DE2209776A1 - Diffusionsverfahren für Halbleiter mit flüssigen Dotierungsstoffen - Google Patents
Diffusionsverfahren für Halbleiter mit flüssigen DotierungsstoffenInfo
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- Y10S438/914—Doping
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Description
Böblingen, den 31. Januar 1972 oe-we
Anmelderin: International Business Machines
Corporation, Armonk, N.Y. 10504
Amtliches Aktenzeichen: Neuanmeldung Aktenzeichen der Anmelderin: Docket FI 970 051
Die Erfindung betrifft ein Diffusionsverfahren zum Herstellen von Halbleiterbauelementen aus Silicium in einem einseitig offenen
Diffusionsrohr unter Verwendung flüssiger Dotierungsstoffe aus der dritten und fünften Hauptgruppe des Periodensystems.
Bisher werden im wesentlichen zwei Diffusionsverfahren zur Halbleiterherstellung
angewandt.
Das erste Verfahren ist die Diffusion im Vakuum, wobei als Quelle ein dotiertes Halbleitermaterial in fester Form dient.
Beim zweiten Verfahren werden die Siliciumplättchen bei hoher
Temperatur einer Atmosphäre ausgesetzt, die den Dotierungsstoff und Sauerstoff enthält. Dabei wird N-dotiert mit Phosphortriehlorid,
Phosphoroxytrichlorid und Phosphorpentoxid und P-dotiert mit
Borbromid und Borhydrid. Normalerweise wird, um ein Zerfressen des Siliciums zu vermeiden, bei einer relativ niedriger Temperatur
(900 bis 975 0C) zunächst der Dotierungsstoff auf die Halbleiteroberfläche
aufgebracht, dann folgt bei höherer Temperatur die eigentliche Diffusion.
Das zuerst genannte Verfahren ist teuer, weil sich das notwendige
Quarzgerät nur einmal verwenden läßt.
2098Λ3/0971
Da beim zweiten Verfahren zwei Diffusionsschritte notwendig sind, braucht man auch zwei öfen, was das Verfahren verteuert.
Ist der Dotierungsstoff Borbromid, so entsteht bei der Reaktion mit Sauerstoff Boroxid (B2O3) und Brom. Diese Reaktion produziert
korrosive Nebenprodukte, außerdem sind die Flußraten kritisch und können deshalb inhomogene Diffusionen verursachen. Das Borsilicatglas,
das sich auf dem Silicium bildet, ist stark borhaltig. Infolgedessen ist die Sättigungslöslichkeit (6 · 1O20 Atome/cm3)
von Bor in Silicium praktisch die einzige Konzentration, die sich mit dieser Methode erreichen läßt, d. h. eine Variation der
Konzentration ist unmöglich. Hinzu kommt, daß sich eine Borsiliciumphase bildet, die nicht in den üblichen Oxidätzmitteln sondern nur
in speziellen bei höhreren Temperaturen löslich ist. Um die üblichen photolithographischen Verfahren anwenden zu können, muß deshalb
nach der Diffusion noch thermisch oxidiert werden.
Außerdem erhält man eine unerwünschte Ablagerung von Boroxid an den Rohrwänden, was zusätzliche Prozeßschwierigkeiten verursacht,
und die korrosiven Nebenprodukte der Reaktion mit Sauerstoff machen das Diffusionsrohr sehr rasch unbrauchbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, Siliciumplättchen bei Atmosphärendruck in einem einseitig offenen Diffusionsrohr durch Diffusion
N oder P zu dotieren. Die Diffusion soll homogen erfolgen, und die erzielbare Konzentration des Dotierungsstoffes im Silicium soll
variabel und gleich oder kleiner als die Sättigungskonzentration sein. Das in der Erfindung beschriebene Verfahren soll schließlich
eine thermische Oxidation nach der Diffusion überflüssig machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Siliciumplättchen
in dem Diffusionsrohr auf 900 °C bis 1200 0C erhitzt werden und sodann einem bei dieser Temperatur gebildeten Gemisch
aus Wasserdampf und dem Dotierungsstoff ausgesetzt werden. 4
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In einem bekannten Verfahren wird zwar der Dotierungsstoff azeotrop
mit Wasser gemischt und die Mischung dann mittels eines Trägergases auf die Plättchenoberfläche gebracht, dabei hydrolysiert
aber der Dotierungsstoff, z. B. Borbromid, zu unerwünschten
Bortrioxid.
In einem weiteren bekannten Verfahren ist zwar auch Wasserdampf an der Diffusion beteiligt; jedoch ist dabei z. B. wenn mit
Elementen der 3. Hauptgruppe dotiert werden soll, der wesentliche Bestandteil der Gasatmosphäre ein reduzierendes Gas, z. B. Wasserstoff
oder Kohlenmonoxid. Außerdem liegen bei diesem Verfahren die Dotierungsstoffe als feste Verbindungen vor, was die Diffusion
schwerer kontrollierbar und wegen eines zusätzlich benötigten Ofens aufwendiger macht.
Das erfindungsgeraäße Verfahren wird vorteilhaft so eingesetzt, daß
die Siliciumplättchen dem Gemisch aus Wasser, Dotierungsstoff und Trägergas, vorzugsweise Argon, 60 bis 120 Minuten bei einer
Temperatur von 1050 °c ausgesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft angewandt, wenn das Volum-Verhältnis von Wasser zu Borbromid zwischen 40 : 1 und
700 : 1 liegt und das Volum-Verhältnis von Wasser zu Phosphoroxytrichlorid zwischen 50 : 1 und 700 : 1 liegt.
Die Erfindung wird anhand von durch die Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
Fig. l in schematischer Darstellung eine konventionelle
Apparatur für offene Diffusionen,
Fig. 2 ein Diagramm, in dem die Oberflächenkonzentration
des Dotierungsstoffs in Silicium gegen den Partialdruck des beim Prozeß eingesetzten Wassers
aufgetragen ist,
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Docket FI 970 051
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Fig. 3 ein Diagramm, in dem die Oberflächenkonzentration
des Dotierungsstoffes gegen den Partialdruck des Dotierungsstoffes in der Ofensatmosphäre aufgetragen
ist,
Fig. 4 ein Diagramm, in dem die Oberflächenleitfähigkeit
eines als Folge einer Diffusion mit Bor dotierten Siliciumplättchens aufgetragen ist gegen die
Zeit, in der das Borbromidwassergemisch durch die heiße Zone des Diffusionsrohrs strömt.
Bei dem Diffusionsverfahren mit einseitig offenem Diffusionsrohr
werden die gereinigten Siliciumplättchen in einem Quarzrohr in den in Fig. 1 dargestellten Diffusionsofen geschoben und auf
eine Temperatur zwischen 900 und 1200 0C aufgeheizt. Ist das
Temperaturgleichgewicht mit der Ofenatmosphäre erreicht, werden separate Ströme von Bortribroraid oder Phosphoroxytrichlorid und
Wasser in die heiße Zone geleitet, in der die Plättchen stehen. Beide Ströme mischen sich unmittelbar in der heißen Zone. Dabei
läuft die folgende chemische Reaktion ab:
BBr3 + 2H2O = HBO + 3HBr
Erst bei einem beträchtlichen Partialdruck des HB0_ findet die
Reaktion:
2HBO2 = B3O3 +
statt.
Auf diese Weise kann ein wesentlich kleinerer Partialdruck des B2O3 erzeugt werden, als sich im Gleichgewicht mit flüssigem
B2O3 einstellen wird und das entstehende, auf der Plättchenoberfläche
wachsende, Borsilicatglas ist entsprechend borärmer. Die Notwendigkeit eines nachfolgenden Oxidationsschritts fällt weg.
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Docket FI 9 70 051
Docket FI 9 70 051
Außerdem kann man durch Variation des Borbromid-Wasserverhältnisses
in einem weiten Bereich die Oxidationsgeschwindigkeiten und Oberflächenkonzentrationen CQ, welche vermutlich von der Oxidationsgeschwindigkeit
abhängt, variieren. Dies erlaubt eine bisher unbekannte Flexibilität des Prozesses.
Es ist zu beachten, daß der Dotierungsstoff, z. B. Borbromid, und Wasser bei hoher Temperatur gemischt werden müssen, weil
sonst Borbromid begierig zu unerwünschtem Bortrioxid hydrolysiert.
Entsprechend dem beschriebenen Prozeß kann durch Diffusion eine Oberflächenkonzentration von Bor in Silicium erzeugt werden, die
wesentlich unter seiner Sättigungslöslichkeit in Silicium liegt.
Darüber hinaus ist das gebildete Oxid in Flußsäure vollständig löslich.
Zur Verdeutlichung des Verfahrens sind im folgenden vier Beispiele
beschrieben.
Gereinigte Siliciumplättchen wurden in ein konventionelles Leiterboot
geladen, welches in das Rohr des Diffusionsofens geschoben und in Argonatmosphäre auf 1050 0C erhitzt wurde. Bortribromid
und Wasser wurden nun getrennt in den Of6n geleitet. Dazu strömten
55 cm Argon/min bei 1 C durch Borbromid und 3350 cm Argon/ min bei 23 0C durch Wasser. Zusätzlich strömten 11600 cm Argon/
min durch das Rohr. Nach 120 Minuten wurde der Borbromid und der Wasserstrom abgeschaltet, dann noch 5 Minuten mit Argon gespült
und schließlich die Plättchen aus dem Ofen genommen. Die Borsilicatschicht auf den Plättchen war 2000 S dick und unlöslich in
Flußsäure. Der Oberflächenwiderstand betrug 8,5 Ohm/a und der PN-Übergang lag 1,4 u tief. Die Oberflächenkonzentration
20 3
an Bor betrug 5,5 · 10 Atome/cm .
an Bor betrug 5,5 · 10 Atome/cm .
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Docket FI 9 70 051
Docket FI 9 70 051
Die Bedingungen waren dieselben wie im Beispiel I, außer daß der Argonstrom durch Borbromid auf 5 cm /min gedrosselt wurde,
Die Plättchen hatten folgende elektrische Eigenschaften:
Oberflächenwiderstand 1800 Ohm/a Tiefe des PN-Ubergangs 0,7 u
Oberflächenkonzentration Cn
18 3
des Bors 1 χ 10 Atome pro cm
Die Bedingung war dieselbe wie in Beispiel 1, lediglich der
Argonstrom durch das Borbromid war auf 30 cm pro Minute gedrosselt worden.
Die Plättchen hatten folgende elektrische Eigenschaften:
Oberflächenwiderstand 90 0hm/a Tiefe des PN-Ubergangs 1,2 u
19 3
Oberflächenkonzentration CQ 4,5 χ 10 Atome pro cm
Der Borsilicatglasfilm auf den Plättchen war etwa 700 8 dick
und flußsäurelöslich.
Die Siliciumplättchen im Leiterboot wurden ins Rohr des 1050 0C
heißen Diffusionsofen geschoben. Nach 5 Minuten wurden 16 cm /min
eines mit Phosphoroxytrichlorid beladenen Argonstroms in die
heiße Zone geleitet und mit 4600 cm Argon pro Minute verdünnt. Separat davon wurden 40 cm Wasser pro Minute in die heiße Zone
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Docket FI 9 70 051
des Ofens gegeben. Diese Bedingungen wurden 60 Minuten lang aufrechterhalten.
Absei
pro Minute gespült.
pro Minute gespült.
rechterhalten. Abschließend wurde 5 Minuten mit 4400 cm Argon
Die prozessierten Plättchen hatten folgende elektrische Eigenschaften:
Oberflächenwiderstand 300 Ohm/j-j
Tiefe des PN-übergangs 0,63 ja, Oberflächenkonzentration Cn
18 3 an Phosphor 8 χ 10 pro cm .
Das Volumverhältnis Wasser zu Dotierungsstoff in den obigen vier
Beispielen liegt zwischen 50:1 und 500:1.
Wie die Fign. 2, 3 und 4 und die vier Beispiele zeigen, sind die Oberflächenkonzentration C des Dotierungsstoffes im Siliciumplättchen
und elektrische Eigenschaften des Plättchens wie der Oberflächenwiderstand durch Variation der Diffusionszeit und der
Flußraten leicht kontrollierbar.
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Docket FI 9 70 051
Claims (6)
1. Diffusionsverfahren zum Herstellen von Halbleiterbauelementen aus Silicium in einem einseitig offenen Diffusionsrohr
unter Verwendung flüssiger Dotierungsstoffe aus der dritten oder fünften Hauptgruppe des Periodensystems,
dadurch gekennzeichnet, daß Siliciumplättchen in dem Diffusionsrohr auf 900 bis 1200 0C erhitzt werden und sodann
einem bei dieser Temperatur gebildeten Gemisch aus Wasserdampf und dem Dotierungsstoff ausgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wasserdampf und das verdampfte Dotierungsmaterial getrennt und jeweils einem Trägergas, vorzugsweise Argon,
beigemischt in das erhitzte Diffusionsrohr geleitet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Diffusionsrohr vor und nach dem Diffusionsvorgang
mit dem Trägergas gespült wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Siliciumplättchen dem Gemisch aus Wasser
und Dotierungsstoff 60 bis 120 Minuten bei einer Temperatur von etwa 1050 C ausgesetzt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Volumverhältnisse von Wasser zu Borbromid zwischen 40:1 und 700:1 gewählt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Volumverhältnisse von Wasser zu Phosphoroxytrichlorid zwischen 50:1 und 700 :1 gewählt werden.
209843/0971
Docket FI 970 051
Docket FI 970 051
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