DE19820240A1 - Elektrochirurgisches Instrument - Google Patents
Elektrochirurgisches InstrumentInfo
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Abstract
Es sind elektrochirurgische Instrumente zur Koagulation biologischer Gewebe bekannt, die eine Gasquelle zum Zuführen eines Inertgases, insbesondere eines Edelgases, zu mindestens einer Ausströmöffnung sowie eine HF-Quelle zum Zuführen eines Koagulationsstroms zu einer Elektrodeneinrichtung umfassen, die im Bereich der mindestens einen Ausströmöffnung angeordnet ist. Es wird vorgeschlagen, die Ausströmöffnung derart schlitzförmig auszubilden, daß das Inertgas in einem flächigen oder fächerförmigen Strahl austritt, der in seinen Randbereichen derart laminar strömend ausgebildet ist, daß das Inertgas im wesentlichen ohne Vermischung mit umgebender Luft bis zum Gewebe gelangt.
Description
Die Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches Instrument zur
Koagulation biologischer Gewebe nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Die Plasmachirurgie ist ein Verfahren der monopolaren
Hochfrequenzchirurgie (HF-Chirurgie) bei welchem ein von einem
Hochfrequenzgenerator (HF-Generator) generierter,
hochfrequenter elektrischer Strom (HF-Strom) durch ein
ionisiertes Edelgas (Plasma), beispielsweise Argon (Argon-
Plasma), von einem elektrischen Pol innerhalb eines hierfür
geeigneten chirurgischen Instruments auf das zu behandelnde
Gewebe appliziert und von dort durch eine am Patienten
applizierte sogenannte Neutralelektrode zum HF-Generator
zurückgeleitet wird (G. Farin et al. Technology of Argon
Plasma Coagulation with Particular Regard to Endoscopic
Applications; Endoscopic Surgery and Allied Technologies, No.
1, vol. 2, Februar 1994, 71-77). Hierdurch wird sowohl endogen
durch den HF-Strom als auch exogen durch die zum Gewebe relativ
höhere Temperatur des Plasmas Wärme in dieses Gewebe
eingebracht, welche dessen Temperatur erhöht. In Abhängigkeit
von der Temperatur werden im Gewebe verschiedene thermische
Effekte verursacht, welche von Chirurgen für verschiedene
therapeutische Zwecke, wie beispielsweise zur Blutstillung
beziehungsweise Hämostase und/oder zur thermischen
Devitalisation oder Destruktion pathologischer Gewebe genutzt
werden können (K.E. Grund et al.: Argon Plasma Coagulation in
Flexible Endoscopy, Endoscopic Surgery and Allied Technologies,
No. 1, vol. 2, Februar 1994, 42-46).
Eine wesentliche physikalische Voraussetzung der
Plasmachirurgie ist ein Edelgas, wie beispielsweise das
genannte Argon oder Helium, welches zwischen dem elektrischen
Pol, welcher von einer Elektrode innerhalb des Instruments
gebildet wird und dem zu behandelndem Gewebe vorhanden sein
muß. Edelgase sind nämlich im Vergleich zu Sauerstoff und/oder
Stickstoff beziehungsweise Luft mit relativ geringen
elektrischen Feldstärken ionisierbar und reagieren mit dem
Gewebe nicht chemisch. Folglich wird das Gewebe auch nicht
karbonisiert oder gar vaporisiert.
Innerhalb der letzten fünf Jahre hat die Plasmachirurgie,
insbesondere in der flexiblen Endoskopie, ein breites
Indikationsspektrum gefunden (K.E. Grund: DMW), welches jedoch
unterschiedliche Anforderungen an die Applikationstechnik und
die hierfür erforderlichen Instrumente, HF-Generatoren und
Gasquellen stellen.
Aus der US 5,207,675 ist ein elektrochirurgisches Instrument
bekannt, das allerdings insofern problematisch ist, als die
Elektrode des Instruments unbeabsichtigt in eine direkte
Gewebeberührung gelangen kann. Infolge der relativ hohen HF-
Spannung an der Elektrode besteht dabei die Gefahr, daß
insbesondere dünnwandige Organe, wie sie im
Gastrointestinaltrakt sowie im Tracheobronchialsystem in der
Regel vorliegen, perforiert werden.
Aus der DE 41 39 029 A1 ist ein elektrochirurgisches Instrument
bekannt, bei welchem die Elektrode derart innerhalb des
Instruments angeordnet ist, daß sie bei bestimmungsgemäßer
Anwendung das Gewebe nicht berührt. Ein Problem bei diesem
Instrument besteht darin, daß das Edelgas aus einer oder
mehreren Öffnungen am distalen Ende des Instruments in eine
vorgegebene Richtung strömt. Folglich kann der HF-Strom auch
nur im jeweiligen (ionisierten) Gasstrahl zum Gewebe fließen.
Bei bei Behandlung großflächiger Läsionen ist dies insofern
nachteilig, als das Instrument mehrmals über das zu behandelnde
Gewebe bewegt werden muß, um den HF-Strom und damit auch die
beabsichtigten thermischen Effekte möglichst gleichmäßig über
die gesamte großflächige Läsion zu applizieren.
Aus der DE 195 35 811 C1 ist ein elektrochirurgisches
Instrument der eingangs genannten Art bekannt, bei welchem an
der Gas-Ausströmöffnung ein Diffusor vorgesehen ist, der dazu
dienen soll, eine mechanische Wirkung auf Flüssigkeit und
Gewebe zu vermeiden. Insbesondere bei der Behandlung
großflächiger Läsionen hat es sich aber gezeigt, daß infolge
der unvermeidlichen oder sogar gewollten Turbulenzen der
Strömung des Edelgases eine Vermischung des Edelgases mit dem
Gas der Umgebung (in der Regel Luft) auftritt, wodurch die
spezifischen Vorteile der Plasmachirurgie teilweise wieder
aufgehoben werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein chirurgisches Instrument der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß in
einfacher Weise auch großflächige Läsionen besser behandelbar
sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, daß
einerseits ein fächerförmiger Strahl von Edelgas geformt und
andererseits dieser Strahl so "strukturiert" wird, daß eine
Vermischung mit umgebender Luft praktisch nicht auftritt.
Gleichzeitig wird der Gasdruck hierbei derart geregelt, daß ein
Fortblasen von Flüssigkeit vom Gewebe oder gar ein Eindringen
von Gas in ein offenes Blutgefäß vermieden werden. Durch diese
Maßnahmen ist gewährleistet, daß großflächige Läsionen schnell
"abgefahren" werden können und dabei einerseits ein relativ
geringer Gasstrom genügt, andererseits dennoch sicher die
Gefahr der obengenannten Gewebezerstörung vermieden wird.
Vorzugsweise umfassen die Elektrodeneinrichtungen mindestens
eine Elektrode, die derart im Bereich der Ausströmöffnung
angeordnet ist, daß eine direkte Berührung des Gewebes durch
die Elektrode sicher vermieden wird. Vorzugsweise zusätzlich
soll auch ein Zünden eines Lichtbogens oder Plasmas in einem
durch umgebende Luft verunreinigten Inertgas oder gar in Luft
allein sicher vermieden werden, was (beides) die obengenannten
negativen Auswirkungen mit sich brächte.
Die Elektrodeneinrichtungen umfassen mindestens eine Elektrode,
die einen im wesentlichen gleichmäßigen Abstand von im
wesentlichen allen Bereichen der Ausströmöffnung aufweist. Auf
diese leise ist gewährleistet, daß bei Einhaltung eines
gleichmäßigen Abstandes zwischen Austrittsöffnung und Gewebe
ein gleichmäßiges Plasma-Band entsteht, das wiederum eine
gleichmäßige Wirkung auf das zu behandelnde Gewebe ausübt.
Die Ausströmöffnung ist vorzugsweise derart geformt und/oder
angeordnet, daß der Druck des ausströmenden Inertgases über den
im wesentlichen gesamten Querschnitt der Ausströmöffnung
konstant ist. Dadurch wird zum einen ein besonders
gleichmäßiger Gasstrom erzeugt, der durch das Fehlen von
Druckunterschieden innerhalb des Gases Turbulenzen und Strahl-
Verformungen vermeidet, andererseits wird sichergestellt, daß
alle Bereiche des Gasstrahls sanft auf das Gewebe auftreffen
und so eine gleichmäßige Plasma-Entstehung sichergestellt wird.
Die Ausströmöffnung ist vorzugsweise derart geformt und am
Instrument angebracht, daß die Fläche des Strahls im
wesentlichen senkrecht zu einer Hauptbewegungsrichtung des
Instrumentes gerichtet ist. Dadurch kann eine grobe Läsion in
einer Minimalzahl von Bewegungsabläufen behandelt werden.
Der Querschnitt der Ausströmöffnung ist vorzugsweise klein im
Verhältnis zum Querschnitt einer Gaszuführungsleitung zum
Leiten des Inertgases von der Gasquelle zur Ausströmöffnung.
Dies führt dazu, daß die Druckabfälle innerhalb des Bereiches
der Ausströmöffnung minimiert werden.
Die Ausströmöffnung ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung von Keramikmaterial umgeben. Besonders bei
mehrfach verwendbaren Sonden stellt dies sicher, daß keine
Veränderungen der Form der Austrittsöffnung beim Gebrauch
auftreten.
Besonders bevorzugt ist es, das Instrument als schlauchförmige
Sonde auszubilden und bei endoskopischen Operationen zu
verwenden, bei welchen die Sonde durch einen Arbeitskanal eines
Endoskops hindurchgeführt wird.
Die Ausströmöffnung ist hierbei vorzugsweise am Außenumfang der
Sonde in einem Abstand zu deren distalem Ende, also gegenüber
der Gasquelle angeordnet. Dieser Abstand der Ausströmöffnung
zum distalen Ende der Sonde hat nicht nur strömungstechnische
Vorteile, es ist vielmehr auch für die Bedienungsperson von
Vorteil, wenn die Öffnung nicht ganz am distalen Ende liegt.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Ausströmöffnung
im wesentlichen parallel zur Längserstreckung der Sonde
verlaufend ausgebildet. In diesem Fall wird dann mit einer
drehenden Bewegung des Endoskops gearbeitet, welche die
Austrittsöffnung mit ihrer Längserstreckung quer zur
Bewegungsrichtung bewegt.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die
Ausströmöffnung im wesentlichen in Umfangsrichtung der Sonde
verlaufend ausgebildet. Man kann also das Endoskop samt der
Sonde an der Behandlungsstelle vorschieben und zurückziehen, so
daß eine großflächige Läsion mit wenigen Bewegungen behandelt
werden kann.
Bei einer alternativen Ausführungsform ist die Ausströmöffnung
über einen Umfangswinkel von im wesentlichen 360° oder auch
darüber schraubenförmig die Sonde umlaufend ausgebildet. Auf
diese Weise ist es möglich, eine im wesentlichen gleichzeitige
Behandlung eines röhrenförmigen Hohlorgans über seinen gesamten
Umfang zu erzielen.
Bei der Sonde ist die Elektrode vorzugsweise drahtförmig
ausgebildet, wobei der Draht mindestens im Bereich der
Ausströmöffnung im wesentlichen mittig in der Sonde verläuft
und an der Ausströmöffnung vorbei führend mit einem Ende am
distalen Ende der Sonde isoliert gehalten ist. Dadurch ist
gewährleistet, daß die Elektrode einen gleichmäßigen Abstand
von der Öffnung über deren gesamten Querschnitt aufweist.
Irgendwelche gesonderten Einrichtungen, um eine Entladung zu
verbessern, wie sie beispielsweise in der US 5,207,675
vorgesehen sind, sind also bei dieser Ausführungsform der
Erfindung nicht vorhanden.
Die Sonde selbst weist vorzugsweise an ihrem distalen Ende,
also dort, wo auch die Ausströmöffnung vorgesehen ist,
ringförmige Markierungen auf, welche in gleichen Abständen
voneinander vorgesehen sind. Auf diese Weise ist eine
Abschätzung der Entfernungen beziehungsweise des Hervorstehens
der Sonde aus dem Arbeitskanal des Endoskops im Blickfeld des
Endoskops möglich. Darüber hinaus sind vorzugsweise
Einrichtungen vorgesehen, um die Sonde fixiert im Arbeitskanal
des Endoskops zu halten, so daß das Endoskop mit der daraus
hervorstehenden Sonde ein einheitlich handhabbares Instrument
bildet.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen, die anhand von Abbildungen näher erläutert
werden.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines Endabschnittes einer
Ausführungsform einer Sonde,
Fig. 2 eine Ansicht ähnlich der nach Fig. 1, jedoch einer
anderen Ausführungsform der Sonde,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Sonde nach Fig. 1,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die Sonde nach Fig. 2,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Endabschnittes einer
Sonde gemäß einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines Endoskop-Endstückes
mit herausragender Sonde gemäß einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 7 ein Instrument für die offene Chirurgie gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung.
In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich
wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform der Erfindung umfaßt
eine schlauchförmige Sonde 31, deren Innenraum oder Lumen eine
Gaszuführungsleitung 9 bildet, die mit einer Gasquelle 1
verbunden ist, welche insbesondere ein Edelgas wie Argon oder
auch Helium in Richtung der gezeigten Pfeile zuführt. Im
Inneren der Sonde 31 ist eine drahtförmige Stromzuführung 21
vorgesehen, die mit einer HF-Quelle 2 in an sich bekannter
Weise verbunden ist.
Am Außenumfang der Sonde 31 ist ein Markierungsring 15 zu
sehen, der (zusammen mit weiteren, hier nicht mehr gezeigten)
Markierungsringen dem Benutzer trotz der verzerrten
Bilddarstellung im Blickfeld eines Endoskops ein Maß für das
Hervorstehen der Sonde 31 aus einem Arbeitskanal des Endoskops
gibt.
Das distale Ende 14 der Sonde 31 ist, wie dies insbesondere in
Fig. 3 zu sehen ist, durch ein Endstück 16 verschlossen. In
einem Abstand d vor dem distalen Ende 14 beziehungsweise der
Endfläche des Endstücks 16 ist eine Ausströmöffnung 10
vorgesehen, welche die Sonde 31 bei der hier gezeigten
Ausführungsform über einen Umfangswinkel von etwa 180° umläuft.
Die drahtförmige Stromzuführung 21 ist an ihrem distalen Ende,
also an ihrem der HF-Quelle 2 entgegengesetzten Ende im
Endstück 16 mittig gehalten. Vor der Ausströmöffnung 10 ist die
drahtförmige Stromzuführung 21 durch einen Halter 23 im Zentrum
der Sonde 31 gehalten, so daß zwischen dem Halter 23 und dem
Endstück 16 eine im wesentlichen exakt mittig geführte
Elektrode 22 entsteht, die von allen Bereichen der
Ausströmöffnung 10 gleich weit entfernt ist.
Der Querschnitt der Gaszuführungsleitung 9 ist derart groß
gegenüber dem Querschnitt der Ausströmöffnung 10 gewählt, daß
im Bereich der Ausströmöffnung 10 überall der im wesentlichen
selbe Druck herrscht. Dadurch und durch die exakte Formgebung
der Randbereiche der Öffnung 10 wird gewährleistet, daß aus der
Öffnung 10 ein Gasstrahl 11 austritt, der im wesentlichen die
Form eines Kreisscheiben-Abschnitts aufweist, wobei
Randbereiche 12, 12' des Gasstrahls 11 aufgrund der Laminarität
des Gasstrahls 11 praktisch ohne Vermischung mit der umgebenden
Atmosphäre ebenso wie das Innere des Strahls 11 aus reinem Gas
beziehungsweise Argon bestehen. Beim Bewegen der Sonde 31
entlang des Pfeiles S (Fig. 1) kann dadurch eine großflächige
Läsion in wenigen Arbeitsgängen sicher behandelt werden.
Insbesondere gilt dies natürlich für Läsionen eines konkaven
Gewebeabschnittes.
Die andere, in den Fig. 2 und 4 gezeigte Ausführungsform der
Erfindung unterscheidet sich von der nach den Fig. 1 und 3
insbesondere durch die Formgebung und Anordnung der
Ausströmöffnung 10. Bei dieser Ausführungsform ist die
Ausströmöffnung 10 geradlinig, also parallel zur Achse der
Sonde 31 angeordnet. Auch hier ist wieder gewährleistet, daß
die Elektrode 22 einen konstanten Abstand von der
Ausströmöffnung 10 aufweist. Durch diese Konstanz des Abstandes
sowie durch die besondere Ausbildung des Gasstrahls, der frei
von Vermischung mit umgebender Atmosphäre auf das Gewebe
auftrifft, ist gewährleistet, daß nicht nur keine Berührung
zwischen der Elektrode 22 und dem zu behandelnden Gewebe
auftritt, es wird vielmehr auch gewährleistet, daß ein Zünden
eines Plasmas in einer Gasatmosphäre, die Luft-Sauerstoff
enthält, praktisch nicht auftreten kann.
Die Bewegungsrichtung der in den Fig. 2 und 4 gezeigten
Sonde entspricht einer Drehung um die Längsachse der Sonde 31,
wie sie in Fig. 2 mit einem Doppelpfeil angedeutet ist.
Ein weiterer Unterschied der in Fig. 4 gezeigten
Ausführungsform gegenüber der nach den Fig. 1 und 3 liegt
darin, daß der Endabschnitt der Sonde 31 einen Keramikabschnitt
13 umfaßt, in welchen die Ausströmöffnung 10 eingearbeitet ist
und der fest mit dem schlauchförmigen Sondenabschnitt
beziehungsweise der Gaszuführungsleitung 9 verbunden ist. Durch
diese Ausführungsform, die natürlich in allen hier gezeigten
Ausführungsformen Anwendung finden kann, ist gewährleistet, daß
auch bei mehrfacher Verwendung der Sonde keine Material- und
Formveränderungen durch erhöhte Temperaturen auftreten können.
Darüber hinaus lassen sich mit den heute üblichen
Verfahrensweisen in Keramikmaterial sehr exakte Formen,
insbesondere in bezug auf die Ausströmöffnung 10 herstellen.
Die in Fig. 5 gezeigte Variante der Erfindung unterscheidet
sich von den zuvor beschriebenen Ausführungsformen dadurch, daß
die Ausströmöffnung 10 schraubenförmig ringsum die Sonde 31
verläuft. Dadurch wird ein Gasstrahl erzeugt, der im
wesentlichen die in Fig. 1 gezeigte Form hat, jedoch ringsum
die Sonde herum verläuft. Insbesondere bei relativ engen
Hohlorganen ist es mit einer derartigen Sonde möglich, eine
ringsum laufende Läsion in einem einzigen Arbeitsgang zu
behandeln.
Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform ist auch das
Endoskop 3 mit dem Arbeitskanal 4 angedeutet. Die dort gezeigte
Sonde 31, welche also ein chirurgisches Instrument 30 bildet,
ist an ihrem Ende vor der Ausströmöffnung 10 gekrümmt
ausgebildet. Aufgrund der Elastizität der schlauchförmigen
Sonde 31, die beispielsweise aus PTFE besteht, kann man diese
Sonde dennoch in den Arbeitskanal 4 einführen, wobei sie sich
zunächst geradebiegt. Erst beim Austritt aus dem Arbeitskanal 4
nimmt sie wieder die in Fig. 6 gezeigte Form an. Der
Grundgedanke besteht hier also darin, der Sonde eine für den
besonderen Behandlungszweck optimierte Form zu geben, indem man
sie entsprechend vorformt.
Bei der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist
keine Sonde sondern ein Instrument 30 für die offene Chirurgie
gezeigt. Die Ausströmöffnung 10 befindet sich hier in einem
trichterförmigen Endstück, das an einem Handgriff 5 gehalten
ist. Auch hier ist die Ausströmöffnung 10 wieder länglich und
flach ausgebildet. Die Elektrode 22 befindet sich nach innen
versetzt in einem gewissen Abstand, aber parallel zur
Ausströmöffnung 10, so daß großflächige Läsionen sehr
gleichmäßig behandelt werden können. Das Instrument 30 wird so
geführt, daß die Ausströmöffnung 10 und damit auch die
Elektrode 22 im wesentlichen parallel zum Gewebe geführt
werden, das behandelt werden soll.
Bei einer anderen, hier nicht gezeigten Ausführungsform der
Erfindung ist im Inneren der schlauchförmigen Sonde ein Metall-
Röhrchen angebracht. Dieses dient einerseits als Elektrode,
andererseits bewirkt es eine Kühlung. Das Metall-Röhrchen weist
hierfür einen niedrigen Wärmewiderstand auf und ist so lang
ausgebildet, daß die im Bereich der Elektrode beziehungsweise
des Schlitzes entstehende Wärme durch das Gas, welches das
Metall-Röhrchen durchströmt, so weit abgeführt wird, daß keine
für das Kunststoffmaterial schädliche Temperatur erreicht wird.
Bei der Herstellung der Sonde geht man so vor, daß man das mit
der Stromzuführung verbundene Metall-Röhrchen in die
schlauchförmige Sonde einschiebt, die Sonde einspannt und die
schlitzförmige Ausströmöffnung durch das Schlauchmaterial und
das Röhrchen hindurch einsägt. Danach wird die Sonde durch
Verschließen fertiggestellt. Auf diese Weise verläuft das
Material des Röhrchens bündig mit dem Kunststoffmaterial in der
Ausströmöffnung, so daß auch hier keine direkte Gewebeberührung
stattfinden kann und die Gleichmäßigkeit des Abstandes von der
Elektrode zur Öffnung gewährleistet ist.
1
Gasquelle
2
HF-Quelle
3
Endoskop
4
Arbeitskanal
5
Handgriff
9
Gaszuführungsleitung
10
Ausströmöffnung
11
Strahl
12
,
12
' Randbereich
13
Keramikabschnitt
14
distales Endes
15
Markierungsring
16
Endstück
20
Elektrodeneinrichtung
21
Stromzuführung
22
Elektrode
23
Halter
30
Instrument
31
Sonde
Claims (15)
1. Elektrochirurgisches Instrument zur Koagulation
biologischer Gewebe, umfassend
eine Gasquelle (1) zum Zuführen eines Inertgases, insbesondere eines Edelgases zu mindestens einer Ausströmöffnung (10);
eine HF-Quelle (2) zum Zuführen eines Koagulationsstroms zu einer Elektrodeneinrichtung (20), die im Bereich der mindestens einen Ausströmöffnung (10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnung (10) derart schlitzförmig ausgebildet ist, daß das Inertgas in einem flächen oder fächerförmigen Strahl (11) austritt, der in seinen Randbereichen (12, 12') derart laminar strömend ausgebildet ist, daß das Inertgas im wesentlichen ohne Vermischung mit umgebender Luft bis zum Gewebe gelangt.
eine Gasquelle (1) zum Zuführen eines Inertgases, insbesondere eines Edelgases zu mindestens einer Ausströmöffnung (10);
eine HF-Quelle (2) zum Zuführen eines Koagulationsstroms zu einer Elektrodeneinrichtung (20), die im Bereich der mindestens einen Ausströmöffnung (10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnung (10) derart schlitzförmig ausgebildet ist, daß das Inertgas in einem flächen oder fächerförmigen Strahl (11) austritt, der in seinen Randbereichen (12, 12') derart laminar strömend ausgebildet ist, daß das Inertgas im wesentlichen ohne Vermischung mit umgebender Luft bis zum Gewebe gelangt.
2. Elektrochirurgisches Instrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektrodeneinrichtung (20) mindestens eine Elektrode
(22) umfaßt, die derart im Bereich der Ausströmöffnung (10)
angeordnet ist, daß eine direkte Berührung des Gewebes
durch die Elektrode (22) sicher vermieden wird.
3. Elektrochirurgisches Instrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektrodeneinrichtung (20) mindestens eine Elektrode
(22) umfaßt, die derart im Bereich der Ausströmöffnung (10)
angeordnet ist, daß ein Zünden eines Lichtbogens oder
Plasmas in einem umgebende Luft enthaltenden Gasgemisch
oder gar in Luft allein sicher vermieden wird.
4. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektrodeneinrichtung (20) mindestens eine Elektrode
(22) umfaßt, die einen im wesentlichen gleichmäßigen
Abstand von im wesentlichen allen Bereichen der
Ausströmöffnung (10) aufweist.
5. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausströmöffnung (10) derart geformt und/oder angeordnet
ist, daß der Druck des ausströmenden Inertgases über den im
wesentlichen gesamten Querschnitt der Ausströmöffnung (10)
konstant ist.
6. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausströmöffnung (10) derart geformt und am Instrument (30)
angebracht ist, daß die Fläche des Strahls (11) im
wesentlichen senkrecht zu einer Hauptbewegungsrichtung des
Instruments (30) gerichtet ist.
7. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt der Ausströmöffnung (10) klein ist im
Verhältnis zum Querschnitt einer Gaszuführungsleitung (9)
zum Leiten des Inertgases von der Gasquelle (1) zur
Ausströmöffnung (10).
8. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der
vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gasausströmöffnung (10) von Keramikmaterial (13)
umgeben ist.
9. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das elektrochirurgische Instrument eine durch einen
Arbeitskanal (4) eines Endoskops (3) hindurchführbare, im
wesentlichen schlauchförmige Sonde (31) umfaßt.
10. Elektrochirurgisches Instrument nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausströmöffnung (10) am Außenumfang der Sonde (31) in
einem Abstand (b) zu deren distalen Ende (14) gegenüber der
Gasquelle (1) angeordnet ist.
11. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der Ansprüche 9
oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausströmöffnung (10) im wesentlichen parallel zur
Längserstreckung der Sonde (31) verlaufend ausgebildet ist.
12. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der Ansprüche 9
oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausströmöffnung (10) im wesentlichen in Umfangsrichtung
der Sonde (31) verlaufend ausgebildet ist.
13. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der Ansprüche 9
oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausströmöffnung (10) über einen Umfangswinkel von im
wesentlichen 360° oder darüber schraubenförmig die Sonde
(31) umlaufend ausgebildet ist.
14. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der Ansprüche 9
bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektrode (22) einen Draht umfaßt, der mindestens im
Bereich der Ausströmöffnung (10) im wesentlichen mittig in
der Sonde (31) gehalten ist und an der Ausströmöffnung (10)
vorbeiführend mit einem Ende am distalen Ende (14) der
Sonde (31) isoliert gehalten ist.
15. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der Ansprüche 9
bis 14,
gekennzeichnet durch
Einrichtungen zum Fixieren der Sonde (31) im Arbeitskanal
(4) derart, daß beim Koagulieren die Sonde (31) unbeweglich
relativ zum distalen Ende des Endoskops (3) gehalten ist.
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