DE19606090C2 - Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magnetischer Resonanz - Google Patents
Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magnetischer ResonanzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur funktionellen Bild
gebung mittels magnetischer Resonanz, wobei in einem Grund
magnetfeld zur Gewinnung von Meßdaten je Meßscan zumindest
ein Teilbereich eines Untersuchungsobjektes mit Hochfrequenz
pulsen beaufschlagt wird, wobei anschließend ein Phasenco
diergradient und Read-Out-Gradient mit Teilpulsen wechselnder
Polarität eingeschaltet werden, wobei ein unter jedem Teil
puls des Read-Out-Gradienten entstehendes Kernresonanzsignal
abgetastet wird und wobei die so gewonnenen Abtastwerte für
jeden Teilpuls in eine Zeile einer Rohdatenmatrix eingetragen
werden, wobei die Richtung der Eintragung entsprechend der
jeweiligen Polarität der Teilpulse variiert und N Rohdaten
zeilen gewonnen werden und wobei aus der Rohdatenmatrix durch
mindestens zweidimensionale Fourier-Transformation eine Bild
datenmatrix mit N Zeilen gewonnen wird.
Ein derartiges Verfahren, allerdings ohne explizierte Angaben
zur Bildung der Rohdatenmatrix, ist aus DE 44 32 570 A1
bekannt.
Bei der funktionellen Bildgebung mit MR werden nach neurona
ler Aktivierung funktioneller Gehirnareale kleine Signalände
rungen in T2*-gewichteten Sequenzen, wie z. B. EPI- oder FLASH
mit langen Echozeiten TE beobachtet. Derartige Stimulations
experimente werden z. B. mit visueller oder motorischer Stimu
lation oder aufgrund von kognitiven Aufgaben durchgeführt.
Dabei spielen sowohl der BOLD-Effekt (lokale Sauerstoff-
Konzentrationsänderungen im Kapillar-, Venolen- und Venenbe
reich) sowie Änderungen im lokalen Blutfluß eine Rolle. Nach
den derzeitigen Erkenntnissen ist dabei der BOLD-Effekt domi
nierend. Dieser bewirkt eine lokale Suszeptibilitätsänderung
und damit über unterschiedliche Dephasierung des lokalen
Spinsystems die beobachteten Signaländerungen.
Ein Problem der funktionellen Bildgebung besteht darin, zum
einen die relativ geringen Signaländerungen überhaupt zu er
fassen und zum anderen von anderen Signaländerungen, bei
spielsweise hervorgerufen durch Bewegungen und Fluß, zu sepa
rieren. Zur Separation von anderen Signaländerungen wurde in
dem Artikel P. A. Bandettini et al. "Processing Strategies for
Time-Course Data Sets in Functional MRI of the Human Brain",
Magnetic Resonance in Medicine, 30, Seiten 161-173 (1993),
unter anderem vorgeschlagen, für jedes Pixel einen Korrelati
onskoeffizienten zwischen der Stimulationsfunktion und dem
erhaltenen zeitlichen Signalverlauf zu berechnen. Als Stimu
lationsfunktion werden dabei periodisch wiederholte, durch
Pausen getrennte Stimulationen verwendet. Periodische Stimu
lationsfunktionen haben jedoch mehrere Nachteile:
Periodische Störprozesse (z. B. Herzschlag, Atmung) können nicht vom Aktivitätssignal getrennt werden und erscheinen als "physiologisches Rauschen". Prozesse, die eine Verzögerung von ganzzahligen Vielfachen der Wiederholungsperiode zeigen, können ebenfalls nicht richtig erkannt werden.
Periodische Störprozesse (z. B. Herzschlag, Atmung) können nicht vom Aktivitätssignal getrennt werden und erscheinen als "physiologisches Rauschen". Prozesse, die eine Verzögerung von ganzzahligen Vielfachen der Wiederholungsperiode zeigen, können ebenfalls nicht richtig erkannt werden.
Weiter besitzen periodische Stimulationsfunktionen ein un
gleichmäßiges Frequenzspektrum. Gewisse spektrale Komponenten
werden demnach durch die Stimulation nur schwach oder nicht
angeregt. Dies führt einen systematischen Fehler in die Sy
stemidentifikation, d. h. die Bestimmung der Parameter eines
mathematischen Modells, ein.
Zur Lösung dieses Problems wurde
die Anwendung nicht periodischer Stimulations
funktionen vorgeschlagen. Aktivitätsänderungen im Patienten
werden durch zeitliche Korrelation der so gewonnenen Informa
tionen mit der Stimulationsfunktion nachgewiesen.
Es ist bekannt, daß bei Pulssequenz mit wechselnden Auslese
gradienten, insbesondere bei der EPI-Sequenz, sogenannte
N/2-Geisterbilder auftreten. Diese N/2-Geisterbilder werden im
allgemeinen durch eine Bildnachverarbeitung korrigiert. Ein
derartiges Korrekturverfahren ist beispielsweise in der
DE 40 05 675 A1 beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, zur Feststellung funktioneller
Aktivitäten ein einfaches und zuverlässiges Auswertekriterium
zu verwenden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor einer
Stimulation des Untersuchungsobjekts eine erste Bilddatenma
trix (BD) und nach einer Stimulation des Untersuchungsobjekts
eine zweite Bilddatenmatrix (BD′) gewonnen wird, daß in der
zweiten Bilddatenmatrix (BD′) eine Gruppe von jeweils zwei
Pixeln im Abstand von N/2 Zeilen auf die Koinzidenz von ge
genläufigen Signaländerungen gegenüber entsprechenden Pixeln
in der ersten Bilddatenmatrix (BD) überprüft wird und daß Pi
xel gefundener Koinzidenzen als funktionelle Aktivität bewer
tet werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird eine funktionelle
Aktivität nur bezüglich derjenigen Pixel festgestellt, bei
denen eine Signalerhöhung in einem zentralen Objektbereich
mit einer Signalschwächung im um N/2 Zeilen versetzten
Geist-Bereich koinzidiert. Die mit einer funktionellen Aktivität
verbundene Suszeptibilitätsänderung wird bei Blut zu einer
Signalerhöhung im eigentlichen Objektbereich und zu einer Si
gnalschwächung des "Geistersignals" führen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Fig. 1 bis 12 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 bis 4 eine typische Pulssequenz nach dem EPI-Ver
fahren
Fig. 5 schematisch eine Rohdatenmatrix
Fig. 6 schematisch eine Bilddatenmatrix
Fig. 7 und 8 die Echopositionen innerhalb der Pulsse
quenz,
Fig. 9 und 10 schematisch ein Geisterbild
Fig. 11 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens und
Fig. 12 schematisch eine Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit allen Pulssequenzen
anwendbar, bei denen die Kernresonanzsignale unter Auslese
gradienten wechselnden Vorzeichens ausgelesen werden. Im fol
genden wird ein Ausführungsbeispiel anhand des EPI-(Echo
Planar Imaging-)Verfahrens erläutert. Eine genaue Beschrei
bung des EPI-Verfahrens findet sich in der DE-27 55 956 C2.
Gemäß Fig. 1 wird beim beispielhaft dargestellten EPI-Ver
fahren unter der Einwirkung eines Schichtselektionsgradienten
SS1 ein 90°-HF-Puls RF1 eingestrahlt, der aufgrund des
Schichtselektionsgradienten SS1 nur eine ausgewählte Schicht
des Untersuchungsobjektes anregt.
Nach der Anregung werden gemäß Fig. 2 Vorphasiergradienten
GPC1 in Phasencodierrichtung und gemäß Fig. 3 Vorphasiergra
dienten GRO1 in Ausleserichtung eingeschaltet. Darauf folgt
ein 180°-Hochfrequenzpuls RF2, der aufgrund eines gleichzei
tig eingeschalteten Schichtselektionsgradienten SS2 wieder
nur die ausgewählte Schicht des Untersuchungsobjektes anregt.
Schließlich wird ein Auslesegradient GRO2 eingeschaltet, der
aus Einzelpulsen alternierender Polarität zusammengesetzt
ist. Durch die alternierende Polarität wird das entstehende
Kernresonanzsignal jedes Mal dephasiert und dann wieder re
phasiert, so daß der in Fig. 4 dargestellte Signalverlauf S
entsteht. Die einzelnen Signale werden in einem festen Zeit
raster abgetastet, digitalisiert und die so gewonnenen Meß
werte je Signal in eine Zeile einer Rohdatenmatrix eingetra
gen, wie sie schematisch in Fig. 5 dargestellt ist. Die Roh
datenmatrix M kann man als Meßdatenraum, bei dem im Ausfüh
rungsbeispiel vorliegenden zweidimensionalen Fall als Meßda
tenebene betrachten. Dieser Meßdatenraum wird in der Kern
spintomographie im allgemeinen als "k-Raum" bezeichnet.
Während der Auslesephase wird ferner gemäß Fig. 2 ein Pha
sencodiergradient GPC2 in Phasencodierrichtung mit konstanter
Polarität eingeschaltet. Anstelle des in Fig. 2 dargestell
ten kontinuierlichen Phasencodiergradienten GPC können auch
Einzelpulse des Phasencodiergradienten vor den Einzelpulsen
des Auslesegradienten GRO2 eingesetzt werden. Bei dieser
Pulssequenz bewirkt der Auslesegradient GRO2 eine Frequenzco
dierung des Signals S in Ausleserichtung. Der Phasencodier
gradient GPC bewirkt eine Phasencodierung in Phasencodier
richtung, wobei für die Phasenlage der Kernspins das jeweili
ge Zeitintegral des Gradienten GPC maßgeblich ist. Die Ausle
segradienten GRO, Phasencodiergradient GPC und Schichtselekti
onsgradienten GSS stehen senkrecht aufeinander, z. B. in den
Richtungen x, y, z eine kartesischen Koordinatensystems.
Die für die Bilderzeugung notwendige Information über die
räumliche Herkunft der Signalbeiträge S ist in den Phasenfak
toren codiert, wobei zwischen dem Ortsraum (also dem Bild)
und dem k-Raum mathematisch der Zusammenhang über eine zwei
dimensionale Fourier-Transformation besteht. Es gilt:
Dabei gelten folgende Definitionen:
ρ(x,y) = Kernspindichte am Ort x,y gyromagnetisches Verhältnis
γ = gyromagnetisches Verhältnis
Gx(t′) = Momentanwert des Auslesegradienten GRO
Gy(t′) = Momentanwert des Phasencodiergradienten GPC.
γ = gyromagnetisches Verhältnis
Gx(t′) = Momentanwert des Auslesegradienten GRO
Gy(t′) = Momentanwert des Phasencodiergradienten GPC.
Dabei wird jeweils vorausgesetzt, daß der Auslesegradient GRO
in x-Richtung und der Phasencodiergradient GPC in y-Richtung
eines kartesischen Koordinatensystems liegt.
Das Signal S wird als komplexe Größe durch phasenempfindliche
Demodulation gemessen. Das so gewonnene analoge Signal wird
in einem Zeitraster abgetastet, die Abtastwerte werden digi
talisiert und je Einzelpuls des Auslesegradienten GRO in eine
Zeile einer in Fig. 5 dargestellten Rohdatenmatrix RD einge
tragen. Unter jedem Einzelpuls des Auslesegradienten GRO wer
den N komplexe Werte S (i, j) ausgelesen. Dabei bezeichnet i
den Zeilenindex, j den Spaltenindex in der Rohdatenmatrix M.
Nach jeder Anregung folgen N Einzelpulse des Auslesegradien
ten GRO, so daß die Meßmatrix N Zeilen enthält. Insgesamt
liegt eine N×N Matrix vor.
Da die Polarität des Gradienten GRO alterniert, werden die
Meßwerte ebenfalls alternierend zunächst mit steigenden j-
(Spaltenindex-)Werten und in der nächsten Zeile mit fallenden
j-Werten in die Rohdatenmatrix eingefügt. Aus der Rohdatenma
trix kann mittels einer zweidimensionalen Fourier-Transfor
mation eine Bilddatenmatrix BD berechnet werden. Das dazu üb
licherweise angewandte Verfahren ist in der DE-27 55 956 C2
näher erläutert. Die Richtung der Eintragung ist in Fig. 5
durch Pfeile schematisch angedeutet.
Wenn nun die positiven Teilpulse des Auslesegradienten GR2
etwas von den negativen Teilpulsen verschieden sind, entste
hen sogenannte N/2-Geister. Dabei wird - wie in Fig. 6 dar
gestellt - ein abzubildendes Objekt, beispielsweise ein Kreis
A, in der N×N Bilddatenmatrix BD um N/2 Punkte verschoben
nochmals abgebildet. Pixel, die dabei über dem oberen Rand
liegen würden, werden vom unteren Rand her eingeschoben. In
Fig. 6 bist das entstehende Geisterbild mit A′, A′′ bezeich
net. Eine Entstehungsursache wird nachfolgend anhand der
Fig. 7 und 8 näher erläutert.
Wenn die Gradientenzeitflächen positiver und negativer Teil
pulse des Auslesegradienten GRO völlig gleich sind, entstehen
die entsprechenden Kernresonanzsignale S1, S2 genau in der
Mitte des mit dem jeweiligen Teilpuls synchronisierten Abta
stintervalls. Anders ausgedrückt kommen die Signale S1, S2 in
die Mitte der Rohdatenmatrix M zu liegen und sind somit in
den Zeilen untereinander angeordnet.
Wenn jedoch die Gradientenzeitflächen der positiven und nega
tiven Teilpulse des Auslesegradienten GRO unterschiedlich
sind, so werden die einzelnen Echos S1 und S2 gegeneinander
verschoben. Dies kann z. B. - wie in Fig. 8 dargestellt -
durch Magnetfeldinhomogenitäten auftreten, die dem Grundma
gnetfeld und dem Auslesegradienten GRO überlagert sind. Die
Rephasierungsbedingung, daß nämlich das Gradientenzeitinte
gral Null wird, ist in dem in Fig. 8 dargestellten Fall ei
ner negativen Überlagerung für das unter einem positiven
Teilpuls ausgelesene Kernresonanzsignal S1 früher, für das
unter dem negativen Teilpuls ausgelesene Kernresonanzsignal
S2 später erfüllt. In Fig. 5 sind schematisch die sich dar
aus ergebenden Positionen der Kernresonanzsignale S1, S2 in
der Rohdatenmatrix RD dargestellt.
Aufgrund der Gesetzmäßigkeiten der Fourier-Transformation
führt die von Zeile zu Zeile wechselnde Position der Kernre
sonanzsignale dazu, daß zusätzlich zum eigentlichen, richtig
positionierten Bild des Objektes ein zusätzliches, um N/2
Zeilen verschobenes Bild, nämlich das oben bereits erläuterte
N/2-Geisterbild, entsteht.
Der beschriebene Effekt von Geisterbildern tritt nicht nur
bei Grundfeld-Inhomogenitäten aufgrund von nicht idealen Ma
gnetsystemen, z. B. durch eine schlechte Shimmung des Magneten
auf, sondern auch durch Suszeptibilitätseffekte. Weniger oxy
geniertes Blut weist paramagnetische Eigenschaften mit ent
sprechendem suszeptibilitätsbedingten Feldstörungen und ent
sprechenden Geisterbildern auf. Bei einem aktivitätsbedingten
Anstieg der Blutoxygenierung wird das intravaskuläre Desoxy
hämoglobin verringert. Damit werden die Suszeptibilitätsarte
fakte und somit auch die Signalintensität des zugehörigen
Geisterbildes verringert.
Dieser Effekt wird nun bei der vorliegenden Erfindung ausge
nutzt, um lokale Sauerstoffkonzentrations-Änderungen und da
mit Gehirnfunktionen zu bestimmen. Während man bisher stets
versucht hat, Geisterbilder als Störfaktoren zu eliminieren,
werden diese nun zur funktionellen Bildgebung herangezogen.
Dabei werden unkorrigierte Bilder, nach Pixeln (bzw. Gruppen
von Pixeln) durchsucht, die in Phasencodierung um N/2 Zeilen
auseinander liegen. Diese Pixel (bzw. Gruppe von Pixeln) wird
paarweise danach untersucht, ob eine Signaländerung im Ob
jektbild mit einer gegenläufigen Signaländerung im zugehöri
gen Geisterbild, also in den um N/2 versetzten Pixeln, zusam
menfällt. Da, wie erläutert, Gehirnaktivitäten zu einer Ver
ringerung der Intensität bei den Geisterbildern führt, werden
vorzugsweise diejenigen Pixel ausgewählt, bei denen einem An
stieg der Signalintensität eines Pixels im Objektbild ein Ab
fall des zugeordneten Pixels im Geisterbild gegenübersteht.
Das Verhältnis der Signalintensität von Geisterbild IG zu Ob
jektbild IS ist bei einer Resonanzverschiebung Δf bei einer
Single-Shot-EPI-Sequenz vor allem vom Echo-Echoabstand ΔTE
abhängig:
IG/IS = tan (π·ΔTE·Δf)
Dabei ist IG die Intensität eines betrachteten Pixels/Pixel
gruppe im Geisterbereich, IS die Intensität im entsprechenden
Objektbereich. Bei einer Änderung der Blutsauerstoff-Konzen
tration von 60% nach 70% wird die Resonanzfrequenz um etwa
3 Hz verschoben. Bei einem Echo-Echoabstand ΔTE von 2 ins er
gibt sich damit eine Änderung des Verhältnisses der genannten
Signalintensitäten von 2%. Der absolute Signalunterschied
ist somit relativ klein, durch die oben erläuterte Vorausset
zung der Koinzidenz gegenläufiger Signaländerungen ist die
Wahrscheinlichkeit zum Auffinden lokaler Feldänderungen je
doch hoch.
Besonders wichtig ist, daß bei diesem Meßprinzip im Gegensatz
zu herkömmlichen Verfahren keine Verfälschungen durch Blut
fluß auftreten. Durch das Koinzidenzkriterium werden Si
gnaländerungen durch Inflow-Effekte sauber von aktivitätsbe
dingten Änderungen der Sauerstoffkonzentration separierbar.
Die Signaländerung im Bild wird nachfolgend anhand der sche
matischen Darstellung nach den Fig. 9 und 10 verdeutlicht.
Fig. 9 sei das Bild vor der Aktivierung. Dabei ist A wieder
um der Objektbereich, also z. B. ein Schnitt durch das Gehirn,
A′ und A′′ stellen das Geisterbild dar, das vom oberen Rand
nach unten umgefaltet ist. Der Punkt P1 im Objektbereich A
entspricht dem um N/2 Zeilen versetzten Punkt P2 im Geister
bild A′. Wenn nun beispielsweise in Punkt P1 eine funktionel
le Aktivität auftritt, so erhöht sich die Signalintensität
aus den oben erläuterten Gründen in diesem Punkt. Gleichzei
tig wird die Intensität in Punkt P2 kleiner. Fig. 10 soll
das Bild nach einer Stimulierung des Patienten darstellen,
die zu einer funktionellen Aktivität z. B. im Punkt P1 führt.
Es unterscheidet sich vom Bild nach Fig. 9 dadurch, daß ein
Anstieg der Signalintensität in Punkt 1 mit einer Verringe
rung der Signalintensität in Punkt 2 korreliert. Dieses kann
als zuverlässiges Kriterium für eine funktionelle Aktivität
in Punkt P1 gewertet werden. Selbstverständlich werden auch
alle anderen Bildpunkte auf die Korrelation von gegenläufigen
Signaländerungen im Objektbereich und im Geisterbild über
wacht, so daß man für all diese Punkte die funktionelle Akti
vität nach einer Stimulation erhält.
In Fig. 11 ist zusammenfassend ein Blockdiagramm des Verfah
rens dargestellt. In einem ersten Schritt erfolgt zunächst
eine Messung eines Objektbereiches, beispielsweise einer
Schicht im Gehirn ohne Stimulation. Aus den damit gewonnenen
Rohdaten wird eine erste Bildmatrix erstellt. Anschließend
wird eine Stimulation durchgeführt und dasselbe Objekt noch
mals gemessen. Aus dieser Messung erhält man nach Bildrekon
struktion eine zweite Bildmatrix. Aus den beiden Bildmatrizen
erhält man durch Bestimmung der Koinzidenz gegenläufiger Än
derungen in um N/2 Zeilen versetzten Pixeln die funktionelle
Aktivität im betrachteten Objektbereich.
Eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens ist schema
tisch in Fig. 12 dargestellt. Ein Patient 1 liegt in einem
herkömmlichen Kernspintomographiegerät 2, wie es z. B. von der
Firma Siemens unter der Bezeichnung MAGNETOM angeboten wird.
Im Kernspintomographiegerät ist eine Stimulationseinheit 3
vorgesehen, die von einem Impulsgeber 5 angesteuert wird. Von
der Stimulationseinheit 3 können z. B. bei Ansteuerung durch
den Impulsgeber 5 Lichtblitze ausgesandt werden. Mit der
Bildrecheneinheit 4 werden die oben erläuterten Bilddatensät
ze vor und nach der Stimulation erstellt und gegebenenfalls
auf einem Monitor 8 abgebildet. Mit einer Koinzidenzrechen
einheit 6 wird die Koinzidenz gegenläufiger Signaländerungen
in zwei um N/2 Zeilen versetzten Pixeln der beiden Bildmatri
zen festgestellt. Die damit erfaßte örtlich lokalisierte Ge
hirnaktivität wird ebenfalls auf dem Monitor 8 dargestellt.
Die Bildrecheneinheit 4, die Koinzidenzrecheneinheit 6 und
der Impulsgeber 5 werden von einer Steuereinheit 7 angesteu
ert.
Claims (2)
1. Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magneti
scher Resonanz, wobei in einem Grundmagnetfeld zur Gewinnung
von Meßdaten je Meß-Scan zumindest ein Teilbereich eines Un
tersuchungsobjektes mit HF-Pulsen beaufschlagt wird, wobei
anschließend ein Phasencodiergradient (GP) und Read-Out-Gra
dienten (GR) mit Teilpulsen wechselnder Polarität eingeschal
tet werden, wobei ein unter jedem Teilpuls des Read-Out-Gra
dienten (GR) entstehendes Kernresonanzsignal (S) abgetastet
wird und wobei die so gewonnenen Abtastwerte für jeden Teil
puls in eine Zeile (i) einer Rohdatenmatrix (RD) eingetragen
werden, wobei die Richtung der Eintragung entsprechend der
jeweiligen Polarität der Teilpulse variiert und N Rohdaten
zeilen gewonnen werden und wobei aus der Rohdatenmatrix (RD)
durch mindestens zweidimensionale Fourier-Transformation eine
Bilddatenmatrix (BD) mit N Zeilen gewonnen wird, da
durch gekennzeichnet, daß vor einer
Stimulation des Untersuchungsobjekts eine erste Bilddatenma
trix (BD) und nach einer Stimulation des Untersuchungsobjekts
eine zweite Bilddatenmatrix (BD′) gewonnen wird, daß in der
zweiten Bilddatenmatrix (BD′) eine Gruppe von jeweils zwei
Pixeln im Abstand von N/2 Zeilen auf die Koinzidenz von ge
genläufigen Signaländerungen gegenüber entsprechenden Pixeln
in der ersten Bilddatenmatrix (BD) überprüft wird und daß Pi
xel gefundener Koinzidenzen als funktionelle Aktivität bewer
tet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine funktionelle Aktivität
nur bezüglich derjenigen Pixel festgestellt wird, bei denen
eine Signal-Erhöhung in einem zentralen Objektbereich mit ei
ner Signalschwächung im um N/2 Zeilen versetzten Geist-Be
reich koinzidiert.
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1997
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- 1997-02-17 JP JP9030995A patent/JPH09220213A/ja not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
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