DE19713245A1 - Kraftfahrzeug mit zumindest einem über wenigstens einen Bedienhebel steuerbaren Teil - Google Patents
Kraftfahrzeug mit zumindest einem über wenigstens einen Bedienhebel steuerbaren TeilInfo
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- B62D1/02—Steering controls, i.e. means for initiating a change of direction of the vehicle vehicle-mounted
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Description
Kraftfahrzeuge moderner Bauart weisen als Bedienelemente üblicherweise ein Lenkrad
sowie diverse Pedale, so insbesondere Brems- und Gaspedal auf. Diese Bedienele
mente sind durch ihre Kupplung mit den über sie angesteuerten Teilen auch geeignet,
Rückmeldungen über die Stellage des jeweiligen Teiles bzw. den Fahrzustand des
Fahrzeuges zu geben. Vor allem gilt dies für das Lenkrad, da es für die Lenkung kei
nen inaktiven Zustand gibt und zwischen Lenkrad und Radstellung eine unmittelbare,
spürbare Wechselbeziehung besteht.
Gerade das Lenkrad ist im Fahrzeug, so insbesondere bei Personenkraftwagen, aber
häufig auch ein störendes Element, nicht nur wegen seines erheblichen Raumbedar
fes, sondern auch wegen seiner handhabungsbedingt gegebenen Positionierung vor
dem Fahrer als Bedienperson.
Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, auch für Kraftfahrzeuge eine Lenkung über
Bedienhebel in Form sogenannter Side-sticks zu realisieren, quasi in Analogie zum
Flugzeugbau. Die Bedienverhältnisse sind insoweit keineswegs unmittelbar vergleich
bar, und zwar sowohl räumlich wie auch wegen der bei Fluggeräten hinsichtlich der
Bedienung weit höheren Orientierung an Instrumenten. Zudem wird das Lenkrad in
Kraftfahrzeugen oft genug auch als stützende Ablage für die Hände, als Ausstieghilfe
oder dergleichen benutzt, was in Verbindung mit der Betätigung von Teilen über Be
dienhebel jedenfalls dann besondere Schwierigkeiten bedingt, wenn keine zwangswei
se Kopplung zwischen Bedienhebel und zu steuerndem Teil gegeben ist, die eine
unmittelbare Zuordnung der jeweiligen Stellungen, wie sie bei mechanischen Verbin
dungen des Lenkrades mit den Rädern gegeben ist, zur Folge hat und damit Rück
schlüsse aus der Stellung des Bedienhebels auf die Stellung des zu steuernden Teiles
möglich macht.
Die Erfindung betrifft Bedienhebelbetätigungen für Kraftfahrzeuge, insbesondere für
die gelenkten Räder von Kraftfahrzeugen, bei denen eine solche zwangsweise Kopp
lung des Bedienhebels mit dem zu steuernden Teil, und damit eine Zuordnung der
Stellungen auf mechanischem oder hydraulischem Wege nicht gegeben ist, was bei
spielsweise bei sogenannten Steer-by-wire-Lenkungen der Fall ist, also Lenkungen,
bei denen die Steuerbefehle auf elektrischem Weg zwischen einem Bedienelement
also einem Bedienhebel oder einem Lenkrad und dem entsprechenden, zu lenkenden
Rad übertragen werden. In Bezug auf solche Bedienhebelbetätigungen, bei denen der
Bedienhebel in seiner Bewegung quasi unabhängig vom jeweils zu steuernden Teil ist
hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht, eine Rückkopplung sicherzustellen, bei
der die Stellung des Bedienhebels zur Stellung des jeweils steuerbaren oder zu verstel
lenden Teil korrespondiert, und zwar ungeachtet etwaiger auf den Bedienhebel ausge
übter Kräfte, die mit der eigentlichen Bedienfunktion nichts zu tun haben.
Dies wird durch die Merkmale des Anspruches 1 erreicht, bei dem die Steuerbefehle
über eine dem Bedienhebel zugehörige Sensorik erfaßt werden, die bezüglich der Be
tätigung und/oder Anordnung so gelegt und/oder gestaltet ist, daß die zur Steuerung
auf die Sensorik ausgeübten Kräfte gezielt angesetzt werden müssen und nicht, jeden
falls im Regelfall, durch Kräfte bedingt sein können, die aus anderen Gründen auf den
Bedienhebel ausgeübt werden, sei es zur Abstützung oder zu sonstigen Zwecken.
Dementsprechend ist der Bedienhebel nur im Wege der Rückkopplung aus seiner
Grundstellung und in Anpassung an die Lage des jeweils angesteuerten Teiles ver
stellbar, wobei der diese Verstellung bewirkende Stellmotor über ein Getriebe mit dem
Bedienhebel verbunden ist, das nicht nur die notwendige, feinstufige und in Anbetracht
des geringen Verstellweges eines Bedienhebels auch feinfühlige Verstellung sicher
stellt, sondern auch ein ausreichend großes Haltemoment gewährleistet, um in Verbin
dung mit der Haltekraft des Motores Bewegungen des Bedienhebels in Folge von nicht
durch die Rückkopplung bedingten Kräften auszuschließen. Als ein hierfür geeignetes
und erfindungsgemäß einzusetzendes Getriebe ist ein Getriebe, insbesondere ein
Harmonic-Drive-Getriebe vorgesehen, das entsprechend hohe Übersetzungsverhält
nisse ermöglicht und in Verbindung damit in Gegenrichtung auch entsprechend hohe
Haltemomente, bei Antrieb durch einen handelsüblichen, kleinbauenden und schnellau
fenden Elektromotor mit vergleichsweise geringer Antriebsleistung.
Eine Bedieneinheit dieses Aufbaus zeichnet sich zudem durch sehr geringen Raumbe
darf aus, wie dies bei den beengten Platzverhältnissen in Kraftfahrzeugen von wesent
licher Bedeutung ist, und sie bildet zweckmäßigerweise auch eine Montageeinheit, bei
der ein dem Stellmotor in Rückkopplung zu einem dem verstellbaren Teil zugeordneten
Stellungsgeber ansteuerndes Steuergerät und gegebenenfalls eine zusätzliche Bremse
koaxial angeordnet werden können.
Eine solche Bedieneinheit ist insbesondere bei den sogenannten, bereits angespro
chenen Steer-by-wire-Lenkungen in Kraftfahrzeugen vorteilhaft, zumal für den Ge
samtaufbau auf handelsübliche Elemente zurückgegriffen werden kann, die eine hohe
Bediensicherheit gewährleisten, und die wegen des erreichten, kleinen Bauvolumens
gegebenenfalls auch redundant eingesetzt werden können.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine schematisierte Gesamtdarstellung eines Bedienhebels in Form eines
Side-sticks mit Stelleinrichtung, und
Fig. 2 ein in der Stelleinrichtung verwendetes und ausgangsseitig mit dem Side
stick verkoppeltes Getriebe.
In der schematisierten Gesamtdarstellung gemäß Fig. 1 ist eine insgesamt mit 1 be
zeichnete Stelleinrichtung gezeigt, über die der Bedienhebel 2 in Form eines Side
sticks in Rückkopplung auf ein verstellbares, hier nicht gezeigtes Teil, zum Beispiel die
Räder einer lenkbaren Achse eines Kraftfahrzeuges, entsprechend der Einstellage die
ser Räder aus einer Grund- oder Normalstellung, die bei lenkbaren Rädern der Gera
deausfahrtrichtung entsprechen würde, verstellt wird, so daß die jeweilige Bedienper
son über die Lage des Side-stick 2 quasi die Einstellage der Räder, also den Radein
schlag erfassen kann. Die Steuerbefehle für das jeweils einzustellende Teil, im Falle
von lenkbaren Rädern als einstellbarem Teil also die Steuerbefehle für den jeweiligen
Lenkeinschlag, werden dabei bevorzugt bedienhebelseitig kraftabhängig und senso
risch erfaßt über einen am Bedienhebel 2 vorgesehenen Steuerschieber 3 gegeben,
und in nicht weiter dargestellter Weise als Lenkbefehle einer den Rädern zugeordne
ten Stellvorrichtung zugeleitet, über die die Räder entsprechend eingeschlagen wer
den. Der jeweilige Einschlagwinkel wird wiederum erfaßt, und die entsprechenden Si
gnale werden einem Sollwertgeber zugeleitet, der hier mit 4 bezeichnet ist und der als
Inkrementalgeber oder bevorzugt als Resolver ausgebildet ist. Über diesen Sollwertge
ber 4 als Steuermittel wird der Stellmotor 5 angesteuert, von dem über ein Getriebe 6
der als Side-stick ausgebildete Bedienhebel 2 entsprechend der Einstellage des jewei
ligen Rades in Rückkopplung zu dieser verstellt wird.
Um zu einer kleinbauenden Stelleinrichtung zu kommen, findet als Stellmotor 5 bevor
zugt ein Elektromotor Verwendung, der relativ hoch dreht, worunter hier insbesondere
Drehzahlen im Bereich von mehr als 1500 U/min verstanden werden.
Entsprechend der hohen Motordrehzahl muß das Getriebe 6 ein großes Unterset
zungsverhältnis aufweisen, worunter hier ein Untersetzungsverhältnis von mindestens
50 : 1 verstanden wird. Über die Ausgangswelle des Getriebes wird der Bedienhebel 2
verstellt, wobei die Ausgangswelle des Getriebes gleichzeitig die Tragachse für den
Bedienhebel 2 bilden kann.
Da auf den Bedienhebel 2 insbesondere bei der Anwendung in Kraftfahrzeugen auch
Kräfte ausgeübt werden oder werden können, die nicht der Auslösung von Steuerbe
fehlen dienen und da über solche Kräfte auch die über die Rückkopplung zum jeweils
einzustellenden Teil, also beispielsweise zu den Rädern eingestellte Lage des Bedien
hebels nicht verändert werden können soll, müssen über das Getriebe 6 und die Halte
kraft des Motores 5 verhältnismäßig große Haltemomente aufgebracht werden. Dieses
ist bei entsprechender Auslegung und Wahl des Getriebes 6 und des Stellmotores 5 in
weiten Grenzen möglich. Um darüber hinausgehende Extrembelastungen, zum Beispiel
durch unbeabsichtigte Abstützung auf dem Bedienhebel 2 im Falle einer Notbremsung
bei Kraftfahrzeugen, absichern zu können, ist im Rahmen der Erfindung zusätzlich eine
Bremse 7 vorgesehen, die direkt oder über die Getriebeabtriebswelle mit dem Bedien
hebel 2 zusammenwirkt. Die ortsfeste Bremse 7 kann dabei dem Getriebe 6 in Bezug
auf den Bedienhebel 2 gegenüberliegend angeordnet werden oder aber, was hier nicht
gezeigt ist, auch zwischen Getriebe 6 und Stellmotor 5 eingebaut sein.
Bei der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung sind der Sollwertgeber 4, der Stellmotor 5
das Getriebe 6, der Bedienhebel 2 und die Bremse 7 koaxial angeordnet und bilden
eine kleinbauende Einheit, die aus weitgehend handelsüblichen Bauelementen zu
sammengesetzt werden kann. Die kleine Baugröße der dem Bedienhebel 2 zugeordne
ten Elemente der Stelleinrichtung 1 ermöglicht es dabei auch, diese gegebenenfalls
redundant anzuordnen, in der einfachsten Form durch spiegelbildliche Anordnung zum
Bedienhebel 2, so daß ein sehr hoher Sicherheitsgrad erreicht werden kann, wobei die
vorgeschilderte Redundanz auch dahingehend ausgenutzt werden kann, die dem Be
dienhebel 2 in Redundanz zugeordneten Stellelemente so auszulegen, daß sie im Re
gelfall gemeinsam arbeiten und bei Ausfall der einen Einheit die andere Einheit eine
Notfunktion bei entsprechend vermindertem Leistungsvermögen übernimmt.
Als Getriebe 6, die besonders klein bauen und sehr hohe Untersetzungsverhältnisse
ermöglichen, und die damit für den erfindungsgemäßen Einsatzzweck im besonderen
Maße geeignet sind, kommen Harmonic-Drive-Getriebe insbesondere in Betracht, es
sind aber auch Cyclo-Getriebe einsetzbar.
Fig. 2 veranschaulicht sehr schematisiert einen Querschnitt durch ein Harmonic-
Drive-Getriebe, wobei dieses insgesamt wieder mit 6 bezeichnete Getriebe eine Ein
gangswelle 8 aufweist, über die eine elliptische Exzenterscheibe 9 angetrieben wird.
Auf dieser ist über ein Lager 10 drehbar eine elastische, außenverzahnte Buchse 11
abgestützt, wobei die Abstützung im Bereich der langen Ellipsenachse erfolgt und wo
bei diese lange Ellipsenachse derart bemessen ist, daß die außenverzahnte, elasti
sche Buchse 11 im jeweiligen Abstützbereich mit der Innenverzahnung von Hohlrädern
12,13 in Eingriff steht. Hierbei ist die Zähnezahl der außenverzahnten, elastischen
Buchse 11 kleiner als die Zähnezahl der Hohlräder 12, 13. Bei n-Zähnen der elasti
schen Buchse 11 weisen die Hohlräder 12, 13 n+2-Zähne auf. Von den Hohlrädern
ist das Hohlrad 12 gehäusefest, also nicht drehbar, während das abtriebsseitig dane
ben liegende Hohlrad 13 im Gehäuse drehbar gelagert ist und mit der Abtriebswelle
verbunden ist. Die Abtriebswelle ist mit 14 bezeichnet.
Claims (12)
1. Kraftfahrzeug mit zumindest einem über wenigstens einen Bedienhebel (2) in Form
eines sogenannten Side-stick-steuerbaren Teil, bei dem die Steuerbefehle bedien
hebelseitig kraftabhängig und sensorisch erfaßt eingebbar sind und der Bedienhe
bel (2) in Rückkopplung zu dem über den Steuerbefehl angesprochenen und ent
sprechend dem Steuerbefehl verstellbaren Teil in einer zur jeweiligen Einstellage
desselben korrespondierenden Stellung über Steuermittel (Sollwertgeber 4) ange
steuert dadurch einstellbar ist, daß ein entsprechend der Einstellage des Teiles
über die Steuermittel angesteuerter Stellmotor (5) den Bedienhebel (2) über ein
Verstellgetriebe (6) antreibt, das als planetenartiges Getriebe mit großer Überset
zung, insbesondere in Form eines Harmonic-Drive-Getriebes ausgebildet ist.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ansteuerung des Stellmotores (5) entsprechend
der Einstellung des verstellbaren Teiles vorgesehene Steuermittel durch einen
Sollwertgeber (4) gebildet sind.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwertgeber (4) als Inkrementalgeber ausge
bildet ist.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwertgeber (4) als Resolver ausgebildet ist.
5. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Getriebe (6), Stellmotor (5) und Sollwertgeber (4)
achsgleich angeordnet sind.
6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das eingangsseitig mit dem Stellmotor (5) verbunde
ne Getriebe (6) ausgangsseitig mit dem Bedienhebel (2) verbunden ist.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bedienhebel (2) auf der Ausgangswelle des Ge
triebes (6) angeordnet ist.
8. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß achsgleich zum Getriebe (6) eine Bremse (7) ange
ordnet ist.
9. Kraftfahrzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (7) zwischen Getriebe und Stellmotor
angeordnet ist.
10. Kraftfahrzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (7) auf der dem Getriebe (6) gegenüber
liegenen Seite des Bedienhebels (2) angeordnet ist.
11. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (6) in bekannter Weise eine mit der
Eingangswelle (8) verbundene elliptische Exzenterscheibe (9), eine darauf im Be
reich der langen Achse der Exzenterscheibe (9) über Lager (10) drehbar abgestütz
te elastische, außen verzahnte Buchse (11) sowie innen verzahnte Hohlräder (12,
13) aufweist, deren eines gehäusefest ist und deren anderes den Abtrieb bildet.
12. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als steuerbares Teil die lenkbaren Räder zumindest
einer Achse eines Kraftfahrzeuges vorgesehen sind.
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