DE19627523C1 - Verfahren zur Wiederverwertung von Füllstoffen und Streichpigmenten der Papier-, Pappe- und Kartonherstellung - Google Patents
Verfahren zur Wiederverwertung von Füllstoffen und Streichpigmenten der Papier-, Pappe- und KartonherstellungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Wiederverwertung von Füllstoffen und
Streichpigmenten der Papier-, Pappe- und Kartonherstellung aus den Restwasser
schlämmen der Streichereiabwässer, Deinkinganlagen, innerbetrieblichen Kläranlagen
oder Abscheidevorrichtungen sowie die Verwendung so anfallender Pigment-Auf
schlämmungen (Slurries) als Füllstoff zur Herstellung von Papier oder als Pigment-
Aufschlämmung zur Herstellung einer Streichmasse für die Papierindustrie.
Bei der Herstellung von Papier werden dem Rohstoff, d. h. Zellstoff, Holz, Strohzellstoff
oder Hadernhalbstoff auch Altpapierhalbstoff, Füllstoffe und Pigmente zugesetzt, mit
denen eine geschlossene Oberfläche erzielt werden soll, um die Eigenschaften des
Papiers, insbesondere den Weißgrad, die Opazität und die Bedruckbarkeit des Papiers
zu verbessern.
Fast alle Papiere werden mit Füllstoffen versetzt, die besonders Druck- und Schreib
papieren eine gleichmäßige Formation, bessere Weiche, Weiße und Griff geben. Diese
meist "Asche" genannten Füllstoffe, da sie bei der Verbrennunganalyse als Asche
zurückbleiben, werden entweder der Fasersuspension zugegeben oder beim Streichen
aufgetragen.
Naturdruckpapiere (ungestrichene Papiere) enthalten bis zu 35 Gew.-% Füllstoffe,
gestrichene Papiere 25 Gew-% bis 50 Gew.-%. Die Füllstoffmenge hängt sehr vom
Verwendungszweck des Papiers ab. Stark beschwerte Papiere besitzen geringere
Festigkeiten und schlechteres Leimungsvermögen.
Der Füllstoffanteil in der Papiermasse liegt üblicherweise zwischen 5 bis 35 Gew.-% und
besteht aus Primärpigment oder aus rezirkulierten Streichpigmenten, die von Reststreich
farben oder gestrichenem Ausschuß stammen können. Neben der Weiße des Füllstoffs,
der für weiß-getönte Papiere wichtig ist, spielt die Korngröße eine wesentliche Rolle,
da sie die Füllstoffausbeute stark und die physikalischen Eigenschaften des Papiers,
insbesondere die Porosität beeinflußt. Der im Papier verbleibende Füllstoffanteil beträgt
zwischen 20 und 80% der der Fasersuspension zugesetzten Menge. Die Ausbeute
hängt sowohl von der Füllstoffart als auch von der Stoffzusammensetzung, dem
Mahlgrad, der Fixierung der Füllstoffieilchen durch Harz und Aluminiumsulfat, dem
Papiergewicht, der Papiermaschinengeschwindigkeit, der Art des Wasserentzuges und
der Feinheit des Siebes ab.
Entsprechend dem Verbrauch haben folgende Produkte als Füllstoff und Streichpigment
heute größere Bedeutung: Kaolin, Calciumcarbonat, künstliche Aluminiumsilikate und
-oxidhydrate, Titandioxid, Satin-Weiß, Talkum und Calciumsilicat.
Bei der Verwertung von Altpapier fallen die Füllstoffe und Pigmente als Abfallprodukt
insbesondere in Deinkinganlagen an. Dieses Abfallprodukt besteht beispielsweise aus
50 Gew.-% Zellulose, 25 Gew.-% Kaolin und 20 Gew.-% Calciumcarbonat, wobei aber
auch weitere geringe Anteile Calciumsulfat, Titandioxid, Talkum oder andere Feststoffe
vorliegen können, wobei diese Gemische mehr oder weniger große Faseranteile
enthalten können.
In EP 0 492 121 B1 wird die bisherige Aufbereitung von Altpapier derart beschrieben,
daß diese Abfallstoffe als ein Abwasser-Feststoffgemisch aus dem Prozeß ausgesondert
werden, wobei ein reines Abfallprodukt entsteht, daß etwa 50% Feststoffanteile enthält
und auf Deponien gelagert wird. Hier wird vorgeschlagen, das schlammartige Wasser-
Feststoffgemisch intensiv zu mischen und dann anschließend dieses Gemisch aus
Wasser und Feststoff grob, fein beziehungsweise feinst zu zerkleinern und erst dann
die Weiterverwendung unter Zugabe entsprechender Zuschläge durchzuführen. Es wird
der Einsatz dieses Materials aus Ausgangsstoff für Farbstoffe, Kleber, Füllstoffe und
hydraulische Bindemittel vorgeschlagen.
In DE 40 34 054 C1 wird ein Verfahren zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus dem
mechanischen Restabwasserschlamm der Papierindustrie vorgeschlagen. Bei diesem
Verfahren wird der Restwasserschlamm nach Abscheidung des Grobschmutzes
zunächst mittels Zentrifugieren vom Schwarzpartikelgehalt befreit und daran an
schließend mittels fraktioniertem Sieben in Fasern, Füllstoffe, Pigmente und Ag
glomerate aufgeteilt. Die Agglomerate werden mittels Scherung behandelt und verworfen,
während die Fasern, Füllstoffe und Pigmente gegebenenfalls nach weiterer Behandlung
einem gezielten Wiedereinsatz zugeführt werden.
Aus EP 0 576 177 A1 ist ein Verfahren zur Wiederverwertung und Wiederverwendung
von Rohmaterialien aus den Restwasserschlämmen der Papierindustrie bekannt, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schlammsuspension in einem ersten Verfahrens
schritt einem ersten Sieb-/Reinigungsverfahren bei relativ niedriger Konsistenz unterwor
fen, anschließend eingedickt, erhitzt und durch einen Dispergierer gegeben wird, bevor
dieser Schlamm in der Papierherstellung wieder eingesetzt wird.
In EP 0 554 285 B1 wird berichtet, daß alle Rückgewinnungsverfahren auf die Ent
stoffung an sich wenig verschmutzter Kreisläufe gerichtet sind, da der Wiedereinsatz
des aus Faser- und Füllstoff bestehenden sogenannten Fang- oder Dickstoffes in den
Papierherstellungsprozeß einen höheren Schmutzanteil verbietet. Demgemäß wird ein
Verfahren beschrieben, die im Restabwasserschlamm der mechanischen Kläranlage
enthaltenen brauchbaren Fasern und Füllstoffe zurückzugewinnen.
Das Verfahren ist gekennzeichnet durch die Einstellung eines definierten Feststoff
gehalts, das Abscheiden der Grobschmutzanteile, das Abscheiden der Schwarzpartikel
anteile, das fraktionierte Feinsieben des Gutanteils und die Rückführung des Faseranteils
und des Füllstoff- und Pigmentanteils in die Rohstoffaufbereitung der Papierfabrik.
In den Restwasserschlämmen der Streichereiabwässer, Deinkinganlagen, inner
betrieblichen Anlagen oder Abscheidevorrichtungen liegen die Füllstoffe und Streichpig
mente häufig in agglomerierter Form und mit geringer Weiße vor, die eine direkte
Wiederverwendung in der Rohstoffaufbereitung, insbesondere im Strich einschränkt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Wiederver
wertung von Papierrohstoffen, insbesondere der Füllstoffe und der Streichpigmente bei
gleichzeitiger Einsparung von Energiekosten und Rohstoffkosten sowie Transportkosten.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zu Wiederverwertung von Füllstoffen und Streichpigmenten der Papier-, Pappe- und
Kartonherstellung aus Restwasserschlämmen der Streichereiabwässer, Deinking
anlagen, innerbetrieblichen Kläranlagen oder Abscheidevorrichtungen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man die Füllstoff- und streichpigmenthaltigen Restwasser
schlämme der Vermischung und anschließend der Vermahlung zu einer Pigment-
Aufschlämmung mit Frischpigment oder Frischfüllstoff als Pulver, frischpigmenthaltige
und/oder frischfüllstoffhaltige Aufschlämmung zuführt.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung des oben beschriebenen Verfahrens wird eine
definierte, konzentrierte Pigment-Aufschlämmung oder Füllstoff-Aufschlämmung erhalten,
die in der Papier-, Pappe- und Kartonherstellung eingesetzt werden kann.
In der Papierherstellung ist es üblich, die Füllstoffe und Streichpigmente sowohl als
Pulver oder in Form einer konzentrierten Aufschlämmung, die 50 bis 80 Gew.-%
Feststoffanteile aufweist, einzusetzen. Diese Füllstoffe und Pigmente werden
üblicherweise von den Herstellern mit der gewünschten Weiße und Korngrößenverteilung
zur Verfügung gestellt. Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht nunmehr in der
Anlieferung des Pigments in einer Art "Grundkörnung", vorzugsweise als Feststoff oder
auch als hochkonzentrierte Aufschlämmung, beispielsweise mit einem Feststoffgehalt
von 70 Gew.-% bis 85 Gew.-% oder mehr, beispielsweise mit einem mittleren
Korndurchmesser von 50% < 2 µm bis 10 µm, insbesondere 2 µm bis 5 µm und
Vermahlung in wäßriger Phase vor Ort in einer Satellitenmahlanlage auf die gewünschte
Weiße und Korngröße. Somit werden die obengenannten Restwasserschlämme nicht
den fertig angelieferten oder fertig zubereiteten Rohstoffen beigemischt, sondern diese
zunächst durch Vermischung und anschließender Vermahlung von Frischpigment oder
Frischfüllstoff als Pulver, frischpigmenthaltige und/oder frischfüllstoffhaltige
Aufschlämmung auf die gewünschte Weiße und Feinheit vermahlen und dann als
Füllstoff oder Streichpigment eingesetzt. Die genannten mineralischen Füllstoffe und
Pigmente werden üblicherweise in Naß- oder Trockenverfahren auf die gewünschte
Korngröße vermahlen. Bei der Naßvermahlung ist naturgemäß ein großer Anteil Wasser
erforderlich. Erfindungsgemäß wurde nun festgestellt, daß ein Teil oder die gesamte
Menge des notwendigen Wassers zur Vermischung und anschließend der Vermahlung
der Frischpigmente oder Frischfüllstoffe als Pulver, frischpigmenthaltige und/oder
frischfüllstoffhaltige Aufschlämmung durch die Restwasserschlämme ersetzt werden
kann, die gegebenenfalls Fasern enthalten. Üblicherweise in den Restwasserschlämmen
vorliegende Agglomerate der Füllstoffe oder Pigmente stören hierbei wenig, da diese
im Verlauf des Naßmahlprozesses auf die gewünschten Korngrößen zerkleinert werden.
Weitere Vorteile der Erfindung bestehen in der gegenüber dem Stand der Technik
erhöhten Flexibilität der erhältlichen gewünschten Korngrößen vor Ort, den geringeren
Frachtkosten durch Wegfall des Transports von Wasser in marktüblicher
Aufschlämmung, sowie die verbesserte Stabilität der selbst hergestellten Pigment-
Aufschlämmung.
Bei der Aufbereitung von Restwasserschlämmen ist es naturgemäß erforderlich, den
Grobschmutzanteil, der aus Splittern, Sandkörnern und sonstigen Unreinheiten besteht,
abzutrennen und zu verwerfen. Der so erhaltene Siebdurchgang besteht aus Fasern,
Füllstoffen, Pigmenten, Feinsand, Schwarzpartikeln und Agglomeraten aus Füllstoffen
und Pigmenten oder Pigmenten, Fasern und Füllstoffen. Unter Füllstoff werden dabei
üblicherweise die in der Papiermasse eingesetzten Feinteilchen verstanden; unter
Pigment werden die in der Streichfarbe eingesetzten feinen Teilchen verstanden. Die
normalerweise nicht brauchbaren Schwarzpartikel weisen eine große Korngrößen
variation auf. Sie bestehen in der Hauptsache aus grau- bis schwarz gefärbtem Sand,
Bodenabrieb, Maschinenabrieb, verkokten Schmiermitteln, sauer attackierten orga
nischen Teilchen, Rost und agglomeriertem Staub oder einer Mischung daraus.
Üblicherweise ist eine Abscheidung dieser Schwarzpartikel mittels Zentrifugieren oder
Flotieren erforderlich, wenn die Abwasserschlämme der Rohstoffaufbereitung zugeführt
werden sollen. Erfindungsgemäß ist jedoch eine entsprechende Abtrennung der
Schwarzpartikel nicht notwendigerweise erforderlich, da diese Partikel bei der Vermah
lung der Frischfüllstoffe und Frischpigmente in der Regel derart zerkleinert werden, daß
der Weißgrad durch die Schwarzpartikel weniger stark beeinflußt wird.
Dennoch ist selbstverständlich auch eine Abscheidung der Schwarzpartikel insbesondere
mittels Zentrifugieren, wie beispielsweise in EP 0 554 285 B1 beschrieben, auch im Sinne
der vorliegenden Erfindung möglich, um ganz besondere Qualitäten der Füllstoffe oder
Pigmente im Sinne der Erfindung zu erhalten.
In gleicher Weise ist es gegebenenfalls sinnvoll, Faserabtrennungsverfahren ins
besondere bei der Aufbereitung von Restwasserschlämmen aus Deinkinganlagen,
Kläranlagen und Abscheidevorrichtungen durchzuführen. Als bekannte Verfahren bieten
sich hier die Flockung und Sedimentation, die Filtrierung, Siebung, Zentrifugierung sowie
sonstige chemische Behandlungsverfahren, wie beispielsweise die Oxidation an. In
diesem Falle liegt dann üblicherweise ein Gemisch unterschiedlicher Pigmente vor, das
häufig Kaolin, Calciumcarbonat und Talkum enthält. Durch Flockung und Umladung
bilden sich bei den Abtrennungsverfahren häufig Agglomerate. Die Restwasserschlämme
mit niedrigem Feststoffgehalt sind an sich dementsprechend kaum als Rohstoff einsetz
bar.
Zur Herstellung von Streichfarben ist daher eine Anhebung des Feststoffgehalts des
Pigmentgemisches sowie in der Regel eine Anhebung der Weiße nach an sich bekann
ten Verfahren erforderlich. Die Zerstörung von Agglomeraten, die das Laufverhalten
einer Streichfarbe am Blade durch Rakelstreifen stören und die Eigenschaften des
Strichs negativ beeinflussen, ist besonders bevorzugt. Die Pigment- und Füllstoffteilchen
des Restwasserschlamms, die zum Einsatz als Füllstoff oder Pigment vorgesehen sind,
wirken hierbei als Mahlhilfsmittel und Dispergierhilfsmittel für die Zerstörung der
Agglomerate bei dem Mahlprozeß. Gleichzeitig wirkt der Restwasserschlamm inklusive
der beladenen Partikel als Dispergierhilfsmittel und Mahlhilfsmittel für die Füllstoffe und
Pigmente bei dem Mahlprozeß, so daß die an sich üblichen Mengen an Dispergierhilfs
mitteln und Mahlhilfsmitteln erfindungsgemäß verringert werden können.
Dementsprechend ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, den Restwasser
schlamm mit einer Feststoffkonzentration von 0,02 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere
1 Gew.-% bis 30 Gew.-% zur Vermischung und anschließend der Vermahlung mit
Frischpigment oder Frischfüllstoff als Pulver, frischpigmenthaltige und/oder
frischfüllstoffhaltige Aufschlämmung einzustellen. Bei einer zu geringen Konzentration
wird das Wiederverwertungsverfahren unwirtschaftlich.
In den Restwasserschlämmen kann das Verhältnis von Füllstoffen und/oder Pigmenten
zu Fasern in einer großen Bandbreite variieren. Besonders bevorzugt ist es im Sinne
der vorliegenden Erfindung Restwasserschlämme mit einer Konzentration an Füllstoffen
und/oder Pigmenten einzusetzen, die im Bereich von 2 Gew.-% bis 80 Gew.-%,
insbesondere 20 Gew.-% bis 60 Gew.-% bezogen auf den Feststoffgehalt liegt. So kann
der Faseranteil einerseits oder der Füllstoff- und/oder Pigmentanteil andererseits
beispielsweise von 2 bis 98 Gew.-% oder 98 bis 2 Gew.-% variieren. Auch sind selbstver
ständlich Faser-freie Restwasserschlämme erfindungsgemäß einsetzbar.
Beispielhaft seien hier die bevorzugten Zusammensetzungen verschiedener Abwasser
schlämme erläutert. Vorzugsweise umfaßt das Abwasser aus der Produktion 0,5 bis 5
Gew.-%, insbesondere 2,5 Gew.-% Stoffverlust bei einem speziellen Frischwasserbedarf
von 10 bis 100 l/kg, insbesondere 20 l/kg. Die Stoffdichte beträgt vorzugsweise 0,02 bis
0,5, insbesondere 0,125 Gew.-%. Besonders bevorzugt im Sinne der Erfindung ist hier
ein Mengenverhältnis von Faseranteil zu Füllstoff und/oder Pigmentanteil von 20 zu
80 Gew.-% oder 80 zu 20 Gew.-%, insbesondere Fasern zu Pigment im Verhältnis 40
zu 60 Gew.-% eines Abwassers aus der Produktion.
Der pH-Wert der Restwasserschlämme, die als Abwasser aus der Produktion anfallen,
kann in weiten Grenzen variieren. Besonders bevorzugt wird der pH-Wert im Bereich
von 4,5 bis 8,5, insbesondere im neutralen Bereich um pH 7 eingestellt.
Erfindungsgemäß einsetzbares Abwasser aus der Streicherei kann beispielsweise einen
Feststoffgehalt von 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% vor der Fällung und nach
der Fällung von 1 bis 30 Gew.-%, insbesondere bei 5 Gew.-% aufweisen. Der pH-Wert
kann beispielsweise im Bereich von 6,5 bis 10, vorzugsweise 7,5 vor der Fällung und
6,0 bis 10,0, vorzugsweise 7,0, nach der Fällung betragen. Der Aschegehalt sollte ins
besondere im Bereich von 60 bis 95 Gew.-%, insbesondere bei 90 Gew.-% liegen. Eine
typische Zusammensetzung enthält 1 bis 90 Gew.-%, insbesondere 20 Gew.-% Kaolin,
1 bis 90 Gew.-%, insbesondere 60 Gew.-% Calciumcarbonat., 0,5 bis 50 Gew.-%, ins
besondere 15 Gew.-% Talkum und 0,1 bis 40 Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-%
Sonstiges.
Aus EP 0 625 611 A1 sind Korngrößenverteilungen für Streichpigmente bekannt, die
auch mit Hilfe der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eingestellt werden. So ist es
besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung, daß die Pigmente folgende
Korngrößenverteilung aufweisen:
- a) 95 bis 100 Gew.-% an Teilchen < 10 µm
- b) 50 bis 95 Gew.-% an Teilchen < 2 µm
- c) 27 bis 75 Gew.-% an Teilchen < 1 µm und
- d) 0,1 bis 35 Gew.-% an Teilchen < 0,2 µm,
jeweils bezogen auf den Äquivalentdurchmesser der Teilchen.
Erfindungsgemäß ist darüber hinaus eine große Variation der Weiße und Korngrößen
verteilungen möglich, die insbesondere durch die Art und Dauer der Mahlung gesteuert
werden kann. So ist es möglich, vor Ort relativ groben Frischfüllstoff mit einer großen
Menge an Restwasserschlamm zu vermischen, um diese Aufschlämmung nach der
Vermahlung in die Papiermasse einzubringen. In gleicher Weise ist es möglich, vor Ort
durch Einsatz einer geringeren Menge an Restwasserschlamm diese zur feineren
Vermahlung mit Frischpigment einzusetzen, was dann als Streichpigment und/oder
Füllstoff dient. Der Papierhersteller ist somit nicht mehr an vorgegebene Teilchengrößen
der Frischpigmente und/oder Frischfüllstoffe sowie Pigment-Aufschlämmungen von
Anbietern der Rohstoffe gebunden. Die Pigment-Aufschlämmungen der Rohstoffanbieter
werden üblicherweise mit der Zahl der Gewichtsprozente an Teilchen kleiner als 2 µm
charakterisiert, beispielsweise als Typ: 95, 90, 75, 60, 50 etc. Der Papierhersteller ist
somit in der Lage, Pigmente als Aufschlämmung den jeweiligen Bedürfnissen
entsprechend selbst vor Ort in einer Satellitenanlage herzustellen. Dies erlaubt eine
flexible und schnelle Reaktion auf Qualitäts- und Produktionsanforderungen,
beispielsweise der verschiedenen Papierrohstoffe für die Papiermasse, die Pigmente
oder Aufschlämmungen für den Vorstrich, Deckstrich und Einfachstrich oder die
Pigmentierung allein, sowie die Vermischung mit anderen Pigmenten. Vor allem aber
ist hierdurch eine beträchtliche Reduzierung der Transportkosten ersichtlich, da nicht
notwendigerweise Fertig-Aufschlämmungen mit hohem Wassergehalt über große
Entfernungen transportiert werden müssen.
Auch wenn im Sinne der vorliegenden Erfindung an sich bekannte Netzmittel, Stabilisie
rungsmittel, Mahlhilfsmittel und Dispergierhilfsmittel während der Vermischung und der
Vermahlung der Frischpigmente oder Frischfüllstoffe als Pulver, frischpigmenthaltige
und/oder frischfüllstoffhaltige Aufschlämmung mit Restwasserschlämmen eingesetzt
werden können, wie sie beispielsweise aus EP 0 625 611 A1 bekannt sind, so ist doch
erfindungsgemäß die erforderliche Menge gegenüber dem Stand der Technik deutlich
verringert. Zum einen enthalten die Restabwasserschlämme bereits eine gewisse Menge
der genannten Mittel. Zum anderen ist es aufgrund der Möglichkeit der direkten
Vermahlung vor Ort nicht notwendig, die Netz-, Stabilisierungs-, Mahl- und
Dispergierhilfsmittel in üblichen Größenordnungen einzusetzen, da die Zeitspanne
zwischen Herstellung der Aufschlämmung und der Verwendung stark verkürzt werden
kann. Ein weiterer Vorteil der geringeren Einsatzmengen an Hilfsmitteln ist die
verbesserte Retention der Pigmente bei der Papierherstellung, da größere Mengen einen
negativen Einfluß auf die Retention haben.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für die Aufarbeitung aus Füll-
und Faserstoff bestehenden Abwasserschlämmen oder Faserstoffsuspensions-Teil
strömen der Altpapier-verarbeitenden Papierindustrie und der Wiederverwertung von
Papierausschuß, insbesondere bei der Aufbereitung von Altpapier aus der Stufe der
Entaschung, wo besonders großen Wert auf eine sortenreine und korngrößenspezifische
Auftrennung der Füllstoffe und Pigmente gelegt wird, um diese hier durch Wiedereinsatz
zu verwerten, und dadurch eingebrachte Energie und Wertigkeit zu nutzen.
Die mit Hilfe der vorliegenden Erfindung erhältlichen Streichpigment-Aufschlämmungen
können besonders vorteilhaft in der Papierindustrie, insbesondere zur Herstellung einer
Streichfarbe für den Papierstrich oder in der Papiermasse eingesetzt werden. Besonders
bevorzugt ist die Verwendung zur Herstellung einer Streichpigment-Aufschlämmung für
Offsetpapier. Darüber hinaus eignen sich die erfindungsgemäßen Aufschlämmungen
auch zur Herstellung einer Streichmasse für leichtgewichtige, gestrichene Papiere,
insbesondere auch bei hoher Auftragsgeschwindigkeit, sowie zur Herstellung von Rollen-
Offsetpapieren, insbesondere zur Herstellung von leichtgewichtigen, gestrichenen Rollen-
Offsetpapieren, das Streichen von Karton und Spezialpapier, wie Etiketten, Tapeten,
Silikonrohpapier, selbstdurchschreibend, sowie der Beimischung bei Tiefdruckpapieren.
In diesem Sinne sind die erfindungsgemäß erhältlichen Streichpigment-
Aufschlämmungen, insbesondere einsetzbar im Bogenoffset, insbesondere für den
Bogenoffset-Einfachstrich, Bogenoffset-Doppelstrich: Bogenoffset-Vorstrich und
Bogenoffset-Deckstrich; - im Rollenoffset, insbesondere für den LWC-Rollenoffset-
Einfachstrich, Rollenoffset-Doppelstrich: Rollenoffset-Vorstrich und Rollenoffset-
Deckstrich; - im Tiefdruck, insbesondere für den LWC-Tiefdruck-Einfachstrich, Tiefdruck-
Doppelstrich: Tiefdruck-Vorstrich und Tiefdruck-Deckstrich; - im Karton, insbesondere
für den Karton-Doppelstrich: Karton-Vorstrich und Karton-Deckstrich und für
Spezialpapiere, insbesondere für Etiketten und flexible Verpackungen.
Das Verfahren bietet die Möglichkeit, die erfindungsgemäß hergestellten Pigment-
Aufschlämmungen ohne Qualitätseinbuße bei den damit hergestellten Rohpapieren,
Strichen und insbesondere den Endqualitäten einzusetzen.
Nachfolgend werden beispielhaft einige Streichrezepturen angegeben, die mit Hilfe der
vorliegenden Erfindung erhalten werden können (alle Angaben in Gewichtsteile fest
gerechnet (atro/Wirkstoff)):
70 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 90)
30 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein, z. B. US No. 1)
11 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat)
0,6 Gew.-Teile handelsübliche Carboxymethylcellulose (CMC)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter(Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
0,5 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 64%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
30 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein, z. B. US No. 1)
11 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat)
0,6 Gew.-Teile handelsübliche Carboxymethylcellulose (CMC)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter(Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
0,5 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 64%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
100 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 60 oder 75)
10 Gew.-Teile handelsüblicher Latex
4 Gew.-Teile handelsübliche Stärke (native, oxidierte-, Mais- oder Kartoffelstärke)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
Feststoffgehalt: 66%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.100 mPa · s
pH-Wert: 9,0
10 Gew.-Teile handelsüblicher Latex
4 Gew.-Teile handelsübliche Stärke (native, oxidierte-, Mais- oder Kartoffelstärke)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
Feststoffgehalt: 66%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.100 mPa · s
pH-Wert: 9,0
70 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 90)
30 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein, z. B. US No. 1)
10 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat)
0,6 Gew.-Teile handelsübliche CMC
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
0,7 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 64%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
30 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein, z. B. US No. 1)
10 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat)
0,6 Gew.-Teile handelsübliche CMC
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
0,7 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 64%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
50 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 90)
50 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein/ engl. Ton)
2 Gew.-Teile handelsübliche Stärke (native, oxidierte-, Mais- oder Kartoffelstärke)
12 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,7 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
0,5 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 62%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.400 mPa · s
pH-Wert: 8,5
50 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein/ engl. Ton)
2 Gew.-Teile handelsübliche Stärke (native, oxidierte-, Mais- oder Kartoffelstärke)
12 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,7 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
0,5 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 62%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.400 mPa · s
pH-Wert: 8,5
100 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 60 oder 75)
4 Gew.-Teile handelsübliche Stärke (native, oxidierte-, Mais- oder Kartoffelstärke)
12 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
Feststoffgehalt: 66%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 9,0
4 Gew.-Teile handelsübliche Stärke (native, oxidierte-, Mais- oder Kartoffelstärke)
12 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
Feststoffgehalt: 66%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 9,0
60 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 95)
40 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein/ engl. Ton)
10 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,6 Gew.-Teile handelsübliche CMC
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
0,5 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 64%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
40 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein/ engl. Ton)
10 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,6 Gew.-Teile handelsübliche CMC
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
0,5 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 64%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
70 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (normal/engl. Ton)
30 Gew.-Teile handelsübliches Talkum
5,0 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat-Alleinbinder)
0,2 Gew.-Teile handelsüblicher Verdicker (synth.)
1,0 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 58%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
30 Gew.-Teile handelsübliches Talkum
5,0 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat-Alleinbinder)
0,2 Gew.-Teile handelsüblicher Verdicker (synth.)
1,0 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 58%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
100 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 75)
6,0 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat-Alleinbinder)
0,3 Gew.-Teile handelsüblicher Verdicker (synth.)
0,5 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 66%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 9,0
6,0 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat-Alleinbinder)
0,3 Gew.-Teile handelsüblicher Verdicker (synth.)
0,5 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 66%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 9,0
85 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (engl. Ton)
15 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (calcinierter Ton)
5,0 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat-Alleinbinder)
0,2 Gew.-Teile handelsüblicher Verdicker (synth.)
0,8 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 57%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.300 mPa · s
pH-Wert: 8,5
15 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (calcinierter Ton)
5,0 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat-Alleinbinder)
0,2 Gew.-Teile handelsüblicher Verdicker (synth.)
0,8 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 57%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.300 mPa · s
pH-Wert: 8,5
100 Gew.-Teile handelsüblicher CaCO₃ (Typ 75)
3 Gew.-Teile handelsübliche Stärke (native, oxidierte-, Mais- oder Kartoffelstärke)
14 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
Feststoffgehalt: 66%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.000 mPa · s
pH-Wert: 9,0
3 Gew.-Teile handelsübliche Stärke (native, oxidierte-, Mais- oder Kartoffelstärke)
14 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
Feststoffgehalt: 66%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.000 mPa · s
pH-Wert: 9,0
50 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 90)
50 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein/engl. Ton)
13 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat)
2 Gew.-Teile handelsüblicher Cobinder (Acrylat)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,6 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 60%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
50 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (fein/engl. Ton)
13 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat)
2 Gew.-Teile handelsüblicher Cobinder (Acrylat)
0,8 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,6 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 60%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
70 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (normal/engl. Ton)
10 Gew.-Teile handelsübliches TiO₂ (Rutil)
20 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 90)
16 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (EH) (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin- Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,6 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 60%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
10 Gew.-Teile handelsübliches TiO₂ (Rutil)
20 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 90)
16 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (XSB)
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Härter (EH) (Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin- Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,6 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 60%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
80 Gew.-Teile handelsüblicher Kaolin (normal/engl. Ton)
20 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 90)
14 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat)
0,8 Gew.-Teile handelsübliche CMC
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Härter(Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,6 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
1,0 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 58%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
20 Gew.-Teile handelsübliches CaCO₃ (Typ 90)
14 Gew.-Teile handelsüblicher Latex (Acrylat)
0,8 Gew.-Teile handelsübliche CMC
0,5 Gew.-Teile handelsüblicher Härter(Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Epoxidharz)
0,6 Gew.-Teile handelsüblicher Aufheller (Opt.)
1,0 Gew.-Teile handelsübliches Ca-Stearat
Feststoffgehalt: 58%
Brookfield-Viskosität (100/min): 1.200 mPa · s
pH-Wert: 8,5
Die erfindungsgemäße Prozeßdurchführung in einer üblichen Papierfabrik kann wie folgt
beschrieben werden:
Silos in einer beliebigen Größe, beispielsweise von 50 bis 1000 m³ dienen zur Aufnahme
und Lagerung von trockenen Füllstoffen und Pigmenten einer einheitlichen oder
gegebenenfalls unterschiedlichen Grundkörnung, beispielsweise Calciumcarbonat. Durch
Dosiervorrichtungen wird ein Austrag des Füllstoff- und/oder Pigmentpulvers mit
anschließendem Transport gewährleistet, gegebenenfalls zu Tagessilobehälter(n),
gegebenenfalls mit Reinigungsvorrichtungen. Dosierungsvorrichtungen für das/die
Pulver, gegebenenfalls gesteuert durch speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS)
mit den elektronisch integrierten Rezepten bestimmen gravimetrisch und/oder volume
trisch die zur Vermischung mit Wasser, Frischwasser oder Kreislaufwasser der Papier
fabrik erforderlichen Mengen der zu mischenden Bestandteile. Erfindungsgemäß wird
anstelle des Frischwassers oder des Kreislaufwassers teilweise oder vollständig ein
Restwasserschlamm mit einem Feststoffgehalt von insbesondere 0,02 bis 50 Gew.-%,
gegebenenfalls unter Zugabe von Wasser bei höherer Konzentration des Restwasser
schlamms eingesetzt. Dementsprechend sind weiterhin erforderlich, Behälter zur
Lagerung des Restwasserschlamms, Dosiervorrichtungen für den Restwasserschlamm,
die die einzusetzende Menge gravimetrisch oder volumetrisch bestimmen. Daneben sind
erforderlich Behälter zur Aufnahme des Gemisches aus Frischpigment oder Frischfüllstoff
als Pulver, frischpigmenthaltige und/oder frischfüllstoffhaltige Aufschlämmung und Rest
wasserschlamm/Wasser, gegebenenfalls Mahlhilfsmittel und Dispergierhilfsmittel oder
sonstige Hilfsmittel. Zur Dispergierung und Stabilitätseinstellung sind Dispergierein
richtungen (Dissolver) oder sonstige Rührwerke erforderlich.
Das Vermahlen der Frischpigmente und/oder Frischfüllstoffe als Pulver, frischpigment
haltige und/oder frischfüllstoffhaltige Aufschlämmung mit den Restwasserschlämmen,
kann erfindungsgemäß kontinuierlich in üblichen Rührwerkskugelmühlen, beispielsweise
mit einem Inhalt von 700 bis 5000 l oder größer durchgeführt werden. Zum Einsatz
kommen Mahlmedien, vorzugsweise Mahlkugeln, insbesondere mit einem Durchmesser
von 1 bis 4 mm.
Zur Aufbereitung der Restwasserschlämme werden üblicherweise Siebe, vorzugsweise
Bogensiebe zum Abscheiden von Verunreinigungen (Kugelbruch, Trennstoffe, Rost etc.)
eingesetzt. Lasermeßinstrumente dienen der Bestimmung und Steuerung der Mahlfein
heit während des Mahlvorgangs und der Rechner-gestützten Steuerung der
Rührwerkskugelmühlenanlage. Gegebenenfalls sind weitere Dosierinjektionsein
richtungen zum Nachdosieren von Dispergier- und Mahlhilfsmitteln an der Rührwerks
kugelmühle erforderlich. Nach dem Austrag der Pigment-Aufschlämmung sind gegebe
nenfalls Siebe zur nochmaligen Trennung von Schadstoffen mit einer Größe von mehr
als 20 µm erforderlich. Typischerweise weist das eingesetzte Frischpigment- und/oder
Füllstoffmaterial, insbesondere eingesetztes Calciumcarbonatpulver in trockener Form
einen Weißgrad nach DIN 53163 von mehr als 90%, insbesondere einen Weißgrad
von mehr als 95% in einer Feinheit von d₉₇ 25 µm, eine Feinheit nicht größer d₉₇ 100
µm, eine Reinheit des Carbonats 98%, einen Anteil SiO₂ 1,0, insbesondere 0,2%
auf.
Wechselnde Anteile von beispielsweise Carbonat, vermischt mit Restwasserschlamm
werden zu einer Aufschlämmung vermahlen, die einen Feststoffgehalt aufweist, der
beispielsweise auf eine gebrauchsfähige Streichfarbe eingestellt werden kann. Gegebe
nenfalls ist der Feststoffgehalt auch höher einstellbar, wenn die Pigment-Aufschlämmung
länger zwischengelagert werden soll. Die Feinheit der Aufschlämmung wird insbesondere
durch die Verweilzeit und/oder die Energieaufnahme während der Produktion in der
Rührwerkskugelmühle bestimmt.
Der Weißgrad der Pigment-Aufschlämmung ergibt sich unter anderem aus dem
Mischungsverhältnis Frischpigment zu Restwasserschlamm und insbesondere dem
eingesetzten Frischpigmenttyp.
Eine Ausführungsform der Zusammensetzung der Restwasserschlämme, wie sie
erfindungsgemäß eingesetztwerden können, ist nachfolgend in der Tabelle 1 wiederge
geben:
Ein Abwasserschlamm mit der in Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzung wurde
getrocknet; die Feinheit und der Farbwert gemessen.
Die gefundenen Werte lauten:
Feinheit: (Cilas 850)
D₅₀-Wert = 15,0 µm
D3,2-Wert = 1,0 µm
Weißgrad:
(Helligkeit Ry, C/2° DIN 53163)
Ry-Wert = 84,1
Gelbwert: (C/2°) = -5,6.
Feinheit: (Cilas 850)
D₅₀-Wert = 15,0 µm
D3,2-Wert = 1,0 µm
Weißgrad:
(Helligkeit Ry, C/2° DIN 53163)
Ry-Wert = 84,1
Gelbwert: (C/2°) = -5,6.
Der Wassergehalt des Abwasserschlamms betrug 19,5%. Der pH-Wert wurde in einer
10%igen Lösung gemessen und betrug 6,8. Ein Teil des getrockneten Abwasser
schlamms wurde 2 Stunden bei 450°C erhitzt. Der Glühverlust (organische Anteile)
betrug 13,4%.
Im Labormaßstab wurde anschließend der Abwasserschlamm zu 40 Gew.-% mit 60
Gew.-% Frischpigment, einem natürlichen, kristallinen Calciumcarbonat (Korngrößen
bereich 0-20 µm, D₅₀-Wert = 5,5 µm, Weißgrad C/2° DIN 53163 = 95 ±1) aufgeschlämmt
und in der Mühle kurz vermahlen.
Danach wurde am vermahlenen und getrockneten Produkt die Feinheit und der Farbwert
gemessen.
Die gefundenen Werte lauten:
Feinheit: (Cilas 850)
D₅₀-Wert = 9,2 µm
D₉-Wert = 1,0 µm
Der Weißgrad (Helligkeit Ry, C/2° DIN 53163) nach der Vermahlung betrug: Ry-Wert = 92,0
Gelbwert: (C/2°) = -2,6.
Feinheit: (Cilas 850)
D₅₀-Wert = 9,2 µm
D₉-Wert = 1,0 µm
Der Weißgrad (Helligkeit Ry, C/2° DIN 53163) nach der Vermahlung betrug: Ry-Wert = 92,0
Gelbwert: (C/2°) = -2,6.
(Alle genannten Feinheitsmerkmale wurden durch Lagersedimentationsanalyse mit dem
Gerät Cilas 850 der Firma Cilas, Frankreich, bestimmt. Die Dispergierung der Proben
in Alkohol wurde mittels Schnellrührer und Ultraschall vorgenommen.)
Claims (15)
1. Verfahren zur Wiederverwertung von Füllstoffen und Streichpigmenten der
Papier-, Pappe- und Kartonherstellung aus den Restwasserschlämmen der
Streichereiabwässer, Deinkinganlagen, innerbetrieblichen Kläranlagen oder
Abscheidevorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Füllstoff- und
streichpigmenthaltigen Restwasserschlämme der Vermischung und anschlie
ßend der Vermahlung zu einer Pigment-Aufschlämmung mit Frischpigment oder
Frischfüllstoff als Pulver, frischpigmenthaltige und/oder frischfüllstoffhaltige
Aufschlämmung zuführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Restwasser
schlämme einsetzt, die ein Verhältnis von Faseranteil zu Füllstoff- und/oder
Pigmentanteil von 2 bis 98 Gew.-% zu 98 bis 2 Gew.-% aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Restwasser
schlämme von Deinkinganlagen, innerbetrieblichen Kläranlagen und Abscheide
vorrichtungen einer Faserabtrennung unterwirft.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Faser
abtrennung durch Flockung und Sedimentation, Filtrierung, Siebung, Zen
trifugierung und/oder chemisches Behandeln, insbesondere Oxidation durchführt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Restwasserschlämme mit einer Feststoffkonzentration
von 0,02 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% bis 30 Gew.-%
einsetzt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Restwasserschlämme mit einer Konzentration an
Füllstoffen und/oder Streichpigmenten in einer Menge von 2 bis 80 Gew.-%,
insbesondere 20 bis 60 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt, einsetzt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Frischpigment und/oder Frischfüllstoff Kaolin, natürliche
oder gefällte Calciumcarbonate, künstliche oder natürliche Aluminiumsilikate und
-oxidhydrate, Titandioxid, Satin-Weiß, Dolomit, Glimmer, Metall-, insbesondere
Aluminiumflakes, Bentonit, Rutil, Magnesiumhydroxid, Gips, Schichtsilikate,
Talkum, Calciumsilikat sowie sonstige Steine und Erden einsetzt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Frischpigment oder Frischfüllstoff als Pulver,
frischpigmenthaltige und/oder frischfüllstoffhaltige Aufschlämmungen in Anwe
senheit der Restwasserschlämme und gegebenenfalls üblichen Mahlhilfsmitteln
und/oder Dispergierhilfsmitteln zu einer Aufschlämmung mit einem Feststoff
gehalt von 30 bis 85 Gew.-%, insbesondere 40 bis 75 Gew.-% vermischt und
vermahlt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Frischpigmente oder Frischfüllstoffe als Pulver,
frischpigmenthaltige und/oder frischfüllstoffhaltige Aufschlämmungen zu einer
Korngrößenverteilung von
10 bis 95 Gew.-% an Teilchen < 1 µm,
jeweils bezogen auf den Äquivalentdurchmesser vermahlt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Frischpigmente oder Frischfüllstoffe als Pulver,
frischpigmenthaltige und/oder frischfüllstoffhaltige Aufschlämmungen zu einer
Korngrößenverteilung von
- a) 95 bis 100 Gew.-% an Teilchen < 10 µm
- b) 50 bis 95 Gew.-% an Teilchen < 2 µm
- c) 27 bis 75 Gew.-% an Teilchen < 1 µm und
- d) 0,1 bis 35 Gew.-% an Teilchen < 0,2 µm, jeweils bezogen auf den Äquivalentdurchmesser der Teilchen vermahlt.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den Weißgrad der Pigment-Aufschlämmungen durch das
Mengenverhältnis von gemahlenem oder ungemahlenem Frischpigment oder
Frischfüllstoff als Pulver, frischpigmenthaltige oder frischfüllstoffhaltige Auf
schlämmungen zu Restwasserschlamm einstellt.
12. Verfahren einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den Weißgrad der Pigment-Aufschlämmungen durch Auswahl
der chemischen Reinheit, insbesondere des Weißgrades und/oder des Gelb
wertes der Frischpigmente oder Frischfüllstoffe als Pulver, frischpigmenthaltige
und/oder frischfüllstoffhaltige Aufschlämmungen einstellt.
13. Verwendung einer Pigment-Aufschlämmung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung einer Streichmasse für die Papier
industrie, insbesondere für verschiedene Segmente, wie Bogenoffset, Rollenoff
set, Tiefdruck, Karton und Spezialpapiere.
14. Verwendung nach Anspruch 13, zur Herstellung von üblichen Streichmassen
in teilweisem oder vollständigem Austausch der Streichpigmente.
15. Verwendung einer Pigment-Aufschlämmung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 10 für den Masseeinsatz bei der Papierherstellung.
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US09/741,023 US6444092B1 (en) | 1996-07-09 | 2000-12-21 | Process of recycling fillers and coating pigments from the preparation of paper, paperboard and cardboard |
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