DE2347110A1 - Verfahren zur oelgewinnung aus einer untertaegigen lagerstaette - Google Patents
Verfahren zur oelgewinnung aus einer untertaegigen lagerstaetteInfo
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- E21B43/00—Methods or apparatus for obtaining oil, gas, water, soluble or meltable materials or a slurry of minerals from wells
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- Y10S507/00—Earth boring, well treating, and oil field chemistry
- Y10S507/935—Enhanced oil recovery
- Y10S507/936—Flooding the formation
Description
Patentassessor Harriburg, den 12. Sept. 1973
Dr. Gerhard Schupfner 769/HH
2000 Hamburg 76 T 73082 (D 71,
Sechslingspforte 2
TEXACO DEVELOPMENT CORPORATION
135 East 42nd Street New York, N.Y. 10017
U.S.A.
Verfahren zur Ölgewinnung aus einer untertägigen Lagerstätte
Die vorliegende Erfindung betrifft die sekundäre und tertiäre
Ölgewinnung. Erdöl in untertägigen Lagerstätten, nachfolgend als Öl bezeichnet, wird häufig durch eingedrungenes Wasser
zu Förderbohrungen getrieben. Dieses eingedrungene Wasser kann beispielsweise aus einem großen, expandierenden Wasserreservoir
stammen. Andererseits kann Wasser in die Lagerstätte injiziert worden sein, um, als Teil eines Sekundärgewinnungsverfahrens,
Öl zu einer Förderbohrung zu treiben. In beiden Fällen verbleibt ein großer Ölanteil in dem Teil der
Lagerstätte, der Wasser aufv/eist. Die Gewinnung dieses mit großen Wassermengen assoziierten Öls wird durch viele Faktoren
verkompliziert. Ein Faktor sind die Retentionskräfte, die
dazu neigen, das Öl von seiner Bewegung zu einer Förderbohrung
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abzuhalten. Viskosität und Kapillarität sind die den Retentionskräften
zugrunde liegenden Faktoren. Der andere, die Gewinnung dieses Öls verkomplizierende Paktor ist die Tatsache,
daß normale Fördermethoden bei Lagerstätten, in welche Wassereindringung
stattgefunden hat, dazu neigen, große Wassermengen
zusammen mit dem Öl zu fördern. Dieses Wasser stellt sich als ein Beseitigungsproblem dar, das die Wirtschaftlichkeit
eines Ölgewinnungsprogrammes außerordentlich beeinflußt.
Das nach der Wassereindringung verbleibende Öl wird häufig
gefördert durch Injizieren eines Fluids in die Lagerstätte, um das Öl durch die Lagerstätte zu treiben oder zu verdrängen
hin zu einer Förderbohrung. Dieses Verfahren wird Sekundärgewinnung in dem Fall genannt, in dem das eingedrungene Wasser
infolge von Kräften natürlichen Ursprungs, d.h. infolge Expansion eines Wasserreservoirs, durch die Lagerstätte treibt.
Wo die Injektion eines Fluids zur Ölförderung einem anderen Versuch, Energie der Lagerstätte zuzuführen (Wasserinjektion,
Gasinjektion, in situ-Verbrennung e.t.c), folgt, wird diese
Injektion eines Fluids als Tertiärgewinnung bezeichnet. Zur Vereinfachung werden alle nachstehend aufgeführten Versuche,
ein Fluid in eine Lagerstätte zur Ölverdrängung hin zu einer Förderbohrung zu injizieren, als Sekundärgewinnungsverfahren
bezeichnet ungeachtet .der Sequenz oder Zahl von Ereignissen, die vor dem in Rede stehenden Gewinnungsprogramm lagen.
Zuzüglich zur Ölgewinnung wird auch das Wasser in der Lagerstätte in großen Mengen gefördert. Auch die Viskositäts- und
Kapillarkräfte neigen zur Verminderung der Ölförderung. Die retentiven Viskositätskräfte können beispielsweise durch Erwärmen
der Formation bis zu dem Punkt, an welchem die Viskosität des Lagerstättenfluids gleich oder kleiner als die
Viskosität des Verdrängungsfluids wird, beseitigt werden, oder die Viskosität des Verdrängungsfluis wird erhöht. Wenn jedoch
das Verdrängungsfluid nicht mit dem Öl mischbar ist, werden die Kapillarretentionskräfte nicht beseitigt, und das Fluid
durch das Öl fingern und ein ungleichmäßiger Bereich v/ird
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herbeigeführt. Um beispielsweise die Kapillarretentionskräfte
zu entfernen, ist es notv/endig, ein mit dem Öl mischbares Fluid zu verwenden. Wenn das Verdrängungsfluid mit dem Lagerstättenöl
mischbar ist, wird die Grenzfläche zwischen dem Öl und dem Verdrängungsfluid beseitigt und damit auch die
'Kapillarretentionskräfte.
Der Ausdruck Verdrängungswirksamkeit bezieht sich auf den Ölanteil,
der aus dem Teil der Lagerstätte, der tatsächlich von dem Verdrängungsfluid ausgeräumt wird, entfernt wird. Die
Verdrängungswirksamkeit kann niedrig sein infolge der Grenzflächenspannung
an der Grenzfläche zwischen Verdrängungsfluid und dem Lagerstättenöl. Falls die Grenzflächenspannung beseitigt
werden kann, vermindern sich die Kapillarkräfte auf Hull und das Öl kann aus den Teilen der Lagerstätte, die mit
dem Verdrängungsfluid in Kontakt treten, vollständig verdrängt werden.
Der Ausdruck Ausschöpfungswirksamkeit bezieht sich auf den Prozentgehalt an Lagerstätte, die tatsächlich mit dem Verdrängungsfluid
in Kontakt tritt oder ausgeschöpft wird unabhängig von Ölanteil, der aus dem ausgeschöpften Teil oder der
Verdrängungswirksamkeit entfernt wird. Ein Hauptgrund geringer Ausschöpfungswirksamkeit fällt mit der Tatsache zusammen, daß
das injizierte Verdrängungsfluid im allgemeinen eine niedrigere Viskosität als das zu verdrängende Öl aufweist.
Wenn die Viskosität des das Lagerstättenöl zu den Förderbohrungen verdrängende Fluid niedriger als die des Öls ist, tritt
ein Frühdurchbruch des Treibfluids in die Förderbohrungen auf. Das Verdrängungsfluid fingert tatsächlich durch die Lagerstätte
und erreicht die Förderbohrung bevor ein adäquater Lagerstättenteil ausgeräumt worden war. Die Viskositätseinflüsse
auf die Ausschöpfungswirksamkeit können als Mobilitätsverhältnis beschrieben werden. Das Mobilitätsverhältnis ist durch
die folgende Beschreibung definiert.
M= 2' 2
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M das. Mobilitätsverhältnis, u2 und u.. die Viskositäten von
Verdrängungsfluid und verdrängtem Fluid (Öl) und Kp und K^
die Formationspermeabilitäten in Bezug zum Verdrängungsfluid und zum verdrängten Fluid
bedeuten.
Bei hohen Mobilitätsverhältnissen tritt das Phänomen,üblicherweise
als "Fingering" bezeichnet, auf und das Verdrängungsfluid breitet sich nicht als einheitliche Front gegenüber dem
Lagerstättenöl aus, sondern stößt an verschiedenen Punkten in
fingerähnlichen Stellungen vor, was zu einem frühzeitigen Durchbruch in die Förderbohrungen führen kann. Das von den
Fingern des Verdrängungsfluids nicht berührte Öl bleibt normalerweise ungefordert in Lagerstättentaschen zurück. Diese
Taschen sind isoliert und voraussichtlich für immer verloren. Die Gleichung zeigt, daß das Mobilitätsverhältnis und der
Fingeringgrad direkt proportional dem Verhältnis von Wasserviskosität zu Verdrängungsfluidviskosität, u^/up, ist. Da die
meisten Verdrängungsfluide weniger viskos als das verdrängte Öl sind, wird das Mobilitätsverhältnis normalerweise ziemlich
hoch sein und eine geringe Flächenausschb'pfungswirksamkeit (aerial sweep efficiency) wird infolge Fingering auftreten.
Die Erfindung liefert ein Verfahren zur Erhöhung des Anteils der Ölförderung relativ zur Wasserförderung, indem die Ölförderung
inhibierenden Probleme von Viskosität und Kapillarität gelöst werden, oder gleichzeitig ein Verfahren zur Verzögerung
der Wasserförderung.
Die Erfindung beinhaltet ein Olgewinnungsverfahren aus untertägigen
Lagerstätten, enthaltend öl und ein wässriges Fluid.
Die Lagerstätte ist von mindestens einer Injektions- und einer
Förderbohrung durchteuft. Ein Verdrängungsfluid wird durch die Injektionsbohrung injiziert und Öl aus der Förderbohrung gefördert.
Das Fluid besteht aus einer Mischungsmenge von Kohlenwasserstoff lösungsmittel, kolloidalem SiOp, Wasser und
einem hochmolekularen Polymeren. Diesem Fluid folgt ein weite-
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res, um die Menge (slug) durch die Lagerstätte zu treiben. Die Erfindung betrifft auch das Verdrängungsfluid.
Die Figur 1 stellt eine typische Situation in einer ölhaltigen
Lagerstätte dar, wenn das Verdrängungsf luid von einer Injektions- zu einer Förderbohrung strömt.
Die Figur 2 ist die graphische Wiedergabe der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Öllagerstätte mit hoher
Wassersättigung.
Es kommt häufig vor, daß eine untertägige Öllagerstätte einen großen Wasseranteil oder Anteil eines wässrigen Fluids, ,wie
beispielsweise Sole, zusätzlich zum Öl enthält. Dieses Wasser oder wässrige Fluid kann natürlichen Quellen entstammen, wie
beispielsweise einem Wasserreservoir, oder kann auf künstlichem Wege eingeführt worden sein.
In einer, große Anteile sowohl an Wasser als auch an Öl enthaltenden
Lagerstätte ist die Wassermobilität (K /u, wassereffektive
Permeabilität/Wasserviskosität) sehr groß im Vergleich mit der Ölmobilität (KQ/u0, öleffektive Permeabilität/
Ölviskosität). Erfindungsgemäß wird die Wassermobilität relativ zu der des Öls durch Erhöhen der Viskosität eines ölmischbaren
Slugs und/oder Erniedrigen der Formationspermeabilität gegenüber Wasser und/oder Erhöhen der Viskosität von injiziertem
und Formationswasser vermindert. Erfindungsgemäß wird auch die Ölverdrängungswirksamkeit durch Injizieren eines Fluids in
die Lagerstätte erhöht, wobei ein Teil des Fluids mit Öl mischbar oder im wesentlichen nicht mischbar mit Wasser ist.
Das neue Verdrängungsf luid enthält ein Lösungsmittel für das Öl, angedickt mit kolloidalem SiOp oder einem anderen geeigneten
Material, um die Lösungsmittelviskosität auf die des Öls zu bringen, und emulgiert mit einer Wasser- oder Solelösung
eines hochmolekularen Polymeren. Vorzugsweise wird ein oberflächenaktives
Mittel oder multifunktionelles Material zuge-
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setzt, um die Emulsions Stabilität zu verbessern und die Oberflächenspannung, die das Öl an den Mineraloberflächen
hält, zu erniedrigen. Einem Slug dieses primären Verdrängungsfluid
folgt die kontinuierliche Injizierung eines anderen Fluids, wie beispielsweise Wasser oder Sole.
Die Einflüsse einer solchen Fluidmenge auf das Lagerstättenfluid
können, wie folgt, erklärt werden, jedoch sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung nicht durch einen besonderen
Mechanismus begrenzt wird:
1.) Der ölmischbare, angedickte Lösungsmittelteil des Slugs bildet eine stabile Front gegenüber dem Öl, da die Mobilität
des angedickten Lösungsmittels sich der des verdrängten Lagerstättenöls annähert. Da auch das Lösungsmittel
mit dem Öl mischbar ist, wird die retentive, die Ölbewegung hindernde Kapillarkraft beseitigt. Das Fingering
wird somit erniedrigt und gestiegene Yerdrängungs- und Flächenausschöpfungswirksamkeit wird erzielt.
2.) Die Emulsion von Polymer und Wasser tritt in Kontakt mit dem Lagerstättenwasser und etwas Polymer geht an dieses
Wasser verloren. Dieses verlorene Polymer erhöht die Viskosität
des Lagerstättenwassers und vermindert ständig die Lagerstättenpermeabilität gegenüber diesem Wasser.
Dies führt zu einer Mobilitätsabnahme des Lagerstättenwassers.
5.) Wach der Injektion der Erdöllösungsmittel, kolloidales
SiOp, Wasser und Polymer enthaltenden Menge wird billigeres Material, beispielsweise Wasser oder Sole, injiziert,
um den Slug (Menge) durch die Formation zu drücken. Die Front des nachfolgenden Wassers wird kontinuierlich mit
Polymer aus dem Slug verdickt. Somit werden sich die Mobilitäten von nacheilendem Wasser und Slug aneinander
nähern und die Flächenausschöpfungs- und Yerdrängungswirksamkeit
des nacheilenden Wassers werden gesteigert.
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Im anderen Falle kann die Führungsflanke des nacheilenden
Wassers vor Injektion mit einem geeigneten Material eingedickt werden.
Die Größe der Menge kann stark schwanken, was von den Lagerstättenbedingungen
und wirtschaftlichen Gesichtspunkten abhängt. Die Größe der Menge ist nicht kritisch, solange genug
Verdrängungsfluid vorhanden ist, um wirkungsvoll die Lagerstätte auszuräumen. Beispielsweise sollte ein Slug von etwa
5 bis 50 % des Porenvolumens befriedigend sein. Für die
meisten Anwendungen ist ein Slug von etwa 15 bis 25 % des Porenvolumens zu bevorzugen.
Das Kohlenwasserstofflösungsmittel der Menge muß ein Lösungsmittel
für die Lagerstättenkohlenwasserstoffe sein, d.h. es muß mischbar.mit den Lagerstättenkohlenwasserstoffen sein.
Beispiele typischer, geeigneter Kohlenwasserstoffe sind Aromaten, wie beispielsweise Benzol und Toluol, und Aliphaten,
wie beispielsweise LPG, Propan, Butan, Isobutan, Pentan, Isopentan
und Hexan. Auch Mischungen geeigneter Kohlenwasserstoff lösungsmittel, die, wenn sie vermischt sind, ihre Mischungseigenschaften
gegenüber den Lagerstättenkohlenwasserstoffen beibehalten, sind geeignet. Ein speziell verwendbares
Lösungsmittel sollte ein leichter Schnitt des vermuteten Rohöls ein. Andere Lösungsmittel ergeben sich aus dem Stande der
Technik.
Kolloidales SiOp wird als Verdicker für den Lösungsmittelteil
der Menge bevorzugt. Das geeignete kolloidale SiOg für das
erfindungsgemäße Verfahren sollte eine Teilchengröße von etwa 7 bis 15 Millimikron aufweisen. Bei dieser Größe wird das
kolloidale SiO2 alle Lagerstätten mit sehr kleinen Porenöffnungen
passieren können. Beispielsweise weist eine Lagerstätte mit sehr niedriger Permeabilität von z.B. 0,16 Millidarcies
eine entsprechend kleine Porengröße von 25 bis 100 Mikron auf. Das zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte kolloidale SiOg wird somit auch durch die
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kleinsten, in untertägigen Kohlenwasserstofflagerstätten vorhandenen
Poren passen tmd eine konstante Viskosität im Fluid
aufrechterhalten.
Das kolloidale SiO2 unterscheidet sich von präzipitiertem
oder Silieagel. Es ist ein abgerauchtes SiO2, das sich aus
kettenähnlichen, zusammen-gesinterten Formationen zusammensetzt. Diese Ketten sind verzweigt und weisen enorme, äußere
Oberflächen von etwa 50 bis 400 m /Gramm auf. Jedes Segment in der Kette hat viele OH-Gruppen, die an Si-Atome an der
Oberfläche gebunden sind. Wenn diese Segmente sich einander nähern, treten Wasserstoffbindungen der OH-Gruppen unter Bildung
eines dreidimensionalen Netzwerkes auf. Kolloidale SiO?
sind auf dem Markt erhältlich, wie beispielsweise CAB-O-SIL der Cabot Corp. of Boston, Mass..
Wenn die SiO2-!Deilchen im flüssigen Medium dispergiert sind,
verhindert die durch SiOp-Teilchen gebildete Netzwerkstruktur
die Molekülbewegungen des flüssigen Mediums. Dies wiederum führt zu einem Anstieg in der Viskosität der Flüssigkeit.
Es ist bekannt, daß die Dickungswirksamkeit des SiO2 direkt
zur Polarität der einzudickenden Flüssigkeit in Beziehung steht. Der Einsatz ausgewählter Additive (oberflächenaktive
Stoffe und/oder multifunktionelle Verbindungen) kann die Dickungswirksamkeit des SiO2 erhöhen. Im Fall der Kohlenwasserstofflösungsmittel
reagieren die Additive mit der Grenzfläche zwischen SiO2 und Lösungsmittel und steigern den durch
die SiOg-Teilchen'hervorgerufenen Grad dreidimenionaler Vernetzung.
Dies ermöglicht den Einsatz von weniger SiO2, um die gleiche Verdickung der Lösungsmittel zu erhalten. Normalerweise
bewirken weniger als 0,5 Gew.-%, bezogen auf einzudickende Gesamtflüssigkeit, Additiv einen merkbaren Viskositätsanstieg.
Der Einsatz dieser Additive ist für eine erfolgreiche Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht unbedingt
notwendig. Jedoch können sie zur Optimierung der Wirksamkeit des Verdickungsprozesses eingesetzt werden.
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Das verwenbare, oberflächenaktive Mittel in der Menge kann jede Verbindung sein, die die Oberflächenspannung des Wassers
herabsetzt, wodurch die Grenzflächenspannung zwischen Wasser und lagerstättenöl vermindert wird. Seife kann verwendet werden,
wie beispielsweise die Natriumsalze hochmolekularer Alkylsulfate oder -sulfonate. Sehr brauchbar sind auch nichtionogene,
oberflächenaktive Mittel, die normalerweise Reaktionsprodukte von hydrophobem und hydrophilem Material sind,
wie beispielsweise das Reaktionsprodukt von gemischten Monoalkylphenolen
und Äthylenoxid. Niederpolare Flüssigkeiten, wie die meisten Kohlenwasserstofflösungsmittel, werden normalerweise
mittels anionischer, oberflächenaktiver Mittel, z.B. lineare Natrium-Alkylsulfonate, und multifunktioneller
Verbindungen, z.B. Glykole, angedickt. Äthylen- und Propylenglykol
sind typische Vertreter verwendbarer, multifunktioneller Verbindungen.
Der Wasseranteil der Menge kann Frischwasser oder Wasser, enthaltend
wechselnde Anteile anorganischer Salze, z.B. Sole, sein.
Der Polymerteil der Menge kann jedes Polymer sein, das die
relative Permeabilität der Formation gegenüber Wasser hinter der Verdrängungsfluidmenge vermindert. Das Polymer wandert
aus dem Slug in das in der Lagerstätte vorhandene Wasser, um die Permeabilitätsverminderung zu erzielen. Typische Beispiele
geeigneter Polymerer sind Polyacrylamide mit etwa O bis etwa 75 % zu Carboxylatgruppen hydroljsierter Amidgruppen. Bevorzugt
werden etwa O bis etwa 30 % zu Carboxylatgruppen hydrolysierter
Amidgruppen. Insbesondere eignet sich ein PoIy-.acrylamid
mit einem Molekulargewicht höher als 6 Millionen und annähernd 5 % hydüilysierter Amidgruppen. Polysaccharide
sind ebenfalls brauchbare Polymere, wie beispielsweise das auf
dem Markt erhältliche Kelzan MF, ein Xanthangummi durch bacterium xanthomonas campestris erzeugt. Polysaccharidmodifikationenjom
ihren ionischen Charakter zu erhöhen, sind gleichfalls gut verwendbar.
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-ΊΟ -
23Α7Ί10
Ein anderer verwendbarer Polymertyp sind wasserlösliche
Stärkederivate, enthaltend. Carboxylsulfonat-oder -sulfatgruppen
in Form ihrer Natrium- oder Ammoniumsalze. Weitere Polymere sind -lösliche Zellulosederivate, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Poly-Acrylsäure, Poly-Alkylenoxid und PolyÄthyl
enimine. Weitere, hier nicht aufgeführte Polymere können ebenfalls verwendet werden.
Nachfolgend ist ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Fluids oder Slug (Menge) wiedergegeben: Unter schnellem Rühren wurden zu einem Wasservolumen 20 Gew.-?
kolloidales SiO2 gegeben und 5 "bis 20 %, bezogen auf zugesetztes
SiO2, eines polaren Additives hinzugefügt. Es bildete
sich ein Gel. Es wurde unter Rühren ein Volumen Kohlenwasserstoff lösungsmittel, wobei dieses Volumen dem Wasservolumen
entsprach, zugesetzt. Anschließend erfolgte die Zugabe eines Polymers in Wasser. Die Polymerkonzentrations im Wasser kann
etwa 250 bis'2000 mgr./L, vorzugsweise etwa 750 mgr./L, betragen.
Das hergestellte Fluid wurde nun mit Wasser und/oder lösungsmittel verdünnt, um ein typisches Fluid mit etwa 10 cP
zu erhalten. Das Fluid^annähernd folgende Zusammensetzung:
100 mgr./L Polymer
800 " kolloidales SiO2
400 " oberflächenaktives Mittel 20 % Wasser
80 % lösungsmittel
80 % lösungsmittel
Das wichtigste Kriterium bei der Herstellung eines solchen Fluids ist die benötigte Viskosität. Die optimale Viskosität
eines Sreibslugs liegt vor, wenn ein Mobilitätsverhältnis von
etwa 1 zwischen Slug und Lagerstattenöl bewirkt wird. Die
Slugviskosität kann, wie beschrieben, eingestellt werden.
Figur 1
stellt einen Querschnitt einer Öllagerstätte (12), die zuvor mit Wasser geflutet worden war, dar und enthält eine Ölsättigung
SQ iron 30 % und eine Wassersättigung Sw von 70 %. Die
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Lagerstätte wird von einer Injektionsbohrung (10) und einer
Forderbohrung (11) durchteuft und beide Bohrungen stehen in
fluider Kommunikation mit der Lagerstätte. Der Treibslug (14),
enthaltend kolloidales SiOp, Wasser, Lösungsmittel und Polymer, wurde in die Injektionsbohrung (10) injiziert und floß eine
Entfernung in die Lagerstätte aus. Der Bereich (13) ist der
Teil der Lagerstätte, der noch nicht vom Treibfluid (14) "berührt worden ist. Der Bereich (15) hinter dem Treibslug enthält
sehr wenig Öl (So etwa 2 %) und aus dem Slug auf das
Formationsgestein adsorbiertes oder mechanisch zurückgehaltenes
Polymere. Die relative Permeabilität zum Wasser wurde um mindestens den Faktor 3 vermindert. Der Slug treibt das Öl
weiter vor sich her und läßt das meiste Wasser hinter sich zurück, bis der Slugdurchbruch an der Förderbohrung (11)
auftritt.
Figur 2 ■ ■
gibt das Ergebnis ■ der mathematischen Simulierung des in einer
linearen Lagerstätte durchgeführten erfindungsgemäßen Verfahrens wieder. Die hergestellte Lagerstätte hatte folgende
Eigenschaften:
Dicke | 8,84 | jn |
Porosität | 0,19 | |
absolute Permeabilität | 0,194 | Darcy |
Anfangswassersättigung | 65 | % |
Anfangsölsättigung | 35 | % ■ |
Ölviskosität | 30 | cP |
Abstand | ||
Injektor-Förderer | 100,6 | m |
Fluide wurden bei der Simulierung getrennt injiziert. Ein "Vergleich
der Leistungen jedes Fluids wurde vorgenommen. Das erf'indungsgemäße Fluid war bereits in seiner Zusammensetzung
oben angegeben worden; das andere Fluid hatte eine ähnliche Zusammensetzung mit der Ausnahme, daß es kein Polymer enthielt.
Die Leistungsergebnisse zeigt die Figur 2. Das erfindungsgemäße
Fluid -mit Polymer- förderte 34,2 % Öl, während das Fluid ohne Polymer nur 22 % Öl förderte. Weiter wurde mittels
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des neuen Fluids das Öl bei einem nierigeren Wasser-Öl-Verhältnis gewonnen. Das extrem wirksame, neue Fluid erniedrigte
die Restölsättigung auf 0,8 %.
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Claims (4)
1.) Verfahren zur Ölgewinnung aus einer untertägigen Öl und
ein wässriges Fluid enthaltenden Lagerstätte, wobei die Lagerstätte von mindestens einer Injektionsbohrung und
einer Förderbohrung durchteuft ist und ein Fluid in die Injektionsbohrung injiziert und Öl aus der Förderbohrung
gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Fluid eine Mischung eines Kohlenwasserstofflösungsmittels,
kolloidales SiOp, Wasser und höher-molekulares Polymer injiziert wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit einer Fluidmenge von etwa 15 bis etwa 25 % des Lagerstättenporenvolumens,
das ausgeräumt werden soll, gearbeitet wird .
3.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluid weiter ein oberflächenaktives Mittel und/
oder eine multifunktionelle Verbindung enthält.
4.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Fluidmenge wässriges Material injiziert wird.
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Leerseite
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