DE19536961A1 - Polyolefin-basierte Formteile und Folien mit permanent verbesserten Oberflächeneigenschaften - Google Patents
Polyolefin-basierte Formteile und Folien mit permanent verbesserten OberflächeneigenschaftenInfo
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Description
Formgestaltete Werkstücke beliebiger Raumform, einschließlich Fasern und
Fäden, sowie Folien auf Polyolefinbasis - insbesondere auf Basis von Po
lyethylen und Polypropylen - finden heute in breitestem Umfang praktische
Verwendung. Ein wichtiger Problembereich liegt hier in der Verbesserung
der Oberflächeneigenschaften dieser aus der Struktur her unpolaren Kohlen
wasserstoffkomponenten. So ist die mangelnde Haftfestigkeit gegenüber Be
schichtungen, Verklebungen, dem Auftrag von Druckfarben und dergleichen
ein zentrales Problem, zu dessen Lösung seit Jahrzehnten zahlreiche Vor
schläge gemacht worden sind.
Eine zusammenfassende Darstellung der unterschiedlichen Ansätze zur hier
betroffenen Problemlösung findet sich beispielsweise in der EP 0 311 723,
auf deren Angaben hier der Einfachheit halber verwiesen wird.
Der Begriff der Verbesserung der Haftfestigkeit an festen Polyolefinober
flächen erfaßt dabei in Wirklichkeit einen sehr breiten Bereich techni
scher Anforderungen stark unterschiedlicher Qualifikation. Sofort ver
ständlich wird das am folgenden Vergleich: Die Verbesserung der Haftfe
stigkeitswerte einer Druckfarbe auf Polyolefinfolien kann nicht verglichen
werden mit der Verbesserung der Haftfestigkeit eines starren Polyolefin
formteils gegenüber Verklebungen mit festen Formstücken aus Metall oder
anderen Kunststoffen unter Ausschluß eines Adhäsionsbruches bei mechani
scher Kraftbeanspruchung der Verklebungsstelle. Von wichtiger praktischer
Bedeutung ist darüber hinaus die Zeitabhängigkeit der einstellbaren Haft
festigkeit, wobei hier der Begriff der Zeitabhängigkeit wiederum zwei un
terschiedliche Parameter anspricht. Der erste betrifft die Zeitspanne zwi
schen der Fertigstellung des Polyolefin-basierten Formteiles und seiner
nachfolgenden Beschichtung oder Verklebung, der zweite Qualitätsparameter
betrifft die Aufrechterhaltung der in dem verklebten Werkstück primär ein
gestellten Haftfestigkeitswerte über den Zeitraum des praktischen Ge
brauchs eines solchen verklebten beziehungsweise beschichteten Werkstof
fes, der bekanntlich sehr lange Zeitabschnitte - beispielsweise mehrere
Jahre - betragen kann. Gewünscht wird von der Praxis für eine Vielzahl von
Anwendungszwecken der hier angesprochenen Technologie die Möglichkeit der
Ausbildung hochfester Anbindungen durch Beschichtung und/oder Verklebung
unter Einsatz üblicher Hilfsstoffe bis hin zur Festigkeit gegenüber dem
Adhäsionsbruch, wobei zugleich zeitliche Unabhängigkeit zwischen Herstel
lung und Ausrüstung des Polyolefin-basierten Formteiles einerseits und
seiner Beschichtung und/oder Verklebung bestehen soll, andererseits die
eingestellten Festigkeitswerte dann aber auch über praktisch beliebige
Zeiträume aufrechterhalten bleiben.
Von dieser Zielvorstellung geht die erfindungsgemäße Lehre aus. Darüber
hinaus will die Erfindung die Möglichkeit geben, technische Ansätze zur
Lösung der hier geschilderten Problemstellung aus der Vergangenheit nicht
notwendigerweise einsetzen zu müssen. So ist es bekannt, daß die Haftfe
stigkeitswerte von Polyolefin-basierten Materialien dadurch substantiell
angehoben werden können, daß zusammen mit dem unpolaren Polyolefin Copoly
mere hohen Molekulargewichts mit einem Gehalt an haftvermittelnden polaren
Gruppen in der Polymerstruktur verarbeitet werden und/oder daß dem unpola
ren Polyolefin durch Aufpfropfen polarer Elemente die gewünschte permanen
te erhöhte Polarität verliehen wird, vergleiche hierzu beispielsweise die
Angaben der DE 34 90 656, EP 0 467178 und JP 222 181.
Auch die Einarbeitung vergleichsweise niedermolekularer und polare Substi
tuenten enthaltender Mischungskomponenten in die Polymermasse auf Polyole
finbasis ist Gegenstand zahlreicher Vorschläge aus dem Stand der Technik.
Hierbei handelt es sich überwiegend um Vorschläge zur Verbesserung der
Haftfestigkeit von insbesondere Druckfarben auf Polyolefinfolien, d. h. um
die Erfüllung einer vergleichsweise mäßigen technischen Anforderung. Aus
dem umfangreichen druckschriftlichen Stand der Technik sei lediglich bei
spielhaft verwiesen auf die nachfolgenden Druckschriften:
DE-OS 27 29 886, EP 0 402 100, die US-Patentschriften 3,396,137, 5,286,525
und 5,393,814 sowie die JA 0 54 331. Überwiegend betreffen die hier zi
tierten Druckschriften die Verbesserung der Haftfestigkeit von Polyolefin
folien gegenüber den Auftrag von Druckfarben. Dabei wird zusätzlich der
Einsatz von bekannten Oberflächenbehandlungen, insbesondere der Corona-
oder Plasma-Vorbehandlung, vorgeschrieben.
Die DD-PS 50 947 beschäftigt sich in ihrer Einleitung mit solchen Vor
schlägen, niedermolekulare und polare Substituenten enthaltende Zusatz
stoffe Polyolefin-Formstoffen zuzusetzen. Angegeben ist hier die zuvor
bereits erwähnte Tatsache, daß beim Zusatz derartiger niedermolekularer
interner Additive die entsprechenden Polyolefin-Formteile nach längerer
Einwirkungsdauer mechanischer Belastungen abnehmende Festigkeitswerte und
damit Minderungen der mechanischen Eigenschaften aufweisen.
Anlaß für diese unerwünschte Entwicklung des Eigenschaftsbildes entspre
chend ausgerüsteter Materialien ist die bekannte Migration niedermolekula
rer und polare Substituenten enthaltender Komponenten in Abmischung mit
dem Polyolefin. Bekanntlich tritt auch bei homogener Einarbeitung solcher
niedermolekularer Zusatzstoffe der als "Ausschwitzen" beziehungsweise
"Ausblühen" bezeichnete Effekt auf, der im englischen Sprachgebrauch auch
als "blooming-out" bezeichnet wird. Bei Lagerung des niedermolekulare Kom
ponenten enthaltenden polymeren Formteiles oder der entsprechenden Folie
wandern die niedermolekularen Zusatzstoffe nach außen an die Formteilober
flächen. Letztlich lösen sich auch die Kohlenwasserstoffreste dieser Zu
satzstoffe aus ihrer physikalischen Vermischung mit der Polyolefinsub
stanz. Der Zusatzstoff liegt dann als flüssiger oder fester Film auf der
Polyolefinoberfläche. Das hat verständlicherweise entscheidenden Einfluß
auf die zunehmende Minderung der Haftfestigkeitswerte im entsprechenden
Verbundmaterial. Für vergleichsweise geringe Beanspruchung - etwa das Be
drucken von Polyolefinfolien - muß hier nicht sofort technische Unbrauch
barkeit das Ergebnis sein, zumal mit diesem Ausblühen beziehungsweise Aus
schwitzen andere Eigenschaften der Polyolefinoberfläche - beispielsweise
das Gleitverhalten im Sinne des Slip - verbessert werden können. Wie ange
geben ist dieses Phänomen der Migration und des Ausblühens beziehungsweise
Ausschwitzens für die zeitunabhängige Ausbildung hochfester Verklebungen
und/oder Beschichtungen mit Fremdmaterialien jedoch nicht akzeptabel.
Von diesem hier nur kurz referierten Wissen der betroffenen Fachwelt geht
die im nachfolgenden geschilderte Lehre der Erfindung aus. Die Erfindung
hat sich dabei die Aufgabe gestellt, gerade diesen technischen Effekt der
Migration vergleichsweise niedermolekularer Anteile nach ihrer Einmischung
in ein hochmolekulares Polymermaterial auf Polyolefinbasis auszunutzen und
durch geeignete Modifikation dieses Prozesses das angestrebte Ziel einer
permanenten Verbesserung der Haftfestigkeit auf Polyolefinoberflächen ge
genüber Verklebungen und Beschichtungen mit heute üblichen Hilfsstoffen,
insbesondere entsprechenden Reaktionsharzen beziehungsweise Reaktionslac
ken, sicherzustellen. Die Erfindung will dabei die Einstellung hochfester
Verklebungen ermöglichen, die das Auftreten des unerwünschten Adhäsions
bruches ausschließen und eine Zerstörung der Klebstoffuge nur über den
Kohäsionsbruch beziehungsweise über einen kombinierten Kohäsions/
Adhäsionsbruch sicherstellen.
Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend in einer ersten Ausführungs
form Polyolefin-basierte Formteile und Folien, enthaltend haftvermittelnde
interne Additive, die durch Migration (blooming-Effekt) an der Kunststof
foberfläche angereichert sind und in ihrer Molekülstruktur haftvermitteln
de Substituenten erhöhter Polarität an einem oleophilen Kohlenwasser
stoffrest aufweisen. Diese zur Migration befähigten vergleichsweise nie
dermolekularen Additive werden im nachfolgenden auch als "Additiv (I)"
bezeichnet. Der Begriff des "Formteils" ist dabei breit zu verstehen und
erfaßt sowohl entsprechende starre Elemente - zum Beispiel Platten - wie
auch Fasern und/oder Fäden beziehungsweise unter ihrer Mitverwendung aus
gebildete Werkstücke.
Die erfindungsgemäße Lehre ist hier dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein solcher Anteil dieser internen Additive über seine Kohlenwasser
stoffreste im Bereich der Kunststoffoberfläche verfestigt und gegen weite
re Migration immobilisiert vorliegt, daß auch ohne zusätzliche Vorbehand
lungen der Polyolefinoberfläche permanent haftfeste Verklebungen und/oder
Beschichtungen dieser erfindungsgemäß ausgerüsteten Polyolefinoberfläche
ausgebildet werden können.
In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung das Verfahren zur
Ausrüstung von festen Polyolefinoberflächen mit Substituenten erhöhter
Polarität und gewünschtenfalls chemischer Reaktivität gegenüber korrespon
dierenden Reaktivgruppen zur Verbesserung der Haftung von Beschichtungsma
terialien, insbesondere Lacken und/oder Klebstoffen, auf der Polyolefino
berfläche unter Mitverwendung haftvermittelnder interner Additive im Po
lyolefin.
Hier ist die erfindungsgemäße Lehre dadurch gekennzeichnet, daß man dem
Polyolefin zur formgebenden Verarbeitung migrationsfähige - d. h. durch den
blooming-Effekt gekennzeichnete - haftvermittelnde interne Additive (I)
zumischt und diese nach ihrer wenigstens anteilsweisen Migration in den
Oberflächenbereich dort in solchem Ausmaß immobilisiert, daß die Verbesse
rung der Haftfestigkeit nachträglich aufgebrachter Beschichtungen und/oder
Verklebungen im wesentlichen zeitunabhängig gewährleistet ist. Der Begriff
der zeitunabhängigen Gewährleistung betrifft dabei sowohl die Zeitspanne
zwischen der Herstellung des jeweiligen Polyolefin-basierten Formteiles
und seiner in getrennter Verfahrensstufe vorzunehmenden Beschichtung be
ziehungsweise Verklebung als auch die Zeitspanne des durch Verklebung be
ziehungsweise Beschichtung hergestellten Mehrkomponentenproduktes im prak
tischen Einsatz.
Gegenstand der Erfindung sind schließlich Additivgemische für feste Kunst
stoffmassen auf Polyolefinbasis, insbesondere auf Basis Polyethylen
und/oder Polypropylen, die als internes Additiv die Verklebbarkeit, die
Lackierbarkeit oder allgemein die Haftung auf der Polyolefinoberfläche
verbessern. Einzelheiten hierzu werden im nachfolgenden gegeben.
Die technische Lösung des dargestellten komplexen Problems zur permanenten
und optimierten Verbesserung der Haftfestigkeit nahezu beliebiger Materia
lien auf den Oberflächen von Kunststoffen auf Polyolefinbasis macht im
Kern gezielten Gebrauch von dem bereits angesprochenen bekannten Effekt
der Stofftrennung durch Migration vergleichsweise niedermolekularer Be
standteile, die mit Polyolefinen - beispielsweise bei deren formgebenden
Verarbeitung - intensiv vermischt werden. Die erfindungsgemäße Lehre will
dabei diese aus der Olefinbasis nach außen abwandernden niedermolekularen
Mischungskomponenten nach ihrer chemischen Beschaffenheit so ausgestalten,
daß nicht nur die Migration als solche sichergestellt ist. Die erfindungs
gemäße Lehre sieht als essentiellen Schritt vor, diese internen Additive
über ihre Kohlenwasserstoffreste im Bereich der Kunststoffoberfläche zu
verfestigen und damit gegen eine weitere Migration zu immobilisieren. Si
chergestellt werden kann damit das folgende technische Ergebnis: Funktio
nelle Gruppen erhöhter Polarität oder gar auch mit Reaktionsbereitschaft
gegenüber Reaktivkomponenten aus den später aufzubringenden Beschichtungs
massen können an der Oberfläche des Polyolefinformteiles in vorbestimmba
rer Weise nach Art und Konzentration angereichert werden. Diese funktio
nellen Gruppen sind freigelegter Bestandteil des internen Additivs (I),
das in ebenfalls vorbestimmbarer Weise mit seinem Kohlenwasserstoffrest im
Bereich der Polyolefinmolekülstruktur verbleibt und damit das Additiv (I)
haftfest mit dem Polyolefingrundkörper verbindet.
Wichtige Bedeutung für die Verwirklichung des erfindungsgemäßen Ar
beitsprinzips kommt zunächst einmal der Definition der haftvermittelnden
internen Additive (I) zu. Hier gilt das folgende: Diese in vergleichsweise
geringen Mengen in den Polyolefin-basierten Kunststoff einzuarbeitenden
Additive kennzeichnen sich im Vergleich mit den Polymerkomponenten durch
niedere Molekulargewichte. Eine Obergrenze für das Molekulargewicht geeig
neter interner Additive (I) liegt bei 5.000 D (Dalton), vorzugsweise bei
Werten von maximal etwa 3.000 D und insbesondere bei Maximalwerten von
etwa 1.000 D. Die Molekulargewichtsangabe in "Dalton" ist bekanntlich die
Definition - hier die Definition der Obergrenze - als absolutes Molekular
gewicht. Im Vergleich zu den Polyolefinen mit ihren Molekulargewichten im
Millionenbereich liegen hier also vergleichsweise niedermolekulare Kompo
nenten vor. Untergrenzen für das Molekulargewicht dieser internen Additive
(I) liegen bei etwa 70 bis 100 D, vorzugsweise bei 150 bis 180 D und ins
besondere bei etwa 200 bis 300 D.
Wichtig ist weiterhin die chemische Struktur dieser haftvermittelnden in
ternen Additive (I). Hier gilt das folgende: In aller Regel handelt es
sich um die Kombination eines geeignet ausgebildeten oleophilen Grundmole
küls auf Kohlenwasserstoffbasis, das einen oder mehrere Substituenten mit
erhöhter Polarität aufweist. Solche Substituenten erhöhter Polarität wer
den in bekannter Weise durch Heteroatome enthaltende Molekülbestandteile
gebildet, wobei hier den Heteroatomen 0, N und/oder Halogen zur Ausbildung
der funktionellen Gruppe(n) erhöhter Polarität besondere Bedeutung zu
kommt.
In einer besonders wichtigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lehre
kennzeichnet sich der oleophile Kohlenwasserstoffrest dieser haftvermit
telnden internen Additive zusätzlich dadurch, daß wenigstens anteilsweise
olefinisch ungesättigte Elemente darin vorliegen. Bevorzugt werden erfin
dungsgemäße Additive (I), die im nicht-abreagierten Zustand Jodzahlen von
wenigstens etwa 10, vorzugsweise von wenigstens etwa 30 bis 40 und insbe
sondere von wenigstens etwa 45 bis 50 aufweisen. Wie im einzelnen noch
gezeigt wird können dabei sowohl monoolefinisch ungesättigte Kohlenwasser
stoffreste als auch polyolefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffreste im
Rahmen der erfindungsgemäß eingesetzten Additive (I) vorgesehen sein. Auch
Kombinationen einer Mehrzahl entsprechender Verbindungen sind wichtige
Hilfsstoffe für das erfindungsgemäße Handeln. Die jeweiligen Jodzahlen der
zum Einsatz kommenden Additive (I) können dabei Werte oberhalb 80 bis 90
und insbesondere auch Werte oberhalb 100 annehmen. Hoch-ungesättigte Addi
tivkomponenten mit Jodzahlen bis etwa 200 oder auch noch darüber, bei
spielsweise im Bereich von 120 bis 170, sind Hilfsstoffe im Sinne des er
findungsgemäßen Handelns, die sich einerseits besonders wirkungsvoll im
Außenbereich des festen Polyolefin-Formteiles immobilisieren lassen, zum
anderen handelt es sich in der Regel bei diesen hoch-ungesättigten Additi
ven um bei Raumtemperatur oder im Bereich leicht erhöhter Temperaturen bis
beispielsweise 40 bis 45°C fließfähige Verbindungen. Der für die Verwirk
lichung des erfindungsgemäßen Arbeitsprinzips wesentliche Migrations
schritt wird bei Einsatz solcher Komponenten ebenso erleichtert wie die
Immobilisierung der zur Wanderung befähigten Zusatzkomponenten in den Au
ßenbereichen des ausgeformten Polyolefinteiles.
In der Raumstruktur ihres Kohlenwasserstoffrestes können diese internen
Additive (I) sowohl geradkettig, als auch verzweigt sein und/oder eine
cyclische Struktur aufweisen. Das Vorliegen hinreichender olefinischer
ungesättigter Elemente ermöglicht auch die permanente Einbindung geradket
tiger Additive (I) in die Polyolefinoberfläche beziehungsweise Außenflä
che. Durch stark verzweigte und/oder cyclische Strukturen des Kohlenwas
serstoffrestes kann eine zusätzliche Behinderung des Migrationseffektes
insbesondere im Bereich der obersten Materialschichten des Polyolefins
ausgelöst werden, die auch über physikalische Effekte die Immobilisierung
der hier betroffenen Additive im Außenflächenbereich des Polyolefin
basierten Formteiles sicherstellt. Einzelheiten hierzu werden nachfolgend
noch gegeben.
Als Substituenten erhöhter Polarität kommen grundsätzlich die zahlreichen
funktionellen Gruppen in Betracht, die sich insbesondere durch einen Ge
halt an Heteroatomen und dabei wiederum bevorzugt durch einen Gehalt an 0,
N und/oder Halogen auszeichnen. Lediglich beispielhaft seien hier Reste
aus den Klassen Carboxyl-, Hydroxyl-, Amino-, Oxazolin-, Epoxid- und/oder
Isocyanat- und/oder daraus abgeleitete Derivate benannt. In die Gruppe
solcher Derivate fallen beispielsweise Estergruppen, Ethergruppen, Alkano
lamin- und/oder Alkanolamidgruppierungen.
Als Additiv (I) können individuell ausgewählte bestimmte Zusatzstoffe der
hier dargestellten Art, aber auch Abmischungen einer Mehrzahl von entspre
chenden Hilfsstoffen, eingesetzt werden. Durch geeignete Auswahl der haft
vermittelnden Substituenten mit erhöhter Polarität an den jeweils zuge
setzten Hilfsstoffen dieser Additivklasse können in vorbestimmbarer Weise
die am Fertigprodukt einstellbaren Haftfestigkeiten beeinflußt werden.
Wertstoffgemische der hier betroffenen Art sind aber auch entsprechende
Stoffgemische, die sich bezüglich ihrer funktionellen Gruppe einer be
stimmten Unterklasse zuordnen lassen - beispielsweise also Carboxylgruppen
als haftvermittelnde Substituenten erhöhter Polarität aufweisen - dabei
aber in ihrem Kohlenwasserstoffmolekül unterschiedliche Grundstrukturen
aufweisen. Entsprechende Stoffmischungen fallen bekanntlich besonders dann
an, wenn Stoffmischungen der hier betroffenen Art auf Naturstoffbasis ein
gesetzt werden. So können beispielsweise olefinisch ungesättigte Fettsäu
regemische pflanzlichen und/oder tierischen Ursprungs beziehungsweise dar
aus abgeleitete Derivate wertvolle Zusatzstoffe von der Art der Additive
(I) im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre sein.
In dem Fachmann an sich bekannter Weise sind je nach den hier vorgegebenen
Gruppen erhöhter Polarität unterschiedliche Verbesserungen der Haftfestig
keit bei der nachfolgenden Verklebung und/oder Beschichtung zu erwarten.
Auf das einschlägige Fachwissen kann insoweit verwiesen werden. Besondere
Bedeutung kommt hier aber auch der folgenden Variationsmöglichkeit im Sin
ne der erfindungsgemäßen Lehre zu:
Beschichtungsmassen, wie Lacke oder Klebstoffe, können das Prinzip rein
physikalischer Trocknung verwirklichen. Sehr häufig werden sie jedoch als
Reaktivmassen eingesetzt, die durch in-situ-Abreaktion zur Molekülvergrö
ßerung und damit zur Aushärtung führen. So sind beispielsweise auf dem
Gebiet der Klebstoffe Polyurethan-basierte Mehrkomponentenkleber oder
Epoxidkleber bekannte, hochfeste Bindungen ausbildende Arbeitsmittel.
Durch geeignete Wahl der erfindungsgemäß an der Polyolefinoberfläche ver
festigten funktionellen Gruppen erhöhter Polarität kann mindestens parti
ell eine zusätzlich Abreaktion dieses Anteiles der Additive (I) mit korre
spondierenden Reaktivbestandteilen der aufgebrachten Beschichtungsmassen
beziehungsweise Klebstoffe stattfinden. Hieraus ist verständlich, daß Car
boxylgruppen und/oder Hydroxylgruppen als Bestandteil der erfindungsgemäß
definierten Additive (I) besondere Bedeutung zukommen kann.
Eine weitere Variationsmöglichkeit in der Ausgestaltung der erfindungsge
mäß definierten internen Additive (I) liegt in der Anzahl der funktionel
len Substituenten erhöhter Polarität am jeweiligen Kohlenwasserstoffgrund
gerüst. Schon 1 Substituent erhöhter Polarität kann - insbesondere nach
Abstimmung der Art und Menge zur Verfügung gestellter funktioneller Grup
pen - zu der angestrebten permanenten und gleichzeitig hochintensiven
Steigerung der Haftfestigkeit führen. Es hat sich darüber hinaus aber ge
zeigt, daß das Vorliegen einer Mehrzahl solcher Substituenten erhöhter
Polarität im jeweiligen Molekül des Additivs (I) ein wichtiges zusätzli
ches Merkmal zur Steigerung der Haftfestigkeit sein kann. Lediglich bei
spielhaft sei hier etwa verwiesen auf die Klasse der sogenannten Dimer
fettsäuren, die bekanntlich durch Dimerisierung von mehrfach ethylenisch
ungesättigten Fettsäuren durch Diels-Alder-Kondensation ein Kohlenwasser
stoffgrundgerüst komplexer und verzweigter Struktur ausbilden, das hinrei
chende olefinische Doppelbindungen zur reaktiven Verfestigung in der Po
lyolefinoberfläche und gleichzeitig 2 Carboxylgruppen pro Moleküleinheit
verbindet. Dialkanolamine mit wenigstens anteilsweise olefinisch ungesät
tigten Kohlenwasserstoffresten oder Dialkanolamide ungesättigter Fettsäu
ren sind hochwirksame Haftfestigkeitsverbesserer im Sinne der erfindungs
gemäßen Lehre. Insbesondere gilt das für die entsprechenden Diethanol-
Derivate. Aber auch Verbindungen von der Art der Sorbitanmonoester mit
insbesondere ethylenisch ungesättigten Fettsäuren führen zu optimierten
Ergebnissen im Sinne des erfindungsgemäßen Handelns. Diese hier konkret
genannten Verbindungen sind lediglich Beispiele für den Aufbau besonders
wirkungsvoller interner Additive (I), aufgrund deren unter Einsatz des
allgemeinen Fachwissens entsprechend wirkungsvolle Additive in großer
Breite ausgewählt und im erfindungsgemäßen Sinne zum Einsatz gebracht wer
den können.
Die Auswahl und Bestimmung der haftvermittelnden Additive (I) nach Mole
külgröße und Beschaffenheit der verschiedenen funktionellen Anteile des
Moleküls betrifft einen ersten Bereich der erfindungsgemäßen Lehre. Be
stimmt wird hierdurch die Migrations- beziehungsweise Wanderungsfähigkeit
des auch homogen in die Polyolefinmasse eingearbeiteten Hilfsstoffes nach
einer Ausbildung des jeweiligen Formteiles, beispielsweise durch Extrusi
onsverfahren. Für die Verwirklichung der erfindungsgemäßen Lehre ist der
im nachfolgenden geschilderte weitere Komplex von Bestimmungselementen
wichtig. Hier handelt es sich um die Immobiliserung der im Oberflächenbe
reich des Kunststoffs angereicherten Additive (I) durch chemische - und
dabei bevorzugt katalytisch induzierte und/oder unterstützte - Abreaktion
reaktiver Molekülbestandteile der Kohlenwasserstoffreste der Additive (I)
unter Molekülvergrößerung und/oder um die Fixierung wenigstens eines An
teiles dieser Additive durch eine physikalische Hemmung der weiterführen
den Migration. Zunächst sei im einzelnen auf die Variante der reaktiven
Immobiliserung des zunächst migrationsfähigen Additivmoleküls eingegangen.
Die Fähigkeit zur Migration in der formgestalteten Polyolefinmasse wird
substantiell durch die Molekülgröße des Additivs beeinflußt. Bei anstei
gendem individuellen (absoluten) Molekulargewicht tritt - in Abhängigkeit
von zusätzlichen physikalischen Parametern - eine zunehmende Behinderung
der Migration statt, die bei Erreichen einer hinreichenden Größe des Mole
küls zu seiner Immobiliserung am vorgegebenen Ort führt, auch wenn grund
sätzlich die Tendenz zum weiterführenden Auswandern erhalten bleibt. Hier
von macht die erfindungsgemäße Lehre Gebrauch. Die haftvermittelnden Addi
tive (I) werden zunächst mit einer Molekülgröße in Abmischung mit dem Po
lyolefinfeststoff eingesetzt, die die vorbestimmbare Migration in die Au
ßenbereiche des Polymermaterials sicherstellt. In der hier besprochenen
Ausführungsform wird jetzt aber eine chemische Abreaktion der wandernden
Additive in diesem Oberflächengrenzbereich ausgelöst beziehungsweise durch
Mitverwendung geeigneter Hilfsmittel sichergestellt. Hier gilt ja doch das
folgende: Luftsauerstoff ist nicht nur an der Außenfläche des Kunststoffes
vorhanden, auch die für die erfindungsgemäße Lehre wesentlichen Kunst
stoffbereiche in unmittelbarer Nähe zur Außenfläche nehmen gewisse Mengen
an Luftsauerstoff durch Diffusion auf. In an sich bekannter Weise kann
damit ein olefinisch hinreichend ungesättigtes Additivmolekül zur oxidativ
ausgelösten Abreaktion unter Molekülvergrößerung gebracht werden. Durch
geeignete Abstimmung der hier zu berücksichtigenden Parameter im Sinne des
allgemeinen Fachwissens gelingt damit die Verwirklichung der erfindungsge
mäßen Zielvorstellung, die zunächst migrationsfähigen Haftvermittlermole
küle in diesem Außenbereich des Kunststofformteiles derart unter Molekül
vergrößerung zu immobilisieren, daß hinreichende und vorbestimmbare Antei
le funktioneller Gruppen erhöhter Polarität dem von außen erfolgenden Auf
trag von Beschichtungsmassen und/oder Klebstoffen zur Verfügung stehen,
die zugehörigen Kohlenwasserstoffreste dieser Additivmoleküle aber noch
unmittelbar oder mittelbar über weitere Additivmoleküle in inniger Ab
mischung mit dem Polyolefinmolekül verbleiben. Das so aufgebaute Oligo
beziehungsweise Polymolekül des haftvermittelnden Zusatzstoffes kann damit
die ihm zugeordnete Funktion der permanenten Haftverbesserung bei gleich
zeitig optimierter Anhebung der Haftverbesserung verwirklichen.
Die hier als ein Beispiel der erfindungsgemäßen Lehre dargestellte Abfolge
des Prozesses im Sinne der Erfindung kann im Konkreten in unterschiedlich
sten Formen verwirklicht werden. Wiederum beispielhaft seien hier einzelne
konkrete technische Verwirklichungen beschrieben:
Die insbesondere in Gegenwart von Sauerstoff zur Abreaktion befähigten
internen Haftvermittler werden zusammen mit Katalysatoren in das Polyole
fin-basierte Kunststoffmaterial eingearbeitet, die eine reaktive Vernet
zung im Kunststoffoberflächenbereich fördern. Hier können also wenigstens
anteilsweise olefinisch ungesättigte Additive (I) zusammen mit Katalysato
ren, beispielsweise auf Basis von Übergangsmetall-Salzen, zum Einsatz kom
men. Die katalytische Aushärtung von olefinisch ungesättigten organischen
Komponenten vergleichsweise niederen Molekulargewichts unter Einsatz sol
cher Übergangsmetall-Salze ist dem Fachmann beispielsweise aus der Technik
der Lack- und Anstrichmittel bekannt. Die hier katalytisch aktiven Über
gangsmetall-Salze werden in der Fachsprache üblicherweise auch als Sikka
tive bezeichnet. Geeignete Sikkative sind etwa Salze aus der Gruppe Co,
Zr, Fe, Pb, Mn, Ni, Cr, V und/oder Ce. Schon äußerst geringe Konzentratio
nen solcher Übergangsmetall-Salze, die beispielsweise im untersten ppm-
Bereich oder auch deutlich tiefer liegen, haben ausgeprägte katalytische
Wirkung zur Beschleunigung der Aushärtung olefinisch ungesättigter Kompo
nenten durch oxidative Abreaktion unter Einfluß von Luftsauerstoff bei
gleichzeitiger Molekülvergrößerung. Die erfindungsgemäße Lehre setzt die
ses Wissen dem Grundsatz nach ein, gleichzeitig wird damit aber auch dem
Fachmann die Optimierung im jeweils gegebenen konkreten Einzelfall ermög
licht, die ihm das angestrebte Ziel der Permanenz und der wertmäßigen Op
timierung der Haftverbesserung sicherstellt, ohne grundlegende Änderungen
der Wertstoffeigenschaften des Polyolefin-basierten Grundkörpers auszulö
sen. Hier gelten die folgenden zusätzlichen Erwägungen:
Jüngere Arbeiten der einschlägigen Fachwelt beschäftigen sich mit der Auf
gabenstellung, die durch natürliche Abbauprozesse nicht oder nur sehr
schwer abzubauenden Polymermaterialien auf Basis von Polyolefinen, insbe
sondere Polyethylen und/oder Polypropylen, durch Zusatz von ausgewählten
Additiven einem erleichterten Abbau unter Umweltbedingungen zugänglich zu
machen. Interessant kann das beispielsweise für Agrarfolien sein. Verwie
sen wird in diesem Zusammenhang auf die PCT-Veröffentlichung WO 93/12 171.
Beschrieben ist hier thermoplastische Polymerverbindungen der auch erfin
dungsgemäß betroffenen Art dadurch unter den Bedingungen der Kompostierung
bei einer relativen Feuchte von wenigstens 80% und einer Temperatur von
60°C innerhalb eines Zeitraumes von 14 Tagen zum versprödeten Material
abbaubar zu machen, daß in das hochmolekulare Polymere sogenannte auto
oxidative Komponenten zusammen mit vorbestimmten Mengen ausgewählter Über
gangsmetalle eingearbeitet werden. Als auto-oxidative Komponenten eignen
sich nach den Angaben dieser Druckschriften insbesondere ungesättigte
Fettsäuren und deren Ester, die in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-% - bezogen
auf Gesamtgemisch - zugesetzt werden sollen. Als Katalysatoren zur Auslö
sung der Oxidation werden die Salze ausgewählter Übergangsmetalle nämlich
Salze von Kobalt, Mangan, Kupfer, Cear, Vanadium und Eisen in Mengen von 5
bis 500 ppm des Übergangsmetalls gleichzeitig eingesetzt. Zur Stabilisie
rung der Polyolefin-basierten Masse während ihres Gebrauchszeitraumes wird
zusätzlich vorgeschlagen Antioxidantien mit zu verwenden. Die Druckschrift
gibt dabei unter Bezugnahme auf einschlägigen Stand der Technik an, daß
diese neuesten Untersuchungen gezeigt hätten, daß nur unter Einhaltung der
hier wiedergegebenen Übergangsmetallkatalysatoren nach Art und Menge die
angestrebte Abbaubarkeit des Polyolefinmaterials sichergestellt werden
kann.
Die erfindungsgemäße Lehre differenziert sich von diesem Fachwissen des
Standes der Technik wie folgt Ziel der erfindungsgemäßen Lehre ist nicht
die potentielle Abbaubarkeit von Polyolefin-basierten Formteilen und/oder
Folien zu schaffen oder zu verändern. Erfindungsgemäß soll vielmehr die
Polyolefinstruktur in ihrem Grundgefüge soweit nur möglich unverändert
bleiben. Zielvorstellung der Erfindung ist vielmehr die Verbesserung der
Haftfestigkeit auf den Oberflächen dieses Polyolefin-basierten Materials,
d. h. die Veränderung eines wichtigen Parameters, der in der zuletzt zi
tierten Druckschrift des Standes der Technik überhaupt nicht angesprochen
ist. Der erfindungsgemäßen Lehre liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß
durch Fixierung der zunächst mittels Migration in den Außenbereich des
jeweiligen Polyolefin-basierten Formteiles abgewanderten Haftvermittler
diese Zielvorstellung erfüllt werden kann. Werden dabei Arbeitsmittel im
Sinne der Offenbarung der PCT WO 93/12 171 im Rahmen der erfindungsgemäßen
Lehre mitverwendet, so kann durch Einschränkung der Menge des mitverwende
ten Sikkativs auf Basis der hier betroffenen Übergangsmetalle sicherge
stellt werden, daß ein oxidativer Gesamtabbau des Polyolefins im Sinne der
Lehre dieser Druckschrift in erfindungsgemäß ausgestalteten Mehrkomponen
tengemischen nicht auftritt. Im Beispielsteil wird gezeigt, daß beim Ein
satz von Sikkativgehalten deutlich unterhalb 5 ppm die erfindungsgemäß
angestrebte Fixierung der in den Außenbereich migrierten Haftvermittler
ausgelöst wird. Dabei kann der Sikkativgehalt um mehrere Größenordnungen
unter die Untergrenze der hier abgehandelten Druckschrift des Standes der
Technik von 5 ppm abgesenkt werden, ohne eine substantielle Einschränkung
der angestrebten Haftverbesserung auszulösen. Zusätzlich und unabhängig
davon gelten darüberhinaus die folgenden Sachverhalte:
Die für die erfindungsgemäße Lehre zuvor definierten Sikkative auf Über
gangsmetallbasis sind breiter definiert als die gezielt eingeschränkte
Gruppe von Übergangsmetallen gemäß der Lehre der hier diskutierten Druck
schrift. Diese Druckschrift sagt weiterhin aus, daß als auto-oxidative
Komponente nur Monocarbonsäuren und deren Abkömmlinge geeignet sind. Für
die erfindungsgemäße Lehre sind Additive (I) besonders geeignet, die ent
weder am Molekül eine Mehrzahl entsprechender funktioneller Gruppen erhöh
ter Polarität aufweist und/oder ganz andere Struktur beziehungsweise Be
schaffenheit haben. Das technische Handeln im Sinne der erfindungsgemäßen
Lehre ist insbesondere aber nicht auf die Anwendung von Sikkativen im Sin
ne der hier sich überlappenden Übergangsmetall-Verbindungen eingeschränkt.
Zur Fixierung der migrationsfähigen Haftvermittler von der Art der Additi
ve (I) können Arbeitsbedingungen und insbesondere Initiatoren beziehungs
weise Katalysatoren eingesetzt werden, die vollständig frei von Übergangs
metallen beziehungsweise ihren Verbindungen der hier zur Diskussion ste
henden Art sind.
Aber auch bei der Mitverwendung von Sikkativen der zuvor zitierten Art auf
Basis von Verbindungen der Übergangsmetalle eröffnet - wie dargestellt -
die erfindungsgemäße Lehre den Weg zur Sicherstellung der angestrebten
verbesserten Haftfestigkeit, ohne gleichzeitig das polymere Grundmaterial
in seinen Werkstoffparametern zu gefährden. Geeignete Sikkative für den
erfindungsgemäßen Einsatz können hier beispielsweise organische Verbindun
gen und insbesondere entsprechende Carbonsäuresalze der jeweiligen Über
gangsmetalle sein. Hierbei können die Carbonsäuren zusätzlich auch noch so
ausgewählt sein, daß sie ihrerseits aufgrund ihrer Molekularstruktur zum
haftvermittelnden internen Additiv werden. Unter Berücksichtigung der ex
trem geringen benötigten Mengen an Sikkativ ist das allerdings lediglich
eine Variante. Besonders brauchbare Sikkative finden sich hier auch in den
Klassen vergleichsweise niederer gesättigter Fettsäuren mit beispielsweise
6 bis 12 C-Atomen im Fettsäuremolekül. Dabei können diese Sikkativ-
Fettsäuren insbesondere auch geradkettig ausgebildet sein.
Während in der bisher dargestellten konkreten Ausgestaltung der erfin
dungsgemäßen Lehre die gewünschtenfalls katalytisch gesteuerte Autoxidati
on der zur Migration befähigten Additive (I) unter gleichzeitiger Molekül
vergrößerung im Bereich der Kunststoffoberfläche der entscheidende Immobi
lisierungsschritt ist, erschließt die erfindungsgemäße Lehre jedoch wei
tere Möglichkeiten zur Verwirklichung des angegebenen Prinzips. So können
neben oder anstelle der bisher konkret genannten Sikkative andere Kataly
satorsysteme mitverwendet werden, die ihrerseits der Migration in die Au
ßenbereiche des Polyolefin-basierten Kunststoffteiles unterliegen und dort
bei Zutritt von Luftsauerstoff und/oder durch Einsatz zusätzlicher Ar
beitshilfen die molekülvergrößernde Abreaktion olefinisch ungesättigter
interner Additive (I) auslösen beziehungsweise sicherstellen. So kann bei
spielsweise in an sich bekannter Weise durch Energieeintrag mittels geeig
net ausgewählter energiereicher Bestrahlung die molekülvergrößernde Abre
aktion ausgelöst werden. Hierfür geeignete Katalysatoren sind im Stand der
Technik bekannt. Sie sind nicht an die Mitverwendung von Übergangsmetallen
der zuvor beschriebenen Sikkativklasse gebunden. Auf diese Weise kann das
erfindungsgemäße Arbeitsergebnis eingestellt werden, ohne metallische Kom
ponenten mitverwenden zu müssen.
In diesem Zusammenhang sei auf eine weitere mögliche Abwandlung der erfin
dungsgemäßen Lehre eingegangen: Für eine potentielle Abreaktion der Addi
tive (I) im Bereich der Kunststoffoberfläche sind neben den bisher genann
ten olefinischen Doppelbindungen auch andere Bausteine des Additivmoleküls
grundsätzlich geeignet. So ist bekannt, daß verzweigte Kohlenwasser
stoffreste zu Bausteinen im Molekül führen können, die sich ebenfalls ka
talytisch zu einer Abreaktion unter gleichzeitiger Molekülvergrößerung
eignen. Insbesondere kommen hier tert.-C-Atome in der Molekülstruktur in
Betracht. In der hier angesprochenen Abwandlung der erfindungsgemäßen Leh
re wird von dieser dem Fachmann bekannten Gesetzmäßigkeit Gebrauch ge
macht. Auch hier wird ein jetzt beispielsweise aliphatisch gesättigtes
Additivmolekül zunächst der Migration im ausgeformten Polyolefinmaterial
ausgesetzt. Im Außenbereich des Formteiles findet dann die Molekülvergrö
ßerung durch Abreaktion der hier genannten funktionellen Elemente des Ad
ditivmoleküles - vorzugsweise wieder unter dem Einfluß entsprechend ausge
wählter katalytisch aktiver Zusatzstoffe und/oder zusätzliche Energiezu
fuhr durch beispielsweise Strahlenbehandlung - statt. Die erfindungsgemäße
Lehre unterscheidet sich auch hier aber gleichwohl von der an sich bekann
ten Beeinflussung der Polyolefinoberfläche beispielsweise im Sinne einer
Corona- oder Plasma-Behandlung. Das erfindungsgemäße Arbeitsprinzip stellt
die angestrebten hohen Haftfestigkeiten auch schon ohne Einsatz solcher
zusätzlicher Vorbehandlungsschritte sicher. Eine Kombination des erfin
dungsgemäßen Arbeitsprinzips mit vorbekannten Maßnahmen zur Erhöhung der
Haftfestigkeit ist aber natürlich nicht ausgeschlossen und fällt in den
Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre.
In einer wichtigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lehre werden die
migrationsfähigen Haftvermittler vom Typ der Additive (I) zusammen mit
einer weiteren Additiv-Komponente eingesetzt, die im nachfolgenden als
"Additiv (II)" bezeichnet wird. Bei dieser Stoffklasse handelt es sich um
olefinisch ungesättigte Gruppen enthaltende Verbindungen höheren Moleku
largewichts und dementsprechend eingeschränkter Beweglichkeit im Polyole
fin-basierten Kunststoff. Bevorzugt können hier entsprechende Oligomer
beziehungsweise Polymerkomponenten mit Molekulargewichten bis zu etwa 1
Mio. D sein, wobei die Untergrenze des Molekulargewichts so lange frei
wählbar ist, als eine hinreichende Migrationshemmung im fertigen Polyole
finformteil vorliegt. Geeignete Untergrenzen für das Molekulargewicht die
ser Additive (II) liegen beispielsweise bei Werten von =/< 10.000 D, ins
besondere bei entsprechenden Werten =/< 50.000 bis 75.000 D und zweckmäßi
gerweise bei Werten von wenigstens 100.000 D. Auch hier gilt, daß durch
Strukturparameter, beispielsweise eine komplexe Raumstruktur dieses Addi
tivs (II), zusätzlich Einfluß auf die mögliche Beweglichkeit dieses Hilfs
stoffes im verfestigten Polyolefinformteil genommen werden kann.
Die Zusatzstoffe dieser Additivklasse (II) werden bevorzugt ebenso wenig
stens weitgehend homogen in dem Polyolefin-Polymeren verteilt, wie die
anderen bisher geschilderten Zusatzstoffe. In dem nachfolgenden Migrati
onsschritt bleibt diese Additivkomponente (II) im wesentlichen aber in
ihrer räumlichen Verteilung und Zuordnung unverändert. Bei der nachfolgen
den Fixierung der Additivkomponente(n) (I) ist jetzt die zusätzliche Mög
lichkeit der Anbindung der Additivkomponente(n) (I) an die Additivkompo
nente(n) (II) gegeben. Es leuchtet ein, daß hierdurch die erfindungsgemäß
angestrebte Fixierung der haftvermittelnden Additivkomponente(n) (I) posi
tiv beeinflußt werden kann.
Als Additiv (II) eignen sich grundsätzlich Oligomer- beziehungsweise Poly
merkomponenten eines hinreichenden Molekulargewichts, sofern sie in ihrer
Molekülstruktur reaktive ethylenische Doppelbindungen für eine potentielle
Anbindung der Additivkomponente(n) (I) anbieten. Lediglich beispielhaft
seien ungesättigte Alkydharze benannt, die bevorzugt eine Öllänge von 20
bis 70% aufweisen. Weitere Beispiele sind Butadienderivate, Isoprenderiva
te, allylhaltige Polymere ungesättigte Polyester auf Basis polyfunktionel
ler Carbonsäuren und/oder Poly(meth)acrylate mit Resten ungesättigter Fet
talkohole.
Für einen solchen gemeinsamen Einsatz der Additive (I) und (II) können
Mengenverhältnisse der jeweiligen Komponenten (Additiv (I) : Additiv (II))
im Bereich von 10 : 1 bis 1 : 3 bevorzugt sein, insbesondere sind hier
Mengenverhältnisse innerhalb des Bereichs von 8 : 1 bis 1 : 1, bevorzugt.
In den wichtigen Ausführungsformen wird also in der Regel das Additiv (II)
in untergeordneter oder höchstens in gleicher Menge vorliegen wie das Ad
ditiv (I). Die Stoffgemische aus den hier angegebenen Additiven werden
dabei dem Polyolefin-basierten Kunststoff in der Regel in Mengen von 0,01
bis 10 Gew.-% und vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis höchstens etwa 5
Gew.-% und insbesondere in Mengen von wenigstens 0,5 bis 1 oder 3 Gew.-%
zugesetzt - Gew.-% jeweils bezogen auf Polyolefin-basierten Kunststoff.
Unter Berücksichtigung der zuvor geschilderten Ausführungsform, in der
Sikkative als zusätzliche katalytische Hilfe zur Immobilisierung der mi
grationsfähigen Additive (I) mitverwendet werden, sind Stoffgemische aus
den hier betroffenen Additivtypen und dem Sikkativ bevorzugt, die - Gew.-%
jetzt bezogen auf das Additiv-Gemisch - die einzelnen Komponenten in den
folgenden Mengenverhältnissen aufweisen:
Additiv I: 5 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 99 Gew.-%
Additiv II: 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 9 bis 50 Gew.-%
Sikkativ: 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 12 Gew.-%.
Additiv II: 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 9 bis 50 Gew.-%
Sikkativ: 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 12 Gew.-%.
Wie aus diesen Zahlenwerten ersichtlich kommt im Regelfall den erfindungs
gemäß definierten Additiven (I) die mengenmäßig übergeordnete Bedeutung
zu. Die gegebenenfalls als Hilfsstoffe mitverwendeten nicht oder praktisch
nicht migrationsfähigen Additive (II) werden bei der Einarbeitung in die
Polyolefin-basierte Kunststoffmasse darin möglichst homogen verteilt. Sie
liegen dann auch in den für die Immobilisierung der migrationsbefähigten
Additivkomponenten (I) wichtigen Bereichen nahe der Oberfläche vor. Auf
grund ihrer olefinisch ungesättigten Elemente sind sie zur Abreaktion mit
den Additiven (I) befähigt. Bevorzugt sind hier Jodzahlen für die erfin
dungsgemäß definierten Additive (II) im Bereich von etwa 50 bis 150, ins
besondere im Bereich von etwa 70 bis 130.
Die in den bevorzugten Ausführungsformen mitverwendeten Sikkative und/oder
sonstigen Katalysatoren beziehungsweise Initiatoren zur Einbindung und
Immobilisierung der Additive (I) können in den vergleichsweise sehr gerin
gen Mengen mitverwendet werden, wie es dem fachmännischen Wissen zur kata
lytischen Induzierung solcher Reaktionen entspricht. Wie bereits angegeben
hat sich gezeigt, daß die Mitverwendung von beispielsweise Sikkativen auf
Basis der Übergangsmetalle schon deutlich unterhalb des ppm-Bereichs zur
wirkungsvollen Immobilisierung der Additive (I) im dafür vorgesehenen Be
reich der obersten Schichten des festen Kunststoffmaterials führt.
Zur Beschaffenheit der im jeweiligen Einzelfall einzusetzenden Additive
(I) beziehungsweise Additivgemische dieser Art gilt noch das folgende: Die
Migrationsgeschwindigkeit dieser Wertstoffe wird sehr stark durch ihre
Molekülstruktur bestimmt. Geradkettige oder nur beschränkt verzweigte Koh
lenwasserstoffreste beispielsweise des bevorzugten Bereichs von etwa C₁₂
bis C₃₆ und insbesondere des Bereichs von etwa C₁₂ bis C₂₄ wandern ver
gleichsweise schnell, so daß die Ausbildung optimaler Haftfestigkeitswerte
schon in vergleichsweise kurzer Frist einstellbar ist. Hier können bei
spielsweise maximale Haftfestigkeitswerte schon im Zeitbereich von etwa 1
bis 3 Tagen bestimmt werden.
Werden dagegen Additive beziehungsweise Additivgemische (I) vergleichswei
se komplexerer und/oder größerer Molekülstruktur - beispielsweise mit bis
zu 45 oder 50 C-Atomen im individuellen Molekül - eingesetzt, dann läßt
sich die sehr viel langsamere Migration solcher Haftvermittler daran fest
stellen, daß die einstellbaren und zu bestimmenden Haftfestigkeitswerte
über einen beträchtlichen Zeitraum von beispielsweise 2 bis 3 Wochen an
steigen und erst danach im wesentlichen konstant bleiben. Hier tritt ganz
offensichtlich eine vergleichsweise langsame Anreicherung der haftvermit
telnden Gruppen erhöhter Polarität auf der Außenfläche der Polyolefin-
Formteile statt, die dann bei der nachfolgenden Beschichtung in Interakti
on mit dem Lack und/oder dem Klebstoff treten können. Ein charakteristi
sches Beispiel für ein solches vergleichsweise langsam migrierendes Addi
tiv (I) sind die überwiegend auf Abietinsäure basierenden Balsamharze
(indonesisches Baumharz). Zahlenmäßige Angaben hierzu finden sich im nach
folgenden Beispielsteil. Die aufgrund der Molekülstruktur der jeweils ein
gesetzten Additive (I) zu erwartende Wanderungsgeschwindigkeit kann auch
einer der Faktoren sein, der die im jeweiligen Einzelfall einzusetzende
Menge dieser Additive (I) mitbestimmt. Untergrenzen für die Menge dieser
Zusätze des Additivs (I) zum Polyolefin liegen bei etwa 0,01 Gew.-% und
insbesondere bei etwa 0,1 Gew.-%. In der Regel wird es zweckmäßig sein
wenigstens etwa 0,2 bis 0,8 Gew.-% - Gew.-% jeweils hier bezogen auf das
Gewicht des oleophilen Polyolefins - zu verwenden. Optimierte Haftfestig
keitswerte für die jeweils im Einzelfall eingesetzten Vertreter dieser
Stoffklasse zum Additiv (I) werden in der Regel im Bereich von etwa 1 bis
5 Gew.-% und insbesondere im Bereich bis etwa 3 Gew.-% eingestellt. Dabei
kann aber die Mitverwendung auch größerer Mengen dieser Additivkomponenten
(I) - beispielsweise bis etwa 10 Gew.-% - sinnvoll sein.
Wie bereits angesprochen wird begreiflicherweise die einzustellende opti
male Haftfestigkeit durch die chemische Natur und die mögliche Interaktion
der Substituenten erhöhter Polarität und gegebenenfalls Reaktivität am
Additiv (I) mitbestimmt. Durch die jeweils zu erwartenden Beanspruchungen
im Fertigprodukt an die Bindungsfestigkeit zwischen dem Polyolefin und dem
aufgetragenen Fremdmaterial wird hier die Auswahl der im Einzelfall einzu
setzenden Additive (I) mitbestimmt. In der Regel lassen sich erfindungsge
mäß Haftfestigkeitswerte - bestimmt als Zugscher-Festigkeit nach der im
Beispielsteil angegebenen Standardmethode - von wenigstens etwa 1 N/mm²
und bevorzugt von wenigstens 1,2 N/mm², einstellen. Es kann weiterhin be
vorzugt sein hier Haftfestigkeitswerte von wenigstens 1,5 bis 1,8 N/mm²
einzustellen, wobei für stark beanspruchte Kombinationsmaterialien Haftfe
stigkeitswerte von wenigstens etwa 2,0 N/mm² bevorzugt und erfindungsgemäß
durch geeignete Auswahl der haftvermittelnden Additive jederzeit einge
stellt werden können.
Das Zahlenmaterial des Beispielteils zeigt, daß der erfindungsgemäß vorge
sehenen Immobilisierung der Additivkomponenten (I) im geschilderten Sinne
für die Dauerhaftigkeit der Bindewirkung entscheidende Bedeutung zukommt.
Gesättigte Carbonsäuren, beispielsweise von der Art der Stearinsäure oder
der noch besser wirksamen entsprechenden geradkettigen Carbonsäuren mit
etwas kürzeren Kohlenwasserstoffresten im Molekül, können zwar kurzfristig
zu guten Haftfestigkeitswerten führen, bei der Lagerung derart ausgerüste
ter Polyolefinfeststoffe sinkt dann aber die einstellbare Haftfestigkeit
kontinuierlich ab. Ganz anders sieht es bei den im erfindungsgemäßen Sinne
im Grenzflächenbereich immobilisierten Haftvermittlern (I) aus. Hier wer
den einmal eingestellte optimierte Haftfestigkeitswerte über lange Zeit
räume erhalten oder steigen sogar noch eher bei weiterführender Lagerung
an.
Die Kombination der erfindungsgemäßen Ausbildung erhöhter Haftfestigkeits
werte mit an sich bekannten Technologien zur Verbesserung der Haftfestig
keit auf Polyolefinoberflächen fällt in den Rahmen der erfindungsgemäßen
Lehre. So können sowohl mechanische wie chemische und/oder physikalische
Oberflächenbehandlungen der Polyolefinaußenfläche mit den erfindungsgemäß
ausgebildeten Modifizierungen der Haftfestigkeit verbunden werden. Erfor
derlich ist das allerdings in aller Regel nicht.
Die Einarbeitung der internen Haftvermittler und der gegebenenfalls mit
verwendeten Sikkative beziehungsweise Initiatoren in das Polyolefin-
basierte oleophile Feststoffmaterial kann nach an sich bekannten Technolo
gien erfolgen. So wird es in der Regel zweckmäßig sein, eine Vorkonfektio
nierung der Additive mit begrenzten Mengen des Polyolefins zu vergleichs
weise höher konzentrierten Stoffmischungen vorzunehmen, die beispielsweise
in Granulatform ausgebildet sein können. Diese werden dann bei der Raum
form schaffenden Verarbeitung der jeweiligen Polyolefine beziehungsweise
Polyolefingemische eingearbeitet, wobei hier eine möglichst homogene Ein
arbeitung zweckmäßig ist. Mitverwendete Initiatoren, Sikkative und der
gleichen können entsprechend in getrennter Form vorkonfektioniert und bei
der abschließenden Aufmischung der Fertigprodukte zugegeben werden.
Als oleophiles Polyolefin-Basismaterial eigenen sich die zahlreichen heute
bekannten Polymertypen auf Polyethylen- beziehungsweise Polypropylen-
Basis, wie sie beispielsweise in dem eingangs zitierten druckschriftlichen
Stand der Technik referiert sind. Auch Abmischungen reiner Polyolefine mit
Copolymeren sind grundsätzlich geeignet, so lange die Migrationsfähigkeit
der Additive (I) im Sinne der erfindungsgemäßen Erfindung erhalten bleibt
und damit ihre Anreicherung im Bereich der Feststoffoberflächen sicherge
stellt ist.
In den nachfolgenden, tabellarisch zusammengefaßten Beispielen werden
- - standardisiert hergestellte Materialproben
- - jeweils standardisierten Beschichtungen (Verklebung beziehungsweise Lackierung) unterworfen, und die so hergestellten Testmaterialien
- - in standardisierten Testverfahren ausgewertet.
Im einzelnen gilt dabei
(A) Eingesetzte Materialien:
- - In allen Versuchen wird als hochmolekulares Polyolefin ein entspre chendes Polyethylen vom LDPE-Typ eingesetzt (Handelsprodukt "Lupolen H 1800" der Firma BASF).
Die im jeweils betroffenen Beispiel mitverwendeten Hilfsstoffe - ver
gleichsweise niedermolekulare Mischungskomponenten im Sinne der Additive
(I), höhermolekulare Mischungskomponenten im Sinne der Additive (II)
und/oder Sikkative sowie gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe - sind in
der tabellarischen Zusammenfassung jedem individuellen Beispiel nach Art
und Menge zugeordnet und angegeben. Im einzelnen gilt dabei das folgende:
- - Additive mit beschränktem Molekülgewicht, insbesondere Additive (I) gemäß der Erfindung, sind im jeweils betroffenen Beispiel entweder durch ihren Handelsnamen oder durch chemische Identifizierung gekenn zeichnet. Soweit in der tabellarischen Zusammenstellung hier Handels namen - zum Beispiel "Edenor Sb05" - angegeben sind, wird auf die sachlichen Erläuterungen zur chemischen Beschaffenheit der mitverwen deten Zusatzstoffe in dem "Anhang zu den Beispielen" verwiesen, der der tabellarischen Zusammenfassung der Beispiel nachgeordnet ist.
- - Auch die vergleichsweise höhermolekularen Zusatzstoffe im Sinne der Additive (II) sind in der tabellarischen Zusammenfassung mittels ihrer Handelsbezeichnungen - zum Beispiel "Alkydal F681" - beziehungsweise durch Hinweis auf die im Anhang im einzelnen beschriebenen Harztypen gemäß "Versuch 1" und gemäß "Versuch 2" gekennzeichnet. Alle zur che mischen Identifizierung notwendigen Angaben finden sich in dem zuvor erwähnten "Anhang zu den Beispielen".
- - Als katalytisch aktive Komponente zur Fixierung der migrationsfähigen
Zusatzstoffe vom Typ der Additive (I) wird in den Beispielen - soweit
eingesetzt - fast durchgängig eine als "Sikkativ" bezeichnete Mischung
aus einem Kobalt-, Zirkon- und Blei-Octoat in Toluol mit einem Metall
gehalt von 1,04 Gew.-% Co, 2,48 Gew.-% Zr und 9,93 Gew.-% Pb einge
setzt.
Soweit in einzelnen Beispielen andere Härterkomponenten Verwendung finden, ist das im einzelnen angegeben. - - Die zur Ausbildung der jeweiligen Verklebungen eingesetzten Reaktiv
klebstoffe auf Polyurethanbasis (Makroplast) beziehungsweise Epoxidba
sis (Stabilit Ultra) sind in der tabellenmäßigen Zusammenfassung mit
diesen Handelsbezeichnungen angegeben. Nähere Sachangaben finden sich
wiederum in dem "Anhang zu den Beispielen".
Entsprechendes gilt für die in den Lackierversuchen eingesetzten Lacke (Lack I und Lack II), deren Zusammensetzung wiederum im "Anhang zu den Beispielen" aufgelistet ist.
(B) Die Herstellung der auszutestenden Materialproben
wird dabei wie folgt vorgenommen:
- - Die Herstellung der in den Beispielen tabellarisch zusammengefaßten Stoffmischungen erfolgt durch deren Verarbeitung in einem Doppel schneckenextruder vom Typ "Brabender Plasticorder PL 2000" mit einem Schneckendurchmesser von 41,8 mm und einer Schneckenlänge von 7D. In den Heizzonen werden dabei die folgenden Temperaturen eingestellt: Heizzone I: 220°C, Heizzone II: 230°C, Heizzone III: 240°C und Breit banddüse: 250°C. Die Maße der Düse betragen 50 × 0,5 mm, so daß ein Band von ca. 45 mm Breite und 0,5 mm Dicke ausgebildet wird. Für alle im einzelnen vorgenommenen Untersuchungen werden diese Bänder zugrun degelegt.
- - Die Verklebung gemäß Standardbedingung wird wie folgt vorgenommen:
Die 2-Komponenten-Klebstoffe werden in Einweg-Aluminiumschalen ange rührt und direkt verarbeitet. Die aus der Extrusion erhaltenen PE- Bänder werden dabei auf einer Fläche von 25 × 25 mm = 625 mm² zwischen zwei Holzspateln verklebt, so daß zwei Klebflächen zwischen den Füge teilen Holz und PE resultieren. Die benutzten Holzspatel sind durch die folgenden Abmessungen gekennzeichnet: Länge 10 cm, Breite 2,5 cm, Dicke 0,2 cm. - - Die Lackierung mit den in den Beispielen angegebenen Lacken wird eben falls auf den zuvor geschilderten PE-Bändern in an sich bekannter Wei se vorgenommen.
(C) Die Austestung der verklebten beziehungsweise lackierten Materialpro
ben wird gemäß den folgenden allgemein gültigen Angaben vorgenommen:
- - Bestimmung der Klebkraft im Zugscher-Versuch (analog DIN 53 263) gemäß
den nachfolgenden Standardbedingungen:
Zugscher-Versuch: Die Zugscher-Versuche werden mit einer Zwick- Universalprüfmaschine durchgeführt. Die Prüfgeschwindigkeit beträgt 15 mm/min. Die in den Beispielstabellen angegebenen und den jeweiligen Stoffmischungen zugeordneten Werte sind dabei Durchschnittswerte aus jeweils 5 Einzelmessungen. Bestimmt wird dabei die jeweils gemessene Kraft beim Bruch (in N/mm²). - - Zur Austestung der Lackhaftung wird in die luftgetrocknete Lackschicht der jeweiligen Materialprobe mit einem Messer ein Gitter mit 5 × 5 = 25 Quadraten von 1 × 1 mm Kantenlänge eingeritzt. Auf dieses Gitter wird dann jeweils ein Stück Tesafilm geklebt, mit dem Fingernagel fest angedrückt und dann schnell abgezogen. Als Ergebnis wird festgehalten, wieviele der 25 quadratischen Lacksegmente auf der Polyolefinoberflä che haften bleiben. Je höher diese Zahl ist um so besser ist Haftung der Lackschicht auf der Polyethylenoberfläche.
In den nachfolgenden Zusammenfassungen der jeweiligen Beispiele sind neben
den eingemischten Hilfsstoffen ("Mischung") und ihrer jeweils eingesetzten
Menge in (g) die Anzahl der Tage angegeben, die zwischen Extrusion des
Polyethylen-basierten Bandes und der Verklebung im angegebenen Standard
verfahren verstrichen sind. Eine in diesem Zwischenzeitraum gegebenenfalls
zusätzlich angewendete Extraktionsbehandlung des extrudierten Bandes ist
im jeweiligen Einzelfall beschrieben. Die letzte Spalte des Beispiels gibt
dann den Zahlenwert der im zuvor angegebenen Standardtest ermittelten
Haftfestigkeitswerte bei der Verklebung mit dem Polyurethan-basierten
Klebstoff "Makroplast" an.
In einer ersten Versuchsserie werden unter den angegebenen Standardbedin
gungen Blindwerte der Haftfestigkeit ermittelt, wobei die in der nachfol
genden Tabelle identifizierten Polyethylen-basierten Materialproben den
jeweiligen Ermittlungen zugrundegelegt worden sind.
Die Beispiele 1 bis 4 zeigen den Einsatz vergleichsweise rasch migrieren
der Additive (I) im erfindungsgemäßen Sinne mit unterschiedlichem Gehalt
an ethylenisch ungesättigten Anteilen (siehe Anhang). Die Beispiele 5 bis
8 verwenden das vergleichsweise langsam migrierende indonesische Baumharz
auf Basis von Abietinsäure als Additiv (I) oder Anteil eines Gemisches mit
dem vergleichsweise schneller migrierenden Additiv auf Basis der ungesät
tigten Fettsäure. Im Beispiel 9 wird als Additiv (I) die C₃₆-
Dimerfettsäure (JZ = 136) eingesetzt, die sich durch zwei polare Substitu
enten am oleophilen Kohlenwasserstoffrest kennzeichnet. Trotz des ver
gleichsweise großen Kohlenwasserstoffmoleküls wird ein hoher Wert der Bin
dungsfestigkeit bestimmt.
Die nachfolgenden Beispiele 10 bis 16 belegen das für die erfindungsgemäße
Lehre charakteristische Element, daß schon äußerst geringe Spuren des Sic
katives zu einer hochwirksamen Verfestigung des Additivs (I) führen.
Die nachfolgenden Beispiele 17 bis 24 setzen als Zusatzstoffe im erfin
dungsgemäßen Sinne Abmischungen von Additiven (I) zusammen mit Additiven
(II) ein. Dabei werden einerseits die Abmischungsverhältnisse variiert,
zum anderen die jeweils eingesetzten Typen des Additivs (II). Bezüglich
des Additivs (I) wird ein schnell migrierender Typ (Handelsprodukt Edenor
SbO5) mit einem vergleichsweise langsam migrierenden Typ (Indonesisches
Baumharz) verglichen.
In einer nachfolgenden Versuchsgruppe 27/28 wird auf den Einsatz des mi
grationsfähigen Additivs (I) im Polyethylen verzichtet, es werden aus
schließlich migrationsgehinderte Additive vom Typ (II) zugesetzt. Die er
mittelten Haftfestigkeitswerte sind mit dem eingangs angegebenen Blindwert
für das reine Polyethylen nahezu identisch.
Die nachfolgenden Versuche 29 bis 36 modifizieren an einem vorgegebenen
Wertstoffgemisch (gut migrationsfähiges und vergleichsweise hoch ungesät
tigtes Additiv (I)) die Zusatzmenge dieses Additivs und zeigen die Abhän
gigkeit der einstellbaren Festigkeitswerte. Erst bei sehr niederen Gehal
ten des Additivs (I) im Polyethylen tritt ein merklicher Abfall der Fe
stigkeitswerte auf.
Die nachfolgende Zusammenfassung der Versuche 37 bis 43 zeigt die Ermitt
lung von Haftfestigkeitswerten in Abwesenheit des Sikkativs, wobei hier
einerseits stark oder auch weniger stark migrationsfähige Additive (I)
eingesetzt werden, die im Sinne der erfindungsgemäßen Definition in dem
Oberflächenbereich des Polyethylenmaterials permanent fixierbar sind, wäh
rend andererseits zum Vergleich gesättigte Carbonsäuren vom Typ der Stea
rinsäure, der Isostearinsäure und der Caprinsäure als Additive zugesetzt
werden. Hier ist begreiflicherweise eine oxidative Einbindung des Zusatz
stoffes nicht möglich.
In der tabellarischen Zusammenfassung sind dabei weiterhin die Zahlenwerte
der Haftfestigkeit in Abhängigkeit von der Zeitspanne dargestellt, die
zwischen der Herstellung des Polyethylen-basierten Kunststoffbandes und
seiner Verklebung gemäß den zuvor definierten Standardbedingungen verstri
chen ist.
Auffallend ist der starke Verlust der zu erreichenden Haftfestigkeitswerte
mit fortschreitender Zeitspanne zwischen Herstellung des Kunststoff-
basierten Bandes und seiner Verklebung unter Standardbedingungen bei den
gesättigten Fettsäuren als Additiv (I).
Vergleichbare Ergebnisse werden bei Zusatz voll gesättigter hochmigrati
onsfähiger Additive vom Typ der Caprinsäure und Isostearinsäure auch in
Gegenwart beziehungsweise bei Mitverwendung des Sikkativs erhalten, siehe
hierzu die nachfolgenden Versuche 44 bis 49.
Weitere Variationen der erfindungsgemäßen Lehre geben die nachfolgenden
Versuche 50 bis 52. In Beispiel 50 wird eine Carbonsäure-Methylester
gruppierung als haftvermittelnde funktionelle Gruppe angeboten. Die ein
stellbaren Haftfestigkeitswerte sind zwar im Vergleich mit der Carboxyl
gruppe schwächer, gleichwohl gegenüber dem Blindwert deutlich angehoben.
Die Beispiele 51 und 52 setzen anstelle des zuvor definierten "Sikkativ"
eine Kobaltseife (Versuch 3 gem. Anlage . . . ) beziehungsweise das Eisensalz
einer Ethercarbonsäure ein.
Die nachfolgende tabellarische Zusammenfassung der Versuche 53 bis 63
zeigt das Ergebnis eines Vergleiches verschiedener funktioneller Gruppen
in dem Additiv (I) für die Haftung auf Polyethylen. Dargestellt sind hier
einerseits die Ergebnisse aus der Verklebung unter Einsatz eines Epoxid
klebers (Stabilit Ultra) sowie bei der Verklebung unter Einsatz des zuvor
benutzten Polyurethanklebers (Makroplast).
In einer Reihe weiterer Untersuchungen wird die Haftfestigkeit von Lack
schichten auf der Oberfläche von unbehandeltem Polyethylen, von lediglich
Sikkativ enthaltendem Polyethylen und von Polyethylenabmischungen unter
sucht, die im erfindungsgemäßen Sinne modifiziert worden sind. Im einzel
nen wird hier vorgegangen wie es zuvor zu Beginn des Beispielteils unter
Abschnitt (C) im einzelnen dargestellt ist (Gitterschnitt mit 25 Quadraten
von 1×1 mm Kantenlänge).
Es werden die zwei Lacktypen I (Polyurethan-basiert) und II (Acrylharz/
Polyurethan-basiert) eingesetzt. Einzelheiten hierzu finden sich nachfol
gend in dem Anhang zu den Beispielen.
Die nachfolgende Tabelle faßt die jeweils eingesetzten Materialien und die
bei der Lackierung erhaltenen Ergebnisse zusammen. Der Lackauftrag erfolg
te hier in allen Fällen ca. 1 Woche nach Herstellung des jeweils betroffe
nen Polyethylen-basierten Mehrstoffgemisches, die regelmäßige Bestimmung
der Haftfestigkeit stichprobenartig ausgesuchter Materialien zeigt auch
nach einer Lagerung von 6 Wochen bei 60°C keine Verschlechterung der zah
lenmäßig angegebenen Lackhaftung.
Wie eingangs des Beispielteils angegeben, werden im nachfolgenden Anhang
weiterführende Angaben zur chemischen Beschaffenheit einzelner im Rahmen
dieser Beispiele eingesetzten Additive (I), Additive (II), der Klebstoffe
sowie der Lacke I und II zusammengefaßt.
Edenor SbO5:
Polyungesättigte C₁₈-Fettsäure mit einer Jodzahl von 135 bis 145
Edenor UKD 6010:
Hochungesättigte C₁₈-Fettsäure mit eine Jodzahl von 140 bis 148 (Gehalt an C₁₈′′ konjugierten Fettsäuren 58 bis 62 Gew.-%)
Edenor FTi:
C14-18-Fettsäuren mit einer Jodzahl von 48 bis 54 (C18′ 40 Gew.-%)
Edenor Ti05:
überwiegend ungesättigte Fettsäuren des C16/18-Bereichs mit einer Jodzahl von 89 bis 97
Polyungesättigte C₁₈-Fettsäure mit einer Jodzahl von 135 bis 145
Edenor UKD 6010:
Hochungesättigte C₁₈-Fettsäure mit eine Jodzahl von 140 bis 148 (Gehalt an C₁₈′′ konjugierten Fettsäuren 58 bis 62 Gew.-%)
Edenor FTi:
C14-18-Fettsäuren mit einer Jodzahl von 48 bis 54 (C18′ 40 Gew.-%)
Edenor Ti05:
überwiegend ungesättigte Fettsäuren des C16/18-Bereichs mit einer Jodzahl von 89 bis 97
Alle hier aufgeführten Edenor-Fettsäuretypen sind Handelsprodukte der An
melderin, die unter dem angegebenen geschützten Handelsnamen in der ein
schlägigen Fachliteratur beschrieben sind.
Alkydal F681:
Handelsprodukt der Fa. Bayer, langöliges Alkydharz, das beispielsweise als Malerlack Verwendung findet und 66% trocknende pflanzliche Fettsäuren enthält, Säurezahl <20
Alkydal R35:
Handelsprodukt der Fa. Bayer, Universalharz für Indu striegrundierungen und Decklacke auf Basis eines kurz öligen Alkydharzes mit einem Gehalt von ca. 32% Rhizi nusöl, Säurezahl 18 bis 25
Handelsprodukt der Fa. Bayer, langöliges Alkydharz, das beispielsweise als Malerlack Verwendung findet und 66% trocknende pflanzliche Fettsäuren enthält, Säurezahl <20
Alkydal R35:
Handelsprodukt der Fa. Bayer, Universalharz für Indu striegrundierungen und Decklacke auf Basis eines kurz öligen Alkydharzes mit einem Gehalt von ca. 32% Rhizi nusöl, Säurezahl 18 bis 25
Bei einer Reaktionstemperatur von 135°C wird zu 650 g Hexanol eine Mi
schung aus 343 g Methylacrylat 208 g Styrol und 8,1 g Dicumylperoxid lang
sam zugetropft (7 h). Anschließend werden 650 g HD Ocenol 150/170
(ungesättigter Fettalkohol mit Jodzahl von 150 bis 170, Handelsprodukt der
Anmelderin) zugegeben. Das Hexanol wird abdestilliert. Bei 180°C werden
danach 3,4 g eines zinnorganischen Katalysators (Handelsprodukt "Swedcat 5"
der Fa. Swedstab) zugegeben. Bei 180°C wird Methanol abgeschieden. Die
Reaktion ist beendet, wenn kein Methanol mehr abgeschieden wird. Es wird
ein bei Raumtemperatur hochviskoses Harz erhalten. Ausbeute 1.129,6 g,
OHZ = 7,7; SZ = 0,5; VZ = 156; JZ = 94.
29,1 g Diethylenglykol, 22,4 g Maleinsäureanhydrid und 0,1 g p-Toluol
sulfonsäureanhydrid werden vorgelegt und gerührt. Anschließend wird 3 ×
evakuiert und jeweils mit Stickstoff belüftet. Die Reaktionsmischung wird
dann auf 140°C erhitzt. Nach 1 h Reaktionszeit wird die Temperatur auf
160°C gesteigert und solange Wasser abgeschieden bis die Säurezahl < 8
ist. Die Schmelzviskosität des erhaltenen Polyesters beträgt 120 bis 160
mPas (100°C, 2500 s-1), JZ 136.
Makroplast, Polyurethankleber, (Handelsprodukt der Anmelderin), bestehend
aus der Harzkomponente mit der Handelsbezeichnung UK 8109 und der Härter
komponente UK 5430 im Verhältnis 5 : 1; der Härter enthält Diphenylmethan-
4,4′-diisocyanat; Topfzeit ca. 1 Stunde
Stabilit Ultra, Epoxidkleber, (Handelsprodukt der Anmelderin), bestehend aus Epoxidharz (Metallon E2108) und Diaminhärter im Verhältnis 10 : 6, Topfzeit ca. 30 Minuten.
Stabilit Ultra, Epoxidkleber, (Handelsprodukt der Anmelderin), bestehend aus Epoxidharz (Metallon E2108) und Diaminhärter im Verhältnis 10 : 6, Topfzeit ca. 30 Minuten.
2,60 g eines trifunktionellen aromatischen Isocyanats (Desmodur L75 K)
1,55 g eines Polyols (Desmophen 800)
3,00 g Methylethylketon
1,55 g eines Polyols (Desmophen 800)
3,00 g Methylethylketon
5 g G-Cure 105P70 (Acrylic Polyol Resin)
1,17 g eines trifunktionellen aliphatischen Isocyanats (Desmodur N 100)
5,0 g Methylethylketon
1,17 g eines trifunktionellen aliphatischen Isocyanats (Desmodur N 100)
5,0 g Methylethylketon
231,4 g HD-Ocenol 150/170 × 10 EO-ethercarbonsäure werden mit 24,9 g Co-
II-Acetat × 4 H₂O (gelöst in 80 ml H₂O) in 150 ml Xylol unter Abscheidung
von Wasser und Essigsäure umgesetzt. Es wird eine wasserlösliche Co-Seife
erhalten.
Claims (36)
1. Polyolefin-basierte Formteile und Folien, enthaltend haftvermitteln
de interne Additive, die durch Migration (blooming-Effekt) an der
Kunststoffoberfläche angereichert sind und in ihrer Molekülstruktur
haftvermittelnde Substituenten erhöhter Polarität an einem oleophi
len Kohlenwasserstoffrest aufweisen (Additiv I), dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens ein solcher Anteil dieser internen Additive
über seine Kohlenwasserstoffreste im Bereich der Kunststoffoberflä
che verfestigt und gegen weitere Migration immobilisiert vorliegt,
daß permanent haftfeste Verklebungen und/oder Beschichtungen der Po
lyolefinoberfläche auch ohne deren zusätzliche Vorbehandlung ausge
bildet werden können.
2. Formteile und Folien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie als haftvermittelnde interne Additive (I) wenigstens anteilswei
se olefinisch ungesättigte und bekannte haftvermittelnde Substituen
ten erhöhter Polarität aufweisende Kohlenwasserstoffverbindungen mit
Molekulargewichten des Bereiches bis 5.000 D, vorzugsweise von 150
bis 3.000 D und insbesondere von 200 bis 1.000 D, in den Polyolefin-
Kunststoff eingearbeitet enthalten, die - nach Anreicherung durch
Migration - im Bereich der Kunststoffoberfläche chemisch und/oder
physikalisch fixiert sind.
3. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens ein Anteil der Additive (I) - bevorzugt der we
nigstens überwiegende Anteil dieser Additive - im nicht-abreagierten
Zustand Jodzahlen =/< 10, vorzugsweise =/< 30 und insbesondere =/<
50 aufweist.
4. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die oleophilen und wenigstens anteilsweise olefinisch unge
sättigten Kohlenwasserstoffreste der Additive (I) geradkettige, ver
zweigte und/oder cyclische Struktur aufweisen, wobei als Additiv (I)
im Temperaturbereich bis 45°C und insbesondere bei Raumtemperatur
fließfähige Komponenten bevorzugt sein können.
5. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Additive (I) als Substituenten erhöhter Polarität ent
sprechende Heteroatome - und dabei insbesondere 0, N und/oder Halo
gen - enthaltende Gruppen aufweisen.
6. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß als Substituenten erhöhter Polarität Reste aus den Klassen
Carboxyl-, Hydroxyl-, Amino-, Oxazolin-, Epoxid- und/oder Isocyanat-
und/oder Reste daraus abgeleiteter Derivate, insbesondere Ester-,
Ether-, Amid-, Alkanolamin- und/oder Alkanolamidgruppen vorliegen,
wobei Additive (I) besonders bevorzugt sein können, die freie Car
boxyl- und/oder Hydroxylgruppen aufweisen.
7. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis ,6, dadurch gekennzeich
net, daß interne Additive (I) im Bereich der Kunststoffoberfläche
fixiert sind, die wenigstens anteilsweise mehr als eine haftvermit
telnde Gruppe erhöhter Polarität im Molekül aufweisen.
8. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Immobilisierung der im Oberflächenbereich des Kunst
stoffs angereicherten Additive (I) durch chemische - und dabei be
vorzugt katalytisch induzierte und/oder unterstützte - Abreaktion
reaktiver Molekülbestandteile des Kohlenwasserstoffrestes der Addi
tive (I) unter Molekülvergrößerung und/oder durch physikalische Hem
mung der weiterführenden Migration bewirkt wird.
9. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die internen Haftvermittler zusammen mit die reaktive Ver
netzung beschleunigenden Initiatoren, zum Beispiel entsprechenden
Katalysatoren, im Kunststoff eingesetzt worden sind, wobei in einer
bevorzugten Ausführungsform wenigstens anteilsweise olefinisch unge
sättigte Additive (I) zusammen mit Katalysatoren auf Basis von Über
gangsmetall-Salzen (Sikkativ) vorliegen.
10. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß als Sikkative Salze der Gruppe Co, Zr, Fe, Pb, Mn, Ni, Cr,
V und/oder Ce vorliegen, wobei die Verwendung entsprechender organi
scher Salze und insbesondere die Verwendung von Salzen solcher Car
bonsäuren bevorzugt sein kann, die wenigstens anteilsweise auch ih
rerseits haftvermittelnde interne Additive sein können.
11. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß beim Vorliegen von Sikkativen auf Basis von Übergangsme
tallsalzen deren Menge derart eingeschränkt ist, daß ein substanti
eller Polyolefinabbau auch unter Einwirkung relativer Feuchte von
wenigstens 80% bei 60°C für den Zeitraum von 14 Tagen nicht ein
tritt.
12. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß ihr Gehalt an Übergangsmetall wenigstens beim Vorliegen
entsprechender Verbindungen des Co, Mn, Cu, Ce, V und/oder Fe bei
Werten < 5 ppm, vorzugsweise < 1 ppm, liegt.
13. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß zusammen mit den Zusatzstoffen vom Typ Additiv (I) olefi
nisch ungesättigte Gruppen enthaltende Verbindungen höheren Moleku
largewichts - bevorzugt mit Molekulargewichten bis 1 Mio. D und ein
geschränkter Beweglichkeit im Polyolefin-basierten Kunststoff
(Additiv II) vorliegen.
14. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß als Additiv (II) ungesättigte Alkydharze, bevorzugt mit ei
ner Öllänge von 20 bis 70%, Butadienderivate, Isoprenderivate, al
lylhaltige Polymere, ungesättigte Polyester auf Basis polyfunktio
neller Carbonsäuren und/oder Poly(meth)acrylate mit Resten ungesät
tigter Fettalkohole vorliegen, die bevorzugt Molekulargewichte =/<
10.000 D, insbesondere =/3< 75.000 D, aufweisen.
15. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß beim gemeinsamen Einsatz der Additive (I) und (II) diese in
Mengenverhältnissen (Additiv I : Additiv II) im Bereich von 10 : 1
bis 1 : 3, vorzugsweise von 8 : 1 bis 1 : 1, vorliegen.
16. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß das haftvermittelnde Additiv(-Gemisch) dem Kunststoff in
Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen bis 5 Gew.-%
und insbesondere in Mengen bis 3 Gew.-% und besonders bevorzugt bis
1 Gew.-% - Gew.-% jeweils bezogen auf Polyolefin-basierten Kunst
stoff - zugesetzt worden ist.
17. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß Additivgemische im Kunststoff vorliegen, deren Komponenten
in den folgenden Mengenbereichen eingesetzt worden sind (Gew. -% hier
bezogen auf Additivgemisch):
Additiv I: 5 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 99 Gew.-%
Additiv II: 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 50 Gew.-%
Sikkativ: 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 12 Gew.-%.
Additiv II: 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 50 Gew.-%
Sikkativ: 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 12 Gew.-%.
18. Formteile und Folien nach Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeich
net, daß als Additiv (I) mono- und polyolefinisch ungesättigte Car
bonsäure-Gemische und/oder deren Derivate mit einem Gehalt von we
nigstens 50% an polyolefinischer Struktur eingesetzt worden sind,
wobei entsprechende Carbonsäuren und/oder Carbonsäurederivate mit
wenigstens 12 C-Atomen im Molekül bevorzugt sind.
19. Verfahren zur Ausrüstung von festen Polyolefinoberflächen mit Sub
stituenten erhöhter Polarität und gewünschtenfalls chemischer Reak
tivität gegenüber korrespondierenden Reaktivgruppen zur Verbesserung
der Haftung von Beschichtungsmaterialien, insbesondere Lacken
und/oder Klebstoffen, auf der Polyolefinoberfläche unter Mitverwen
dung haftvermittelnder interner Additive im Polyolefin, dadurch ge
kennzeichnet, daß man dem Polyolefin zur formgebenden Verarbeitung
migrationsfähige (blooming-Effekt) haftvermittelnde interne Additive
(I) zumischt und diese nach ihrer Migration in den Oberflächenbe
reich dort in solchem Ausmaß immobilisiert, daß die Verbesserung der
Haftfestigkeit nachträglich aufgebrachter Beschichtungen und/oder
Verklebungen im wesentlichen zeitunabhängig gewährleistet ist.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß man wenig
stens anteilsweise interne Haftvermittler einsetzt, die an einem
Kohlenwasserstoff-basierten oleophilen Grundmolekül haftvermittelnde
Gruppen erhöhter Polarität und in der Grundmolekülstruktur olefini
sche Doppelbindungen aufweisen, die bei Zutritt von Luftsauerstoff
und/oder in Gegenwart von Katalysatoren zur Abreaktion befähigt
sind.
21. Verfahren nach Ansprüchen 19 und 20, dadurch gekennzeichnet, daß man
dem Polyolefin zur formgebenden Verarbeitung migrationsfähige inter
ne Haftvermittler zusetzt, die Jodzahlen =/< 10, Molekulargewichte
des Bereiches bis 5.000 D, vorzugsweise 100 bis 3.000 D und insbe
sondere des Bereiches von 150 bis 1.000 D, und als Substituenten er
höhter Polarität entsprechende Heteroatome - insbesondere O, N
und/oder Halogen - enthaltende Gruppen aufweisen.
22. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Immobilisierung der internen Haftvermittler im Oberflächenbe
reich des ausgeformten Polyolefin-Materials durch deren oxidative
Vernetzung unter Einwirkung des Luftsauerstoffs - insbesondere auch
in den obersten Schichten des Kunststoffmaterials durch hier eindif
fundierten Luftsauerstoff - und/oder durch beispielsweise Strahlen
induzierte katalytische Aushärtung bewirkt.
23. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß man
zusätzlich zu den internen Haftvermittlern des Typs Additiv (I) Ka
talysatoren für die reaktive Immobilisierung der Haftvermittler im
Oberflächenbereich des ausgeformten Kunststoffes in die zu verfor
mende Kunststoffmasse auf Polyolefinbasis einarbeitet.
24. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß man
die oxidative Vernetzung beschleunigende Katalysatoren - insbesonde
re auf Basis von Salzen der Übergangsmetalle (Sikkative) - in die
Kunststoffmasse einarbeitet.
25. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß als
Sikkative auf Basis von Salzen der Übergangsmetalle entsprechende
Verbindungen des Co, Zr, Fe, Pb, Mn, Ni, Cr, V und/oder Ce einge
setzt werden, wobei die Verwendung organischer Salze und dabei ent
sprechender Salze von Carbonsäuren bevorzugt sein kann, die wenig
stens anteilsweise auch ihrerseits haftvermittelnde interne Additive
(I) sind.
26. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
zugesetzte Menge an Verbindungen der Übergangsmetalle und insbeson
dere an Verbindungen des Co, Mn, Cu, Ce, V und/oder Fe derart be
grenzt wird, daß der Gehalt an Übergangsmetall im Polyolefin bei
Werten < 5 ppm, vorzugsweise bei Werten < 1 ppm, liegt.
27. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß
Additive (I) in das Polyolefin eingearbeitet werden, die im nicht
abreagierten Zustand wenigstens anteilsweise bei Raumtemperatur
fließfähige Verbindungen sind.
28. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens anteilsweise Additive (I) mit verzweigten Kohlenwasser
stoffresten und/oder mehrfachen olefinischen Doppelbindungen im Mo
lekül eingesetzt werden, wobei entsprechende Komponenten mit Jodzah
len =/< 30 und insbesondere =/< 40, bevorzugt sein können.
29. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß
zusammen mit den Zusatzstoffen vom Typ Additiv (I) olefinisch unge
sättigte Gruppen enthaltende Verbindungen höheren Molekulargewichtes
- bevorzugt mit Molekulargewichten bis 1 Mio. D und bevorzugt =/<
10.000 D, insbesondere =/< 75.000 D - als Additiv (II) eingesetzt
werden, die im Vergleich zum Additiv (I) im Polyolefin-basierten
Kunststoff eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen und insbesondere
auch ohne zusätzliche Vernetzungsreaktion immobilisiert vorliegen.
30. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß als
Additiv (II) ungesättigte Alkydharze, bevorzugt mit einer Ollänge
von 20 bis 70%, Butadienderivate, ungesättigte Polyester auf Basis
polyfunktioneller Carbonsäuren und/oder Poly(meth)acrylate mit Re
sten ungesättigter Fettalkohole zum Einsatz kommen.
31. Verfahren nach Ansprüchen 19 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Additiv(-Gemisch) dem Polyolefin-basierten Kunststoff in Mengen
von 0,01 bis 10 Gew.-% zusetzt, wobei Mengen von wenigstens 0,1
Gew.-% und insbesondere von wenigstens 0,5 Gew.-% bevorzugt sein
können, während bevorzugte Obergrenzen des Additiv-Zusatzes bei 5
Gew.-% und insbesondere bei 3 Gew.-% liegen.
32. Abwandlung des Verfahrens nach Ansprüchen 19 bis 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Additiv (I) wenigstens anteilsweise gesättigte und
haftvermittelnde Substituenten der angegebenen Art enthaltende Koh
lenwasserstoffverbindungen eingesetzt werden, die zur Migration im
ausgeformten Polymermaterial befähigt sind, verzweigte Kohlenwasser
stoffreste im Molekül enthalten und hier bevorzugt zusätzlich durch
das Vorliegen von tert.-C-Atomen gekennzeichnet sind.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die gesät
tigten und tert.-C-enthaltenden Additive (I) zusammen mit Sikkativen
der zuvor definierten Art und Menge eingesetzt werden.
34. Additiv-Gemisch für feste Kunststoffmassen auf Polyolefinbasis, ins
besondere auf Basis Polyethylen und/oder Polypropylen, das als in
ternes Additiv die Verklebbarkeit, Lackierbarkeit oder allgemein die
Haftung auf der Polyolefinoberfläche verbessert und die folgenden
Komponenten enthält (Mengenangaben in Gew.-%, bezogen auf Additiv-
Gemisch):
Additiv I in Mengen von 5 bis 100 Gew.-%
Additiv II in Mengen von 0 bis 80 Gew.-%
Sikkativ in Mengen von 0 bis 20 Gew.-%.
Additiv II in Mengen von 0 bis 80 Gew.-%
Sikkativ in Mengen von 0 bis 20 Gew.-%.
35. Verwendung des Kunststoff-Additivgemisches nach Anspruch 34 zur Ver
besserung der Haftfestigkeit von Reaktiv-Lacken und/oder Reaktiv-
Klebstoffen auf Polyethylen- und/oder Polypropylen-basierten Form
teilen auch ohne zusätzliche chemische und/oder physikalische Vorbe
handlung der zu beschichtenden Kunststoffoberflächen.
36. Verwendung des Kunststoff-Additivgemisches nach Ansprüchen 34 und 35
zur Einstellung von Haftfestigkeiten der auf die Polyolefinoberflä
che aufgetragenen Massen von wenigstens 1,2 N/mm², vorzugsweise von
wenigstens 1,5 bis 1,8 N/mm 2 und insbesondere von wenigstens 2,0
N/mm², wobei weiterhin die Einstellung von Festigkeitswerten ober
halb des Adhäsionsbruches bevorzugt ist.
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