DE2208553A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyolefinfasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyolefinfasernInfo
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- C08J2323/02—Characterised by the use of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Derivatives of such polymers not modified by chemical after treatment
Description
Die Herstellung von Polyolefinfasern wurde bisher in der
Weise durchgeführt, daß das Polyolefin durch Spinndüsen
unter Bildung endloser Fäden extrudiert wurde, worauf die Fäden zu Fäden mit kürzerer Länge zerschnitten wurden,
die als "Stapelfasern", bezeichnet werden.
Der US-PS 2 988 782 ist ein Verfahren zur Herstellung von "Fibriden" durch Dispergieren einer Lösung eines synthetischen
Polymeren in einem Ausfällungsmittel für das Polymere unter solchen Scherbedingungen zu entnehmen, daß das Produkt der
absoluten Schergeschwindigkeit in reziproken Sekunden und der Zeit in Mikrosekunden, die für die Bildung des Niederschlags
erforderlich ist, wenigstens ungefähr 100 und nicht mehr als ungefähr 1 300 000 beträgt. Die nach diesem Verfahren
erzeugten Polymerenteilchen werden "Fibride" genannt und besitzen eine nicht granuläre Morphologie, wobei diese Morphologie
wenigstens eine Dimension mit geringerer Größe bezüglich ihrer größten Abmessung aufweist.
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Die US-PS 3 431 212 lehrt, daß es schwierig, wenn nicht sogar
unmöglich, ist, Fibride aus bestimmten Polymeren, wie beisnielsweise Polyäthylen und Polypropylen, zu bilden.
Die US-PS 3 119 801 beschreibt ein Verfahren zur Ausfällung von Olefinpolymeren aus einer Lösung, wobei Fraktionen mit
verschiedenen Molekulargewichten isoliert werden. Die Fraktion mit höheren Molekulargewichten, d.h. mit Molekulargewichten
bis zu ungefähr 100 000,fällt in Form eines faserförmigen
Materials aus, wenn die Lösung langsam unter mechanischem Bewegen abgekühlt wird.
Die GB-PS 1 IU2 253 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von Polyolefinfasern durch mechanisches Bewegen einer überkühlten
Lösung des Polyolefins.
Die DT-PS (Patentanmeldung P 19 51 576.5 )
beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Polyolefinfasern
mit hohem Molekulargewicht durch Polymerisieren eines Olefins in einem geeigneten Lösungsmittel bei einer hohen Reaktionsgeschwindigkeit
sowie unter einer Scherspannung.
Die DT-PS (Patentanmeldung
P 21 17 370.6 ) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Polyolefinfasern mit hohem Molekulargewicht durch Bildung
eines faserförmigen Gels sowie durch Behandeln des Gels unter
Bildung von Fasern in einem Refiner.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Polyolefinfasern
in der Weise hergestellt, daß eine Lösung aus einem linearen Polyolefin mit hohem Molekulargewicht in einem geeigneten
Lösungsmittel bei einer Temperatur oberhalb der Schmelzlösetemperatur des Polyolefins gebildet wird, worauf die
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Polyolefinlcsung in einem geeigneten Äusf ällungsrnittel
unter solchen Schersnannungsbedingungen disoerpiert wird, die dazu ausreichen, Polyolefinfasern zu bilden. Die auf diese Weise erzeugten Fasern sind fihreJÜerbar, besitzen eine große Oberfläche, bilden Vliese mit guter Festigkeit und optischen Eigenschaften und ähneln hinsichtlich Größe und Grobmorphologie natürlichen zeliulosehaltigen Fasern.
unter solchen Schersnannungsbedingungen disoerpiert wird, die dazu ausreichen, Polyolefinfasern zu bilden. Die auf diese Weise erzeugten Fasern sind fihreJÜerbar, besitzen eine große Oberfläche, bilden Vliese mit guter Festigkeit und optischen Eigenschaften und ähneln hinsichtlich Größe und Grobmorphologie natürlichen zeliulosehaltigen Fasern.
Die lineare Polyolefinlösung kann durch Polymerisieren
eines Olefins in einem geeigneten Lösungsmittel in Gegenwart eines Koordinationskatalysatorsystems sowie in Abwesenheit eines Kettenübertragungsmittels bei einer Temperatur oberhalb der Schmelzlösetemperatur des Polyolefins im Lösungsmittel gebildet werden. Wahlweise kann ein vorgeformtes
lineares Polyolefin mit hohem Molekulargewicht in einem
geeigneten Lösungsmittel aufgelöst werden. Das ausgewählte Lösungsmittel nuß einen solchen LöslichkeitsDarameter aufweisen, der nicht zu stark von demjenigen des zu bildenden Polyolefins differiert.
eines Olefins in einem geeigneten Lösungsmittel in Gegenwart eines Koordinationskatalysatorsystems sowie in Abwesenheit eines Kettenübertragungsmittels bei einer Temperatur oberhalb der Schmelzlösetemperatur des Polyolefins im Lösungsmittel gebildet werden. Wahlweise kann ein vorgeformtes
lineares Polyolefin mit hohem Molekulargewicht in einem
geeigneten Lösungsmittel aufgelöst werden. Das ausgewählte Lösungsmittel nuß einen solchen LöslichkeitsDarameter aufweisen, der nicht zu stark von demjenigen des zu bildenden Polyolefins differiert.
Die Polyolefinlösung·wird in einem Ausfällungsmittel dis^ergiert,
das wenigstens teilweise mit dem Lösungsmittel mischbar ist und einen solchen Löslichkeitsparameter besitzt, daß
beim Vermischen mit der Polyolefinlösung eine Mischung gebildet wird, die einen Löslichkeitsparameter aufweist, der nicht zu stark von denjenigen des Polyolefins differiert.
beim Vermischen mit der Polyolefinlösung eine Mischung gebildet wird, die einen Löslichkeitsparameter aufweist, der nicht zu stark von denjenigen des Polyolefins differiert.
Wahlweise kann das Ausfällungsmittel vollständig unmischbar
mit dem Lösungsmittel sein. In diesem Falle ist der Löslichkeitsparameter
des Ausfällungsmittels ohne Bedeutung.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben.
Für eine befriedigende Faserherstellung ist es wesentlich,
daß das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
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eingesetzte Polyolefin ein ultrahohes, durch Viskositätsmessungen ermitteltes durchschnittliches Molekulargewicht
aufweist, das im Falle von Polyäthylen und Polypropylen oberhalb ungefähr 200 000 und vorzugsweise oberhalb ungefähr
500 000 liegt. Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß der Schmelzindex des Polyolefins unterhalb 0,1 und vorzugsweise
im wesentlichen Null betragen sollte. Besitzt das Polyolefin kein hohes Molekulargewicht, dann werden nur
wenige oder überhaupt keine MikrofibriBen gebildet, so daß
das Produkt praktisch vollständig aus Lamellen besteht. Wenn auch eine Lösung eines Polyolefins mit einen niedrigeren
Molekulargewicht manchmal nach einem noch zu beschreibenden Verfahren zu Fasern verarbeitet werden kann, so sind dennoch
die auf diese Weise erzeugten Fasern sehr schwach, und zwar im Vergleich zu den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten
Fasern, die aus MikrofibriUen und MakrofibrilLen
bestehen.
Wie vorstehend erwähnt, kann das Polyolefin vorgeformt sein, d.h. es kann aus käuflichen Pellets bestehen, vorzugsweise
wird iedoch das Polyolefin durch Polymerisation in einem geeigneten Lösungsmittel bei einer Temperatur oberhalb der
Schmelzlösetemperatur erzeugt, wobei Fasern direkt aus dieser Lösung hergestellt werden.
Olefinische Monomere, die zur Bildung der erfindungsgemäßen
Fasern eingesetzt werden können, sind solche, die zu einem kristallinen Polyolefin unter Verwendung eines Koordinationskatalysators polymerisiert werden können. Die bevorzugten
Monomeren sind die Monoolefine, und zwar Äthylen und Propylen. Andere Olefine, die verwendet werden können, sind Diolefine,
wie beispielsweise Butadien und Isopren, C^-Olefine, wie beispielsweise
1-Buten, 1-Penten und 4-Methylpenten-l, zykloalkyl-
und arylsubstituierte Olefine , wie beispielsweise Vinylzyklohexan und Styrol. Neben faserförmigen Homopolymeren aus den
vorstehend angegebenen Olefinen können auch faserförmige Copolymere
und Blockcopolymere erzeugt werden, wenn Mischungen aus den vorstehend angegebener? OLefin en eingesetzt werden.
Λ0
Bezüglich geeigneter Polymerisationsmethoden und -bedingungen
sei auf die DT-PS '(Patentanmeldung P 21 17 370.6 )
verwiesen.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Lösungen eingesetzte
Temperatur wird zwischen ungefähr der Schmelzlösetemperatur des zu bildenden Polymeren und der Zersetzungstemperatur des Lösungsmittels oder des Polymeren gehalten.
Es ist vorzuziehen, zwischen der Schmelzlösetemperatur und der Temperatur zu arbeiten, bei welcher die PolyolefinmikrofibriUenstruktur
zerstört wird. Diese Temperatur, welche als Temperatur der molekularen Verteilung bezeichnet wird,
ist die Temperatur, bei welcher die Doppelbrechung der Polynerlösung verschwindet, und läßt sich nach üblichen
Methoden ermitteln. Liegt die Temperatur der Polymerisation oder die Temperatur der Auflösung eines vorgebildeten
Polymeren oberhalb der Temperatur der molekularen Verteilung, dann muß die Polyolefinlösung einer größeren Scherspannung
während der Ausfällung ausgesetzt werden, damit zufriedenstellende Fasern erhalten werden. Es ist im allgemeinen vorzuziehen, zwischen ungefähr 110 C und ungefähr 165°C im
Falle von Polyäthylen su arbeiten.
Die Sehnelzlösetemperatur eines bestimmten Polyolefins in
einem Lösungsmittel läßt sich auf einfache Weise bestimmen. Geringe Polyolefinkonzentrationen (beispielsweise 0,1 und 1,0
Gew.%) v/erden in das Lösungsmittel in einer Phiole gegeben, die einschließend verschlossen und in ein filbad gestellt wird.
Die Temperatur des Ölbades wird langsam erhöht (10 C/Std.),
und zwar no lange, bis die letzten Polymerspuren verschwinden.
Dien? 'l'.;f!'Ooratur ist die Schmelzlösetemperatur. Im Falle
> Ir.c..-. f'oLyäthylßns mit einem ultrahohen Molekulargewicht
•nr '-'!!ir 10 Mi 11 Lonei)beträgt die Schmelzlör>eteniperatur
-6 "
2 U h Z ·. '.ι /KM 0
bei einer geringen Konzentration (0,1 Gew.%) in Xylol
1060C. Im Falle einer verdünnten Lösung eines Polypropylens
mit hohem Molekulargewicht in Xylol wird die Schmelzlösetemperatur zu 1020C ermittelt. Bei höheren Konzentrationen
nähert sich die Schmelzlösetemperatur dem Schmelzpunkt des Polyolefins. Ein Herabsetzen des Molekulargewichts
setzt die Schmelzlösetemperatur bei einer gegebenen Konzentration herab.
Das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzte Lösungsmittel ist in Hinblick auf die Bildung der
Fasern von Bedeutung. Das verwendete Lösungsmittel muß einen Löslichkeitsparameter besitzen, der sich nicht zu sehr von
den Löslichkeitsparameter des Polyolefins unterscheidet.
Eine nähere Erläuterung des Löslichkeitsparameters (S) wird
in der DT-PS (Patentanmeldung P 19 51 576.5) sowie
in dem Buch "Polymer Handbook" , herausgegeben von BrandruD and Immergut, Interscience Publishers, 1966, Seite IV-3U1O68
sowie in "Encyclopedia of Polymer Science and Technology", Band 3, Interscience Publishers, Seite 833-62 pegeben.
Dan zur Herstellung eines geeigneten Peaktionsr. ?diums zur
Bildung einer Polyäthylenlösung ausgewählte Lösungsmittel sollte einen LöslichkeitsDarameter besitzen, d· r>
vorzugsweise Zwilchen ungefähr 6,5 und 9,5 (cal/ccm) ^f* li.t't und sollte
sich wahrscheinlich nicht außerhalb eines Bereiches von un-
1/2 gefahr 6,0 bis 10,0 (cal/ccm) bewegen.
Der Löslichkeitsnarameter von Polyäthylen bei 2 5°C beträgt
unp.fi fahr 7,9 bis 8,3 (cal/ccm)172.
In ihnlicher Weine sollte das für die Herstellunp von PoIynropvlenfasnrn
verwendete Lösungsmittel einen Lttslichkeits-
1/2
parameter besitzen, der sich 7,9 bis 8,2 (cal/ccm) nähert.
2 0 9PU/ ! 0 1 0
Der bevorzugte Bereich liegt zwischen ungefähr 6,0 und 10,0
(cal/ccm)1'2.
.Löslichkeitsparameterwerte für andere Polyolefine außer
Polyäthylen und Polypropylen sind in der Tabelle IV auf den Seiten VI-362-67 des "Polymer Handbook", das vorstehend
erwähnt worden ist,' angegeben oder können nach der Methode
berechnet werden, die in der DT-PS (Patentanmeldung
P 19 51 5763) angegeben wird. Es ist darauf hinzuweisen, daß die im "Polymer Handbook" angegebenen Löslichkeitsparameter
aus den Verdampfungswärmen bei 25°C berechnet werden, wobei bei erhöhten Temperaturen verschiedene Werte erhalten werden.
Bei derartigen erhöhten Temperaturen kann sich der Löslichkeitsparameter des verwendeten Lösungsmittels demjenigen des
zu bildenden Polyolefins annähern, so daß es ein geeignetes Lösungsmittel ist, während es bei tiaferen Temperaturen nicht
verwendet werden kann.
Eine weitere Näherung der Definition der Löslichkeitseigenschaften
der erfindungsgemäß einsetzbaren Lösungsmittel ist der Unterschied des Löslichkeitsparameters ( S_ - 6 )
s P
des Lösungsmittels und des Polyolefins. Im Falle von Polyäthylen
wurde ermittelt, daß ( 8_ - 6 ) in zweckmäßiger
s ρ
Weise unterhalb ungefähr ± 2,0 (cal/ccm) liegen sollte.
Man kann auch so verfahren, daß man nicht das Olefin oberhalb
der Schmelzlösetemperatur polymerisiert, sondern ein zuvor hergestelltes lineares Polyolefin mit ultrahohem
Molekulargewicht in einem Lösungsmittel mit den vorstehend beschriebenen Löslichkeitsparametereigenschaften bei einer
derartigen Temperatur auflöst und die erhaltene Polymerlösung in derselben Weise wie die Polymerlösungen behandelt, die
durch direkte Polymerisation erhalten worden sind, um zu Polyolefinfasern zu gelangen. Im Falle von Polyäthylen
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sollte das vorgeformte Polymere ein Polyäthylen mit mittlerer oder hoher Dichte sein. Polyäthylen mit niedriger Dichtei
das beispielsweise unter Anwendung von Hochdruckverfahren ohne Koordinationskatalysator gebildet wird, bildet bei
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens keine Fasern. In ähnlicher Weise bildet im Falle von Polypropylen ataktisches
Polypropylen keine Fasern.
Die Konzentration des Polyolefins in der Lösung sollte größer als ungefähr 0,2 Gew.% sein. Obersteigt die Konzentration
ungefähr 20 Gew.%, dann wird die Lösung zu viskos, um gehandhabt werden zu können. Daher sollte die Konzentration
des Polyolefins in der Lösung nicht größer als die Menge sein, welche bei der in Frage kommenden Temperatur bewirkt, daß
die Viskosität der Lösung auf mehr als ungefähr 10 000 Poise · ansteigt.
Nach der Bildung der Polyolefinlösung werden die Fasern durch
Dispergieren der Lösung unter Schersnannung in einem Ausfällungsmittel gebildet. Unter "Ausfällungsmittel" soll
jedes Material verstanden werden, das in Verbindung mit dem Einwirkenlassen einer Scherspannung eine Bildung von Polyolef
infasern bewirkt, wenn eine Polyolefinlösung darin dispergiert wird, wobei dieses Ausfällungsmittel nicht mehr
als ungefähr 0,2 Gew.% des Polyolefins bei der Ausfällungstemperatur auflöst. Das Ausfällungsmittel kann in dem Lösungsmittel
entweder mischbar (teilweise oder vollständig) oder unmischbar sein.
Es wurde gefunden, daß zur Erzielung einer zufriedenstellenden
Faserbildung die absolute Summe (Σ) von (8 - 6 ) +
P S
(6 - S^ ) geringer sein sollte als ungefähr 4,0, d.h.
1(6 - 6 )| + /(6 - ß .Jl =ZIundIl «£«*,0. Unter "absolute"
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Summe ist zu verstehen, daß Plus- oder Minuszeichen, die
entweder mit (8 -S) oder (S - S .) erhalten werden, ρ s ρ ppt
ignoriert werden. Der Löslichkeitsparameter des Ausfällungsmittels
beträgt 6 ..
ppt
Es ist vorzuziehen, das gleiche Material sowohl als Lösungsmittel als auch als Ausfällungsmittel zu verwenden. Dies
ist deshalb möglich, da Polyolefine auf Werte oberhalb der Schmelzlösetemperatur erhitzt werden müssen, um in Lösung
zu gehen. Das gleiche als Lösungsmittel verwendete Material wirkt auch als Michtlösungsmittel oder als Ausfällungsmittel
bei Temperaturen unterhalb der Schmelzlösetemperatur. Auf diese Weise kann eine heiße Polyolefinlösung in kaltem
Lösungsmittel (Ausfällungsmittel) dispergiert werden und
in Form von Fasern unter einer Sqherspannung herausfallen.
Wie zuvor erwähnt, können Materialien, die in dem Lösungsmittel vollständig unmischbar sind, ebenfalls als Ausfällungsmittel
verwendet werden. Beispiele für geeignete nicht mischbare Materialien sind Wasser, wässrige Lösungen
von Salzen, Äthylenglykol, Glyzerin, Methylalkohol, Dimethylsulfoxyd
und Dimethylformamid. Im allgemeinen können als nicht mischbare Materialien solche bezeichnet werden, die
einen Löslichkeitsparameter von mehr als ungefähr 14 aufweisen. Man nimmt an, daß der Grund, weshalb nicht mischbare
Materialien als Ausfällungsmittel wirken, während "schlechte" Lösungsmittel, die mischbar sind, nicht funktionieren,
darin besteht) daß eine Emulsion mit der Polyolefinlösung als disperse Phase gebildet wird, in welcher die
kontinuierliche Phase (Ausfällungsmittel) dahingehend wirkt, schnell das Lösungsmittel, welches das Polyolefin
enthält, auf einen Wert unterhalb der Schmelzlösetemperatur abzukühlen, wodurch das Polyolefin in Form von Fasern
ausgefällt wird.
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Einer der HauDtfaktoren, der zu der erfolgreichen Bildung
von Polyolefinfasern beiträgt, ist die Schersnannung,
welcher die Reaktionsmasse während der Disnergierung der Polymerlösung in dem Ausfällungsmittel ausgesetzt wird.
Die Scherspannung ist wesentlich für eine erfolgreiche Fasererzeugung. Der Mechanismus der Faserbildung ist in bezug
auf die Scherspannung noch nicht aufgeklärt. Man nimmt iedoch an, daß durch das Einwirkenlassen einer ausreichenden Scherspannung
auf die Mischung die Polyolefinmikrof ibrüLen sich
nicht um sich selbst falten können und dabei Polvmerkügelchen bilden. Infolge der Schersnannung werden vielmehr die
MikrofibrÜLen zu langen FibrilLenketten verstreckt, die sich
zu Fasern zusammenlagern.
Die minimale Scherspannung, die für die Bildung von Fasern erforderlich ist, hängt etwas von dem Polyolefin sowie
von der Art des eingesetzten Lösungsmittels und Ausfällungsmittels ab. Die minimale Schersnannung, die für eine Faserbildung
erforderlich ist, läßt sich leicht durch Einhaltung der nachstehend beschriebenen Methoden und Vorrichtungen
ermitteln, wie sie für das jeweilige Polyolefinlösungsmittel,
Ausfällungsmittel und die ieweils eingehaltene Temperatur bei steigenden Rührblattgeschwindigkeiten bis zur Bildung
von Fasern angewendet werden. Die zur Bestimmung der minimalen Schersnannung verwendeten Rührblätter sollten im Fall der
Verwendung der beschriebenen Vorrichtung so weitgehend als möglich flachen Rührblättern ähneln, wobei der Winkel gegenüber
dem Fluidstrom Null sein sollte. In diesem Falle kann die minimale Scherspannung, die zur Faserbildung erforderlich
ist, durch Anwendung der folgenden Gleichung berechnet werden
T = Cf · dv2 · 1 2 g
-11-BAD ORIGINAL
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worin T = die mittlere Scherspannung bei einer flachen Rührblattoberfläche
ν = die mittlere Geschwindigkeit der HauDtmenge des
Fluids
d = Fluiddichte
Cf = mittlerer Widerstandskoeffizient für die gesamten
Abmessungen des Blattes in der Fließrichtung
g = Gravitationskonstante.
Da die für die Faserbildung erforderliche minimale Schersnannung
von verschiedenen Faktoren abhängt, kann ein absoluter Viert für die minimale Schersüannung nicht angegeben
werden.
Steigt die Scherspannung über die für die Faserbildung erforderliche
minimale Schersnannung hinaus an, dann neigen die Fasern dazu, länger zu werden. Wenn auch keine obere
Grenze der Schersr>annung festgestellt werden konnte , außerhalb
deren keine Faserbildung erfolgt, so gibt es dennoch aufgrund von praktischen Erwägungen offensichtlich obere Grenzen,
beispielsweise im Hinblick auf die verwendeten Anlagen sowie die gewünschte Fasergröße. Bei extrem hohen Schergeschwindigkeiten
können auch die Fasern weggerissen werden, was nicht erwünscht sein kann.
Die Geschwindigkeit der Einführung der Polyolefinlösung in das Ausfällungsmittel ist nicht kritisch. Es ist iedoch
zweckmäßig, eine gleichmäßige Verteilung der Polyolefinlösung in dem Ausfällungsmittel zu erzielen, um einen gleichmäßigeren
Wärmeübergang zu erzielen und/oder eine gleichmäßigere Schersüannung auf die einzelnen Einheiten in der Lösungsmasse auszuüben.
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Daher sollte die Einführungsgeschwindigkeit vorzugsweise nicht so groß sein, daß eine im wesentlichen nicht gleichmäßige
Dispersion erhalten w'ird.
Der Temperaturunterschied zwischen der Polyolefinlösung
und dem Ausfällungsmittel ist im Hinblick auf die Faserbildung kein kritischer Faktor. Die Ausfällung kann isotherm durchgeführt
werden, d.h. falls Lösungsmittel und Ausfällungsmittel mischbar sind, kann die Temperatur die gleiche sein. Das
Ausfällungsmittel kann eine höhere Temperatur als die Polyolefinlösung besitzen, sofern das Lösungsmittel und das
Ausfällungsmittel mischbar sind und die Temperatur des Ausfällungsmittels geringer ist als die Schmelzlösetemperatur
des enthaltenen Olefins. Ist das Ausfällungsmittel mit dem Lösungsmittel nicht mischbar, dann muß es auf einer solchen
Temperatur liegen, daß bei den in Frage kommenden Volumina die Polymerlösung auf eine Temperatur unterhalb der Schmelzlösetemperatur
gebracht wird.
Die sowohl zur Herstellung der Polyolefinlösung als auch
zur Dispergierung der Lösung in dem Ausfällungsmittel einzuhaltenden Drücke sind im Hinblick auf die Faserbildung
nicht kritisch. Falls möglich, werden Atmosphärendrücke angewendet. Ein positiver -Druck kann auf die Polymerlösung angewendet
werden, um sie von ihrem Behälter in das Ausfällungsmittel zu transportieren. Ein positiver Druck kann ferner
zur Herstellung der Polyolefinlösung erforderlich sein, wenn
das eingesetzte Lösungsmittel einen Siedepunkt aufweist, der niedriger ist als die Schmelzlösetemperatur des Polyolefins
bei Atmosphärendruck.
Die Verteilung der Polyolefinlösung in dem Ausfällungsmittel
muß durch Einführung der Lösung in das Ausfällungsmittel durchgeführt werden. Wird die umgekehrte Reihenfolge eingehalten,
d.h. wird das Ausfällungsmittel der Lösung zugesetzt,
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dann erhält man keine guten Fasern.
Die zur Herstellung der Polyolefinfasern nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendete Vorrichtung ist nicht kritisch. Die Polyolefinlösung kann einfach aus ihrem Behälter
in ein Ausfällungsmittel unter Bewegen gegossen werden. Eine zufriedenstellende Methode besteht darin, die
Polyolefinlösung in einen Waring-Mischer unter mechanischem
Bewegen zu gießen, der das Ausfällungsmittel enthält. Andere geeignete Vorrichtungen sind die Vorrichtungen, welche
durch die Figuren IV und X der US-PS 2 988 782 gezeigt werden.
Verschiedene , Additive, wie beispielsweise Antioxydationsmittel, Pigmente, Farbstoffe, Haftpromotoren, usw. können
ir.it der Polyolefinlösung oder dem Ausfällungsmittel vor
oder während der Ausfällung vermischt werden.
Das anhand der Viskosität ermittelte durchschnittliche Molekulargewicht (M ) der erfindungsgemäß einsetzbaren
Polyolefine liegt zwischen ungefähr 20 Millionen und darüber und vorzugsweise zwischen 500 000 und ungefähr 20 Millionen,
und zwar im Hinblick auf die verbesserten Festigkeitseigenschaften der Fasern gegenüber Fasern aus einem Polyolefin
mit einem niedrigeren Molekulargewicht. Fällt iedoch das Molekulargewicht (M ) unterhalb einen bestimmten minimalen
Wert, der im Falle von Polyäthylen und Polypropylen bei ungefähr 200 000 liegt, dann erhält man keine zufriedenstellenden
Fasern mehr.
Die Molekulargewichtsverteilung der linearen Polyolefine,
wie beispielsweise Polyäthylen, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einsetzbar sind (gemessen durch
das Verhältnis des Gewichtswertes des durchschnittlichen Molekulargewichtes (M ) zu dem Zahlenwert des durchschnittlichen
Molekulargewichtes (M )) ist nicht kritisch.
-14-2 0 9 8 k 4 / 1 0 1 0
Die erfindungsgemäßen Fasern sind über ihre ganze Länge hinweg bezüglich ihres Querschnittes nicht vollständig
gleich. Dies ist ein Vorteil gegenüber Stanelfasern, die einen gleichmäßigen Querschnitt aufweisen, da eine derartige
Ungleichmäßigkeit zu den Bahnbildungseigenschaften der
Fasern beiträgt. Eine Hauotmenge der erfindungsgemäßen
Fasern besitzt einen ovalen oder kreisförmigen Querschnitt anstelle einer Bandform.
Werden die erfindungsgemäßen Fasern nach dem TAPPI Standard-Test
Nr. T-233 SU-64 unter Verwendung der Bauer-McNett-Klassifizierungsvorrichtung
(mit 7 von 20, 35, 65, 150 und 270 mesh, die nacheinander angeordnet sind) klassifiziert,
dann werden mehr als 50 Gew.% auf dem Sieb mit 150 mesh oder auf gröberen Sieben zurückgehalten. PoIyolefinpulpen
werden hergestellt, wobei der durchschnittliche Durchmesser der Hauptmenge der Fasern ungefähr 10 Mikron
übersteigt. Derartige Pulpen eignen sich besonders zur Herstellung von synthetischen Papieren. Die durchschnittliche
Länge der Hauptmenge der Fasern (bezogen auf die Anzahl) ist größer als etwa 0,5 mm. Fasern mit einem Durchmesser
von bis zu 200 Mikron oder darüber und Längen von bis zu 5 mm oder darüber wurden festgestellt.
Die erfindungsgemäßen Fasern bestehen aus FibrÜLen und können
daher zur Erzeugung einer FibrilLierung wie natürliche zellulosehaltige Fasern verkleinert oder zerschlagen werden.
Diese FibrilLen besitzen im allgemeinen einen Durchmesser
von mehr als ungefähr l,0u. Die FibriUenjbestehen ihrerseits
aus "Mikrof ibrilLen", die im allgemeinen in der Größenordnung
von 300 bis 10 000 8 im Durchmesser liegen und gewöhnlich
nur unter Verwendung eines Elektronenmikroskopes betrachtet werden können.
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2 0 9 8 A k I 1 0 1 0 BAD 0RfG|NAL
Eines der herausragendsten Merkmale der erfindungsgemäß
hergestellten Polyolefinfasern ist die große Oberfläche, die wenigstens teilweise auf die MikrofibrilLen- und MakrofibrÜLenstruktur
der Fasern zurückzuführen ist. Stapelpolyolefinfasern
besitzen in typischer Weise Oberflächen (gemessen nach der üblichen BET Gasadsorptionsmethode)
von viel weniger als ungefähr 1,0 m /g. Beispielsweise weist eine aus der Schmelze versponnene Polyäthylenstapelfaser
mit einem Titer von 3 Denier eine Oberfläche von
ungefähr 0,16m /g auf. Zellulosefasern (Whatman Mr. 1
2 Filterpapier) besitzen eine Oberfläche von ungefähr 1,0 m /g.
Die erfindungsgemäßen Polyolefinfasern besitzen im allge-
2 meinen eine Oberfläche von mehr als 1,0 m /g, im allgemeinen
7 2
von mehr als ungefähr 10 m /g und bis zu 100 m /g oder darüber.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Bei der Durchführung dieser Beispiele wird die gleiche allgemeine
Methode eingehalten. Die spezifischen Bedingungen, wie beispielsweise die Temperaturen, Konzentrationen etc. sind in
den Beispielen angegeben.
Im allgemeinen wird eine ausgewogene Polyolefinprobe in
ein bestimmtes Volumen eines Lösungsmittels in einen Kolben gegeben, worauf der Kolben in ein erhitztes ^lbad gestellt
wird. Der Inhalt des Kolbens wird dann auf eine Temperatur oberhalb der Schmelzlösetemperatur des Polyolefins gebracht,
worauf eine Lösung gebildet wird. Die Polyolefinlösung wird dann in ein vertikales Rohr gegeben, das von außen durch
eine mit Wasserdampf beheizte Wicklung erhitzt wird und eine Spinndüsenscheibe aufweist, die sich an ihrem Boden befindet.
Ein Waring-Mischer mit einem Fassungsvermögen von etwa 1 1, der eine bestimmte Menge Ausfällungsmittel enthält,
-16-
209844/1010
wird direkt unter das Rohr gestellt. Der Rührer des Waring-Mischers
wird in Gang gesetzt, worauf die Polyolefinlösung
aus dem erhitzten Rohr durch die Spinndüse in das AusfMllungsmittel
in dem Mischer mittels eines positiven Stickstoffdruckes gepreßt wird, der dem Oberteil des Rohres zugeführt
wird.
Bei dem zur Durchführung der Beispiele verwendeten Rohr handelt es sich um ein Messingrohr mit einer Länge von 355 mm und
einem Innendurchmesser von 31 mm (IU bzw. 1 l/U inches). Das
Rohr ist von einer Dampfschlange umwickelt und mit einer
Glaswolleisolation bedeckt. Ein Messingkugelventil befindet sich in der Nähe des Rohrbodens, wobei eine Spinndüsenscheibe
an dem Boden des Rohres unterhalb des Kugelventils angebracht ist. Die Spinndüsenscheibe besitzt einen Durchmesser von 14 mm
(9/16 inch) und weist acht Löcher mit einem Durchmesser von 0,8 mm (1/32 inch) auf, die sich auf einem Kreis befinden,
der einen Radius von 6 mm (I/1+ inch) besitzt. Zur Durchführung
von einigen Versuchen besitzt die Scheibe U Löcher mit einem Durchmesser von 1,1mm (1/16 inch).
In der folgenden Tabelle werden die nachstehend angegebenen Abkürzungen für die betreffenden Lösungsmittel verwendet:
c-hex für Cyclohexan; xyl für Xylol; pyr für Pyridin; o-DB
für-o-Dichlorbenzol; B-alc für Benzylalkohol und n-C für
n-Octan.
Beispiel 1
Veränderung des Molekulargewichts
Dieses Beispiel zeigt die Bedeutung des Molekulargewichts zur, Herstellung von Polyolefinfasern. Die Bedingungen, die bei
-17-
20984W 10 tO
der Durchführung der verschiedenen Ansätze eingehalten werden, sind in der folgenden Tabelle IA zusammengefaßt.
Polyäthylene mit hoher Dichte sowie mit den angegebenen, anhand der Viskosität ermittelten durchschnittlichen Molekulargewichte
werden zur Durchführung aller Versuche eingesetzt. Die erhaltenen Produkte sind in der folgenden
Tabelle IB beschrieben. Aus der Tabelle IB ist zu ersehen,
daß, falls nicht das Molekulargewicht den bei Versuch 5
angegebenen Wert übersteigt, geeignete Fasern nicht erhalten werden.
209844/1010
Tabelle IA: Verfahrensbedingungen
Versuch Nr.
M χ 10"3 ν
Lösungsmittel Konzentration (g/100 ml) T, 0C
Volumen (ml)
Volumen (ml)
^Ausfällungsparameter
ο
'^Ausfällungsmittel ■■•^Volumen (ml)
** . 0C (Ausfallungsmittel)
[T, oC (Endwert) 'Mischer, Upm Zugabezeit (Sekunden)
58
130
195
760
810
2000
xyl | xyl | xyl | xyl | XVl | xyl | xyl | xyl |
1 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 |
110 | 110 | 110 | 110 | 120 | 120 | 120 | 120 |
100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 75 | 100 |
c-hex | c-hex | c-hex | xyl | c-hex | Dyr | pyr | c-hex |
300 | 300 | 300 | 300 | 250 | 200 | 200 | 250 |
25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 |
35 | UO | 35 | Ul | UO | UO | UO | 40 |
6 500 | 6 500 | 6 500 | 6500 | 6500 | 6 500 | 6 500 | 6 500 |
5 | 5 | 5 | 5 | 2 | 2 | ISJ | 15 |
Tabelle IB: Produktbeschreibung
.Vers.Nr. Beschreibung des Produktes
1 Keine Faser, nur Flocken
2 Keine Faser, nur Flocken
3 Keine Faser, nur Flocken
4 Keine Faser, nur Flocken
5 ■ Sehr faserig; die Fasern sind fein und sehen
weich aus
6 Sehr lange und schmale Fasern; die Länge beträgt .1-5 mm und der Durchmesser bis zu 0,2 mm;
die ,Fasern sind fibrilLiert
7 Sehr lange Fasern (1-5 mm);der Durchmesser beträgt 0,1 bis 0,3 mm
8 Sehr lange, fibrilLierte Fasern.
Dieses Beispiel zeigt die Bedeutung der Einhaltung eines
Viertes21 <4,0, falls das Lösungsmittel und das Ausfällungsmittel
mischbar sind. Die Tabelle 2A enthält die bei der Durchführung der verschiedenen Versuche eingehaltenen Bedingungen,
während der Tabelle 2B die Löslichkeitsparameter zu entnehmen sind. Die Lcslichkeits-Darameter der zur Durchführung
aller Versuche eingesetzten Polyäthylene mit hoher Dichte, die Lösungsmittel sowie die Ausfällungsmittel gelten
für 2 5°C und sind nicht temperaturkorrigiert. Aus der Tabelle 2B ist zu entnehmen, daß, fallsΣ~*=>ungefähr 4,0, das erhaltene
Produkt nicht faserartig ist.
-20-209844/1010
Tabelle 2A: Verfahrensbedingungen
Versuch Nr. Lösungsparameter
M χ 10"3 ν
Lösungsmittel Konzentration (g/100ml) T, 0C
Volumen (ml)
Volumen (ml)
Ausfällungsmittel Volumen (ml) T, 0C (Ausfällungsmittel)
T, 0C (Endwert) Mischer, Unm
Zugabezeit, Sekunden
2000 | 2000 | 195 | 800 | 760 | 195 | 195 | 760 | 195 |
xyl | xyl | o-DB | xyl | n-C8 | o-DB | o-DB | n-C8 | o-DB |
1 | 1 | 1.33 | 1 | 1 | 1.33 | 1 | 1 | 1.33 |
120 | 120 | 120 | 120_ | 120 | 120 | 120 | 120 | 120 |
100 | 100 | 100 | 75 | 100 | 75 | 85 | 50 | 75 |
c-hex | xyl | c-hex | pyr | pyr | o-DB | pyr | B-AIc | + |
250 | 250 | 300 | 200 | 200 | 225 | 300 | 165 | 225 |
25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 |
40 | 40 | UO | 40 | 40 | 40 | 40 | 40 | 40 |
6 500 | 6 500 | 6 500 | 6500 | 6500 | 6 500 | 6500 | 6 500 | 6 500 |
15 | 15 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
+1,2-Propylenglykol (zyklisches Carbonat)
cn cn co
Tabelle 2B
Vers.Nr. HS-S5)I 1(6^-8^^)1 ]>I Beschreibung
0,5 0,1 0,6 sehr lange fibriHierte
Fasern
0,5 0,5 1,0 sehr lange filbrillierte
Fasern
1,7 0,1 1,8 lange (bis zu 5 mm) und
dünne (0,1-0,2mm) Fasern
0,5 2,3 2,8 lange Fasern (1-5 mm);
Durchmesser 0,1-0,3 mm
0,7 2,3 3,0 sehr lange (bis zu 5 mm)
und dünne (bis zu 0,2 mm) fibriülierte Fasern
1,7 1,7 3,4 längliche an der Grenze
liegende Fasern
1,7 2,3 4,0 längliche an der Grenze
liegende Fasern
0,7 3,8 4,5 gequollene Bänder und
Röhrchen
1,7 5,0 6,7 Gele, Folien, Röhrchen und
Bänder
Bemerkung: 6 = 8,3
-22-
2098U/1010
Vergleich von Polyäthylenfibriden mit erfindungsgemäßen · Fasern
Polyäthylenfibride werden im wesentlichen nach Beispiel 1
der US-PS 3 431 242 hergestellt.
In 800 ml Xylol werden 6,5 g Doxomean 281 (ein aus einem
Polyglykolamin bestehendes grenzflächenaktives Mittel mit
hohem Molekulargewicht, das von der Wyandotte Chemicals Corporation hergestellt wird) aufgelöst. Dann werden 16g
eines linearen Polyäthylens (Schmelzindex ungefähr 0,2, anhand der Viskosität, bestimmtes Molekulargewicht 130 000,
hergestellt von Phillips) und 0,8 g N-Phenyl-2-naphthylamin
(als ein Antioxydationsmittel) zugesetzt. Unter einer Stickstof fatmosphäre wird die Mischung in einem ttlbad mit einer
Temperatur von 125°C so lange gerührt, bis die Auflösung beendet ist. Diese Lösung wird durch eine perforierte Platte
gedrückt, die vier Löcher mit einem Durchmesser von 1 mm aufweist. Die Lösung wird in einem 4 1 Waring-Mischer
gepreßt, der mit hoher Geschwindigkeit läuft und 2500 ml Wasser bei Zimmertemperatur enthält. Dabei scheinen bessere Ergebnisse
erhalten zu werden als beim Eingießen der Lösung, so wie dies in der erwähnten Patentschrift geschildert wird.
Dies erfordert ungefähr 10 Sekunden. Der Mischer wird nach weiteren 15 Sekunden abgeschaltet. Das Produkt ist eine
gelatinöse, auf dem Wasser schwimmende Masse. Das Produkt wird abgeschöpft und filtriert, worauf das Wasser wie folgt
ausgetauscht wird:
Die Masse wird in 2000 ml Isopropylalkohol in einem Waring-Mischer,
der mit einer hohen Geschwindigkeit läuft, während einer Zeitspanne von 5 Sekunden suspendiert, worauf sie
filtriert wird. Das Verfahren wird dann wiederholt, und zwar einmal mit Isopropylalkohol, einmal mit Isopropylalkohol/
Wasser (50/50) und schließlich mit Wasser. Die Oberfläche
-23-
2098U/1010
der erhaltenen schlecht ausgeformten Fasern (unregelmäßig und nicht gleichmäßig) sowie' der unregelmäßigen Stücke beträgt
4,5 m2/g.
Im Vergleich zu den vorstehend angegebenen Fibriden werden Polyäthylenfasern hergestellt, indem eine Lösung (2g/100ml)
eines hochdichten Polyäthylens (Mv =19 5 000) in Xylol bei
1200C, welche 0,1% des gleichen Oxydationsmittels, wie vorstehend
beschrieben worden ist, enthält, hergestellt wird. 800 ml dieser Lösung werden in 2500 ml Xylol bei einer
Temperatur von 25°C unter Verwendung des bei 10 000 Upm
laufenden Waring-Mischers dispergiert. Die Zugabezeit beträgt
10 Sekunden. Die Endtemperatur der Mischung wird zu ungefähr 400C ermittelt. Das erhaltene Produkt besteht aus
sehr dünnen fibrillierten Fasern mit einer Oberfläche von
9,3 m2/g.
Verwendung·eines nicht mischbaren Ausfällungsmittels
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung eines nicht mischbaren Ausfällmittels zur Bildung von Fasern gemäß vorliegender
Erfindung. Ein hochdichtes Polyäthylen mit einem anhand der Viskosität ermittelten durchschnittlichen Molekulargewicht
von 19 5 000 wird in Xylol (2g/100ml) bei 120°C gelöst. Die Polyäthylenlösung wird in 300 ml Wasser aus dem weiter
oben beschriebenen Rohr, das mit einer Spinndüse mit vier 1,6 mm Löchern (1/16 inch) versehen ist, dispergiert. Die
anfängliche Wassertemperatur beträgt 2 5°C und die Endtemperatur 40°C. Der Rührer des Waring-Mischers arbeitet mit 6 500 Upm.
Die Zugabezeit der Polyäthylenlösung beträgt 4 Sekunden.
209844/1010
Man erhalt Fasern mit einer Länge von 0,1 bis 1,0 mm, einem
Durchmesser von weniger als 0,1 mm und einer Oberfläche von 11,8 m2/g.
Einwirkenlassen einer nicht mechanisch erzeugten
Dieses Beispiel zeigt das Einwirkenlassen einer nicht mechanisch
erzeugten Scherspannung, d.h. einer Scherspannung, die durch Fluidreibungskrafte erzeugt wird. Ein hochdichtes
Polyäthylen mit einem anhand der Viskosität ermittelten durchschnittlichen Molekulargewicht von 195 000 wird in
300 ml Xylol unter einer Stickstoffatmosphäre bei 125°C zusammen in 0,3 g N-Phenyl-2-nanhthylamin als Antioxydationsmittel
aufgelöst. Die Lösung wird in eine 500 ml—Bombe aus rostfreiem Stahl gegeben, die mit einem Kugelventil am
Auslaß und einer Spinndüsenscheibe mit vier 1,R mm—Löchern
(1/16 inch) unterhalb des Ventils versehen ist. Die Bombe wird dann unter einen Druck von 14,1 atü (200 Psi) gesetzt,
worauf die Düse, welche die Spinndüse enthält, ungefähr 12 mm (1/2 inch) unter die Oberfläche von 1 1 Cyclohexan in einen
2 3.-ftecner gebracht wird. Das Ventil wird geöffnet und gibt
die Hauptmenge des Inhaltes der Bombe in Form von Strahlen aus der Spinndüse in das Ausfällungsmittel frei. Eine Masse
aus weißen Fasern wird erhalten. Diese Masse besteht aus ziemlich langen und dünnen Fasern mit einer Länge von 0,5 bis
3,0 mm und einem Durchmesser von 0,05 bis 0,2 mm.
2 0 9 8 U / 1 0 1 0 BAD ORIÖiNAL
Beispiel 6
Verwendung eines Scheiben-Refiners
Verwendung eines Scheiben-Refiners
Dieses Beispiel zeigt die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung eines einzigen Scheiben-Refiners
mit 305 mm (12 inch)-Platten, der bei 2000 Upm zur Erzeugung der Scherspannung arbeitet. 0,9 kg (2 pounds)
eines hochdichten Polyäthylens mit einem anhand der Viskosität ermittelten durchschnittlichen Molekulargewicht,
von 195 000 werden in 44,5 kg (98 pounds) η-Hexan mit
einer Temperatur von 1400C unter Bildung einer 2 Gew.%-igen
Lösung aufgelöst, die Polyäthylenlösung wird dem Refiner zugeführt,
wobei gleichzeitig kaltes (24°C) η-Hexan zugeleitet wird. Insgesamt werden 6 8 kg (152 pounds) des kalten Lösungsmittels
verwendet. Polyäthylenfasern, die den Fasern von Beispiel 1, Versuch 5, ähnlich sind, werden ausgefällt. Während
der Durchführung des Versuchs wird kontinuierlich eine Faserauf schlämmung mit einer Konsistenz von 0,8% aus dem Refiner
abgezogen. ' ·
209844/1010
-26-
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Herstellung von Polyolefinfasern mit einer Mikrofibrillenstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung aus einem linearen kristallinen Polyolefin in einem Lösungsmittel bei einer Temperatur oberhalb der Schmelzlösetemperatur des Polyolefins gebildet wird, wobei das lineare Polyolefin ein anhand der Viskosität ermitteltes durchschnittliches Molekulargewicht von mehr als ungefähr 200 000 besitzt, und die Polyolef.inlösung in einem Ausfällungsmittel für das Polyolefin unter solchen Scherspannungsbedingungen dispergiert wird, die dazu ausreichen, Polyolefinfasern mit einer Mikrofibrillenstruktur zu bilden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel und das Ausfällungsmittel miteinander mischbar sind und die Menge 1(6-6 )| ♦ 1(6 -6 )/PS p PPtunterhalb ungefähr 4,0 liegt.3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyolefin aus Polyäthylen mit einer Dichte von mehr als 0,926 oder Polypropylen besteht, das weniger als ungefähr 5,0 Gew.% an ataktischen Komponenten enthält.U. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Polyolefin ein anhand der Viskosität ermitteltes durchschnittliches Molekulargewicht von ungefähr 500 000 bis ungefähr 20 Millionen besitzt.-27-2098U/10105. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Lösungsmittel und Ausfällungsmittel nicht miteinander mischbar sind.6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyolefinlösung in der Weise erzeugt wird, daß ein Olefin in dem Lösungsmittel in Gegenwart eines Koordinationskatalysators bei e.iner Temperatur oberhalb der Schmelzlösetemperatur des zu bildenden Polyolefins polymerisiert wird, wobei die Polymerisation in Abwesenheit von Kettenübertragungsmitteln durchgeführt wird.7. Verfahren zur Herstellung von Polyäthylenfasern mit einer Mikrofibrillenstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung aus einem Polyäthylen mit eir^s anhand der Viskosität ermittelten durchschnittlichen Molekulargewicht von mehr als ungefähr 200 000 und einer Dichte von mehr als ungefähr 0,926 in einem Lösungsmittel mit einem Löslichkeits-1/2 Parameter zwischen ungefähr 6,0 und 10,0 (cal/ccm)bei einer Temperatur oberhalb der Schmelzlösetemperatur gebildet wird, und die PoIyOithylenlösung in ein Ausfällungsmittel unter solchen Schermannungsbedingungen eingeführt wird, die dazu ausreichen, Polyäthylenfasern zu bilden, deren Hauptmenge eine Länge von mehr als ungefähr 0,5 mm und einen Durchmesser von mehr als 10 Mikron besitzt, wobei das verwendete Ausfällungsmittel wenigstens teilweise mit dem Lösungsmittel mischbar ist und einen Löslichkeitsparameter besitzt, der derart ist, daß die Menge }(6 -S )I + !(6 -S )! unterhalb ungefähr 4,0 liegt.Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Lösungsmittel und das Ausfällungsmittel aus dem gleichen Material bestehen, wobei das Ausfällungsmittel bei einer solchen Temperatur verwendet wird,.daß die Temperatur der Mischung aus Lösung und Ausfällungsmittel unterhalb der Schmelzlösetemperatur des darin enthaltenen Po3.yäthylens liegt.2098U/1010
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