DE19621099A1 - Vorrichtung zum Perforieren der Herzwand - Google Patents
Vorrichtung zum Perforieren der HerzwandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen von
Perforationen, Lochungen oder Kanälen in der Herzwand, insbesondere
im Myokard, zur Erzeugung von in der Herzwand verlaufenden Kanälen
für deren Durchblutung.
Zur Behandlung von minderdurchbluteten Bereichen des Herzmuskels
ist es bekannt, von der Außenseite mit Hilfe von Laserstrahlen
Perforationen und Kanäle anzubringen, die nach einer gewissen
Zeit an der Herzaußenseite wieder zuwachsen, im Inneren der
Herzwand aber aufgrund der Energie des Laserstrahles als bleibende
Kanäle bestehen bleiben, die von der Herzinnenseite mit einem
Teil des von dem Herzen beförderten Blutes durchblutet werden,
so daß auf diese Weise eine Verbesserung der allgemeinen
Durchblutung des Herzmuskels erreicht werden kann. Dabei hat sich
gezeigt, daß solche durch Laserstrahlen angebrachte Perforationen
in der Herzwand sogar kanalartige Seitenäste ausbilden können,
so daß es genügt, derartige Perforationen in einem gewissen Abstand
anzubringen, um ein relativ großes Areal des Herzmuskels wieder
besser zu durchbluten.
Diese Behandlung des Herzens erfordert allerdings eine Öffnung
des Brustkorbes (Thorakotomie), was bei Patienten, deren Herz
nur noch schlecht durchblutet ist, nicht in allen Fällen möglich
ist, weil sie eine derart schwere Operation unter Umständen nicht
aushalten. Darüber hinaus blutet das Herz an der frischen Operation
eine zeitlang, so daß der Patient auch einen Blutverlust erleidet.
Außerdem kann nur ein relativ kurzer, etwa der Dicke der Herzwand
entsprechender Kanal gebildet werden und ob dabei auch Seitenäste
in genügender Zahl entstehen, um zu einer weiträumigen Durchblutung
zu führen, ist ungewiß. Somit steht der Operateur vor der Frage,
wie viele derartige Perforationen in welchen Abständen er anbringen
soll, um die Operation zu einem Erfolg zu führen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Anbringung von Peforationen in der Herzwand der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der Nachblutungen an der Außenseite
und vor allem ein Öffnen des Brustkorbes vermieden werden können.
Die überraschende Lösung dieser widersprüchlichen Aufgabe besteht
darin, daß die Vorrichtung einen Katheter mit einem Arbeitsende
aufweist, das wenigstens eine Elektrode oder einen Pol und eine
Verbindung dieser Elektrode oder des Poles zu einem Hoch
frequenzgenerator hat und intrakardial in das Herz einführbar
ist, und daß dieses distale Arbeitsende eine von der Innenseite
in die Herzwand einstechbare gerade, gekrümmte und/oder gewendelte
Nadel oder Werkzeug als Hochfrequenzpol oder -elektrode aufweist.
Es kann also zur Anbringung der Perforationen, Lochungen oder
Kanäle in der Herzwand für deren bessere Durchblutung von der
Herzinnenseite her gearbeitet werden, indem ein entsprechender
Katheter intrakardial durch bin Blutgefäß eingeführt wird, was
eine auch von Herzschrittmachern bekannte Technik ist. Somit lassen
sich von der Innenseite her mit einer Nadel oder einem ent
sprechenden Werkzeug Kanäle in dem Myokard anbringen und so
koagulieren, daß sie bestehen bleiben und nicht wieder zuwachsen.
Eine Öffnung des Brustkorbes kann also vermieden werden und darüber
hinaus kann auch eine vollständige Perforation der Herzwand
unterbleiben. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß dieser
Katheter mit seinem Werkzeug auch dazu verwendet werden kann,
im Inneren des Herzens befindliches störendes Gewebe zu koagulieren
(Ablation).
Eine Ausführungsform der Erfindung kann darin bestehen, daß eine
monopolare Koagulationsnadel als Arbeitsende oder Werkzeug
vorgesehen ist und eine zweite indifferente Elektrode zur
außenseitigen Anwendung an einem Patienten mit dem Hochfrequenzge
nerator verbindbar ist.
Eine abgewandelte Ausführungsform kann vorsehen, daß eine bipolare
Koagulationsnadel als Arbeitsende vorgesehen ist, die zueinander
beabstandet und gegeneinander isoliert beide mit dem Hoch
frequenzgenerator verbundenen oder verbindbaren Elektroden oder
Pole aufweist. Im letzteren Fall kann die außen am Patienten
anlegbare indifferente Elektrode vermieden werden, in deren Bereich
es unter Umständen zu Verbrennungen kommen kann.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Nadel oder das Werkzeug
in das distale Ende des Katheters einschiebbar oder einziehbar
und zum Einstechen in die Innenseite der Herzwand daraus
ausschiebbar ist. Somit kann der Katheter zunächst durch ein
Blutgefäß in das Herzinnere eingeführt werden, während die Nadel
oder das Werkzeug noch zurückgezogen ist, so daß also Verletzungen
des Gefäßes durch dieses Werkzeug vermieden werden. Hat der
Katheter mit seinem distalen Ende die zu perforierende Stelle
im Inneren des Herzens erreicht, kann die etwa in seiner axialen
Richtung verschiebbare Nadel in die Herzwand eingeführt werden
und zwar so, daß diese nicht völlig durchstochen wird. In dem
dabei oder dann erfolgenden Koagulationsvorgang kann dann die
Perforation zu einem dauerhaften Kanal gemacht werden.
Um ein völliges Durchstechen der Herzwand zu vermeiden, kann der
Verschiebeweg der Nadel oder des Werkzeuges relativ zu dem distalen
Ende des Katheters geringer als die Dicke der Herzwand sein. Es
können aber auch andere oder zusätzliche Maßnahmen vorgesehen
sein.
Beispielsweise kann die Nadel elastisch und vorgekrümmt sein und
ein Ausschieben aus dem distalen Ende des Katheters in ihre
gekrümmte Form übergehen. Sie kann dann länger sein, ohne die
Herzwand zu durchstechen, weil sie von dem distalen Ende des
Katheters aus eine gekrümmte Perforation in der Herzwand anbringt,
die schräg und gekrümmt in diese eintritt und aufgrund der Krümmung
des Werkzeuges nicht durch die Herzwand hindurchgeht. Dadurch
kann gleichzeitig das völlige Durchstechen der Herzwand vermieden
und ein längerer Kanal für die Durchblutung geschaffen werden.
Eine weitere vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltung der
Erfindung kann darin bestehen, daß die Koagulationsnadel oder
dergleichen Werkzeug relativ zu dem Katheter verdrehbar ist. Die
Fortsetzung der Nadel am proximalen Ende des Katheters kann
beispielsweise einen Drehgriff aufweisen, so daß der Benutzer
die Nadel in eine beliebige Form drehen kann, was in Verbindung
mit ihrer Vorkrümmung zweckmäßig ist. Beispielsweise kann eine
vorgekrümmte derartige Nadel nach einem ersten Einstechen und
Koagulieren aus dem von ihr erzeugten Kanal zurückgezogen,
innerhalb des Katheters verdreht und dann erneut mit einer etwas
abgewandelten Richtung in das Myokard eingestochen werden, so
daß an derselben Stelle der Herzinnenwand mehrere zu durchblutende
Kanäle erzeugt werden können, die etwa entgegengesetzt voneinander
oder sternförmig zueinander angeordnet sind. So kann frühzeitig
und schnell eine großflächige Durchblutung erzielt werden, selbst
wenn einzelne der erzeugten Kanäle keine zusätzlichen Seitenäste
ausbilden sollten.
Die Nadel oder dergleichen Koagulationswerkzeug kann als
Schraubwendel mit insbesondere angespitztem Ende ausgebildet sein.
Somit kann mit ihr ein entsprechend gewendelter, also relativ
langer Kanal gebildet werden, obwohl nur eine relativ geringe
Dicke der Herzwand zur Verfügung steht. Darüber hinaus ergibt
sich dadurch auch eine Fixierung des Katheters, so daß eine Störung
des Koagulationsvorganges aufgrund des Herzschlages besser
vermieden werden kann.
Eine demgegenüber abgewandelte Ausgestaltung der Erfindung kann
vorsehen, daß zusätzlich zu einer gerade oder gekrümmten Nadel
oder dergleichen Koagulationswerkzeug eine dessen Austritt aus
dem Katheter umschließende Schraubwendel zum Fixieren des
Katheterendes an der Innenseite der Herzwand vorgesehen ist. In
diesem Falle kann das distale Katheterende mit Hilfe der
Schraubwendel festgelegt werden, so daß die Herzbewegungen sich
nicht ungünstig auf den mit der eigentlichen Koagulationsnadel
durchzuführenden Perforationsvorgang auswirken können.
Dabei ist es möglich, diese zusätzlich zu der Nadel oder
dergleichen vorgesehene Haltewendel auch als zusätzliche Elektrode
oder als zusätzliches Koagulationswerkzeug auszubilden und mit
dem Hochfrequenzgenerator zu verbinden, so daß dann also jeder
Anlegevorgang des Katheters zu mehreren Perforationen gleichzeitig
führt, wobei aber außerdem der Katheter gut an der Innenseite
der Herzwand fixiert ist.
Das Koagulationswerkzeug kann eine Hohlnadel oder Kanüle sein,
in deren Innerem insbesondere eine Leitung zu einem an ihrer Spitze
oder nahe ihrer Spitze angeordneten Temperatursensor verlaufen
kann, um der Temperatursensor kann mit einer Temperaturanzeige
und/oder der Steuerung oder Regelung des Hochfrequenzgenerators
verbunden sein. Somit kann beim Koagulieren des jeweiligen Kanales
die Temperatur überwacht und eine zu starke Temperaturerhöhung -
eventuell automatisch - verhindert werden. Außerdem kann durch
die Hohlnadel oder Kanüle ein Kontrastmittel eingebracht werden,
um den Verlauf der Perforation zu kontrollieren. Insbesondere
kann so die Dicke der Herzwand bei der Anbringung des Kanales
bestmöglich ausgenutzt werden, ohne die Herzwand vollständig zu
durchstechen.
Eine andere oder zusätzliche Möglichkeit, die Eindringtiefe der
Nadel oder des Werkzeuges in das Myokard zu kontrollieren, kann
darin bestehen, daß an dem distalen Ende des Katheters im Bereich
des Austrittes der Nadel ein Ultraschallgeber zur Messung der
Dicke der Herzwand und der Eindringtiefe der Nadel oder dergleichen
angeordnet ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen,
daß die Nadel oder Kanüle an ihrer Außenseite von ihrem Austritt
aus dem distalen Ende des Katheters ausgehend bis nahe zu ihrer
Spitze isoliert ist, so daß nur die Spitze selbst blank und als
Koagulationsbereich ausgebildet ist. Dadurch wird erreicht, daß
beim Einführen der Nadel bereits eine Koagulation durchgeführt
werden kann und diese dann jeweils nur in dem Bereich bewirkt
wird, in dem sich die Nadelspitze gerade befindet, das heißt der
durch die Perforation geschaffene Kanal wird jeweils an jeder
seiner Stellen ungefähr eine gleiche zeitlang der Hochfrequenz
ausgesetzt. Es ergibt sich somit eine gleichmäßige Koagulation
an der Innenwand des dadurch gebildeten künstlichen Kanales in
der Herzwand.
Ein weiterer Vorteil der Ausgestaltung der Nadel als Hohlnadel
oder Kanüle besteht noch darin, daß dann durch diese Nadel
Flüssigkeitsproben entnommen oder Medikamente injiziert werden
können.
Insgesamt ergibt sich eine Vorrichtung, mit der Perforationen
in der Herzwand dauerhaft angebracht werden können, ohne daß der
Brustkorb geöffnet werden muß. In überraschender Weise wird auf
eine an sich bewährte Technik zurückgegriffen, nämlich dies einen
an der Herzinnenwand anbringbaren Katheter vorzusehen, der mit
einem entsprechenden distalen Arbeitsende in die Herzinnenwand
eindringen kann, so daß dann durch die an sich auch bekannte
Koagulation die Perforation zu einem dauerhaften und von innen
her durchbluteten Kanal gemacht werden kann. Eine Nachblutung
an der Herzaußenseite wird gleichzeitig wirkungsvoll vermieden.
Da eine schwere Brustkorboperation vermieden wird, können auch
die Herzen solcher Patienten mit Löchern und Kanälen zur Versorgung
mit frischem Blut aus der Herzkammer versehen werden, die eine
derartig schwere Operation nicht aushalten würden.
Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter
Darstellung:
Fig. 1 einen Katheter, der intrakardial in das Herz eines
Patienten eingeführt ist und mit seinem Arbeitsende die
Innenseite der Herzwand beaufschlagt, wobei das
entgegengesetzte Ende an einen Hochfrequenzgenerator
angeschlossen ist, an den außerdem eine mit dem
Patienten in Berührung befindliche indifferente Elektrode
verbunden ist,
in vergrößertem Maßstab:
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Herz, in welches das distale Ende des Katheters mit seinem Arbeitsende eingeführt ist,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Herz, in welches das distale Ende des Katheters mit seinem Arbeitsende eingeführt ist,
in noch weiter vergrößertem Maßstab:
Fig. 3 das Arbeitsende des Katheters mit einer vorschiebbaren und zurückziehbaren, von der Innenseite her in die Herzwand eingestochenen, als Elektrode ausgebildeten Nadel zum Erzeugen einer Perforation in der Herzwand,
Fig. 3 das Arbeitsende des Katheters mit einer vorschiebbaren und zurückziehbaren, von der Innenseite her in die Herzwand eingestochenen, als Elektrode ausgebildeten Nadel zum Erzeugen einer Perforation in der Herzwand,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, bei welcher
die Koagulationsnadel nahe ihrer Spitze einen Temperatur
fühler aufweist,
Fig. 5 eine Ausführungsform, bei welcher die Nadel als Wendel
ausgebildet ist,
Fig. 6 eine Ausführungsform, bei welcher eine gekrümmte und
zurückziehbare Nadel und eine Schraubwendel am distalen
Ende des Katheters angeordnet sind,
Fig. 7 eine Ausführungsform, bei welcher am distalen Ende des
Katheters ein Ultraschallsensor zur Ermittlung der Dicke
der Herzwand und der Eindringtiefe der Koagulations-Nadel
angeordnet ist,
Fig. 8 eine Ausführungsform, bei welcher die Koagulationsnadel
über den größten Teil ihrer Länge isoliert ist, so daß
nur der Bereich ihrer Spitze zum Koagulieren blank
ausgebildet ist,
Fig. 9 eine Ausführungsform mit einer vorgekrümmten Nadel, die
außerdem drehbar in dem Katheter angeordnet ist sowie
Fig. 10 eine Ausführungsform mit einer gekrümmten Nadel, die
nahezu über einen Halbkreis reicht und so lang ist,
daß sie mit ihrem freien Ende die Innenseite der
Herzwand ein zweites Mal durchsticht.
Eine in Fig. 1 insgesamt schematisiert dargestellte, im ganzen
mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient zum Anbringen von Perforatio
nen, Lochungen oder Kanälen in der Wand 2 eines Herzens 3, im
folgenden auch Herzwand oder Myokard 2 genannt. Dadurch können
in der Herzwand 2 verlaufende Kanäle erzeugt werden, durch welche
die Herzwand mit frischem Blut aus dem Herzinneren versorgt werden
kann, das heißt die Herzwand kann besser durchblutet werden, wenn
derartige Kanäle mit der Vorrichtung 1 in noch zu beschreibender
Weise angebracht werden.
Die Vorrichtung 1 weist vor allem einen Katheter 4 mit einem
Arbeitsende auf, das wenigstens eine Elektrode oder einen Pol
und eine Verbindung dieser Elektrode oder des Poles zu einem
Hochfrequenzgenerator 5 hat und gemäß Fig. 1 und 2 intrakardial
in das Herz 3 einführbar ist. Das erwähnte distale Arbeitsende
weist gemäß den Fig. 3 bis 10 wenigstens eine von der Innenseite
in die Herzwand 2 einstechbare gerade, gekrümmte und/oder
gewendelte Nadel 6, also ein Perforations-Werkzeug, als Hoch
frequenzpol oder -elektrode auf. Dieses Koagulationswerkzeug in
Form einer Nadel 6 kann also nach dem Einführen des Katheters
4 in das Innere des Herzens 3 von der Innenseite her in die
Herzwand 2 eingestochen werden, wie es in den Fig. 2 bis 10
angedeutet oder dargestellt ist, wobei oder wonach mit Hilfe des
Hochfrequenzgenerators 5 eine Koagulation dieser Lochung oder
Perforation durchgeführt wird, damit sie dauerhaft bleibt und
nicht wieder verheilt. Somit kann in eine so gebildete Perforation
von der Innenseite des Herzens 3 her frisches Blut eintreten und
damit die Herzwand 2 an dieser Stelle durchbluten.
In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist eine monopolare
Koagulationsnadel 6 als Arbeitsende oder Koagulationswerkzeug
vorgesehen und es ist gemäß Fig. 1 mit dem Hochfrequenzgenerator
5 eine zweite, indifferente Elektrode 7 zur außenseitigen Anwendung
an einem Patienten P verbunden.
Denkbar wäre auch eine bipolare Koagulationsnadel 6 als Arbeits
ende, die zueinander beabstandet und gegeneinander isoliert beide
mit dem Hochfrequenzgenerator 5 verbundenen oder verbindbaren
Elektroden oder Pole aufweisen könnte.
In Fig. 3 ist durch den Doppelpfeil Pf1 angedeutet - was auch für
die übrigen Ausführungsbeispiele gilt - daß die Nadel 6 in das
distale Ende des Katheters 4 einschiebbar oder einziehbar und
zum Einstechen in die Innenseite der Herzwand 3 daraus ausschiebbar
ist, wobei in allen Figuren die ausgeschobene Position dargestellt
ist. Dabei erkennt man auch in allen Figuren, daß der Verschiebeweg
der Nadel 6 relativ zu dem distalen Ende des Katheters 4 geringer
als die Dicke der Herzwand 2 ist, wobei gemäß Fig. 6, 9 und 10
die Nadel 6 auch elastisch und vorgekrümmt sein kann, so daß sie
beim Ausschieben aus dem distalen Ende des Katheters 4 in ihre
gekrümmte Form übergeht und dann zwar insgesamt eine größere Länge
haben kann, als es der Dicke der Herzwand 2 entspricht, wobei
aber die in Fortsetzungsrichtung des Katheters 4 gemessene Länge
oder Ausdehnung dieser Nadel wiederum geringer als die Dicke der
Herzwand 2 ist, so daß in all diesen Fällen vermieden wird, daß
die Herzwand 2 vollständig durchstochen wird. Somit wird ein
Blutaustritt an der Außenseite des Herzens 3 vermieden.
Gemäß Fig. 9 kann die Nadel 6 oder dergleichen Koagulationswerkzeug
relativ zu dem Katheter 4 verdrehbar sein, wobei die Drehlagerung
und Drehbetätigung nicht näher dargestellt ist, weil sie mit
bekannten Mitteln durchgeführt werden kann, wie man sie auch von
anderen relativ zu einem Katheter verdrehbaren Arbeitsspitzen
kennt. Dadurch ist es möglich, gemäß Fig. 9 die Nadel 6 zunächst
auszuschieben und einen in der dargestellten Figur sich gekrümmt
nach unten erstreckenden Kanal in der Herzwand 2 anzubringen,
anschließend die Nadel in den Katheter 4 zurückzuziehen, gemäß
dem gekrümmten Pfeil Pf2 zu verdrehen und erneut bei gleich
bleibender Lage des Katheters 4 in die Herzwand einzustechen,
so daß sich mit einer übereinstimmenden Eintrittsöffnung zwei
verzweigende Perforationen oder Kanäle ergeben. Die Vorkrümmung
der Nadel 6 wird dabei aufgrund ihrer Elastizität beim Zurückziehen
gegen die Federspannung aufgehoben, so daß die Nadel 6 innerhalb
des Katheters 4 trotz dieser Krümmung Platz findet. Dabei kann
die Länge und Form der Krümmung auch gemäß Fig. 10 etwa bis zu
einem Halbkreis gehen, so daß bei genügend weitem Ausschieben
der Nadel 6 deren Spitze 6a wieder aus der Herzwand 2 zum Inneren
des Herzens 3 austreten kann, um unter Umständen eine noch bessere
Durchblutung zu erlauben.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist dargestellt, daß die Nadel
6 auch als Schraubwendel mit insbesondere angespitztem Ende
ausgebildet sein kann. Sie erfüllt dann eine Doppelfunktion, indem
sie beim Einführen in die Herzwand 2 die gewünschte, in diesem
Falle wendelförmige Perforation erzeugt und während des Koagula
tionsvorganges den Katheter 4 und sich selbst festlegt, so daß
Herzbewegungen nicht zu ungewollten Verschiebungen oder gar einem
Wiederaustritt der Nadel 6 aus der Herzwand 2 führen kann.
Zwar kann eine vorgekrümmte, beim Ausschieben aus dem Katheter
4 und Einstechen in die Herzwand 2 ihre gekrümmte Position
einnehmende Nadel 6 aufgrund dieser Formgebung auch eine gewisse
Fixierung erzeugen, jedoch ist es außerdem möglich, zusätzlich
zu einer geraden oder gekrümmten Nadel 6 eine deren Austritt aus
dem Katheter 4 umschließende Schraubwendel 8 zum Fixieren des
Katheterendes an der Innenseite der Herzwand 2 vorzusehen, wie
es in Fig. 6 dargestellt ist. Somit kann der Katheter 4 mit Hilfe
der Schraubwendel 8 fixiert werden, während die in diesem Falle
gekrümmte Nadel 6 in die Herzwand 2 eingestochen ist oder wird
und für den Zeitraum der Koagulation liegenbleiben soll.
Dabei kann diese zusätzlich zu der Nadel 6 vorgesehene Haltewendel
8 gegebenenfalls selbst als zusätzliche Elektrode und als
zusätzliches Koagulationswerkzeug ausgebildet und mit dem
Hochfrequenzgenerator 5 verbindbar oder verbunden sein. Es ergibt
sich dann praktisch eine Kombination der Ausführungsformen gemäß
Fig. 5 und 9, wobei aber auch eine gerade verlaufende Nadel 6 mit
einer solchen Haltewendel 8 kombiniert sein kann.
Die Koagulationsnadel 6 kann eine Hohlnadel oder Kanüle sein,
so daß damit auch Kontrastmittel zur Überprüfung des erzeugten,
zur Durchblutung dienenden Kanales möglich ist oder es können
Medikamente eingespritzt werden oder Probeflüssigkeit entnommen
werden. In Fig. 7 ist angedeutet, daß nahe der Spitze 6a einer
solchen Nadel 6 ein Temperatursensor 9 angeordnet sein kann, wobei
dann im Inneren der hohlen Nadel 6 eine Leitung von diesem
Temperatursensor 9 zu einer Temperaturanzeige und/oder zu der
Steuerung oder Regelung des Hochfrequenzgenerators 5 verlaufen
kann, so daß der Koagulationsvorgang und insbesondere die dabei
auftretende Temperatur überwacht und gegebenenfalls automatisch
gesteuert oder geregelt werden kann. Somit können zu geringe oder
zu hohe Temperaturen vermieden werden.
In Fig. 7 ist außerdem angedeutet, daß an dem distalen Ende des
Katheters 4 im Bereich des Austrittes der Nadel 6 ein Ultraschall
geber 10 zur Messung der Dicke der Herzwand 2 und der Eindringtiefe
der Nadel 6 angeordnet sein kann, wobei dies auch bei den anderen
Ausführungsbeispielen verwirklicht sein könnte.
Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Nadel 6 an
ihrer Außenseite von ihrem Austritt aus dem distalen Ende des
Katheters 4 ausgehend bis nahe zu ihrer Spitze 6a mit einer
Isolierung 11 umhüllt ist, so daß nur die Spitze 6a selbst blank
und als Koagulationsbereich ausgebildet ist. Somit kann der
Koagulationsvorgang schon während des Einführens der Nadel 6
durchgeführt werden und entsprechend dem Vorschub der Nadel 6
fortschreiten. Durch die Wahl der Vorschubgeschwindigkeit kann
Einfluß auf die Intensität der Koagulation genommen werden.
Es können also auf einfache Weise ohne Anwendung einer Thorakotomie
für die Revaskularisation notwendige Kanäle im Myokard 2 des
Herzens 3 erzeugt werden, wobei in vorteilhafter Weise ein
steuerbarer, intrakardial oder transvenös einführbarer Katheter
4 vom Inneren des Herzens 3 aus solche Kanäle bis zu einer
bestimmten Tiefe und ohne vollständiges Durchdringen der Herzwand
2 erzeugt. Dabei kann in üblicher Weise der Katheter 4 zunächst
im Herzen 3 positioniert werden, wonach aus seinem Arbeitsende
die entsprechende Nadel 6, Kanüle oder dergleichen Koagulations
werkzeug ausgefahren und in kontrollierte Tiefen des Myokards
eindringen kann. Die Positionierung des Arbeitsendes des Katheters
4 kann durch Messung des intrakardialen EKGs vorgenommen werden.
Danach erfolgt über die Nadel 6 gegen eine großflächige indifferen
te Elektrode 7, die zum Beispiel am Rücken des Patienten P
angebracht werden kann, eine Stromabgabe mittels des Hoch
frequenzgenerators 5, was zur Folge hat, daß der durch die Nadel
6 erzeugte Kanal teilweise koaguliert wird und damit sein Lumen
im Myokard 2 offen bleibt. Da mit Hilfe einer gebogenen Nadel
6 auch entsprechend lange und gekrümmte Kanäle oder Perfusions
löcher erzeugt werden können, ergeben sich entsprechend längere
künstliche Gefäße für eine Durchblutung des Myokards. Darüber
hinaus kann aufgrund der Verbindung mit dem Hochfrequenzgenerator
5 die Vorrichtung 1 auch zur Hochfrequenzablation verwendet werden.
Die Vorrichtung 1 dient zum Anbringen von Perforationen, Lochungen
oder Perfusionskanälen in der Herzwand 2, insbesondere im Myokard,
zur Erzeugung von in der Herzwand 2 verlaufenden bleibenden Kanälen
für deren Durchblutung. Damit der Brustkorb zum Anbringen solcher
Perforationen nicht in einer Operation geöffnet werden muß, um
das Herz freizulegen, weist die Vorrichtung 1 einen intrakardial
in das Herz 3 einführbaren Katheter 4 auf, der an seinem
Arbeitsende wenigstens eine Elektrode oder einen Pol und eine
Verbindung dieser Elektrode oder des Poles zu einem Hoch
frequenzgenerator 5 hat. Dieses distale Arbeitsende ist dabei
wenigstens eine von der Innenseite in die Herzwand 2 einstechbare
Nadel 6, die als Koagulationswerkzeug wirkt, so daß das Lumen
des von ihr erzeugten Kanal es offen bleibt und von dem Inneren
des Herzens 3 aus mit frischem Blut versorgt werden kann.
Claims (13)
1. Vorrichtung (1) zum Anbringen von Perforationen, Lochungen
oder Kanälen in der Herzwand (2), insbesondere im Myokard,
zur Erzeugung von in der Herzwand (2) verlaufenden Kanälen
für deren Durchblutung, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) einen Katheter (4) mit einem Arbeitsende
aufweist, das wenigstens eine Elektrode oder einen Pol und
eine Verbindung dieser Elektrode oder des Poles zu einem
Hochfrequenzgenerator (5) hat und intrakardial in das Herz
(3) einführbar ist, und daß dieses distale Arbeitsende
wenigstens eine von der Innenseite in die Herzwand (2)
einstechbare gerade, gekrümmte und/oder gewendelte Nadel (6)
oder Werkzeug als Hochfrequenzpol oder -elektrode aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
monopolare Koagulationsnadel (6) als Arbeitsende oder Werkzeug
vorgesehen ist und eine zweite, indifferente Elektrode (7)
zur außenseitigen Anwendung an einem Patienten (P) mit dem
Hochfrequenzgenerator (5) verbindbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
bipolare Koagulations-Nadel (6) als Arbeitsende vorgesehen
ist, die zueinander beabstandet und gegeneinander isoliert
beide mit dem Hochfrequenzgenerator (5) verbundenen oder
verbindbaren Elektroden oder Pole aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nadel (6) oder das Werkzeug in das
distale Ende des Katheters (4) einschiebbar oder einziehbar
und zum Einstechen in die Innenseite der Herzwand (3) daraus
ausschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschiebeweg der Nadel (6) oder
des Werkzeuges relativ zu dem distalen Ende des Katheters
(4) geringer als die Dicke der Herzwand (2) ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nadel (6) elastisch und vorgekrümmt
ist und beim Ausschieben aus dem distalen Ende des Katheters
(4) in ihre gekrümmte Form übergeht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koagulationsnadel (6) oder dergleichen
Werkzeug relativ zu dem Katheter (4) verdrehbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nadel (6) oder dergleichen Koagula
tions-Werkzeug als Schraubwendel mit insbesondere angespitztem
Ende ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich zu einer geraden oder
gekrümmten Nadel (6) oder dergleichen Koagulations-Werkzeug
eine deren Austritt aus dem Katheter (4) umschließende
Schraubwendel (8) zum Fixieren des Katheterendes an der
Innenseite der Herzwand (2) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusätzlich zu der Nadel (6) oder
dergleichen vorgesehene Haltewendel (8) als zusätzliche
Elektrode und als zusätzliches Koagulationswerkzeug ausge
bildet und mit dem Hochfrequenzgenerator (5) verbindbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Koagulationswerkzeug eine Hohlnadel
oder Kanüle ist, in deren Innerem insbesondere eine Leitung
zu einem an ihrer Spitze oder nahe ihrer Spitze angeordneten
Temperatursensor verläuft, und daß der Temperatursensor mit
einer Temperaturanzeige und/oder der Steuerung oder Regelung
des Hochfrequenzgenerators (5) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem distalen Ende des Katheters (4)
im Bereich des Austrittes der Nadel (6) ein Ultraschallgeber
(10) zur Messung der Dicke der Herzwand (2) und der
Eindringtiefe der Nadel (6) oder dergleichen angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nadel (6) oder Kanüle an ihrer
Außenseite von ihrem Austritt aus dem distalen Ende des
Katheters (4) ausgehend bis nahe zu ihrer Spitze (6a)
isoliert ist, so daß nur die Spitze (6a) selbst blank und
als Koagulationsbereich ausgebildet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SULZER OSYPKA GMBH, 79639 GRENZACH-WYHLEN, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |