DE19750539C1 - Wickeleinrichtung und Wickelverfahren, insbesondere für einen Rollenschneider - Google Patents
Wickeleinrichtung und Wickelverfahren, insbesondere für einen RollenschneiderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wickeleinrichtung, insbe
sondere für einen Rollenschneider, zum Auf- und Abwic
keln einer Materialbahn zu bzw. von einer Wickelrolle
mit einer am Umfang der Wickelrolle anlegbaren und
spannbaren Stützeinrichtung.
Die Erfindung soll im folgenden anhand einer Papierbahn
als Beispiel für eine Materialbahn beschrieben werden.
Sie ist aber auch bei anderen Materialbahnen anwendbar.
Erläutert wird die Erfindung am Beispiel des Aufwic
kelns. Das Abwickeln erfolgt entsprechend.
In einem der letzten Herstellungsschritte wird die Pa
pierbahn, gegebenenfalls nach Durchlaufen einer Längs
schneideeinrichtung, zu Wickelrollen aufgewickelt. Als
Ausgangspunkt der Wickelrolle dient vielfach ein Wic
kelkern oder eine Wickelhülse aus Pappe. Diese Wickel
hülse weist insbesondere bei breiteren Wickelrollen
keine ausreichende Steifigkeit auf, so daß die Wickel
rolle mit zunehmendem Durchmesser und damit zunehmendem
Gewicht in der Mitte anfängt durchzuhängen oder durch
zubiegen, wenn sie beim Aufwickeln nur an dem Rollen
kern, d. h. am Zentrum der Wickelrolle, gehalten wird.
Man ist daher mehr oder weniger gezwungen, bei einer
derartigen Wickeltechnik die Wickelrolle auch am Umfang
zu unterstützen, um das Durchbiegen zu verringern oder
zu vermeiden, wie dies in EP 0 289 776 B1 erkannt wur
de. Dort wird zwar hauptsächlich das Abwickeln behan
delt. Das Problem der Abstützung der Rolle mit großem
Gewicht stellt sich dort genauso.
Mit zunehmendem Durchmesser der Wickelrolle nimmt, wie
oben gesagt, auch ihr Gewicht zu. Dementsprechend er
höht sich mit zunehmendem Durchmesser auch die Ge
wichtskraft, mit der die Wickelrolle auf der Stützein
richtung aufliegt, und damit der Anpreßdruck. Dieser
Anpreßdruck ist aber einer der Faktoren, die die Wic
kelhärte bestimmen. Je größer er ist, desto größer ist
die Wickelhärte. Diese Erscheinung ist aber uner
wünscht. Man möchte vielmehr den gegenteiligen Wickel
härteverlauf über den Durchmesser der Rolle erreichen,
d. h. die Rolle soll im Bereich des Rollenkernes härter
gewickelt werden als am Umfang.
Um dieses Problem zu lösen, sind schon mehrere andere
Ansätze bekannt. So zeigt die DE 42 14 713 A1 die Ver
wendung eines Bandes, das über drei Stützrollen geführt
ist, die in einem Dreieck angeordnet sind, dessen Basis
in Schwerkraftrichtung nach oben weist. Zwischen den
beiden oberen Stützrollen befindet sich dementsprechend
eine freie Länge des Bandes, auf dem die Wickelrolle
aufliegt. Wenn man die Spannung des Bandes entsprechend
beeinflußt, dann liegt das Band in einem Teilbereich am
Umfang der Wickelrolle an. Die Gewichtskraft verteilt
sich dementsprechend auf eine etwas größere Fläche, so
daß der Anpreßdruck geringer wird.
Bei einer derartigen Lösung ist es allerdings relativ
schwierig, auf Dauer reproduzierbare Ergebnisse zu er
zielen, weil sich bei einer derartigen Belastung das
Band mit der Zeit verändert. Die Kompensation dieser
Veränderungen ist zwar möglich, aber aufwendig.
Eine andere Lösung ergibt sich aus EP 0 292 451 B1.
Hier liegt die Wickelrolle einerseits an einer Andruck
walze an. Andererseits ist neben der Andruckwalze ein
weiteres Rollenpaar angeordnet, das ebenfalls von einem
Band umschlungen ist. Mit zunehmendem Durchmesser der
Wickelrolle wandert der Mittelpunkt der Wickelrolle
zunehmend über das Rollenpaar in Richtung auf das Band,
so daß auch hier eine bessere Gewichtskraftverteilung
möglich sein soll. Letztendlich besteht aber auch hier
die Gefahr, daß die Wickelrolle mit einem Großteil ih
res Gewichts auf einer der beiden Rollen des Rollenpaa
res aufliegt und die Wickelhärte damit unzulässig hoch
wird.
DE 296 11 251 U1 zeigt eine Vorrichtung zum Auf- oder
Abwickeln einer Papierbahn, bei der die sich auf einem
Tambour bildende Papierbahnrolle von einem umlaufenden
Band abgestützt ist. Das Band ist an der Zulaufseite um
eine ortsfeste Rolle geführt, die auch durch die Trag
walze gebildet sein kann. Eine andere Umlenkrolle, die
das andere Ende des oberen Trums des Bandes bildet, auf
dem die Papierrolle aufliegt, ist hingegen absenkbar.
DE-OS 20 60 757 zeigt eine Rollenschneide- und -um
wickelmaschine für laufende Bahnen aus Papier oder der
gleichen, bei der die Wickelrolle unterhalb von zwei
Tragwalzen gehalten wird, indem eine Stützwalze, genau
er gesagt eine Vielzahl von axial nebeneinander ange
ordneten Stützwalzen, von unten an die Wickelrolle ge
drückt wird. Diese Walze dient lediglich am Anfang des
Wickelns zur Erzeugung der gewünschten hohen Wickelhär
te. Mit zunehmendem Rollendurchmesser senkt sich die
Wickelrolle in eine Bandanordnung ein, die aus einer
Vielzahl von in Axialrichtung nebeneinander angeordne
ten Einzelbänder besteht. Zwischen den Bändern ist die
Stützrolle absenkbar.
Bänder haben die oben genannten Nachteile, d. h. sie
sind nicht formstabil genug, so daß sich die Auflage
drücke auf Dauer nicht reproduzieren lassen. Zudem muß
die Wickelrolle das gesamte Band mit Umlenkrollen syn
chronisieren, wobei relativ große Trägheitsmomente zu
überwinden sind.
DE-PS 6 59 080 zeigt eine Abrollvorrichtung für bandför
miges, zu einem Bund gerolltes Walzgut, mit einer Trag
vorrichtung für das abzurollende Wickelbund, die aus
zwei Laschenteilen oder -ketten gebildet wird. Diese
beiden Laschenketten an beiden axialen Enden des Wic
kelbundes tragen Führungs- und Reibrollen, die über
Zahnräder miteinander verbunden sind, so daß eine nahe
zu am gesamten Umfang des Bundes wirkende Antriebslei
stung aufgebracht werden kann. Ein Ende der Laschenket
ten ist in einem Schlitten gelagert, der über das obere
Ende des Wickelbundes gefahren werden kann. Auch das
andere Ende ist bewegbar, so daß immer alle Rollen mit
dem Umfang des Wickelbundes in Eingriff stehen können.
Der dadurch gebildete "Käfig" dient nicht nur zum An
trieb des Wickelbundes, sondern offensichtlich auch
dazu, ein gefährliches Aufspringen des Wickelbundes zu
verhindern. Auch hier muß der Bund alle Rollen gleich
zeitig synchronisieren, d. h. die insgesamt angetriebe
nen Rollen müssen die gleiche Umfangsgeschwindigkeit
wie der Bund haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einfluß
der Gewichtskraft auf die Qualität der Wickelrolle zu
verringern.
Diese Aufgabe wird bei einer Wickeleinrichtung der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Stützein
richtung in Form eines Rollenteppichs eine Vielzahl von
drehbaren Rollkörpern aufweist, deren Drehachsen paral
lel zur Wickelachse verlaufen und die quer zu den Dreh
achsen gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die
Anzahl der Rollkörper, auf der die Wickelrolle auf
liegt, bei großen Durchmesser der Wickelrolle größer
als bei kleinen Durchmesser ist und mindestens ein
Rollkörper ohne eigenen Antrieb vorgesehen ist.
Man verwendet also als Stützeinrichtung einen "Rollen
teppich". Dieser Rollenteppich stellt eine Vielzahl von
Auflagepunkten für die Wickelrolle zur Verfügung. Da
die Rollkörper entlang der Umfangsrichtung gelenkig
miteinander verbunden sind, ist es möglich, die Aufla
gepunkte dem Durchmesser der Wickelrolle, der sich beim
Aufwickeln ändert, fortlaufend anzupassen. Dementspre
chend verteilt sich das Gewicht der Wickelrolle auf die
vielen Auflagepunkte, d. h. auf die vielen Rollkörper,
so daß in jedem einzelnen Nip (zwischen Wickelrolle und
Rollkörper) eine entsprechend verringerte Flächenpres
sung entsteht, die es gestattet, den Einfluß der Ge
wichtskraft zu reduzieren und unkontrollierte Wickel
härteänderungen zu vermeiden. Dadurch, daß die einzel
nen Rollkörper in Umfangsrichtung relativ dicht benach
bart sein können, entstehen nur kurze freie Weglängen,
die nicht weiter stören. Man kann mit der Stützeinrich
tung vielmehr relativ gut für eine klar definierte Ab
stützkraft sorgen. Die Wickelrolle taucht nach und nach
tiefer in den Rollenteppich ein, bekommt also auch erst
nach und nach Kontakt mit den einzelnen Rollkörpern,
was die Synchronisation erleichtert.
Vorzugsweise weist die Stützeinrichtung an mindestens
einem Ende in Umfangsrichtung eine im wesentlichen ent
gegen der Schwerkraftrichtung wirkende Spanneinrichtung
auf. Die Spanneinrichtung sorgt dafür, daß die Stüt
zeinrichtung mit der notwendigen Spannung gegen den
Umfang der Wickelrolle gehalten wird, um die Gewichts
kraft aufzunehmen. Mit der Spanneinrichtung kann man
bewirken, daß der gewünschte Teil des Umfangs der Wic
kelrolle entsprechend mit der Stützeinrichtung beauf
schlagt wird.
Vorzugsweise weist die Spanneinrichtung hierzu eine
Hubeinrichtung auf, die gelenkig an einer Basis mon
tiert ist. Die Hubeinrichtung hat zunächst den Vorteil,
daß sie entgegen der Schwerkraftrichtung wirken kann.
Die Wickelrolle wird sozusagen angehoben. Durch das
gelenkige Abstützen der Hubeinrichtung, die beispiels
weise als hydraulischer Hubzylinder ausgebildet sein
kann, ermöglicht man, daß sich die Stützeinrichtung an
den sich verändernden Durchmesser der Wickelrolle an
passen kann. Das Ende, an dem die Spanneinrichtung an
geordnet ist, kann dann nicht nur in Vertikalrichtung,
sondern auch in Horizontalrichtung bewegt werden.
Vorzugsweise sind beide Enden mit einer Spanneinrich
tung versehen. Dies gestattet es, die Spanneinrichtung
noch besser an den Umfang der Wickelrolle anzupassen.
Die notwendige Spannung des "Rollenteppichs" kann auch
durch eine Spanneinrichtung erzeugt werden, die auch in
horizontaler Richtung wirkt. Die entsprechenden Zugele
mente, z. B. hydraulische Zylinder, können hierbei ge
lenkig aufgehängt sein, um Biegemomente infolge wach
senden Rollendurchmessers zu vermeiden. Die Mitte (und
angrenzende Bereiche) des Rollenteppichs ändern ihre
vertikale Position mit dem Durchmesser der Rolle stär
ker als die Enden. Die Rolle taucht bei größerem Durch
messer automatisch tiefer in die Stützeinrichtung ein,
so daß sich die Zahl der Auflageflächen praktisch auto
matisch an den Rollendurchmesser der Wickelrolle an
paßt. Man kann horizontale und vertikale Spanneinrich
tungen auch kombinieren.
Diese Spanneinrichtung kann entweder zwei Ständer
spreizen, an denen die Enden der Stützeinrichtung befe
stigt sind, oder sie zieht die beiden Enden der Stütz
einrichtung auseinander.
Die Rollkörper können in einer Ausgestaltung als
durchgehende Rollen ausgebildet sein. Dies ist eine
technisch sehr einfach zu realisierende Ausgestaltung,
bei der die Rollen sich praktisch über die gesamte
axiale Länge der Stützeinrichtung erstrecken.
Vorzugsweise sind die Rollkörper als Räder ausgebildet,
wobei mehrere Räder eine gemeinsame Drehachse aufweisen
und ein Abstand zwischen einzelnen Rädern in Axialrich
tung verbleibt. Bei dieser Ausgestaltung teilt man die
durchgehenden Rollen auf in mehrere axiale Abschnitte.
Die Drehachse kann zwar, muß aber nicht, als durchge
hendes konstruktives Teil vorgesehen sein. Es reicht
aus, wenn die Mittelpunkte mehrerer Räder auf einer
gedachten Geraden liegen, um die sich die Räder drehen.
Der Begriff der "Räder" wird hier als Unterscheidung zu
den durchgehenden "Rollen" gebraucht. Auch die Räder
können eine größere axiale Erstreckung als den Durch
messer aufweisen. Sie müssen es aber nicht. Vorzugswei
se haben die Räder einen Durchmesser im Bereich von 100
bis 300 mm und eine Axialerstreckung im Bereich von 25
bis 100 mm.
Die Ausbildung mit den Rädern hat einen besonderen Vor
teil. Es kann nämlich eine Verbindung zwischen Drehach
sen in mindestens einem Abstand, also zwischen den Rä
dern erfolgen. Mit anderen Worten ist vorgesehen, daß
in Längsrichtung der Drehachsen mindestens ein Verbin
dungsstreifen zwischen den jeweils auf den Drehachsen
gelagerten Rändern angeordnet ist. Damit wird eine hö
here Steifigkeit der Stützeinrichtung in Axialrichtung
erzielt. Die Gefahr, daß auch die Stützeinrichtung in
Axialrichtung durchhängt, wird dann geringer.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorge
sehen, daß die Räder benachbarter Drehachsen in Axial
richtung versetzt zueinander angeordnet sind, wobei die
Räder einer Drehachse in die Abstände zwischen den Rä
dern der benachbarten Drehachse ragen. Mit dieser Aus
gestaltung erreicht man eine noch dichtere Abfolge von
Stütz- oder Auflagepunkten für die Wickelrolle in Um
fangsrichtung. Dieser Abstand liegt ohne diese Maßnahme
im Bereich des Durchmessers eines Rades. Mit dieser
Maßnahme kann man den Abstand etwa auf die Hälfte ver
ringern, so daß man den Durchmesser der Räder entspre
chend groß wählen kann. Größere Durchmesser haben aber
eine günstigere Auswirkung auf den lokalen Anpreßdruck.
Vorzugsweise sind die Räder an Tragstreifen befestigt,
die in Umfangsrichtung gelenkig hintereinander angeord
net sind. Hierbei bilden die Drehachsen gleichzeitig
die Gelenkverbindungen zwischen den Tragstreifen. Die
Tragstreifen führen zu einer relativ großen Steifigkeit
in Axialrichtung.
Vorzugsweise ist jedes Rad auf beiden axialen Seiten
abgestützt. Dies vergrößert die Belastbarkeit.
Bevorzugterweise sind die Rollkörper in Umfangsrichtung
der Wickelrolle durch einen elastischen Träger mitein
ander verbunden. Dann ergibt sich, wenn die Enden der
Stützeinrichtung der Veränderung des Durchmessers der
Wickelrolle nicht oder nicht ausreichend folgen, eine
größere Spannung bei größerem Rollendurchmesser und
damit eine größere Tragkraft.
Mit Vorteil weist mindestens ein Rollkörper eine Lüf
teranordnung auf. Im Betrieb drehen sich die Rollkör
per, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Rollkörper
zumindest in etwa gleich der Umfangsgeschwindigkeit der
Wickelrolle ist. Wenn man nun den Rollkörper mit einer
Lüfteranordnung versieht, beispielsweise mit Leitble
chen, die nach Art eines Ventilators wirken, dann kann
man den dabei entstehenden Luftstrom zum Kühlen verwen
den. Bei der beim Wickeln unvermeidlichen Walkarbeit
entsteht nämlich Wärme, die auf diese Weise mit gerin
gem Mehraufwand elegant abgeführt werden kann.
Auch ist es von Vorteil, wenn mindestens ein Rollkörper
angetrieben ist. Man kann hierbei mehrere Vorteile er
zielen. Zum einen kann man mit diesem Antrieb den An
trieb der Wickelrolle entlasten. Man kann beispielswei
se eine Antriebsleistung einbringen, die ausreicht, um
die Rollkörper zu drehen. Zum anderen kann man den ent
sprechenden Rollkörper auch mit einer anderen Umfangs
geschwindigkeit als die Wickelrolle antreiben, so daß
man auf diese Weise Einfluß auf die Wickelhärte nehmen
kann.
Dies kann vorzugsweise dadurch realisiert werden, daß
die Rollkörper eine elastische Oberfläche aufweisen.
Die Wickelrolle liegt einerseits auf vielen elastischen
Abstützstellen auf, was die Auflagefläche vergrößert,
was wiederum zu einer geringeren Flächenpressung führt.
Andererseits ist ein fast reibungsfreies Bewegen auf
der Stützeinrichtung nach wie vor gewährleistet. Die
Oberfläche der Wickelrolle wird geschont.
Hierzu kann vorgesehen sein, daß die Rollkörper unter
ihrer Oberfläche mit Luft oder Schaumstoff gefüllte
Kammern aufweisen. Dies ist insbesondere dann von Vor
teil, wenn als Rollkörper Räder verwendet werden. Als
Räder kann man dann herkömmliche Gummireifen verwenden,
die aufgepumpt werden. Diese sind dann elastisch genug,
um ein weiches Anlegen der Wickelrolle zu ermöglichen,
was die gewünschte geringe Flächenpressung zur Folge
hat. In manchen Fällen wird es auch ausreichen, wenn
die Tragfähigkeit allein durch die Steifigkeit von Gum
mirädern erzielt wird.
Vorteilhafterweise greift die Stützeinrichtung symme
trisch an der Wickelrolle an. Dies führt zu einer gut
beherrschbaren Kraftverteilung. Insbesondere bei wach
sendem Rollendurchmesser muß man keine Maßnahmen tref
fen, um die durch die Stützeinrichtung aufgebrachten
Kräfte, die nicht nur in Schwerkraftrichtung wirken, zu
kompensieren.
Die Erfindung betrifft auch ein Wickelverfahren zum
Auf- oder Abwickeln einer Materialbahn zu oder von ei
ner Wickelrolle, bei dem die Wickelrolle mit stationä
rer Achse gedreht und zumindest oberhalb eines vorbe
stimmten Rollendurchmessers von unten am Umfang abge
stützt wird.
Zur Lösung der oben angegebenen Aufgabe wird zur Ab
stützung eine kettenartig aufgebauter Rollenteppich
horizontal gespannt, wobei die Enden des Rollenteppichs
mit einer Geschwindigkeit vertikal bewegt werden, die
geringer als die Durchmesserveränderung der Wickelrolle
ist, wobei man mit zunehmendem Rollendurchmesser die
Anzahl der Nips zwischen Wickelrolle und Rollkörper
steigert.
Dies soll am Beispiel des Aufwickelns beschrieben wer
den. Ab einem gewissen Durchmesser hat die Wickelrolle
ein Gewicht, das eine Unterstützung erfordert. Späte
stens ab diesem Zeitpunkt ist es notwendig, daß die
Stützeinrichtung den Umfang der Wickelrolle abstützt.
Zum Abstützen spannt man die Stützeinrichtung. Mit zu
nehmendem Durchmesser der Wickelrolle senkt sich die
Wickelrolle immer tiefer in die Stützeinrichtung ein.
Dies wird dadurch bewirkt, daß die Enden der Stützein
richtung langsamer abgesenkt werden, als die Wickelrol
le wächst. Dadurch erreicht man zwei Effekte: Zum einen
wird die vertikale Stützkraft vergrößert, weil die ho
rizontale Spannung durch das vertikale Eindrücken der
Wickelrolle ansteigt. Zum anderen nähert sich die Krüm
mung der Stützeinrichtung automatisch dem Radius der
Wickelrolle an. Es erfolgt eine automatische Anpassung
der Auflagefläche der Stützeinrichtung an die Umfangs
fläche der Wickelrolle. Die Unterstützung der Wickel
rolle wächst also sozusagen dynamisch an (oder nimmt
dynamisch ab, wenn die Wickelrolle abgewickelt wird).
Man erreicht damit, daß der Anpreßdruck, den die Stütz
einrichtung auf die Wickelrolle ausübt, trotz der sta
tionären Lagerung der Achse der Wickelrolle immer in
einem akzeptablen Maß bleibt. Natürlich kann man hier
bei vorsehen, daß die Enden der Stützeinrichtung abge
senkt werden, wenn man eine übermäßig große Spannung
auf die Stützeinrichtung vermeiden will. Da das Absen
ken der Enden aber langsamer erfolgt als das Anwachsen
des Durchmessers der Wickelrolle, bleibt die gewünschte
Spannung erhalten und nimmt sogar zu.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Enden der
Stützeinrichtung unterhalb des vorbestimmten Durchmes
sers der Wickelrolle in einer vertikalen Position fest
gehalten werden. Solange der Durchmesser der Wickelrol
le noch nicht erreicht ist, muß die Stützeinrichtung
nicht in Aktion treten. Sobald dieser Durchmesser aber
erreicht ist, kann man die Stützeinrichtung zur Anlage
an die Wickelrolle bringen.
Der vorbestimmte Durchmesser der Wickelrolle hängt we
sentlich von ihrer Breite ab, beträgt jedoch im allge
meinen 800 mm oder weniger. Die Erfahrung hat gezeigt,
daß bei einem Radius von 400 mm das Rollengewicht so
hoch ist, daß eine Unterstützung notwendig ist.
Vorzugsweise werden die Enden der Stützeinrichtung in
einer Höhe stationär gehalten, die von der Höhe, in der
die Achse der Wickelrolle liegt, um 45% des vorbe
stimmten Durchmessers entfernt ist. Man trägt hierbei
der Tatsache Rechnung, daß die Stützeinrichtung etwas
durchhängt, auch wenn sie horizontal gespannt ist. Man
ordnet aus diesem Grund die Enden der Stützeinrichtung
(mit "Enden" sind immer diejenigen in Umfangsrichtung
der Wickelrolle liegenden gemeint) etwas höher an, so
daß die Wickelrolle bei Erreichen des vorbestimmten
Durchmessers praktisch automatisch auch auf die Stüt
zeinrichtung trifft. Die Stützeinrichtung ist hierbei
als "Rollenteppich" ausgebildet, der oben beschrieben
worden ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben.
Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten
Ausgestaltung einer Wickeleinrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht auf die erste Ausgestaltung
der Stützeinrichtung,
Fig. 3 eine Draufsicht der Wickelrolle mit Stützein
richtung nach Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine weitere Ausgestaltung
einer Stützeinrichtung,
Fig. 5 eine zweite Ausgestaltung einer Wickeleinrich
tung und
Fig. 6 eine dritte Ausgestaltung einer Wickeleinrich
tung.
Eine in Fig. 1 schematisch dargestellte Wickeleinrich
tung 100 weist zwei Wickelstationen 1, 1' auf, in denen
Teilbahnen 5', 5" einer Materialbahn 5 zu Teilbahnrol
len 6 aufgewickelt werden. Aus Gründen der Übersicht
ist in der linken Wickelstation 1 die Teilbahnrolle 6
in einem relativ späten Stadium des Aufwickelvorgangs
dargestellt, d. h. sie hat nahezu ihren Enddurchmesser
erreicht. In der rechten Wickelstation 1' ist hingegen
der Beginn eines Wickelvorganges dargestellt. Die Teil
bahnrollen 6 werden axial in Spannköpfen gehalten und
auf Wickelhülsen 4 aufgewickelt. Insbesondere bei grö
ßeren Rollenbreiten ( = axiale Länge der Wickelrolle 6)
führt dies zu dem Risiko eines Durchhängens der Wickel
rolle 6 in der axialen Mitte, was wiederum zu ungleich
mäßigen und damit unerwünschten Wickelergebnissen
führt.
Zum Aufwickeln werden die Teilbahnen 5', 5" durch einen
Nip 8 zwischen einer Andruckwalze 9 und der Wickelrolle
6 geführt. Die Andruckwalze 9 ist mit Hilfe eines
Schlittens auf einer Basis 7, beispielsweise einem Ma
schinengestell, verfahrbar. Mit nicht näher dargestell
ten, aber an sich bekannten Maßnahmen wird erreicht,
daß die Andruckwalze 9 einen gewissen Anpreßdruck auf
die Wickelrolle 6 bzw. die Wickelhülse 4 am Anfang des
Wickelvorgangs ausübt, um die Wickelhärte einzustellen.
Um das Durchhängen der Wickelrolle 6 zu verhindern, ist
eine Stützeinrichtung 11 vorgesehen, die in Fig. 2 in
Seitenansicht und in Fig. 3 in Draufsicht näher darge
stellt ist, wobei Fig. 3 nur eine Hälfte der Stützein
richtung zeigt.
An jedem Ende der Stützeinrichtung 11 in Umfangsrich
tung sind zwei Stößel 15 vorgesehen, die durch einen
Träger 22 miteinander verbunden sind. Als Stützelemente
sind mehrere Räder 23 vorgesehen. Die Räder 23 sind auf
Drehachsen 24, 25 angeordnet und zwar mit axialem Ab
stand zueinander unter Ausbildung je einer Lücke 26.
Hierbei sind die Räder 23 benachbarter Drehachsen 24,
25 in Axialrichtung zueinander versetzt, so daß die
Räder einer Drehachse 25 in die Lücke 26 zwischen den
Rädern 23 der anderen Drehachse 24 ragen können. Hier
durch ergibt sich eine relativ hohe Packungsdichte,
d. h. die Auflagepunkte der Wickelrolle auf der Stüt
zeinrichtung 11 liegen in Umfangsrichtung relativ dicht
beieinander, was in Fig. 2 erkennbar ist. Hier ist die
Stützeinrichtung 11' in durchgezogenen Linien für einen
kleineren Durchmesser der Wickelrolle 6 und mit gestri
chelt dargestellten Linien für einen größeren Durchmes
ser der Wickelrolle 6 dargestellt.
Die Drehachsen 24, 25 bilden Gelenkpunkte für die Ver
bindung von Streifen 20, die nach Art einer in Umfangs
richtung verlaufenden Kette miteinander verbunden sind.
Diese Streifen 20 sind nicht nur im Bereich der axialen
Enden der Stützeinrichtung 11 vorgesehen, sondern auf
beiden axialen Seiten eines jeden Rades 23, so daß zum
einen jedes Rad 23 gut abgestützt ist und sich zum an
deren in Axialrichtung eine relativ große Steifigkeit
ergibt. Die Drehachsen 24, 25 können also praktisch
nicht durchhängen, weil sie auch in ihrer axialen Mitte
unterstützt werden.
Die Drehachsen sind vorzugsweise undrehbar gehalten,
während die Räder 23 mit Hilfe von Lagern 27 auf der
Drehachse drehbar gelagert sind.
Die Räder 23 können nun unterschiedliche Ausbildungen
aufweisen. In Fig. 3 sind beispielhaft drei Formen dar
gestellt. Das Rad 23A weist Luftkammern 28 auf, es kann
also aufgepumpt und damit unter Druck gesetzt werden,
so daß es ein elastisches Verhalten zeigt, das dem ei
nes Autoreifens angenähert ist. In Fig. 3 ist das Rad
23B vollständig aus Kunststoff gebildet, der eine ge
wisse Elastizität hat, so daß sich der Umfang des Rades
23B bei Gewichtsbelastung durch die Wickelrolle 6 etwas
eindrücken kann, um die Auflagefläche zu verbreitern.
Das Rad 23C weist mit einem Kunststoff 29 gefüllte Kam
mern auf, so daß es ebenfalls eine vorherbestimmbare
Steifigkeit erhält.
Es versteht sich, daß möglichst alle Räder der Stüt
zeinrichtung 11 den gleichen Aufbau haben sollten, um
eine gleichmäßige Belastung der Wickelrolle 6 zu ermög
lichen.
Wenn die Räder 23, wenn auch nur in geringem Maße, kom
primierbar sind, dann entsteht durch die andauernde
Walkarbeit eine gewisse Wärme. Zum Abführen dieser Wär
me können zumindest einige Räder mit Lüftungseinrich
tungen 30 versehen sein, beispielsweise einer Leit
blechanordnung auf ihrer Nabe 31, die nach Art eines
Radiallüfters wirkt. Da sich die Räder im Betrieb ohne
hin drehen, kann man diese Rotationsbewegung ausnutzen,
um einen Kühlluftstrom zu erzeugen, der die Wärme ab
führt. Natürlich können auch alle Räder mit derartigen
Lüftungseinrichtungen 30 ausgerüstet sein. Die Lüf
tungseinrichtungen 30 können auch an beiden axialen
Enden der Räder 23 angeordnet sein. Es ist relativ gut
zu erkennen, daß ein derart erzeugter Luftstrom unmit
telbar auf die Umfangsfläche des benachbarten Rades
einer anderen Drehachse geblasen wird.
Die Stützeinrichtung 11 in Fig. 4 stellt eine Alterna
tive zur Ausgestaltung nach Fig. 3 dar. Sie weist eine
Reihe von Rollkörpern auf, die als über die axiale Län
ge der Stützeinrichtung durchgehende Rollen 13 ausge
bildet sind. Eine Rolle 13' ist hierbei angetrieben.
Alle Rollen haben eine Oberfläche, die eine gewisse
Kompressibilität aufweist (nicht dargestellt). Sie bil
det damit eine elastische Oberfläche der Stützeinrich
tung 11.
Die einzelnen Rollen 13 sind durch Streifen 20 aus ei
nem Bandstahl oder einem dicken Blech miteinander ver
bunden, wobei die Drehachsen 21 der Rollen 13 gleich
zeitig Gelenkpunkte für die Streifen 20 bilden. Die
Streifen 20 sind also in Umfangsrichtung gelenkig mit
einander verbunden.
Die Stützeinrichtung 11 kann sich daher in beiden Aus
führungsformen um einen Teil des Umfangs der Wickelrol
le 6 legen, wie dies in Fig. 1 für die Wickelstation 1
dargestellt ist. Die Streifen können auch aus einem
stabilen elastischen Material gebildet sein.
Beide Enden 14 (in Umfangsrichtung) der Stützeinrich
tung 11 sind mit jeweils einem Stößel 15 eines Hubzy
linders 16 verbunden. Die Hubzylinder 16 sind über Ge
lenkpunkte 17 an einer Basis 18, beispielsweise dem
Fußboden, abgestützt. Sie können sich daher neigen, wie
ein Vergleich der Wickelstationen 1 und 1' zeigt.
Mit Hilfe der Hubzylinder 16 werden die beiden Enden 14
der Stützeinrichtung 11 angehoben, so daß sich die
Stützeinrichtung praktisch wie ein Band an den Umfang
der Wickelrolle 6 anschmiegt. Mit zunehmendem Durchmes
ser der Wickelrolle 6 wandert der Bereich, an dem die
Stützeinrichtung 11 anliegt, in Schwerkraftrichtung
nach unten. Dementsprechend fahren die Stößel 15 der
Hubzylinder 16 ein.
Mit dieser Ausgestaltung wird erreicht, daß eine Viel
zahl von Berührungspunkten zwischen der Stützeinrich
tung 11 und der Wickelrolle 6 vorhanden ist. Es liegt
hierbei auf der Hand, daß in Abhängigkeit von der ge
wünschten Anwendung auch wesentlich mehr als die in
Fig. 4 dargestellten sechs Rollen 13, 13' verwendet
werden können. Die Anzahl der Berührungsstellen ist zu
Beginn des Wickelvorganges kleiner. Man kann dement
sprechend bei gleicher Kraft, die gegebenenfalls über
eine nicht näher dargestellte Walze von oben ausgeübt
werden kann, einen höheren Anpreßdruck erreichen, weil
sich die Kraft auf weniger Nips verteilt. Mit zunehmen
dem Rollendurchmesser steigt die Anzahl der Nips, also
der Auflagepunkte, und der Anpreßdruck sinkt automa
tisch.
Fig. 5 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der
entsprechende Teile mit gestrichenen Bezugszeichen ver
sehen sind.
Bei der Ausgestaltung nach Fig. 5 ist die Stützeinrich
tung 11' ebenfalls als "Rollenteppich" ausgebildet. Die
Rollen sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
eingezeichnet. Ihr Verlauf ist durch die Linie angedeu
tet. Anhand von Fig. 5 soll eine abgewandelte Form der
Aufhängung der Stützeinrichtung 11' angegeben werden.
Die Basis 18' ist nun nicht mehr durch den Fußboden
gebildet, sondern durch zwei auf beiden Seiten der Wik
kelrolle 6' liegende Seitenwände, die beispielsweise
durch ein Maschinengestell gebildet sein können. Zwi
schen der Basis 18' ist die Stützeinrichtung 11' aufge
hängt, wobei an beiden Enden hydraulische Zylinder 16'
vorgesehen sind, die an der Basis 18' gelenkig aufge
hängt sind. Mit Hilfe der Zylinder 16' kann die Stütz
vorrichtung 11' mehr oder weniger stark gespannt wer
den.
Die Wickelrolle 6' ist mit zwei verschiedenen Durchmes
sern eingezeichnet. Aus Gründen der Übersicht ist auch
der an sich vorhandene Haltearm nicht mit eingezeich
net. Es ist lediglich ersichtlich, daß der Mittelpunkt
der Wickelrolle 6' immer auf der gleichen Höhe bleibt.
Mit zunehmendem Durchmesser (gestrichelt eingezeichnet)
taucht die Wickelrolle zunehmend in die Stützeinrich
tung 11' ein. Dabei erhöht sich automatisch auch die
Auflagefläche. Wenn man die Länge der Stützeinrichtung
11' in Horizontalrichtung gleich hält, dann erhöht sich
die Spannung und damit auch die vertikal wirkende Rück
stellkraft, so daß die Wickelrolle 6' noch besser abge
stützt wird.
Mit durchgezogener Linie ist die Rolle 6' dargestellt,
wenn sie einen Durchmesser erreicht hat, ab dem eine
Unterstützung durch die Stützeinrichtung 11' notwendig
ist. Es ist hierbei zur Verdeutlichung übertrieben dar
gestellt, daß die Stützeinrichtung (mit der durchgezo
genen Linie) einen horizontalen Verlauf hat. In Wirk
lichkeit wird sie jedoch aufgrund ihres Eigengewichts
etwas durchhängen. Dementsprechend ordnet man die En
den, also die inneren Gelenkpunkte der Zylinder 16', so
an, daß sie sich etwa 10% höher (bezogen auf den Radi
us der Wickelrolle 6') befinden als dargestellt. Dies
ist übertrieben in Fig. 5 dargestellt, was unten näher
diskutiert wird.
Mit zunehmendem Durchmesser taucht dann die Wickelrolle
6' tiefer in die Stützeinrichtung 11 ein und drückt
diese nach unten. Dabei vergrößert sich automatisch die
Auflagefläche und die Reaktionskraft vertikal nach oben
nimmt zu. Die Vergrößerung der Kraft kann man noch et
was dadurch steuern, daß man die Zylinder 16' etwas
ausfährt, d. h. die Spannung verringert. Hierdurch ist
eine sehr feinfühlige Steuerung der Auflagekraft mög
lich.
Der Durchmesser der Wickelrolle 6', ab dem unterstützt
werden sollte, liegt bei etwa 800 mm. Vorher ist eine
Unterstützung vielfach nicht notwendig.
Eine ähnliche Ausgestaltung ist in Fig. 6 gezeigt, wo
entsprechende Teile mit doppelt gestrichenen Bezugszei
chen versehen sind. Hier ist die Stützeinrichtung 11"
an zwei Ständern 15" aufgehängt, die mit Hilfe eines
hydraulischen Zylinders 16" gespreizt werden können. Je
kleiner der Durchmesser der Wickelrolle 6" ist, desto
weiter fahren die beiden Ständer 15" auseinander. Mit
zunehmendem Durchmesser der Wickelrolle 6" nähern sich
die Ständer allerdings einander an.
Insbesondere bei den Ausgestaltungen nach den Fig. 5
und 6, aber auch bei den anderen Ausgestaltungen der
Stützeinrichtung können die einzelnen Rollen durch ein
elastisches Band, einen elastischen Träger oder sonsti
ge Konstruktionselemente aus elastischem, d. h. federnd
wirkendem, Material miteinander verbunden sein. Wenn
die Wickelrolle tiefer in die Stützeinrichtung ein
taucht, dann erhöht sich die Spannung.
Claims (22)
1. Wickeleinrichtung, insbesondere für einen Rollen
schneider, zum Auf- oder Abwickeln einer Papierbahn
zu oder von einer Wickelrolle mit einer am Umfang
der Wickelrolle anlegbaren und spannbaren Stützein
richtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützein
richtung (11, 11', 11") in Form eines Rollentep
pichs eine Vielzahl von drehbaren Rollkörpern (13,
13', 23) aufweist, deren Drehachsen (21, 24, 25)
parallel zur Wickelachse verlaufen und die quer zu
den Drehachsen (21, 24, 25) gelenkig miteinander
verbunden sind, wobei die Anzahl der Rollkörper
(13, 13', 13"), auf der die Wickelrolle (6) auf
liegt, bei großen Durchmesser der Wickelrolle grö
ßer als bei kleinen Durchmesser ist und mindestens
ein Rollkörper ohne eigenen Antrieb vorgesehen ist.
2. Wickeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützeinrichtung (11, 11', 11")
an mindestens einem Ende (14) in Umfangsrichtung
eine im wesentlichen entgegen der Schwerkraft wir
kende Spanneinrichtung (15, 16) aufweist.
3. Wickeleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spanneinrichtung (15, 16) eine
Hubeinrichtung aufweist, die gelenkig an einer Ba
sis (18) montiert ist.
4. Wickeleinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Enden (14) mit einer
Spanneinrichtung (15, 16) versehen sind.
5. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stützeinrichtung
(11', 11")eine auf beide Enden auch horizontal wir
kende Spanneinrichtung aufweist.
6. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollkörper (13,
13') als durchgehende Rollen ausgebildet sind.
7. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollkörper als Rä
der (23) ausgebildet sind, wobei mehrere Räder eine
gemeinsame Drehachse (24, 25) aufweisen und ein Ab
stand (26) zwischen einzelnen Rädern in Axialrich
tung verbleibt.
8. Wickeleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Längsrichtung der Drehachsen (44,
25) mindestens ein Verbindungsstreifen (20) zwi
schen den jeweils auf den Drehachsen (24, 25) gela
gerten Rädern (23) angeordnet ist.
9. Wickeleinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Räder (23) benachbarter
Drehachsen (24, 25) in Axialrichtung versetzt zu
einander angeordnet sind, wobei die Räder (23) ei
ner Drehachse (25) in die Abstände (26) zwischen
den Rädern der benachbarten Drehachse (24) ragen.
10. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Räder (23) an Trag
streifen (20) befestigt sind, die in Umfangsrich
tung gelenkig hintereinander angeordnet sind.
11. Wickeleinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Rad (23) auf beiden axialen
Seiten abgestützt ist.
12. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenkörper
(13, 23) in Umfangsrichtung durch einen elastischen
Träger (11') miteinander verbunden sind.
13. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Rollkörper eine Lüfteranordnung (30) aufweist.
14. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Rollkörper (13') angetrieben ist.
15. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollkörper (13,
13', 233) eine elastische Oberfläche aufweisen.
16. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollkörper (23)
unter ihre Oberfläche mit Luft oder Schaumstoff ge
füllte Kammern (28, 29) aufweisen.
17. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützeinrich
tung (11, 11') symmetrisch an der Wickelrolle an
greift.
18. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß eine Andruckwalze
(9), an der die Wickelrolle (6) beim Wickeln an
liegt, Bereiche (19) mit vermindertem Durchmesser
aufweist, in denen die in Axialrichtung eine be
grenzte Länge aufweisende Stützeinrichtung (11)
zwischen Wickelrolle (6) und Andruckwalze (9) ange
ordnet ist.
19. Wickelverfahren zum Auf- oder Abwickeln einer Ma
terialbahn zu oder von einer Wickelrolle, bei dem
die Wickelrolle mit stationärer Achse gedreht und
zumindest oberhalb eines vorbestimmten Rollendurch
messers von unten am Umfang abgestützt wird, da
durch gekennzeichnet, daß zur Abstützung ein ket
tenartig aufgebauter Rollenteppich (11, 11') hori
zontal gespannt wird, wobei die Enden des Rollen
teppichs (11, 11') mit einer Geschwindigkeit verti
kal bewegt werden, die geringer als die Durchmes
serveränderung der Wickelrolle (6, 6', 6") ist, wo
bei man mit zunehmendem Rollendurchmesser die An
zahl der Nips zwischen Wickelrolle (6, 6', 6") und
Rollkörpern (23) steigert.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden der Stützeinrichtung (11, 11') unter
halb des vorbestimmten Durchmessers der Wickelrolle
(6, 6', 6") in einer vertikalen Position festgehal
ten werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß der vorbestimmte Durchmesser der Wickelrolle
(6, 6', 6") vorzugsweise 800 mm oder weniger be
trägt.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden der Stützeinrichtung (11, 11') in ei
ner Höhe stationär gehalten werden, die von der Hö
he, in der die Achse der Wickelrolle (6, 6', 6")
liegt, um 45% des vorbestimmten Durchmessers ent
fernt ist.
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