DE2334626C3 - Drainageapparat zum Absaugen der Pleurahöhle - Google Patents
Drainageapparat zum Absaugen der PleurahöhleInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61M—DEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
- A61M1/00—Suction or pumping devices for medical purposes; Devices for carrying-off, for treatment of, or for carrying-over, body-liquids; Drainage systems
- A61M1/60—Containers for suction drainage, adapted to be used with an external suction source
- A61M1/61—Two- or three-bottle systems for underwater drainage, e.g. for chest cavity drainage
Description
Die Erfindung betrifft einen Drainageapparat zum Absaugen der Pleurahöhle, bestehend aus einer über
eine Drainageleitung an diese anschließbaren Auffangkammer zum Sammeln der abgesaugten Flüssigkeit und
einer mit einem Schenkel an die Auffangkammer angeschlossenen U-förmigen Wasser-Dichtungskammer,
an deren anderen Schenkel eine Saugpumpe und ein Schenkel einer U-förmigen, an dem anderen
Schenkel zur Außenatmosphäre offenen, eine bestimmte Menge Wasser enthaltenden Druckregelkammer
angeschlossen sind.
Die US-PS 33 63 626 beschreibt einen solchen Drainageapparat, welcher aus einem einzigen Teil
besteht. Dieser Drainageapparat hat eine Auffang- oder Sammelkammer für die Drainageflüssigkeit, eine U-förmige
Wasser-Dichtungskammer, die verhindert, daß Luft von der Außenatmosphäre in den Körperhohlraum
eindringt, und eine U-förmige Druckregelkammer, mit welcher das im System herrschende Vakuum eingestellt
werden kann. Unter normalen Betriebsbedingungen wird die genannte Auffangkammer über die Drainageleitung
an die Pleurahöhle des Patienten angeschlossen. Der Drainageapparat wird mit einer Saugpumpe
verbunden, und die Flüssigkeitsmenge in der Druckregelkammer bestimmt die Stärke des Unterdrucks.
Dieses System funktioniert unter den meisten Bedingungen ausgezeichnet Bei bestimmten Krankheiten und
Atmungsbeschwerden kommt es jedoch zu einem lu plötzlichen starken Druckanstieg in der Pleurahöhle. So
läßt ζ. B. ein Husten solch einen schnellen Druckanstieg entstehen. Für solche Fälle sollte die Vorkehrung
getroffen sein, daß der plötzliche hohe Druck sofort aus dem System verschwindet, ohne daß auf den Patienten
ein Rückdruck ausgeübt wird.
Bei dem Drainageapparat der US-PS 33 63 626 kann ein plötzlicher Druckanstieg in der Pleurahöhle des
Patienten unter Umständen das Wasser in der Druckregelkammer nach außen drücken. Dadurch wird
die Druckregelkammer funktionsunfähig und das der
Pleurahöhle des Patienten auferlegte Vakuum verringert sich entsprechend dem Wasserverlust
Die DE-AS 11 48 709 beschreibt eine Einrichtung zur Brustkorb-Drainage mit zwei an eine Druckgasquelle
anschließbaren Injektoren zur Erzeugung eines zur Drainage dienenden Soges, die mit einer zum Patienten
führenden Absaugleitung verbunden sind. In der Absaugleitung befindet sich unter anderem ein Überdruckventil
13, das dazu dient, den im Falle einer J" Verstopfung der in den Injektoren vorgesehenen
Metallsiebe und geräuschdämpfenden Packungen auftretenden, gefährlichen Überdruck abzulassen. Auf dem
Flüssigkeitsprinzip arbeitende Dichtungs- und Druckregelkammer sind in der Vorrichtung der DE-AS nicht
vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Drainageapparat der eingangs genannten
Art zu schaffen, welcher verhindert, daß bei einem plötzlichen Druckanstieg in der Pleurahöhle das in der
■"> Druckregelkammer enthaltene Wasser nach außen
gedrückt wird.
Dies ict nach der Erfindung bei einem Drainageapparat
der eingangs genannten Art erreicht durch ein — bei einem während des normalen Saugbetriebes plötzlich
auftretenden Druckanstieg in der Pleurahöhle über den atmosphärischen Druck — zur Außsnatmosphäre
öffnendes Überdruckventil, welches an demjenigen Schenkel der Dichtungskammer oder der Druckregelkammer
angeordnet ist, an welchem die Saugpumpe angeschlossen ist
Vorteilhafte Ausführungsformen des Drainageapparates sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das Überdruckventil bleibt während normaler Betriebsbedingungen des Drainageapparates, wobei ein
bestimmter Unterdruck in der Wasser-Dichtungskammer herrscht, geschlossen. Es öffnet jedoch bei einem
plötzlichen Druckanstieg in der Pleurahöhle, so daß Gas zur Außenatmosphäre entweichen kann und auf diese
Weise der Druck im Drainageapparat und der Pleurahöhle gesenkt wird. Sobald diese Drucksenkung
eingetreten ist, schließt das Ventil wieder und der Apparat arbeitet unter den normalen Bedingungen
weiter.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichst
nung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch einen chirurgischen Drainageapparat,
F i g. 2 einen Querschnitt durch das vorgesehene
F i g. 2 einen Querschnitt durch das vorgesehene
Oberdruckventil,
F i g. 3 in einer Ansicht wie nach F i g. 2 das Ventil in geöffneter Stellung,
Fig.4 eine Draufsicht auf die Außenwand des
Drainageapparats mit den äußeren öffnungen des Ventils nach F i g. 2 und 3.
Der in F i g. 1 dargestellte Drainageapparat 10 besteht aus einem Stück und wird vorzugsweise als
Kunststoff-Formteil oder aus einem ähnlichen Material hergesteüt Der Drainageapparat weist eine Auffang-
oder Sammelkammer 11, eine im wesentlichen U-förmige
Wasser-Dichtungskammer 12 und eine Druckregelkammer 13 auf.
Die Auffangkammer 11 ist mit einem Einlaß 14 versehen, der über eine Drainageleitung 15 mit der
Pleurahöhle eines Patienten in Verbindung gebracht werden kann. Die Auffangkammer 11 hat weiterhin
einen Auslaß 16, der mit dem Einlaß am oberen Ende des einen Schenkels 17 der DichtUi.gskammer 12
kommuniziert. Das obere Ende des anderen Schenkels
18 der Dichtungskammer 12 kommuniziert mit einem Sauganschluß 19 und mit dem oberen Ende des einen
Schenkels 20 der Druckregelkammer 13, deren anderer Schenkel 21, wie gezeigt, zur Außenatmosphäre
offensteht
Die Funktionsweise des Drainageapparats ist in der US-PS 33 63 626 im einzelnen beschrieben. Sie ist in
großen Zügen wie folgt:
Vor Inbetriebnahme des Drainageapparats wird Wasser in die Dichtungskammer 12 und in die
Druckregelkammer 13 eingefüllt und der Sauganschhiß
19 mit einer Saugpumpe verbunden. Wenn die Drainageleitung 15 in Verbindung mit der Pleurahöhle
des Patienten gebracht wird, wird auf diese ein Unterdruck ausgeübt, dessen Stärke durch die Wasser- S5
menge in der Druckregelkammer 13 bestimmt wird. Aus der Pleurahöhle wird die evtl. darin vorhandene
Flüssigkeit über die Drainageleitung in die Auffangkammer 11 abgesaugt und dort gesammelt, während die
abgesaugten Gase durch die Schenkel 17, 18 der Dichtungskammer 12 und den Sauganschluß 19
strömen.
Es wurde nun gefunden, daß bestimmte Atmungsbedingungen einen plötzlichen Druckanstieg in der
Pleurahöhle hervorrufen. So führt z. B. ein Husten oder ein Loch, durch das Luft einströmt, zu einem plötzlich
wesentlich höheren Druck in der Pleurahöhle, und dieser Druckanstieg muß wieder beseitigt werden, um
eine normale Almungswirkung zu erreichen. Bei dem Drainageapparat der US-PS 33 63 626 läßt solch ein
plötzlicher Druckanstieg die Gase durch die Auffangkammer und durch die Dichtungskammer strömen,
wobei Wasser aus der Druckregelkammer gedrückt werden kann, während die Gase durch die Auslaßöffnung
zur Außenatmosphäre entweichen. Bei dieser Gelegenheit kann ein wesentlicher Teil der Flüssigkeitsmenge in der Druckregelkammer verloren gehen, so
daß nach Wiederherstellung niedrigerer Drücke in der Pleurahöhle wegen des Wasserverlusts in der Druckregelkammer
ein wesentlich schwächeres Vakuum erzeugt wird. Unter bestimmten extremen Bedingungen
kann sogar der gesamte Wasservorrat der Druckregelkammer verloren gehen, und demzufolge bliebe die
Saugpumpe in dem Bestreben, ein verstärktes Vakuum in der Pleurahöhle zu erzeugen, wirkungslos.
Zur Behebung dieses Nachteils hat der dargestellte Drainageapparat in der Wand der Dichtungskammer
ein Überdruckventil 22. Es sollte bemerkt werden, daß dieses Ventil an dem breiten Schenkel 18 der
Dichtungskammer 12 angeordnet ist. Das Ventil bleibt normalerweise geschlossen und öffnet nur bei einem
wesentlichen Druckanstieg in der Dichtungskammer 12.
In F i g. 2 bis 4 ist die das Überdruckventil tragende
Außenwand des Dichtungskammerschenkels 18 mit 23 bezeichnet. Gemäß Fig.4 hat die Außenwand eine
Anzahl im Kreis angeordneter Öffnungen 24. An der Innenseite der Wand 23 ist eine scheibenförmige Platte
25 mit einem Umfangsflansch 26 und einem demgegenüber zurückgesetzten mittleren Teil befestigt. In diesem
Teil befinden sich Löcher 27, welche ähnlich wie die öffnungen 24 in der äußeren Wand 23 im Kreis
angeordnet sind. In der Mitte der Platte 25 ist ein scheibenförmiger, elastisch nachgiebiger Ventilkörper
28 befestigt, indem ein an diesem angesetzter Vorsprung oder Dorn 29 in ein zentrales Loch in der Platte
25 eingeschnappt ist. Die nachgiebige Scheibe des Ventilkörpers 28 überdeckt die Löcher 27 in der Platte
25, wie es F i g. 2 zeigt.
Während des normalen Betriebs des Drainageapparates hält der Unterdruck im Apparat das Ventil
geschlossen, da der vergleichsweise höhere atmosphärische Außendruck auf die Außenfläche des Ventilkörpers
wirkt. Wenn jedoch Husten oder eine Leckage in der Pleurahöhle momentan einen hohen Druck erzeugt, der
sich auch dem Drainageapparat mitteilt, öffnet sich das Ventil. Die geöffnete Stellung ist in Fig.3 dargestellt.
Wenn dann wieder normale Druckbedingungen im Drainageapparat herrschen, kehrt das Ventil zur
geschlossenen Stellung zurück.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Drainageapparat zum Absaugen der Pleurahöh-Ie, bestehend aus einer über eine Drainageleitung an
diese anschließbaren Auffangkammer zum Sammeln der abgesaugten Flüssigkeit und einer mit einem
Schenkel an die Auffangkammer angeschlossenen U-förmigen Wasser-Dichtungskammer, an deren
anderen Schenkel eine Saugpumpe und ein Schenkel einer U-förmigen, an dem anderen Schenkel zur
Außenatmosphäre offenen, eine bestimmte Menge Wasser enthaltenden Druckregelkammer angeschlossen
sind, gekennzeichnet durch ein — bei einem während des normalen Saugbetriebes
plötzlich auftretenden Druckanstieg in der Pleurahöhle
über den atmosphärischen Druck — zur Außenatmosphäre öffnendes Überdruckventil (22),
welches an demjenigen Schenkel (18, 20) der Dichiungskammer (12) oder der Druckregelkammer
(13) angeordnet ist, an welchen die Saugpumpe angeschlossen ist
2. Drainageapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überdruckventil (22) an
einem doppelwandigen Wandbereich angeordnet ist, wobei der nach innen abgeschlossene Raum
zwischen der inneren und äußeren Wand (25, 23) über Öffnungen (24) mit der Außenatmosphäre in
Verbindung steht und die innere Wand (23) mit wenigstens einer Ventilöffnung (27) versehen ist, an
welcher auf ihrer äußeren Seite ein nachgiebiger Ventilkörper (28) anliegt.
3. Drainageapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (28) ein mit
einem Dorn (29) in ein Loch der inneren Wand (25) einschnappbarer, scheibenförmiger, elastisch nachgiebiger
Körper ist.
4. Drainageapparat nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (28)
zentral zu mehreren kreisförmig angeordneten Ventilöffnungen (27) angeordnet ist und diese
überdeckt.
5. Drainageapparat nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
(24) in der äußeren Wand (23) kreisförmig angeordnet sind.
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