DE2539408B2 - Membrane, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur umgekehrten osmose und ultrafiltration - Google Patents
Membrane, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur umgekehrten osmose und ultrafiltrationInfo
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Description
fts
Die üblichen semipermeablen Membranen bestehen aus Celluloseacetat und werden nach den in den US-PS
31 33 132 und 31 33 137 beschriebenen Verfahren oder ähnlichen Verfahren hergestellt Trotz ihrer guten
Leistung hinsichtlich Wasserdurchlässigkeit und Salzzurückhaltevermögen
hat die Celluloseacetat-Membrane den Nachteil einer begrenzten Lebensdauer. Dies
beruht auf einer Qualitätsabnahme, die durch die Anfälligkeit des Celluloseacetats gegenüber Hydrolyse
sowie durch die Zunahme der Dichte infolge der hohen Drücke, denen sie ausgesetzt ist, verursacht wird.
Dadurch nehmen die Wasserpermeabilität und das Salzzurückhaltevermögen der Celluloseacetat-Membrane
mit der Zeit ab.
Um die vorstehenden Nachteile der gebräuchlichen Celluloseacetat-Membrane zu vermeiden sowie zur
Herstellung von Membranen mit einer weitaus höheren Wasserdurchlässigkeit wurden viele Versuche unternommen.
Diese Hefen auf die Entwicklung und Verwendung von ultradünnen Membranen zur umgekehrten
Osmose hinaus. So wurde beispielsweise eine Celluloseacetat-Membrane mit einer Dicke von höchstens
1 Mikron durch Gießen hergestellt. Hierbei wurde als Substrat ein poröses Filter aus einem Celluloseester
oder Polysulfon eingesetzt. Sofern jedoch als Membranenmaterial Celluloseacetat verwendet wird, besitzt die
entstandene Membrane den nicht zu übersehenden Nachteil einer Hydrolyseempfindiichkeit.
Andererseits sind zahlreiche Verfahren unter Verwendung eines Plasmas zur Herstellung einer ultradünnen
Membrane aus synthetischen Hochpolymeren bekannt. Es wurde eine Membrane zur umgekehrten
Osmose beispielsweise durch Polymerisation eines organischen Monomeren auf ein Substrat hergestellt;
vgl. H. Y a s u d a u. Mitarb., J. Appi. Polymer Sei., Bd. 17
(1973), Seiten 201 bis 222. Bei diesem Verfahren muß jedoch die Membrane zu ihrer Herstellung auf einem
porösen Substrat mit einem mittleren Porendurchmesser von höchstens 0,025 Mikron erzeugt werden.
Da eine ultradünne Membrane selbst eine geringe mechanische Festigkeit aufweist, mußte man bei den
üblichen Verfahren zur Herstellung ultradünner Membranen diese auf geeignete poröse Träger aufbringen.
Es ist jedoch schwierig, poröse Trägersubstanzen herzustellen, deren Porendurchmesser ausreichend
klein ist, um die Membrane zu unterstützen und deren Porendichte andererseits ausreichend hoch ist, so daß
eine hohe Wasserdurchlässigkeit erreicht wird.
Weiterhin beruht die sogenannte Verbundtechnik zur Herstellung einer ultradünnen Membrane auf einem
porösen Substrat auf einer hochkomplizierten Technik auf der Grundlage von Adhäsion oder Affinität
zwischen der ultradünnen Membrane und dem porösen Substrat.
Daher besitzen die bekannten Verfahren zur Herstellung ultradünner Membranen verschiedenartige Nachteile.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, wasserunlösliche ultradünne Membranen mit selektiver Permeabilität
bereitzustellen, die sich insbesondere zur Ultrafiltration und zur umgekehrten Osmose eignen,
und die durch Gießen eines Gemisches aus einem wasserunlöslichen Hochpolyineren und einem wasserlöslichen
Hochpolymeren, eines Gemisches aus einem wasserunlöslichen Hochpolymeren und einer wasserlöslichen
grenzflächenaktiven Verbindung oder eines Gemisches aus einem wasserunlöslichen Hochpolymeren,
einem wasserlöslichen Hochpolymeren und einer grenzflächenaktiven Verbindung unter Bildung eines
Formkörpers hergestellt worden sind. Die Lösung
dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß man durch Behandlung des erhaltenen Formkörpers mit einem
Plasma dessen Oberfläche vernetzt und den behandelten Formkörper zur Abtrennung des unvernetzten
Anteils der wasserlöslichen Hochpolymeren und/oder der grenzflächenaktiven Verbindung mit Wasser
wäscht
In der DT-AS 10 45 648 sind selektiv ionendurchlässige Membranen beschrieben, die dadurch hergestellt
werden, daß man ein thermoplastisches, filmbildendes,, gegen Säuren und Laugen beständiges, wasserunlösliches
und im wesentlichen unvernetztes Vinylhomo- oder Vinylmischpolymerisat und einen wasserlöslichen,
im wesentlichen unvernetzten Polyelektrolyten in einem organischen Lösungsmittel bzw. -gemisch löst, diese
Lösung auf einer Unterlage in dünner Schicht ausbreitet, das Lösungsmittel bis zur Bildung eines
testen Films verdunsten läßt, den Film in ein polares Lösungsmittel einlegt und ihn vor oder nach dem
Einlegen in das polare Lösungsmittel von der Unterlage abzieht.
Die Membranen bestehen somit aus einem wasserunlöslichen Polymerisat und einem wasserlöslichen Polymerisat
(Polyelektrolyt). Eine Plasmabehandlung ist nicht erwähnt. Wie die vorliegende Erfindung jedoch
zeigt, ist die Behandlung in einem Plasma erforderlich, um einer Polymermembrane der beschriebenen Art die
Fähigkeit zum Trennen von Substanzen bei der umgekehrten Osmose oder Ultrafiltration zu ver'eihen.
Dementsprechend finden die Membranen der DT-AS 10 45 648 als Ionenausiauschmembranen für die Elektrodialyse
Anwendung, während sie für die umgekehrte Osmose oder die Ultrafiltration unbrauchbar sind.
Auch aus der DT-OS 14 42 373 sind Membranen aus, einem wasserunlöslichen oder einem wasserlöslichen
Polymerisat bekannt, wobei eine Plasmabchandlung nicht vorgesehen ist. Es gelten daher die vorstehenden
Ausführungen zur DT-AS 10 45 648. Die Membranen der DT-OS 14 42 373 eignen sich ebenfalls nicht zur
Trennung von Substanzen durch umgekehrte Osmose oder Ultrafiltration; allenfalls finden sie als lonenaustausch-Diaphragmen
bei der Dialyse oder Elektrodialyse Anwendung.
Im übrigen ist in den Membranen, die in den beiden Druckschriften beschrieben sind, das wasserlösliche
Polymerisat in der Membrane selbst enthalten und beeinflußt somit den Wirkungsmechanismiis beim
Ionenaustausch. Dies steht im Gegensatz zu den erfindungsgemäßen Membranen, bei denen das nichtvernetzte
wasserlösliche Polymerisat bzw. die wasserlösliche grenzflächenaktive Verbindung ni.ch Abschluß
der Plasmabehandlung mit Wasser ausgewaschen werden.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Membrane unterscheidet sich grundsätzlich von den
bekannten Verfahren, in denen eine Hochpolymerenlösung zur Bildung einer Membrane auf einen porösen
Trägerstoff gegossen oder auf diesem mit einem Plasma der Polymerisation unterzogen wird. Ferner wurde
überraschenderweise festgestellt, daß die erfindungsgemäße Membrane bei der umgekehrten Osmose in der
Lage ist, Wasser und Salz voneinander zu trennen, und zwar mit gleichem oder besserem Wirkungsgrad als
eine Membrane aus Celluloseacetat.
In der Zeichnung ist schematisch eine im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Plasmabestrahlungs
vorrichtung dargestellt In der Zeichnung bedeuten die Bezugszeichen 1 und 7 Ventile, 7. einen Neon-Transformator,
3 und 4 Elektroden, 5 die Gefäßwand und 6 die zu behandelnde Probe.
Die Membrane der Erfindung kann im Gegensatz zu den bekannten Celluloseacetat-Membranen aus solchen
Polymeren hergestellt werden, die der Hydrolyse oder dem Angriff von Mikroorganismen widerstehen.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Formkörper aus einem wasserunlöslichen Hochpolynieren, einem wasserlöslichen
Hochpolymeren und/oder einer wasserlöslichen grenzflächenaktiven Verbindung können in
verschiedenen Formen eingesetzt werden. Bevorzugt in Form einer Folie, als Plattenmaterial, als Fäden und
rohrförmiges Material. Die Herstellung der vernetzten
erfindungsgemäßen Membranen aus diesen Formkörpern erfolgt dadurch, daß sie einem Plasma ausgesetzt
werden und anschließend als Modul in geeigneter Form eingesetzt werden. Beispielsweise wird eine Gießlösung
aus einem wasserunlöslichen Hochpolymeren, einem wasserlöslichen Hochpolymeren und/oder einer wasserlöslichen
grenzflächenaktiven Verbindung sowie einem weiteren Lösungsmittel auf eine Glasplatte
gegossen. Die entstandene Membrane wird hierauf zur Vernetzung der Oberflächenschicht einem Plasma
ausgesetzt. Die in diesem Fall erhaltene Membrane kann als flaches oder spiralig aufgewickeltes Modul
eingesetzt werden. Andererseits kann eine erfindungsgemäße Membrane auch durch Gießen der vorstehend
erwähnten Gießlösung auf einen rohrförmigen oder stabförmigen Glaslräger erhalten werden. Die entstandene
erfindungsgemäße Membrane kann als Modul zur Verwendung für inneren oder äußeren Druck eingesetzt
werden. Weiterhin kann das Verformen der Gießlösung durch Spinnen eines Hohlfadens erfolgen. Schließlich
kann die Verformung der Gießlösung auch zu sogenannten fadenverstärkten »Hohlfadenmembranen«
führen, indem man Fäden durch die Gießlösung führt und anschließend trocknet.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren zur Erzeugung des Pksmas verwendeten Gase sind Helium, Argon,
Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Ammoniak, Kohlenwasserstoffe mit 1 bis
10 Kohlenstoffatomen, wie Methan, Äthan, Propan, Äthylen, Propylen und Acetylen, Epoxide mit 2 bis 10
Kohlenstoffatomen, wie Äthylenoxid, Propylenoxid und lsobutylenoxid, Alkylamine. wie Dimethylamin und
Triethylamin, und deren Gemische. Besonders bevorzugt
ist die Verwendung von Helium, Wasserstoff oder Äthylenoxid. Im Vergleich mit anderen Gasen erzielt
man damit insbesondere eine ι höheren Vernetzungsgrad bei einer kürzeren Umsetzungsdauer mit dem
Plasma. Die Plasmabehandlungsdauer beträgt im erfindungsgemäßen Verfahren im allgemeinen 1 bis 180
Minuten.
Der genaue chemische Mechanismus der durch die Plasmabehandlung bewirkten chemischen Reaktionen
bei Hochpolymeren ist nicht bekannt. Phänomenologisch läßt sich feststellen, daß in den erfindungsgemäß
eingesetzten wasserlöslichen Hochpolymeren oder grenzflächenaktiven Verbindungen an der Oberfläche
der Gießfolien eine Vernetzung eingetreten ist, wobei die hydrophilen Eigenschaften voll erhalten bleiben und
die entstandene Membrane eine ausreichende Festigkeit beibehält. Es wird angenommen, daß auch eine
gegenseitige Vernetzungsreaktion zwischen dem wasserlöslichen Hochpolymeren und der grenzflächenaktiven
Verbindung mit dem wasserunlöslichen Polymeren,
das als Träger wirkt, stattgefunden hat.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Plasma kann auf verschiedene Weise erzeugt werden. Vorzugsweise
wird es durch eine Glimmentladung oder Coronaentladung erzeugt.
Durch Glimmentladung kann beispielsweise ein Plasma erzeugt werden, in dem man, wie aus der
Zeichnung hervorgeht, ein plasmabildendes Gas durch das Ventil 1 in das unter vermindertem Druck
bestehende Gefäß 5 einleitet, so daß der Druck im Gefäß 0,01 bis 10 Torr beträgt. An die Elektroden 3 und
4 wird eine Wechsel- oder Gleichspannung von 0,5 bis 50 kV mit Hilfe eines Neontransformators 2 angelegt.
Andererseits kann ein Plasma auch durch eine Coronaentladung bei Atmosphärendruck und einer
Gleichspannung von 0,5 bis 5 kV erzeugt werden. Dieses Verfahren ist zur technischen Herstellung der Membrane
bevorzugt.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare wasserunlösliche
Polymere sind ein Polysulfon, Polyamid, Polyester, Polyphenylenoxid, Polyacrylnitril, Polymethylmethacrylat.
Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyacetal, Celluloseacetat und Cellulosenitrat. Besonders
bevorzugt sind ein Polysulfon und Polyacrylnitril, die eine hohe chemische Beständigkeit und geringe
Verformbarkeit aufweisen.
Beispiele für verwendbare wasserlösliche Hochpolymere, die zusammen mit den wasserunlöslichen
Hochpolymeren eingesetzt werden, sind Polyäthylenoxid, Polyäthylenglykol, Polyvinylamin, Polyacrylamid,
Polyacrylsäure, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol und Polyäthylenimin. Besonders bevorzugt sind Polyäthylenoxid,
Polyäthylenglykol, Polyvinylamin und PoIyacrylamin, die besonders gute Membranen ergeben.
Beispiele für verwendbare wasserlösliche grenzflächenaktive
Verbindungen, die gemeinsam mit den wasserunlöslichen Hochpolymern eingesetzt werden,
sind Natriumoleat, Natriumlaurylsulfat, Natriumpolyoxyäthylenalkylsulfat und ähnliche anionaktive grenzflächenaktive
Verbindungen, Polyoxyäthylenlauryläther, Polyoxyäthylencetyläther, Polyoxyäthylenoleyläther,
Polyoxyäthylennonylphenyläther, Polyoxyäthylenstearyläther, Polyoxyäthylenoctylphenyläther, Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat,
Polyäthylenglykolmonostearat und ähnliche nichtionogene grenzflächenaktive Verbindungen, Laurylaminacetat, Lauryltrimethylammoniumchlorid
und ähnliche kationaktive grenzflächenaktive Verbindungen sowie Saponin und ähnliche
natürliche grenzflächenaktive Verbindungen sowie weitere wasserlösliche grenzflächenaktive Verbindungen. Besonders bevorzugt sind Polyoxyäthylencetyläther, Polyoxyäthylenoleyläther, Polyoxyäthylennonylphenyläther und Polyäthylenglykolmonostearat
Durch Zusatz dieser vorstehenden wasserlöslichen Polymeren oder grenzflächenaktiven Verbindungen
oder deren Gemischen in einem Gewichtsverhältnis von 0,1 bis 3, vorzugsweise 03 bis 2 Gewichtsteilen pro
Gewichtsteil des wasserunlöslichen Hochpolymeren, werden die erfindungsgemäßen Membranen erhalten.
Wie vorstehend angegeben, besteht eines der charakteristischen Merkmale des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung einer Membrane darin, daß man eine dünne Folie, die durch Verformen einer
Gießlösung, bestehend aus einem Gemisch von einem wasserunlöslichen Hochpolymeren, einem wasserlöslichen Hochpolymeren und/oder einer wasserlöslichen
grenzflächenaktiven Verbindung, einer Plasmabehand lung aussetzt, wodurch ein poröser Träger und eine
Membran gleichzeitig entstehen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es daher im Gegensatz zu den
bekannten Verfahren zur Herstellung ultradünner Membranen nicht erforderlich, einen Träger herzustellen,
und es entfällt weiterhin eine Zwischenstufe, die dem Gießen einer Hochpolymerenlösung auf einen
solchen Träger oder der Befestigung eines dünnen Films auf einem geeigneten Träger dienen würde.
Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß eine Folie aus einem
wasserlöslichen Hochpolymeren oder einer grenzflächenaktiven Verbindung nur in der Nähe ihrer
Oberfläche vernetzt wird. Hierbei nutzt man die sehr geringe Eindringtiefe des Plasmas aus. Der restliche,
unvernetzte Anteil der Folie, wird durch Waschen mit Wasser getrennt. Es hinterbleibt eine ultradünne
Membrane auf einem Träger, der hauptsächlich aus einem wasserunlöslichen Hochpolymeren aufgebaut ist.
Ein charakteristisches Merkmal der erfindungsgemäßen Membrane besteht darin, daß aufgrund der
Herstellung der Membrane durch Vernetzung des wasserlöslichen Hochpolymeren oder der grenzflächenaktiven
Verbindung, die hauptsächlich an der Oberfläche der vorstehend erwähnten Folie erfolgt, die
Membrane nicht nur gute hydrophile Eigenschaften aufweist, sondern der vernetzte Bereich eine Dicke von
höchstens 1 Mikron, vorzugsweise 0,1 bis 1 Mikron, aufweist. Dadurch erhält die erfindungsgemäße Membrane
eine hohe Wasserdurchlässigkeit, wenn sie zur umgekehrten Osmose oder ähnlichen Verfahren eingesetzt
wird.
Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Membrane besteht darin, daß man als Ausgangsmaterial
zu ihrer Herstellung selbst wasserlösliche synthetische Hochpolymere verwenden kann, die gegenüber Säuren,
Alkalien und Bakterien eine höhere Beständigkeit aufweisen als das gebräuchliche Celluloseacetat.
Ein anderes Merkmal der erfindungsgemäßen Membrane besteht darin, daß man diese selbst bei 80°C
verwenden kann, wogegen die bekannte Celluloseacetat-Membrane höchsten bis 30°C eingesetzt werden
kann.
Die Membrane der Erfindung eignet sich somit vorzüglich zur Abtrennung oder Konzentrierung vor
Substanzen durch umgekehrte Osmose oder Ultrafiltration, insbesondere zum Entsalzen von Meereswasser
zur Abwasserbehandlung und zum Konzentrieren vor Fruchtsäften. Weiterhin hat die Membrane der Erfin
dung auf Grund ihrer sehr guten hydrophilen Eigen schäften ebenfalls eine ausgezeichnete Dampfdurchläs
sigkeit
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein? durch Lösen von 12 g Polyarylsulfon und 8{ Polyäthylenglykol (mittleres Molekulargewicht 1500) ir
30 g Dimethylformamid hergestellte Gießlösiing wire
auf eine glatte Glasplatte gegossen und an der Luft be Raumtemperatur getrocknet Man erhält eine Folie
Sodann wird die Folie in das in der Figur gezeigt« Vakuumgefäß eingestellt Äthylenoxid wird in da:
Gefäß eingeleitet, und die Ventile 1 und 7 werden se
eingestellt, daß der Äthylenoxiddruck im Gefäß 0,1 Tor
beträgt Mit Hilfe eines Neon-Transformators 2 wird ai
den Elektroden 3 und 4 eine Wechselspannung voi 1,5 kV angelegt. Die Folie wird dem erzeugten Plasmi
60 Minuten ausgesetzt und man erhält eine Probe C Sodann wird die erhaltene Probe 6 in eine kontinuierlicl
arbeitende Laboratoriumsapparatur zur Durchführung der umgekehrten Osmose eingebaut und die umgekehrte
Osmose begonnen. Die Durchführung der umgekehrten Osmose beträgt 1 Stunde bei einem Druck von
50 kg/cm2, einer Konzentration des Salzes in der Beschickungslösung von 0,55% und einer Beschickungsgeschwindigkeit der Beschickungslösung von 270 ml/
min. Die Menge des durch die Membrane hindurchtretenden Wassers beträgt 211,9 Liter/cmVTag, und die
Salzretention beträgt 95,5%. Die Salzretention wird nach folgender Gleichung berechnet:
Salzretention (%)
Konzentralion im Pcrmcat
onzcntration in der Beschickungslösunji
onzcntration in der Beschickungslösunji
HX)
Eine durch Lösen eines Gemisches von 15 g Polyacrylnitril, 5 g Polyäthylenglykol und 5 g Polyäthyienglykolmonostearat
in 75 g Dimethylsulfoxid hergestellte Gießlösung wird auf eine glatte Glasplatte
gegossen und an der Luft bei Raumtemperatur getrocknet. Man erhält eine Folie. Die erhaltene Folie
wird zur Herstellung einer Membrane gemäß Beispiel 1 einem Plasma ausgesetzt Die entstandene Membrane
wird anschließend gemäß Beispiel 1 der umgekehrten Osmosebehandlung unterzogen. Die entstandene Membrane
weist nachstehende Werte auf: Menge des durch die Membrane hindurchtretenden Wassers 101,9 Liter/
cm2/Tag. Salzretention 89,5%.
Eine Gießlösung, hergestellt durch Auflösen eines Gemisches von 10 g Polyarylsulfon und 10 g Polyoxy-
äthylencetyläther in 30 g Dimethylformamid, wird auf eine glatte Glasplatte gegossen und an der Luft bei
Raumtemperatur getrocknet. Man erhält eine Folie. Die entstandene Folie wird zur Herstellung einer Membrane
gemäß Beispiel 1 einem Plasma ausgesetzt, jedoch
wird eine Wechselspannung von 3 kV angelegt. Die entstandene Membrane wird anschließend gemäß
Beispiel 1 der umgekehrten Osmosebehandlung unterzogen. Die erhaltene Membrane weist nachstehende
Eigenschaften auf: Menge des durch die Membrane hindurchgetretenen Wassers 419,6 Liter/cm2/Tag. Salzretention
83,5%.
Eine Gießlösung, hergestellt durch Lösen eines Gemisches von 12 gCellulosediacetat und 18 g Polyoxyäthylencetyläther
in 70 g Aceton wird auf eine glatte Glasplatte gegossen und an der Luft bei Raumtemperatur
getrocknet. Man erhält eine Folie. Die entstandene Folie wird zur Herstellung einer Membrane gemäß
Beispiel 1 einem Plasma ausgesetzt. Die erhaltene Membrane wird anschließend gemäß Beispiel 1 der
umgekehrten Osmosebehandlung unterzogen. Die erhaltene Membrane weist nachstehende Eigenschaften
aus: Menge des durch die Membrane hindurchgetretenen Wassers 154,8 Liter/cm2/Tag. Salzretention 92,4%.
Eine Gießlösung, hergestellt durch Lösen eines Gemisches von 12 g Polystyrol und 8 g Polyäthylenoxid
(mittleres Molekulargewicht 30 000) in 50 g Benzol wird auf eine glatte Glasplatte gegossen und an der Luft bei
Raumtemperatur getrocknet. Man erhält eine Folie. Die entstandene Folie wird zur Herstellung einer Membrane
gemäß Beispiel 4 einem Plasma ausgesetzt. Anschließend wird die entstandene Membrane gemäß
Beispiel 1 der umgekehrten Osmosebehandlung unterzogen. Die erhaltene Membrane weist nachstehende
Eigenschaften aus: Menge des durch die Membrane hindurchgetretenen Wassers 1239 Liter/cm2/Tag. Salzretention
423%.
Hierzu 1 Blalt Zeichnungen
Claims (9)
1. Membranen, erhalten durch Gießen eines Gemisches aus einem wasserunlöslichen Hochpolymeren
und einem wasserlöslichen Hochpolymeren, eines Gemisches aus einem wasserunlöslichen
Hochpolymeren und einer wasserlöslichen grenzflächenaktiven Verbindung oder eines Gemisches aus
einem wasserunlöslichen Hochpolymeren, einem ι ο wasserlöslichen Hochpolymeren und einer wasserlöslichen
grenzflächenaktiven Verbindung unter Bildung eines Formkörpers, Behandlung des erhaltenen
Formkörpers mit einem Plasma zur Vernetzung seiner Oberfläche und Waschen des behandelten
Formkörpers zum Abtrennen des unvernetzten Anteils des wasserlöslichen Hochpolymeren und/
oder der grenzflächenaktiven Verbindung mit Wasser.
2. Membrane nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vernetzte Bereich der Membrane
eine Dicke von höchstens 1 Mikron aufweist.
3. Verfahren zur Herstellung der Membrane nach Anspruch 1, durch Gießen eines Gemisches aus
einem wasserunlöslichen Hochpolymeren und einem .\s wasserlöslichen Hochpolymeren, eines Gemisches
aus einem wasserunlöslichen Hochpolymeren und einer wasserlöslichen grenzflächenaktiven Verbindung
oder eines Gemisches aus einem wasserunlöslichen Hochpolymeren, einem wasserlöslichen Hochpolymeren
und einer wasserlöslichen grenzflächenaktiven Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß
man den erhaltenen Formkörper i.ur Vernetzung seiner Oberfläche mit einem Plasma behandelt und
anschließend den unvernetzten Anteil des wasser- 3;; löslichen Hochpolymeren cnd/oder der grenzflächenaktiven
Verbindung durch Waschen mit Wasser abtrennt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als plasmabildende Gase Helium,
Argon, Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Kohlenwasserstoffe mit !
bis 10 Kohlenstoffatomen, Epoxide mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und/oder Alkylamine verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Epoxid Äthylenoxid verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Plasma durch Glimmentladung
oder Coronaentladung erzeugt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glimmentladung bei einem
Gasdruck von 0,01 bis 10 Torr und einer Gleich- oder Wechselspannung von 0,5 bis 50 kV erzeugt. ss
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Coronaentladung bei Atmosphärendruck
und einer Gleichspannung von 0,5 bis 5 kV erzeugt.
9. Verwendung der Membrane nach Anspruch 1 <>o
zur Trennung und/oder Konzentration von Substanzen durch umgekehrte Osmose und Ultrafiltration.
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