das Lager gebracht
oder an das Laboratorium zur Untersuchung des in ihm enthaltenen Gewebes geschickt werden. Ebenso kann
der Behälter .iach F i g. 5 mit dein Deckel nnch F i g. 8
().s und der Kappe /lach F i g. 7 verschlossen werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Medizinisches Instrument für die diagnostische Aspirationsküreuage mit einer dicht an ihrem verschlossenen
Ende eine Eintrittsöffnung für das Aspirationsgut aufweisenden hohlen Kanüle, die starr
mit einem hohlen, an eine Vakuumseinrichtung anschließbaren Handgriff verbunden ist und eine verschließbare
Druckausgleichsöffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (1) als Auffangbehälter für das Aspirationsgut ausgebildet
ist, daß zwischen den Enden (4, 5) des Auffangbehälters vor dessen Austritisöffnung ein Sieb
(8) vorgesehen ist, daß die Druckausgleichsöffnung (16) in der Kanüle (2) in der Nähe des Handgriffes
(1) angeordnet ist und daß die Eintrittsöffnung (17) der Kanüle (2) für das Aspirationsgut als vorzugsweise
scharfkantiger Längsschlitz ausgebildet ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der als Handgriff (1) ausgebildete Behälter mit wenigstens einem lösbaren Deckel (4. 5)
verschließbar ist, wobei in dem einen Deckel (4) eine Öffnung (10) zur Aufnahme der Kanüle (2) und
im anderen Deckel (5) eine Absaugöffnung (15) vorgesehen ist.
3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung '1O) im einen Dekkel
(4) exzentrisch und die Öffnung (15) im anderen Deckel (5) mittig angeordnet ist.
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