DE19547560C2 - Einrichtung zur körpergebundenen Datenübertragung zwischen zwei Endgeräten - Google Patents
Einrichtung zur körpergebundenen Datenübertragung zwischen zwei EndgerätenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur körpergebun
denen Datenübertragung zwischen zwei Endgeräten nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1.
Ein Beispiel für die Verwendung von Einrichtungen zur Datenüber
tragung zwischen zwei Endgeräten sind Zugangs- und/oder Nut
zungsberechtigungssysteme, bei denen der Zugang zu Räumen, tech
nischen Gegenständen oder Bankkonten oder die Nutzungsberechti
gung einer nutzbaren Einrichtung nur einer oder mehreren be
stimmten Personen möglich sein soll, die hierfür mit einem indi
vidualisierenden Zugangs- oder Nutzungsberechtigungscode ausge
stattet werden, der dann jeweils zum Nachweis der Berechtigung
zu übermitteln ist. Häufig werden für diese Zwecke Datenübertra
gungseinrichtungen mit mechanischer Codedatenübertragung, z. B.
mechanische Schließsysteme, oder drahtloser Codedatenübertra
gung, z. B. unter Verwendung von Magnet- bzw. Chipkarten oder ei
nes Datenaustauschs auf der Basis von Funk- oder Infrarotwellen,
eingesetzt. Ein Problempunkt all dieser Systeme ist bekannterma
ßen ihre mehr oder weniger große Anfälligkeit gegenüber Eingrif
fen durch Unbefugte.
Zur Erhöhung der Systemsicherheit und des Bedienkomfort ist da
her in der Offenlegungsschrift EP 0 109 184 A2 bereits eine Ein
richtung der eingangs genannten Art in Form eines Identifikati
onssystems vorgeschlagen worden. Bei dem dortigen System ist zum
einen ein von einem menschlichen Körper beispielsweise in Form
einer Armbanduhr getragenes erstes Endgerät und zum anderen ein
zweites Endgerät vorgesehen, das einer von einem Benutzer zu ak
tivierenden Einrichtung zugeordnet ist. Das System dient zum
Nachweis der Nutzungsberechtigung eines jeweiligen Nutzers und
ist als Eindrahtleitungssystem ausgelegt. Dazu ist das körperge
tragene Endgerät als ein Sender ausgebildet, in welchem ein Nut
zungsberechtigungscode abgespeichert ist, der als elektrisches
Signal über eine als Einzelelektrode gestaltete Schnittstelle in
den das Endgerät tragenden menschlichen Körper eingekoppelt
wird. Die Schnittstelle des anderen Endgerätes ist von einer
Einzelelektroden-Sensoranordnung gebildet, die ein berührungs
sensitives Schaltelement und parallel dazu einen Verstärker be
inhaltet, der von dem Schaltelement gezielt nur dann aktiviert
gehalten wird, wenn ein Berührkontakt erkannt ist, und der im
aktivierten Zustand das in den Körper eingekoppelte, den Nut
zungsberechtigungscode enthaltende Signal aus demselben auskop
pelt. In Schaltungseinheiten, die dem Verstärker nachgeschaltet
sind, wird das Signal weiterverarbeitet und der enthaltene Nut
zungsberechtigungscode mit einem in diesem Endgerät abgespei
cherten Nutzungsberechtigungscode auf Übereinstimmung vergli
chen, wonach die zugehörige Einrichtung zur Ausübung ihrer be
stimmungsgemäßen Funktion angesteuert wird, wenn eine Überein
stimmung der Nutzungsberechtigungscodes erkannt wird. Ein ähnli
ches System ist in der Offenlegungsschrift JP 61-46639 (A) be
schrieben.
In der Offenlegungsschrift JP 60-250731 (A) ist eine Einrichtung
zur körpergebundenen Datenübertragung zwischen zwei Endgeräten
offenbart, die miteinander über den Körper eines Lebewesens kom
munizieren, wozu an einem Bein des Lebewesens im Knöchelbereich
ein erstes Elektrodenpaar und in einem Muskelbereich eines ande
ren Beins des Lebewesens ein zweites Elektrodenpaar angebracht
ist. Die Endgeräte sind über eine jeweilige Zweidrahtleitung mit
einem zugehörigen Elektrodenpaar verbunden. Das eine Endgerät
beinhaltet einen Trägersignaloszillator, dessen Ausgangssignal
über einen Verstärker in die zugehörige Zweidrahtleitung zum er
sten Elektrodenpaar geführt wird, von wo es über den Körper des
Lebewesens zum zweiten Elektrodenpaar weitergeleitet wird. Von
dort nimmt ein Empfänger des anderen Endgerätes über die zugehö
rige Zweidrahtleitung das Signal auf. Abhängig vom empfangenen
Trägersignal gibt das zweite Endgerät dann ein Ausgangssignal
auf das zweite Elektrodenpaar zur Weiterleitung über den Körper
des Lebewesens.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
einer Einrichtung der eingangs genannten Art zugrunde, die mit
relativ geringem Hardware-Aufwand realisierbar ist, mit relativ
hoher Genauigkeit arbeitet, einen hohen Bedienkomfort bietet und
einen hohen Systemfremdnutzungsschutz ermöglicht.
Dieses Problem wird durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Mit dieser Einrichtung wird eine Zweidraht
leitungsübertragungsstrecke realisiert, bei welcher im Betrieb
der das eine Endgerät tragende Körper eines Lebewesens als die
Übertragungsstrecke schließender elektrischer Vierpol-Übertra
gungskanal fungiert, wobei der entsprechende Körperbereich die
elektrischen Differenzspannungssignale vom einkoppelnden Elek
trodenpaar zum auskoppelnden Elektrodenpaar weiterleitet. Dabei
wird die Übertragungsstrecke jeweils dadurch geschlossen, daß
der das eine, erste Endgerät tragende Benutzer mit geeigneten
Stellen seines Körpers das berührungssensitive Elektrodenpaar
des zweiten Endgerätes berührt, so daß daraufhin dieses Elektro
denpaar die betreffenden Differenzspannungssignale in den Körper
ein- bzw. aus dem Körper auskoppeln kann. In einer vorteilhaften
Verwendungsweise kann beispielsweise das körpergetragene Endge
rät die Form einer Armbanduhr haben, dessen Elektrodenpaar von
zwei am Armband innenseitig gegenüberliegenden Elektroden gebil
det ist, wobei zur Datenübertragung die beiden Elektroden des
anderen Endgerätes mit den Fingerspitzen zweier verschiedener
Finger der Hand des das Armband tragenden Arms zu berühren sind.
Diese körpergebundene Datenübertragungseinrichtung ist weitge
hend abhörsicher, ermöglicht eine problemlose Ortung der jeweils
zugangsberechtigten Person und ist in ihrer Strombelastung für
den Körper des Lebewesens unkritisch in der Anwendung. Die Ein
richtung kann folglich z. B. dazu eingesetzt werden, den Zugang
zu bzw. die Nutzung eines dem zweiten Endgerät zugeordneten Sy
stems an die Bedingung zu koppeln, daß ein mit einem berechti
genden, ersten Endgerät ausgestatteter Benutzer dieses erste
Endgerät an der dafür vorgesehenen Stelle an seinem Körper trägt
und mit geeigneten Stellen seines Körpers das Elektrodenpaar des
zweiten Endgerätes berührt.
Bei Verwendung einer nach Anspruch 2 weitergebildeten Einrich
tung schließt die jeweils berechtigte Person per Hand die Über
tragungsstrecke.
Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 ermöglicht ei
nen bidirektionalen Datenaustausch zwischen den beiden Endgerä
ten, wie er beispielsweise für Zugangs- oder Nutzungsberechti
gungssysteme benötigt wird, bei denen eine Berechtigungscodeprü
fung auf der Basis eines mit bidirektionaler Datenkommunikation
arbeitenden kryptografischen Verfahrens erfolgt.
Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 enthält einen
eingebauten Schutz des das eine Endgerät tragenden Körpers des
betreffenden Lebewesens vor zu hohen elektrischen Strömen, indem
die Stromstärke des in den Körper einzukoppelnden Differenzspan
nungssignals geeignet auf einen vorgebbaren Maximalwert begrenzt
wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Die einzige Figur zeigt ein Blockschaltbild einer Einrichtung
zur körpergebundenen Datenübertragung zwischen zwei Endgeräten.
Ein erstes Endgerät (21) der gezeigten Einrichtung ist bei
spielsweise wie eine Armbanduhr gestaltet und dazu bestimmt, am
Körper, genauer am Handgelenk (22) eines Arms eines Benutzers
getragen zu werden. Das erste Endgerät (21) kann beispielsweise
Teil einer Armbanduhr mit Zusatzfunktionen sein. An der Innen
seite des zugehörigen Armbandes sind zwei sich diametral gegen
überliegende Elektroden (6, 7) des ersten Endgerätes (21) ange
ordnet, die beim Tragen des ersten Endgerätes (21) durch den Be
nutzer an einem (22) seiner Handgelenke an gegenüberliegenden
Stellen auf der Haut des Handgelenks aufliegen. Als Elektroden
(6, 7) eignen sich z. B. Metall- oder Kunststoffelektroden oder
auch kapazitive Elektroden. Das erste Endgerät (21) enthält so
wohl einen Senderteil als auch einen Empfängerteil, die beide an
das zugehörige Elektrodenpaar (6, 7) angeschlossen sind.
Der Senderteil besteht aus einem datenerzeugenden Teil eines Mi
krorechners (1), einem Modulator (8), der die vom Mikrorechner
(1) erzeugten Daten mittels eines gängigen Modulationsverfah
rens, z. B. Amplitudenmodulation oder Frequenzumtastung, auf eine
Trägerfrequenz aufmoduliert, einem nachgeschalteten Verstärker
(9), der die modulierte Trägerfrequenz auf eine Spannung von ca.
0,5 V verstärkt und als Differenzspannungssignal ausgibt, sowie
einen an den Verstärker (9) anschließenden Schalter (10), der
über eine Steuerleitung (23) vom Mikrorechner (1) ansteuerbar
ist und wahlweise das Ausgangssignal vom Verstärker (9) an das
Elektrodenpaar (6, 7) durchläßt oder das Elektrodenpaar (6, 7)
vom Ausgang dieses Verstärkers (9) abkoppelt. Letzteres kann
beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn das Endgerät (21) nicht
im Sendebetrieb, sondern im Empfangsbetrieb arbeitet. Alternativ
ist es natürlich auch möglich, zur Realisierung einer bidirek
tionalen Datenübertragung für die beiden Übertragungsrichtungen
verschiedene Trägerfrequenzen zu verwenden und die Übertragung
im Vollduplexbetrieb in beiden Richtungen gleichzeitig durchzu
führen. Im Verstärker (9) sind des weiteren herkömmliche Mittel
zur Messung der Stromstärke des vom Verstärkerausgang zum zuge
hörigen Elektrodenpaar (6, 7) weitergeleiteten Differenzspan
nungssignals vorgesehen. Über eine Verbindungsleitung (24) zwi
schen Verstärker und Mikrorechner (1) meldet der Verstärker (9)
den Stromstärkewert an den Mikrorechner (1), der seinerseits den
Verstärker (9) über die Verbindungsleitung (24) so steuert, daß
die Stromstärke auf einen vorgebbaren Maximalwert begrenzt
bleibt, der anwendungsfallabhängig nach den Kriterien der biolo
gischen Verträglichkeit und der Übertragungssicherheit derart
gewählt wird, daß eine Gesundheitsgefährdung des Benutzers aus
geschlossen und eine zuverlässige Signalübertragung sicherge
stellt sind. Durch die Stromstärkeregelung kann der Datentrans
fer jeweils optimal an die momentan herrschenden Bedingungen,
z. B. hinsichtlich schwankendem Ein- und/oder Auskopplungswider
stand am Elektrodenpaar (6, 7), angepaßt werden, um stets eine
fehlerfreie Datenübertragung sicherzustellen.
Der Empfängerteil des ersten Endgerätes (21) beinhaltet ein
gangsseitig einen mit dem Elektrodenpaar (6, 7) verbundenen Dif
ferenzverstärker (5), der die über das Elektrodenpaar (6, 7)
eingehende Spannungsdifferenz verstärkt. Der Differenzverstärker
(5), der über eine zugehörige Steuerleitung (25) ebenfalls vom
Mikrorechner (1) steuerbar ist, beinhaltet eine Bandbegrenzung
zu tiefen Frequenzen hin sowie eine hohe Gleichtaktunterdrüc
kung, wodurch zusammen mit einem nachgeschalteten Filter (4)
eine gewünschte, ausreichende Störunterdrückung erzielt wird.
Das solchermaßen gefilterte Signal wird einem Demodulator (3)
zugeführt, der die Trägerfrequenz abtrennt und das verbleibende
Signal einem Komparator (2) zuführt. Der Komparator (2) erzeugt
daraus jeweils einen bestimmten Spannungspegel, was die zu über
tragende Dateninformation darstellt, die vom Komparator (2) an
den Mikrorechner (1) weitergegeben wird. Der Mikrorechner (1)
wertet die ankommenden Daten geeignet aus und führt gegebenen
falls zugehörige Funktionen durch. So kann je nach Anwendungs
zweck das erste Endgerät (21) beispielsweise eine alphanumeri
sche Anzeigeneinheit aufweisen, die vom Mikrorechner (1) mit ei
nem angedeuteten Ausgangssignal (26) angesteuert wird, z. B. zur
Uhrzeitanzeige und/oder zur Anzeige einer über das Elektroden
paar (6, 7) empfangenen Dateninformation. Selbstverständlich
kann das erste Endgerät (21) bei Bedarf weitere Funktionsele
mente besitzen, wie Eingabetasten etc.
Ein zweites Endgerät (27) der Einrichtung wird im allgemeinen
nicht von dem Benutzer, der das erste Endgerät (21) trägt, ge
tragen, sondern ist beispielsweise einem ansteuerbaren techni
schen System, wie einem Türöffner oder einem anderen Aktor, zu
geordnet. Das zweite Endgerät (27) besitzt einen zu demjenigen
des ersten Endgerätes (21) weitgehend identischen Aufbau, wie
aus den gleichartigen Funktionsblöcken deutlich wird. So besteht
ein Senderteil des zweiten Endgerätes (27) ebenfalls aus einem
datenerzeugenden Mikrorechner (11), einem Modulator (18), einem
Verstärker (19), der zusätzlich über eine Verbindungsleitung
(28) zwecks Stromstärkerückmeldung und Ansteuerung mit dem Mi
krorechner (11) verbunden ist, sowie einen vom Mikrorechner (11)
über eine Steuerleitung (29) ansteuerbaren Schalter (20). Analog
besteht der Empfängerteil wiederum aus einem über eine Steuer
leitung (30) vom Mikrorechner (11) ansteuerbaren Differenzver
stärker (15), einem Filter (14), einem Demodulator (13) und ei
nem Komparator (12), der die aus dem empfangenen Signal extra
hierte Dateninformation an den auswertenden Mikrorechner (11)
abgibt. Der Mikrorechner (11) kann beispielsweise dazu dienen,
über eine Ausgangssteuerleitung (11a) abhängig von der empfan
genen Dateninformation einen zugeordneten Aktor anzusteuern,
z. B. einen elektrischen Türöffner zu betätigen.
Das zweite Endgerät (27) beinhaltet ebenso wie das erste Endge
rät (21) ein Elektrodenpaar (16, 17), an welches der Senderteil
und der Empfängerteil angeschlossen sind. Die Elektroden (16,
17) des zweiten Endgerätes (27) sind dabei als berührungssensi
tive Elemente dergestalt ausgebildet, daß sie bei Berührung mit
jeweiligen Stellen des Körpers des Benutzers ein zu sendendes
Differenzspannungssignal in den angrenzenden Körperbereich ein
koppeln bzw. ein zu empfangendes Differenzspannungssignal an den
betreffenden Körperstellen aus dem Körper des Benutzers auskop
peln können. Wie in der Figur dargestellt, sind die Elektroden
(16, 17) des zweiten Endgeräts (27) im gezeigten Beispiel vor
rangig dazu bestimmt, mit verschiedenen Fingerspitzen derjenigen
Hand des Benutzers berührt zu werden, an deren zugehörigem Hand
gelenk das Elektrodenpaar (6, 7) des vom Benutzer getragenen er
sten Endgerätes (21) angeordnet ist. Sobald die Elektroden (16,
17) des zweiten Endgerätes (27) durch die entsprechenden Körper
stellen des Benutzers berührt werden, vervollständigt der Kör
perbereich zwischen diesen berührenden Körperstellen, d. h. im
gezeigten Beispiel der Bereich zwischen den beiden verwendeten
Fingerspitzen einer Hand einerseits und den beiden Kontaktstel
len des Elektrodenpaars (6, 7) des vom Benutzer getragenen End
gerätes (21) andererseits, die Datenübertragungsstrecke.
Die Gewebe-, Blutgefäß- und Knochenstruktur eines menschlichen
oder auch tierischen Körpers ermöglicht diese Datenübertragungs
funktion, indem sich das Differenzspannungssignal, das vom je
weils sendenden Endgerät über dessen Elektrodenpaar in den Kör
per des Benutzers eingekoppelt wird, lokal über den verbindenden
Körperbereich hinweg mit einer gewissen Abschwächung ausbreitet.
Das abgeschwächte Differenzspannungssignal kann dann vom anderen
Elektrodenpaar aus dem Körper des Benutzers ausgekoppelt werden,
wonach es im nachgeschalteten Empfängerteil wieder verstärkt und
anschließend ausgewertet wird. Im gezeigten Beispiel wird in der
einen Datenübertragungsrichtung das Differenzspannungssignal vom
Elektrodenpaar (6, 7) des ersten Endgerätes (21) in den Körper
des Benutzers an dessen einem Handgelenk eingekoppelt und von
den Elektroden (16, 17) des zweiten Endgerätes (27) bei Berüh
rung desselben mit zwei Fingerspitzen dieser Hand ausgekoppelt.
Die Spannungsdifferenz bei näher benachbarten Fingern, wie Zei
gefinger und Mittelfinger, ist kleiner als bei Verwendung weiter
auseinanderliegender Finger, wie Daumen und kleiner Finger. Das
Signal wird auf dem Ausbreitungsweg zwischen Handgelenk und Fin
gerspitzen um ca. 30 dB abgeschwächt, was für gängige und preis
günstig zu realisierende Übertragungsverfahren keine Schwierig
keiten hinsichtlich zuverlässiger Datenübertragung darstellt.
Die gezeigte Einrichtung kann beispielsweise als Zugangsberech
tigungssystem fungieren, bei dem nur einem oder mehreren dazu
autorisierten Personen ein Zugang zu einem verschließbaren Raum,
z. B. der Zugang zu einem Kraftfahrzeug, möglich sein soll. Jeder
zu autorisierende Benutzer erhält ein ihm zugeordnetes erstes
Endgerät (21), das er an einem Handgelenk tragen kann und das
als eine vom Mikrorechner (1) erzeugbare Dateninformation einen
dort abgespeicherten Berechtigungscode enthält. Der vorhandenen
Schließeinrichtung ist das zweite Endgerät (27) zugeordnet, in
dessen Mikrorechner (11) der oder die autorisierenden Berech
tungscodes abgelegt sind. Die Schließeinrichtung kann folglich
nur von einem autorisierten Benutzer, der sein zugehöriges End
gerät (21) an einem Handgelenk trägt, dadurch betätigt werden,
daß er mit zwei Fingerspitzen der betreffenden Hand das Elektro
denpaar (16, 17) des zweiten Endgerätes (27) berührt, wonach
dieses Elektrodenpaar (16, 17) den vom ersten Endgerät (21) in
die Hand als Differenzspannungssignal eingekoppelte Berechti
gungscodeinformation abzugreifen und an den nachgeschalteten
Empfängerteil weiterzuleiten vermag. Dieser extrahiert die Be
rechtigungscodeinformation aus dem abgegriffenen Differenzspan
nungssignal und leitet sie dem zugehörigen Mikrorechner (11) zu,
der den empfangenen Berechtigungscode auf Übereinstimmung mit
einem der abgelegten Berechtigungscodes prüft und nur bei fest
gestellter Übereinstimmung ein Steuersignal abgibt, mit dem die
Schließvorrichtung betätigt wird.
Ersichtlich gewährleistet diese Art der körpergebundenen Daten
übertragung, bei der eine Hand oder ein anderer Körperteil eines
Lebewesens als elektrischer Vierpol-Übertragungskanal dient, ei
nen in hohem Maße fehlerfreien und abhörsicheren Datentransfer.
Da die Übertragungsstrecke nur bei körperlichem Kontakt des
Elektrodenpaares (16, 17) des zweiten Endgerätes (27) durch den
Körper eines durch Tragen des ersten Endgerätes (21) autorisier
ten Benutzers geschlossen ist, bietet die Einrichtung einen zu
verlässigen Schutz vor Manipulationsversuchen mit drahtlos über
tragenen Signalen. Zudem hat die verwendete Zweidrahtleitungsme
thode Vorteile gegenüber einer Eindrahtleitungsmethode. Denn bei
letzterer, bei welcher der in die Datenübertragungsstrecke ein
gebundene Körperbereich einen elektrischen Zweipol darstellt,
ist über den Stromrückfluß über Masse praktisch der gesamte Kör
per an der Stromleitung beteiligt. Wegen dieses meist kapaziti
ven Rückschlusses ist eine präzise Ortung des Anwenders nur ein
geschränkt möglich, und das Eindrahtleitungssystem ist gegenüber
Abhör- und Störversuchen als weitgehend offen zu bezeichnen. Im
Gegensatz dazu führt die Zweidrahtleitungsmethode der erfin
dungsgemäßen Einrichtung zu einer nur partiellen Strombelastung
des an der Datenübertragung beteiligten Körperbereiches, und das
System ist weitgehend abhörsicher und erlaubt eine präzise An
wenderortung.
Es versteht sich, daß neben den explizit genannten weitere An
wendungsfälle der erfindungsgemäßen Einrichtung überall dort
möglich sind, wo beispielsweise aus Gründen der Übertragungssi
cherheit eine körpergebundene uni- oder bidirektionale Daten
übertragung zweckmäßig ist. Wenn nur eine unidirektionale Daten
kommunikation benötigt wird, kann das eine Endgerät unter Ver
zicht auf einen Empfängerteil als reiner Sender und das andere
Endgerät unter Verzicht auf einen Senderteil als reiner Empfän
ger ausgelegt sein. Neben dem beschriebenen Beispiel einer Hand
als signalübertragendem Körperbereich kann diese Funktion
selbstverständlich bei Bedarf auch von einem anderen Körperbe
reich eines Lebewesens übernommen werden, z. B. von einem Fußbe
reich.
Claims (4)
1. Einrichtung zur körpergebundenen Datenübertragung zwischen
zwei Endgeräten, mit
- 1. einem von einem Körper (22) eines Lebewesens zu tragenden er sten Endgerät (21) mit einer Schnittstelle zur Einkopplung und/oder Auskopplung von über den Körper geleiteten, elektri schen Datensignalen in den bzw. aus dem Körper und
- 2. einem zweiten Endgerät (27) mit einer berührungssensitiven Schnittstelle, über die es bei Berührung derselben durch den das erste Endgerät tragenden Körper vom ersten Endgerät in den Kör per eingekoppelte Datensignale aus diesem auskoppelt und/oder vom ersten Endgerät aus dem Körper auskoppelbare Datensignale in denselben einkoppelt,
- 1. die Schnittstelle des ersten Endgerätes (21) ein erstes Paar von Elektroden (6, 7) zur Positionierung an voneinander beab standeten Stellen des Körpers (22) und die Schnittstelle des zweiten Endgerätes (27) ein zweites Paar von mit zwei voneinan der beabstandeten Stellen des Körpers zu berührenden, berüh rungssensitiven Elektroden (16, 17) aufweisen und
- 2. das jeweils zu übertragende Datensignal als Differenzspan nungssignal vom sendenden Endgerät über sein Elektrodenpaar in den Körper des Lebewesens eingekoppelt und vom empfangenden End gerät als entsprechendes Differenzspannungssignal über sein Elektrodenpaar aus dem Körper ausgekoppelt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Elektroden (6, 7) des ersten Endgerätes (21) zur An
ordnung an voneinander beabstandeten Stellen eines Arms oder
Handgelenks (22) des Lebewesens bestimmt sind und die beiden
Elektroden (16, 17) des zweiten Endgerätes (27) zur Berührung
derselben mit zwei verschiedenen Fingern der zu diesem Arm bzw.
Handgelenk gehörigen Hand bestimmt sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
zur bidirektionalen Datenübertragung zwischen den Endgeräten
(21, 27) jedes der beiden Endgeräte einen Senderteil (1, 8, 9,
10; 11, 18, 19, 20) und einen Empfängerteil (1, 2, 3, 4, 5; 11,
12, 13, 14, 15) beinhaltet, die mit dem zugehörigen Elektroden
paar (6, 7; 16, 17) verbunden sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eines der beiden Endgeräte (21, 27) einen Senderteil
aufweist, der Mittel (1, 9, 24; 11, 19, 28) zur Begrenzung der
Stromstärke des dem zugehörigen Elektrodenpaar (6, 7; 16, 17)
zugeleiteten Differenzspannungssignals auf einen vorgebbaren Ma
ximalwert beinhaltet.
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