DE2511122B2 - Vorprodukt fuer die zubereitung von knochenzement - Google Patents
Vorprodukt fuer die zubereitung von knochenzementInfo
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- A61L2430/02—Materials or treatment for tissue regeneration for reconstruction of bones; weight-bearing implants
Description
Die Erfindung betrifft ein Vorprodukt für die Zubereitung von Knochenzement das neben einer
Gentamicinverbindung entweder pulverförmige Copolymerisate aus Methylmethacrylat und Methylacryiat
oder monomeres Methylmethacrylat als Hauptbestandteil aufweist.
Knochenzemente werden z_ B. zum Einzementieren von Implantaten, zur Verankerung von Gelenk-Fndoprothesen,
bei der Versorgung von Schädeldefekten und zur festen Verbindung von Wirbelknochen miteinander
verwendet. Sie werden durch Vermischen von Vorprodukten aus pulverförmigen Homo- oder Copolymerisaten
des Methylmethacrylats und aus geeigneten flüssigen Monomeren, meist Methylmethacrylat, einem
Katalysator-System und gegebenenfalls Röntgenkontrastmitteln, wie z. B. Zirkoniumdioxid oder Bariumsulfat,
Farbstoffen zum Erkennen des Zements im Körper und anderen Zusatzstoffen zunächst in Form eines
plastischen Teigs erhalten, der dann in den Körper eingebracht wird und dort durch Polymerisation des
Monomers aushärtet. Als itatalysator-System wird ein
sogenanntes Redox-System aus einer organischen Peroxy-Verbindung, meist Dibenzo-ylperoxid, als Katalysator
und einer reduzierenden Komponente (Beschleuniger), wie z. B. Dimethyl-p-toluidin, verwendet.
So wird beispielsweise der aus der DT-AS 22 29 702 bekannte Knochenzement aus Polymethylmethacrylat
und einem Monomer-Gemisch aus Methylmethacrylat und Methacrylsäureestern höherer Alkohole und einem
aus Dibenzo-ylperoxid und Dimethyl-p-toluidin bestehenden Katalysator-System zubereitet.
Zur Prophylaxe von Infektionen an der Grenzfläche zwischen Knochenzement und Knochen, wie sie z. B.
beim Ersatz des natürlichen durch ein künstliches Hüftgelenk, wobei eine Verankerung der Pfanne und
des Femurschafts mit Hilfe von Knochenzement erfolgt auftreten können, werden dem Knochenzement Antibiotika
zugesetzt Ein solcher Knochenzement bzw. -kitt ist aus der DT-OS 20 22 117 bekannt Hierin sind als
Beispiele für geeignete Antibiotika Penicillin, Gentamicin und Tetracyclin angegeben. Ein handelsübliches
Produkt für die Zubereitung von Knochenzement
ίο enthält Gentamicin-Sulfat
Aus dem ausgehärteten Knochenzement wird das Antibiotikum zunächst in relativ hoher, seine bakterizide
bzw. bakteriostatische Wirkung sicherstellender Konzentration freigesetzt Dann jedoch tritt ein Abfall
der Konzentration ein; die nun niedrigere Freisetzungsquote bleibt über einen längeren Zeitraum verhältnismäßig
konstant (Konstantbereich), so daß zwar von einer gewissen Langzeit- bzw. Depotwirkung gesprochen
werden kann, aber die wirksame Antibiotikum-Konzentration dabei doch gering ist So können in den
ersten postoperativen Stunden Infektionen durch das freigesetzte Antibiotikum weitgehend vermieden werden;
durch den Konzentrationsabfall sind aber später auftretende Infektionen nicht mit Sicherheit zu verhm-
2-; dem bzw. zu bekämpfen.
Die Möglichkeit, durch Zugabe größerer Mengen Antibiotika eine Erhöhung der wirksamen Konzentration
zu erreichen, besteht nur begrenzt, da durch erhöhten Antibiotika-Zusatz die mechanische Festigkeit
des ausgehärteten Knochenzements ungünstig beein flußt wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Vorprodukt zur Zubereitung von Knochenzement 711 schaffen, aus dem
das Antibiotikum in höherer Konzentration freigesetzt
wird.
Die Aufgabe wird für das eingangs charakterisierte Vorprodukt erfindungsgemäß dadurch gelöst daß es
Gentamicin-Hydrochlorid und/oder Gentamicin-Hydrobromid
oder ein Gemisch von Gentamicin-Sulfat mit Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumbromid
und/oder Kaliumbromid enthält Besonders geeignet ist das Gentamicin-Hydrochlorid. Wird ein, Gemisch aus
Gentamicin-Sulfat und den genannten Alkalimetallhalogeniden verwendet, so werden Natriumchlorid
und/oder Kaliumbromid bevorzugt
Das erfindungsgemäße Vorprodukt kann das Gentamiciri-Hydrohalogenid
bzw. das Gemisch aus Gentamicin-Sulfat und Alkalimetallhalogenid zusammen mit pulverförmigen Copolymerisaten aus Methylmethacrylat
und Methylacrylat, einem geeigneten Katalysator, insbesondere aus einer organischen Peroxy-Verbindung,
vorzugsweise Dibenzoylperoxid, und gegebenenfalls Röntgenkontrastmitteln und anderen üblichen
Zusätzen, wie z. B. Farbstoffen, enthalten. Röntgenkontrastmittel,
insbesondere Zirkoniumdioxid oder Bariumsulfat, werden in einer Menge von etwa 5 bis 15
Gewichtsprozent, bezogen auf das polymerhaltige Vorprodukt zugesetzt. Die Copolymerisate werden aus
Gemischen des Methylmethacrylats mit Methylacrylat, wie das Methylacrylat in einer Menge von etwa 3 bis 30
Gewichtsprozent enthalten, hergestellt
Das Vorprodukt kann auch als Suspension aus dem Gentamicin-Hydrohalogenid oder dem Gemisch aus
Gentamicin-Sulfat und den Alkalimetallhalogeniden, monomerem Methylmethacrylat und einer geeigneten
reduzierenden Komponente, vorzugsweise Dimethyl-ptoluidin, vorliegen.
Das polymerhaltige Vorprodukt enthält 1,25 bis 5
Das polymerhaltige Vorprodukt enthält 1,25 bis 5
Gewichtsprozent und das monomerhaltige Vorprodukt 2$ bis 10 Gewichteprozent Gentamicin, jeweils in Form
des Hydrochloride Hydrobromids oder Sulfats. Der
Αηι.ΐϋ an Alkahmetallhalogenid bei Verwendung von
Gemischen aus Gentamicin-Sulfat und den genannten Alkalimetallhalogeniden beträgt beim polymerhaltigen
Vorprodukt 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsprozent, und beim monomerhaltigen
Vorprodukt 1 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 10 Gewichtsprozent
Die Zubereitung des Knochenzements geschieht durch Vermischen des antibiotikum-, polymer- und
peroxidhaltigen Vorproduktes mit die reduzierende Komponente enthaltendem antibiotikafreiem Monomer
bzw. durch Vermischen des das Antibiotikum, Monomer und die reduzierende Komponente enthaltenden Vorproduktes
mit dem antibiotikafreien, peroxidhaltigen Polymer. Es können aber auch das antibiotikum-,
polymer- und peroxidhaltige Vorprodukt und das Antibiotikum, Monomer und die reduzierend«; Komponente
enthaltende Vorprodukt miteinander vermischt werden. Der erhaltene plastische Teig wird in den
Körper eingebracht und härtet dort aus. Aus dem ausgehärteten Knochenzement wird das Gentamicin-Hydrohalogenid
im Konstantbereich in einer im Vergleich zum Gentamicin-Sulfat drei- bis fünffach
höheren Menge freigesetzt d. h. die Wirkstoff-Konzentration an der Grenzfläche zwischen Knochenzement
und Knochen ist damit um das Drei- bis Fünffache erhöht.
Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Vorproduktes wird so ohne Erhöhung der Menge des
Antibiotikums und unter Beibehaltung der günstigen mechanischen Eigenschaften des erhärteten Knochenzementes
eine vermehrte Freigabe des Antibiotikums und somit eine sichere bakterizide bzw. bakteriostatische
Wirkung über einen im Vergleich zu bekannten Knochenzementen längeren Zeitraum erzielt. Auch bei
Verwendung von Gemischen aus Gentamicin-Sulfat und den genannten Alkalihalogeniden erfolgt gegenüber
dem Zusatz von Gentamicin-Sulfat eine drei- bis fünffache Erhöhung der Freisetzung des Antibiotikums
im Konstantbereich.
In den folgenden Beispielen wird die Zusammensetzung
von Vorprodukten gemäß der Erfindung angegeben. Das zugesetzte Antibiotikum, ist durch seinen
biologisch bestimmten Aktivitätskoeffizienten (AK) charakterisiert, der die Milligramm antibiotisch aktiver
Base (Gentamicin) pro Gramm des betreffenden Salzes angibt. :
Beispiel 1 Polymer und Gentamicin-Hydrochlorid enthaltendes
Vorprodukt: .
4,75 g eines pulverförmigen Gemisches aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats mit Methylacrylat,
25 mg Dibenzoylperoxid,
89 mg Gentamicin-Hydrochlorid, AK 703 (entspricht 62,5 mg Gentamicin).
Dieses Vorprodukt wird mit 2,5 ml Methylmethacrylat das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und
60'ppm Hydrochinon als Stabilisator enthält vermischt Der erhaltene Teig wird in den Körper eingebracht und
härtet dort aus.
Dem in diesem Beispiel beschriebenen Vorprodukt werden, falls es erforderlich ist, beispielsweise 0,5 g
Zirkoniumdioxid oder Bariumsulfat als Röntgenkontrastmittel zugesetzt
Monomer und Gentamicin-Hydrochlorid enthaltendes Vorprodukt:
2,5 ml Methylmethacrylat, enthaltend 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und
60 ppm Hydrochinon,
ίο 89 mg Gentamicin-Hydrochlorid, AK 703 (entspricht
62,5 mg Gentamicin).
Dieses Vorprodukt wird mit 5 g eines pulverförmigen Gemisches aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats
mit Methylacrylat und 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid vermischt. Der erhaltene Teig wird in
den Körper eingebracht und härtet dort aus.
Polymer, Gentamicin-Sulfat und Natriumchlorid enthaltendes Vorprodukt:
4,75 g eines pulverförmigen Gemisches aus Copoiymerisaten des Methylmethacrylats mit Methylacrylat
25 mg Dibenzoylperoxid,
250 mg feinteiliges Natriumchlorid,
103 mg Gentamicin-Sulfat, AK 605 (entspricht
62,5 mg Gentamicin).
Dieses Vorprodukt wird mit 2,5 ml Methylmethacrylat das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und
ppm Hydrochinon enthält, vermischt. Der erhaltene Teig wird in den Körper eingebracht und härtet dort
aus.
Dem in diesem Beispiel beschriebenen Vorprodukt werden, falls es erforderlich ist, beispielsweise 0,7 g
Zirkoniumdioxid oder Bariumsulfat als Röntgenkontrastmittel zugesetzt.
Anstelle des Natriumchlorids können auch 250 mg »irpc fointpilisen SalzeeiTiisches aus 95 Gewichtspro-
uewicnibpiuitiii <wo.^.^.. . I und 1 Gewichtsprozent
Natriumbicarbonat verwendet werden.
Polymer, Gentamicin-Sulfat und Kaliumbromid enthaltendes Vorprodukt:
4,75 g eines pulverförmigen Gemisches aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats mit Methylacrylat,
25 mg Dibenzoylperoxid,
250 mg feinteiliges Kaliumbromid, 103 mg Gentamicin-Sulfat AK 605 (entspricht 62,5 mg Gentamicin).
250 mg feinteiliges Kaliumbromid, 103 mg Gentamicin-Sulfat AK 605 (entspricht 62,5 mg Gentamicin).
Dieses Vorprodukt wird mit 2,5 ml Methylmethacrylat das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und
ppm Hydrochinon enthält, vermischt Der erhaltene Teig wird in den Körper eingebracht und härtet dort
a aus.
Dem in diesem Beispiel beschriebenen Vorprodukt werden, falls es erforderlich ist, beispielsweise 0,5 g
Zirkondiumdioxid oder Bariumsulfat als Röntgenkontrastmittel zugesetzt.
Monomer, Gentamicin-Sulfat und Natriumchlorid enthaltendes Vorprodukt:
2,5 ml Methylmethacrylat,
2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin,
60 ppm Hydrochinon,
103 mg Gentamicin-Sulfat, AK 605 (entspricht 62,5 mg Gentamicin), 100 mg feinteiliges Natriumchlorid.
Dieses Vorprodukt wird mit 5 g eines pulverförmigen Gemisches aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats
mit Methylacrylat und 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid vermischt. Der erhaltene Teig wird in
den Körper eingebracht und härtet dort aus.
Monomer, Gentamicin-Sulfat und Kaliumbromid is
enthaltendes Vorprodukt:
2,5 ml Methylmethacrylat,
2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin,
60 ppm Hydrochinon,
2,5 ml Methylmethacrylat,
2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin,
60 ppm Hydrochinon,
103 mg Gentamicin-Sulfat, AK 605 (entspricht 62,5 mg Gentamicin),
100 mg feinteiliges Kaliumbromid.
100 mg feinteiliges Kaliumbromid.
Dieses Vorprodukt wird mit 5 g eines pulverförmigen Gemisches aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats
mit Methylacrylat und 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid vermischt Der erhaltene Teig wird in
den Körper eingebracht und härtet dort aus.
Die aus den in den Beispielen 1 bis 6 angegebenen Vorprodukten erhaltenen Teige reichen beispielsweise
aus, um bei Fingergelenkoperationen verwendet zu werden. Bei Hüftgelenkoperationen werden Vielfache
dieser Mengen eingesetzt, üblicherweise etwa 40 g Polymer und 20 ml Monomer. Um den gleichen Faktor
werden die in den Beispielen angegebenen Mengen der anderen Bestandteile erhöht.
Um die Freisetzung des Antibiotikums aus unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorprodukte
erhaltenen Materialien zu bestimmen und zu vergleichen, wurden Prüfkörper hergestellt, die
1.) Gentamicin-Sulfat
2.) Gentamicin-Hydrochlorid,
3.a) Gentamicin-Sulfat und 2 Gewichtsprozent
1.) Gentamicin-Sulfat
2.) Gentamicin-Hydrochlorid,
3.a) Gentamicin-Sulfat und 2 Gewichtsprozent
NaCl,
3.b) Bentamicin-Sulfat und 5 Gewichtsprozent
3.b) Bentamicin-Sulfat und 5 Gewichtsprozent
NaCl,
4.a) Gentamicin-Sulfat und 2 Gewichtsprozent
4.a) Gentamicin-Sulfat und 2 Gewichtsprozent
KBr und
4.b) Gentamicin-Sulfat und 5 Gewichtsprozent
4.b) Gentamicin-Sulfat und 5 Gewichtsprozent
KBr
enthielten.
Dazu wurden innige Mischungen zubereitet aus:
1.) 5 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats und Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid und 103 mg Gentamicin-Sulfat (entspricht 624 mg Gentamicin) und 2J5 ml Methylmethacrylat, das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält; 2.) 5 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats und Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid und 89 mg Gentamicin-Hydrochlorid (entspricht 62£mg Gentamicin) und 23 ml Methylmethacrylat, das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-ptoluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält; 3a) 5,26 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus
1.) 5 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats und Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid und 103 mg Gentamicin-Sulfat (entspricht 624 mg Gentamicin) und 2J5 ml Methylmethacrylat, das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält; 2.) 5 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats und Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid und 89 mg Gentamicin-Hydrochlorid (entspricht 62£mg Gentamicin) und 23 ml Methylmethacrylat, das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-ptoluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält; 3a) 5,26 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus
Copolymerisaten des Methylmethacryüats und Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid,
103 mg Gentamincin-Sulfat (entspricht 62,5 mg Gentamicin) und 105 mg feinteiligem
Natriumchlorid und 2,5 ml Methylmethacrylat, das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und
60 ppm Hydrochinon enthält;
3.b) 5,41 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats und Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid, 103 mg Gentamicin-Sulfat (entspricht 62,5 mg Gentamicin) und 270 mg feinteiligem Natriumchlorid und 2,5 ml Methylmethacrylat das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält;
4.a) 5,26 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus Copolymerisaten des Methylmethacryllats und Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid, 103 mg Gentamicin-Sulfat (entspricht 62,5 mg Gentamicin) und 103 mg feinteiligem Kaliumbromid und 2,5 ml Methylmethacrylat, das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält;
3.b) 5,41 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats und Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid, 103 mg Gentamicin-Sulfat (entspricht 62,5 mg Gentamicin) und 270 mg feinteiligem Natriumchlorid und 2,5 ml Methylmethacrylat das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält;
4.a) 5,26 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus Copolymerisaten des Methylmethacryllats und Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid, 103 mg Gentamicin-Sulfat (entspricht 62,5 mg Gentamicin) und 103 mg feinteiligem Kaliumbromid und 2,5 ml Methylmethacrylat, das 2 Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält;
4.b) 5,41 g eines Pulvers aus einem Gemisch aus Copolymerisaten des Methylmethacrylats und
Methylacrylats, 0,5 Gewichtsprozent Dibenzoylperoxid, 103 mg Gentamicin-Sulfat (entspricht
62,5 mg Gentamicin) und 270 mg feinteiligem Kaliumbromid und 2,5 ml Methylmethacrylat das 2
Gewichtsprozent Dimethyl-p-toluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält
Das in den Mischungen 1, 3a, 3b, 4a bzw. 4b enthaltene
Antibiotikum besitzt den Aktivitätskoeffizienten 605 (AK 605), das in der Mischung 2 enthaltene den
Aktivitätskoeffizienten 703 (AK 703).
Die nach 1 Minute plastischen, teigförmigen Mischungen wurden in einer dreiteiligen Metallform unter
Druck (3 atm) zu porenfreien Prüfkörpern (Länge 5 cm, Breite 0,6 cm, Höhe 1 cm, Gewicht 3,78 g) gepreßt Die
Polymerisation war nach 7 Minuten beendet
Die erhaltenen Prüfkörper wurden im Reagenzglas in ml destilliertem Wasser im Trockenschrank bei 37° C
gelagert. Nach jeweils 1, 2,4, 7,14, 21,28,35, 42 und 49
Tagen wurde das Wasser entfernt und durch frisches ersetzt Das aus den Prüfkörpern freigesetzte Antibiotikum
wurde mit Hilfe der Ninhydrin-Methode spektrophotometrisch bei 570 nm bestimmt Zur Herstellung
der Reagenzlösung wurde eine Lösung aus 1 g
Ninhydrin und 50 ml Äthylenglykoltnonomethylather
und eine Lösung aus 40 mg Zinn(II)-chlorid in 50 ml
Citratpuffer (pH 4,5) vor Beginn der Messung im Verhältnis 1 :1 gemischt Die Auswertung erfolgte
unter Verwendung einer mit Gentamicin-Sulfat erhalte nen Eichkurve. Die durch Abgießen von den Prüfkör
pern erhaltenen Probemengen wurden jeweils in einer 25-ml-Meßkolben gefüllt, mit 5 ml Reagenzlösung
versetzt und 15 Minuten im kochenden Wasserbad gehalten. Nach Abkühlen der Probemengen wurde mti
50%igem Äthanol jeweils auf 25 ml aufgefüllt
Die nach 1, 2, 4, 7 usw. Tagen insgesamt
nachgewiesenen bzw. freigesetzten Mengen an Antibio tikum sind in mg Base in der Tabelle angegeben und »
Abhängigkeit von der Dauer der Lagerung dei
Prüfkörper in Wasser in Tagen in der Zeichnunj
dargestellt Wie der Verlauf der Kurven zeigt, wird da Antibiotikum aus unter Verwendung der erfindungsge
mäßen Vorprodukte hergestellten Prüfkörpern ii
t.
stärkerem Maße freigesetzt als aus unter Verwendung bekannter Knochenzemente hergestellten (1: Zusatz
von Gentamicin-Sulfat; 2: Zusatz von Gentamicin-Hydrochlorid; 3a: Zusatz von Gentamicin-Sulfat + 2
Gewichts-% NaCI; 3b: Zusatz von Gentamicin-Sulfat + 5 Gewichts-% NaCI; 4a: Zusatz von Gentamicin-Sulfat
+ 2 Gewichts-% KBr; 4b: Zusatz von Gentamicin-Sulfat + 5 Gewichts-% KBr).
Das erfindungsgemiße Vorprodukt eignet sich auch zur Herstellung von Formkörpern, die in den menschlichen oder tierischen Körper implantiert werden
können. Dazu wird aus dem polymer- und katalysatorhaltigen Vorprodukt unter Zusatz von Monomer und
reduzierender Komponente bzw. aus dem Monomer und reduzierende Komponente enthaltenden Vorprodukt unter Zusatz von Polymer und Katalysator eine
teigförmige Mischung zubereitet, die beispielsweise in
einer Preßform unter Druck zu den gewünschten Formkörpern ausgehärtet wird. Die Gestalt der
Formkörper kann beliebig sein; zweckmäßig ist sie kugelförmig.
In dem folgenden Beispiel wird die Herstellung von implantierbaren, kugelförmigen Formkörpern beschrieben.
10 g des Pulvers gemäß Beispiel 1, 3 oder 4 werden mit 5 ml Methylmethacrylat, das 2 Gewichts-%
Dimethyl-p-toluidin und 60 ppm Hydrochinon enthält, miteinander vermischt; dann wird der erhaltene Teig in
eine zweiteilige Form mit jeweils halbkugelförmigen Vertiefungen mit 8 mm Durchmesser gebracht Die
Aushärtung erfolgt unter einem Druck von 2,5 atm und ist nach 7 Minuten beendet
Zeit
(Tag)
1 2
Sulfat Hydrochlorid
4
Sulfat Sulfat
a) + 2% NaCl b) +5% NaCl a) +2% KBr b) +5% KBr
1 | 1,16 | 1,54 | 1,23 | 1,26 | 1,325 | U25 |
2 | 1,227 | 1,709 | 1,365 | 1,462 | 1,403 | 1,418 |
4 | 1,256 | 1,878 | 1,482 | 1,754 | 1,429 | 1,523 |
7 | 1,288 | 2,145 | 1,644 | 2,078 | 1,727 | 1,721 |
14 | 1,288 | 2,468 | 1,882 | 2,554 | 2,107 | 2,239 |
21 | 1368 | 2,794 | 2,148 | 2,981 | 2375 | 2,619 |
28 | 1,420 | 2375 | 2,436 | 3374 | 2,723 | 3,031 |
35 | 1,461 | 3,283 | 2,699 | 3,711 | 3,068 | 3,445 |
42 | 1,530 | 3,445 | 2,975 | 4,125 | 3,448 | 3339 |
49 | 1,569 | 3,699 | 3345 | 4,700 | 4,038 | 4,757 |
Die Werte in den Spalten 1 bis 4 geben die freigesetzte Menge biologisch aktiver Base (Gentamicin)
in mg an.
Claims (4)
1. Vorprodukt für die Zubereitung von Knochenzement, das neben einer Gentamicinverbindung
entweder pulverförmige Copolymerisate aus Methylmethacrylat und Methylacrylat oder monomeres
Methylmethacrylat als Hauptbestandteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß esGentamicin-Hydrochlorid
und/oder Gentamicin Hydrobromid oder ein Gemisch von Gentamicin-Sulfat mit
Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumbromid und/oder Kaliumbromid enthält
2. Vorprodukt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das polymerhaltige Vorprodukt 0,5 bis 10 Gewichts-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichts-%,
bzw. das monomerhaltige Vorprodukt 1 bis 20 Gewichts-%, vorzugsweise 2 bis 10 Gewichts-%
Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumbromid und/oder Kaliumbromid enthält
3. Vorprodukt nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
daß es anstelle des Natriumchlorides ein Salzgemisch aus 95 Gewichts-% Natriumchlorid, 2
Gewichts-% Kaliumchlorid, 2 Gewichts-% Calciumchlorid und 1 Gewichts-% Natriumbicarbonat
enthält.
4. Verwendung des Vorproduktes nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur
Herstellung von ausgehärteten, implantierbaren vorzugsweise kugelförmigen Formkörpern.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752511122 DE2511122B2 (de) | 1975-03-14 | 1975-03-14 | Vorprodukt fuer die zubereitung von knochenzement |
US05/656,668 US4059684A (en) | 1975-03-14 | 1976-02-09 | Bone cement compositions containing gentamycin |
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