DE19745020A1 - Verfahren zum Steuern des Datenverkehrs in einem ATM-Netzwerk - Google Patents
Verfahren zum Steuern des Datenverkehrs in einem ATM-NetzwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern des Datenver
kehrs in einem ATM-Netzwerk, bei welchem eine Mehrzahl von Knoten über eine
Ringleitung verbunden sind und an jedem Knoten eine Mehrzahl von Access Ports für
das Senden und Empfangen von ATM-Zellen vorhanden sein können.
In einem Netzwerk mit paketorientierter Datenübertragung zwischen mehreren Knoten
ist das Traffic-Management von zentraler Bedeutung. Bei einem ATM-System (ATM =
Asynchronous Transfer Mode) mit Ringstruktur ergibt sich das Bedürfnis nach einer
Steuerung des Datenverkehrs daraus, daß die Summe der Bandbreite aller Sy
stemanschlüsse (access ports) in aller Regel größer ist als die Bandbreite der
Ringleitung.
Aus der US-5.475.682 ist z. B. ein ATM-Netzwerk bekannt, bei welchem die in einem
Knoten eintreffenden ATM-Zellen entsprechend ihrer Destination auf verschiedene
Output-Warteschlangen aufgeteilt und dann weitergeschickt werden. Die Knoten kön
nen eine Überlastungssituation mit sogenannten Backpressure-Signalen an die strom
aufwärts liegenden Knoten signalisieren. Im stromaufwärts liegenden Knoten werden
die für den signalisierenden Knoten bestimmten Datenpakete in einem Buffer zwi
schengespeichert. Ist der Buffer voll, werden die Datenpakete trotzdem an den strom
abwärts liegenden Knoten übertragen. Dort werden im Fall einer Überlastung Pakete
des längsten Bursts aus dem Speicher geschoben und gehen verloren. Mit diesem
Verfahren soll verhindert werden, daß ein Knoten alle vorangehenden blockieren
kann.
Da die Daten meist unregelmäßig anfallen kann es wichtig sein, die Länge der Bursts
zu bestimmen und statistisch zu kontrollieren. Zur Durchführung dieser Kontrolle sind
verschiedene Leaky-Bucket-Systeme bekannt (vgl. z. B. US-5.448.567, US-5.295.135,
US-5.339.332, US-5.418.777).
Ein wichtiger Vorteil von ATM-Systemen besteht bekanntlich darin, daß unterschied
lichste Dienstleistungen mit ein und demselben Netzwerk erbracht werden können.
Das Problem liegt nun darin, das Traffic-Management so zu konzipieren, daß die un
terschiedlichen Spezifikationen (maximale zulässige Verzögerung, Zellenverlustrate,
Bandbreite etc.) auch eingehalten bzw. erfüllt werden. Insbesondere gilt es zu vermei
den, daß ein Dienst mit niedrigerer Priorität einen solchen mit höherer stören oder
sogar blockieren kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben,
das einen paketorientierten Datenverkehr mit unterschiedlich definierten Übertra
gungsdiensten unterstützt.
Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäß
der Erfindung werden die ATM-Zellen in jedem Knoten nach ihrer Zugehörigkeit zu
einer QoS-Klasse einer vordefinierten QoS-Klassifikation separat behandelt. Pro Ac
cess Port ist für jede QoS-Klasse eine eigene Warteschlange vorgesehen. Mit einem
Zellenmonitor wird der Datenverkehr auf der Ringleitung nach QoS-Klassen getrennt
überwacht. Wird ein Leistungsmerkmal einer QoS-Klasse auf der Ringleitung nicht
erfüllt, dann wird mindestens ein Backpressure-Signal erzeugt, welches zum Drosseln
mindestens einer zugeordneten Warteschlange der Access Ports dient.
Anders als beim Stand der Technik werden die ATM-Zellen nicht alle gleich behandelt.
Vielmehr wird aufgrund der unterschiedlichen Spezifikationen der Dienste im Netzwerk
eine Klassifikation durchgeführt. Es soll also in jedem Knoten die Klassifikation der
ATM-Zellen festgestellt werden. Einerseits werden die zu übertragenden ATM-Zellen
im voraus entsprechend ihrer Klassenzugehörigkeit in die entsprechende Warte
schlange gegeben. Andererseits werden die durchlaufenen Zellen (Transit-Verkehr)
detektiert und statistisch registriert.
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist die Erzeugung von Backpressure-Signalen,
die auf einzelne spezifische Warteschlangen gerichtet sind. Damit wird eine undiffe
renzierte Drosselung des Insert-Datenverkehrs verhindert. Ein Vorteil der Erfindung
besteht schließlich auch darin, daß der Transit-Verkehr mit hoher Geschwindigkeit
und minimalem schaltungstechnischem Aufwand verarbeitet werden kann. Damit wird
insbesondere die Verwendung von optischen oder optoelektronischen Schaltungsele
menten ermöglicht.
Vorzugsweise wird auch der Insert-Datenverkehr nach QoS-Klassen getrennt über
wacht. Auf diese Weise lassen sich die Bedürfnisse der verschiedenen Knoten erfas
sen, so daß das System gezielt so konfiguriert bzw. adaptiert werden kann, daß ge
wisse Bandbreiten reserviert werden können.
Zum Bestimmen und Steuern des Datenverkehrs kann ein Leaky-Bucket-Verfahren
eingesetzt werden. Bei einem solchen sind zwar gewisse obere bzw. untere Grenzen
vorgegeben, diese können jedoch vorübergehend um ein bestimmtes Maß über- bzw.
unterschritten werden.
Die Backpressure-Signale können tel quel zur Drosselung der entsprechenden Warte
schlangen benutzt werden. D. h. daß eine bestimmte Warteschlange nicht mehr be
dient wird, wenn für sie ein Backpressure-Signal vorliegt. Hochwertigen QoS-Klassen
kann so eine absolute bzw. strikte Priorität über diejenigen mit geringerem Wert zu
kommen.
Es sind aber auch feiner abgestufte Warteschlangen-Bedienungsschemata möglich.
Werden z. B. aufgrund einer bestimmten Überlastungssituation gleich mehrere Back
pressure-Signale erzeugt und werden die entsprechenden Warteschlangen überhaupt
nicht mehr bedient, dann kann eine sogenannte "Aushungerung" entstehen. Um dies
zu vermeiden, können die Backpressure-Signale z. B. mit einem Arbiter so verarbeitet
werden, daß die Warteschlangen mit niedrigerer Priorität trotzdem von Zeit zu Zeit
bedient werden.
Um den Datenverkehr und die zur Verfügung stehende Bandbreite überwachen zu
können, ist z. B. eine Zentrale (oder ganz allgemein ein Resource-Manager) am Netz
werk angeschlossen. Die lokal erfaßten Daten über den Datenverkehr und den Insert-
Datenstrom werden vorzugsweise periodisch oder sporadisch an diese Zentrale wei
tergeleitet, welche dann für jeden Knoten geeignete Parameter (z. B. Leaky-Bucket-
Parameterwerte) errechnet und dadurch eine Optimierung der Übertragungsleistung
des Gesamtsystems für die verschiedenen QoS-Klassen ermöglicht. Es ist zu betonen,
daß die Zentrale im echtzeitmäßigen Traffic-Management nicht involviert ist. Sie
dient allein dazu, die optimalen Systemparameter (mit Hilfe von Langzeitstatistiken) zu
finden und die Zuteilung der Bandbreite zu überwachen. Die Funktionalität der Zentrale
braucht nicht in einen physikalisch eigenständigen Server verwirklicht zu sein. Es kann
auch in einzelnen oder allen Knoten eine entsprechende Netzwerk-Funktion imple
mentiert sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden zumindest die Bandbreite und
die Burstlänge ausgangsseitig des Knotens für jede QoS-Klasse separat gemessen
und überwacht. Selbstverständlich können auch noch weitere relevante Parameter
bestimmt werden.
Um die ATM-Zellen möglichst schnell und effizient bearbeiten zu können, werden sie
beim Eintritt in das Netzwerk (d. h. beim Access-Port) mit einer klassenspezifischen
Markierung (Identifier) versehen bzw. ergänzt. Vor dem Verlassen des Übertragungs
systems wird die Markierung wieder entfernt, so daß der Benutzer (User) von dieser
Maßnahme nichts merkt.
Die schaltungstechnische Umsetzung des Verfahrens kann mit an sich bekannten
Elementen erfolgen. Die Ringleitung ist vorzugsweise ein Lichtleiter (Glasfaserkabel).
Die Demultiplexer und Multiplexer (eingangs- und ausgangsseitig des Knotens) sind
als elektronische Schaltungen implementiert. Allerdings steht einer Skalierung der
Übertragungsgeschwindigkeit nach oben mit Hilfe von optischen Multiple
xern/Demultiplexern nichts entgegen.
Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche
ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der
Erfindung.
Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 Eine schematische Darstellung eines Netzwerkes;
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Funktionen.
Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Das vorliegende Ausführungsbeispiel geht von einer Netzwerkstruktur aus, wie sie in
Fig. 1 gezeigt ist. Eine Mehrzahl von Knoten 2, . . ., 6 ist durch eine Ringleitung 1 (z. B.
ein faseroptisches Kabel) verbunden. An jedem Knoten 2, . . ., 6 können nach Bedarf
User 7.1, . . ., 7.10 über Access Ports angeschlossen werden. Jeder User 7.1, . . ., 7.10
kann an irgendeinen anderen Daten übertragen. Es kann sich dabei um (digitalisierte)
Sprachsignale, Videosignale, Steuerbefehle für Maschinen oder Produktionsanlagen
oder um Datenfiles handeln. Die Richtung des Datenflusses in der Ringleitung 1 kann
z. B. fest vorgegeben sein (z. B. entsprechend dem Uhrzeigersinn).
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zur Optimierung des Traffic-Manage
ments eine Zentrale 8 (Server) vorgesehen. Diese kann an irgendeinem Knoten 5 an
geschlossen sein. Sie erhält von den Knoten 2, . . ., 6 Informationen über den Daten
verkehr (z. B. bei Beginn eines Verbindungsaufbaus) und erstellt eine Systemkonfigu
ration aufgrund der erhaltenen Langzeitstatistik. Sie gibt den Knoten 2, . . ., 6 die Pa
rameterwerte über die für die verschiedenen QoS-Klassen zu reservierenden Band
breiten und/oder die zu erwartenden Burstlängen vor.
Fig. 2 zeigt ausschnittsweise ein Blockschaltbild des Knotens 6. Am Eingang 9 ist die
Ringleitung 1 auf einen Demultiplexer 11 geführt, welcher diejenigen ATM-Zellen ex
trahiert (Extract-Leitung 14), die an einen User des vorliegenden Knotens 6 gerichtet
sind. Alle anderen ATM-Zellen werden über eine Transit-Leitung 13 direkt an den Mul
tiplexer 12 weitergegeben. Dieser kombiniert den Insert-Datenstrom (Insert-Leitung 15)
mit dem durchlaufenden und schickt ihn über den Ausgang 10 zum nächsten Knoten.
Die Extraktion der ATM-Zellen ist im vorliegenden Zusammenhang nicht von Interesse.
Entsprechend ist die Extract-Leitung 14 nur andeutungsweise eingezeichnet und es
fehlen die Zwischenspeicher bzw. Warteschlangen. Von Bedeutung ist dagegen die
Kontrolle und Steuerung des Insert-Datenstroms. Dieser enthält ATM-Zellen, die sich
hinsichtlich des zu erfüllenden Standards der Übertragung unterscheiden können. Im
folgenden sollen beispielhaft ein paar QoS-Klassen (QoS = Quality of Service) cha
rakterisiert werden.
CBR-Kategorie: Für gewisse Anwendungen ist es z. B. wichtig, daß während des Be
stehens der Kommunikationsverbindung ständig eine ganz bestimmte Bandbreite zur
Verfügung steht. Die Größe der Bandbreite kann durch einen bestimmten PCR-Wert
(PCR = Peak Cell Rate) charakterisiert werden. Um einen solchen Dienst anbieten zu
können, muß das Netzwerk eine entsprechende Bandbreite während der Dauer der
Verbindung freihalten bzw. reservieren. Weitere CBR-Parameter sind z. B. die Zellen
verzögerungszeit CD (Cell Delay) und die Variation der Zellenverzögerungszeit CDV
(CDV = Cell Delay Variation).
rt-VBR-Kategorie: Weiter läßt sich z. B. eine Kategorie für Echtzeit-Anwendungen mit
variabler Bitrate definieren. Bei dieser wird eine enge Toleranz für die maximale Ver
zögerungszeit (CDV) bei der Übertragung der Zellen verlangt. Zusätzlich werden z. B.
eine maximale Burstlänge (MBS = Maximum Burst Size) und ein PCR-Wert definiert.
UBR-Kategorie: Für den File-Transfer und ähnliche Kommunikation ist es nicht nötig,
einen hohen Standard für die Übertragungsqualität zu verlangen, da weder Verzöge
rungen noch Datenverluste zu einem nichtbehebbaren Fehler führen.
Weitere Einzelheiten können dem Dokument ATM FORUM Traffic Management Spe
cification 4.0, AF-95-0013, R13, April 96 entnommen werden.
Gemäß der Erfindung wird innerhalb des Netzwerkes die Verarbeitung der ATM-Zel
len entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu einer der verfügbaren QoS-Klassen aufgeteilt.
Dies soll in folgenden anhand der Fig. 2 näher erläutert werden.
Im Knoten 6 sind z. B. drei Access Ports 22.1 bis 22.3 vorhanden, welche alle gleich
ausgebildet sind. Im folgenden werden die wesentlichen Funktionen und Bestandteile
anhand des Access Ports 22.2 beschrieben. Dieser verfügt über einen Dateneingang
16 und einen Datenausgang 17 für die ATM-Zellen. Die zu übertragenden ATM-Zellen
werden zunächst mit einem Mapper 18 identifiziert. Dieser bestimmt, welcher QoS-
Klasse eine Zelle angehört, und führt sie der entsprechenden Warteschlange 19.1 bis
19.4 zu. ATM-Zellen mit hoher Übertragungspriorität werden also von solchen mit nied
riger Übertragungspriorität separiert. Die Länge der Warteschlangen 19.1 bis 19.4 ist
auf die maximale (oder durchschnittliche) Burstlänge des entsprechenden Übertra
gungsdienstes abgestimmt.
Ausgangsseitig werden die Warteschlangen 19.1 bis 19.4 von einen Arbiter 20 bedient.
D. h. dieser bestimmt, welche der Warteschlangen 19.1 bis 19.4 über die Insert-Lei
tung 15 und den Multiplexer 12 in die Ringleitung 1 entleert wird. Sofern auf der
Ringleitung 1 genügend Übertragungskapazität vorhanden ist, bietet das Einfügen der
Daten in den Transit- Datenstrom kein Problem. Ist dagegen der Transit-Datenstrom
vorübergehend zu groß, als daß die momentan anstehende Insert-Datenmenge voll
ständig verarbeitet werden könnte, muß in den Datenverkehr steuernd eingegriffen
werden. Dies läuft gemäß der Erfindung im einzelnen wie folgt ab.
Zunächst gilt es, den Datenverkehr zu überwachen. Zu diesem Zweck ist ausgangs
seitig des Multiplexers 12 und an der Insert-Leitung 15 je ein Datenmonitor 23 respek
tive 24 vorgesehen. Diese registrieren die QoS-Klasse der durchlaufenden ATM-Zellen
und ermitteln die aktuell genutzte Bandbreite, die Burstlänge der Datenübertragung
und erforderlichenfalls weitere Parameter. Um eine ATM-Zelle einer QoS-Klasse zu
ordnen zu können, kann ein Mapper vorgesehen sein, welcher aufgrund der im Kopf
der Zelle enthaltenen Informationen und einer Zuordnungstabelle die Klassenzugehö
rigkeit bestimmt. Es ist aber auch möglich, systemintern eine spezielle Markierung im
Kopf der Zelle anzubringen (z. B. beim Durchlauf durch den Mapper 18), so daß die
klassenmäßige Identifikation der ATM-Zellen in den Datenmonitoren 23, 24 verein
facht und beschleunigt wird.
Ein Backpressure-Generator 25 wertet die von den Datenmonitoren 23, 24 gelieferten
Daten aus, um über die Backpressure-Leitungen 21 gezielt den Daten-Insert bremsen
zu können. Bei der Auswertung geht es darum festzustellen, in welcher QoS-Klasse
die vordefinierten Werte (Konfigurationswerte) überschritten werden und welche War
teschlangen deshalb zu bremsen sind.
Zur Messung bzw. Überwachung des Datenverkehrs kann pro QoS-Klasse ein Leaky-
Bucket-System vorgesehen sein. Ein solches umfaßt im Prinzip einen Zähler, der
einerseits mit jeder registrierten ATM-Zelle inkrementiert und andererseits jeweils nach
Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls um einen bestimmten Wert zurückgesetzt wird.
Aus dem eingangs zitierten Stand der Technik sind diverse Leaky-Bucket-Verfahren
bekannt. Es erübrigt sich daher, an dieser Stelle weiter in die Einzelheiten zu gehen.
Es ist zu beachten, daß im Rahmen der Erfindung für jede Warteschlange 19.1, . . .,
19.4 ein eigenes Backpressure-Signal erzeugt wird. Das Backpressure-Signal für die
Warteschlange 19.1 beispielsweise steuert aber nicht nur die genannte Warteschlange
des Access Ports 22.2, sondern alle gleichwertigen Warteschlangen aller Access Ports
22.1, . . ., 22.3.
In jedem Access Port 22.1, . . ., 22.3 ist ein Arbiter 20 vorgesehen, welcher die Warte
schlangen 19.1, . . ., 19.4 entsprechend einem vorgegebenen Schema und in Abhän
gigkeit der an den Backpressure-Leitungen 21 anliegenden Signale bedient.
Im einfachsten Fall wird die Bedienung derjenigen Warteschlange gestoppt, für welche
ein Backpressure-Signal vorliegt. Wird beispielsweise mit dem Datenmonitor 23 fest
gestellt, daß die im Umlauf befindlichen ATM-Zellen der UBR-Kategorie die konfigura
tionsmäßig vorgegebene bzw. zulässige Bandbreite ausfüllen oder sogar überschrei
ten, dann wird ein Backpressure-Signal für die entsprechende Warteschlange erzeugt,
so daß ATM-Zellen dieser Kategorie vorübergehend nicht in den Insert-Datenstrom
gelangen können.
Weiter ist es möglich, alle Warteschlangen zu stoppen, deren QoS-Klasse eine niedri
gere Priorität genießt als diejenige, deren Qualitätsmerkmale Gefahr laufen, verletzt
zu werden. Überschreiten beispielsweise die ATM-Zellen der obersten Kategorie
(GBR) die vorgegebenen Grenzwerte, dann können z. B. alle anderen Kategorien vor
übergehend gebremst werden.
Der Arbiter 20 braucht nicht streng prioritär organisiert zu sein. D. h. selbst wenn er ein
Backpressure-Signal für die Warteschlange 19.3 erhält, muß er diese nicht zwingend
stoppen. Denkbar ist z. B., daß er die fragliche Warteschlange 19.3 viel seltener (z. B.
zehnmal seltener) bedient als im Normalfall. Es ist auch möglich, einen sogenannten
Bedienungszeiger zu definieren, der immer dann aktiviert wird, wenn gleichzeitig meh
rere Backpressure-Signale vorliegen, und der auf irgendeine der zu drosselnden War
teschlangen gerichtet wird. Die auf diese Weise identifizierte Warteschlange wird in
reduziertem Ausmaß bedient, die übrigen Warteschlangen mit Backpressure-Signalen
dagegen gar nicht. Von Zeit zu Zeit wird der Bedienungszeiger auf eine der vollständig
gestoppten Warteschlangen gerichtet. Infolgedessen wird die eine Warteschlange gar
nicht mehr bedient, dafür die andere ein wenig. Auf diese Weise können die gedros
selten Warteschlangen sukzessive und erforderlichenfalls zyklisch durchgearbeitet
werden. Eine vollständige Blockierung eines bestimmten Dienstes aufgrund einer
Netzwerkbelastung durch höhergeordnete kann auf diese Weise verhindert werden.
Mit der optional vorgesehenen Zentrale 8 kann die Systemkonfiguration an die sich im
Lauf der Zeit ändernden Bedürfnisse angepaßt werden. Indem die Knoten 2, . . ., 6
statistische Informationen über den lokalen Datenverkehr sammeln und diese an die
Zentrale 8 übertragen, können dort z. B. die Bandbreiten neu konfiguriert bzw. verteilt
werden. Die Zentrale gibt den Knoten 2, . . . 6 die neue Systemkonfiguration z. B. alle
paar Sekunden vor.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß es mit dem erfindungsgemäßen Traffic-Ma
nagement möglich wird, eine Vielzahl von unterschiedlichen Übertragungsdiensten so
zu erbringen, daß auch bei erhöhter Belastung des Netzwerkes die Dienste niedrige
rer Priorität diejenigen höherer nicht blockieren können. Ein wichtiger Vorteil der Erfin
dung besteht darin, daß kein zentrales Zugriffsprotokoll (media access protocol) er
forderlich ist. Die Übertragungsgeschwindigkeit im Ring läßt sich dadurch leichter in
den Bereich von mehreren Gbit/s hochskalieren.
Claims (10)
1. Verfahren zum Steuern des Datenverkehrs in einem ATM-Netzwerk, bei welchem
eine Mehrzahl von Knoten (2 bis 6) über eine Ringleitung (1) verbunden sind, und
an jedem Knoten (2 bis 6) eine Mehrzahl von Access Ports (22.1 bis 22.3) für das
Senden und Empfangen von ATM-Zellen vorhanden sein können, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) in jedem Knoten (2 bis 6) die ATM-Zellen nach einer vorgegebenen QoS-Klassi fikation getrennt behandelt werden, daß
- b) pro Access Port (22.1 bis 22.3) für jede Klasse der QoS-Klassifikation eine ei gene Warteschlange (19.1 bis 19.4) vorgesehen wird, daß
- c) mit einem Zellenmonitor (23) der Datenverkehr auf der Ringleitung (1) nach QoS-Klassen aufgeschlüsselt überwacht wird und
- d) Backpressure-Signale für einzelne oder mehrere der genannten Warteschlangen (19.1 bis 19.4) erzeugt werden, um einen Insert-Datenstrom zu drosseln.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Knoten (2 bis
6) der Insert-Datenstrom mit einem Zellenmonitor (24) überwacht wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Überwachung nach einem Leaky-Bucket-Prinzip erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Backpressure-Signale nach einem strikten Prioritäten-Schema der QoS-Klassen er
zeugt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Backpressure-Signale mit einem Arbiter (20) so in ein Warteschlangen-Bedie
nungsschema umgesetzt werden, daß auch dann, wenn für eine bestimmte Warte
schlange ein Backpressure-Signal vorliegt, diese Warteschlange zumindest spora
disch bedient wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in je
dem Knoten (2 bis 6) lokal eine aktuell benutzte Bandbreite und eine Burstlänge für
jede QoS-Klasse separat gemessen und mit einem vorgegebenen Wert verglichen
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
ATM-Zellen eingangsseifig der Access Ports (22.1 bis 22.3) mit einer zusätzlichen
Markierung ergänzt werden, welche eine schnelle Klassierung der ATM-Zellen
durch die Zellenmonitoren (23, 24) ermöglicht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Knoten (2 bis 6) statistische Daten über den umlaufenden und den Insert-Datenver
kehr gesammelt werden, daß diese Daten sporadisch an eine Zentrale (8) ge
schickt werden, daß die Zentrale (8) die Systemkonfiguration entsprechend adap
tiert und die neuen Konfigurationswerte an die Knoten (2 bis 6) weitergibt.
9. Schaltungsanordnung als Knoten in einem ATM-Netzwerk, umfassend
- a) eine Demultiplexer/Multiplexer-Anordnung (11, 12) zum Extrahieren und Einfü gen von ATM-Zellen aus dem bzw. in das ATM-Netzwerk,
- b) mindestens einen Access Port (22.1 bis 22.3) mit mehreren Warteschlangen (19.1 bis 19.4) zum Zwischenspeichern der zu übertragenden ATM-Zellen, wobei die einzufügenden ATM-Zellen nach Zugehörigkeit zu unterschiedlichen QoS-Klassen getrennt werden,
- c) mindestens einen Zellenmonitor (23) zum Überwachen des aus dem Knoten punkt ausgehenden Datenstroms und
- d) einen Backpressure-Generator (25), um in Abhängigkeit des überwachten Da tenstroms gezielt für eine oder mehrere Warteschlangen (19.1 bis 19.4) ein Backpressure-Signal zur Drosselung des Insert-Datenstroms zu erzeugen.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Arbiter
(20) mit einem Warteschlangen-Bedienungsschema vorgesehen ist, welcher die
ATM-Zellen in Abhängigkeit von den anliegenden Backpressure-Signalen aus den
Warteschlangen (19.1 bis 19.4) ausliest.
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