DE19913864A1 - Verwendung lokal applizierter DNA-Fragmente - Google Patents
Verwendung lokal applizierter DNA-FragmenteInfo
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Abstract
Verfahren zur Behandlung oder Verhütung hyperproliferativer Erkrankungen oder präkanzeröser Zustände, die epitheliale Zellen betreffen, wie z. B. Psoriasis, Vitiligo, atopische Dermatitis oder hyperproliferative oder UV-responsive Dermatosen, hyperproliferative oder allergisch vermittelte Erkrankungen anderer Epithelien und Verfahren zur Verringerung des Photoalterns oder zur Prophylaxe vor Hautkrebs oder Verfahren zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Hautkrebs werden beschrieben.
Description
Menschliche Haut besteht aus zwei Schichten, der Dermis
und der Epidermis. Die Epidermis, die die obere der beiden
Hautschichten ist, enthält viele verschiedene Zelltypen
einschließlich Melanozyten und Keratinozyten. Melanozyten
sind spezialisierte Zellen in der Basalschicht der Epider
mis, die Melanin synthetisieren; das Melanin wird dann in
Melanosomen verpackt und dann in Keratinozyten transpor
tiert.
Das Aussetzen von Haut gegenüber der Sonne führt zur Vit
amin-D-Synthese, zu Sonnenbrand (Erythema) und zur Bräu
nung, der Hauptform endogenen Schutzes der Haut gegen
nachfolgende Hautschädigung durch ultraviolette (UV)-
Strahlung. Verschiedene morphologische und enzymatische
Veränderungen finden auf zellulärer Ebene in epidermalen
Melanozyten als Antwort auf eine UV-Bestrahlung statt. Me
lanin, das in "gebräunter" Haut erhöht ist, dient als Fil
ter mit einer Absorption im UV-Bereich und führt zu einer
Photoprotektion des Individuums.
Das Gipfel-Wirkungsspektrum für Erythema liegt im UV-B-
Bereich, 290 bis 305 nm. UV-B-Strahlen werden durch Pro
teine und Nukleinsäuren der Epidermis absorbiert, wodurch
die Produktion von Thymindimeren verursacht wird, von de
nen bekannt ist, daß sie durch UV-Bestrahlung nukleärer
DNA gebildet werden, und durch die Wirkung hochspezifi
scher Enzyme einschließlich Endonukleasen aus dem DNA-
Strang herausgeschnitten werden. Wenn diese Dimere nicht
entfernt werden, können sie die DNA-Replikationsgabeln zum
Anhalten bringen, was zur Bildung von Bereich einzelsträn
giger DNA führt. Das Fehlschlagen der Entfernung von Thy
mindimeren und anderen Formen von DNA-Schäden im Genom
kann zu somatischen Mutationen führen, die zur Karzinoge
nese führen.
Bei Bakterien ist bekannt, daß einzelsträngige DNA, die
während des Verlauf der DNA-Reparatur als Fragmente frei
gesetzt wird, oder die an angehaltenen Replikationsgabeln
exponiert ist, mit nukleären Proteinen, die dann die Ex
pression spezifischer Gene in der DNA als Teil der SOS-
Antwort des Organismus auf UV-Schäden regulieren, intera
gieren kann. Vernünftigerweise könnte die Bräunungsantwort
der Haut als Teil der analogen SOS-Antwort in Säugetier
haut betrachtet werden. Der präzise Stimulus für die UV-
induzierte Bräunung bleibt jedoch unbekannt.
Die UV-Bestrahlung wird bei der Phototherapie und Photo
chemotherapie für bestimmte dermatologische Erkrankungen
erfolgreich angewendet. So ist z. B. die Psoriasis eine
häufige dermatologische Erkrankung, die 1 bis 2 Prozent
der Bevölkerung betrifft. Die Psoriasis kann durch UV-B-
Bestrahlung entweder alleine oder zusammen mit Mitteln,
wie z. B. Kohlenteer oder Anthralin, oder durch UV-A-
Bestrahlung in Verbindung mit Psoralenen (PUVA-Therapie)
behandelt werden. Andere Erkrankungen, die auf UV-
Bestrahlung reagieren, schließen atopische Dermatitis und
Vitiligo ein. Trotz der Vorteile der Phototherapie und der
Photochemotherapie tragen diese Behandlungen die gleichen
Risiken, wie chronische Sonnenbestrahlung einschließlich
Runzel-/Faltenbildung, "Photoaltern" ("photoaging") und
Hautkrebs.
Die Erfindung betrifft die vollständige oder teilweise Re
paratur jeglichen Typs an DNA-Schaden durch Induktion von
DNA-Reparaturmechanismen, wie z. B. die Nukleotid-Heraus
schneide-Reparatur (nucleotide excision repair). Die DNA-
Schädigung kann durch ultraviolette Strahlung oder durch
Chemikalien, die eine DNA-Schädigung induzieren oder durch
Karzinogene, wie z. B. Benzo(a)pyren (BP), verursacht sein.
Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur Behandlung
oder zur Prävention von hyperproliferativen Erkrankungen
oder präkanzeröse Zustände, die die epithelialen Zellen
betreffen, wie z. B. Psoriasis oder andere Hauterkrankungen
einschließlich Kontaktdermatitis und anderer hyperprolife
rativer, präkanzeröser oder auf UV antwortende Dermatosen
in einem Säugetier. Die Erfindung umfaßt weiterhin Verfah
ren zur Prophylaxe gegen Hautkrebs oder zur Verringerung
der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Hautkrebs, wie
auch die Verringerung der Schwere des Photoalterns, das
aus einer Sonnenbestrahlung resultiert, in einem Säugetier
einschließlich des Menschen. Die Verfahren umfassen das
Inkontaktbringen von Zellen (oder das Einführen in die
Zellen) eines Säugetiers mit einzelsträngigen DNA-
Fragmenten (z. B. Oligonukleotiden oder Polynukleotiden),
Desoxynukleotiden, Dinukleotiden, Dinukleotiddimeren oder
einem Gemisch davon, so daß die DNA-Fragmente, Desoxynu
kleotide, Dinukleotide oder Dinukleotiddimere für die Zel
len verfügbar sind. Alternativ werden die Zellen mit einem
Mittel in Kontakt gebracht, das die Aktivität des p53-
Proteins erhöht und dadurch die Nukleotid-Exzisions-
Reparatur stimuliert. Die Fragmente, Desoxynukleotide oder
Dinukleotide oder Mittel, die die p53-Aktivität steigern,
was zu einer Steigerung der Nukleotid-Exzisions-Reparatur
führt, können topisch, oral, durch Aerosol oder durch ir
gendein anderes geeignetes Mittel, wie z. B. durch Einträu
felung/Einflößung, eingeführt werden. Die DNA-Fragmente,
Desoxynukleotide oder Dinukleotide können ultraviolett be
strahlt sein.
Die Erfindung schließt außerdem Zusammensetzungen ein, die
für die oben beschriebenen Verfahren brauchbar sind, um
fassend DNA-Fragmente, Desoxynukleotide Dinukleotide und
Dinukleotiddimere oder ein Mittel, das die p53-Aktivität
erhöht und durch die die Nukleotid-Exzisions-Reparatur ge
steigert wird, in einem geeigneten Verabreichungsvehikel,
wie z. B. Liposomen.
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung der Zellwachstums
rate humaner squamöser Karzinomazellen, die mit Wasser
(Verdünnungsmittel), 100 µM pTpT (T2) oder 100 µM pdApdA
(A2) behandelt wurden. Der Tag 0 ist vor dem Verabreichen
der Dosis; die Tage 1, 3, 4 und 5 sind Tage nach der Ver
abreichung der Dosis.
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung der Zellwachstums
rate normaler menschlicher Fibroblasten, die mit Wasser
(Verdünnungsmittel) oder 100 µm pTpT (T2) behandelt wurden.
Der Tag 0 ist vor der Verabreichung der Dosis; die Tage 1,
3, 4 und 5 sind Tage nach der Verabreichung der Dosis. Die
Werte stellen Durchschnitte ± Standardabweichungen von
Doppelkulturen dar.
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung der Zellwachstums
rate von humanen Zervix-Karzinomazellen, die entweder mit
Wasser (Verdünnungsmittel) oder 100 µM pTpT (T2) behandelt
wurden. Der Tag 0 ist vor der Verabreichung der Dosis; die
Tage 1, 4 und 6 sind Tage nach der Verabreichung der Do
sis.
Fig. 4 ist eine graphische Darstellung der Zellausbeute
humaner Melanomzellinien, die mit entweder dem Verdün
nungsmittel oder mit 100 µM pTpT (T2) behandelt wurden.
Fig. 5 ist eine graphische Darstellung der Zellwachstums
rate von normalen menschlichen Keratinozyten, die mit Was
ser (Verdünnungsmittel) oder mit 100 µM pTpT (T2) behandelt
wurden. Der Tag 0 ist vor der Verabreichung der Dosis, 8,
24, 48 und 72 sind Stunden nach der Verabreichung der Do
sis. Die Werte stellen die Durchschnitte ± Standardabwei
chungen von Doppelkulturen dar.
Fig. 6 ist eine graphische Darstellung der durchschnitt
lichen Zellzahl humaner neonataler Fibroblasten, die mit
entweder Wasser, T2 oder A2 behandelt wurden.
Fig. 7 ist eine graphische Darstellung der durchschnitt
lichen Zellzahl normaler neonataler Fibroblasten, die mit
entweder Wasser, T2 oder A2 behandelt wurden.
Fig. 8 ist eine graphische Darstellung der Zellwachstums
rate normaler humaner Fibroblasten, die mit Wasser
(Verdünnungsmittel) oder 100 µM pTpT (T2) behandelt wurden.
Der Tag 0 ist vor der Verabreichung der Dosis. Die Werte
stellen Durchschnitte ± Standardabweichungen von Doppel
kulturen dar.
Fig. 9 ist eine graphische Darstellung der Zellwachstums
rate von p53-null-H1299-Lungenkarzinomazellen, die mit
Wasser (Verdünnungsmittel) oder 100 µM pTpT (T2) behandelt
wurden. Der Tag 0 ist vor der Verabreichung der Dosis, 1,
2, 3 und 4 sind Tage nach der Verabreichung der Dosis. Die
Werte stellen die Durchschnitte ± Standardabweichungen von
Doppelkulturen dar.
Fig. 10 ist eine graphische Darstellung der Steigerung
der DNA-Reparatur eines Reporterplasmids in humanen Kera
tinozyten, die mit pTpT behandelt wurden. Offene Balken,
kontrollbestrahlte Kontrollplasmide, schwarze Balken, UV-
bestrahlte Plasmide.
Fig. 11 ist eine graphische Darstellung der Steigerung
der DNA-Reparatur eines Reporterplasmids in humanen Fi
broblasten, die mit pTpT behandelt wurden. Offene Balken,
scheinbestrahlte Kontrollplasmide; schwarze Balken, UV-
bestrahlte Plasmide.
Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis der Anmelderin,
daß die Behandlung von Zellen mit DNA-Fragmenten zu einer
protektiven Antwort in Bezug auf ein nachfolgendes Ausge
setztsein mit UV-Strahlung oder Chemikalien führt. Es ist
wahrscheinlich, daß pTpT und andere kleine Nukleinsäuren,
die Produkte einer DNA-Schädigung oder prozessierter DNA-
Schädigungs-Intermediate vortäuschen. Es wurde zuvor ge
zeigt, daß diese Verbindungen eine melanogene (bräunende)
Antwort in der Haut hervorrufen (U.S. Patent 5 643 556,
dessen Lehre hiermit vollständig aufgenommen wird), wo
durch die melanogene Schutzantwort gegenüber UV-Strahlung
rekapituliert wird, und in der vorliegenden Erfindung wird
gezeigt, daß dies zur Induktion des p53-Weges führt, ein
schließlich des Heraufregulierens p53-induzierbarer Gene,
die bei der DNA-Reparatur eine Rolle spielen, wie z. B.
p21, das nukleäre Antigen proliferierender Zellen
(proliferating cell nuclear antigen (PCNA)) und Xerodoma
pigmentosum-Gruppe A-Protein (XPA). Die erfindungsgemäßen
DNA-Fragmente täuschen ein DNA-Schädigungssignal vor, was
zur Induktion des Nukleotid-Exzisions-Reparaturweges und
zum transienten Anhalten des Zellwachstums führt, was zu
eine ausführlicheren DNA-Reparatur vor der Zellteilung
führt. Ein genotoxischer Stress liegt dabei nicht vor. Ei
ne solche "Vortäuschung" ist bei der Chemoprotektion von
Karzinogenese von Nutzen. Insbesondere betrifft die Erfin
dung die Verwendung von DNA-Fragmenten, Desoxynukleotiden,
Dinukleotiden oder Dinukleotiddimeren, wie sie in der fol
genden Beschreibung definiert sind, oder eines Mittels,
das die Aktivität des p53-Proteins erhöht, zur Vorbeugung
oder zur Behandlung bestimmter hyperproliferativer Erkran
kungen oder präkanzeröser Zustände, die Zellen, wie z. B.
epitheliale Zellen, Keratinozyten oder Fibroblasten, be
treffen einschließlich Hauterkrankungen, wie z. B. Psoria
sis, und hyperproliferative, präkanzeröse oder UV-
induzierte Dermatosen, wie z. B. Kontaktdermatitis, in Säu
getieren und insbesondere in Menschen. Die Erfindung be
trifft weiterhin die Verwendung von DNA-Fragmenten, Des
oxynukleotiden, Dinukleotiden oder Dinukleotiddimeren oder
Mittel, die die Aktivität des p53-Proteins erhöhen, zur
Reduktion des Photoalterns (ein Verfahren, das teilweise
auf sich anhäufende DNA-Schäden zurückzuführen ist) oder
zur Prophylaxe vor der Entwicklung von Hautkrebs oder zur
Reduktion der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Haut
krebs in einem Säugetier. Die Erfindung betrifft weiterhin
Zusammensetzungen, umfassend die genannten DNA-Fragmente,
Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleotiddimere oder
Mittel, die die Aktivität des p53-Proteins erhöhen.
Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform werden DNA-
Fragmente einer Länge von etwa 2 bis 200 Basen, Desoxynu
kleotide (einzelne Basen), Dinukleotide oder Dinukleotid
dimere dem Säugetier in einem geeigneten Vehikel verab
reicht. In der hier verwendeten Bedeutung bezieht sich der
Begriff "DNA-Fragmente" auf einzelsträngige DNA-Fragmente,
doppelsträngige DNA-Fragmente oder ein Gemisch sowohl ein
zel- als auch doppelsträngiger DNA-Fragmente.
"Desoxynukleotide" bezieht sich auf entweder einen einzel
nen Typ an Desoxynukleotid oder auf ein Gemisch verschie
dener Desoxynukleotide. Der Begriff "Dinukleotide" kann
einen einzelnen Typ an Nukleotid oder verschiedenen Nu
kleotidtypen umfassen und kann ein Gemisch verschiedener
Typen von Dinukleotiden umfassen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform sind die Nukleotide der Dinukleotide De
soxynukleotide. Repräsentative Dinukleotide schließen
d(pT)2, d(pC)2, d(pA)2, d(pCpT), d(pTpc), d(CpT), d(TpC)
und d(TpT) ein, wobei T Thymin, C Cytosin, d Desoxy und p
Phosphat bedeuten (siehe Niggli, Photochem. Photobiol.
38(3); 353-356 (1988)). Eine Kombination wenigstens zweier
oder mehrerer DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleoti
de und/oder Dinukleotiddimere kann ebenfalls verwendet
werden. Die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide oder Dinukleo
tide können UV-bestrahlt sein. Eine derartige UV-
Bestrahlung führt zur Photodimerisierung zwischen zwei be
nachbarten Pyrimidinresten (d. h. Thymin (T) und Cytosin
(C)), die in den DNA-Fragmenten oder Dinukleotiden vorhan
den sind.
Wie in der vorliegenden Erfindung gezeigt, erniedrigt ein
Thymidindinukleotid die Zellwachstumsrate mehrerer humaner
Zelltypen einschließlich squamöses Zellkarzinom, Zervix
karzinom, Melanom, neonatale Keratinozyten und normale ne
onatale Fibroblasten (Beispiele 1 bis 5). pTpT reduziert
ebenso die epidermale Umsatzrate in einem Meerschweinchen
modell (Beispiel 6). Weiterhin führt die pTpT-Behandlung
von Zellen zur nukleären Lokalisation von p53 (Beispiel 7)
und zur Induktion p53-regulierter Gene (Beispiel 8), wie
z. B. Gene, die eine Rolle bei der DNA-Reparatur spielen
(Beispiele 1 und 7).
Die Vorbehandlung von Zellen mit pTpT erhöht ihre Fähig
keit, eine DNA-Schädigung durch UV-Bestrahlung und durch
das chemische Karzinogen Benzo(a)pyren zu reparieren (Bei
spiele 8 und 9), wenigstens teilweise durch die Aktivie
rung von p53 und durch die Hochregulierung von Genen, die
durch p53 transkriptionell aktiviert werden, wie z. B. das
p21/Waf/Cip-1-Gen. Die Vorbehandlung von Haut mit pTpT
führt ebenfalls zu einem erniedrigten Grad UV-induzierter
Mutation in vivo (Beispiel 12).
DNA-Fragmente täuschen ebenfalls in effektiver Weise UV
vor. Z.B. war ein Neun-Nukleotid-Oligomer, GAGTATGAG (SEQ
ID No: 1) in der Lage, die Melanogenese in humanen Melano
zyten zu stimulieren und die Expression von p21/Waf/Cip-1
in einer squamösen Zellkarzinomzellinie zu induzieren.
Weiterhin waren eine durcheinandergewürfelte Version des
9-mer, TAGGAGGAT (SEQ ID No: 2) und trunkierte Versionen
des original 9-mer, AGTATGA (SEQ ID No: 3) und GTATG (SEQ
ID No: 4) ebenfalls in der Lage, die Melanogenese in huma
nen Melanozyten zu stimulieren (Beispiel 11). Längere
Fragmente und Fragmente, denen das 5'-Phosphat fehlte, wa
ren in Bezug auf die Stimulierung der Melanogenese weniger
wirksam (Beispiel 13). Somit war die UV-vortäuschende Ak
ivität von pTpT durch Oligonukleotide (z. B. im 2-200-
Nukleotidbereich, typischerweise im 5-20-Nukleotidbereich
und am typischsten im 5-10-Nukleotidbereich) in ziemlich
dramatischer Weise verdoppelt. Die Oligonukleotide der
vorliegenden Erfindung sind deshalb in Verfahren zur Ver
hinderung von Krebs und Photoalterung durch Erhöhung der
DNA-Reparatur und durch Erhöhung der Pigmentierung durch
erhöhte Melaninbildung von Nutzen. Es ist bekannt, daß Me
lanin Photonen im UV-Bereich absorbiert, und deshalb redu
ziert das Vorhandensein von Melanin das Krebsrisiko und
das Photoalterungsrisiko.
Thymidindinukleotid, pTpT, täuscht einige Effekte des UV-
Lichts vor, einschließlich der Induktion der Melanogenese
und der Stimulation der Keratinozytenproduktion von TNFα
(Beispiel 4). TNFα wird ebenfalls durch pTpT in einem
Maus-Kontakttyp-Hypersensitivitätsmodell induziert (Bei
spiel 10). Das Dinukleotid pdApdA ist nicht in der Lage,
diese Antworten zu induzieren.
Die UVB-Bestrahlung ist ein starker Inhibitor der indukti
ven Phase der Kontakthypersensitivität (CH), und TNFα ist
ein Mediator dieses suppressiven Effekts. Thymidindinu
kleotide (pTpT), das Substrat der UV-induzierten Thymindi
merbildung, stimuliert mehrere UVB-Effekte einschließlich
der erhöhten Tyrosinaseexpression und des Melaningehaltes
in kultivierten Melanozyten und Hautbräunung in Meer
schweinchen. Adenindinukleotide (pApA), die weniger häufig
durch UV dimerisiert werden, sind weniger wirksam.
Wie in Beispiel 9 gezeigt, täuschen diese DNA-Fragmente
ebenso den suppressiven Effekt von UVB auf die Kontakthy
persensitivität in einem Mausmodell vor. Wie durch die
vorliegende Erfindung demonstriert wird, kann die intraku
tane Injektion von pTpT die Induktion der Kontakthypersen
sitivität inhibieren und kann das TNFα-Gen in vivo akti
vieren. Diese Ergebnisse erweitern das Spektrum der UVB-
Effekte, die durch pTpT vorgetäuscht werden, und demon
strieren, daß die DNA-Photoprodukte und/oder ihre Repara
tur die biologischen Folgen der UVB-Strahlung vermitteln.
Die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder
Dinukleotiddimere können von jeglichen geeigneten Quellen
erhalten werden, oder sie können synthetische DNA-
Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleo
tiddimere sein. Z.B. kann Lachssperma-DNA in Wasser gelöst
werden, und das Gemisch kann dann autoklaviert werden, um
die DNA zu fragmentieren.
In der hier verwendeten Bedeutung ist ein "Mittel, das die
Aktivität des p53-Proteins erhöht" ein Mittel (z. B. ein
Arzneimittel, ein Molekül, ein Nukleinsäurefragment oder
ein Nukleotid), das die Aktivität des p53-Proteins erhöht
und deshalb zu einer Steigerung des DNA-
Reparaturmechanismus, wie z. B. der Nukleotid-Exzisions-
Reparatur, durch Induktion von Proteinen, die bei der DNA-
Reparatur eine Rolle spielen, wie z. B. PCNA oder XPA,
führt. Die Aktivität des p53-Proteins kann durch direkte
Stimulation der Transkription oder der Translation von
p53-DNA oder -RNA gesteigert werden; oder aber durch Stei
gerung der Expression oder Produktion von p53-Protein,
durch Erhöhung der Stabilität des p53-Proteins, durch
Steigerung der Resistenz der p53-mRNA oder des -Proteins
gegenüber Degradation, dadurch, daß man das Akkumulieren
von p53 im Nukleus einer Zelle hervorruft, durch Erhöhung
der vorhandenen Menge an p53 oder durch andere Steigerung
der Aktivität von p53. Das p53-Protein selbst ist auch ein
Mittel, das die Aktivität des p53-Proteins erhöht. Eine
Kombination eines oder mehrerer Mittel, das/die die Akti
vität von p53 erhöht/erhöhen, kann verwendet werden. Al
ternativ oder zusätzlich kann das Mittel, das die Aktivi
tät von p53 erhöht, in Kombination mit DNA-Fragmenten, De
soxynukleotiden oder Dinukleotiden, wie oben beschrieben,
verwendet werden.
Die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder
Dinukleotiddimere oder Mittel, die die Aktivität von p53-
Protein erhöhen, können alleine oder in Kombination mit
anderen Verbindungen, wie z. B. Duftstoffen oder Farbstof
fen, verwendet werden. Sie können in einem Träger, wie
z. B. Wasser, physiologischer Kochsalzlösung, oder in einem
anderen geeigneten Verabreichungsvehikel verabreicht wer
den. Das Verabreichungsvehikel kann jegliches geeignete
Vehikel sein, das die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide,
Dinukleotide oder Dinukleotiddimere oder das Mittel, das
die Aktivität des p53-Proteins erhöht, überträgt. Bei ei
ner Ausführungsform wird Propylenglykol als Verabrei
chungsvehikel verwendet. Bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform wird ein Gemisch von Propylengly
kol : Ethanol : Isopropylmyristat (1 : 2, 7 : 1), enthaltend 3%
Benzylsulfonsäure und 5% Oleylalkohol, verwendet. Bei ei
ner anderen Ausführungsform wird eine Liposomenpräparation
verwendet. Die Liposomenpräparation kann jegliche Liposo
men enthalten, die durch das Stratum corneum penetrieren
und mit der Zellmembran fusionieren, was zum Einbringen
des Inhalts des Liposomen in die Zelle führt. Z.B. können
die Liposomen verwendet werden, wie in dem U.S. Patent Nr.
5 077 211 von Yarosh, dem U.S. Patent Nr. 4 621 023 von
Redziniak et al. oder dem U.S. Patent Nr. 4 508 703 von
Redziniak et al. beschrieben.
Das Verabreichungsvehikel kann Duftstoffe, Farbstoffe,
Stabilisierungsmittel, Sonnenfilter oder andere Wirkstoffe
enthalten.
Die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder
Dinukleotiddimere oder das Mittel, das die p53-Aktivität
erhöht, werden den Zellen von Interesse auf geeignete Wei
se verabreicht (in die Zellen eingeführt oder in Kontakt
mit den Zellen gebracht). Die Zellen "von Interesse" in
der hier verwendeten Bedeutung sind die Zellen, die von
der hyperproliferativen Erkrankung oder dem präkanzerösen
Zustand betroffen werden können oder betroffen sind, oder
Zellen, die durch DNA-schädigende Bedingungen, wie z. B.
UV-Bestrahlung oder Ausgesetztsein gegenüber DNA-schädi
genden Chemikalien, wie z. B. Benzo(a)pyren, betroffen
sind. Insbesondere sind von der Erfindung epitheliale Zel
len einschließlich Melanozyten und Keratinozyten, wie auch
orale, respiratorische Blasen- und Zervix-epitheliale Zel
len mit umfaßt. Wie hier beschrieben, inhibieren die Ver
fahren und Zusammensetzungen der Erfindung das Wachstum
epithelialer Zellen aus verschiedenen Quellen.
Bei einer Ausführungsform werden die DNA-Fragmente, De
soxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleotiddimere oder
das Mittel, das die p53-Aktivität erhöht, topisch auf die
Hautoberfläche aufgetragen. Bei anderen Ausführungsformen
werden die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide
oder Dinukleotiddimere oder das Mittel, das die p53-
Aktivität erhöht, zu anderen Epithelien gebracht, von de
nen bekannt ist, daß sie im Vergleich zur Haut gegenüber
dem Eintritt derartiger Substanzen eine geringere Barriere
haben, wie z. B. oral für das orale oder intestinale Epit
hel, durch Aerosol zum respiratorischen Epithel, durch
Einträufeln/Einflößen zum Blasenepithel oder durch andere
Mittel für andere Zellen oder Gewebe im Körper. Die DNA-
Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleo
tiddimere oder das Mittel, das die p53-Aktivität erhöht,
werden zu einem geeigneten Zeitpunkt in einer wirksamen
Menge verabreicht. Der "geeignete Zeitpunkt" wird in Ab
hängigkeit des Typs und des Molekulargewichts der DNA-
Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleo
tiddimere oder dem verwendeten Mittel, der zu behandelnden
oder zu verhütenden Erkrankung, der erstrebten Ergebnisse
und des individuellen Patienten variieren. Eine "wirksame
Menge" in der hier verwendeten Bedeutung ist eine Menge
oder eine Konzentration, die ausreichend ist, um das ge
wünschte Ergebnis zu erzielen. Die wirksame Menge wird in
Abhängigkeit des Typs und des Molekulargewichts der DNA-
Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleo
tiddimere oder des verwendeten Mittels, der zu behandeln
den oder zu verhütenden Erkrankung, des angestrebten Er
gebnisses und des individuellen Patienten variieren. Z.B.
ist bei der Behandlung oder der Prävention der Psoriasis
oder der hyperproliferativen, präkanzerösen oder UV-
induzierten Dermatosen die effektive Menge die Menge, die
notwendig ist, um die Symptome der Erkrankung zu erleich
tern, die Fläche der von der Krankheit betroffenen Haut zu
verkleinern oder die Bildung betroffener Flächen zu ver
hindern. Die Konzentration wird im allgemeinen etwa 2 bis
300 µm sein und wird in Abhängigkeit des Tys und des Mole
kulargewichts der DNA-Fragmente, der Desoxynukleotide, der
Dinukleotide oder der Dinukleotiddimere oder des verwende
ten Mittels, der zu behandelnden oder zu verhütenden Er
krankung, dem gewünschten Ergebnis und dem individuellen
Patienten variieren. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt die Konzentration 50 bis 200 µm, bei einer mehr
bevorzugten Ausführungsform beträgt die Konzentration 75
bis 150 µm.
Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung werden DNA-
Fragmente, wie z. B. einzelsträngige DNA-Fragmente, De
soxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleotiddimere oder
ein Mittel, das die p53-Aktivität erhöht, entweder ohne
ein Vehikel oder in einem geeigneten Verabreichungsvehikel
den Zellen von Interesse in dem Säugetier verabreicht, um
eine hyperproliferative Erkrankung, die epitheliale Zellen
betrifft, zu behandeln oder zu verhüten. Die DNA-
Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleo
tiddimere oder das Mittel, das die p53-Aktivität erhöht,
kann lediglich auf die betroffenen Bereiche aufgetragen
werden oder es kann prophylaktisch auf Bereiche aufgetra
gen werden, die häufig von der hyperproliferativen Erkran
kung betroffen sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
die DNA-Fragmente, Dsoxynukleotide, Dinukleotide oder
Dinukleotiddimere oder das Mittel, das die p53-Aktivität
erhöht, entweder ohne ein Vehikel oder in einem geeigneten
Verabreichungsvehikel der Epidermis zur Behandlung oder
zur Vorbeugung von Psoriasis verabreicht. Die DNA-
Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleo
tiddimere oder das Mittel, das die p53-Aktivität erhöht,
können lediglich auf die betroffenen Bereiche aufgetragen
werden oder sie können auf häufig betroffene Bereiche der
Epidermis prophylaktisch aufgetragen werden.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung werden die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleo
tide oder Dinukleotiddimere oder das Mittel, das die p53-
Aktivität erhöht, entweder ohne ein Vehikel oder in einem
geeigneten Verabreichungvehikel der Epidermis zur Behand
lung oder zur Vorbeugung atopischer Dermatitis, Kontakt
dermatitis oder allergisch vermittelter Entzündung oder
anderer Epithelien, wie z. B. allergischer Rhinitis oder
allergischer Konjunktivitis (Heuschnupfen) in einem Säuge
tier verabreicht. Die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide,
Dinukleotide oder Dinukleotiddimere oder das Mittel, das
die p53-Aktivität erhöht, können lediglich auf die betrof
fenen Bereiche aufgetragen werden oder sie können prophy
laktisch den Bereichen der Epidermis, die häufig betroffen
sind, verabreicht werden. Bei einer anderen bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung werden die DNA-Fragmente,
Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleotiddimere oder
das Mittel, das die p53-Aktivität erhöht, entweder alleine
oder in einem geeigneten Verabreichungsvehikel der Epider
mis zur Behandlung oder zur Prävention von Vitiligo verab
reicht. Die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide
oder Dinukleotiddimere oder das Mittel, das die p53-
Aktivität erhöht, können lediglich den betroffenen Berei
chen verabreicht werden oder sie können prophylaktisch auf
die Bereiche der Epidermis, die häufig betroffen sind,
aufgebracht werden.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform können DNA-
Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleo
tiddimere oder das Mittel, das die p53-Aktivität erhöht,
entweder alleine oder in einem geeigneten Verabreichungs
vehikel der Epidermis zur Behandlung oder Prävention ande
rer hyperproliferativer, präkanzeröser oder UV-reagieren
der Dermatosen verabreicht werden.
Bei einer zweiten Ausführungsform werden DNA-Fragmente,
Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleotiddimere oder
ein Mittel, das die p53-Aktivität erhöht, entweder alleine
oder in einem geeigneten Verabreichungsvehikel der Epider
mis zur Verminderung des Photoalterns oder zur Prophylaxe
des Hautkrebs es oder zur Verringerung der Wahrscheinlich
keit der Entwicklung von Hautkrebs verabreicht. Die DNA-
Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinukleo
tiddimere oder das Mittel, das die p53-Aktivität erhöht,
werden zu einem geeigneten Zeitpunkt (d. h. zeitlich aus
reichend nahe zur UV-Bestrahlung der Haut) angewendet: die
DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder Dinu
kleotiddimere können vor, während oder nach der UV-
Bestrahlung angewendet werden. Sie können täglich oder ein
regelmäßigen Intervallen oder mit Unterbrechungen angewen
det werden. Zu einer bevorzugten Ausführungsform können
die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder
Dinukleotiddimere oder das Mittel, das die p53-Aktivität
erhöht, auf einer täglichen Basis auf der Haut angewendet
werden, die im Laufe des Tages dem Sonnenlicht ausgesetzt
sein kann.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden
die DNA-Fragmente, Desoxynukleotide, Dinukleotide oder
Dinukleotiddimere oder das Mittel, das die p53-Aktivität
erhöht, entweder ohne ein Vehikel oder in einem geeigneten
Verabreichungsvehikel Zellen eines Patienten (z. B. epithe
lialen Zellen) zur Behandlung oder zur Vorbeugung hyper
proliferativer, präkanzeröser Bedingungen oder zur Repara
tur oder Verhinderung von DNA-Schäden, die durch DNA-
Schäden erzeugende Chemikalien, wie z. B. Benzo(a)pyren,
hervorgerufen werden, verabreicht.
Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele
dargestellt.
Zellen der humanen squamösen Karzinomzellinie SCC12F wur
den in primärem Keratinozytenmedium (300 ml DME, 100 ml F-
12-Nährstoffergänzung, 50 ml 10x Adenin, 50 ml fötales
Rinderserum, 5 ml Penicillin/Streptomycin-Stocklösung und
0,5 ml 10 µg/ml epidermaler Wachstumsfaktor und Hydrocor
tison zu einer Endkonzentration von 1,4 µg/ml) gehalten
und entweder mit Wasser (Verdünnungsmittel), 100 µM pTpT
(T2, Midland Certified Reagent Company, Midland, TX) oder
100 µM pdApdA (A2) versetzt. Die Zellen wurden vor der Zu
gabe der Dosis (Tag 0) und 1, 3, 4 und 5 Tage nach Zugabe
der Dosis geerntet, und sie wurden in einem Coulter Coun
ter gezählt. Nach dem Ernten wurden die Zellen zur Gesamt-
RNA-Isolierung weiterverarbeitet, und sie wurden durch
Northern Blot analysiert. Die Zugabe von pTpT (T2) zu huma
nen squamösen Karzinomzellen führte zu einer auffälligen
Erniedrigung der Wachstumsrate, wie in Fig. 1 gezeigt.
Die Zugabe von Kontroll-Desoxyadenindinukleotid (pdApdA
oder A2), eine Verbindung, die dem pTpT sehr ähnlich ist,
die jedoch durch UV-Strahlung nicht leicht dimerisiert
wird und deshalb nicht während dem Ablauf der UV-
induzierten DNA-Reparatur herausgeschnitten wird, zeigt
keinen Effekt (A).
In einem zweiten Experiment wurden SCC12F-Zellen wie oben
beschrieben kultiviert. Zwei oder drei Tage nach dem Aus
säen wurde den präkonfluenten Kulturen frisches Medium ge
geben, das entweder mit 100 µM T2 oder mit Verdünnungsmit
tel als Kontrolle supplementiert war. Die Zellen wurden
durch tägliches Trypsinieren gesammelt und durch Coulter
Counting gezählt. Die Zellausbeute in Kulturen, die mit T2
behandelt wurden, war um 75% im Vergleich zu denen gepaar
ter Kontrollkulturen nach fünf Tagen (Fig. 2) verringert.
Dies entspricht 2,3 Populationsverdoppelungen in diesem
Zeitraum für die Kontrollzellen, verglichen mit 1 Verdop
pelung für die T2-behandelten Zellen. Diese Ergebnisse zei
gen weiterhin, daß die Anwendung der DNA-Fragmente die
Zellvermehrung einschließlich die Vermehrung kanzeröser
Zellen inhibiert.
In einem dritten Experiment wurde gezeigt, daß die Zugabe
von Thymidindinukleotiden (T2) zu humanen squamösen Karzi
nomzellen während 24 bis 72 Stunden zu einem Heraufregu
lieren wenigstens dreier Gene führt: Wachstumsarrest und
DNA-Schädigung (GADD 45), Seneszenz-abgeleiterer Inhibitor
(Sdi I) und Exzisions-Reparatur-Kreuzkomplementierung
(ERCC-3) (Daten nicht gezeigt). Gepaarte SCC12F-Zellen
wurden in einem auf Dulbecco modifiziertem Eagle-Medium
(DMEM, GIBCO/BRL, Gaithersburg, MD)-basierenden Keratino
zyten-Wachstumsmedium, das mit 10% fötalem Kälberserum
(Hyclone Labs, Logan, UT) und epidermalem Wachstumsfaktor,
wie beschrieben (Hollander, M.C. et al., J. Biol. Chem.
268 : 328-336 (1992)), supplementiert war, gehalten. Präkon
fluent-Kulturen wurde frisches Medium gegeben, das entwe
der mit 100 µM pTpT oder einem gleichen Volumen Verdün
nungsmittel supplementiert war. Die Zellen wurden täglich
nach Zugaben gesammelt und für Gesamt-RNA-Isolierung unter
Verwendung des Tri-Reagens-Extraktionsverfahrens (Molecu
lar Research Center, Cincinnati, OH) nach dem Protokoll
des Herstellers weiter verarbeitet. Zehn Mikrogramm RNA
von jeder Probe wurden gelelektrophoretisch aufgetrennt,
auf einen Nylonfilter transferiert und wie zuvor beschrie
ben mit einer Sonde getestet (Nada, A. et al., Exp. Cell
Res. 211 : 90-98 (1994)). Die cDNA für GADD 45 wurde durch
PCR unter Verwendung von Primern erzeugt, die auf der hu
manen GADD 45-Gensequenz basierten (Mitsudomi, T. et al.,
Oncogene 7:171-180 (1992)). Die cDNA für ERCC 3 wurde von
der American Type Culture Collection (ATCC, Rockville, MD)
geliefert. Die SDI-1-cDNA war ein Geschenk von Dr. J.
Smith und wurde zuvor beschrieben (Walworth, N.C. und Ber
nards, R., Science 271 : 353-356 (1996)).
Verglichen mit der Verdünnungskontrolle waren die mRNAs
für GADD 45, ERCC 3 und SDI-1 in pTpT-behandelten Zellen
bereits nach 24 Stunden heraufreguliert und verblieben
während mehrerer Tage erhöht. Die Zugabe des Kontroll-
Desoxyadenindinukleotids (A2) war weniger wirksam oder un
wirksam in Bezug auf die Induktion dieser Gene (Daten
nicht gezeigt). Vergleichbare Daten wurden in vorläufigen
Experimenten mit S91-Melanomzellen und normalen humanen
Fibroblasten erhalten (Daten nicht gezeigt).
Der Zeitverlauf der Induktion ist ähnlich dem, der nach
der UV-Bestrahlung für die beiden Gene, für die es unter
sucht worden war, beobachtet wurde (GADD 45 und Sdi I)
(Fornace, A.J. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85 : 8800-
8804 (1988); Hollander, M.C. et al., J. Biol. Chem.
268 : 24385-24393 (1993); Zhan, Q. et al., Mol. Cell Biol.
14 : 2361-2371 (1994); El-Deiry, W.S. et al., Cancer Res.
54 : 1l69-1174 (1994); und El-Deiry, W.S. et al., Cell
75 : 817-825 (1993)) und ist auch dem Zeitverlauf der Induk
tion des Tyrosinasegens durch T2 in Melanozyten und Me
lanomzellen ähnlich (Maltzman, W. und L. Czyzyk, Mol. Cell
Biol. 4 : 1689-1694 (1984) und Lu, X. und D.P. Lan, Cell
75:765-778 (1993)). Sdi I ist bekanntermaßen bei der
Zellzyklusregulation beteiligt und insbesondere beim Blok
kieren der Zellteilung. GADD 45 und ERCC-3, ein humanes
DNA-Reparaturenzym, sind bekanntermaßen bei der Reparatur
der UV-induzierten DNA-Schädigung beteiligt. Die Antwort
auf pTpT ist mit der identisch, die nach der UV-
Bestrahlung dieser Zellinien beobachtet wurde, und ist
auch der Antwort verschiedener Antimetaboliten, wie z. B.
Methotrexat, ähnlich, die klinisch bei der Behandlung von
hyperproliferativen Hauterkrankungen wirksam sind.
Humane Zervix-Karzinomzellen (HeLa-Zellen) wurden in DME +
10% Kälberserum gehalten und mit entweder Wasser
(Verdünnungsmittel) oder 100 µM pTpT (T2) versetzt. Die
Zellen wurden 1, 4 und 6 Tage nach der Verabreichung der
Dosis gesammelt und mit Coulter Counter gezählt.
Die Zugabe von pTpT (T2) zu den humanen Zervix-
Karzinomzellen führte zu einer bemerkenswerten Erniedri
gung der Zellwachstumsrate, wie in Fig. 3 gezeigt.
Die humanen Melanomzellinien CRL 1424, Malma, Sk Mel 2,
und Sk Mel 28 wurden von der American Type Culture Col
lection (ATCC) erhalten. Die Zellinien wurden in DME + 2%
Kälberserum gehalten und mit entweder Wasser (Verdünnungs
mittel) mit DME oder 100 µM pTpT (T2) in DME versetzt. Eine
Woche nach der Verabreichung der Dosis wurden die Zellen
gesammelt und mit Coulter Counter gezählt.
Die Zugabe von pTpT (T2) zu irgendeiner der vier verschie
denen humanen Melanomzellinien führte zu einer bemerkens
werten Abnahme der Zellausbeuten, wie in Fig. 4 gezeigt.
Normale humane neonatale Keratinozytenzellen wurden wie
oben in Beispiel 1 für SCCI2F-Zellen beschrieben kulti
viert und entweder mit 100 µM T2 oder mit Verdünnungsmittel
als Kontrolle behandelt. Die Zellen wurden zur Zellzählung
geerntet. Die Zellausbeute in Kulturen, die mit T2 behan
delt wurden, war im Vergleich zu der von gepaarten Kon
trollkulturen nach drei Tagen um 63% verringert (Fig. 5).
Dies entspricht einer Populationsverdoppelung in dieser
Zeit für Kontrollzellen, wohingegen die Zahl der T2
behandelten Zellen die gleiche blieb. Diese Ergebnisse
zeigen, daß die Anwendung der DNA-Fragmente die Zellmulti
plikation inhibiert.
Northern-Blot-Analyse normaler humaner Keratinozyten, die
mit pTpT während 24 bis 72 Stunden behandelt wurden, zeigt
eine Induktion des Tumornekrosefaktor (TNF)-alpha-Gens
(Daten nicht gezeigt). Dieses immunmodulatorische Cytokin,
von dem bekannt ist, daß es durch UV-Bestrahlung induziert
wird, kann somit durch pTpT induziert werden. Die Verwen
dung lokal angewandter DNA-Fragmente, Desoxynukleotide,
Dinukleotide oder Dinukleotiddimerer kann deshalb bei der
Immunmodulation von kutanen Reaktionen und bei der Behand
lung oder Prävention von Erkrankungen oder Zuständen, die
Immunmediatoren involvieren, von Nutzen sein.
Normale humane neonatale Fibroblasten wurden in Falcon-
P35-Kulturschalen in einer Dichte von 9×104 Zellen/Schale
ausplattiert. Das Kulturmedium war DME + 10% Kälberserum,
2 ml pro Platte. Ein Tag nach dem Ausplattieren wurden die
Kulturen entweder mit 100 µl 2 mM T2 in DME oder 100 µl 2
mM A2 in DME oder Wasser (Kontrolle) supplementiert. Zwei
Platten wurden gesammelt und vor den Zugaben gezählt, um
einen Start oder "Tag 0"-Lesewert zu ergeben. Duplikat
platten einer jeden Bedingung wurden während 5 Tagen nach
Zugabe der Supplementierungsstoffe geerntet, und die
Zellzahl wurde bestimmt. Alle Zellzählungen wurden mit
Coulter Counter durchgeführt. Die Ergebnisse sind in den
Fig. 6 und 7 gezeigt. Die Ergebnisse zeigen, daß die
Anwendung der DNA-Fragmente die Zellmultiplikation inhi
biert.
In einem zweiten Experiment wurden normale humane neonata
le Fibroblasten ausplattiert und kultiviert, wie oben in
Beispiel 1 für SCC12F-Zellen beschrieben. Die Kulturen
wurden entweder mit 100 µl 2 µM T2 oder Wasser (Kontrolle)
supplementiert, und die Zellen wurden zur Zellzählung ge
erntet. Die Zellausbeute in Fibroblastenkulturen, die mit
T2 behandelt wurden, war im Vergleich zu derjenigen von ge
paarten Kontrollkulturen nach 3 Tagen um 40% verringert
(Fig. 8). Dies entspricht 4 Populationsverdoppelungen in
dieser Zeit für Kontrollzellen, verglichen mit 3,6 Verdop
pelungen für T2-behandelte Zellen. Diese Ergebnisse zeigen
weiterhin, daß die Anwendung der DNA-Fragmente die Zellmo
difikation inhibiert.
Meerschweinchen erhielten einmal oder zweimal täglich to
pische Anwendungen von 100 µM pTpT oder Vehikel allein als
Kontrolle während 3 Tagen. Am vierten Tag wurden Stanz
biopsien erhalten und während 7 oder 8 Stunden in primärem
Keratinozytenmedium gehalten, das mit 10 µCi/ml 3H-Thymidin
(spezifische Aktivität: 9,0 Ci/mmol, NEN) supplementiert
war. Die Gewebe wurden dann mit kaltem Medium gespült und
in 10% phosphatgepuffertem Formalin fixiert. Nach einer
Reihe von Dehydratisierungsstufen wurden die Gewebe in Pa
raffin eingebettet, und 6 µm-Schnitte wurden ausgeschnit
ten und auf Glasträger aufgebracht, in NTB-2-Nuclear-
Track-Emulsion eingetaucht und in der Dunkelheit während 7
Tagen bei 4°C gehalten. Die Schnitte wurden in Kodak-D-19-
Entwickler entwickelt und mit Hämatoxylin und Cosin ge
färbt. Der Markierungsindex wurde durch Berechnung des
Prozentsatzes markierter Kerne unter 100 Basal-
Keratinozyten gemessen.
Markierungsindex@ | 2 tägliche Anwendungen@ | Vehikelkontrolle | pTpT |
4 ± 1,4 | 1,5 ± 0,7 | ||
1 tägliche Anwendung@ | Vehikelkontrolle | pTpT | |
4,5 ± 2,1 | 2 ± 0 | ||
Ergebnisse ± SD sind gezeigt |
Der Markierungsindex (ein Maß der epidermalen Turn-over-
Rate) ist in pTpT-behandelter Haut niedriger als in Vehi
kel-behandelter Haut (<0,03 gepaarter-T-Test), und zwar in
beiden Experimenten. Diese Ergebnisse zeigen, daß die DNA-
Fragmente die epidermale Turnover-Rate induzieren.
Sowohl die GADD-45 als auch SDi-1-Gene sind bekanntermaßen
transkriptionell durch das Tumor-Suppressorprotein p53 re
guliert (Kastan, M.B. et al., Cell 71 : 587-597 (1992), El-
Deiry, W.S. et al., Cell 75 : 817-825 (1993)). Nach UV- und
7-Bestrahlung, wie auch nach Behandlung von Zellen mit
DNA-schädigenden chemischen Agentien gibt es eine schnelle
Stabilisierung und eine nukleäre Akkumulierung von p53
(Fritsche, M. et al, Oncogene 8 : 307-318 (1993); Nelson,
W.G. und Kastan, M.B., Mol. Cell. Biol. 14 : 1815-1823
(1994); Lu, X. und Lane, D.P., Cell 75:765-778 (1993)),
nach der dieses Protein an spezifische Promotor-Konsensus-
Sequenzen bindet und die Transkription regulierter Gene
moduliert (Lu, X. und Lane. D.P., Cell 75 : 765-778 (1993)).
Jüngste Daten legen es nahe, daß p53 auch durch die Bin
dung kleiner einzelsträngiger DNAs, wie auch bestimmter
Peptide und Antikörper, an eine carboxyterminale Domäne
dieses Proteins aktiviert werden kann (Jayaraman, L. und
Prives, C., Cell 81 : 1021-1029 (1995); Hupp, T.R. et al.,
Cell 83 : 237-245 (1995)). Um zu bestimmen, ob der inhibito
rische Effekt des Dinukleotids pTpT auf die Zellprolifera
tion durch p53 vermittelt wird, wurde die Wachstumsantwort
einer p53-Null-Zellinie, H1299-Lungenkarzinomzellen, un
tersucht. Die p53-Null-H1299-Zellen (Sanchez, Y. et al.,
Science 271 : 357-360 (1996)) wurden in DMEM mit 10% Kälber
serum gehalten. Präkonfluente Kulturen wurden frisches Me
dium gegeben, das entweder mit 100 µM pTpT oder mit Ver
dünnungsmittel supplementiert war. Die Zellen wurden an
aufeinanderfolgenden Tagen durch Trypsinierung gesammelt
und mit Coulter Counter gezählt. Wie in Fig. 9 gezeigt,
gab es keine Inhibition der Proliferation von pTpT-
behandelten H1299-Zellen, verglichen mit Verdünnungsmit
tel-behandelten Kontrollen.
Die Wirkung von pTpT auf die Menge und die intrazelluläre
Verteilung von p53 in normalen neonatalen Fibroblasten
wurde durch Immunperoxidasefärbung unter Verwendung eines
p53-spezifischen monoclonalen Antikörpers untersucht (mAb
421, Oncogene, Cambridge, MA). Präkonfluente Kulturen wur
den entweder mit 100 µM pTpT oder mit Verdünnungsmittel
während 24 Stunden vor der Zellfärbung behandelt. Die Zel
len wurden zuerst während einer Minute in Histochoice-
Fixativ (Amresco, Solon, OH) fixiert, gefolgt von einer
fünfminütigen Spülung in PBS. p53 wurde unter Verwendung
des Vectastain-Elite-ABC-Kits (Vector Laboratories, Bur
lingame, CA) und des p53-spezifischen monoclonalen Anti
körpers mAb 421 nachgewiesen. Innerhalb von 24 Stunden
wurde eine Erhöhung des intranukleären p53 in pTpT-
behandelten Zellen im Vergleich zu Verdünnungsmittel
behandelten Zellen nachgewiesen (Daten nicht gezeigt), so
wie es nach der UV-Bestrahlung berichtet worden war
(Fritsche, M. et al., Oncogene 8 : 307-318 (1993); Nelson,
W.G. und Kastan, M.B., Mol. Cell. Biol. 14 : 1815-1823
(1994); Lu, X. und Lane, D.P., Cell 75 : 765-778 (1993)).
Diese Ergebnisse sind mit der Induktion der p53-
regulierten Gene GADD-34 und SDI 1 in Fibroblasten (Daten
nicht gezeigt), wie auch in SCC12F-Zellen durch pTpT kon
sistent.
In einem anderen Experiment wurde gefunden, daß pTpT die
Expression von SDI-1-mRNA in p53-abhängiger Weise indu
ziert. Präkonfluente Kulturen von H1299-Zellen wurden mit
einem Expressionsvektore transfiziert, der die Wildtyp
humane p53-cDNA unter Kontrolle des humanen Cytomegalovi
rus-Promotors/Enhancers enthält (Dr. Bert Vogelstein,
Johns Hopkins Oncology Center). Kontrolltransfektionen
wurden unter Verwendung des Vektors durchgeführt, aus dem
die p53-cDNA entfernt wurde. Die Transfektionen wurden un
ter Verwendung des Lipofectin-Reagens-Kits (GIBCO/BRL)
durchgeführt. Einen Tag nach der Transfektion wurden die
Zellen zur Western-Blot-Analyse unter Verwendung von 20 µg
Gesamtprotein, wie beschrieben, geerntet (Yaar, M. et al.,
J. Clin. Invest. 94 : 1550-1562 (1994)). p53 wurde unter
Verwendung von mAb 421, Anti-Maus-Ig, das an Meerrettisch
peroxidase gebunden ist (Amersham, Arlington Heights, IL)
und eines ECL-Kits (Amersham) nach den Angaben des Her
stellers nachgewiesen. Zum Zeitpunkt des Proteinsammelns
erhielten Duplikatkulturen von H1299-Zellen, die mit dem
p53-Expressionsvektor (mit "p53" bezeichnet) oder mit dem
Kontrollvektor ("Ctrl") transfiziert worden waren, entwe
der Verdünnungsmittel (DMEM) oder 100 µM pTpT. Nach 24
Stunden wurden die Zellen gesammelt, zur RNA-Isolierung
und zur Northern-Blot-Analyse mit einer SDI-1-cDNA-Sonde
aufgearbeitet. Die Autoradiographie wurde unter Verwendung
eines MacIntosh-IIsi-Computers und eines MacIntosh-One-
Scanners gescannt, und die Helligkeit und der Kontrast
wurden eingestellt, um maximale Unterschiede der autora
diographischen Signale darzustellen. Diese Ergebnisse
zeigten, daß p53-null-H1299-Zellen einen sehr niedrigen
Spiegel des SDI-1-Transkripts exprimieren und daß dieser
Spiegel durch die Zugabe von pTpT nicht beeinflußt wird
(Daten nicht gezeigt). Die Transfektion dieser Zellen mit
einem Wildtyp-p53-Expressionsvektor erhöhte den Spiegel
von SDI 1 und führte dazu, daß dieses Transkript durch Zu
gabe von pTpT induzierbar wurde (Daten nicht gezeigt). Die
Western-Analyse bestätigte, daß H1299-Zellen üblicherweise
kein p53 exprimieren und daß transfizierte H1299-Zellen
hohe Spiegel an p53 exprimieren (Daten nicht gezeigt).
Diese Daten legen in starkem Maße nahe, daß pTpT die
transkriptionelle Aktivität von p53 erhöht.
Die Expression eines UV-geschädigten Reporterplasmids, das
das bakterielle Chloramphenicolacetyltransferase (CAT)-Gen
unter Kontrolle von SV40-Promotor und Enhancersequenzen
enthält, von der/dem zuvor gezeigt wurde, daß es die er
niedrigte DNA-Reparaturfähigkeit in menschlichen Lympho
zyten, die mit dem Altern und der Frühentwicklung von
Hautkrebs assoziiert ist, nachweist (Wei, Q. et al., Proc.
Natl. Acad. Sci.I USA 90 : 1614-1618 (1993)) wurde verwen
det, um die DNA-Reparaturfähigkeit von Fibroblasten, die
von normaler neonataler menschlicher Haut abgeleitet sind,
und von Keratinozyten zu messen.
Neugeborenen Keratinozyten wurden wie beschrieben eta
bliert (Stanulis-Praeger, B.M. und Gilchrest, B.A., J.
Cell. Physiol. 139 : 116-124 (1989)), wobei eine Modifikati
on des Verfahrens von Rheinwald und Green (Gilchrest, B.A.
et al., J. Invest. Dermatol. 101 : 666-672 (1993)) verwendet
wurde. Keratinozyten der ersten Passage wurden in einem
nichtdifferenzierenden Niedrig-Ca2+-Medium (K-Stim, Colla
borative Biomedical Products, Bedford, MA) gehalten. Die
Fibroblasten wurden aus dermalen Explantaten, wie be
schrieben etabliert (Rheinwald, J. G. und Green, J. Cell
6 : 331-343 (1975)) und in DMEM, supplementiert mit 10% Rin
derserum, gehalten. Die Zellen wurden entweder mit 100 µM
pTpT oder einem gleichen Volumen Verdünnungsmittel (DHER)
während 5 Tagen vor der Transfektion gehalten. Duplikat
kulturen jeder Bedingung wurden unter Verwendung des Li
pofectin-Reagens-Kits (GIBCO/BRL) und 5 µg Reporter-DNA,
nämlich pCAT-Kontrollvektor (Promega, Madison, WI) trans
fiziert. Vor der Transfektion wurde die Vektor-DNA entwe
der scheinbestrahlt oder einer 100 mJ/cm2 UVB-Strahlung von
einem 1 KW Xenon-Bogen-Sonnenlichtsimulator (XMN 1000-21,
Optical Radiation, Azuza, CA), der auf 285 ± 5 nm unter
Verwendung eines Forschungsradiometers (Modell IL l700A,
International Light, Newburyport, MA) eingestellt wurde,
wie beschrieben (Yaar, M. et al., J. Invest. Dermatol.
85 : 70-74 (1985)) ausgesetzt. Die Zellen wurden 24 Stunden
nach der Transfektion in einem Lysis-Puffer, der in dem
CAT-Enzym-Assay-System (Promega, Madison, WI) enthalten
war, unter Verwendung eines Protokolls, das von dem Her
steller bereitgestellt wurde, gesammelt. Die CAT-
Enzymaktivität wurde unter Verwendung des Flüssigszintil
lationszählungsprotokolls und Bestandteilen des Assaysy
stemkits bestimmt. Markiertes Chloramphenicol [50-60 mCi
(1,85-2,22 GBq) mmol] wurde von New England Nuclear
(Boston, MA) bezogen. Die Proteinkonzentration in den
Zellextrakten wurde unter Verwendung des Verfahrens von
Bradford bestimmt (Anal. Biochem. 72 : 248 (1986)). Die CAT-
Aktivität wurde als cpm/100 µg Protein ausgedrückt und ist
als Prozent Aktivität von Zellen transfiziert mit schein
bestrahltem Plasmid dargestellt.
In vorläufigen Experimenten wurde nachgewiesen, daß ein
Aussetzen des Plasmids gegenüber einer Dosis sonnenlicht
simulierter Bestrahlung (100 mJ/cm2, gemessen bei 285 nm)
vor der Transfektion im Vergleich zu scheinbestrahltem
Plasmid, das in gepaarte Kulturen transfiziert wurde, zu
einer etwa 75%igen Reduktion der CAT-Aktivität, gemessen
in Zell-Lysaten 16 bis 24 Stunden nach der Transfektion,
führte. Jedoch zeigten Keratinozyten (Fig. 10) und Fi
broblasten (Fig. 11), die mit 100 µM pTpT während fünf
Tagen vor der Transfektion vorbehandelt worden waren, eine
CAT-Aktivität, die mehr als 50% derjenigen von scheinbe
strahlten transfizierten Kontrollen betrug. Da das Repor
terplasmid nichtreplizierend war, reflektiert die Stärke
der CAT-Aktivität direkt das Ausmaß der biologische Akti
vität-wiederherstellenden DNA-Reparatur des UV-
geschädigten CAT-Gens. Diese Daten zeigen somit, daß die
pTpT-Behandlung normaler humaner Fibroblasten und Kera
tinozyten die Fähigkeit der Zellen, UV- induzierte DNA-
Schäden während eines 24 Stunden Zeitraums zu reparieren,
mehr als verdoppelt. Es wurde gezeigt, daß kultivierte hu
mane Zellen innerhalb 24 Stunden nach der Bestrahlung mehr
als 70% der UV-induzierten Photoprodukte reparieren
(Mitchell, D.L. et al., Environmental UV Photobiology
(Young, A.R. et al., Hrsg.), 345-377 (Plenum Press, New
York und London, (1993)). Die verstärkte Expression des
UV-bestrahlten Plasmids in pTpT-behandelten Zellen rührte
nicht von einer allgemeinen Erhöhung der Plasmidtranskrip
tion in diesen Zellen her, da die Expression des scheinbe
strahlten Plasmids nicht höher war als die nicht-pTpT-
behandelter Zellen.
Humane Neugeborenen Keratinozyten wurden unter Verwendung
einer Modifikation (Stanislus et al., J. Invest. Dermatol.
90 : 749-754 (1998)) des Verfahrens von Rheinwald und Green
(Cell 6 : 331-343 (1975)) etabliert. Keratinozyten der er
sten Passage wurden in einem nichtdifferenzierenden Medi
um, das eine geringe Konzentration von Calciumionen ent
hält, gehalten (K-Stim, Collaborative Biomedical Products,
Bedford, MA).
Die p53-null-H1299-Lungenkarzinomzellinie (American Type
Culture Collection, ATCC, Rockville, MD) wurde in Dulbec
co's modifiziertem Eagle-Medium (DMEM; GIBCO/BRL,
Gaithersburg, MD), das mit 10% Rinderserum (Hyclone Labs,
Logan, UT) supplementiert war, gehalten.
Präkonfluente Kulturen von H1299-Zellen wurden mit einem
Expressionvektor transfiziert, der die Wildtyp-humane-p53-
cDNA unter Kontrolle des humanen Cytomegaloviruspromo
tors/Enhancers enthielt (Dr. Bert. Vogelstein, Johns Hop
kins Oncology Center). Es wurden Kontrolltransfektionen
unter Verwendung des gleichen Vektors durchgeführt, dem
die p53-cDNA fehlt. Die Transfektionen wurden durchgeführt
wie zuvor beschrieben. Einen Tag nach der Transfektion
wurden die Zellen für Western Blots unter Verwendung von
20 µg Gesamtprotein, wie beschrieben, gesammelt. p53 wurde
unter Verwendung des monoclonalen Antikörpers Do-1 (Ab-6),
von dem bekannt ist, daß er sowohl die aktiven als auch
die inaktiven Formen des Proteins erkennt (Oncogene, Cam
bridge, MA), Anti-Maus-Ig, das an Meerrettichperoxidase
gebunden ist (Amersham, Arlington Heights, IL) und eines
ECL-Kits (Amersham) nach den Angaben des Herstellers,
nachgewiesen.
Normale humane Keratinozyten wurden mit dem humanen Wachs
tumshormon (hGH) -Reporterplasmid (pPG-GH) unter Verwendung
des Lipofectamin-Reagenskits (GIBCO/BRL), wie von dem Her
steller vorgeschlagen, und 0,5 µg pPG-GH, zugegeben zu je
der p53-Kulturschale, transfiziert. pPG-GH enthält die
hGH-codierende Region unter Kontrolle des Thymidinkina
se(TK)-Promotors und der p53-Konsensussequenz, und die
hGH-Proteinbildung ist bekanntermaßen proportional zur
p53-Aktivität (Kern et al., 1992).
Die Transfektion wurde in Gegenwart von 100 µM pTpT
(Midland Certified Reagent Company, Midland, TX) oder ei
nem gleichen Volumen Verdünnungsmittel durchgeführt.
Gleichzeitig wurde der PS-β-Galactosidase-Kontrollvektor
(Promega, Madison, WI) cotransfiziert, um die Transfekti
onseffizienz zu bestimmen (Norton und Coffin, 1985). Vier
Stunden nach der Transfektion wurde das Medium entfernt
und durch K-Stim-Medium mit oder ohne 100 µM pTpT ersetzt.
Vierundzwanzig Stunden nach der Transfektion und der pTpT-
Behandlung wurden 400 ul des Mediums von jeder 35mm-
Kulturschale geerntet, und es wurden 100 µl 125I-hGH-
Antikörperlösung (Nichols Institute Diagnostics, San Juan
Capistrano, CA) zugegeben, um sekretiertes hGH nachzuwei
sen. Die Zellen wurden in einem Reporter-Lysepuffer
(Promega) unter Verwendung eines Protokolls, das vom Her
steller bereitgestellt wurde, geerntet, und es wurden 150
µl dieses Lysats für den β-Galactosidaseassay unter Ver
wendung eines β-Galactosidaseassaykits verwendet
(Promega). Proben von jeder der Dreifachkulturschälchen
wurden im Hinblick auf die hGH- und β-Galactosidase-
Synthese ausgewertet.
H1299-Zellen wurden in ähnlicher Weise mit dem p53-
Expressionsvektor oder Kontrollvektor transfiziert. Zwei
Tage nach der Transfektion wurden diese Zellen mit pPG-GH
und PSV-β-Galactosidase-Kontrollvektor cotransfiziert und
mit 100 µM pTpT behandelt. Vierundzwanzig Stunden später
wurden 250 ul des Mediums und das Zell-Lysats geerntet und
wie oben beschrieben weiterbehandelt.
Der pCAT-Vektor (Promega) wurde mit Benzo(a)pyren-7,8-
diol-9,10-epoxid (BPDE) wie beschrieben (Athas et al.,
Cancer Res. 1991) behandelt, um weniger geschädigte und
stärker geschädigte Plasmide zu erhalten, wobei zuvor ge
zeigt wurde, daß diese in Untersuchungen instruktiv sind,
bei denen die unterschiedlichen Reparaturkapazitäten in
menschlichen Zellen untersucht werden. Basierend auf der
Inkorporation von 3H-BPDE in die DNA enthielt das weniger
geschädigte Plasmid 25 Addukte je 5kb-Plasmid, und das ge
schädigte Plasmid enthielt 50 Addukte. Dieser nichtrepli
zierende Vektor enthält das Chloramphenicolacetyltransfe
rase-Gen unter Kontrolle von SV40-Promotor- und Enhancer
sequenzen. Humane Keratinozyten und p53-transfizierte
H1299-Zellen wurden entweder mit 100 µM pTpT oder einem
gleichen Volumen von Verdünnungsmittel (DMEM) allein wäh
rend 48 Stunden vorbehandelt, dann mit entweder BP-
modifiziertem pCAT-Kontrollvektor (0,5 µg/ml) oder mit
nicht modifiziertem Vektor (0,5 µg/ml) zusammen mit dem
PSV-β-Galactosidase-Kontrollvektor (0,5 µg/ml) transfi
ziert. Die Zellen wurden in einem Reporter-Lysepuffer
(Promega) 24 Stunden nach der Transfektion gesammelt. Die
CAT-Enzymakaktivität wurde unter Verwendung des Flüssigs
zintillationszählungsprotokolls und Bestandteilen des As
saysystemkits (Promega) bestimmt. 14C-markiertes Chloram
phenicol [50-60 mCi (1,85-2,22 GB q) mmol] wurde von New
England Nuclear (Boston, MA) bezogen. Die CAT-Aktivität
wurde mit β-Galactosidaseaktivität normalisiert.
Zellen wurden mit 100 µM pTpT oder einem gleichen Volumen
Verdünnungsmittel alleine während 48 Stunden behandelt.
Gesamtzellproteine wurden in einem Puffer, bestehend aus
0,25 M Tris-HCl (pH 7,5), 0,375 M NaCl, 2,5% Natriumdes
oxycholat, 1% Triton X-100, 25 mM MgCl2, 1 mM Phenylmethyl
sulfonylfluorid und 0,1 mg/ml Aprotinin gesammelt. Die
Proteine (100 µg je Probe) wurden durch 7,5-15% SDS-PAGE
getrennt und auf eine Nitrocellulosemembran (Schleicher &
Schuell, Keene, NH) übertragen. Nach dem Transfer wurde
das Gel mit Coomassieblau gefärbt, um gleiche Beladung
nachzuweisen, die durch restliche Proteine hohen Moleku
largewichts visualisiert wurde. Die Membranen wurden in
0,05% Tween-20/PBS mit 5% Milch (Bio-Rad Laboratories,
Hercules, CA) blockiert. Antikörperreaktionen wurden mit
den folgenden Antikörpern durchgeführt: anti-p53 (AB-6),
anti-PCNA (Ab-2) (Oncogene Science) und anti-XPA (FL-273)
(Santa Cruz Biotechnology). Schaf-Anti-Maus-Ig, gebunden
an Meerrettichperoxidase (Amersham, Arlington Heights, IL)
(für p53 und PCNA) und Ziege-Anti-Kaninchen-IgG (Bio-Rad)
(für XPA) wurden als Sekundärantikörper verwendet. Die
Bindung wurde durch den ECL-Nachweiskit (Amersham) nachge
wiesen.
Um die Reparatur von BP-DNA-Addukten zu messen, wurde das
nichtreplizierende BP-geschädigte Reporterplasmidsystem,
enthaltend das bakterielle Chloramphenicolacetyltransfera
se(CAT)-Gen, wie in Beispiel 8 beschrieben, verwendet. Mit
humanen Keratinozyten erster Passage betrug die Transfek
tionseffizienz, die durch den cotransfizierten β-Galacto
sidase-Expressionsvektor gemessen wurde, 40 bis 70%. Im
Vergleich zu Verdünnungsmittel-behandelten Zellen zeigten
pTpT-behandelte humane Keratinozyten etwa eine Verdoppe
lung der CAT-Expression in Relation zu gepaarten Kulturen,
die mit nichtgeschädigtem Kontroll-CAT-Vektor transfiziert
wurden, und zwar wenn diese entweder mit dem weniger BP-
geschädigten (etwa 25 Addukte/Plasmid) oder dem mehr BP-
geschädigten (etwa 50 Addukte/Plasmid) Vektor transfiziert
wurden.
Um die Aktivierung von p53 durch pTpT in einem zweiten As
say zu bestätigen, wurde ein Reporterplasmid verwendet,
das das humane Wachstumshormon(hGH)-Gen unter dem Einfluß
eines p53-induzierbaren Promotors enthält. Die Aktivierung
von p53 erhöht seine Bindung an die Konsensussequenz im
Plasmid, was zur Transkription der hGH-codieren-den Se
quenz und letztlich zur Sekretion von hGH in das Medium
führt.
pTpT-behandelte humane Keratinozyten zeigten eine 45% ±
25% Erhöhung der hGH-Sekretion, verglichen mit Verdün
nungsmittel-behandelten Zellen. Diese Daten zeigen, daß
pTpT p53 in normalen humanen Keratinozyten, wie auch in
p53-transfizierten H1299-Zellen aktiviert.
Um zu bestätigen, daß pTpT die Reparatur von BP-DNA-
Addukten durch die p53-Aktivierung repariert, wurden p53-
null-H1299-Zellen mit dem p53-Expressionsvektor transfi
ziert, und die p53-Proteinexpression wurde dann durch We
stern-Blot-Analyse 48 Stunden nach der Transfektion bestä
tigt. In Parallelkulturen 48 Stunden nach der Transfektion
mit dem p53-Expressions- oder Kontrollvektor dann Weiter
bearbeitung wie oben beschrieben. In p53- + H1299-Zellen
war die Reparatur der vergleichbar, die bei normalen Kera
tinozyten beobachtet wurde, und das Plasmid, das ein nied
riges Ausmaß an BP-Schädigung enthielt, wurde 80% ± 50%
effizienter in pTpT-vorbehandelten Zellen repariert als in
Zellen, die mit Verdünnungsmittel vorbehandelt wurden, und
das Plasmid, das ein hohes Ausmaß an BP-Schädigung ent
hielt, wurde mehr als dreimal effizienter repariert. In
p53-H1299-Zellen war jedoch die Reparaturkapazität in bei
den Behandlungsgruppen gleich. Diese Daten zeigen, daß ei
ne verstärkte Reparatur von BP-DNA-Addukten durch pTpT p53
benötigt.
Die pTpT-Aktivierung von p53 in H1299-Zellen, die transi
ent mit dem p53-responsiven hGH+H1299 transfiziert wurden,
führte zu einer 40%igen Steigerung der hGH-Sekretion im
Vergleich zu Verdünnungsmittel-behandelten Zellen. Diese
Daten zeigen weiter, daß pTpT die p53-transkriptionelle
Aktivität durch eine verstärkte Bindung an seine DNA-
Konsensussequenz verstärkt.
Die Western-Blot-Analyse wurde verwendet, um diesen Effekt
der pTpT-Behandlung auf die Expression ausgewählter Gene,
von denen bekannt war, daß sie in der DNA-Reparatur eine
Rolle spielen, zu untersuchen. Normale humane Keratino
zyten wurden vor dem Ernten des Zellproteins zwei Tage mit
pTpT behandelt. pTpT regulierte die Spiegel von p53, PCNA
und dem XPA-Protein 2- bis 3fach innerhalb von 2 Tagen Be
handlung hoch.
C57/B16-Mäuse wurden der folgenden Behandlung vor der Sen
sibilisierung mit dem Allergen DNFB durch die abdominale
Haut unterzogen; keine Vorbehandlung, UVB-Bestrahlung (200
J/m2/d×4d), pTpT, pApA, oder Vehikel alleine (30 µl, 100
µM BID×5d). Mäuse, die mit UVB- oder pTpT vorbehandelt
wurden, zeigten bemerkenswert unterdrückte Ohrschwellungs
antworten auf eine DNFB-Herausforderung (0,6 ± 0,2 und 0,9
± 0,3), verglichen zu nichtbehandelten oder Vehikel
behandelten Tieren (4,3 ± 0,6 und 3,3 ± 0,2), wohingegen
pApA-behandelte Mäuse mittlere Antworten zeigten (2,5 ±
0,6). Die TNFa-Genaktivierung wurde durch Verwendung von
Mäusen gemessen, die ein CAT-Reportertransgen trugen, das
den ganzen TNFα-Promotor und die 3'-nichtranslatierte Re
gion trug. Transgene Mäuse wurden der folgenden Behandlung
vor dem Hautassay zur CAT-Expression unterzogen: UVB-
Bestrahlung (200-700 J/m2), intrakutane Injektion von pTpT
(100 µM); Lipopolysaccharid (LPS 1 µg/ml) als Positivkon
trolle oder Vehikel alleine. Die CAT-Aktivität wurde in
Haut bestimmt, die mit UVB, LPS oder pTpT (jedoch nicht
mit Vehikel alleine) behandelt wurde.
Die Induktion der Melanogenese in Cloudman-S91-Maus-
Melanomzellen mit einem Fünf-Nukleotidoligomer, CATAC (SDQ
ID NO: 5) und einem Neun-Nukleotidoligomer, GAGTATGAG (SEQ
ID NO: 1) wurde untersucht. Duplikate von Cloudman-S91-
murinen-Melanomzellen wurden mit entweder 100 µM Oligo
oder einem gleichen Volumen Verdünnungsmittel (H2O) während
5 Tagen inkubiert. Die Zellen wurden dann gesammelt, ge
zählt und zur Melaninanalyse sedimentiert. In drei Experi
menten stieg der Pigmentgehalt nach Inkubation mit dem
9-mer, 5-mer und pTpT auf 418% ± 267%, 61% ± 60% bzw. 155% ±
60%, bezogen auf die Kontrollspiegel. Das 9-mer, jedoch
nicht das 5-mer stimulierte ebenfalls die Melanogenese in
humanen Melanozyten und führte zu einer 51 bis 62% Steige
rung nach einer Woche in Kultur. Wie mit pTpT induzierte
das 9-mer Oligonukleotid, nicht jedoch das 5-mer auch die
Expression des p21/Waf 1/Cip1-Gens innerhalb von 48 Stun
den in einer squamösen Zellkarzinomlinie, bei einer Stei
gerung der Menge dieser mRNA auf 200 bis 300%, verglichen
mit einer 100 bis 150%igen Steigerung durch pTpT. Varia
tionen dieses Oligonukleotids wurden ausgewertet: ein
durchgewürfeltes 9-mer (TAGGAGGAT, SEQ ID NO: 2) und zwei
trunkierte Versionen, ein 7-mer (AGTATGA, SEQ ID NO: 3)
und ein 5-mer (GTATG SEQ ID NO: 4). Beide 9-mere waren in
der gleichen Weise aktiv und führten zu einer 800%igen
Steigerung des Melaningehalts. Die trunkierten Versionen
(7-mer und 5-mer) waren ebenfalls aktiv und induzierten
640% bzw. 670% Steigerung. Zusammen zeigen diese Daten,
daß die UV-vortäuschende Aktivität von pTpT dramatisch
durch andere Oligonukleotide verstärkt oder vervielfältigt
werden kann.
Transgene Mäuse, die multiple genomische Kopien eines
LacZ-Reporterplasmids tragen, wurden verwendet. Einhundert
µM pTpT in Polypropylenglykol wurde auf ein Ohr und das
Vehikel alleine auf das andere Ohr täglich während vier
Tagen aufgetragen. Am fünften Tag wurden beide Ohren 100
mJ/cm2 UVB-Licht ausgesetzt. Diese Prozedur wurde wöchent
lich während 3, 5 oder 7 Wochen wiederholt (3 Mäu
se/Gruppe). Eine Woche nach der letzten Bestrahlung wurden
LacZ-Plasmide von der Ohr-Epidermis geerntet. Unter Ver
wendung von Verfahren, die dem Fachmann gut bekannt sind,
wurden die Plasmide aus genomischer DNA durch Re
striktionsenzymspaltung und spezifische Bindung an das
lac-LacI-Protein gewonnen. Mutante LacZ-Plasmide wurden
positiv durch Transfektion in Bakterien und Wachstum auf
Selektionsmedium selektiert, und die Mutationsfrequenz
wurde bestimmt. Nach 3, 5, 7 Wochen zeigte pTpT-behandelte
Haut eine 20 bis 30% niedrigere Mutationsfrequenz als die
Verdünnungsmittel-behandelte Haut (200 gegenüber 293, 155
gegenüber 216 bzw. 261 gegenüber 322). Die Daten zeigten,
daß pTpT-verstärkte DNA-Reparatur UV- induzierte Mutationen
in vivo reduzierte, und die Daten legen nahe, daß eine to
pische Anwendung diese Dinukleotids verwendet werden könn
te, um die Mutationsrate in Karzinogen-ausgesetzter huma
ner Haut zu erniedrigen.
Cloudman-S91-Melanomzellen wurden mit einem 20-mer Oligo
nukleotid (GCATGCATGCATTACGTACG (SEQ ID NO: 6)) in einer
Konzentration von 100 µM behandelt. Eine getrennte Zell
probe wurde auf die gleiche Weise mit 100 µM pTpT behan
delt. Die Ergebnisse zeigten, daß S91-Zellen, die mit dem
20-mer behandelt wurden, eine Erhöhung von 50% in Bezug
auf das Pigment über die Verdünnungsmittel-behandelten
Kontrollzellen zeigten. Im Gegensatz dazu zeigten Zellen,
die mit pTpT behandelt wurden, eine 400 bis 900%ige Stei
gerung des Pigmentsgehalts. Obwohl also dieses 20-mer-
Oligonukleotid etwas protektiven Phänotyp in Form einer
gesteigerten Pigmentproduktion induziert, wurde gefunden,
daß es ein viel weniger aktiver Stimulator des UV-
induzierten protektiven Phänotyps ist als pTpT.
Der Effekt der 5'-phosphorylierten gegenüber der nicht
phosphorylierten Form von pTpT und dem 9-mer Oligonukleo
tid GAGTATGAG (SEQ ID NO: 1) wurde gemessen. In drei Expe
rimenten wurden S91-Zellen entweder mit pTpT, TPT oder
Verdünnungsmittel behandelt, oder die Zellen wurden mit
der 5'-phosphorylierten gegenüber der nichtphosphorylier
ten Form von SEQ ID NO: 1 behandelt. Die Stimulation der
Mutagenese über die Kontrollen betrug für pTpT gegenüber
TpT 385 gegenüber 12,5%, 50 gegenüber 0% bzw. 900 gegen
über 360%. In einem getrennten Experiment erhöhte das 5'-
phosphorylierte 9-mer den Pigmentgehalt 1000 bis 100% der
Kontrollwerte, wohingegen die nichtphosphorylierte Form
eine 600%ige Erhöhung stimulierte. Diese Ergebnisse sind
in Übereinstimmung mit publizierten Daten, die zeigen, daß
die Aufnahme von DNA-Oligo durch das 5'-Phosphat erleich
tert wird.
Claims (21)
1. Verfahren zur Erhöhung der p53-Aktivität in einer
Zelle, umfassend das Inkontaktbringen der Zelle mit einer
wirksamen Menge von DNA-Fragmenten, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus einzelsträngigen DNA-Fragmenten,
Desoxynukleotiden, Dinukleotiden, Dinukleotiddimeren und
Kombinationen davon.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aktivierung von p53 zu einer
Nukleotid-Exzisions-Reparatur in der Zelle führt.
3. Verfahren zur Verringerung der Empfindlichkeit gegen
über einer UV-induzierten hyperproliferativen Erkrankung
in einem Säugetier, umfassend die topische Verabreichung
auf die Epidermis eines Säugetieres einer wirksamen Menge
von DNA-Fragmenten mit einer Länge von 2 bis 200 Basen,
wobei die DNA-Fragmente aus der Gruppe bestehend aus ein
zelsträngigen DNA-Fragmenten, doppelsträngigen DNA-
Fragmenten und einem Gemisch einzel- und doppelsträngiger
DNA-Fragmente ausgewählt sind.
4. Verfahren zur Behandlung von Psoriasis in einem Säu
getier, umfassend die topische Verabreichung auf die Epi
dermis des Säugetieres einer wirksamen Menge von DNA-
Fragmenten, so daß die Verabreichung zu einer Inhibition
der Proliferation der interessierenden Zellen oder einer
Abnahme der epidermalen Dicke führt, und wobei die DNA-
Fragmente etwa 2 bis 200 Basen lang sind und wobei die
DNA-Fragmente ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus
einzelsträngigen DNA- Fragmenten, doppelsträngigen DNA-
Fragmenten und einem Gemisch von einzel- und doppelsträn
gigen DNA-Fragmenten.
5. Verfahren zur Behandlung von Vitiligo in einem Säuge
tier, umfassend die topische Verabreichung auf die Epider
mis des Säugetieres einer wirksamen Menge von DNA-
Fragmenten, wobei die DNA-Fragmente etwa 2 bis 200 Basen
lang sind und wobei die DNA-Fragmente ausgewählt sind aus
der Gruppe bestehend aus einzelsträngigen DNA-Fragmenten,
doppelsträngigen DNA-Fragmenten und einem Gemisch einzel- und
doppelsträngiger DNA-Fragmente.
6. Verfahren zur Behandlung atopischer Dermatitis, Kon
taktdermatitis oder allergisch vermittelter Entzündung an
derer Epithelien, wie z. B. allergische Rhinitis oder
allergische Konjunktivitis in einem Säugetier, umfassend
die topische Verabreichung auf die Epidermis des Säugetie
res einer wirksamen Menge an DNA-Fragmenten, wobei die
DNA-Fragmente etwa 2 bis 200 Basen lang sind und wobei die
DNA-Fragmente ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus
einzelsträngigen DNA-Fragmenten, doppelsträngigen DNA-
Fragmenten und einem Gemisch einzel- und doppelsträngiger
DNA-Fragmente.
7. Verfahren zur Inhibierung UV-induzierter Dermatosen
in einem Säugetier, umfassend die Verabreichung auf epi
dermale epitheliale Zellen von Interesse in dem Säugetier
einer wirksamen Menge von DNA-Fragmenten mit einer Länge
von etwa 2 bis 200 Basen, wobei die DNA-Fragmente ausge
wählt sind aus der Gruppe bestehend aus einzelsträngigen
DNA-Fragmenten, doppelsträngigen DNA-Fragmenten und einem
Gemisch einzel- und doppelsträngiger DNA-Fragmente.
8. Verfahren zur Verringerung des Photoalterns in des
Säugetier, umfassend die topische Verabreichung auf die
Epidermis eines Säugetiers einer wirksamen Menge an DNA-
Fragmenten einer Länge von etwa 2 bis 200 Basen, wobei die
DNA-Fragmente ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus
einzelsträngigen DNA-Fragmenten, doppelsträngigen DNA-
Fragmenten und einem Gemisch einzel- und doppelsträngiger
DNA-Fragmente.
9. Verfahren zur Verringerung der Empfindlichkeit gegen
über Hautkrebs in einem Säugetier, umfassend die topische
Verabreichung auf die Epidermis des Säugetiers einer wirk
samen Menge an DNA-Fragmenten einer Länge von etwa 2 bis
200 Basen, wobei die DNA-Fragmente ausgewählt sind aus der
Gruppe bestehend aus einzelsträngigen DNA-Fragmenten, dop
pelsträngigen DNA-Fragmenten und einem Gemisch einzel- und
doppelsträngiger DNA-Fragmente.
10. Verfahren zur Verhütung oder Verringerung einer DNA-
Schädigung in einer Zelle, wobei die DNA-Schädigung durch
UV-Bestrahlung oder DNA-schädigende Chemikalien hervorge
rufen wird, umfassend das Inkontaktbringen der Zelle mit
einer wirksamen Menge an DNA-Fragmenten, die etwa 2 bis
200 Basen lang sind, wobei die DNA-Fragmente ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus einzelsträngigen DNA-
Fragmenten, doppelsträngigen DNA-Fragmenten und einem Ge
misch einzel- und doppelsträngiger DNA-Fragmente.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das einzelsträngige
DNA-Fragment ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus
SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4,
SEQ ID NO: 5 und SEQ ID NO: 6.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dinukleotide ausge
wählt sind aus der Gruppe bestehend aus d(pT)2, d(pC)2,
d(pA)2, d(pCpT), d(pTpC), d(CpT), d(TpC) und d(TpT).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelsträngigen
DNA-Fragmente, Desoxynukleotide oder Dinukleotide ultra
violett-bestrahlt sind.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die DNA-Fragmente in
einem Verabreichungvehikel verabreicht werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verabreichungsvehi
kel Liposomen umfaßt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verabreichungsvehi
kel Propylenglykol enthält.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die DNA-Fragmente durch
ein Aerosol verabreicht werden.
18. Zusammensetzung, umfassend ein DNA-Fragment mit einer
Nukleotidsequenz, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4,
SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6, und ein Verabreichungsvehikel.
19. Zusammensetzung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge an DNA-Fragmenten ausrei
chend ist, um die p53-Aktivität in einer Zelle zu erhöhen.
20. Zusammensetzung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge an DNA-Fragmenten ausrei
chend ist, um die Proliferation einer Zelle zu inhibieren.
21. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprü
che 18 bis 20 zur Herstellung eines Medikaments für eine the
rapeutische Anwendung, die ausgewählt ist aus: Erhöhung der
p53-Aktivität in einer Zelle, Verringerung der Empfindlich
keit gegenüber einer UV-induzierten hyperproliferativen Er
krankung, Behandlung von Psoriasis, Behandlung von Vitiligo,
Behandlung atopischer Dermatitis, Kontaktdermatitis oder
allergisch vermittelter Entzündungen anderer Epithelien, wie
z. B. allergische Rhinitis oder allergische Konjunktivitis,
Inhibierung UV-induzierter Dermatosen, Verringerung des Pho
toalterns, Verringerung der Empfindlichkeit gegenüber Haut
krebs, Verhütung oder Verringerung einer DNA-Schädigung in
einer Zelle.
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