DE2241513C3 - Verfahren zur analytischen Bestimmung der Sequenzen eines Polynucleotids - Google Patents
Verfahren zur analytischen Bestimmung der Sequenzen eines PolynucleotidsInfo
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- C12Q1/6834—Enzymatic or biochemical coupling of nucleic acids to a solid phase
Description
CfI.
Bchanntlich sind Polynucleotide oder Polyriboliucleotide
langkcttigc Polymere, enthaltend eine Vielzahl von Nucleotid- oder Ribonucleotideinheiten. Jede
Nucleotideinheit (Nucleosid) besteht aus einer Ribosc, enthaltend einen Purin- oder Pyrimidin-Substituer.t.
Die Riboseteile der benachbarten Nucleoside sind über Phosphatgruppen verbunden. Es ist in der biochemischen
und medizinischen Forschung oft von größter Wichtigkeit, die spezielle Anordnung zu kennen, in
der die Nucleotideinheiten aneinanderhängen im Aufbaudes Polynucleiotidmoleküls. Verschiedene Methoden
wurden bereits bekannt zum Abbau des Polynucleotidmoleküls in einzelne Nucleoside oder Nucleosideinheiten,
die sich dann analysieren lassen, um die einzelnen Purin- oder Pyrimidinbasen zu ermitteln, die
daraus gebildet werden können. Durch diese Analyse bezweckt man die Feststellung der Sequenz der einzelnen
Basen innerhalb der Polynucteotidkette.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein genaues und praktisches
Verfahren zum stufenweisen Abbau eines Polynucleotids in bestimmte reproduzierbare Nuclcosidfragmente
zu erstellen, die dann der Identifizierung hinsichtlich ihrer Purin- ode· Pyrimidinbasen zugänglich
sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur analytischen Bestimmung der Sequenzen eines Polynucleotids ist
dadurch gekennzeichnet,
a) daß das Polynucleotid, dessen endständige 3'-Phosphatgruppe vorher entfernt ist, an einem
stark basischen anionenaustauchenden Material adsorbiert wird,
b) daß das adsorbierte Polynucleotid mit einem Perjodat zur Oxydation der unsubstituierten cis-Hydroxylgruppen
der endständigen Nucleosideinheiten zu Dialdehydgruppen behandelt wird,
c) daß zur Entfernung von überschüssigem Perjodat L-Rhamnosc zugesetzt wird,
d) daß das adsorbierte Polynucleotid mit einem / min zur Abspaltung der entständigen Nucleotideinheit
aus dem Molekül und im wesentlichen
gleichzeitig mit einer Phosphatase zur Entfernung
der gebildeten endständigen 3'-Phosphatgruppe behandelt
wird,
e) daß die so gewonnenen Nucleosidreste vom adsorbierici":
Polynuclcctid getrennt und identifiziert
werden und
f) daß die Verfahrensstufen b) bis e) für jede verbleibende Nucleotideinheit des Polynucleotids
wiederholt werden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich Polynucleotide, wie sie als Polyribonucleotide bekannt
sind und in biologischen Materialien verfügbar sind oder synthetisiert werden können. Um für das erfindungsgemäße
Verfahren herangezogen zu werden, muß von dem Polynucleotid zuerst die endständige 3'-Phosphatgruppe
abgespalten werden. Dies geschieht in üblicher Weise unter Anwendung einer alkalischen
Phosphatase.
Zur Anwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignete stark basische anionenaustauschende Materialien befinden sich im Handel. Sie werden beispielsweise
hergestellt durch Suspensionspolymerisation von Styrol mit Divinyibenzoi. Die erhaltenen
Polymerperlen werden dann umgesetzt mit Chlormethyläther
in Gegenwart von Aluminiumchlorid oder 2inkchlond als K.atalvsatQr um die Chlorroethvlgruppe
an die Benzolringe des Polymers einzuführen. Dieses Produkt wird dann z. B. mit Trimethylamin
unliniert zu einer hochionisierten quaternären Ammoniumgruppe an den Benzolrinnen.
Wie erwähnt, befinden sich die verschiedensten stark basischen Anionenaustauscherharze mit quaternären
Ammoniumgruppen als Reakuonsstellen im Handel.
Als bevorzugtes Anioner.aus luschermaterial wendet
man ein Austauschermaterial, bestehend aus Polystrol, vernetzt mit 2% Divinyibenzoi, an, welches
ebenfalls quaternäre Ammoniumgruppen als ReaktionssHlen
enthält. Dieses Material besitzt die gewünschte chemische Stabilität unci ausreichende Austau-cherkapazität
über einen pH-Wertbereich für die Anwendung im erfindungsgemäßen Verfahren.
Als Perjodat für die Oxydation der cis-Hydro.xylgruppen
von dem von Phosphatgruppen befreiten Nucleosid des Polynucleotids kann man bekannte
Produkte anwenden; die allgemeinen Reaktionsbedingungen sind ebenfalls bekannt.
Die Anwendung eines hyJroxylhaltigen Stoffs wie Äthylenglykol und Butan-2,3 -diol zur Umsetzung mit
überschüssigem Perjodat ist bekannt. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird dagegen L-Rhamnose angewandt,
da diese Substanz als am wirksamsten und am leichtesten reagierend für diesen Zweck befunden
werden konnte. Dadurch kann die gesamte Vcrfahrer.szeit verringert werden, was ein gewisser Vorteil gegenüber
den bekannten Verfahren ist.
Die Anwendung von alkalischen Produkten wie Amine zum Abbau des Polynucleotids durch Entfernung
der endständigen Nucleosidfragmente ist bekannt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform dieses erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein Gemisch von Cyclohexylamin und Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethyiglycinamid-Hydrochlorid
angewandt, da dieses Gemisch eine bessere pH-Werteinstellung auf den gewünschten
Wert von 8,5 während des gesamten Verfahrens gestattet.
Während die Arbeitstemperaturen nicht eigentlich kritisch sind, wird vorgezogen, die Reaktion des Polynucleotids
mit dem Perjosat, die Behandlung mit L-Rhamnose und die Trennung des abgebauten Nudeosidfragments von dem adsorbierten Polynucleotid
bei etwa l°Cunddie Aminumsetzungmitdem PoIynudeotid
zum Abbau und Entfernung des endständigen Nicleosidfragments bei etwa 45" C durchzuführen.
Der wesentliche Punkt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Adsorption des Polynucleotids an
einem unlöslichen Träger, Umsetzung verschiedener Materialien mit dieser damit unlöslich gemachten
ίο Form des Polynucleotids und leichter Abtrennung des
abgebauten und damit löslich gewordenen Nudeosidfragments von dem unlöslich verbleibenden Teil des
Polynucleotids. Es ist gleichzeitig wesentlich, daß die R.eaktionsprodukte von dem Polynucleotid so abge-
»5 spalten werden, daß das restliche Polynucleotid als
Gesamtes an dem Anionenaustauschermaterial adsorbiert bleibt. Dies erreicht man durch Verdünnen der
Flüssigkeit in Berührung mit dem Anionenaustauschermaterial bis zu einem solchen Punl i, dnP die Konzentrationen
der Anionen mit Ausnahme derer der Polynucleotide auf ein solches Niveau gesenkt werden, daß
sie nicht das Polynucleotid vom Adsorbens verdrängen.
Die speziellen Bedingungen, unter denen ein Polynucleotid von einem Anionenaustauschermaterial freigegeben
und wieder adsorbiert werden kann, hängt ab von der Größe des Polynucleotidmoleküls. Hat
man beispielsweise ein Polynucleotid mit 10 Nucleotideinheiten,
so wird dieses vom Anionenaustauschermaterial freigesetzt, wenn die entsprechende Anionenkonzentration
über 1 molar steigt. Ein solches Polynucleotid wirci vollständig neuerlich adsorbiert, wenn
die verurängende Anionenkonzentration durch Verdünnung
auf etwa 0,1 m verringert wurde. Ein Polynucleotid, enthaltend nur 2 Polynuclcotideinheitcn,
wird freigegeben, wenn die verdrängende Anionenkonzentration über etwa 0,4 m ansteigt und wird
wieder vollständig adsorbiert, wenn die verdrängende Anionenkonzentration unter etwa 0,05 m absinkt.
Ist das Nucleosidfragmeni abgetrennt von dem Polynucleotid, kann es hinsichtlich seiner Purin- oder Pyrimidinbase nach bekannten Methoden analysiert werden. Zum Beispiel kann der Ablauf aus der Abbaustufe, enthaltend die endständige Nucleotideinheit, Amin und Phosphatase zum Trocknen eingedampft
Ist das Nucleosidfragmeni abgetrennt von dem Polynucleotid, kann es hinsichtlich seiner Purin- oder Pyrimidinbase nach bekannten Methoden analysiert werden. Zum Beispiel kann der Ablauf aus der Abbaustufe, enthaltend die endständige Nucleotideinheit, Amin und Phosphatase zum Trocknen eingedampft
werden. Es wird Ameisensäure zugesetzt und die Reaktionsmischurig im Autoklav erwärmt. Diese
Säurebehandlung wandelt die endständigen Nuckosidr^.ic
in freie Furin- oder Pyrimidinba^n um, die dann
durch Anionenaustauscherchromatographie identifiziert
werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird am folgenden Beispiel weiter erläutert.
0,1 ecm Anionenaustauscherharz in der Chloridform mit einer Korngröße von unter 37 μίτι wurde in ein
Glasrohr gegeben und zwischen GlaswoDstopfen fixiert. Das Harzbett wurde mit einer Puffermischung
von 0,5 m Natriumchlorid und 0,01 m tris(Hydroxymethyl)aminomethan
mit einem pH-Wert von 7,5 gewaschen und diann mit kaltem destilliertem Wasser
zur Entfernung von überschüssiger Pufferlösung gespült. Das Austauscherbett wurde auf einer Temperatur
von etwa TC gehalten, indem man es in einem Wasserbad anordnete.
Das zu untersuchende Polynucleotid wurde mit alkalischer Phosphatase zur Abspaltung der endständigen
3'-Phosphatgruppe behandelt. Eine WaB1 ige Lü-
sung, enthaltend etwa 100 nMol des erhaltenen PoIynucleotids
wurde einige Male mit Hilfe einer Rücklaufpumpe durch das Austauscherbett geführt, wobei
sich der Hauptanteil des Polynucleotid am Harz adsorbierte. Nicht adsorbiertes Polynucleotid wurde
durch weiteres Waschen mit destilliertem Wasser aus dem Bett entfernt. 0v5 ecm einer 0,2 m Nairünperjodatlösung
wurde bei TC etwa 15 Minuten immer wieder durch das Bett gepumpt. Die Perjodatlösung führte zu
einer Oxydation der cis-Hydroxylgruppen an den end- ίο
ständigen Nucleosiden unter Bildung von Dialdehydgruppen; wegen seines ionischen Charakters desorbierte
es das Polynucleotid vom Harz. Diese Polynucleotidhaltige
Lösung wurde mehrere Male durch das Harz geleitet, dann wurden 0,5 ecm einer 1-m-L-Rhamnose-Lösung
der im Kreislauf geführten Lösung zugesetzt und das Ganze immer wieder durch das Bett
geleitet, während 5 Minuten. Die L-Rhamnose hatte während dieser Zeit die Möglichkeit, nicht umgesetztes
Pcrjodat zu zerstören. 4,6 ecm kaltes destilliertes Wasscr
wurden dann eingebracht, um die Jodationenkonzentration auf etwa °,01 m herabzudrücken. Das
Umpumpen der gesamten Flüssigkeit wurde noch 10 Minuten fortgesetzt, so daß das Polynucleotid wieder
adsorbiert werden konnte. Dann wurde die Flüssig- *5
keit aus dem Bett abgelassen und das Harz mit 1 ecm kaltem destilliertem Wasser gewaschen. 0,1 ecm bakterieller
alkalischer Phosphatase wurden dann in das Bett eingebracht und anschließend 0,1 ecm einer
1-m-Cyclohexylamin- und 2-m-N,N,N',N'-tetramethyl- 3<>
glycinamid-Hydrochlorid-Lösung in das Bett geleitet. Weiter wurden 0,1 ecm der Arninlösung zugefügt und
diese Flüssigkeit nun 2 Stunden bei 45 C wiederholte Male durch das Bett geleitet. Dieses Gemisch der
Amine und Phosphatase spaltete die endständigen Nucleoside aus dem Polynucleotidmolekül ab und
ebenso die so gebildete endständige 3'-Phosphatgrupp;. Auch diese Lösung wegen ihres ionischen
Charakters verdrängte das Polynucleotid vom Harz. Nun wurden 5 ecm destilliertes Wasser der Reaktionsmischung
zugesetzt, wodurch die Aminkonzentration auf etwa 0,04 m absank. Die Temperatur des Beties
wurde auf etwa TC gesenkt und obiges Flüssigkeitsgemisch
15 Minuten bei 1CC wiederholte Male durch das Harz geleitet. Das Polynucleotid, dem sein ursprünglich
endständiges Nucleosid fehlte, wurde wieder adsorbiert. Die verdünnte Lösung, enthaltend Amin-Phosphatase
und das Fragment des endständigen Nucleosids, wurde aus dem Bett abgeleitet und in
einem mit einer Schraubkappe versehenen Proberöhrchen aufgefangen. Das Reaktionsgefäß mit dem Austauscherharz
wurde dann mit 1 ecm kaltem destilliertem Wasser gewaschen, welches dann auch in das
Proberöhrchen lief. Die Gesamtzeit für die obige Perjodat-Oxydation, Abspaltung des endständigen
Nucleosids und der Phosphorsäuregruppe betrug etwa 200 Minuten. Das Austauscherharz mit adsorbiertem
Polynucleotid wurde dann v/ieder nach obigem Reaktionszyklus behandelt, um die nächste endständige
Nucleotideinheit zu entfernen. Dieser Kreislauf wurde wiederholt bis die gesamte1^ Nucleotideinheiien des
Polynucleotids abgespalten waren.
Die kombinierten Abläufe der einzelnen Verfahrenszyklen hatten ein mittleres Volumen von etwa 8 ecm.
Die einzelnen Abläufe wurden getrennt auf 100 C .? Stunden in einem verschlossenen Rohr erwärmt;
die gebildete freie Purin- oder Pyrimidinbase in jedem Prüfröhrchen wurde nun durch Anionenaustauschchromatographie
analysiert.
Das ganze Verfahren dienti dazu, die Sequenz der Nucleosideinheiten eines Polynucleotid in an sich
bekannter Weise durch stufenweisen Abbau zu ermitteln. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt
auch die Bestimmung der Sequenz der Nucleotideinheiten
in Polynucleotide^ deren Sequenzen bisher noch nicht bekannt waren.
Die Analyse nach der Erfindung bringt exakte Werte in wesentlich kürzerer Zeit und von viel komplexeren
Pooynucleotiden, aus dies bei den bekannten Analysenverfahren der Fall war. Durch die einfachen
Verfahrensmaßnahmen ist eine Automation für den Ablauf des gesamten Bestimmungsprozesses möglich.
Claims (4)
1. Verfahrein zur analytischen Bestimmung tier
Sequenzen eines Polynucleotids, dadurch gekennzeichnet,
a) daß das Polynucleotid, dessen endständige 3'-Phosphatgruppe entfernt ist, an einem stark
basischen Anionenaustauschermaterial adsorbiert wird, ίο
b) daß das adsorbierte Polynucleotid mit einem Perjodat zur Oxydation der unsubstituierten
cis-Hydroylgruppen der endständigen Nucleotideinheiten
zu Dialdehydgruppen behandelt wird,
c) daß zur Entfernung von überschüssigem Perjodat L-Rhamnose zugesetzt wird,
d) daß das adsorbierte Polynucleotid mit einem Amin zur Abspaltung der endständigen Nucleotideinheit
aus dem Molekül und im wesentlichen gleichzeitig mit einer Phosphatase zur Entfernung der sich bildenden endständigen
3'-Phosphatgruppe behandelt wird,
e) daß die so gewonnenen Nucleosidreste vom adsorbierten Polynucleotid getrennt und identifiziert
werden,
f) daß die Verfahrensstufen b) bis e) für jede verbleibende Nucleotideinheit des Polynucleotids
wiederholt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrensstufen b), c) und e)
bei etwa 1 C und die Verfahiendstufe d) bei
etwa 45 Λ '. vorgenommen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Verfahrensstufen
b), c) und e) die Konzentration der Anionen, außer denen des Polynucleotids, in der mit dem ionenaustauschermateria!
in Berührung stehenden Flüssigkeit so weit verringert wird, daß sie nicht das Polynucleotid aus dem Anionenaustauscherharz
verdrängen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Anionenaustauscher-Material
ein Polystyrol, vernetzt mit Divmylbenzol und enthaltend als reaktionsfähige
Gruppen quüicniarc Amnioniurrigruppcr;, vcr
wendet wird.
Nach einem bekannten Verfahren zur Analyse eines Polynucleotids wird ein exonucleolytisches Enzym angewandt,
welches angeblich die endständigen Nucleofideinheiten
abzuspalten und damit deren Analyse zu ermöglichen gestattet. Dieses enzymatisch^ Verfahren
ist jedoch nicht erfolgreich, da die dafür vorgesehenen
Enzyme variierende und nicht reproduzierbare Aktivität be^en und ungenaue Ergebnisse hefern.
Es wurde auch bereits ein stufenweiser chemischer und enzymatischer Abbau bekannt. Dabei erfolgt eine
Reaktion mit einer Phosphatase zur Abspaltung der endständigen 3'-Phosphatgruppe des Polynucleotids.
Oxydation der unsubstituierten c.s-Hydroxylgruppen der endständigen Nucleotideinheit zu Dialdehydgruppen, woraufhin die alkalisch katalysierte Abspaltung
des endständigen Nucleosidfragments erfolgt. Das se erhaltene Fragment wird dann hinsichtlich des Punn-
oder Pyrimidinsubstituenten identifiziert. Diese Maßnahme wird für jede Nucleosidcinheit des Polynucleo
tidmoleküls wiederholt. Dieses Verfahren weist ve,
schiedene Nachteile auf. Es gibt keine einfache un,.
wirksame Möglichkeit zur Trennung der freigesetzter Nucleosi.Jfragmente, da alle Reaktionskomponente;
und -produkte sich in Lösung befinden. Es muß grobi.:
Sorgfalt angewandt werden, um gleichzeitige Anwesenheit der Phosphatase, von Perjodat und Alkali .1
der Reaktionsmischung zu verhindern. Andererseits würde die Abspaltung der Nucleosidfragmente in unkontrollierbarer
Weise stattfinden und damit zu fehlerhaften Ergebnissen führen.
Eine Verbesserung erreichte man durcn Anwenaunc
von Ionenaustauscherchromatographie zur Trennung der freigesetzten Nucleosidreste .on dem zurückbleibenden
Polynucleotidmolekül jeweils nach einer Abbaustufe. Dies ist zwar günstig, hat jedoch den Nachteil
daß diese Vorgangsweise sehr zeitraubend ist uiki
zu beträchtlichen Materialverlusten führt. Dieses Verfahren läßt sich also nur für relativ wenige Abbaustufen
heranziehen und nicht für die Analyse komplexerer Polynucleotidmoleküle.
Auch Versuche zur Ausfällung der freigesetzten Nucleosidreste, um sie dann zu trennen von dem
zurückbleibenden Polynucleotidmolekül, führten zu keinen Erfolgen auf Grund der komplizierten Vorgangsweise
und den damit verbundenen Matcnal-
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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