DE2045621B2 - Verfahren zur Herstellung hydrierter Blockcopolymerisate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung hydrierter BlockcopolymerisateInfo
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- Y10S525/00—Synthetic resins or natural rubbers -- part of the class 520 series
- Y10S525/94—Hydrogenation of a polymer
Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die erste Stufe der Hydrierung bei
einer Temperatur zwischen 0 und 1000C und einem
Druck unterhalb von 55 kg/cm2 durchführt
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Modifiziermittel für
den Katalysator zum Reaktionsgemisch zugibt, das aus der ersten Stufe der Hydrierung erhalten
worden ist, unter Einhaltung eines Molverhältnisses des Modifiziermittels zum Organoaluminium-Reduktionsmittel
des Katalysatorsystems im Bereich von 1 :1 bis3 : 1. -fj
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lewis-Basis einen
Mono- oder difunktionellen Äther verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lewis-Base zum >
<> Organoaluminium-Reduktionsmitte! in wenigstens einer stöchiometrischen Menge vor dem Vermirxhen
des Reduktionsmittels mit dem Übergangsmetallsalz zugibt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch v,
gekennzeichnet, daß man als Modifiziermittel für den Katalysator einen primären, sekundären oder
tertiären Alkohol mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch m> gekennzeichnet, daß man die zweite Stufe der
Hydrierung bei einem Druck zwischen 70 und 350 kg/cm2 durchführt.
8. Verwendung der nach Anspruch 1 bis 7 hergestellten hydrierten Blockcopolymerisate zur h->
Herstellung von Formkörpern.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
hydrierter Blockcopolymerisate aus einem konjugierten Dien und einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff
durch Hydrieren eines Blockcopolymerisats in Lösung in Gegenwart eines Katalysators aus einem
Reaktionsprodukt einer Aluminiumalkylverbjndung und eines ÜbergangsmetaUsaJzes mit eimern Molyerhältnis
Aluminium zum Obergangsmetall jtwischen 1 :1 und 10:1.
Blockcopolymerisate sind polymere Massen, die vorteilhafte Eigenschaften u.a. hinsichtlich Elastizität
und Schlagfestigkeit aufweisen. Sie können z.B. die Konfiguration A-B, oder A—B-A besitzen, wobei A
einen Polymerblock aus einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff,
z. B. einen Polystyrolblock und B einen Polymerblock aus einem konjugierten Dien, z. B.
einen Polyisoprenblock darstellt. Der Polymerblock A
kann auch ein Copolymer sein, in wtichem die aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffeinheiten
vorherrschen, während der Polymerblock B auch ein Copolymer sein kann, bei welchem die konjugierten
Dieneinheiten vorherrschen. Nicht lineare Blockpolymere können zusätzlich oder anstelle der linearen
Polymerblöcke vorhanden sein. Sowohl die linearen wie
n die nicht linearen Blockcopolymerisate werden am
besten durch die beiden allgemeinen Formeln
und
A-fB—A)n
A— B-fB— A)n
A— B-fB— A)n
dargestellt, wobei A und B die genannte Bedeutung haben und der Index η den Wert 1 bis 5 hat. Es sind aber
auch Blockcopolymere bekannt, bei denen A einen Polymerblock eines konjugierten Diens oder einen
solchen mit einer überwiegenden Anzahl Einheiten eines konjugierten Diens darstellt und B einen
Polymerblock aus einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff oder einen solchen, der überwiegend
aromatische Monovinylkohlenwasserstoffeinheiten besitzt, bedeutet, oder die Blöcke A oder B sind regellose
Copolymerblöcke aus einem konjugierten Dien und einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff. Das
konjugierte Dien kann hierbei u.a. Isopren oder Butadien sein und der aromatische Monovinylkohlenwasserstoff
kann Styrol oder Λ-Methylstyrol sein.
Die Blockcopolymerisate des genannten Typi sind allerdings gegen einen thermischen Abbau und einen
oxydativen Abbau bei erhöhter Temperatur empfindlich. Sie können durch Hydrieren stabilisiert werden.
Wenn die Stabilisierung der Blockcopolymerisate unter Bedingungen durchgeführt wird, die gewöhnlich für eine
schnelle Hydrierung erforderlich sind, ergibt sich ein schwerwiegender Abbau der Polymerketten.
Die Nachteile der Hydrierung treten insbesondere dann auf, wenn Blockcopolymerisate verwendet werden,
die thermoplastische und elastomere Eigenschaften zeigen. Diese Blockcopolymerisate haben hervorragende
elastomere Eigenscharten, ohne daß sie vulkanisiert werden müssen. Sie sind weiterhin umkehrbar plastifizierbar.
Dies bedeutet, daß die Blockcopolymerisate, ohne vulkanisiert worden zu sein, bei Normaltemperatur
Elastomereigenschaften zeigen und sich wie elastomere Vulkanisate verhalten, die aus Polybutadien,
Polyisopren und regellosen Copolymercn von Styrol und Butadien erhalten worden sind, durch Erhitzen
weich und leicht verarbeitbar werden und ihre
Festigkeit und ihre Elastomereigenschaften zurückgewinnen,
wenn sie abgekühlt werden. Daher können die Blockpolymerisate, welche thermoplastische elastomere
Eigenschaften besitzen, durch Verwendung von Vorrichtungen verarbeitet werden, die gewöhnlich nur
thermoplastische Stoffe verarbeiten können.
Es wurde gefunden, daß die Hydrierung von
Blockcopolymerisaten in einem zweistufigen Verfahren verbessert werden kann, wobei die erste Stufe unter
milden Bedingungen und die zweite Stufe unter schärferen Bedingungen durchgeführt wird und wobei
die letzte Stufe in Gegenwart bestimmter Modifiziermittel für den Katalysator durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von hydrierten Blockcopolymerisaten aus einem konjugierten
Dien und einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff
durch Hydrieren eines Blockcopolymerisats in Lösung in Gegenwart eines Katalysators aus
einem Reaktionsprodukt einer Aluminiumalkylverbindung
und einer Kobalt- oder Nickelverbindung in einem Molverhältnis von Aluminium zum Obergangsmetall
zwischen 1 :1 und 10:1 wird in der Weise durchgeführt,
daß man:
a) das Blockcopolymerisat bei einer Temperatur unterhalb 125" C bei einem Druck unterhalb
70 kg/cm2 zunächst in Abwesenheit eines Modifiziermittels für den Katalysator hydriert, wobei
b) die Hydrierung so lange durchgeführt wird, bis wenigstens 90% der aliphatisch ungesättigten
Bedingungen reduziert und nicht mehr als eine kleine Menge der aromatisch ungesättigten Bindungen
reduziert worden sind, worauf man
c) ein Modifiziermittel für »len Katalysator zum
Reaktionsgemisch der Hydrierung hinzufügt, das eine Lewis-Base und/oder einen Alkohol darstellt,
wobei das Molverhältnis des Modifiziermittels zu Aluminium zwischen 1 :1 und 10:1 liegt und dann
d) die Hydrierung bei einer Temperatur zwischen 100
und 2500C bei einem Druck von wenigstens 70 kg/cm2 weiterführt bis wenigstens 40% der
aromatisch ungesättigten Bindungen reduziert worden sind.
Die Blockcopolymerisate können in üblicher Weise hergestellt worden sein, indem man hintereinander die
polymerisierbaren Monomeren während der Polymerisation in Lösung in Gegenwart einer Organolithiumverbindung
als Katalysator zugibt oder man kuppelt die Polymerblöcke mit endständigen Lithiumresten, die
durch aufeinanderfolgende Polymerisation in Lösung der beiden Monomeren in Gegenwart einer Organolithiumverbindung
als Katalysator hergestellt worden sind, zu den Blockcopolymerisaten, wobei die verschiedensten
di- oder polyfunktionellen Kupplungsmittel verwendet werden können, z. B. Divinylbenzol, Polyhalogenalkene
oder -alkane, wie Dichloräthan oder Dibrombutan, sowie Mono- oder Diester von Carbonsäuren,
wobei die Verwendung von Diestern verzweigte Polymerprodukte ergibt. Anstelle der Ester können
auch andere polyfunktionelle Verbindungen als Kupplungsmittel
verwendet worden sein, die wenigstens drei reaktive Stellen besitzen, die mit Kohlenstoff-Lithium-Bindungen
reagieren können. Solche Verbindungen sind Polyepoxide, Polyisocyanate, Polyimine, Polyaldehyde,
Polyketone, Polyanhydride oder auch durch Polyhalogenide, wie.Siliciumtetrachlorid.Tri-ibromäthy^-benzol,
1,3-Dichlorpropanon u. dgl. Verbindungen mit unterschiedlichen
Reaktionsgruppen, Die Hydriemngskatalysatoren, die bei dem erfjndungsgemiflen Verfahren
verwendet werden können, umfassen die Reaktionsprodukte von Aluminiumalkylverbindungen mit Kobalt-5
oder Nickelcarboxylaten und -halogeniden oder mit Nickel- oder Kobaltalkoxiden, Die Carboxylate können
sich von Säuren mit I bis 12, vorzugsweise 2 bis 9 Kohlenstoffatomen ableiten. Die reduzierten Verbindungsgemische
können in situ hergestellt werder. oder
ίο sie können getrennt vor der Verwendung bereitet
worden sein. Im allgemeinen wird zur Durchführung der Reduktion der Metallverbindungen mäßig erwärmt. Ein
stärkeres Erhitzen ist im allgemeinen nicht erforderlich. Temperaturen von Raumtemperatur bis 2000C sind
besonders geeignet
Das Verhältnis des organometallischen Reduktionsmittels zu den Kobalt- oder Nickelcarboxylatem kann in
weiten Grenzen schwanken, da sogar eine partielle Reduktion zur Bildung eines aktiven Hydrierkatalysators
führt. So kann das Molverhältnis von Aluminiumverbindung zu Carboxylat zwischen 0,1 :1 bis 30 :1,
vorzugsweise 0,5 :1 bis 10:1, betragen. Vorzugsweise
soll das Reduktionsmittel eine halogenfreie Aluminiumalkylierverbindung
sein, insbesondere ein Aluminiumtrialkyl oder ein Aluminiumalkylhydrid, wobei wenigstens
eine der Alkylgruppen 1 bis 10 Kohlenstoffatome besitzen kann.
Die bevorzugten Kobalt- und Nickelverbindungen sind insbesondere Nickel- oder Kobaltacetate und
-octoate oder auch -halogenide. Der Katalysator kann entweder homogen in aufgeschlämmter Form oder auf
einem Träger eingesetzt werden. Die in Form einer Aufschlämmung eingesetzten Katalysatoren können
leicht durch Kontaktieren der Metallverbindung in
J5 einem wasserfreien Lösungsmittel mit der Aluminiumalkylverbindung
in einer trockenen inerten Atmosphäre oder in einer Wasserstoffatmosphäre hergestellt werden.
Wenn nach diesem Verfahren -earbeitet wird, tritt Wärmeentwicklung ein und es bildet sich ein schwarzer
Geeignete Alkoxide, die anstelle oder zusätzlich zu den Kobalt- oder Nickelcarboxylaten verwendet werden
können, sind Kobalt- oder Nickelbutoxide, -äthoxide, -amyloxide und -isopropoxide. Bevorzugt sind als
Alkoxide ein Acetylacetonat oder ein Gemisch dieser Verbindung mit einem d:r einfachen Alkoxide oder mit
einem Carboxylat.
Die erste Stufe der erfindungsgemäOen Hydrierung besteht in der Hydrierung des Blockcopolymerisats in
einer inerten Lösung unter relativ milden Bedingungen und in Abwesenheit des Modifiziermittels für den
Katalysator. Vorzugsweise wird bei einer Temperatur zwischen 0 und 100°C und einem Druck unterhalb
55 kg/cm2 gearbeitet, bis wenigstens 90% der urspriinglieh
aliphatischen ungesättigten Bindungen reduziert sind, wobei nicht mehr als eine kleine Menge der
aromatisch ungesättigten Bindungen reduziert worden ist. An dieser Stelle wird die Hydrierung zunächst
abgebrochen und zum Reaktionsgemisch ein Modifiziermittel
in Form einer Lewis-Base oder eines Alkohols für den Katalysator hinzugegeben.
Die Menge des Modifiziermittels hängt von der Menge des Reduktionsmittels ab, das zur Herstellung
des Katalysatorsystems verwendet worden ist. Im
f>5 allgemeinen sollte wenigstens ein stöchiometrisches
Verhältnis von Modifiziermittel zu Reduktionsmittel vorhanden sein, wobei ein leichter Überschuß der
Modifiziermittelkomponente von Vorteil ist. Die Mol-
Verhältnisse des Modifiziermittels zur Organoaluminiumverbindung
als Reduktionsmittel liegen vorzugsweise im Bereich von 1 ; 1 bis 3 ; 1, Das Modifiziermittel
kann zugefügt werden, nachdem die Organoaluminiumverbindung mit dem Übergangsmetallsalz in Berührung
gebracht worden ist
Die Lewis-Basen sind Verbindungen, die ein Elektronenpaar unter Bilduiig einer kovalenten Bindung zur
Verfügung stellen können. Sie können auch hervorragende Lösungsmittel und/oder Colösungsmittel zur
Herstellung des Katalysators sein und können als solche verwendet werden. Außerdem verleihen sie dem
modifizierten Katalysatorsystem des Ziegler-Typs eine zusätzliche Aktivität. Diese erhöhte Aktivität macht sich
besonders bemerkbar, wenn Kobaltverbindungen als Obergangsmetallverbindung zur Herstellung des löslichen
Katalysatorsystems verwendet werden. Bevorzugte Lewis-Basen sind die Mono- und difunktionellen
Aether, ζ. B. Dioxane, Tetrahydrofuran, 1,2-Dimethoxyäthan,
Anisol, Diäthyläther, Diisopropyläther, Diphenyläther, Methyläthyläther, Isopropylphenyläther und
tertiäre Amine, die vorzugsweise 1 bis IC Kohlenstoff atome besitzen, z. B. Triäthylamin, Tripropylamin, Tributylamin
und deren Homologe, N-Methyhnorpholin, Chinolin und Tetrahydrochinolin. Die Äther sind
besonders geeignet
Die Lewis-Base kann zu dem Organoaluminium-Reduktionsmittel
auch vor dem Mischen des Reduktionsmittels mit der Obergangsmetallverbindung zugefügt
werden, was zur Bildung eines Komplexes einer Lewis-Base mit der Organoaluminiumverbindung, z. B.
einem Ätherat führen kann, das eine unterschiedliche Alkylierungskraft als das A1R3-Reduktionsmittel besitzt
und kein Katalysatorgift ist Derartige Reduktionen unter Verwendung eines Komplexes aus Lewis-Base
und Organoaluminiumverbindung führen zu Katalysatoren mit überlegenen Eigenschaften, z. B. einer höheren
Hydrierungsaktivität.
Eine weitere Art von Modifiziermitteln, die vorteilhaft Zi- den Katalysatorsystemen des Ziegler-Typs
zugefügt werden können, sind Alkohole. Es können hierfür primäre, sekundäre und tertiäre Alkohole mit 2
bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, verwendet werden. Beispiele geeigneter
Alkohole sind Hexanol, 2-Äthylhexanol, Cyclohexanol sek.-Butanol, n-Butanol, Octanol, Cyclododecanol
und Glykole.
Nach der Zugabe des Modifiziermittels zum Reaktionsgemisch wird dann die Hydrierung unter stärkeren
Bedingungen wiedc· aufgenommen, wobei Temperaturen zwischen 100 und 2500C und erhöhten Wasserstoffdrücken
von wenigstens 70 kg/cm2, vorzugsweise 70 bis 350 kg/cm2, angewendet werden, bis wenigstens 40%,
vorzugsweise bis wenigstens 75% der aromatisch ungesättigten Bindungen reduziert worden sind.
Die beiden Hydrierungsstufen können bezüglich der Zeitdauer von nur einigen Minuten bis zu mehreren
Stunden schwanken, obwohl bei Zeitspannen von 10 min bis 90 min im allgemeinen der gewünschte
Hydrierungsgrad erreicht werden kann.
Nachdem die Hydrierung beendet worden ist, ist für die meisten Zwecke vorteilhaft, wenn die Katalysatorreste
entfernt werden, z. B. durch Ausfällen, Abfiltrieren oder durch andere Maßnahmen. Das Hydriergemisch
wird danach behandelt, um das Polymerisat zu isolieren, wie durch Schnellverdampfung des Lösungsmittels oder
Koagulieren des Polymerisats mit Wasserdampf und/ oder heißem Wasser.
Das erfindungsgemäße zweistufige Hydrierverfahren ergibt nicht nur einen hohen Hydrierungsgrad bei den
Blockcopolyrnerisaten, sondern die Hydrierung wird erreicht, ohne daß ein nachteiliger Abbau des
Polymerisats eintritt, was durch die Gelddurchdringungschromatographie
bestimmt werden kann.
Es ist besonders darauf hinzuweisen, daß die gleichen
Ergebnisse nicht erhalten werden können, wenn das Modifiziermittel für den Katalysator während c'er
■ο ersten Stufe der milden Hydrierung zugegeben wird.
Der Grund hierfür ist noch nicht erklärlich, jedoch untermauern die Vergleichsergebnisse der folgenden
Beispiele diesen Sachverhalt Es wurde außerdem gefunden, daß die Gegenwart von Modifiziermitteln für
den Katalysator in der ersten Hydrierstufe, wobei also
die Polydienkomponenten hydriert werden, die Hydriergeschwindigkeit
in dieser Stufe vermindert, während die Gegenwart des Modifiziermittels bei der
nachfolgenden heftigeren Hydrierstufe tatsächlich eine Beschleunigung der Hydriergeschwindigkeit in dieser
Stufe verursacht Diese Ergebi^üse stehen anscheinend
im Gegensatz zu den Ergebnissen die bei der Hydrierung von monomeren Stoffen erhalten werden,
wobei das gleiche Katalysatorsystem verwendet wird.
Das folgende Beispiel erläutert das erfindungsgemäße Verfahren.
Das Blockcopolymerisat, das in diesem Beispiel verwendet wurde, war ein solches der Formel
Polystyrol-Polyisopren-Polystyrol mit Blockmolekulargewichten
von etwa 15 000—70 000—15 000. Das Polymerisat wurde durch Polymerisation in Lösung
unter Verwendung von selc-Buty!lithium als Initiator
hergestellt, wobei anfangs Styrol polymerisiert und dann Isopren pfropfblockpolymerisiert wurde unter
Bildung eines lebenden Zwischen-BIockcopulymerisats,
das mit Aethylacetat unter Bildung des obigen Drei-Block-Polymeren gekuppelt wurde.
Der Hydrierkatalysator wurde durch Umsetzen von Nickel-I-acetylacetonat mit Aluminiumtriisobutyl bei
25° C über 15 min unter einem Wasserrtoffdruck von 7 kg/cm2 in Cyclohexanonlösung hergestellt
Das gekuppelte Blockcopolymerisat wurde dann zum Hydrierkatalysator zugefügt und die milde Hydrierung
des Isoprenpolymerblocks wurde bei 53 kg/cm2-Druck bei 400C 90 min durchgeführt Das Produkt dieser Stufe
so hatte eine Jodzahl 5 und wies noch 1,8% der aliphatischen Doppelbindungen auf bei unverändertem
Aromatenanteil. Es wurde dann Isopropylalkobol zur Modifizierung des Katalysators eingespritzt und die
ι Ijdriertemperatur auf 2000C und der Druck auf
84 kg/cm2 erhöht. Nach einer Stunde Hydrierdauer zeigte die Analyse an, daß nunmehr auch die
Polystyrolblöcke praktisch vollständig hydriert worden waren. Die Gelddurchdringungschromatographie
(GPC) des vollständig hydrierten Polymeren zeigte, daß
to kein wesentlicher Abfall des Molekulargewichts aufgetreten
war.
Bei diesem Hydrierverfahren hatte .der Katalysator ein Verhältnis von 0,49 mMol Nickelacetylacetonut zu
13 mMol Aluminiumtriisobutyl und das Gewichtsverhältnis
des Blorkcopolymerisats zu Nickel betrug 1600. Der Isopropylalkohol wurde mit einer Menge von 1,8
Mol je Mol Aluminium verwendet und das Blockcopolymerisat lag in einer Konzentration von 5,7 Gew.-% im
Cyclohexan vor. Das Blockcopoiymerisat enthielt etwa 29,4 Gew.-% Polystyrol vor der Hydrierung gemäß der
Ultraviolettiinalyse.
Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis des
Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis des
erfindungsgemäßen Beispiels Versuch I und von Versuchen unter Anwendung von anderen Hydrierbedingungen,
die nicht den erfindungsgemäßen Merkmalen entsprechen.
Versuchs- | Reaktionsbedingungen | Stufe II | Restliche aliphatisch | Restliche aromatisch | Ringe in % | Molekular |
Nr. | 60 min | ungesättigte Bindungen | ungesättigte | Sture II | gewichtsabbau | |
Stufe I | 200 C | Stufe I Stufe II | Stufe I | 0% | (GPC) | |
1 | 90 min | + IPA-Zusatz | 1,8% <l,0% | 99% | 0 | |
40 C | 60 min | |||||
200 C | 12% | |||||
2 | 90 min | - | 18% 4% | 99% | weitgehend | |
40 C | - | |||||
3 | 180 min | 4% | 5% | weitgehend | ||
2CrO C | 120 min | |||||
4- IPA-Zusatz | 200 C | 2% | ||||
4 | 60 min | 120 min | 2% 2% | 5% | weitgehend | |
2CO C | 225 C | 14,7% | ||||
5 | 60 min | 32% 5% | !7,3% | sehr intensiv | ||
225 C | ||||||
ΙΡΛ = Isopropylalkohol; GPC = Geldurchdringungschromatographie.
Aus der Tabelle ergibt sich, daß ohne Verwendung von Isopropylalkohol (IPA) die Hydrierung von
Polystyrol unter den verwendeten Bedingungen unvollständig war und ein weitgehender Abbau des Molekulargewichts
aufgetreten war. Wenn Isopropylalkohol mit der anfangs verwendeten Einspeisung vermischt
und während der gesamten Hydrierung anwesend war, war dennoch die Hydrierung von Polystyrol unvollständig
und es trat ein weitgehender Abbau des Molekulargewichts auf. Wurde dagegen erfindungsgemäß gearbeitet
(Versuch No. 1), so kennte ein praktisch vollständig hydriertes Produkt ohne Abbau des
Polymers erhalten werden.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von hydrierten Blockcopolymerisaten aus einem konjugierten Dien
und einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff durch Hydrieren eines Blockcopolymerisats in
Lösung in Gegenwart eines Katalysators aus einem Reaktionsproduki einer Aluminiurnalkylverbindung
und einer Kobalt- oder Nickelverbindung in einem Molverhältnis von Aluminium zum Obergangsroetall
zwischen 1:1 und 10:1, dadurch gekenR-zeichnet,
daß man
a) das Blockcopolymerisat bei einer Temperatur unterhalb 125° C bei einem Druck unterhalb
70 kg/cm3 in Abwesenheit eines Modifiziermittels für den Katalysator hydriert,
b) die Hydrierung so lange durchführt, bis wenigstens 90% der aliphatisch ungesättigten
Bindungen reduziert worden sind und nicht mehr als eine kleine Menge der aromatisch
ungesättigten Bindungen reduziert worden sind,
c) ein Modifiziermittel für den Katalysator zu dem Reaktionsgemisch der Hydrierung zugibt, das
eine Lewis-Base und/oder ein Alkohol ist, wobei das Molverhältnis des Modifiziermittels zu
Aluminium zwischen 1 :1 und 10 :1 beträgt und
d) die Hydrierung bei einer Temperatur zwischen 100 und 250° C bei einem Druck von wenigstens
70 kj»/cmJ weiterführt, bis wenigstens 40% der
aromatisch ungesättigten Bindungen reduziert worden sind.
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