DE19613317A1 - Parietales Prothesenelement - Google Patents
Parietales ProthesenelementInfo
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- D10B—INDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBLASSES OF SECTION D, RELATING TO TEXTILES
- D10B2509/00—Medical; Hygiene
- D10B2509/08—Hernia repair mesh
Description
Die Erfindung betrifft ein parietales Prothesenelement
in der Stärke eines biologisch verträglichen, nicht resorbier
baren, durchbrochenen Gewebes mit blockierten Maschen, mit einer
Textur, die diesem längs zweier etwa senkrecht zueinander
verlaufenden Richtungen eine Dehnfestigkeit verleiht, und wobei
der oder die dieses Gewebe aufbauenden Fäden zumindest zum Teil
aus einer Vielzahl an Fädchen bestehen.
Ein derartiges parietales Prothesenelement ist aus der
FR-A-2 712 177 bekannt.
Ein solches parietales Prothesenelement oder eine ent
sprechende parietale Prothese kann bei Menschen oder Tieren
implantiert werden, und kann insbesondere bei unterschiedlichen
chirurgischen Behandlungen eingesetzt werden, wie bspw. bei
der Behandlung von Leistenbrüchen oder kruralen Hernien, und
zwar auf transparietalem Wege, oder durch Zölioskopie (bzw.
Laparoskopie), und kann auch bei Defekten in der Bauchwand
Anwendung finden.
Entsprechend dem französischen Dokument FR-A-2 712 177
im Namen des Anmelders stellt die Firma COGENT verschiedene
parietale Protheseelemente, insbesondere unter den Handels
bezeichnungen PARIETEX PAC, PARIETEX PAL und PARIETEX PAT her.
Diese Prothesenelemente weisen allgemein die Stärke bzw. Dicke
eines biologisch verträglichen, nicht resorbierbaren durch
brochenen Gewebes auf und werden durch einen Tricotagevorgang
mit blockierten Maschen, die die Form eines Quadrates oder
Rechteckes aufweisen, hergestellt. Die Textur eines solchen
Gewebes verleiht diesem eine relativ ausgeprägte Dehnfestigkeit,
und zwar in zwei etwa senkrecht zueinander verlaufenden Rich
tungen.
Der oder die dieses Gewebe aufbauende Fäden weisen zumindest
zum Teil eine Vielzahl an einzelnen feinen Fäden bzw. Fädchen
auf, die miteinander verflochten sein können.
Bisher hat man sich nicht prinzipiell mit den Charakteri
stika und mit den mechanischen Eigenschaften dieser parietalen
Prothesen beschäftigt, und zwar dahingehend, um Prothesenelemente
zu erhalten, die in ihrer Gesamtheit den folgenden Anforderungen
entsprechen, nämlich
- - daß diese ausreichend haltbar und widerstandsfähig sind, damit sie als wirksame Schutzwand wirken können, und insbesondere jegliche spätere Nachbehandlungen nach einer chirurgischen Behandlung von Hernien (Eingeweidenbrüchen) ausschließen;
- - daß sie eine gewisse Steifigkeit oder ein "Formengedächtnis" aufweisen, damit diese einfach gehandhabt und einfach an Ort und Stelle gebracht werden können, insbesondere durch eine Zölioskopie.
In der Praxis werden solche guten mechanischen Eigenschaften
durch unterschiedliche Standardtests gemessen und bewertet,
bspw. durch
- - einen Dehnungstest;
- - einen Einreißfestigkeitstest;
- - einen Berstfestigkeitstest.
Solche ausreichenden mechanischen Eigenschaften können
durch die Auswahl und die Bewerkstelligung von zumindest einigen
der folgenden physiko-mechanischen Charakteristika erhalten
werden, nämlich
- - durch einen oder mehrere das Gewebe aufbauende Fäden, die durch Zusammenfügen von an sich schon widerstandsfähigen Einzelfäden oder -fädchen erhalten werden, bspw. aus Polyester, mit einer relativ großen längenbezogenen Masse;
- - durch eine relativ dichte Textur, die zu einem relativ ausgeprägten spezifischen Flächengewicht führt;
- - für jede Kette und/oder Schuß eine relativ große Anzahl von diese aufbauende Fäden, etc.
Eine solche Auswahl führt in biologischer Hinsicht dazu,
daß die Menge des Materials oder des Fremdkörpers, der in den
Organismus des zu behandelnden Patienten implantiert wird, erhöht
wird, und dies führt dazu, daß das Auftreten von Abwehrreak
tionen, Entzündungen oder Seromen, folgend auf solche Ent
zündungen, erhöht wird.
Es ist selbstverständlich, daß bei einem biologisch
verträglichen und vom Körper resorbierbaren Gewebe dieses zuvor
erwähnte Problem sich nicht stellt. Daher beschreibt das Dokument
FR-A-2 635 966 ein gewebtes Gewebe, das als parietales oder
viszerales Prothesenelement eingesetzt werden kann. Die Prothese
besteht aus einem vom Körper resorbierbarem Material, wodurch
das Problem der Abwehrreaktionen ausgeschlossen werden kann
und wodurch Entzündungen, die durch die Anwesenheit eines Gewebes
im menschlichen Körper verursacht werden, herabgesetzt werden
können. Das resorbierbare Material, aus dem das gewebte Gewebe
aufbaut ist, ist eine Mischung an Filamenten aus zumindest zwei
resorbierbaren Polymeren, die unterschiedliche Schmelzpunkte
aufweisen, und die Maschen sind durch Verschmelzen der viel
faserigen und gewobenen Struktur blockiert. In diesem Dokument
sind jedoch die zuvor erwähnten Probleme für nicht resorbierbare
Prothesenelemente in keinster Weise berücksichtigt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Probleme
zu überwinden. So ist es insbesondere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein parietales Prothesenelement zu schaffen, das
nicht resorbierbar ist, das vom Organismus, in das es implantiert
wird, besser toleriert wird, das jedoch zufriedenstellende
mechanische Eigenschaften aufweist und diese auch beibehält.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Maschen des durchbrochenen Gewebes je eine Fläche im Bereich
von 1 mm² bis 70 mm² aufweisen, und daß das Flächengewicht des
durchbrochenen Gewebes kleiner als 90 g/m² ist.
Es konnte gezeigt werden, daß die Aufgabe durch ein
parientales Prothesenelement, das diese beiden Bedingungen
erfüllt, gelöst wird.
Vorzugsweise liegt die Fläche der Maschen im Bereich von
10 mm² bis 5 mm², höchst vorzugsweise bei etwa 10 mm². Bei einer
Maschenfläche von unter 1 mm² wir das Prothesenelement relativ
undurchsichtig, und es wird für den Chirurgen nicht mehr möglich,
visuell seine operativen Vorgänge durch das Prothesenelement
hindurch zu beobachten. Bei einer Maschenfläche von größer als
70 mm² ist die mechanische Widerstandsfähigkeit des Prothesen
elements geschwächt, und das Prothesenelement wird nicht einfach
und rasch, bspw. durch fibroplastische Zellen, kolonisiert.
Bei einem Flächengewicht des durchbrochenen Gewebes von
kleiner als 90 g/m² und vorzugsweise bei kleiner oder gleich
60 g/m² konnte gezeigt werden, daß ein erfindungsgemäßes
parietales Prothesenelement eine sehr gute biologische Akzeptanz
zeigt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung liegt das
Verhältnis zwischen der vollen und sichtbaren Gesamtfläche des
oder der das durchbrochene Gewebe bildenden Fäden und der
gesamten Leerfläche der Maschen des Gewebes unter 0,5, vorzugs
weise unter 0,4, und höchst vorzugsweise bei etwa 0,32.
Bei Werten über 0,5 stellt man Abwehrreaktionen des
Organismus gegenüber der Implantierung des parietalen Prothesen
elementes fest.
Vorzugsweise beträgt die längenbezogene Masse des oder
der aufbauenden Fäden zumindest 50 dtex.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die mechanische
Festigkeit der Gesamtheit des durchbrochenen Gewebes bewahrt
bleibt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den anderen
Unteransprüchen zu entnehmen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den
jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Zusammenhang mit den
beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Draufsicht eines erfindungs
gemäßen parietalen Prothesenelements,
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt des
parietalen Prothesenelementes von Fig. 1, und
Fig. 3 einen das in Fig. 1 und 2 gezeigte Prothesen
element aufbauenden Faden.
Ein erfindungsgemäßes parietales Prothesenelement 1 weist
zumindest eine Schicht eines Gewebes 2 auf, die im vorliegenden
Fall, wie das nachfolgend beschrieben wird, durch Weben erhalten
wird, und zwar ein durchbrochenes Gewebe 2, das quadratische
und unverrückbare Maschen 3 aufweist.
Das Gewebe 2 ist aus einzelnen Fäden 7 aufgebaut, die
wiederum aus einer Vielzahl an einzelnen Fädchen 6, im vorliegen
den Fall aus 16 Einzelfädchen 6 aufbaut sind, die miteinander
verflochten sind, wie das aus Fig. 3 ersichtlich ist. Jedes
einzelne Fädchen 6 besteht aus einer als solchen widerstands
fähigen Polymerfaser, die vom Körper nicht resorbierbar, jedoch
biokompatibel ist, wobei diese bspw. aus einem Polyester besteht.
Die Zahl der einzelnen Fädchen 6 und der Durchmesser jedes
einzelnen Fädchens 6 eines der das Gewebe 2 aufbauenden Fäden
7 ist derart, daß das Verhältnis zwischen der entwickelten
äußeren Gesamtoberfläche der Fädchen 6 und der ersichtlichen
Außenfläche des einzelnen Fadens 7, der durch die Fädchen 6
gebildet wird, pro Längeneinheit, zumindest sechs beträgt,
vorzugsweise zumindest etwa sieben beträgt. Bevorzugt liegt
der Außendurchmesser jedes Fädchens 6 im Bereich von 11 µm.
Das zuvor genannte Verhältnis bietet pro Flächeneinheit des
Gewebes 2 eine beachtliche zelluläre Kontaktoberfläche, die
die Kolonisierung des parietalen Prothesenelementes begünstigt.
Die das Gewebe 2 aufbauenden einzelnen Fäden 7 sind durch
Weben miteinander verbunden, und zwar derart, daß Schußfäden
4 und Kettfäden 5 gebildet sind. Jeder Kettfaden 5 weist eine
Vielzahl an einzelnen Fäden 7, im vorliegenden Fall sechs solcher
Fäden 7 auf, die miteinander verwickelt sind und die um die
Schußfäden 4 geflochten sind, die wiederum eine Vielzahl an
einzelnen Fäden 7 aufweisen, im vorliegenden Fall drei solcher
Fäden, und die nicht miteinander verwickelt sind. Das Gitterwerk
der Kettfäden 5 und der Schußfäden 4 definiert die einzelnen
quadratischen Maschen 3, die aufgrund der zuvor beschriebenen
Webart blockiert sind. Dadurch wird eine Textur erhalten, die
dem Gewebe eine ausgeprägte Dehnfestigkeit verleiht, und zwar
in zwei etwa senkrecht zueinander verlaufenden Richtungen, die
der Längserstreckung der Kettfäden 5 und der Schußfäden 4
entsprechen.
Die Parameterwahl der Webart führt zu den folgenden
physikalischen Eigenschaften des durchbrochenen Gewebes:
- - Die Maschen 3 des Gewebes 2 weisen jeweils eine Fläche von etwa 10 mm² auf;
- - das Verhältnis zwischen der vollen und sichtbaren Gesamt fläche der Gesamtheit der das Gewebe 2 aufbauenden Fäden 7, aufgeteilt in die Kettfäden 5 und in die Schußfäden 4, und der gesamten Leerfläche der Maschen 3 des Gewebes 2 liegt bei etwa 0,32;
- - aufgrund dieser Auswahl liegt das Flächengewicht des Gewebes 2 im Bereich von 56 g/m²;
- - die erhaltene längenbezogene Masse der das Gewebe 2 aufbauenden Fäden 7 liegt im Bereich von 50 dtex.
Aufgrund dieser Eigenschaften erhält man, wie das aus der
beiliegenden Tabelle ersichtlich ist, mechanische Eigenschaften,
die den Werten entsprechen, die für ein parietales Prothesen
element notwendig sind, und die insbesondere nahe von den Werten
gebräuchlicher parietaler Prothesen liegen, wobei man gleich
zeitig ein leichteres parietales Prothesenelement erzielt, das
außerdem eine bessere biologische Verträglichkeit mit dem
Organismus aufweist, in das es implantiert wird.
Es können auch noch die nachfolgenden Varianten der
vorliegenden Erfindung bewerkstelligt werden, nämlich
- - das durchbrochene Gewebe 2 kann gewirkt sein, und zwar mit blockierten Maschen, anstatt durch einen Webvorgang erhalten zu werden;
- - die einzelnen Fädchen können aus Polypropylen anstatt aus Polyester bestehen;
- - die unterschiedlichen einzelnen Fädchen 6 oder die das Gewebe aufbauenden Fasern 7, oder auch das durchbrochene Gewebe 2 können durch ein biologisch verträgliches Material, das die Zellkolonisation begünstigt, beschichtet werden, sie können bspw. mit Collagen beschichtet sein.
Claims (13)
1. Parietales Prothesenelement in der Stärke eines
biologisch verträglichen, nicht resorbierbaren, durchbrochenen
Gewebes (2) mit blockierten Maschen (3), mit einer Textur, die
diesem längs zweier etwa senkrecht zueinander verlaufenden
Richtungen eine Dehnfestigkeit verleiht, und wobei der oder
die dieses Gewebe (2) aufbauenden Fäden (7) zumindest zum Teil
aus einer Vielzahl an Fädchen (6) bestehen, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß die Maschen (3) des durchbrochenen Gewebes (2) je eine Fläche im Bereich von etwa 1 mm² bis 70 mm² aufweisen, und
- - daß das Flächengewicht des durchbrochenen Gewebes (2) kleiner als 90 g/m² ist.
2. Parietales Prothesenelement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fläche der Maschen (3) im Bereich von
10 bis 50 mm² liegt.
3. Parietales Prothesenelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche einer Masche etwa 10 mm²
beträgt.
4. Parietales Prothesenelement nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengewicht des
durchbrochenen Gewebes (2) kleiner oder gleich 60 g/m² ist.
5. Parietales Prothesenelement nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen
der vollen und sichtbaren Gesamtfläche des oder der das durch
brochene Gewebe (2) bildenden Fäden (4, 5) und der gesamten
Leerfläche der Maschen (3) des Gewebes (2) unter 0,5 liegt.
6. Parietales Prothesenelement nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis vorzugsweise unter 0,4 liegt.
7. Parietales Prothesenelement nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis etwa 0,32 beträgt.
8. Parietales Prothesenelement nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die längenbezogene Masse
des oder der aufbauenden Fäden (4, 5) zumindest 50 dtex beträgt.
9. Parietales Prothesenelement nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das durchbrochene Gewebe
(2) gewebt oder gewirkt ist.
10. Parietales Prothesenelement nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem gewebten Gewebe
(2) mit quadratischen oder rechteckigen Maschen (3) ein Teil
der Schußfäden (4) und/oder der Kettfäden (5) eine Vielzahl
an diesen bildenden einzelnen Fäden (7) aufweist, die wiederum
jeweils aus einer Vielzahl an ggf. miteinander verflochtenen
Fädchen (6) aufgebaut sind.
11. Parietales Prothesenelement nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fäden der Kettfäden (5) um die Schußfäden
(4) geflochten sind.
12. Parietales Prothesenelement nach einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die das Gewebe
(2) aufbauenden Fäden (4, 5) aus Polyester oder aus Polypropylen
bestehen.
13. Parietales Prothesenelement nach einem der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Fädchen
(6) und der Durchmesser jedes einzelnen Fädchens (6) eines
einzelnen Faden (7) derart sind, daß das Verhältnis zwischen
der entwickelten äußeren Gesamtoberfläche der Fädchen (6) und
der ersichtlichen Außenfläche der einzelnen Fäden (7), pro
Längeneinheit, zumindest 6, vorzugsweise zumindest 7 beträgt.
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R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20130328 |
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R071 | Expiry of right |