DE19606090C2 - Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magnetischer Resonanz - Google Patents

Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magnetischer Resonanz

Info

Publication number
DE19606090C2
DE19606090C2 DE19606090A DE19606090A DE19606090C2 DE 19606090 C2 DE19606090 C2 DE 19606090C2 DE 19606090 A DE19606090 A DE 19606090A DE 19606090 A DE19606090 A DE 19606090A DE 19606090 C2 DE19606090 C2 DE 19606090C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
data matrix
signal
image data
lines
partial
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19606090A
Other languages
English (en)
Other versions
DE19606090A1 (de
Inventor
Edgar Dipl Phys Mueller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DE19606090A priority Critical patent/DE19606090C2/de
Priority to US08/783,892 priority patent/US5732702A/en
Priority to JP9030995A priority patent/JPH09220213A/ja
Publication of DE19606090A1 publication Critical patent/DE19606090A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19606090C2 publication Critical patent/DE19606090C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R33/00Arrangements or instruments for measuring magnetic variables
    • G01R33/20Arrangements or instruments for measuring magnetic variables involving magnetic resonance
    • G01R33/44Arrangements or instruments for measuring magnetic variables involving magnetic resonance using nuclear magnetic resonance [NMR]
    • G01R33/48NMR imaging systems
    • G01R33/4806Functional imaging of brain activation

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur funktionellen Bild­ gebung mittels magnetischer Resonanz, wobei in einem Grund­ magnetfeld zur Gewinnung von Meßdaten je Meßscan zumindest ein Teilbereich eines Untersuchungsobjektes mit Hochfrequenz­ pulsen beaufschlagt wird, wobei anschließend ein Phasenco­ diergradient und Read-Out-Gradient mit Teilpulsen wechselnder Polarität eingeschaltet werden, wobei ein unter jedem Teil­ puls des Read-Out-Gradienten entstehendes Kernresonanzsignal abgetastet wird und wobei die so gewonnenen Abtastwerte für jeden Teilpuls in eine Zeile einer Rohdatenmatrix eingetragen werden, wobei die Richtung der Eintragung entsprechend der jeweiligen Polarität der Teilpulse variiert und N Rohdaten­ zeilen gewonnen werden und wobei aus der Rohdatenmatrix durch mindestens zweidimensionale Fourier-Transformation eine Bild­ datenmatrix mit N Zeilen gewonnen wird.
Ein derartiges Verfahren, allerdings ohne explizierte Angaben zur Bildung der Rohdatenmatrix, ist aus DE 44 32 570 A1 bekannt.
Bei der funktionellen Bildgebung mit MR werden nach neurona­ ler Aktivierung funktioneller Gehirnareale kleine Signalände­ rungen in T2*-gewichteten Sequenzen, wie z. B. EPI- oder FLASH mit langen Echozeiten TE beobachtet. Derartige Stimulations­ experimente werden z. B. mit visueller oder motorischer Stimu­ lation oder aufgrund von kognitiven Aufgaben durchgeführt. Dabei spielen sowohl der BOLD-Effekt (lokale Sauerstoff- Konzentrationsänderungen im Kapillar-, Venolen- und Venenbe­ reich) sowie Änderungen im lokalen Blutfluß eine Rolle. Nach den derzeitigen Erkenntnissen ist dabei der BOLD-Effekt domi­ nierend. Dieser bewirkt eine lokale Suszeptibilitätsänderung und damit über unterschiedliche Dephasierung des lokalen Spinsystems die beobachteten Signaländerungen.
Ein Problem der funktionellen Bildgebung besteht darin, zum einen die relativ geringen Signaländerungen überhaupt zu er­ fassen und zum anderen von anderen Signaländerungen, bei­ spielsweise hervorgerufen durch Bewegungen und Fluß, zu sepa­ rieren. Zur Separation von anderen Signaländerungen wurde in dem Artikel P. A. Bandettini et al. "Processing Strategies for Time-Course Data Sets in Functional MRI of the Human Brain", Magnetic Resonance in Medicine, 30, Seiten 161-173 (1993), unter anderem vorgeschlagen, für jedes Pixel einen Korrelati­ onskoeffizienten zwischen der Stimulationsfunktion und dem erhaltenen zeitlichen Signalverlauf zu berechnen. Als Stimu­ lationsfunktion werden dabei periodisch wiederholte, durch Pausen getrennte Stimulationen verwendet. Periodische Stimu­ lationsfunktionen haben jedoch mehrere Nachteile:
Periodische Störprozesse (z. B. Herzschlag, Atmung) können nicht vom Aktivitätssignal getrennt werden und erscheinen als "physiologisches Rauschen". Prozesse, die eine Verzögerung von ganzzahligen Vielfachen der Wiederholungsperiode zeigen, können ebenfalls nicht richtig erkannt werden.
Weiter besitzen periodische Stimulationsfunktionen ein un­ gleichmäßiges Frequenzspektrum. Gewisse spektrale Komponenten werden demnach durch die Stimulation nur schwach oder nicht angeregt. Dies führt einen systematischen Fehler in die Sy­ stemidentifikation, d. h. die Bestimmung der Parameter eines mathematischen Modells, ein.
Zur Lösung dieses Problems wurde die Anwendung nicht periodischer Stimulations­ funktionen vorgeschlagen. Aktivitätsänderungen im Patienten werden durch zeitliche Korrelation der so gewonnenen Informa­ tionen mit der Stimulationsfunktion nachgewiesen.
Es ist bekannt, daß bei Pulssequenz mit wechselnden Auslese­ gradienten, insbesondere bei der EPI-Sequenz, sogenannte N/2-Geisterbilder auftreten. Diese N/2-Geisterbilder werden im allgemeinen durch eine Bildnachverarbeitung korrigiert. Ein derartiges Korrekturverfahren ist beispielsweise in der DE 40 05 675 A1 beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, zur Feststellung funktioneller Aktivitäten ein einfaches und zuverlässiges Auswertekriterium zu verwenden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor einer Stimulation des Untersuchungsobjekts eine erste Bilddatenma­ trix (BD) und nach einer Stimulation des Untersuchungsobjekts eine zweite Bilddatenmatrix (BD′) gewonnen wird, daß in der zweiten Bilddatenmatrix (BD′) eine Gruppe von jeweils zwei Pixeln im Abstand von N/2 Zeilen auf die Koinzidenz von ge­ genläufigen Signaländerungen gegenüber entsprechenden Pixeln in der ersten Bilddatenmatrix (BD) überprüft wird und daß Pi­ xel gefundener Koinzidenzen als funktionelle Aktivität bewer­ tet werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird eine funktionelle Aktivität nur bezüglich derjenigen Pixel festgestellt, bei denen eine Signalerhöhung in einem zentralen Objektbereich mit einer Signalschwächung im um N/2 Zeilen versetzten Geist-Bereich koinzidiert. Die mit einer funktionellen Aktivität verbundene Suszeptibilitätsänderung wird bei Blut zu einer Signalerhöhung im eigentlichen Objektbereich und zu einer Si­ gnalschwächung des "Geistersignals" führen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 12 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 bis 4 eine typische Pulssequenz nach dem EPI-Ver­ fahren
Fig. 5 schematisch eine Rohdatenmatrix
Fig. 6 schematisch eine Bilddatenmatrix
Fig. 7 und 8 die Echopositionen innerhalb der Pulsse­ quenz,
Fig. 9 und 10 schematisch ein Geisterbild
Fig. 11 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens und
Fig. 12 schematisch eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit allen Pulssequenzen anwendbar, bei denen die Kernresonanzsignale unter Auslese­ gradienten wechselnden Vorzeichens ausgelesen werden. Im fol­ genden wird ein Ausführungsbeispiel anhand des EPI-(Echo Planar Imaging-)Verfahrens erläutert. Eine genaue Beschrei­ bung des EPI-Verfahrens findet sich in der DE-27 55 956 C2.
Gemäß Fig. 1 wird beim beispielhaft dargestellten EPI-Ver­ fahren unter der Einwirkung eines Schichtselektionsgradienten SS1 ein 90°-HF-Puls RF1 eingestrahlt, der aufgrund des Schichtselektionsgradienten SS1 nur eine ausgewählte Schicht des Untersuchungsobjektes anregt.
Nach der Anregung werden gemäß Fig. 2 Vorphasiergradienten GPC1 in Phasencodierrichtung und gemäß Fig. 3 Vorphasiergra­ dienten GRO1 in Ausleserichtung eingeschaltet. Darauf folgt ein 180°-Hochfrequenzpuls RF2, der aufgrund eines gleichzei­ tig eingeschalteten Schichtselektionsgradienten SS2 wieder nur die ausgewählte Schicht des Untersuchungsobjektes anregt. Schließlich wird ein Auslesegradient GRO2 eingeschaltet, der aus Einzelpulsen alternierender Polarität zusammengesetzt ist. Durch die alternierende Polarität wird das entstehende Kernresonanzsignal jedes Mal dephasiert und dann wieder re­ phasiert, so daß der in Fig. 4 dargestellte Signalverlauf S entsteht. Die einzelnen Signale werden in einem festen Zeit­ raster abgetastet, digitalisiert und die so gewonnenen Meß­ werte je Signal in eine Zeile einer Rohdatenmatrix eingetra­ gen, wie sie schematisch in Fig. 5 dargestellt ist. Die Roh­ datenmatrix M kann man als Meßdatenraum, bei dem im Ausfüh­ rungsbeispiel vorliegenden zweidimensionalen Fall als Meßda­ tenebene betrachten. Dieser Meßdatenraum wird in der Kern­ spintomographie im allgemeinen als "k-Raum" bezeichnet.
Während der Auslesephase wird ferner gemäß Fig. 2 ein Pha­ sencodiergradient GPC2 in Phasencodierrichtung mit konstanter Polarität eingeschaltet. Anstelle des in Fig. 2 dargestell­ ten kontinuierlichen Phasencodiergradienten GPC können auch Einzelpulse des Phasencodiergradienten vor den Einzelpulsen des Auslesegradienten GRO2 eingesetzt werden. Bei dieser Pulssequenz bewirkt der Auslesegradient GRO2 eine Frequenzco­ dierung des Signals S in Ausleserichtung. Der Phasencodier­ gradient GPC bewirkt eine Phasencodierung in Phasencodier­ richtung, wobei für die Phasenlage der Kernspins das jeweili­ ge Zeitintegral des Gradienten GPC maßgeblich ist. Die Ausle­ segradienten GRO, Phasencodiergradient GPC und Schichtselekti­ onsgradienten GSS stehen senkrecht aufeinander, z. B. in den Richtungen x, y, z eine kartesischen Koordinatensystems.
Die für die Bilderzeugung notwendige Information über die räumliche Herkunft der Signalbeiträge S ist in den Phasenfak­ toren codiert, wobei zwischen dem Ortsraum (also dem Bild) und dem k-Raum mathematisch der Zusammenhang über eine zwei­ dimensionale Fourier-Transformation besteht. Es gilt:
Dabei gelten folgende Definitionen:
ρ(x,y) = Kernspindichte am Ort x,y gyromagnetisches Verhältnis
γ = gyromagnetisches Verhältnis
Gx(t′) = Momentanwert des Auslesegradienten GRO
Gy(t′) = Momentanwert des Phasencodiergradienten GPC.
Dabei wird jeweils vorausgesetzt, daß der Auslesegradient GRO in x-Richtung und der Phasencodiergradient GPC in y-Richtung eines kartesischen Koordinatensystems liegt.
Das Signal S wird als komplexe Größe durch phasenempfindliche Demodulation gemessen. Das so gewonnene analoge Signal wird in einem Zeitraster abgetastet, die Abtastwerte werden digi­ talisiert und je Einzelpuls des Auslesegradienten GRO in eine Zeile einer in Fig. 5 dargestellten Rohdatenmatrix RD einge­ tragen. Unter jedem Einzelpuls des Auslesegradienten GRO wer­ den N komplexe Werte S (i, j) ausgelesen. Dabei bezeichnet i den Zeilenindex, j den Spaltenindex in der Rohdatenmatrix M. Nach jeder Anregung folgen N Einzelpulse des Auslesegradien­ ten GRO, so daß die Meßmatrix N Zeilen enthält. Insgesamt liegt eine N×N Matrix vor.
Da die Polarität des Gradienten GRO alterniert, werden die Meßwerte ebenfalls alternierend zunächst mit steigenden j- (Spaltenindex-)Werten und in der nächsten Zeile mit fallenden j-Werten in die Rohdatenmatrix eingefügt. Aus der Rohdatenma­ trix kann mittels einer zweidimensionalen Fourier-Transfor­ mation eine Bilddatenmatrix BD berechnet werden. Das dazu üb­ licherweise angewandte Verfahren ist in der DE-27 55 956 C2 näher erläutert. Die Richtung der Eintragung ist in Fig. 5 durch Pfeile schematisch angedeutet.
Wenn nun die positiven Teilpulse des Auslesegradienten GR2 etwas von den negativen Teilpulsen verschieden sind, entste­ hen sogenannte N/2-Geister. Dabei wird - wie in Fig. 6 dar­ gestellt - ein abzubildendes Objekt, beispielsweise ein Kreis A, in der N×N Bilddatenmatrix BD um N/2 Punkte verschoben nochmals abgebildet. Pixel, die dabei über dem oberen Rand liegen würden, werden vom unteren Rand her eingeschoben. In Fig. 6 bist das entstehende Geisterbild mit A′, A′′ bezeich­ net. Eine Entstehungsursache wird nachfolgend anhand der Fig. 7 und 8 näher erläutert.
Wenn die Gradientenzeitflächen positiver und negativer Teil­ pulse des Auslesegradienten GRO völlig gleich sind, entstehen die entsprechenden Kernresonanzsignale S1, S2 genau in der Mitte des mit dem jeweiligen Teilpuls synchronisierten Abta­ stintervalls. Anders ausgedrückt kommen die Signale S1, S2 in die Mitte der Rohdatenmatrix M zu liegen und sind somit in den Zeilen untereinander angeordnet.
Wenn jedoch die Gradientenzeitflächen der positiven und nega­ tiven Teilpulse des Auslesegradienten GRO unterschiedlich sind, so werden die einzelnen Echos S1 und S2 gegeneinander verschoben. Dies kann z. B. - wie in Fig. 8 dargestellt - durch Magnetfeldinhomogenitäten auftreten, die dem Grundma­ gnetfeld und dem Auslesegradienten GRO überlagert sind. Die Rephasierungsbedingung, daß nämlich das Gradientenzeitinte­ gral Null wird, ist in dem in Fig. 8 dargestellten Fall ei­ ner negativen Überlagerung für das unter einem positiven Teilpuls ausgelesene Kernresonanzsignal S1 früher, für das unter dem negativen Teilpuls ausgelesene Kernresonanzsignal S2 später erfüllt. In Fig. 5 sind schematisch die sich dar­ aus ergebenden Positionen der Kernresonanzsignale S1, S2 in der Rohdatenmatrix RD dargestellt.
Aufgrund der Gesetzmäßigkeiten der Fourier-Transformation führt die von Zeile zu Zeile wechselnde Position der Kernre­ sonanzsignale dazu, daß zusätzlich zum eigentlichen, richtig positionierten Bild des Objektes ein zusätzliches, um N/2 Zeilen verschobenes Bild, nämlich das oben bereits erläuterte N/2-Geisterbild, entsteht.
Der beschriebene Effekt von Geisterbildern tritt nicht nur bei Grundfeld-Inhomogenitäten aufgrund von nicht idealen Ma­ gnetsystemen, z. B. durch eine schlechte Shimmung des Magneten auf, sondern auch durch Suszeptibilitätseffekte. Weniger oxy­ geniertes Blut weist paramagnetische Eigenschaften mit ent­ sprechendem suszeptibilitätsbedingten Feldstörungen und ent­ sprechenden Geisterbildern auf. Bei einem aktivitätsbedingten Anstieg der Blutoxygenierung wird das intravaskuläre Desoxy­ hämoglobin verringert. Damit werden die Suszeptibilitätsarte­ fakte und somit auch die Signalintensität des zugehörigen Geisterbildes verringert.
Dieser Effekt wird nun bei der vorliegenden Erfindung ausge­ nutzt, um lokale Sauerstoffkonzentrations-Änderungen und da­ mit Gehirnfunktionen zu bestimmen. Während man bisher stets versucht hat, Geisterbilder als Störfaktoren zu eliminieren, werden diese nun zur funktionellen Bildgebung herangezogen. Dabei werden unkorrigierte Bilder, nach Pixeln (bzw. Gruppen von Pixeln) durchsucht, die in Phasencodierung um N/2 Zeilen auseinander liegen. Diese Pixel (bzw. Gruppe von Pixeln) wird paarweise danach untersucht, ob eine Signaländerung im Ob­ jektbild mit einer gegenläufigen Signaländerung im zugehöri­ gen Geisterbild, also in den um N/2 versetzten Pixeln, zusam­ menfällt. Da, wie erläutert, Gehirnaktivitäten zu einer Ver­ ringerung der Intensität bei den Geisterbildern führt, werden vorzugsweise diejenigen Pixel ausgewählt, bei denen einem An­ stieg der Signalintensität eines Pixels im Objektbild ein Ab­ fall des zugeordneten Pixels im Geisterbild gegenübersteht.
Das Verhältnis der Signalintensität von Geisterbild IG zu Ob­ jektbild IS ist bei einer Resonanzverschiebung Δf bei einer Single-Shot-EPI-Sequenz vor allem vom Echo-Echoabstand ΔTE abhängig:
IG/IS = tan (π·ΔTE·Δf)
Dabei ist IG die Intensität eines betrachteten Pixels/Pixel­ gruppe im Geisterbereich, IS die Intensität im entsprechenden Objektbereich. Bei einer Änderung der Blutsauerstoff-Konzen­ tration von 60% nach 70% wird die Resonanzfrequenz um etwa 3 Hz verschoben. Bei einem Echo-Echoabstand ΔTE von 2 ins er­ gibt sich damit eine Änderung des Verhältnisses der genannten Signalintensitäten von 2%. Der absolute Signalunterschied ist somit relativ klein, durch die oben erläuterte Vorausset­ zung der Koinzidenz gegenläufiger Signaländerungen ist die Wahrscheinlichkeit zum Auffinden lokaler Feldänderungen je­ doch hoch.
Besonders wichtig ist, daß bei diesem Meßprinzip im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren keine Verfälschungen durch Blut­ fluß auftreten. Durch das Koinzidenzkriterium werden Si­ gnaländerungen durch Inflow-Effekte sauber von aktivitätsbe­ dingten Änderungen der Sauerstoffkonzentration separierbar.
Die Signaländerung im Bild wird nachfolgend anhand der sche­ matischen Darstellung nach den Fig. 9 und 10 verdeutlicht. Fig. 9 sei das Bild vor der Aktivierung. Dabei ist A wieder­ um der Objektbereich, also z. B. ein Schnitt durch das Gehirn, A′ und A′′ stellen das Geisterbild dar, das vom oberen Rand nach unten umgefaltet ist. Der Punkt P1 im Objektbereich A entspricht dem um N/2 Zeilen versetzten Punkt P2 im Geister­ bild A′. Wenn nun beispielsweise in Punkt P1 eine funktionel­ le Aktivität auftritt, so erhöht sich die Signalintensität aus den oben erläuterten Gründen in diesem Punkt. Gleichzei­ tig wird die Intensität in Punkt P2 kleiner. Fig. 10 soll das Bild nach einer Stimulierung des Patienten darstellen, die zu einer funktionellen Aktivität z. B. im Punkt P1 führt. Es unterscheidet sich vom Bild nach Fig. 9 dadurch, daß ein Anstieg der Signalintensität in Punkt 1 mit einer Verringe­ rung der Signalintensität in Punkt 2 korreliert. Dieses kann als zuverlässiges Kriterium für eine funktionelle Aktivität in Punkt P1 gewertet werden. Selbstverständlich werden auch alle anderen Bildpunkte auf die Korrelation von gegenläufigen Signaländerungen im Objektbereich und im Geisterbild über­ wacht, so daß man für all diese Punkte die funktionelle Akti­ vität nach einer Stimulation erhält.
In Fig. 11 ist zusammenfassend ein Blockdiagramm des Verfah­ rens dargestellt. In einem ersten Schritt erfolgt zunächst eine Messung eines Objektbereiches, beispielsweise einer Schicht im Gehirn ohne Stimulation. Aus den damit gewonnenen Rohdaten wird eine erste Bildmatrix erstellt. Anschließend wird eine Stimulation durchgeführt und dasselbe Objekt noch­ mals gemessen. Aus dieser Messung erhält man nach Bildrekon­ struktion eine zweite Bildmatrix. Aus den beiden Bildmatrizen erhält man durch Bestimmung der Koinzidenz gegenläufiger Än­ derungen in um N/2 Zeilen versetzten Pixeln die funktionelle Aktivität im betrachteten Objektbereich.
Eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens ist schema­ tisch in Fig. 12 dargestellt. Ein Patient 1 liegt in einem herkömmlichen Kernspintomographiegerät 2, wie es z. B. von der Firma Siemens unter der Bezeichnung MAGNETOM angeboten wird. Im Kernspintomographiegerät ist eine Stimulationseinheit 3 vorgesehen, die von einem Impulsgeber 5 angesteuert wird. Von der Stimulationseinheit 3 können z. B. bei Ansteuerung durch den Impulsgeber 5 Lichtblitze ausgesandt werden. Mit der Bildrecheneinheit 4 werden die oben erläuterten Bilddatensät­ ze vor und nach der Stimulation erstellt und gegebenenfalls auf einem Monitor 8 abgebildet. Mit einer Koinzidenzrechen­ einheit 6 wird die Koinzidenz gegenläufiger Signaländerungen in zwei um N/2 Zeilen versetzten Pixeln der beiden Bildmatri­ zen festgestellt. Die damit erfaßte örtlich lokalisierte Ge­ hirnaktivität wird ebenfalls auf dem Monitor 8 dargestellt. Die Bildrecheneinheit 4, die Koinzidenzrecheneinheit 6 und der Impulsgeber 5 werden von einer Steuereinheit 7 angesteu­ ert.

Claims (2)

1. Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magneti­ scher Resonanz, wobei in einem Grundmagnetfeld zur Gewinnung von Meßdaten je Meß-Scan zumindest ein Teilbereich eines Un­ tersuchungsobjektes mit HF-Pulsen beaufschlagt wird, wobei anschließend ein Phasencodiergradient (GP) und Read-Out-Gra­ dienten (GR) mit Teilpulsen wechselnder Polarität eingeschal­ tet werden, wobei ein unter jedem Teilpuls des Read-Out-Gra­ dienten (GR) entstehendes Kernresonanzsignal (S) abgetastet wird und wobei die so gewonnenen Abtastwerte für jeden Teil­ puls in eine Zeile (i) einer Rohdatenmatrix (RD) eingetragen werden, wobei die Richtung der Eintragung entsprechend der jeweiligen Polarität der Teilpulse variiert und N Rohdaten­ zeilen gewonnen werden und wobei aus der Rohdatenmatrix (RD) durch mindestens zweidimensionale Fourier-Transformation eine Bilddatenmatrix (BD) mit N Zeilen gewonnen wird, da­ durch gekennzeichnet, daß vor einer Stimulation des Untersuchungsobjekts eine erste Bilddatenma­ trix (BD) und nach einer Stimulation des Untersuchungsobjekts eine zweite Bilddatenmatrix (BD′) gewonnen wird, daß in der zweiten Bilddatenmatrix (BD′) eine Gruppe von jeweils zwei Pixeln im Abstand von N/2 Zeilen auf die Koinzidenz von ge­ genläufigen Signaländerungen gegenüber entsprechenden Pixeln in der ersten Bilddatenmatrix (BD) überprüft wird und daß Pi­ xel gefundener Koinzidenzen als funktionelle Aktivität bewer­ tet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine funktionelle Aktivität nur bezüglich derjenigen Pixel festgestellt wird, bei denen eine Signal-Erhöhung in einem zentralen Objektbereich mit ei­ ner Signalschwächung im um N/2 Zeilen versetzten Geist-Be­ reich koinzidiert.
DE19606090A 1996-02-19 1996-02-19 Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magnetischer Resonanz Expired - Fee Related DE19606090C2 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19606090A DE19606090C2 (de) 1996-02-19 1996-02-19 Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magnetischer Resonanz
US08/783,892 US5732702A (en) 1996-02-19 1997-01-16 Method and apparatus for functional imaging
JP9030995A JPH09220213A (ja) 1996-02-19 1997-02-17 機能性画像生成方法及び核スピントモグラフィ装置

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19606090A DE19606090C2 (de) 1996-02-19 1996-02-19 Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magnetischer Resonanz

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19606090A1 DE19606090A1 (de) 1997-08-21
DE19606090C2 true DE19606090C2 (de) 1998-01-22

Family

ID=7785793

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19606090A Expired - Fee Related DE19606090C2 (de) 1996-02-19 1996-02-19 Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magnetischer Resonanz

Country Status (3)

Country Link
US (1) US5732702A (de)
JP (1) JPH09220213A (de)
DE (1) DE19606090C2 (de)

Families Citing this family (14)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5829444A (en) 1994-09-15 1998-11-03 Visualization Technology, Inc. Position tracking and imaging system for use in medical applications
US6018675A (en) * 1998-05-22 2000-01-25 The Research Foundation Of State University Of New York Assembly and method for objectively measuring pain in a subject
DE19846869A1 (de) * 1998-10-12 2000-04-20 Forschungszentrum Juelich Gmbh Meßvorrichtung, Kernresonanztomograph, Meßverfahren und Bildgebungsverfahren
US20030201773A1 (en) * 1998-10-12 2003-10-30 Stefan Posse Measuring device, nuclear magnetic reasonance tomograph, measuring method and imaging method
WO2000022985A1 (en) * 1998-10-22 2000-04-27 Children's Hospital, Inc. Apparatus for controlled ventilation of a patient
DE19855671A1 (de) * 1998-12-02 2000-06-15 Siemens Ag Verfahren zur zeit- und ortsaufgelösten Darstellung funktioneller Gehirnaktivitäten mittels magnetischer Resonanz und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE10024488C2 (de) * 2000-05-18 2003-04-10 Siemens Ag fMRI-BOLD Experiment mit multiplen Stimulationsmustern
US6488617B1 (en) 2000-10-13 2002-12-03 Universal Hedonics Method and device for producing a desired brain state
DE10105387C2 (de) * 2001-02-06 2003-04-10 Siemens Ag Verfahren zum Betrieb eines Magnetresonanzgeräts zur funktionellen Bildgebung sowie Magnetresonanzgerät zur Durchführung des Verfahrens
US6927312B2 (en) * 2003-11-12 2005-08-09 Honeywell International Inc. Method of removing water from hydrofluorocarbon manufacturing processes
JP4625677B2 (ja) * 2004-10-25 2011-02-02 株式会社東芝 磁気共鳴イメージング装置および画像補正評価方法
DE102007034956A1 (de) * 2007-07-26 2009-02-05 Siemens Ag Verfahren zum Detektieren einer neuropathologisch veränderten Gehirnregion
DE102012215718B4 (de) * 2012-09-05 2022-05-12 Siemens Healthcare Gmbh Verfahren und Magnetresonanzanlage zur MR-Bildgebung eines vorbestimmten Volumenabschnitts eines lebenden Untersuchungsobjekts mittels Stimulieren des Untersuchungsobjekts
US9924889B2 (en) 2013-10-03 2018-03-27 Medical University Of Vienna Method and system for combined transcranial magnetic simulation (TMS) and functional magnetic resonance imaging (fMRI) studies

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2755956C2 (de) * 1976-12-15 1987-04-16 National Research Development Corp., London, Gb
DE4005675A1 (de) * 1990-02-22 1991-08-29 Siemens Ag Verfahren zur unterdrueckung von artefakten bei der bilderzeugung mittels kernmagnetischer resonanz
DE4432570A1 (de) * 1993-09-13 1995-03-23 Toshiba Kawasaki Kk Verfahren und Vorrichtung für die Kernresonanzabbildung physiologischer Funktionsinformation

Family Cites Families (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2644831B2 (ja) * 1988-07-06 1997-08-25 株式会社日立製作所 Nmrイメージングにおける画像再構成方法
US4922203A (en) * 1989-01-31 1990-05-01 The United States Of America As Represented By The United States Department Of Energy Polarization transfer NMR imaging
DE4014220A1 (de) * 1989-05-16 1990-11-22 Siemens Ag Entfaltung der uebertragungsfunktion bei der bilderzeugung mittels kernmagnetischer resonanz
DE4139509C2 (de) * 1991-11-29 1995-09-07 Siemens Ag Bildgebendes Verfahren für ein Kernspintomographiegerät, das eine Pulssequenz nach dem Echoplanarverfahren verwendet
US5363043A (en) * 1993-02-09 1994-11-08 Sunnybrook Health Science Center Producing dynamic images from motion ghosts
DE69418404T2 (de) * 1993-09-16 1999-11-11 Koninkl Philips Electronics Nv Korrektur der Polarität des Auslesegradienten in Bilderzeugung durch EPI und GRASE magnetische Resonanz
US5433199A (en) * 1994-02-24 1995-07-18 General Electric Company Cardiac functional analysis method using gradient image segmentation
JPH0871054A (ja) * 1994-09-02 1996-03-19 Toshiba Corp 磁気共鳴映像装置
DE4445782C1 (de) * 1994-12-21 1996-07-25 Siemens Ag Verfahren zur Phasenkorrektur von Kernresonanzsignalen

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2755956C2 (de) * 1976-12-15 1987-04-16 National Research Development Corp., London, Gb
DE4005675A1 (de) * 1990-02-22 1991-08-29 Siemens Ag Verfahren zur unterdrueckung von artefakten bei der bilderzeugung mittels kernmagnetischer resonanz
DE4432570A1 (de) * 1993-09-13 1995-03-23 Toshiba Kawasaki Kk Verfahren und Vorrichtung für die Kernresonanzabbildung physiologischer Funktionsinformation

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
US-Z.: "Magn.Reson.Med." 30, (1993) S. 161-173 *

Also Published As

Publication number Publication date
US5732702A (en) 1998-03-31
JPH09220213A (ja) 1997-08-26
DE19606090A1 (de) 1997-08-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102007035176B4 (de) Verfahren zur Aufzeichnung und Verarbeitung einer Folge von zeitlich aufeinander folgenden Bilddatensätzen sowie Magnet-Resonanz-Gerät
DE4432570B4 (de) Verfahren und Vorrichtung für die Kernresonanzabbildung physiologischer Funktionsinformation
DE10109511C2 (de) Verfahren und Gerät zum Gewinnen von Daten für diffusionsgewichtete Magnetresonanz-Bildgebung
DE4428503C2 (de) Diffusionsgewichtete Bildgebung mit magnetischer Resonanz
DE19606090C2 (de) Verfahren zur funktionellen Bildgebung mittels magnetischer Resonanz
DE102010003895B4 (de) Verfahren zur Erzeugung von angiographischen Magnetresonanzbildern
DE102012215718B4 (de) Verfahren und Magnetresonanzanlage zur MR-Bildgebung eines vorbestimmten Volumenabschnitts eines lebenden Untersuchungsobjekts mittels Stimulieren des Untersuchungsobjekts
DE19924448A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von zeit- und ortsaufgelösten dreidimensionalen Datensätzen mittels der magnetischen Resonanz und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE19860037C2 (de) Verfahren zur ortsaufgelösten Messung der elektrischen Aktivität von Nervenzellen mittels magnetischer Resonanz und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE60028889T2 (de) Verfahren und Gerät zur Aufnahme von Daten mittels magnetischer Resonanz unter Verwendung eines eingekerbten RF-Sättigungspulses
DE102011007850A1 (de) Verfahren zur getriggerten Akquisition von Messdaten mittels eines Magnetresonanzgeräts unter Unterdrückung von unerwünschten Signalen, Magnetresonanzgerät, Computerprogrammprodukt und elektronisch lesbarer Datenträger
DE10024488C2 (de) fMRI-BOLD Experiment mit multiplen Stimulationsmustern
DE102018218471B3 (de) Verfahren zur Magnetresonanzbildgebung mit Zusatzgradientenpulsen, Magnetresonanzeinrichtung, Computerprogramm und elektronisch lesbarer Datenträger
DE10345082A1 (de) Magnetresonanz-Bildgebungseinrichtung
EP2317333A1 (de) MRT-Betriebsverfahren
DE3731473A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur magnetresonanz-abbildung
DE19511794A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Bilddaten in einem Kernspintomographiegerät und Kernspintomographiegerät zur Durchführung des Verfahrens
DE10221795B4 (de) Verfahren zur zeitabhängigen Wirkungsbestimmung eines Kontrastmittels
DE19743547B4 (de) Verfahren zur Abbildung von Fett-Plaques mittels Kernspintomographie
EP3336567A1 (de) Bestimmung von phasenverteilungen in mr-bildgebungsverfahren
DE10319037A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Korrektur von Bildverzerrungen bei der Magnetresonanztomografie
EP3796023A1 (de) Verbessertes magnetresonanz-dixon-verfahren
DE102015208939B4 (de) Bestimmung von zeitabhängigen Dephasierungsfaktoren bei MR-Signalen
DE19923587B4 (de) Verfahren zumr Auswertung von Daten aus Messungen von kernmagnetischer Resonanz
EP3572824A1 (de) Off-resonanz-unempfindliche magnetresonanzmessung mit dephasier-gradient

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8320 Willingness to grant licences declared (paragraph 23)
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee