DE2149053A1 - Phenol-Formaldehydharzfasern und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Phenol-Formaldehydharzfasern und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
ftans-HeinridiWillrath
. Dr. Dieter Weber DipL-Phys. Klaus SeifFert
PATENTANWÄLTE
:.197l | |
Telegramm«dressei WILIPATENT | |
TP 08 187 | |
2U905 | 3 |
Toray Industries, Inc. 2, Nihonbashi-Muromachi 2-chome
Chuo-Ku, Tokyo, 103 Japan
Phenol-Formaldehydharzfasern und Verfahren zu deren Herstellung
Priorität; Japanische Patentanmeldungen
vom 2. Oktober 1970, Nr, 85 934/70
23. Dezember 1970, Nr. 11 57 64/70 13. April 1971, Nr. 22 734/71 4. Mai 1971, Nr. 28 911/71 -
Die vorliegende Erfindung betrifft Fasern oder Fäden aus Phenol-Formaldehydharz
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
Gemäß der Erfindung erhält rr.an ein Verfahren zur Herstellung
einer unschmelzbaren, gehärteten Phenol-Formaldehydharzfaser
(die nachfolgend als gehärtete PF-Faser bezeichnet wird), indem man ein Gemisch eines schmelzbaren Phenol-Forraaldehydharzes und
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von Tefcraoxymethylen und/oder Trioxan schmilzt, diese Schmelze
unter Bildung thermoplastischer, ungehärteter PF-Fasern verarbeitet und diese ungehärteten Pasern durch Erhitzen auf eine
geeignete Temperatur in Anwesenheit eines Säurekatalysators härtet, um sie so zu einer gehärteten PF-Faser zu machen und
auch einePF-Faser vom weißen Typ zu bekommen, die man durch Blockieren oder Vernetzen der phenolischen Hydroxylgruppe der
oben erwähnten gehärteten PF-Faser mit wenigstens einer Phosphor- Sauer stoff bindung, Silicium-Sauestoffbindung, Karboestergruppe,
Sulfoestergruppe, Urethangruppe oder Iminoestergruppe erhält.
Es sind bereits Verfahren zur Herstellung von Fasern aus Phenol-Formaldehydharzen
bekannt, wie beispielsweise ein Verfahren, bei dem Phenol mit Formalin in Alkohol umgesetzt wird, das Lösungsmittel
aus der erhaltenen Harzlösung entfernt wird, um die Viskosität zu erhöhen, das Harz in faserförmige Form gesponnen
und die resultierende ungehärtete Faser durch Erhitzen gehärtet wird (Textile Research J., Band 28, Seiten 473 bis
477 (1958)). Außerdem ist ein Verfahren bekannt f bei dem ein
schmelzbares Phenol-Formaldehydharz schmelzgesponnen und die erhaltene ungehärtete PF-Faser mit Formaldehyd in Gegenwart
eines Säurekatalysators gehärtet wird, wobei sie unschmelzbar gemacht wird (Südafrikanische Patentschrift 690 1356). Die nah
diesen Methoden erhaltenen unschmelzbaren gehärteten PF-Fasern besitzen viele erwünschte Eigenschaften. Sie sind merklich
hitzebeständig und feuerbeständig, unschmelzbar und nicht ent-
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flammbar. Auch werden sie durch verschiedene chemische Reagentien
und organische Lösungsmittel im wesentlichen nicht angegriffen.
Wenn ein sehr hochmolekulares Novolakharz verwendet wird/ ist es gewöhnlich erforderlich, zu einer etwas höheren faserbildenden
Temperatur Zuflucht zu nehmen als es sonst erforderlich wäref um eine Schmelzviskosität zu bekommen, die ausreichend
niedrig ist, um Faserbildung zu gestatten. Häufig wurde gefunden, daß bei dieser höheren Temperatur eine Neigung des Novolakharzes
zur Gelierung besteht, die ihrerseits eine gute Faserbildung stört.Wenn andererseits ein sehr niedermolekulares
Novolakharz verwendet wird, ist die Temperatur, bei der ein sobhes Novolakharz erweicht und klebrig wird, gewöhnlich vergleichsweise
niedrig, und es ist daher erforderlich, das zu einer Faser verformte Novolakharz bei einer sehr niedrigen Temperatur
zu härten, um ein Anhaften und/oder eine Deformation der Fasern zu verhindern.
Umgehärtete PF-Fasern sind £doch allgemein ziemlich schwach und
brüchig.Es ist daher erforderlich, die ungehärteten PF-Fasern
mit Formaldehyd in Gegenwart eines Säurekatalysators zu härten, wie in der oben erwähnten Südafrikanischen Patentschrift beschrieben
ist. Andererseits könnte es durch eine spezielle Methode möglich sein, eine gehärtete Faser ohne Durchlaufen
einer ungehärteten Farer zu erhalten, doch ist es beinahe unmöglich,
auf diese Weise kontinuierliche Fäden oder Fäden mit gleichmäßigem Durchmesser, gleichmäßiger Länge, Zähigkeit und
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Dehnung zu erhalten.
Eine Methode zur Gewinnung gehärteter PF-Fäden über ungehärtete Fäden hat den ernsthaften Nachteil, daß sie lange Zeit zur
Härtung der ungehärteten PF-Fäden benötigt. Wie bereits in der obigen Südafrikanischen Patentschrift gezeigt wurde, ist nämlich
die für die Härtung der ungehärteten Fäden oder Fasern erforderliche Zeit von dem Molekulargewicht des Phenol-Formaldehydharzes
und der Härtungstemperatur abhängig. Im Falle einer Härtung bei hoher Temperatur tritt ein Anhaften der Fasern oda:
Fäden ein, und andererseits ist bei niedriger Temperatur eine lange Häjrtungszeit erforderlich.
Obwohl die Härtungszeit in Abhängigkeit von dem Molekulargewicht der Harze oder der Härtungstemperatur variiert, ist es
auf jeden Fall schwierig, die Härtungszeiten geringer als 3 Stunden zu machen, und dies ist industriell sehr nachteilig.
Außerdem sind nach herkömmlichen Verfahren gehärtete PF-Fäden oder -Äsern tief dunkel gefärbt, die Zähigkeit der Fasern ist
niedrig und im Vergleich mit anderen im Handel erhältlichen Fäden, wie beispielsweise Polyamidfäden, sind die Eigenschaften
dieser Fäden sehr viel schlechter.
Der vorliegenden Erfindung liegen umfangreiche Studien zur Verbesserung
der oben erwähnten Nachteile zugrunde, und das Ergebnis ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Ein Ziel
dieser Erfindung ist es, die Härtungszeit zu verkürzen, und ein
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anderes Ziel besteht darin, weiße gehärtete PF-Fasern zu erhalten. Noch ein anderes Ziel besteht darin, gehärtete PF-Fasern
mit besseren physikalischen Eigenschaften, wie Zähigkeit und Dehnung, sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben zu erhalten,
Weitere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung offenbar .
Die oben erwähnten Ziele der vorliegenden Erfindung erreicht man, indem man Harzzusammensetzungen spinnt, die durch Vermischen
thermoplastischer Phenol-Formaldehydharze mit Tetraoxymethylen und/oder Trioxan erhalten wurden, wobei man ungehärtete PF-Fäden
oder -fasern erhält, Härten dieser ungehärteten Fäden oder Fasern in Gegenwart eines Säurekatalysators unter Gewinnung gehärteter
PF-Fäden oder -fasern und durch Gewinnung weißer PF-Fäden oder -fasern durch weitere Behandlung der ungehärteten
PF-Fäden oder -fasern und/oder der gehärteten PF-Fäden oder
-fasern idt wenigstens einer Verbindung aus der Gruppe der Säurehalogenide,
Säureanhydride, Isocyanate, Phosphorhalogenide oder
Siliciumhalogenide, wobei diese Verbindungen bevorzugt eine der später aufgeführten Formeln (1) bis {4) besitzen oder Derivate
niedermolekularer aliphatischer Säixen sind,
Eine Harzzusammensetzung, die bei der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, besteht aus einem thermoplastischen PF-Harz, Tetraoxymethylen und/oder Trioxan. Für die vorliegende Erfindung
>:ann bei der Faser- oder Fadenherstellung jedes schmelzbare
Phenol-Formaldehydharz benutzt werten. Als für die Herstellung dieser Harze brauchbare Phenole können fast alls Arten von phe-
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-β- . 2U9053
nolischen Verbindungen verwendet werden, wie beispielsweise Phenol, p-Cresol, o-Cresol, m-Cresol, o-Chlorphenol, Resorcin,
4,4·-Dihydroxydiphenylmethan und Bisphenol A.
Phenolische Verbindungen, die weniger als 2 gegenüber Formaldehyd reaktive Wasserstoffatome besitzen, können jedoch nicht
selbst benutzt werden, doch kann ein Gemisch derselben mit anderen phenolischen Verbindungen eingesetzt werden. Auch können
bei der vorliegenden Erfindung Harze vom Novolak-Typ verwendet werden, die in der Lage sind, mit Hexamethylentetramin gehärtet
zu werden, oder es können Harzgemische benutzt werden, die .mehr als 30 Gew.-% Novolakharze enthalten.
Es ist bevorzugt, daß das Molekulargewicht des Novolakharzes so hoch wie möglich ist, sofern das Harz thermoplastisch ist
und ein Schmelzspinnen des Harzes möglich ist.
Es ist bevorzugt, ein solches Phenol-Formaldehydharz auszuwählen, das ein derartiges Molekulargewicht besitzt, daß die
Schmelzviskosität bei der Spinntemperatur in den Bereich von beispielsweise 100 bis lo.ooo Poisen fällt. Im Falle, daß die
SchmelzViskosität 10.000 Poisenßberschreitet, wird das Spinnen
schwierig. Wenn andererseits die Schmelzviskosität geringer als 100 Poisen ist, treten verschiedene Probleme auf, da beispielsweise
das Aufwickeln der extrudierten Fäden, das Beibehaien der Form der Fäden und ein Vermeiden des Anhaftens der Fäden
schwierig wird.
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mm"! mm
21A9053.
D.as- bei der vorliegenden Erfindung verwendete Tetraoxymethylen
und/oder Trioxan ist mit PF-Harzen gut verträglich, thermisch stabil pnd zersetzt sich nicht ohne Säurekatalysator. Stärker
bevorzugt kann jedoch Tetraoxymethylen verwendet werden. Es ist zweckmäßig, das Mischungsverhältnis von Tetraoxymethylen
und/oder Trioxan auf 1 bis 20%, vorzugsweise auf etwa 3 bis 15%, berechnet auf Gewichtsbasis der PF-Harze, einzustellen.
Tetraoxymethylen und Trioxan können alleine oder in Kombination miteinander mit den Harzen vermischt werden. Im Falle, daß jedoch
das Mischungsverhältnis kleiner als 1% wird, erhält man keine ausreichende Wirkung mehr hinsichtlich der Verkürzung
der Härtungszeit, was eines der Ziele der vorliegenden Erfindung ist. Andererseits nimmt im Falle ehes Mischungsverhältnisses
oberhalb 20% die Viskosität der Harzmasse ab, so daß ein Spinnen schwierig wird und die Fasern oder Fäden anteften.
Die so erhaltene Harzzusammensetzung wird jedoch nach bekannten Methoden zu ungehärteten Fasernfcder Fäden verformt, wobei die
Schmelzspinnraethode am meisten bevorzugt ist. Die Schmelzspinntemperatur
wird so gewählt, daß die Schmelzviskosität der Harzmasse im Bereich von 100 bis 10.000 Poisen, vorzugsweise im
Bereich von 300 bis 3.000 Poisen liegen kann. Diese Temperatur variiert je nach dem Molekulargewicht des Harzes und dem Mischungsverhältnis
mit Tetraoxymethylen oder Trioxan.
Die Härtungsstufe der so erhaltenen ungehärteten PF-Fäden oder -fasern besteht in einer Behandlung mit einem Säurefctalysator
und einer Hitzebehandlung, und diese Behandiingen können entweder
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nacheinander oder gleichzeitig durchgeführt werden.
Ein Säurekatalysator, der bei der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, ist ein sogenannter kationischer Katalysator, wie beispielsweise Mineralsäuren, wie Schwefelsäure und Chlorwasserstoff
säure, Lewis-Säuren, wie BF3~Ätherat, ZnCl3, AlCl3,
SnCl4 und TlCl. oder Sulfosäuren, wie p-Toluolsulfonsäure und
p-Phenolsulfonsäure, organische Karbonsäuren, wie Essigsäure
oder Ameisensäure, eine Verbindung, die durch Hydrolyse oder Umsetzung eine Säure bildet, wie Acetylchlorid, p-Toluolsulfonyl-Chlorid,
Monochlormethylen, Thionylchlorid, Phosphortrichlorid
oder Propansulfon, oder weiterin ein Säuresalz, wie Ppidinhydrochlorid
oder Dimethylacetamidhydrochlorid.
Diese Katalysatoren können in der Form einer Flüssigkeit, Lösung oder eines Gases verwendet werden.
Die Härtungstemperatur hängt von der Art des Harzes, des Säurekatalysators,
von dem Fadendurchmesser und der Härtungszöit ab, jedoch ist es allgemein bevorzugt, die Härtung bei einer Temperatur
von Raumtemperatur bis 25O°C, stärker bevorzugt zwischen 70 und 200°C, durchzuführen.
Wenn die Härtungstemperatur unter Raumtemperatur fällt, ist eine längere Härtungszeit erforderlich, und die Härtung neigt dazu,
ungenügend zu werden. Wenn andererseits die Härtungstemperatur 25O°C übersteigt, tritt Anhaften der Fäden oder Fasern und Abbau
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des Harzes auf. Daher ist es bevorzugt, eine Härtung bei zu hoher Temperatur zu vermeiden. Die ungehärteten Fasern oder
Fäden können zunächst teilweise bei relativ niedriger Temperatur gehärtet und dann bei einer hohen Temperatur vollständig nachgehärtet
werden.
Die so erhaltenen gehärteten PF-Fäden werden mit Wasser gewaschen,
um den Säurekatalysator zu entfernen,und dann getrocknet. Außerdem
ist es üblich, die so erhaltenen Fäden bei hoher Temperatur zu trocknen, um die Härtung zu vervollständigen. Wenn die Härtung
ungenügend abgelaufen ist, sind die Fäden nicht unentflammbar.
Gemäß dem Verfahren der/vorliegenden Erfindung ist ein kontinuierliches
Schmelzspinnen möglich, da eine Harzzusammensetzung, die
aus Novolakharz und thermisch stabilem Tetraoxymethylen und/oder
Trioxan besteht, ohne einen Säurekatalysator (kationischen Katalysator) thermisch stabil ist.
Die Verträglichkeit des PF-Harzes mit Tetraoxymethylen ist ausreichend,
und die erhaltene Zusammensetzung ist vollständig homogen bei Raumtemperatur und besitzt ausgezeichnete Lagerbeständigkeit.
Die für die Härtung der Zusammensetzungen nach der vorliegenden Erfindung mit Hilfe eines kationischen Katalysators erforderliche
Zeit ist sehr kurz, die Masse wird gleichmäßig gehärtet, und es
ist eine sehr wesentliche Verbesserung der Produktion möglich.
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-ίο- . 2H.9053
Die Figuren 1 und 2 zeigen beispielsweise das Verhältnis zwischen der Härtungszeit und der Zähigkeit bzw. der Dehnung der
erhaltenen Fäden. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß, wenn in den ungehärteten Fäden das Härtungsmittel enthalten ist,
die für die Härtung erforderliche Zeit verkürzt werden kann und relativ dicke Fäden sowie auch feinere Fäden erhalten werden
können. Außerdem erhält man kontinuierliche Fäden ohne Anhaften derselben durch Behandlung ungehärteter Fäden, die auf einer
Spule aufgewickelt sind, da die Härtungsgeschwindigkeit sehr groß ist. Wie aus den Mikrofotografien (Vergrößerung 40Ofach)
des Querschnitts der gehärteten PF-Fäden (Fig. 3) ersichtlich ist, besitzen die nach der vorliegenden Erfindung erhaltenen
Fäden eine gleichmäßige Qualität. Demnach erhält man viele Vorteile, vie hohe Zähigkeit und Dehnung, der nach der Erfindung
erhaltenen Fäden.
Im Gegensatz dazu ist bei dert herkömmlichen Methoden eines
Schmelzspinnens von Novolakharz (das kein inneres Härtungsmittel
enthält) und Härtung der erhaltenen ungehärteten Fäden mit Formaldehyd in Gegenwart eines Säureletalysators die Härtungszeit lang, wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist. Die so erhaltener»gehärteten
Fäden besitzen die Struktur einer Haut um einen Kern, wie hohle Fäden (der Innenteil der Fäden ist nicht
ausreichend gehärtet), und die gehärteten Fäden sind bezüglich ihrer Zähigkeit und Dehnung schlechter. In diesem Fall ist nämlich
zu bedenken, daß die Härtungsgeschwindigkeit in Beziehung
zu der Geschwindigkeit einer Diffusion von Formaldehyd in den'
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2H90B3.
Faden steht.
Außerdem sind diese ungehärteten PF-Fäden thermoplastisch, und die Härtungsgeschwindigkeit ist gering, die Fädenfaeigen dazu,
beim Erhitzen anzuhaften, besonders wenn die gehärteten Fäden auf einer Spule aufgewickelt gehärtet werden, da der Härtungsgrad zwischen der InnenSlcht und der Aussenschicht verschieden
ist, so daß man keine gehärteten Fäden gleichmäßiger Qualität erhalten kann. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden jedoch
beinahe alle dieser Nachteile überwunden.
Im Falle einer Verwendung der Harzzusammensetzung, die nach der
vorliegenden Erfindung Tetraoxymethylen enthält, ist es möglich, die Härtungszeit auf etwa 1/4 derjenigen bei herkömmlichen Verfahren
unter Verwendung von PF-Harz ohne Tetraoxymethylen oder Trioxan zu verkürzen. Dieser Effekt ist aus Fig. 1 ersichtlich.
In dem oben erwähnten Verfahren zur Herstellung gehärteter PF-Fäden
erhält man modifizierte PF-Fäden, in denenjhenolische
Hydroxylgruppen blockiert und/oder vernetzt sind, indem man ungehärtete oder gehärtete PF-Fäden mit Verbindungen, die funktionale,
mit phenolischen Hydroxylgruppen reagierende Gruppen enthalten, während oder nach der Härtungsstufe behandelt.
Als Verbindungen, die für die Modifizierung der PF-Fäden verwendet
werden, sind folgende Beispiele zu nennen:
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1) Säurehalogenige, wie Acetylchlorid, Benzoylchlorid, p-Toluolsulfonylchlorid,
Cyanursäurechlorid und andere polyfunktionelle Säurechloride,
2) Säureanhydride, wie Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid und Phthalsäureanhydrid,
3) Isocyanate, wie Phenylisocyanat und Toluylendiisocyanat
und
4)· halogenierte Phosphorverbindungen und Siliciumverbindungen,
wie PCl3, POCl3, SiCl4, (CH3J2SiCl2, PCl5 und PBr3, jedoch sind
Derivate aliphatlscher niedermolekularer Säuren mit Reaktivität gegenüber einer phenolischen Hydroxylgruppe und polyfunktionelle
Verbindungen, die durch die folgenden allgemeinen Formeln (1) bis (4) gezeigt sind, bevorzugt; es handelt sich dabei um
Verbindungen der Formel
XOC-R-COX (1)
worin R folgende Gruppen bedeutet.
worin R folgende Gruppen bedeutet.
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Ρ"Γ
XY)
■ /·. ρ-1
ρ-Λν';^:
P-I ,
•Γ T-
1V
• ■'-/.! X · ■"·■·■■·■ ! ;:■■■
ρ-1 . ·:, ρ-1
und worin1 R1 und 1R, inerte Gruppen, wie Alkylgruppen und Halogenatome
bedeuten, Y und Y1 die Gruppe.-COX, Wasserstoffatome,
Alkylgruppen, Halogenatome, die Gruppen -NCO-, -NO2 oder -CN
bedeuten, X ein Halogenatom bedeutet, Z eine inerte Gruppe bedeutet, die an den aromatischen Kern gebunden ibt, wie eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung,
eine Alkylen-gruppe, -0-, -S-', -SO,"f -COHN-,-CO- oder -COO-, m eine ganze Zahl von 1 bis 11»
η eine ganze Zahl von 1 bis 11 und· ρ eine ganze Zahl von2r bis
4 bedeutet. Spezielle Beispiele dieser Verbindungen sind Oxalylchlorid,
Succinyldichlorid, Terephthalsäuredichlorid, Fumarsäuredichlorid,
Butantricarbonsäuretrichlorid, Butentricarbonsäurefcrichlorid, Trimellithsäuretrichlorid, Butantetraoarbon-'
säutetrachlörid, Pyromeilitrsäuretetrachlorid, Naphthalintetr^-
carbonsäuretetrachlorid, Pyridin-SiS-dicarbonsäurechlorid/Und
Benzophenontetracarbonsäuretetrachlorid.
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Weitere Verbindungen sind solche der allgemeinen Formeln
OCN-R-NCO
OCN-CH2-R-CH2-NCO
(2) und (3),
worin R folgende Bedeutung hat
Y ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe, ein Hdogenatom, die
Gruppe -NCO-, -COX- (X bedeutet ein Halogenatom), -NO2 oder
-CN bedeutete Z eine an den Phenylkern gebundene inerte Gruppe,
wie eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung, eine Alkylengruppe, -0-, -S-, "SO2-, -CONH-, -CO- oder -COO- bedeutet,
p. eine ganze Zahl von l bis 13? bedeutet, die gleich oder verschieden
sein kann.
Solche Verbindungen sind speziell Tetramethylen-1,4-diisocyanat
, Hexamethylen-1,4-diisocyanat, Hexamethylen-1,6-diisocyanat,
Cyclohexan-1,4-diisocyanat, CyclohexyImethan-4,4'-diisocyanat,
p-Xylylendiisocyanät, Phenylen-1,4-diisocyanat, Toluylen-2,6-diisocyanat,
Toluylen-2,4-diisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-
— 1 ζ·»·
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diisocyanat, Naphthalin-ljS-diisocyanat, Hexahydrodiphenyl-4,4'-diisocyanat,
Triphenylmethan-4,4'-diisocyanat, 1-Methoxy
benzol-2,4-diisocyanat, Diphenylsulfon-4,4'-diisocyanat, w,w'
Dipropylätherdiisocyanat, DiphenylsulfId-2,4-diisocyanat,
Antirachinon-2/6-diisocyanat, lf2,4-Butantriisocyanat, 1,3,6-Hexantriisocyanat,
1,4,6-Octantriisocyanat, Blymethylenpolyphenylisocyanat
oder homolage Verbindungen dieser Isocyanate.
Weiteiiln sind Verbindungen der allgemeinen Formel
R-(X)n (4)
zu nennen, worin X ein Halogenatom, η eine ganze Zahl nicht
kleiner als 2 bedeutet, R eine der !folgenden Gruppen ist:
B L1 ^ ϊ3 ϊ1
-Η-, -fei-,T »Ψ* -*-· -t-
oder OS — R3 SOj
und
2
R /fein Iialogenatom oder eine organische Gruppe, wie eine Alkyl-,
R /fein Iialogenatom oder eine organische Gruppe, wie eine Alkyl-,
PKenyl-, Alkoxy- oder Phenoxygruppe bedeutet, R3 einen
Phenylrest, den Rest y/V. σ // \\ (Z bedeutet eine
Bindnng . an den Phenylrest gebundene inerte Gruppe, wie -0-, -S-, -CI-CM,
-CH2- oder -CO-) , den Rest t^^S'^ O(*er eine Alkylgruppe
bedeutet,
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R. die Gruppe -CH3X/ ein Halogenatom, die Gruppe -SO3-X, eine
Alky!gruppe oder Pheny!gruppe bedeutet und m eine ganze Zahl
von JL oder wenigstens 2 bedeutet. Solche Verbindungen sind speziell Phosgen, Dichlordimdhylsilan, Dichlordiphenylsilan,.
Trichlormonomethylsilan, Cyanursäurechlorid, Monophenoxycyanursäurechlorid,
Benzol-1,3-disulfonylchlorid, Naphthalin-2,6-disulfonylchlorid
und Diphenylather-4,4·-disulfonylchlorid.
Als Phosphorverbindungen werden gewöhnlich Verbindungen mit wenigstens 2 Phosphor-Halogenbindungen in einem Molekül verwendet,
und Phosphor kann4.n diesem Fall entwe-der 5wertig oder
3wertig sein. Speziell siad Verbindungen bevorzugt, die die
folgenfen allgemeinen Formeln besitzen:
3, POX3, PX5, Phosphornitrilchlorid, R-P
0 p O
Jl " Ί
X-P-X und X-P-R'-P-X, RR
R
worin X ein Halogenatom bedeutet, R eine Gruppe, wie eine Alkylgruppe, Phenylgruppe, Älkoxygruppe oder Phenoxygruppe bedeutet oder eine solche Gruppe mit einem Substituenten, wie mit einem Halogensubstituenten oder einem Nitrilsubstituenten, R1 die Gruppe -0-R1-O- (R bedeutet eine Alkylgruppe oäer einen Pheny1-rest oder eine Alkylgruppe oder einen Phenylrest, die einen Substituenten, wie einen Halogensubstituenten oder Nitrilsubstituenten besitzen) bedeutet.
worin X ein Halogenatom bedeutet, R eine Gruppe, wie eine Alkylgruppe, Phenylgruppe, Älkoxygruppe oder Phenoxygruppe bedeutet oder eine solche Gruppe mit einem Substituenten, wie mit einem Halogensubstituenten oder einem Nitrilsubstituenten, R1 die Gruppe -0-R1-O- (R bedeutet eine Alkylgruppe oäer einen Pheny1-rest oder eine Alkylgruppe oder einen Phenylrest, die einen Substituenten, wie einen Halogensubstituenten oder Nitrilsubstituenten besitzen) bedeutet.
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Als niedermolekulare aliphatisch« Säurederivate seien beispielshalber
Essigsaureanhydrid, Acetylhalogenid und Derivate einer aliphatischen Carbonsäure mit nicht mehr als 3 Kohlenstoffatomen
erwähnt.
Auch können Gemische der obigen Mittel benutzt werden.
Die Modifizierung der PF-Fäden durch die obengenannten Behandlungsmittel
kann in einer Gasatmosphäre oder in einer Flüssig-JeLt,
je nach der Natur oder Eigenschaft des Modifizierungsmittels durchgeführt werden, doch ist es bevorzugt, daß die
PF-Fäden in der Lösung eines die Fäden nicht lösenden Lösungsmittels behandelt werden, welches andererseits mit dem modifizierenden
Mittel mischbar ist, mit diesem aber nicht reagiert.
Solche Lösungsmittel sind beispielsweise n~Hexan, Cyclohexan,
Petroläther, Solventnaphtha, Dichloräthan, Tetrachloräthan, Benzol, Toluol, Xylol und Tetrazon. Die Konzentration der Modifizierungsmittel
beträgt wenigstens 1%.
Im Falle einer Behandlung der teilweise gehärteten Fasern oder der vollständig gehärteten Fasern, die man durch Härtender ungehärteten
Fasern in Gegenwart von Säurekatalysatoren erhält, können verschiedene Lösungsmittelarten verwendet werden. Manchmal
ist es bevorzugt, die Modifizierungsmittel gleichzeitig als Lösungsmittel zu verwenden.
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Beispielsweise kann ein polares Lösungsmittel, wie Essigsäureanhydrid,
Dimethylformamid (DMF), Dimethylsulfoxid (DMSO), Dimethylacetamid
(DMAc), Essigsäure oder Ameisensäure verwendet werden.
Die für die Behandlung der PF-Fäden mit einem Modifizierungsmittel
erforderliche Zeit hängt von der Natur und der Konzentration des Modifizierungsmittels und von der Behandlungstemperatur
sowie dem Härtungsgrad der verwendeten PF-Fäden ab und kann nicht einseitig bestimmt werden. Jobch ist es im Hinblick
auf die Produktivität erwünscht, daß der Faden innerhalb einer möglichst kurzen Zeit, möglichst innerhalb mehrerer Stunden,
modifiziert wird.
Um die Modifizierungszeit auf einige Stunden zu bringen, ist es bevorzugt, eine zweistufige Härtungsmethode zu wählen. Zunächst
erfolgt eine Härtung der Fäden bei einer höheren Temperatur,
wie innerhalb des Bereiches von Raumtemperatur bis 1500C, und
sodann erfolgt eine Härtung der Fäden bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis 25O°C. Auch ist es bevorzugt, die Temperatur
kontinuierlich zu steigern.
Es ist bevorzugt, eine difunktioneile oder eine polyfunktionelle
Veündung als Modifizierungsmittel anstelle einer monovalenten Verbindung zu verwenden, wenn eine solche Verbindung mit phenolischen
Hydroxylgruppen reagiert, da die für die Härtung erforderliche Zeit verkürzt wird und die Eigenschaften der erhal-
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tönen modifizierten Fäden, wie Zähigkeit und Dehnung, ausgezeichnet
sind. Demnach sind durch die obigen Formeln (1) bis (4) gekennzeichnete Verbindungen bevorzugt.
Die Blockierung oder Vernetzung einer phenolischen Hydroxylgruppe durch ein Modifizierungsmittel wird in einem sauren
Zustand gefördert. Es ist besonders bevorzugt, unter den sauren Bedingungen zu härten, da die Vernetzung mit Tetraoxymethylen ,
das in dem nach der Erfindung verwendeten Harz enthalten ist, gleichzeitig verläuft.
Als Bedingungen für die Veresterung einer phenolischen Hydroxylgruppe,
die in den PF-Fäden enthalten ist, mitHilfe der oben erwähnten Derivate niedermolekularer aliphatischer Säuren ist
es bevorzugt, die Veresterungstemperatur im Bereich von 30 bis 25O°C, spezieller im Bereich von 100 bis 200°C und den Druck ei
weder bei einer Atmosphäre oder höher zuhalten.
Namentlich im Falle, daß die Veresterungstemperatur geringer/als
30°C ist, ist eine lange Zeit für die Veresterung erforderlich, und es ist dann auch nicht möglich, eine ausreichend stabile
geweißte Faser zu erhalten. Andererseits neigt der Faden im Falle, daß die Veresterungstemperatur 25O°C übersteigt, dazu,
sich zu zersetzen, und somit ist eine höhere Veresterungstemperatur nicht bevorzugt.
Weiteiün ist es bevorzugt, die Veresterung in einem inerten Gas
durchzuführen, da sonst Verfärbung durch Oxidation auftreten
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könnte. Im Falle, daß Acetylhalogenid verwendet wird, ist es bevorzugt, die Veresterung unter Druck durchzuführen.
Es ist bevorzugt, ein Modifizierungsmittel, wie halogenierte
Phosphorverbindungen oder Säurehalogenide, zu verwenden, die in der Lage sind, durch die Vernetzung oder Blockierung der
phenolischen Hydroxylgruppen Säuren zu bilden. Die entwickelte Säure kann die Vernetzungsreaktion des in den ungehärteten Fäden
nach der Erfindung enthaltenen Tetraoxymethylens gleichzeitig fördern.
In einem solchen Fall kann man in einer Stufe modifizierte PF-Fäden
erhalten.
In den durch eine Phosphorverbindung modifizierten Fäden oder Fasern bleiben jedoch die unumgesetzten P-X-Bindungen. Diese
P-X-Bindungen werden durch Feuchtigkeit in Luft leicht hydrolysiert und bilden Halogenwasserstoff, der ein Katalysator für
die Hydrolyse der P-O-Bindung wird.
So werden die erhaltenen modifizierten PF-Fäden manchmal allmählich
schwach und gefärbt. In einem solchen Fall ist es bevorzugt, die modif iziejten Fäden nach Beendigung der Vernetzung
mit Verbindungen mit Reaktivität gegenüber P-X-Bindungen zu behandeln, um die P-X-Bindung zu stabilisieren, wie beispielsweise
folgendermaßen:
209818/-157S
■ ■ 2U90S3
1) Durch Waschen der modifizierten PF-Fäden mit einer großen
Menge Wasser oder verdünntem. Alkali,
2) durch Behandlung des Gegenstandes mit organischem primärem
Amin oder sekundärem Amin oder
3) durch Behandlung des Gegenstandes mit einer Epoxyverbindung,
wie Propylenoxid.
Von diesen drei oben erwähnten Methoden ist besonders die Methode einer Behandlung mit einer Epoxyverbindung bevorzugt.
In der Modifizierungsstufe der vorliegenden Erfindung, die gewöhnlich
durchgeführt wird, nachdem die ungehärteten Fäden bereits durch Äthylenbindungen in einem Chlorwasserstoffsäurebad
vernetzt wurden, kann eine Verbindung mit Reaktivität mit der phenolischen Hydroxylgruppe n±ht mehr in das Innere der
Fäden vollständig eindringen, so daß die Reaktion in vielen Fällen nicht vollständig abläft. Folglich können nicht alle
der vorliegenden phenolischen Hydroxylgruppen reagieren.
Je höher aber die Umwandlung ist, desto merklicher wird die Verbesserung der Eigenschaften, besonders der Weißgrad der
Fäden. Wie bereits erwähnt, ist es üblich, eine Zusammensetzung zu verwenden, die man durch Vermischen von Tetraoxymethylen
•oder Trioxan mit PF-Harz erhalten hat ,um weiße PF-Fäden herzustellen,
da die Härtungszelt kurz wird und man aus einer solchen Zusammensetzung Fäden mit hoher Vernetzungsdichte und dem-
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2H9053
gemäß hoher Zähigkeit und Dehnung erhält. Außerdem ermöglicht
dies,die umwandlung (Reaktionsverhältnis) einer phsnolischen
Hydroxylgruppe durch Verwendung der oben erwähnten Zusammensetzung
hoch zu machen.
Es ist bevorzugt, daß der Grad der Vernetzung und/oder Blockierung
einer phenolischen Hydroxylgruppe wenigstens kleiner als 15, vorzugsweise kleiner als 10 ist, ausgedrückt durch die
Weißheit (b-Wert), die nach einer später erwähnten Methode bestimmt wird. Im Falle, daß der b-Wert größer als 15 ist, ist
er für solche Verwendungen, wo Färbung ein Nachteil ist, nicht erwünscht, sondern allein für industrielle Zwecke. Namentlich
wenn der b-Wert nicht größer als 15 ist, können die Fäden wenigstens mit tiefen Farbtönen angefärbt v/erden, und es wird
mögüch, sie in weiten Bereichen zu verwenden.
Im Falle, daß die oben erwähnten Verbindungen, besonders die polyfunktionellen Verbindungen der allgemeinen Formeln (1) bis
(4) verwendet werden, um die Härtung zu bewirken, ist es nicht immer erforderlich, einen Phenylrest mit einer Methylenbindung
zu vernetzen. Ein Harz nämlich, das mit Formaldehyd im wesentlichen nicht vernetzt werden kann, wie beispielsweise ein Novolakharz,
das aus o-Cresol, p-Cresol, o-Chlorphenol und p-Chlorphenol
besteht, kann mit den oben erwähnten Verbindungen vernetzt werden.
Durch Modifizieren von Fäden, die mit einer Kthylenbindung in-
209816/1575
folge von Tetraoxymethylen und Trioxan vernetzt wurden, mit
den durch die obigen allgemeien Formeln (1) bis (4) gezeigten
Verbindungen erhaltene modifizierte Fäden, durch Härtung
und '!odifizieren un-gehärteter Fäden, die Tetraoxymethylen
enthalten, mit dem durch die obigen allgemeinen Formeln (1) bis (4) gezeigten Verbindungen erhaltene modifizierte Fäden
besitzen ausgezeichnete Zähigkeit, vielleicht wegen der Vernetzungsdichte,
die wesentlich höher als die herkömmlicher Fäden ist.
Außerdem ist der bemerkenswerteste Effekt der vorliegenden Erfindung
die iieißheit und die Stabilität der erhaltenen modifizierten
Fäden. In den Fäden eder Fasern nach der vorliegenden Erfindung existieren nicht alle phenolischen Hydroxylgruppen
in freiem Zustand. Somit ist die Färbung, die durch die Oxidation phenolischer Verbindungen erzeugt wird, sehr gering,
und die Fäden nach der vorliegenden Erfindung sind gut verwenbar für gewöhnliche Kleidungsstücke und andere allgemeine
Verwendungszwecke.
Da PF-Harze hohen Molekulargewichts infolge ihrer Gelierung nicht erhalten werden können, ist die Spinnbarkeit schlecht,
und Feden ausgezeichneter Sähigket und Dehnung können nicht erhalten
werden. Manchmal ist es aber möglich, die Spinnbarkeit zu verbessern, indem man PF-Harze mit anderen linearen Polymeren
verschneidet.
209816/1575
2U9053
Im Falle einer Verwendung eines Derivates einer aliphatischen niedermolekularen Säure als Modifizierungsmittel gibt es ausser
diesen Effekten noch einen Bleicheffekt auf die Farbe der gehärteten Fäden. Der Mechanismus hierfür ist nicht klar, doch
wenn in Rechnung gestellt wird, daß die DeriväB der niedermolekularen
aliphatischen Säuren keine Bleichwirkung im Falle anderer allgemeiner Fäden oder Fasern besitzen, ist dieser Effekt
äußerst überraschend.
Es sind nämlich gehärtete Fäden, die man über die Härtungsstufe erhält, tief gefärbt. Zum größten Teil verschwindet diese
Färbung aber wieder während der Veresterungsstufe. Es ist allerdings
schwierig, diese Färbung während der Veresterungsstufe vollständig zu entfernen. Demnach ist es bevorzugt, diese Färbung
durch Oxidation soweit wie möglich zu verhindern, indem man die Härtungsstufe in einem Inertgas durchführt.
Im Falle, daß eine Phosphorverbindung als Modifiziermittel verwendet
wird, ist es möglich,die erhaltenen Fäden mit einer Säure oder mit Alkali zu hydrolysieren. Daher werden diese Fäden
keine Quelle für eine Verschmutzung. Außerdem sind diese Fäden mit herkömmlichen Methoden leicht anfärbbar.
Wie aus den oben erwähnten Eigenschaften ersichtlich ist, sind'
die modifizierten PF-Fäden nach der vorliegenden Erfindung frei von tiefer Farbe, wie sie bei den Formungen aus herkömmlichen
Phenol-Formaldehydharzen auftritt, wobei deren Weißheit im wesentlichen die gleiche ist wie die der bisher bekannten
^098 18/1575
2H9053
handelsublinen Fäden. Demnach können die nach der vorliegenden
Erfindung erhaltenen Fäden oder Fasern zu ähnlichen Zwecken verwendet werden wie die im Handel erhältlichen Fasern, und
besonders haben diese Fasern viele Eigenschaften/ wie ausgezeichnete Feuer- und Hitzebeständigkeit, die sie sehr brauchbar
machen zur Verwendung für innenarchitektonische Zwecke,wie als
Vorhangstffe, und für elektrische Anwendungsgebiete.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen weiter erläutert. Der b-Wert, der ein Maß für den Weißheitsgrad von
Fasern ocler Fäden ist, die Zähigkeit, die Dehnung, das Kohlverhältnis und der pH-Wert, die in den folgenden Beispielen
aufgeführt sind, sind Werte, die nach den folgenden Methoden bestimmt wurden:
b-Wert: Etwa 1 g PF-Fäden oder -fasern wurde in eine transparente zylindrische Zelle (Durchmesser 30 mm, Höhe 10 mm} gegeben,
und die Werte L, a und b wurden unter Verwendung eines Hunter-Farbunterschiedsmessers bestimmt. Der b-Wert ist ein
Maß für die geschätzte Gilbung, und je näher der b-Wert bei 0 liegt, desto näher ist er bei Weiß.
Zähigkeit und Dehnung: PF-Fäden wurden in einem Raum bei 20 C , der auf 65% relative Feuchtigkeit klimatisiert war, während
24 Stunden stehen gelassen, und die Zähigkeit und Dehnung der Fäden wurden dann mit einem Messgerät vom Typ Tension UTM gemessen.
Die Testlänge der Probe betrug 50 mm, die Zuggeschwindigkeit 50 mm je Minute.
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Hohlverhältnis: Gehärtetes PF-Garn wurde mit Aceton, das ein
Lösungsmittel für PF-Karze ist, extrahiert. Dann wurde eine
ilikrofotogafie des Querschnitts der Fäden aufgenommen, und
das Verhältnis wurde nach der folgenden Gleichung aus der Fotografie bestimmt:
Hohlverhältnis =
Fläche des hohlen Teils + Querschnitt.sfl^.che
des Fadens
pH-Wert: 15 g eines PF-Harzes wurden in Methanol auf 50 ml gelöst,
und der pH-Wert dieser Lösung wurde mit einem pH-Meter mit einer Wasserstoffelektrode gemessen.
(a) Art des Harzmaterials :
940 g Phenol, 281 g 37%iges Formalin und 2 g 95%ige Schwefelsäure
wurden in einen 2 1-Dreihalskolben gegeben, und der Kolbeninhalt
wurde allmählich auf eine Temperatur von 70 C erhitzt. Zum Zeitpunkt, wenn die anfangs exotherme Reaktion aufhörte,
wurden nach und nach 410 g 37%iges Formalin zu dem erhitzten Geiblsch
durch einen Tropf trichter zugetropft. Nach Beendigung des Zutropfens ließ man das erhaltene Gemisch unter'Rückfluß während
4 Stunden kochen, um die Reaktion zu beenden. Danach wurde nach und nach eine Lösung von 1,65 g Natriumhydroxid in 50 g
Wasser zu dem Reaktionsgemisch zugesetzt, um die Schwefelsäure allmählich zu neutralisieren. Das Gemisch wurde unter Vakuum
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2U9053.
destilliert, um das vorhandene Wasser zu entfernen, wobei die Temperatur allmählich bis zur Endtemperatur von 150 C gesteigert
rde, und das erhaltene Harz wurde^nter einem verminderten Druck von 2 mm Hg während 1 Stunde bei 15O°C getrocknet.
Die gesamte Menge des erhaltenen Harzes betrug 1.030 g. Dieses Harz wird nachfolgend als Harz A bezeichnet.
Das erhaltene Harz wurde in Dioxan zu einer 50%igen Lösung
gelöst, deren Lösungsviskosität bei 30°C 100 Poisen betrug. D.ie logarithmische Viskosität des Harzes, gemessen in Dimethylformamid
bei einer Konzentration von 0,5% bei 25°C, betrug 0,11.
(b) Vermischen mit Tetraoxymethyfen und Bestimmung der Viskositätsstabilität:
Das Movolakharz, das gemäß (a) erhalten v?urde, wurde pulverisiert.
Dann wurden 10 Gew.-% Tetraoxymethylen zugesetzt, die beiden Bestandteile wurden gut miteinander vermischt und in einem
Bad bei 150 C geschmolzen, um eine gleichmäßige Masse zu erhalten, deren Schmelzviskosität bei 150 C 34 Poisen betrug.
Die Schmelzviskosität der Masse betrug nach Stehenlassen während
6 Stunden bei 15O°C 38 Poisen, d. h. ,es wurde keine
wesentliche Änderung festgestellt, so daß die Vislositätsstabilität
out ist.
Diese Hasse wurde unter Verwendung einer Schnelzspinnapparatur
20981S/1S7S
-28- 2U9053
mit einer Getriebepumpe zu Fäden verarbeitet.
Im Vergleichsfalle einer Verwendung von reinem Movolakharz traten,
da die resultierenden ungehärteten Fäden keine Flexibilität (oder Elastizität) besaßen, beim Aufwickeln der Fäden mit"
Querführung häufig Brüche auf. Die resultierenden ungehärteten Fäden wurden um eine Rolle aufgewickelt. Die Spinnbarkeit
hängt hauptsächlich von der Extrudiermenge, der Schmelzviskosität
und der Form der Extruderöffnungen ab, doch war die Spinnbarkeit die beste, umd man konnte die kleinste Denierzahl
erhalten, wenn die Schmelzviskosität 600 bis 2.000 Poisen betrug.
In der Tabelle I ist die Spinnbarkeit bei den geeignetsten Viskositäten
eines Tetraoxymethylen (TM) -haltigen T.tovolakharzes und
eines reinen Uovolakharzes zu Vergleichszwecken gezeigt.
Spinnbarkeit eines TM-haltigen Novolakharzes (verglichen mit
einem reinen 'Slovolakharz.)
Extruder- Schmelzfcem- höchste Auf- Denieröffnung
peratur wickeige- zahl des
schwindigkeit einzelnen
Harnes-
TM-haltiges 0,5 mm χ 5 H 110°C über 146Om Unter
Hovolak " '" je Minute n,° Λ
reines Novo- 0,2mm χ 8 H 14O°C 1.000 m je 0,64 d
lak Minuta
:„_ 2U9083
(c) Härtung, Nachbehandlung:
Die um die Rolle aufgewickelten Fäden wrden zerschnitten, und
die Fäden des TM-haltigen Movolakharzes wurden in 36%ige Salzsäure
einget-aucht (die Fäden des reinen Novolakharzes wurden
in eine Lösung von 36%^-er Salzsäure und 37%igem Formalin in
einem Mischungsverhältnis von 1 : 1 eingetaucht). Die Temperatur wurde allmählich .. innerhalb von 30 Minuten von Raumtemperatur
auf 90°C gesteigert, und danach wurde die Temperatur auf 90°C gehalten, um die Härtung zu bewirken.
Nach der Durchführung der Reaktion während einer vorbestimmten Zeit wurden die Fäden herausgenommen, mit Wasser gewaschen und
im Vakuum bei 12O°C während 6 Stunden unter vermindertem Druck getrocknet. Die Aufwickelgeschwindigkeit wurde variiert, um
Fäden unterschiedlicher Denierzahl des einzelnen Garnes zu erhalten, und die Fäden wurden nach der oben erwähnten Härtungsmethode gehärtet. Die Zerreißfestigkeit und die Dehnung beim
Bruch der gehärteten Fäden wurden gemessen, die Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengestellt. Gehärtete Garne mit
größerer Denierzahl von mehr als 3 bis 4 Denier aus dem reinen Novolakharz waren nach der Härtung, die während einer langen
Zeit ausgeführt wurde, brüchig, und ihre Zerreißfestigkeitjiind
ihre.Dehnung beim Bruch konnte nicht mit einem Tensilon-Zerreißfestigkeitsmesser
bestimmt werden. Im Gegensatz dazu besaß ein aus dem TM-haltigen Novolakharz erhaltener gehärteter Faden
von 3 Denier eine Zerreißfestigkeit von 2,1 g/d.
Zerreißfestigkeit und Dehnung beim Bruch eines gehärteten Garnes mit der angegebenen Denierzahl
Harz mate rial |
Denier zahl ei nes ein zelnen Garnes |
Härtungs- bedingun gen . |
Zerreiß festig - keit |
Dehnung beim Bruch |
TM-hal tiges Novolak- harz |
7,8 d | Höchste Tem peratur bei 60 C während 6 Stunden |
1,0 g/d | 3,7% |
j,u d | Höchste Tem peratur bei 90 C während 6 Stunden |
2,1 g/d | 8,4% | |
1,8 d | Il | 2,8 g/d | 8,2% | |
Reines Novolak- harz |
6,7 d | Höchste Tem peratur bei 1000C während 25 Stunden |
3,8 d
1,7 d Höchste Temperatur bei 90°C während 6 Stunden
2,0 g/d
3,8%
2Q981S/U75
2U9.Q53
2-1) Die.Masse nach der vorliegenden Erfindung kann leicht und
einfach lediglich mit einem Säuretetalysator gehärtet werden/
und besonders, wenn sich die Masse im Zustand eines Fadens befindet, ist dieser Effekt bemerkenswert.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurde das Harz A alleine und
ssine Zusammensetzung, die man durch Zusatz von 10% TM (Tetraoxymethylen)
zu dem Harz A (nach der vorliegenden Erfindung)
man erhalten hatte, zu Fäden verarbeitet, wobei die in Tabelle III
gezeigten ungehärteten Fäden erhielt. Tabelle III
TIl Auspreß- Schmelzten!- Maximale Auföffnung peratur wickelge-
schwindigkeit
Denierzahl eines einzelnen Garnes
Kontrol- 0,5 κιη χ
le, 0% 5 E
le, 0% 5 E
I4cr
lOOOm/min
l,7d
nach der 0,5 mm χ
Erfindung 5 H
10%
Erfindung 5 H
10%
110°C
1000m/min
1,8 d
Von den in Tabelle III erhaltenen ungehärteten Fäden wurde der ungehärtete Faden, den man ohne TIl erhalten hatte, in eine ge-'
mischte Lösung (1 : 1) von 36%iger Salzsäure und 37%igem Formalin eingetaucht, während der ungehärtete Faden, den man mit TM
erhalten hatte, in 36%ige Salzsäure eingetaucht wurde. Die Tem-
peratur wurde allmählich innerhalb von 30 Minuten von Raumtempaatur
auf 90 C gesteigert, danach wurde die Temperatur auf
90°C gehalten, um die Härtung zu bewirken. Nach Durchführung der Reaktion während einer vorbestimmten Zeit wurden die Fäden
herausgenommen, mit Wasser gewaschen und im Vakuum während 6 Stunden bei 120°C getrocknet.
Das Verhältnis zwischen der Festigkeit bzw. Dehnung der erhaltenen
gehärteten Fäden und der Härtungszeit ist in Fig. 1 gezeigt. Dabei wurden die aus Harz ohne TM erhaltenen ungehärteten Fäden aber nur mit einem Säurekatalysator gehärtet. Aus
Fig. 1 ist ersichtlich, daß die Härtungs^zeit zur Erreichung
einer Zerreißfestigkeit von 2,0 g/d, die praktisch bei den Fäden nach der Erfindung erforderlich ist, unter einem Viertel
derjenigen lag, die bei der Kontrollprobe angewendet werden mußte, was die Wirkung des Zusatzes von TM zeigt.
Außerdem war, wie in Beispiel 1 auch erwähnt wurde, die Handhabung
der ungehärteten Fäden mit einem Gehalt an TM sehr leicht, da das TM als WEichmacher wirkt. Im Falle, daß das
Harz kein TM enthielt, war es nicht möglich, die ungehärteten Fäden beim Aufwickeln zu traversieren, während andererseits
beim Traversieren der erfindungsgemäß hergestellten Fäden diese überhaupt nicht beeinträchtigt wurden.
2-2) Es ist gut, eine saure Verbindung als Hättungskatalysator
zu verwenden. :
Ein ungehärteter Faden, der 10% TM enthielt und gemäß Beispiel
2-1) erhalten wurde, wurde in die in Tabelle IV gezeigten Katalysatorlösungen eingetaucht und kontinuierlich durch
trockenes Erhitzen bei 12O°C behandelt, um die Härtungszeiten
zu messen. Es war ersichtlich, daß Säuretatalysatoren und Säure
entwickelende Katalysatoren wirksam waren.
Katalysator Konzen- Lösungsmittel Härtungszeit
tration
TM ent haltende Fäden |
H2SO4 P Cl3 |
10% 10% |
Wasser Hexan |
unter 5 Sek- Il |
TS Cl | 5% | Hexan | ti | |
Oxal säure |
20% | Wasser | 16 Sekunden | |
Acetyl- chlorid |
15% | Hexan | 8 Sekunden | |
Vergleich | Na OH | 20% | Wasser | über 10 Minuten |
Hexamethy - lentetra- min |
20% | Wasser | 4.000 Sekunden |
2-3) Es ist ratsam, außer einem Säurekäbalysator beim Härten
eines ungehärteten Fadens der Zusammensetzung nach der vorliegenden Erfindung auch Formaldehyd zu verwenden:
Unter Verwendung des Harzes A wurden 2 ungehärtete Fäden, deren
2H905.3
Denierzahl eines einzelnen Garnes jeweils 1,7 d betrug, in der
Weise erhalten, daß einer 10% TM und der andere kein TII enthielt. Diese Fäden wurden jeweils in einer Lösung von 35%iger
Salzsäure und 37%igem Formalin (1 : 1) eingetaucht und bei 90°C gehärtet ( die Temperatur wurde allmählich während 30 Minuten
von Raumtemperatur auf 90 C gesteigert!, indem die Harr
tungszeit variiert wurde.
Die Zerreißfestigkeiten der erhaltenen gehärteten Fäden sind in Fig. 2 gezeigt. Entsprechend Fig. 2 betrug die Härtungszeit,
die erforderlich war, um eine Zerreißfestigkeit von v/enigstens 2,0 g/d zu erhalten, im Falle des TM enthältenden Garnes etwa
1 Stunde, und somit verlief die Härtung in etwa 1/8 der Zeit, die vergleichsweise mit dem kein TM enthaltenden Garn erforderlich
war.
Die so erhaltenen gehärteten Fäden (Härtungszeit 2,0 Stunden) wurden jeweils mit Aceton lange Zeit unter Verwendung eines
Soxhlet-Extraktors extrahiert, und die Querschnittflächen der
Fäden wurden unter dem Mikroskop fotografiert. Die Ergebnisse sind in Fig. 3 gezeigt.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich war im Falle der Fäden mit einem TM-Gehalt
deren Inneres vollständig gehärtet, im Gegensatz dazu war bei den kein TM enthaltenden Fäden deren ungehärteter Teil
extrahiert worden, und die gehärteten Fäden, waren somit hohl. Im Falle ungehärteter Fäden mit TM-Zusatz waren diese einschließ-«-
lieh ihres Innenbereiches bei einer Härtung während 30 Minuten
vollständig gehärtet. Im Falle, daß ungehärtete Garne ohne TM-Zusatz während mehr als 8 Stunden gehärtet wurden, erhielt
man nachher Extraktion ein hohles Garn.
Somit ist ersichtlich, daß durch das Vorhandensein von TM die Härtung im Inneren des Fadens auch stattfand, was die vorteilhafte
Wirkung des TM-Gehaltes auf das- Fadenmaterial zeigt.
2-4) Die Wirkung der/rorliegenden Erfindung ist besonders bei
Fäden mit großer Denierzahl auffallend.
Nach dem in Bei^Lel 1 beschriebenen Verfahren wurden aus dem
Harz A alleine und einer Zusammensetzung des Harzes A mit einem Gehalt von 10% TM ungehärtete Fadenproben unterschiedlicher
Denierzahl hergestellt, und diese wurden nach der Methode des Beispiels 2-3) gehärtet.
Die Zerreißfestigkeiten und Dehnungen beim Bruch der gehärteten
Fasern, sind in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Wie aus den Fig. 4 und
5 ersichtlich ist, besteht ein sehr erwünschtes Ergebnis darin, daß bei Härtung eines ungehärteten Fadens der Zusammensetzung
nach der Erfindung es möglich ist, gehärt-te Fäden mit großer Denierzahl von wenigstens Io d je einzelnes Garn zu bekommen,
wobei man homogen gehärtete Fäden erhielt,
2-5) Wenn Trioxan ;(TQ) anstelle von TM verwendet wird, erhält
"36~ 2.H9Ö53
man den gleichen Effekt.:
Zu dem Harz A wurden 10 Gew.-% Trioxan zugesetzt, und das Gemisch
wurde zu Fäden verarbeitet, um einen ungehärteten Faden mit einer Denierzahl von 4,2 d je einzelner Faden zu erhalten.
Der erhaltene ungehärtete Faden wurde in einer 36%igen wässrigen Lösung von Chlorwasserstoffsäure bei 90 C oder einer gemischten
Lösung von 36%iger Chlorwasserstoffsäure und 37%igein
Formalin (1:1) bei 90°C gehärtet. Die erhaltenen gehärteten
Fäden und ihre Zerreißfestigkeiten sind in Tabelle V gezeigt.
Härtungszeit in 36%igem HCl in 36%igem HCl/ 37%-
igem HCHO (1 : 1)
0, 5 Stunden 1,0 g/d 1,1 g/d
1,0 Stunden 1,8 g/d 2,0 g/d
4,0 Stunden 2,4 g/d 2,7 g/d
Beispiele zur Herstellung repräsentativer "Tovolakharze zur Fr
läuterung der/vorliegenden Erfhdung.
3-1) Harze mit unterschiedlicher Schmelzvisl'osj t.-it
209816/157S
tionsgrad);
Ein 2 1-Dreihalsfcolben wurde mit 940 g Phenol und 2 g 95%iger
Schwefelsäure beschickt, der Kolben v/urde in ein Bad von 110°C eingetaucht, und zu dem Kolbeninhalt wurden 648 g (0,8 Mol,
bezogen auf Phenol) Formalin (37%ig)'tropfenweise während
105 Minuten zugesetzt. Nach Beendigung des Zutropfens wurde
die Reaktioiyfaährend 3 Stunden unter Rückfluß durchgeführt, und
danach wurde eine 50%ige wässrige Lösung von NaOH in einer Menge äquivalent der verwendeten Schwefelsäuremenge zu dem Reaktionsprodukt zugesetzt, um dieses zu neutralisieren. Nach Beendigung
dieses Arbeitsganges wurde die wässrige Schicht durch Dekantieren entfernt, danach wurde in einem Bad von 160°C unter
vermindertem Druck unterhalb 10 mm FIg während 3 Stunden Wasser und Phenol entfernt. Das erhaltene Harz besaß eine Viskosität
von 580 Poisen bei 150 C und wurde als Harz B-I bezeichnet.
In ähn.T icher Weise wurden durch Variieren des molaren Verhältnisses
von Phenol zu Formaldehyd Harze synthetisiert, deren Schmelzviskositäten bei 150°C in Tabelle VI aufgeführt sind.
Phenol-Formaldehydharze mit unterschiedlicher Viskosität
Nr. Molverhältnis von Phenol Schmelzviskosität bei zu Formaldehyd 150OC in Poisen
B-I 1/0,80 580
B-2 . 1/0,76 170
209816/U76
2U9053
B-3 1/0,82 1400
B-4 1/0,83 2500
3-2) Harze mit unterschiedlichem pEHWert:
Ähnliche den oben hergestellten Harzen B-I bis B-4 wurden Harze
C-I bis C-8 durch Variieren der für. die Neutralisation verwendeten
NaOH-Menge hergestellt, und die pH-Werte dieser Harze
wurden gemäß der oben beschriebenen Methode bestimmt und sind in Tabelle VII zusammengestellt..
Phenol-Pormaldehyd'harze mit unterschiedlichem
pH-Wert
Harz | NaOH | pH |
C-I | 0,50 | 2,00 |
C-2 | 0,60 | 2,80 |
C-3 | 0,70 | 3,80 |
C-4 | 0,80 | 4,90 |
C-5 | 0,85 | 5,50 |
C-6 | 0,90 | 5,85 . |
C-7 | 1,00 | 6,75 |
C-8 | 1,50 | über 10.000 |
2H9053
+ Die NaOF-Menge bezog sich auf die verwendete Schwefelsäure.
Beispiel
Ά
4-1)' Thermisch stabile FormaTdehydniederpolymere
Jeweils 5 g des Harzes E—1, das gemäß Beispiel 3-1) erhalten
wurde, wurden in Reagenzgläser gegeben, in jedes der Reagenzgläser
vjurdon o,5 g verschiedener Arten von Vernetzungsmitteln
gegeben, die in Tabelle VIII aufgeführt sind, und jedes dieser Tleaganzgläser v-urde in einem Bad von 15Ο C erhitzt, um die
Verträglichkeit der Vernetzungsmittel mit dem Harz und die
Schmelzviskosität zu- prüfen. Die Ergebnisse sind in Talnelle
VIII zusammengestellt. Nur in den Fällen, in denen das Vernetzungsmittel
Trioxan oder Tetraoxan war, war die Verträglichkeit mit den; Harz gut, und in diesenFällen wurde außerdem beiß1
Stehenlassen der resultierenden Zusammensetzungen während 5 Stunden
bei 150 C überhaupt keine Veränderungen der Viskosität beobachtet.
Wirkuna des Vernetzungsmittel
Vernetzungs- Verträglichkeit Viskositätsstamittel ' bilität
ITexamethyl-3ü- nicht gelöst, cjelierte inner-
tetrarairx aber geliert halb 5 Minuten
2ÖÖ816/1676"
BAD ORIGINAL
2H9053
Tabelle VIII (Fortsetzung)
Trioxan gieichmäßig ge- unverändert
löst, nach 5 Stunden
Tetraoxan " "
Polyoxymethylen unlöslich (Pha- _ instabil
sentrenriung)
4-2} pH-Wert des Harzes:
Su 5 g jedes der Harze C-I bis C-8, die nach Beispiel 3τ2) erhalten
wurden, wurden jeweils 0,5 g Tetraoxymethylen zugesetzt,
und die Viskositätsstabilität der resultierenden Zusammensetzung wurde in einem Bad bei 150°C wie oben geprüft.
Im Falle C-I gelierte dfe Zusammensetzung innerhalb von 10 Minuten/
doch wurde die bis^ur Gelierung erforderliche Zeit um
so größer, je größer die zur Neutralisation verwendete NaOH-Menge
war. Im Falle C-5 gelierte die Zusammensetzung nicht x^ährend
2 bis 3 Stunden. Im Falle C-6 trat keine wesentliche Gelierung auf, selbst wenn die Zusammensetzung bei 150°C während
5 Stunden stehen gelassen wurde.
Demnach ist es bevorzugt, daß der pH-Wert des Harzes wenigstens
4 beträgt, wenn die für übliche Spinnmaschinen erforderliche Verweilzeit in Betracht gezogen wird.
Viskosität der Harzzusammensetzungen;
Zusammensetzungen, die man durch Vermischen vnn 10% TM jeweils
mit den Harzen 3-1 bis B-4 erhielt, wurden durch eine Auspressöffnung
von 0,5 rnm 0 χ 5 H zu Fasern verarbeitet. Durch Variieren
der Harztemperatur und Spinntemperatur wurde die Schmelzviskosität
der Zusammensetzung verändert. Die maximale Aufwickelgeschwindigkeit wurde auf der Ordinate und die Schmelzviskosität
auf der Abszisse aufgetragen, und dieses Verhältnis ist in Fig. 6 gezeigt.
Im Falle, daß die Schmelzviskosität der Zusammensetzung geringer als 300 Poisen war, war das Aufwickeln der Fäden schwierig,
selbst bei niedriger Geschwindigkeit von 100 m/min, und im Falle, daß die Schmelzviskosität wenigstens 2000 Poisen war, wurde das
Extrudieren der Zusammensetzung schwierig.
Wenn jedoch der Innendurchmesser der Auspreßöffnung größer war, wie
beispielsweise 2,0 mm 0 ,erhielt man Fäden selbst im Falle,daß
die Schmelzviskosität wenigstens 100 Poisen war, jedoch ist dies
unpraktisch,.da die erhaltenen Fäden unter den einzelnen Garnen
ungleichmäßige Denierzahlen haben. Im Falle, daß die Schmelzviskosität wenigstens 5000 Poisen ist,ist es schwierig, gesponnene Fäden zu erhalten, und bei einer Schmelzviskosität von
wenigstens 10.000 Poisen war das Spinnen der Zusammensetzung na-
"-42—
hezu unmöglich.
5-2) TM-Gehalt
5-2) TM-Gehalt
Verschiedene Mengen an TM wurden zu dem Harz A zugesetzt, und
die Spinnbarkeit der erhaltenen Zusammensetzungen wurde geprüft. Unter Kontrollieren der Temperatur wurden diese Zusammensetzungen
bei einer Schmelzviskosität von l.OOO Poison, einer
Aufwickelgeschwndigkeit von 500 m/min,und unter Verwendung
einer Auspreßöffnung mit einem Innendurchmesser von 0,5 mm und mit einer Extrudiermenge von 0,1 g/min zu Fasern verarbeitet,
und es wurde geprüft, wie oft innerhalb von 10 Minuten Fa^denbrüche
auftraten. Das Aufwickeln erfolge mit Hilfe einer Spule, und es wurde geprüft, ob unter den einzelnen Garnen ein Verschmelzen
eintrat.
Die ungehärteten Fäden wurden in einer 36%igen wässrigen HCl-Lö-
f sung und einer gemischten Lösung von 36%iger HCl und 37%igem
HCHO in wässriger Lösung (1:1) bei einer Maximaltemperatur von 90°C während 4 Stunden gehärtet, und die Zerreißfestigkeit
der gehärteten Fäden wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle IX zusammengestellt.
Wirkung des TM-Gehaltes
Tabelle IX (Fortsetzung)
Zerreißfestigkeit des gehärteten Garnes (g/d)
, Gew,-% Spinn- Schmelz- (36%iges HCl) (36%iges HCl/ 37%·
bar- grad iges HCEOJ
keit
O | 0 | 0 | •mm |
3 | % | 0 | 1,5 |
5 | 0 | 2^0 | |
10 | 0 | 0 | 2,6 |
iö | Δ | 0 | 2,6 |
20 | V | A | 2„O |
25 | χ | ||
0,8 '5 Λ
Ä ,W 2 O
2 jO
In der Tabelle bedeutet® am besten , 0 gut, Δ annehrabar,
X unmöglich, - konnte nicht gemessen werden«
Wie aus Tabelle IX ersiahtleh, nahm die Schmelzviskosität infolge
der Plastizität übermäßig ab, wenn mehr als 20% TM. zu~
gemischt wurden, und die Susammensetsung-konnte dann nicht zu
Fäden verarbeitet v/erden. Im Falle, daß die TM-Menge klein war, waren Vernetzung und Härtung unzureichend. Daher ist es
bevorzugt, daß die TM-Menge 1 bis 20 Gew.-%# vorzugsweise 3 b'is
15 Gew.-%, beträgt.
6-1) Verfahren zur Herstellung der Harze %
ORIGINAL INSPECTED
(a) Änderung des Katalysators (HClHKatalysator)
!Jin 2 1-Dreihalskolben wurde mit 940 g Phenol und 10,5 g 35%iger
wässriger Salzsäure beschickt/ und der Kolben wurde in ein Bad von 100°C eingetaucht. Zu dem Kolbeninhalt wuden 690 g Formalin
tropfenweise durch einen Tropftrichter zugesetzt. Nach Be — ©ndigung des Zutropfens wurde das Gemisch 3 Stunden umgesetzt,
während der Kolben in ein Bad von 110 C eingetaucht wurde. Anschliessend
wurde zu dem Reaktionsgemisch Natriumhydroxid zu-
' gesetzt, um es zu neutralisieren. Außerdem wurde unter einem vermindertem Druck die Badtemperatur erhöht, wobeiWasser abdestilliert
wurde, und schließlich wurde der Kolbeninhalt unter vermindertem Druck von 5 mm Hg während 30 Minuten auf 150 C erhitzt.
Die logarithmische Viskosität in Dimethylformamid (0,5%? 25 C) des erhaltenen Harzes betrug 0,15. Das Harz wurde als
Harz D bezeichnet.
(b) Änderung des Katalysators (Ca(OH)„-Katalysator)
Zu äOO g Phenol wurden 2,4 g Calciumhydroxid zugesetzt und darin
gelöst. Danach wurden 405 g 37%iges Formalin zu der gemischten Lösung zugesetzt. Der diese Lösung enthaltende Behälter wurde
nun in ein Bad von 120°C eingetaucht, un-d der Kolbeninhalt wurde
3 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Danach wurden 6,75 g 35%ige ·
Salzsäure zu dem Kolbeninhalt zugesetzt, und, während Wasser unter Atmosph-ärendruck abdestilliert wurde, wurde die erhaltene
Lösung in dem in ein Bad von 14O°C eingetauchten Koten 1 Stunde umgesetzt. WeiterfcLn wurde d^e Temperatur des Bades auf 160 bis
170 C erhitzt, um die Reaktionslösung unter Atmosphärendruck während 1,5 Stunden zu erwärmen. Danach wurde der Kolbeninhalt
1 Stunde unter einem verminderten Druck (20 mm Hg) erhitzt, um Phenol abzudestillieren. Die logarithmische Viskosität (in Dimethylformamid,
2,5%, 25°C) des erhaltenen Karzes betrug O,20.
Dieses Harz wurde als Harz Ξ bezeichnet.
(c) Mischpolymer:
In einem Behälter wurden 4 Teile 95%ige Schwefelsäure zu 94o
Teilen Phenol und 1.080 Teilen p-Cresol zugesetzt, und die Temperatur im Inneren des Behälters wurde auf 70 C gesteigert.
Zu diesem Behälterinhalt wurden nun 1230 Teile 37%iges Formalin allmählich tropfenweise zugesetzt, während die Innentemperatur
des Behälters auf 110 bis 115°C gehalten wurde. I-Iach Beendigung
des Zutropfens erhielt man gemäß dem Verfahren des Beispiels 6-1), (a) ein Mischpolymerharz. Die logarithmische
Vjäcosität des erhaltenen Harzes (in Dimethylformamid, 0,5%,
30°C) betrug 0,17. Dieses Harz wurde als Harz F bezeichnet.
(d) Bisphenol-A-Harz
In einen Behälter wurden 1056 Teile Bisphenol A, 324 Teile 37%iges Formalin und 10 Teile konzentrierter Salzsäure gegeben*
zu diesem Gemisch wurden dann 1000 Teile Toluol zugesetzt, und das so erhaltene Gemisch wurde 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Danach wurde die obere Schicht entfernt, und zu der Harzschicht
wurden 500 Teile Aaebon zugesetzt, das Gemisch war homogen. Un-
209816/1S75
ter Teilen versteht man hier jeweils Gewichtsteile, wie Gramm.
Danach wurden 2000 Teile Wasser zu dem BehMlterinhalt zugesetzt, der insultierende Behälterinhalt wurde unter Rückfluß erhitzt
und gewaschen. Die obere Schicht wurde durch Dekantieren entfernt, die Harzschicht wurde mit heißem Wasser mehrmals gewaschen,
danach wurde der Behälter in ein Bad von 12O°c gegeben, und Wasser wurde abdestilliert, während trockenes Stickstof
fgas allmählich während 2 Stunden in den Pehälter eingeleitet wurde. Nunmehr wurde das Harz herausgenommen, fein pulverisiert
und danach bei 50 C unter vermindertem Druck von 10 mm Hg während 24 Stunden getrocknet. Die grundmolare Viskositätszahl (in Alkohol, 25°C) des e±altenen Harzes betrug 0,10. Dieses
Harz wurde als Harz G bezeichnet.
(e) Mit Diphenyloxid modifiziertes Harz
In einen Behälter wurden 460 g Diphenyloxid, 300 g Trioxan und 12 g Paratoluolsulfonsäure gegeben. Das Gemisch wurde bei 90 C
während 10 Stunden gerührt, danach wurden 1000 g Toluol zugesetzt,
um ein Konäensationsprodukt zu erhalten. Anschliessend wurden von diesem Produkt 400 g abgenommen, wozu dann 250 g
Phenol, 20 g Trioxan und 1 g p-Toluolsulfonsäure zugesetzt wurden.
Das resultierende Gemisch wurde bei 100 bis 160°C unter Rühren während 12 Stunden umgesetzt. Danach wurden unumgesetzte
Stoffe unter vermindertem Druck (10 mm Hg)bei 150 bis 17O°C
abdestilliert, um mit Diphenyloxid modifiziertes Phenolharz zu
erhalten. Dieses Harz wurde als Harz H bezeichnet.
(.£)-Mit. Anilin modifiziertes Harz
Ein Reaktor wurde mit 2.350 g Phenol und 5 g Schwefelsäure
beschickt, und der Reaktor wurde in einem ölbad auf 110 C erhitzt.
Danach wurden 1730 g Formalin (37%ige wässrige Lösung) tropfenweise zu dem Reaktorinhalt während 105 Minuten zugesetzt,,
das Gemisch wurde 20 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Danatt wurden 2000 g Anilin zu dem Gemisch zugesetzt, und der
resultierende Reaktorinhalt wurde erhitzt. Nach einstündigem
Rückflußkochen des Reaktorinhaltes wurden tropfenweise während 100 Minuten 1200 g Formalin zugegeben. Munmehr wurde nach Neutralisieren
der erhaltenen Lösung mit Hilfe von 50%iger wässriger
Matronlauge diese Lösung gut mit Wasser gewaschen, und
unter einem verraindertenDruck von weniger als 10 mm Hg wurden bei 160 C Wasser, unumgesetztes Phenol und Anilin abdestilliert.
Das erhaltene Harz wurde als Harz I bezeichnet.
(g) Mit lielamin modifiziertes Harz
.Abgesehen von der Verwendung von 1200 g Melamin anstelle von
Anilin wurde das Verfahren gemäß (f) wiederholt, wobei man ein
mit Melamin modifiziertes Harz J erhielt.
(h) Einführung von Sulfonsäuregruppen
Aus 1900 g Phenol und 100 g p-Oxysulfonsäure wurde gemäß dem
Verfahren (c) ein iJovolakharz erhalten, das Sulbnsäuregruppen
2H9053
enthielt. Dieses Harz wurde als Harz K bezeichnet, (i) Mit Nylon modifiziertes Harz
In 940 g Phenol wurden 100 g Nylon-6 mit einem Polymer!sationsgrad
von 135, hergestellt durch wässrige Polymerisation von £-Caprolactam, ge-löst, und nach dem Verfahren des Beispiels 1-(a)
wurde ein mit Nylon modifiziertes Növolakharz synthetisiert, Dieses Harz wurde als Harz L bezeichnet.
6-2) Härtung der Fäden aus den obigen Harzen;
Zu jedem der gemäß 6-1) erhaltenen Harze D bis L wurden 10 Gew.-% TM zugesetzt. Die Gemische wurden in einem Bad von 150 e
erhitzt und gelöst. In keinem der erhaltenen Zusammensetzungen wurde innerhalb von 5 Stunden eine änderung der Schmelzviskosität
bei 15O C beobachtet. Aus jeder dieser Zusammensetzungen wurde ein einfädiges Garn von 3 d duch Schmelzspinnen hergelt
stelltr der Faden wurde in p-Toluolsulfonsäure eingetaucht und
danach auf einer heißen Platte von 120°C behandelt, um die Härtungsgeschwindigkeit
zu untersuchen.
Zu Vergleichszwecken wurde aus sämtlichen Harzen D bis L ohne
TM-Gehalt ein einfädiges Garn hergestellt, und die Härtungs- , zeit wurde in diesen Fällen unter Verwendung von Hexamethylentetramin untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind
in Tabelle X zusammengestellt. Der gehärtete Faden aus dem Harz G hatte 3,1 d, eine Zerreißfestigkeit von 1,6 g/d und eine
200816/1575
Dehnung von 4%.
Harz
Härtung der aus den obigen Harzen erhaltenen Fäden
Katalysator Härtungszeit
p-Toluolsulfonsäure (TSOA)
Hexamethylentetramin (HMT) unter 5 Sekunden 380 Sekunden
TSOA HMT unter 5 Sekunden 68 Sekunden
TSOA HMT. unter 5 Sekunden 280 Sekunden
TSOA HMT unter 5 Sekunden über 300 Sekunden
TSOA HMT
unter 5 Sekunden 120 Sekunden
TSOA HMT
unter 5 Sekunden über 300 Sekunden
TSOA HUT
unter 5 Sekunden über 300 Sekunden
TSOA HMT
unter 5 Sekunden 360 Sekunden
20981 6/1575
' 2U9053
L TSOA unter 5 Sekunden
HMT über 300 Sekunden
Novolakgehalt in einem verschnittenen Phenol-Formaldehydharz
7-1) Verschnitt mit einem Melaminharz!
Das im Beispiel 1 erhaltene Harz A wurde mit einem Melaminharz (Harz M) vermischt, und TM wurde in einer Menge von 10 Gew.-%,
bezogen auf die Menge des gemischten Harzes, diesem zugesetzt. Die Hitzestabilität der erhaltenen ZiEammensetzungen wurde geprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle XI gezeigt.
Stabilität der verschnittenen Harze (15O°C, 5 Stunden)
Harz A/Harz M Änderung der Viskosität
95/5 . stabil
70/30 stabil
50/50 etwas geliert
30/70 bei IiO0C stabil,
bei 1500C geliert
5/95 geliert ι
7-2) Verschnitt mit Nylon:
Das in Beispiel 1 erhalteie Harz A wurde mit einem Mischpolymeriiylon
(6/66/610) mit Verträglichkeit gegenüber dem Harz vermischt, und TM wurde in einer Menge von 10 Gew.-%, beogen auf
das Harz A zu dem Gemisch zugesetzt. Die Spinnbarkeit und Nichtentflammbarkeit
von Fäden aus·den resultierenden Massen wurden geprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle XII zusammengestellt.
Mit Nylon verschnittene Phenol-Formaldehydharze
Harz A/Nylon Spinnbarkeit Entflammbarkeitsbeständigkeit
25/75 O+ X
50/50 Δ Δ
75/25 © 0
lOO/O O (S)
+ Bedeutung wie in Tabelle IX
Beispiel 8
Beispiel 8
8-1) Wirkung von TM gegenüber mit Acetylaceton modifizierten Fäden
Zu dem Harz A vurden '10 Gew.-% TH zugesetzt, und das Gemisch
wurde bei HO0C zu f^deti verarbeitet um ungehärtete Fäden mit
$09816/1675
2H9053
einer Denierzahl von 1,7 d je einzelner Faden zu erhalten.
Dies wird nachfolgend als I bezeichnet. Zu Bezugszwecken wurde ein ungehärteter Faden ohne TM (nachfolgend als II bezeichnet)
hergestellt. Die Fäden I und II wurden in einer wässrigen Lösung von 35%lgem HCl und 37%igem HCHO (1 : 1) behandelt und
gehärtet. Das Verhältnis zwischen der Härtungszeit und der Serreißfestigkeit der gehärteten Fäden ist in Fig, 2 gezeigt.
Die gehärteten Fäden I und II wurden jeweils als I'und II1 bek
zeichnet. Diese gehärteten Fäden I1 und II' wurden 2 Stunden
in Issigsäureanhydrid in Gegenwart von 0,1% p-Toluolsulfonsäure
auf 135 C erhitzt. Die Zerreißfestigkeiten und Weißheitsgrade der so erhäfcenen modifizierten Fäden (nachfolgend
als I", II1' bezeichnet) sind in Fig. 7 gezeigt. Wenn das Hohlraumverhältnis
dieser modifizierten Fäden nach der Methode des Beispiels 2-3) untersucht wurde, erhielt man für den Fall I1
ein Hohlraumverhältnis von 0%, für den Fall II" jedoch die in Flg. 8 aufgezeigten Ergebnisse.
* Wie aus Fig. 7 unter Bezugnahme auf den Weißheitsgrad ersichtlich
ist, ist es erwünscht, praktisch nicht problematische Weißheit (einen Wert unter 15, vorzugsweise unter 10) zu erhalten,
doch ist ersichtlich, daß derart weiße Fäden bei einer Zerreißfestigkeit von 2,0 g/d nur nach der vorliegenden Erfindung
erhalten werden konnten. Demnach ist auch ersichtlich',
daß im Falle, daß Novolakharz mit einem solchen thermisch stabilen Formaldehydpolymer mit TM versetzt wurde, man eine gleichmäßige
Härtung und Acetylierung und einen ausgezeichneten Weiß-
209816/1575
heitsgrad und ausgezeichnete Serreißfestigkeit der Fäden erhielt.
8-2) Wirkung eines Säurekatalysators bei der Acetylierung:
Der gehärtete Faden I' (Härtungszeit 2 Stunden), den man in Beispiel
8-1) erhielt, wurde in Esslgsäureanhydiid (1 g Fäden je
50g Essigsäureanhydrid) gegeben,und unter Verwendung jedes der
in TAbelle XIII aufgeführten Katalysatoren wurde der gehärtete Faden I1 bei 135°C während 2 Stunden acetyliert. Dfe Weißheitsgrade
(b-Werte) der erhaltenen acetylierten Fäden sind in Tabelle XIII gezeigt. Es ist ersichtlich, daß die Wirkung von
S äur ekat aly aatoren besonders groß war, um die praktisch erforderliche
Weißheit zu erhalten.
Tabelle XIII | Katalysator | Menge (g/50 g Essig säureanhydrid) |
Weißheitsgrad (b-Wert) |
TvTv | Verbindung | O | 20 |
JM3T · | leer | 1 | 4 |
1 | 35% wässrige Salzsäure |
0,5 | 11 |
2 | 80%iges BF3- ütherat |
1 | 5 |
3 | 'Acetylchlorid | 2 | 9 |
4 | D ime thy 1 f 0 rm- amidhydr0chlo- rid |
2 | 12 |
5 | Oxalsäure | ||
6 | |||
209816/1575
Die Fasereigenschaft von Nr. 2 in der obigen Tabellewr eine
Zerreißfestigkeit von 2,1 g/d und eine Dehnung von 25%, und
selbst nach zweimonatigem Stehenlassen war der Weißheitsgrad
der Fasern nicht verändert.
Zerreißfestigkeit von 2,1 g/d und eine Dehnung von 25%, und
selbst nach zweimonatigem Stehenlassen war der Weißheitsgrad
der Fasern nicht verändert.
8-3) Acetylierung mit Acetylchlorid:
Die gehärteten Fäden I1, die man gemäß 8-1) erhalten hatte
(Härtungszeit 2 Stunden) wurden mit Acetylchlorid bei 14O°C
während 2 Stunden in einem dicht verschlossenen Rohr verestert, um einen veresterten Faden mit einem b-VIert von 16,5 zu erhalten.
(Härtungszeit 2 Stunden) wurden mit Acetylchlorid bei 14O°C
während 2 Stunden in einem dicht verschlossenen Rohr verestert, um einen veresterten Faden mit einem b-VIert von 16,5 zu erhalten.
Die Farbbeständigkeit und Entflammungsbeständigkeit der erhaltenen
veresterten Fäden waren gut und nicht wesentlich verschieden von jenen Eigenschaften, die man im Falle der Durchführung
der Veresterung mit Essigsäureanhydrid erhielt.
der Veresterung mit Essigsäureanhydrid erhielt.
Blockierung der gehärteten Fäden an den phenolischen Hydroxylgruppen mit den betreffenden Mitteln
;
Aus der Masse, die man durch Zugabe von 10 g Tetraoxymethylen
zu 90 g des Harzes A erhalten hatte,wurde ein ungehärteter Faden von 1,5 d hergestellt, dieser wurde in einer Lösung von 36%iger Salzsäure und 37%igem Formalin (1: 1) bei 60°C während 2 Stunden und bei 900C während 30 Minuten gehärtet, um relativ helle ge-
zu 90 g des Harzes A erhalten hatte,wurde ein ungehärteter Faden von 1,5 d hergestellt, dieser wurde in einer Lösung von 36%iger Salzsäure und 37%igem Formalin (1: 1) bei 60°C während 2 Stunden und bei 900C während 30 Minuten gehärtet, um relativ helle ge-
209816/1676
2H9053
härtete Fäden zu erhalten. Die erhaltenen gehärteten Fäden besaSen
eine Zerreißfestigkeit von 1,4 g/d.
Sie wurden nunmehr (unter Rückfluß während 5 Stunden) mit verschiedenen
Arten von Modifizierungsmitteln (30%ige Lösungen) in Benzol als Lösungsmittel behandelt, um die in Tabelle XIV
aufgeführten Ergebnisse zu erzielen. In der Tabelle ist auch
das Ergebnis einer Behandlung der erhaltenen Fäden bei 1500C
unter vermindertem Druck von 10 mm Hg während 2 Stunden aufgeführt,
Modifizierungsmittel
Eigenschaften der modifizierten Fäden
Zerreiß- _. J^^±
festigkeit tg/d)
nach der
Härtung
Härtung
nach der Hitzebehandlung (Härtung)
1 Succinyldichlorid
2 Fumarsäuredichlorid
3 Butantetracarbonsäure tetrachlor id
4 Benzophenontetracarbonsäuretetra-
1,5
1,7
1,7
1,6
8
7
7
10
10 8
Chlorid | 1,4 | . 9 | 10 | |
5 | Oxalsäuredichlorid | 1,3 | 9 | 10 |
6 | Maleinsäuredichlorid | 1,9 | 8 | 8 |
7 | Isophthalsäuredi- chlorid |
1,7 | 5 | 6 |
8 | TrimellitiBäuretri- chlorid |
1,7 | 10 | 11 |
20981 | 8/1S7S |
2H9Ö53
9 Dimethyldichbrsilan | 1,4 | 6 | 7 |
10 Cyanursäurechlorid | 2,0 | 13 | 15 |
11 1,3-Benzoldisulfonyl- clibrid |
1,6 | 12 | -12 |
12 Phenyüsocyanat | 1V4 | 7 | 11 |
13 Phosphortrichlorid | 1,8 | 5 | 5 |
14 Trimethylchlorsilan | 1,5 | 10 | 11 |
15 Benzoylchlorid | 1,4 | - 11 | 12 |
16 Tetramfethylen-1,4-di- isocyanat |
1,3 | 7 | δ |
Beispiel IO |
10-1) Härtung mit Succinsäuredichlorid:
Das Harz A wurde mit 10 Gew.-% TM vermischt, und das Gemisch wurde zu einem ungehärteten Garn mit einer Denierzahl von 1,5 d
des einzelnen Garnes verarbeitet. Dieses ungehärtete Garn wurde in einer 30%igenBenzol-Cyclohexanlösung (Benzol/Cyclohexan
=1:1) von Suceinyldichlorid bei 80 C während unterschiedlicher
Härtungszeiten erhitzt, um gehärtete Fäden zu erhalten.
Die Umwandlungen {Reaktionsverhältnisse) und Weißheitsgrade dieser gehärteten Fäden wurden gemessen, und die Zerreiß festigkeiten,
Dehnungen beim Bruch und b-Werte dieser Fäden nach einer Hitzebehandlung bei 150°C und unter vermindertem Druck von
10 mm Hg während 2 Stunden wurden ebenfalls gemessen. Die Er-
20*816/157$
2HS0-
gebnisse sind in Tabelle XV zusammengeheilt.
gehärtete Fäden
hitzebehandelte Fäden
Härtungs zeit |
Umwand lung |
b-Wert | b-Wert | Zerreiß festig keit |
Dehnung beim Bruch |
Kon trolle 2 Std. |
45 | 35 | i,9g/d | 15% | |
10 Std. | 35 | 21 | 19 | 0,8 | 20% |
30 Std. | 49 | 20 | 21 | 1,5 | 8% ' |
Bei spiel 1 Std. |
54 | 15 | 19 | 1,8 | 15% |
2 Std. | 69 | 8 | 13 | 2U | .36% |
4 Std. | 82 | 5 | 10 | 2,1 | 35% |
5 Std. | 88 | 5 | 9 | 2,4 | 38% |
Bei der Kontrollprob^handelte es sich um eine Härtung der ungehärteten
Fäden lediglich mit einem Säurekatalysator.
10-2) Härtung und Weißmachen mit verschiedenen Säurechloriden:
Die Zerreißfestigkeiten und Weißheitsgrade gehärteter Fäden,die
man nach einem ähnlichen Verfahren wie dem des Beispiels 10-1) unter Verwendung verschiedener Arten von Säurechloriden erhielt,
sowie die Weißheitsgrade der gehärteten Fäden nach Hitzebehandlung sind in Tabelle XVI gezeigt. Die Härtungsbedingungen der
209816/1575 original inspected
gehärteten Fäden in Tabelle XVI waren folgende:
Lösungsmittel: Gemisch von Benzol und Cyclohexan, (1:1)
Konzentration des Vernetzungsmittels: 30 Gew.-%
Härtung st empeisfcur und Härtungszeit: Badtemperatur 60°c, I Stunde
und d=nach Badtemperatur 90°C, 5 Stunden.
Verwendetes Harz und Denierzahl je einzelnes Garn des ungehärteten
Garns: Harz A, 1,5 d.
Hitzebehandlungsbedingungen: 15O°C, 10 mm Hg, 2 Stunden.
Hitzebehandlungsbedingungen: 15O°C, 10 mm Hg, 2 Stunden.
Nr. Vernetzungsmitt-el
Weißheitsgrad (b-Wert)
Zerreiß | gehärtete | hitzebe |
festig | Fäden | handelte |
keit | Fäden | |
(g/d)der | ||
gehärteten | ||
Fäden | ||
1,5 | 7 | 10 |
1,4 | 6 | 8 |
Diallyldichlorid
Fumarsäuredichlorid
Maleins äur-edi chlorid 1,9
Butantricarbonsäuretrichlorid 2,1
Butentricarbonsäuretrichlorid
Butantetracarbonsäuretetrachlorid 2,3
1,4-Cyclohexandicarbonsäuredichlorid
1,6
Isophthalsäuredichlorid 1,3
11
9
11
11
12
12
11
15
15
209816/1875
tabelle XVI (Fortsetzung)
9 ■ Phthalsäuredichlo-
rid- 1,1 13 17
10 Pyridin-3,5-dicar-
" bonsäuredichlorid 1,7 15 20
11 Benzophenontetra-
carbontetrachlorid 1,9 15 21
12 Naphthalin-1,5-di-
carbonsäuredichlorid 1,6 19 20
13 Naphthalin-1,4,5,8-tetracarbonsäure-
tetrachlorid 2,0 20 23
10-3) Härtung und Modifizierung durch andere Halogenide:
Aus einer durch Zugabe von 10 Gew.-% TM zu dem Harz A erhaltenen
Zusammensetzung wurden ungehärtete Fäden von 1,5 d hergestellt.
Diese wurden unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 10~2) vernetzt, und es wurden die in Tabelle XVII aufgeführtenErgebnisse
erhalten (Vernetzungszeit 4 Stunden).
Modifizierungsmittel Zerreiß- Dehnung Färbung
festigkeit
1 | Dime thyldichlorsilan | 2 | /1 | g/d | 22% | hellbraun |
2 | CyanurSäurechlorid | 2 | ,6 | g/d | 15% | hellbraun |
3 | 1,3-Benzoldisulfo- nylchlorid |
2 | ,7 | g/d | 18% | braun |
10-4) Wirkung eines Säurekatalysators
Die Umsetzung 10-3) wurde in einem Lösungsmittel durchgeführt,
in das Chlorwasserstoffsäuregas, eingeleitet worden war, um die
Ergebnisse der Tabelle XVIII (Vernetzungszeit 2 Stunden) zu"erhalten.
Die Ergebnisse waren etwa die gleichen wie im Beispiel 10-3), doch war die Hartungsgeschwindigkeit etwas schneller.
Tabelle XVIII | Zerreiß festig keit |
Dehnung beim Bruch |
Färbung |
Modifizierungsmittel | 2,0 g/d 2,3 2,1 |
32% 16% 12% |
fast farb los hellbraun braun |
1 Dimethyldichlorsilan 2 Cyanursäurechlorid 3 1,3-Benzoldisulfo- nylchlorid |
|||
Beispiel 11 | |||
Unter Verwendung der in Beispiel 6 synthetisierten Harze, des mit p-Cresol mischpolymerisierten Novolakharzes (F) , des Bisphenol-A-Novolakharzes
(G), des mit Diphenyloxid modifizierten Novolakharzes (H), des mit Anilin modifizierten Novolakharzes
(I) und des mit Melamin modifizierten Novolakharzes (J) wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 10-1) einfädige Garne hergestellt,
und diese wurden gehärtet (Härtungszeit 4 Stunden).
209816/16-76
Die Ergebnisse sind in Tabelle XIX zusammengestellt.
Mr. | . Ear2 | : Modifizierungsmittel | Zerreiß festig keit (g/a) des mo difizier ten Fa dens |
gehärteter Faden |
hitzebehan delter Fa den |
1 | F | Succinyldichlorid | 1,5 | 8 | 9 |
2 | Fumarsäuredichlo- rid |
1,2 | 8 | IO ■ | |
3 | Butantetracarbon- säuretetrachlorid |
2,4 | 4 | 5 | |
4 | . G | Benzophenontetra- carbonsäuretetra- chlorid |
2,5 | 4 | 5 |
5 | H | Naphthaiin-1,5- dicarbonsäuredi- chlorid |
*,5 | 11 | 15 |
5 | Diallyldichlorld | 1,9 | 12 | 14 | |
7 | I | Butantricarbon- säuretrichlorid |
1,9 | 10 | 14 |
3 | Maleinsäuredichlo rid |
2,0 | 11 | 12 | |
9 | J | Isophthalsäuredi- chlorld |
1,9 | 11 | 12 |
Beispiel | 12 |
12-1) 1 g eines ungehärteten Fadens (I), erhalten aus einem Gemisch
des Harzes A und 10 Gew.-% TM, wurde genommen und in eine
20Ö816/1B75
gemischte Lösung von 10 g Phosphortrichlorid und 25 g Cyclohexan eingetaucht, 1 Stunde auf 40°C erhitzt und sodann 2 Stunden auf
60°C erhitzt. Das Rückflußkochen wurde 8 Stunden fortgesetzt, die vernetzten Fäden wurden herausgenommen, gut mit Cyclohexan
gewaschen, danach in 25 g Propylenoxid eingetaucht und 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt, um die Fäden zu stabilisieren. Die erhaltenen
vernetzten Fäden waren leicht cremeartig gefärbt, doch wenn man sie in Luft lange Zeit stehenließ oder erhitzte, veränderte
sich die Farbe nicht. Selbst wenn die Fäden in die Flamme eines Streichholzes gehalten wurden, wurden sie nur schwarz
unter leichter Rauchbildung, doch entwickelten sie überhaupt keine Flammen. Die erhaltenen modifizierten Fäden besaßen eine
Zerreißfestigkeit von 1,9 g/d und eine Dehnung beim Bruch von 26%. Wenn die Fäden in 1 η Salzsäure auf 1000C lange erhitzt wurden,
veränderte sich die Form nicht, was ihre hydrolytische Beständigkeit
zeigt.
12-2) Stabilisierung dirch Propylenoxid:
Ungehärtete Fäden III und II, hergestellt aus Massen, die man durch Vermischen des Bisphenol-A-Novolakharzes (G) gemäß Beispiel
6 und des Harzes A jeweils mit 10 Gew.-% TM bekommen · hatte, wurden mit Phosphortrichlorid vernetzt und mit Propylenoxid
stabilisiert, um zwei vernetzte Fäden zu erhalten, die beide ausgezeichnete Farbstabilität und Entflammungsbeständigkeit
besaßen. Die Zerreißfestigkeiten und Dehnungen beim Bruch der erhaltenen gehärteten Fasern sind in Tabelle XX aufgeführt.
209816/1676
Ungehärtete Fäden
-63-
2H9053
Gehärtete Fäden
Zerreißfestigkeit/ g/d
Dehnung beim' Bruch
II
III
III
1,7 2,4
15
31
31
12-3) Unter Verwendung verschiedener-Arten von Modifizierungsisitteln,
die in Tabelle XXI gezeigt sind, wurden ungehärtete Fäden Ä gehärtet, und nach Beendigung der Härtung wurden die
gehärteten Fäden mit Propylenoxid stabilisert, um die in Tabelle
XXI aufgeführten Ergebnisse zu erhalten.
Eärtungsbedtigungen: 10 g Härtungsmfttel je 15 g Cyclohexan in
15 g Benzol
Kärtungstemparatur und IJärtungszeit; AO0C, 1 Stunde, dann 60 C,
2 Stunden, dann 900C, 15 Stunden
Behandlung rrdt PropylenoxicL: P.ückflußbedingungen, 5 Stunden.
Jtodifizierunc-smittel
Modifiziertes Garn
Serreißfestig- Dehnung beim Bruch
keit (g/d) . (%)
POCl.
PCI.
0,8
0,7
0,7
5 9
15
209616/1676
12
-ei i,o
18
1,1
200816/1676-
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung vernetzter Fäden oder Fasern aus Phenol-Formaldehydharz, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Gemisch eines thermoplastischen Phenol-Formaldehydharzes mit Tetraoxymethylen und/oder Trioxan zu Fasern oder Fäden
verformt und diese in Gegenwart eines Säurekatalysators härtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als thermoplastisches Phenol-Formaldehydharz ein Gemisch aus
wenigstens 30 Gew.-% Novolakharz und eines hiervon verschiedenen thermoplastischen Phenol-Formaldehydharzes verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein thermoplastisches Phenol-Formaldehydharz mit
einem pH-Wert von wenigstens 4 verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Tetraoxymethylen und/oder Trioxan in einem Mengenbereich
von 1 bis 20 Gew.-% verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Harzmasse mit einer Schmelzviskosität von 300 bis
. 10.000 Poten verwendet.
209816/1576
6* Verfahren nach'Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
-■■■■■■ . ■ ■ ' ",.J1-.
daß man die Fäden oder Fasern außer in Gegenwart des Säure
Katalysators auch in Gegenwart von Formaidehyd und/oder.
v einer Formaldehyd abgebenden Verbindung härtet. '·■ . .
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
■),.i man die Fäden oder Fasern bei einer Temperatur im Bereich von
O bis 18O°C härtet und danach bei einer Temperatur höher ■ ,,ι
. als die Härtungstemperatur und im Bereich von .70 bis 250 C ,'
',,"■ nacherhitzt. ■ ' . ' · . ' ;
8. Verfehren^nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
; man die ungehärteten und/öder gehärteten Fäden oder Fasern
j aus Phenol-Formaldehydharz mit wenigstens einem Säurehaloge-(·.
nidf Säur'eanhydrid, organischen Isocyanat und/oder Phosphorhalogenid
oder Siliciurcihalogenid behandelt* V . ■■
9.' Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man
mit wenigstens einem Derivat einer niedermolekularen aliphatischen
SäureY und/oder einer Verbindung einer der folgenden allgemeinen Formeln (1) bis (4) behandelt:
. . XOC -.R- COX (D ' · . '
worin X ein Halogenatom bedeutet und R eine, der Gruppen
ι " ■ · . · >
■ 1 ι
209816/1575 : ■ mmmL inspected
2H9053
ρ-1
ρ-1
2 I3
I2 I
(CH) ■" '' (CssC),". \ m-1 η-1
und
'ρ-1
bedeutet/ wobei in'diesen Formeln R, und R- inerte Gruppen»
wie Alkylgruppen und Halogenatome bedeuten, Y und Y1 -COX-,
H, eine Alkylgruppe, ein Halogenatom, -,NCO, — NO;, oder -CN
bedeutet, X ein Halogenatom ist, Z eine C-C-Bindung, -0-, -S-, -SO^-, -CONH-, -CO-, -COO- oder eine Alkylengruppe bedeutet, m
und η ganze Zahlen von 1 bis 11 und ρ eine ganze Zahl von 2 bis
4 bedeutet,
OCN - R4 - OCN
(2)
209816/1576
OCN - CH2 - R - CH2 - NCO . (3)
worin R die obige Bedeutung hat, mit Äsnahme der Gruppe
}(C=Cj
(Ri-(XJq-! (4)
worin X ein Halogenatom !bedeutet ., q eine ganze Zahl von
3 bis 4 und R. eine der folgenden Gruppen ist
D ■
ϊ\-
-CO , Si
R7
I .
oder O0S Rfi SO,·
2 V8 2
Ii . 2 V8
0 (
-l
V7orin R- ein Ilalogenatom oder eine organische Gruppe, wie ·
eine Alkylgruppe, einen Phenylrest, eine Alkoxygruppe oder
eine Phenoxygruppe bedeutet, R„ eine Gruppe bedeutet, wie
einen Alkylrest, einen Phenylrest oder den Pest
209816/1575
(Z = -Ο--; -S-, -C-C-Bindung, ""CH2- oder -CO-) , Rg eine
Gruppe, wie -CH2X (X = Halogen), ein Halogenatom, die
Gruppe -SO3X,(eine Alkylgruppe oder ein' Phenylrest ist
und s die Zahl 1 oder 2 ist. . . -·
10. Verfahren nach Anspruch^ und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man die ungehärteten und/oder gehärteten Fäden oder Fasern aus Phenol-Formaldehydharz in einer sauren Atmosphäre
behandelt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, ■ daß man als saure Atmosphäre Essigsäureanhydrid verwendet.
12.· Verfahren nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, '
daß man als saure Atmosphäre·'ein Phosphorchlorid verwendet.
13. Verfahret nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet/daß
man Fäden oder Fasern gewinnt, in denen phenolische Hydroxylgruppen
durch
—0—P—, —0—Si*—, -RCOO—, RSO2O—, RNIICO—oder
R— C—0—
209 816/1575
worin R ei-.,, Alkyl-Aryl- -vier Aralkylgruppe mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen bedeutet, vorzugsweise durch -O-P-Bindungen
oder Acetylgruppen, blockiert oder vernetzt sind.
209816/1575
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