DE19707026A1 - Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage, mit wenigstens einer Bedieneinrichtung mit zugeordneter Recheneinrichtung und einer mit dieser kommuni­ zierenden Steuerungseinrichtung zum Steuern des Betriebs der Anlage.

Solche Therapie- und/oder Diagnoseanlagen, beispielsweise ei­ ne Röntgenanlage, eine Anlage zur Stoßwellenbehandlung oder dergleichen, besitzen in der Regel mehrere Bedieneinheiten, wobei eine patientennah angeordnet ist und damit notwendiger­ weise räumlich von einer Steuereinrichtung getrennt ist, mit welcher sie Steuer- und Anzeigedaten austauscht. Jede Bedien­ einrichtung besitzt dabei eine Recheneinrichtung, in der eine spezielle, auf die jeweilige medizintechnische Anwendung ab­ gestimmte und entwickelte Software abgelegt ist. Das heißt, in jeder der Bedieneinrichtungen ist diese spezielle Software vorzusehen, da jede dieser Bedieneinrichtungen quasi "selbständig" arbeitet. Neben der Unflexibilität dieses Sy­ stems ist ein weiterer Nachteil darin zu sehen, daß bei­ spielsweise bei einer Änderung der hinterlegten Software die­ se an jeder Bedieneinrichtung einzeln eingespielt werden muß, was umständlich und zeitaufwendig ist.

Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Anlage der eingangs genannten Art derart auszugestalten, daß die be­ schriebenen Nachteile beseitigt sind.

Zur Lösung dieses Problems ist bei einer medizinischen Thera­ pie- und/oder Diagnoseanlage der eingangs genannten Art er­ findungsgemäß vorgesehen, daß die Bedieneinrichtung und die Steuerungseinrichtung für einen Kommunikationsbetrieb derart ausgebildet sind, daß zumindest ein Teil der für die Bedie­ nung der Anlage mittels der Bedieneinrichtung erforderlichen Bedien- und/oder Verarbeitungsdaten im Bedarfsfall von der Steuerungseinrichtung zu der Bedieneinrichtung übertragen werden.

Die erfindungsgemäße Anlage zeichnet sich also dadurch aus, daß abweichend vom Stand der Technik zumindest ein Teil der bisher fest in der Recheneinheit der Bedieneinrichtung abge­ legten Bedien- und/oder Verarbeitungsdaten, also der spezifi­ schen anlagetechnischen Software, nicht mehr dort abgelegt sind, sondern lediglich in der Steuerungseinrichtung imple­ mentiert sind, welche die Daten beziehungsweise die Software erst im Bedarfsfall, also beispielsweise bei Einschalten der Bedieneinrichtung oder dergleichen, an diese liefert. Die Steuerungseinrichtung verhält sich quasi wie ein Server. Dies schafft ersichtlich den beachtlichen Vorteil, daß - da die erforderliche Software zentral verwaltet wird - bei einer Än­ derung derselben diese lediglich ein einziges Mal eingespielt werden muß, und so automatisch jedesmal die tatsächlich aktu­ elle Software an die jeweilige Bedieneinrichtung übertragen wird. Dies stellt eine beachtliche Vereinfachung insbesondere bei einer Mehrplatzanwendung dar.

Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung des Erfindungsgedan­ kens sieht vor, daß die Steuerungseinrichtung zur Kommunika­ tion mit wenigstens einer weiteren externen Bedieneinrichtung und zu einem entsprechenden Datentausch ausgebildet ist. Denn es hat sich gezeigt, daß bisher bekannte Anlagen in ihrer Be­ dienbarkeit mitunter nicht hinreichend flexibel sind, das heißt, daß eine Eingrenzung der Bedienbarkeit auf lediglich die anlagenseitig vorgesehenen Bedieneinrichtungen mitunter zu starr ist. Gemäß der genannten Erfindungsausgestaltung ist es möglich, von einer externen Bedieneinrichtung aus die An­ lage zu bedienen und hierüber beispielsweise entsprechende Arbeitsparameter einzustellen, ohne unmittelbar vor Ort an den anlageseitigen Bedieneinrichtungen zu arbeiten. Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Steuerungseinrichtung und die weiteren externen Bedieneinrichtungen unter Bildung eines Netzwerks (auf Intranet) miteinander verbunden sind.

Ein weiterer gravierender Nachteil bisher bekannter Anlagen, besteht darin, daß die Kommunikation innerhalb der Anlage in einer anlagespezifischen und herstellereigenen Sprache er­ folgt. Das heißt, die Kommunikation erfolgt nicht auf Basis eines Standardprotokolls, sondern auf Basis einer selbstde­ finierten Sprache. Dies ist aber mitunter in Hinblick auf die erfindungsgemäß vorgesehene flexible Kommunikation von Nach­ teil, da kommunikationsbedingt entsprechende Komponenten vor­ zusehen wären. Um hier Abhilfe zu schaffen, sieht eine beson­ ders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, daß die Kommunikation auf Basis eines HTTP-Protokolls erfolgt. Die An­ wendung dieser Standardsprache bietet nun die Möglichkeit, einfache Standardkomponenten wie auch eine Standardsoftware zu verwenden, da erfindungsgemäß ein standardisiertes Proto­ koll verwendet wird. Die Recheneinrichtung der anlageseitigen und/oder der externen Bedieneinrichtung kann dann erfindungs­ gemäß einen Standard-Computer mit einem entsprechenden Browser umfassen, was die gesamte Anlagenkonfiguration ver­ einfacht. Dabei kann der Kommunikationsbetrieb erfindungsge­ mäß derart gewählt sein, daß die Datenübertragung automatisch bei oder kurz nach dem Einschalten der Bedieneinrichtung er­ folgt, was insbesondere dann gewährleistet ist, wenn als Re­ cheneinrichtung ein entsprechender Netz-PC verwendet wird, der nach abgeschlossenem Hochlauf (Booten) über das HTTP- Protokoll selbständig Kontakt zu der Steuerungseinrichtung, die dann als HTTP-Server dient, aufnimmt.

Um neben der Bedienbarkeit der Anlage innerhalb eines Intra­ nets auch eine externe Bedienbarkeit von einer entsprechenden Bedieneinrichtung außerhalb des Intranets zu realisieren, sieht eine zweckmäßige Weiterführung des Erfindungsgedankens vor, daß der Steuerungseinrichtung Zugangsmittel zu einem ex­ ternen Kommunikationsnetz, insbesondere dem Internet zugeord­ net sind. Das Internet als bekanntestes weltweites Daten­ transfernetz arbeitet ebenfalls auf der Basis eines HTTP- Protokolls, weshalb eine Kommunikation zwischen der Anlage und einer externen Bedieneinrichtung über das Internet mög­ lich ist. Auf diese Weise ist die Möglichkeit zu einer welt­ weiten Fernbedienbarkeit realisiert, wobei hierunter neben der eigentlichen Anlagebedienung selbstverständlich auch bei­ spielsweise die Systempflege zu verstehen ist, da es natür­ lich auch möglich ist, über eine externe Bedieneinrich­ tung - unabhängig ob im Intranet oder im Internet - auch neue Soft­ ware und dergleichen eingespielt werden kann. Dabei können die Zugangsmittel zu dem externen Kommunikationsnetz von ei­ ner oder mehreren externen Bedieneinrichtungen beziehungswei­ se deren Recheneinrichtungen gebildet sein, wobei hierfür be­ vorzugt bereits im Intranet eingebundene Bedieneinrichtungen, also beispielsweise der jeweilige Standard-PC, verwendet wer­ den.

Schließlich kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die Steuerungseinrichtung und die anlageseitigen und/oder exter­ nen Bedieneinrichtungen für eine Kommunikation unter Verwen­ dung der CGI-Technologie und/oder der Java-Technologie ausge­ bildet sind. Dabei ermöglicht die CGI-Technologie (Coment Gateway Interface), daß die Steuerungseinrichtung, die als Server dient, hierüber auf Anfragen reagieren kann und Aktio­ nen und Ausgaben veranlassen kann. Die Verwendung der Java- Technologie, mittels welcher es möglich ist, Java-Applets zu erstellen, hat den Vorteil, daß dadurch die Leistungsanforde­ rungen an die Steuereinheit geringer sind, da das Bedien- Java-Applet seine für den Betrieb notwendige Rechenleistung von der Bedieneinheit selbst abverlangt, an welche es von der Steuerungseinrichtung übertragen wird. Das heißt, die Ausfüh­ rung des Programms erfolgt direkt an der Bedieneinrichtung selbst, und nicht innerhalb der Steuerungseinrichtung.

Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zum Betrieb einer medizinischen Therapie- und/oder Diagnoseanlage mit we­ nigstens einer anlagenseitigen und wenigstens einer externen Bedieneinrichtung, von denen jede eine Recheneinrichtung auf­ weist, und einer mit diesen kommunizierenden Steuerungsein­ richtung zum Steuern des Betriebs der Anlage, wobei die Steuerungseinrichtung und sämtliche Bedieneinrichtungen in einer einheitlichen Kommunikationssprache miteinander kommu­ nizieren und die Bedienung der Steuerungseinrichtung und da­ mit der Anlage mittels jeder der Bedieneinrichtungen möglich ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft dadurch wei­ tergebildet, daß im Rahmen der Kommunikation zumindest ein Teil der für die Bedienung mittels der jeweiligen Bedienein­ richtung erforderlichen Bedien- und/oder Verarbeitungsdaten im Bedarfsfall von der Steuerungseinrichtung an die jeweilige Bedieneinrichtung übertragen werden. Dabei können die Steue­ rungseinrichtung und die Bedieneinrichtungen auf Basis eines HTTP-Protokolls miteinander kommunizieren.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er­ geben sich aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbei­ spiel sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt ein Beispiel für die Architektur einer erfindungsgemäßen medizinischen Therapie- und/oder Diagnoseanlage, die eine externe Bedien­ möglichkeit aufweist.

In der skizzenhaften Darstellung der Anlage wird zwischen ei­ nem Untersuchungsraum 1, der beispielsweise steril sein kann und in dem neben anderen Einrichtungen ein Patiententisch 2, ein Untersuchungsgerät 3 und eine Bedieneinrichtung 4 zur Nahbedienung vorgesehen sein kann, und einem Kontrollraum 5, in dem die Patientenüberwachung stattfindet und in dem eine weitere Bedieneinrichtung 6 vorgesehen ist, und schließlich einem Technikraum 7, in dem die Steuerungseinrichtung 8 ange­ ordnet ist, unterschieden, wobei "Technikraum" derart zu ver­ stehen ist, daß die Steuerungseinrichtung 8 zumindest lokal von den übrigen Einrichtungen als eigenständiges Gerät ge­ trennt ist. Die Kommunikation zwischen den Bedieneinrichtun­ gen 4 und 6 und der Steuerungseinrichtung 8 erfolgt über ein HTTP-Protokoll, so daß die Steuerungseinrichtung 8 als HTTP- Server dient, welcher im Bedarfsfall die erforderlichen Bedien- und/oder Verarbeitungsdaten, also die jeweilige be­ dieneinrichtungsseitige Software zur Verfügung stellt. Dies erfolgt vorzugsweise unter Anwendung der Java-Technologie, im Rahmen welcher ein in der Java-Programmiersprache erstelltes, rechnerplattform-unabhängiges Programm, das in HTML-Seiten eingebettet ist, von einem bedieneinrichtungsseitigen Browser bei Aufruf der Seite zunächst geladen und dann ausgeführt wird. Der Vorteil dieser Technologie liegt in der Entlastung der Steuerungseinrichtung 8, da die Ausführung des jeweiligen hierüber geladenen Programms auf der Bedieneinrichtung des Betrachters erfolgt.

Wie der Skizze ferner zu entnehmen ist, ist die Steuerungs­ einrichtung 8 mit mehreren externen Bedieneinrichtungen 9 verbunden, wobei die Kommunikation auch hier über ein HTTP- Protokoll erfolgt. Dabei sind die Bedieneinrichtungen 9 und die Steuerungseinrichtung 8 - auch in Verbindung mit den wei­ teren Bedieneinrichtungen 4 und 6 - in ein abgeschlossenes Intranet eingebunden. Bei den Bedieneinrichtungen 9 kann es sich um normale Standard-Netz-PCS handeln, die über standard­ mäßige Software betrieben werden, da die Kommunikation über das standardisierte HTTP-Protokoll erfolgt, wofür entspre­ chende Software existiert. Mittels der Bedieneinrichtungen 9 ist es möglich, ebenfalls eine Anlagenbedienung vorzunehmen.

Um auch von einer zum Intranet externen Bedieneinrichtung ei­ ne Bedienung vorzunehmen, ist eine der Bedieneinrichtungen 9 mit einem Zugangsmittel zu dem Internet 10 versehen, über welches von einer weiteren externen Bedieneinrichtung 11 über die entsprechende Bedieneinrichtung 9 ebenfalls auf die Steuerungseinrichtung 8 und damit die Anlage zugegriffen wer­ den kann. Auf diese Weise ist eine quasi unbegrenzte, welt­ weite Bedienbarkeit realisiert. Erforderlich sind lediglich Schutzmechanismen 12 zur Verhinderung eines unbefugten Zu­ griffs.

Claims (12)

1. Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage, mit we­ nigstens einer Bedieneinrichtung mit zugeordneter Rechenein­ richtung und einer mit dieser kommunizierenden Steuerungsein­ richtung zum Steuern des Betriebs der Anlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedieneinrichtung (4, 6) und die Steuerungseinrichtung (8) für einen Kommunika­ tionsbetrieb derart ausgebildet sind, daß zumindest ein Teil der für die Bedienung der Anlage mittels der Bedieneinrich­ tung (4, 6) erforderlichen Bedien- und/oder Verarbeitungsda­ ten im Bedarfsfall von der Steuerungseinrichtung (8) zu der Bedieneinrichtung (4, 6) übertragen werden.

2. Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage nach An­ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung (8) zur Kommunikation mit wenig­ stens einer weiteren externen Bedieneinrichtung (9, 11) und zu einem entsprechenden Datenaustausch ausgebildet ist.

3. Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage nach An­ spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung (8) und die weiteren externen Bedieneinrichtung (9) unter Bildung eines Netzwerks (Intranet) miteinander verbunden sind.

4. Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage nach ei­ nem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kommunikation auf Basis eines HTTP-Protokolls erfolgt.

5. Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage nach An­ spruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinrichtung der anlagenseitigen und/oder der externen Bedieneinrichtungen (4, 6, 9, 11) einen Standard- Computer umfaßt.

6. Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage nach ei­ nem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß Kommunikationsbetrieb derart gewählt ist, daß die Datenübertragung automatisch bei oder kurz nach dem Einschalten der Bedieneinrichtung (4, 6, 9) er­ folgt.

7. Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage nach ei­ nem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Steuerungseinrichtung (8) Zugangsmittel zu einem externen Kommunikationsnetz, insbeson­ dere dem Internet (10) zugeordnet sind.

8. Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage nach An­ spruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugangsmittel zu dem externen Kommunikationsnetz (10) von einer oder mehreren externen Bedieneinrichtungen (9) bzw. deren Recheneinrichtungen gebildet sind.

9. Medizinische Therapie- und/oder Diagnoseanlage nach ei­ nem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung (8) und die anlageseitigen und/oder externen Bedieneinrichtungen (4, 6, 9, 11) für eine Kommunikation unter Anwendung der CGI- Technologie und/oder der Java-Technologie ausgebildet sind.

10. Verfahren zum Betrieb einer medizinischen Therapie- und/oder Diagnoseanlage mit wenigstens einer anlagenseitigen und wenigstens einer externen Bedieneinrichtung, von denen jede eine Recheneinrichtung aufweist, und einer mit diesen kommunizierenden Steuerungseinrichtung zum Steuern des Be­ triebs der Anlage, wobei die Steuerungseinrichtung und sämt­ liche Bedieneinrichtungen in einer einheitlichen Kommunikati­ onssprache miteinander kommunizieren und die Bedienung der Steuerungseinrichtung und damit der Anlage mittels jeder der Bedieneinrichtungen möglich ist.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Rahmen der Kommunikation zumindest ein Teil für die Bedienung mittels der jeweiligen Bedieneinrichtung erforderlichen Bedien- und/oder Verarbei­ tungsdaten im Bedarfsfall von der Steuerungseinrichtung an die jeweilige Bedieneinrichtung übertragen werden.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung und die Bedieneinrichtungen auf Basis eines HTTP-Protokolls miteinander kommunizieren.