DE2345771A1

DE2345771A1 - Kryochirurgisches instrument

Info

Publication number: DE2345771A1
Application number: DE19732345771
Authority: DE
Inventors: Joseph F Andera; Joseph G Stumpf
Original assignee: Frigitronics Inc
Current assignee: Frigitronics Inc
Priority date: 1972-09-12
Filing date: 1973-09-11
Publication date: 1974-03-21
Also published as: LU67705A1; CA989633A; BE800146A; IT986655B; US3830239A; JPS4965088A; BR7303349D0; AR195527A1; FR2198725B1; GB1438843A; DE2345771C2; FR2198725A1; NL7308008A

Description

Anmelder: Frigitronics of Conn., Inc., 770 River Road, She1ton, Conn., USA

Kryochirurgisches Instrument

Die Erfindung betrifft ein kryochirurgisches Instrument entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Es sind bereits eine Anzahl von kryochirurgischen Instrumenten bekannt, die ein Kühlmittel mit einer niedrigen Siedetemperatur enthalten.(US-PS 2 645 097 und 3 343 544, 3 524 446, 3 529 131 und 3 575 176). Bei diesen Instrumenten wird das in einer Patrone enthaltene flüssige Kühlmittel bei der Benutzung in eine Siedekammer an der Spitze des Instruments eingeleitet. Durch das Sieden des Kühlmittels wird die Temperatur der Spitze verringert, so daß diese zu kryochirurgischen Zwecken verwendbar ist. Ein Anwendungsbeispiel ist die Behandlung des grauen Stars. Es sind auch andere kryochirurgische Instrumente dieser Art bekannt, die jedoch normalerweise nicht betriebsbereit sind, weil vor der jeweiligen Verwendung flüssiger Stickstoff eingefüllt werden muß (US-PS 3 270 744).

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein für eine einmalige Benutzung geeignetes kryochirurgisches Instrument möglichst kompakt

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und derart auszubilden, daß sich das Instrument während möglichst langer Zeitspannen in einem betriebsbereiten Zustand befindet und im Benutzungsfall in einfacher und schneller Weise betätigt werden kann, und bei dem keine besondere Siedekammer erforderlieh ist, in die das flüssige Kühlmittel aus der Patrone zugeleitet werden muß.

Diese Aufgabe wird bei einem kryochirurgischen Instrument der eingangs genannten Art durch das Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist deshalb darin zu sehen, daß das flüssige Kühlmittel nicht in eise besondere Siedekanmer abgeleitet werden muß, so daß das kryochirurgische Instrument eine wesentlich kleinere und einfachere Konstruktion aufweist.

Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig." 1 eine perspektivische Ansicht eines kryochirurgischen Instruments gemäß der Erfindung?

Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch das Instrument in Fig. 1;

Pig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt durch die Betätigungseinrichtung des Instruments in Fig. 2? und

Fig. 4 einen Fig. 3 entsprechenden Teilschnitt durch ein anderes Ausfuhrungsbeispiel einer Betätigungseinrichtung.

Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel hat etwa die gleiche Größe und Form wie ein üblicher Kugelschreiber. Das kryochirurgische Instrument besteht aus einem Gehäuse mit einem oberen Gehäuseteil 10a, einem mittleren zylindrischen Gehäusteil lob und einem unteren Gehäuseteil 1Oc. Das Gehäuse bestellt vorzugsweise aus einem thermisch isolierenden Material wie Nylon, Polypropylän oder Acrylharz. Der obere Gehäuseteil

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1Oa ist am oberen Ende verschlossen und weist eine zylindrische Führungl2 und kleine Abzugsöffnungen 13 auf. Der Gehäuseteil 1Ob ist ein Hohlzylinder mit-einer Innenwand 14. Der Gehäuseteil 1Oc hat eine Innenwand 16, die sich zu der Spitze hin verjüngt und in einem zylindrischen Kanal 18 endet.

In dem Gehäuse 10 ist eine patrone 20 für Kühlmittel angeordnet. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist am oberen Ende der Patrone 2O eine Ringschulter 22 vorgesehen, die eine zentrale Öffnung 24 begrenzt. Über die Schulter 22 ist eine Kappe 26 mit einer zentralen Öffnung 28 aufgesetzt. Zwischen dem oberen Ende der Patrone 2O und der Kappe 26 ist eine Membran 3O aus Gummi abdichtend angeordnet. Das sich verjüngende untere Ende der Patrone 20 endet in einer massiven stiftförmigen Spitze 32 mit einem sich entsprechend verjüngenden Anpaßstück 34. Die Spitze und das Anpaßstück bestehen aus einem thermisch gut leitenden Material. Es ist besonders vorteilhaft, daß die Patrone 20 in dem Gehäuse IO so gehaltert ist, daß. eine Berührung lediglich mit der Kappe 26 und dem Anpaßstück 34 vorhanden ist. Der Rest der Patrone ist von dem Gehäuse 10 durch einen isolierenden Zwischenraum 36 getrennt.

In der Führung 12 an dem oberen Gehäuseteil 1Oa sitzt ein Betätigungskolben 38, an dem eine Hohlnadel 44 zu der Öffnung 28 in der Kappe 26 weisend befestigt ist. Eine kleine Abzugsöffnung 46 ist in die Hohlnadel 44 eingebohrt. In dem oberen Gehäuseteil ist ein Stopfen 47 aus Filz ode.r einem anderen porösen, fasrigen oder fließblattartigen Material eingesetzt. Der Stopfen 47 hat einen Kanal 49 für die Nadel 44.

Ein derartiges kryochirurgisches Instrument wird an den Arzt in einem Zustand geliefert, bei dem die Patrone 2O teilweise mit einem an sich bekannten Kühlmittel 51 gefüllt ist, beispielsweise mit Freon 12 oder Freon 500 (Wz der Fa. Dupon). Zur Behandlung des grauen Stars findet das Instrument normalerweise in einer aufrechten Lage Verwendung, wie in Fig. 2 dargestellt ist. In dieser Lage ist ein Dampfraum im oberen Bereich der Pa-

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trone 2O vorhanden. Die Abdichtung durch die Membran 30 bewirkt, daß das dampfförmige und das flüssige Kühlmittel bei Raumtemperatur unter einem Überdruck stehen. Bei Verwendung von Freon 12 beträgt dieser Druck etwa 4,9 kg/cm² (70 psig) und bei Verwendung von Freon 500 etwa 6 kg/cm² (85 psig).

Wenn der Arzt das Instrument benutzen will, ist es lediglich erforderlich, den Betätigungskolben 3 8 herabzudrücken. Dadurch durchstößt die Nadel 44 die Membran 30. Das verdampfte Kühlmittel gelangt dann durch die Nadel 44, die Abzugsöffnung 46, den Stopfen 47 und die Abzugsöffnungen 13 in die Atmosphäre. Durch die Verringerung des Drucks in der Patrone 20 auf den Atmosphärendruck beginnt das flüssige Kühlmittel sofort zu sieden, so daß die Temperatur des gesamten flüssigen Kühlmittels auf die Siedetemperatur absinkt. Diese Siedetemperatur ist für Freon 12 etwa -30⁰C (-21⁰F) und für Freon 500 etwa -33°C (-28⁰F). Dadurch wird die Temperatur der Spitze 32 schnell verringert, um diese für chirurgische Zwecke verwendbar zu machen. Bei einem Instrument der beschriebenen Größe wird die Betriebstemperatur der Spitze während etwa 4 Minuten beibehalten, welche Zeit zur Durchführung der genannten Operationen ausreicht. Nach der Benutzung wird das Instrument weggeworfen.

Die Wirkungsweise des Stopfens 47 besteht darin, daß irgendwelches flüssiges Kühlmittel aufgesaugt wird, während gasförmiges Kühlmittel hindurchtreten kann. Flüssiges Kühlmittel kann in dem oberen Gehäuse vorhanden sein, wenn beispielsweise die Patrone 20 weitgehend gefüllt ist, wenn das Kühlmittel sehr stark siedet, wenn das Kühlmittel durch die Handbewegung des Arztes bewegt wird, oder wenn die Betätigung in einer Schräglage erfolgt.

Fig. 4 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispxel, bei dem die Nadel und die Membran durch ein an sich bekanntes Ventil ersetzt sind. In Fig. 4 sind entsprechende Teile mit dem gleichen Bezugszeichen und einem Strich versehen. Bei diesem Ausführungsbeispxel ist die durchstoßbare Membran 30 durch eine Ventilmembran 50 ersetzt, die einen äußeren Ringflansch 52 aufweist,

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auf dem eine Kappe 54 haltend sitzt, wie aus der Figur ersichtlich ist. Die Ventilmembran hat einen vergrößerten zentralen Teil 56, welcher die Patrone durch Berührung der zentralen Öffnung 58 in der Kappe abdichtet. Eine seitlich angeordnete Abzugsöffnung 60 in der Membran ist normalerweise durch die Kappe abgedichtet. Anstelle einer Hohlnadel ist am Ende eines Kolbens 64 ein Ansatz 62 mit einem geringeren Durchmesser vorgesehen. Durch die Abwärtsbewegung des Kolbens wird der zentrale Teil 56 der Membran herabgedrückt, so daß der Dampf durch die Abzugsöffnung 60 und die Öffnung 58 in die Atmosphäre austreten kann. Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Kolben 64 in der geöffneten Lage des Ventils durch einen Vorsprung 66 gehalten, der über eine Schulter 68 an dem Gehäuse vorgeschoben wird. Diese Konstruktion kann so abgewandelt werden, daß der Kolben 64 wie bei dem Druckknopf eines Kugelschreibers rückstellbar ist. Das Ventil kann dadurch geschlossen werden, um eine Enteisung oder Temperatursteuerung während der Benutzung des Instruments zu ermöglichen.

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Claims

Patentansprüche

ochirurgisches Instrument mit einer ein flüssiges Kühlmittel ^s- mit niedriger Siedetemperatur enthaltenden Patrone, dadurch gekennzeichnet , daß ein Ende der Patrone (2O) an einen Teil (34) der wärmeleitenden Spitze (32) angrenzt oder dadurch verschlossen ist, daß das flüssige Kühlmittel (51) teilweise die Patrone (20) ausfüllt und normalerweise unter einem Überdruck steht, daß ein thermisch isolierendes Gehäuse (1O) die Patrone (20) und einen Teil der Spitze (3 2) umgibt, und daß eine Betätigungseinrichtung (38; 64) zur Verbindung des Innenraums der Patrone (20) mit der Atmosphäre vorgesehen ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Betätigungseinrichtung eine Nadel (44) aufweist, die zum Durchlöchern einer Endfläche (3O) der Patrone (20) dient.
3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß über der Endfläche (30) der Patrone (20) ein poröses Glied (47) angeordnet ist-
4. lastrutoeni:; nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (44) an einem Betätigungskolben (38) angeordnet ist, der durch das Gehäuse (1O) vorragt.
5. Instrument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß das poröse Glied (47) die Nadel (44) umgibt.
6. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Endfläche der Patrone eine Membran (30) aus einem elastomeren Material ist.

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7. Instrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich net, daß die Nadel (44) derart angeordnet ist, daß die Membran {30) damit durchstoßbar ist.
8. Instrument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (44) an einem Kolben (3 8) angeordnet ist, der in einer Führung (12) an dem Gehäuse (10) verschiebbar ist.
9. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung eine Ventileinrichtung ist (Fig. 4) .
10. Instrument nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich net, daß ein Ventilschaft X64) an dem Gehäuse verschiebbar geführt ist.
11. Instrument nach Anspruch 1O, dadurch gekennzeichn e t , daß die Ventileinrichtung eine Membran (50) aus einem elastomeren Material enthält, das die Endfläche der Patrone abdichtet und durch den Ventilschaft (64) betätigbar ist.
12. Instrument nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichn e t , daß der Ventilschaft (64) einen Vorsprung (66) aufweist, der gegenüber einer Schulter (68) an der Führung des Ventilschafts derart angeordnet ist, daß der Ventilschaft (64) in der Offenlage bzw. Schließlage der Ventileinrichtung arretiert ist.

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