DE2603200B2 - Elektrooptisches Anzeigeelement - Google Patents

Elektrooptisches Anzeigeelement

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Description

Die Erfindung betrifft ein elektrooptisches Anzeigeelement mit einer Elektrode, die aus einem durchsichtigen, elektrisch leitenden Substrat mit Beschichtung aus elektrochromem Material besteht, mit einer Gegenelektrode und einer Elektrolytschicht aus einem in Wasser gelösten Polymer, die in Kontakt mit der Elektrode steht und eine ionenleitende Verbindung zwischen der Elektrode und der Gegenelektrode gewährleistet
In der US-PS 38 79108 ist ein elektrooptisches Anzeigeelement für die Verwendung in Datenanzeigevorrichtungen und Bildeinrichtungen beschrieben, das übereinander angeordnet ein Elektrodenpaar enthält, zwischen dem zwei einander entsprechende elektrochrome Schichten angeordnet sind, die durch ein halbfestes leitfähiges Mittel getrennt sind, das in Form von Paste, Schmiere oder Gel, die leitfähige Materialien enthalten oder selbst leitfähig sind, vorliegt und in einem Abstandhalterring untergebracht ist Als elektrochromes Material ist Wolframoxid angegeben. Als leitfähiges Mittel ist unter anderem auch hydrolysiertes Polyacrylamid genannt Hydro'.ysiertes Polyacrylamid in halbfester Form, wie auch die anderen oben genannten leitfähigen Mittel, enthält eine große Menge an Wasser, wodurch Korrosionsprobleme am elektrochromem Material (WO3) und an den Elektroden auftreten.
In den US-PS 37 04 057, 37 08 220, 38 19 252, 38 27 784 sind ebenfalls elektrooptische Anzeigeelemente beschrieben. Als Elektrolyt dient dabei — wie unter anderem auch in der US-PS 38 79 108 angegeben — ein Gemisch aus Glycerin und Schwefelsäure. Ein solcher Elektrolyt greift jedoch allmählich sowohl durch Erosion als auch durch Lösen die elektrochrome Schicht an. Der Angriff macht sich sowohl nach einer gewissen Anzahl von Zyklen als auch nach einer gewissen Lagerdauer bemerkbar. Der Mechanismus dieses Angriffs ist bislang nur unzureichend bekannt, jedoch kann angenommen werden, daß er im wesentlichen auf die Anwesenheit von Wasserspuren oder Spuren eines Komplexbildners zurückzuführen ist.
Weiterhin ist aus der US-PS 37 12 710 ein bei Raumtemperatur ionenleitender fester Elektrolyt bekannt Bei Verwendung dieses festen Elektrolyten im elektrooptischen Anzeigeelement der beschriebenen Art treten jedoch bereits nach kurzem Betrieb dadurch Kontaktprobleme an der Grenzfläche zwischen der Elektrode und dem festen Elektrolyten auf, daß sich dieser von der Elektrode ablöst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektrooptisches Anzeigeelement anzugeben, das bei Betrieb und Lagerung langfristig stabil bleibt und kurze Zykluszeiten ermöglicht
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Elektrolytschicht fest oder pastos ist und das ί Polymer Polystyrolsulfoissäure, Polyacrylsäure, PoIymethacrylsäure oder Polyphenolsulfonsäure ist
Gebräuchlicherweise werden die Ionenaustauscherharze als Schüttung eines Granulats oder kleiner Kugeln in Säulen verwendet, wobei die Schüttung ein Leervolumen aufweist Beim Bauelement der Erfindung wird dagegen ein Ionenaustauscherharz in Form einer kontinuierlichen, porenfreien und ein vorgegebenes Volumen leerraumfrei ausfüllenden Schicht eingesetzt Solche Schichten sind als Ionenaustauschermembranen bekannt Diese Membrane sind zwar an sich geeignete Elektrolyte für die Herstellung der Bauelemente, erfordern zur Herstellung ausreichender elektrischer Kontakte zwischen den Elektroden und dem Elektrolyten im Bauelement jedoch erhebliche Andruckkräfte.
Der elektrische !Contakt kann statt durch die Andruckkräfte auch in der Weise hergestellt werden, daß die Austauschermembran bis zur Sättigung mit einem Elektrolyt getränkt wird, der mit der elektrooptischen Schicht verträglich ist Durch dieses Verfahren ist jedoch wieder in der zuvor beschriebenen Weise die elektrochrome Schicht dem aggressiven erodierenden Angriff des Elektrolyten ausgesetzt
Einen guten und dauerhaften Kontakt zwischen den Elektroden und dem polymeren Ionenaustauscherharz erhält man durch Lösung in Wasser, wobei man den Solvatationsgrad des Systems so wählt, daß die Konsistenz fest oder pastos ist
Die vorstehende Beschreibung berücksichtigt hinsichtlich der Elektrolyte noch nicht den Fall, daß die Ionenaustauschermembran zwischen der Elektrolytlösung im Anodenraum und der Elektrolytlösung im Kathodenraum eine Trennfunktion ausübt Dies ist der Fall, wenn das elektrochrome Bauelement der Erfindung mit einer Austauschermembran ausgerüstet ist, die als semipermeable Trennwand für einen oder mehrere flüssige Elektrolyte wirkt
Der Elektrolyt wirkt häufig für sichtbares Licht streuend und bzw. oder undurchsichtig. Wenn die Zelle zwei zueinander symmetrische und aus gleichem Material bestehende elektrochrome Elektroden besitzt, ist der Elektrolyt undurchsichtig, denn wenn er es nicht wäre, könnte man die Farbänderung einer der elektrochromen Schichten nicht wahrnehmen, da die andere elektrochrome Schicht gleichzeitig durch die durchsichtige erste Elektrode hindurch gesehen würde. Ein streuender Untergrund ist beispielsweise auch dann erforderlich, wenn die Hilfselektrode reflektierend ist, beispielsweise aus einem Metall besteht, oder schwarz ist, beispielsweise aus Graphit besteht. Auch wenn die Hilfselektrode koplanar zur elektrochromen Elektrode angeordnet ist, wird ein verbesserter Kontrast erhalten, wenn der Elektrolyt einen das Licht streuenden Untergrund bildet. Diese Undurchsichtigkeit oder dieses Streuvermögen kann durch Zusatz eines Pigmentes, beispielsweise durch Zusatz von TiO2, zum Ionenaustauscherharz hergestellt werden. Prinzipiell kann je nach den Anforderungen des Einzelfalls jedes beliebige Pigment zugesetzt werden, solange es mit dem Austauscherharz verträglich ist. Zur Erzielung der verschiedensten Farbeffekte können die Farbtöne der Pigmente frei gewählt werden. Die Verwendung eines festen oder pastösen Elektrolyten ermöglicht gegenüber der Verwendung eines flüssigen Elektrolyten den
Vorteil, daß eine mehrfarbige Anzeige in einem einzigen Element mit einer einzigen Zelle realisiert werden kann.
Der im elektrooptischen Bauelement der Erfindung verwendete feste oder pastose Elektrolyt weist gegenüber flüssigen Elektrolyten weiterhin den Vorteil auf, daß er geringere Probleme beim Zusammenbau und der Abdichtung aufwirft, und zwar eben gerade wegen ■ seines Aggregatzustandes.
Um den Vorgang des lonenaustauschs mit zufriedenstellendem Wirkungsgrad ablaufen zu lassen, mu3 das gebräuchJicherweise körnig eingesetzte Austauscherharz in seinem gesamten Volumen aktiviert werden. Dies führt zu einer hohen Volumenkoiizentration der austauschbaren Ionen im Austauscherharz und gleichzeitig zu einer Erhöhung der Diffusionsgeschwindigkeit der Ionen in der Polymerphase. Diese beiden Eigenschaften sind gleichzeitig die wichtigsten von der festen Phase des Ionenaustauscherelektrolyts geforderten Eigenschaften bei seiner Verwendung im Bauelement der Erfindung.
Der im elektrooptischen Bauelement der Erfindung verwendete Elektrolyt wirkt gleichzeitig als Schutzschicht für die elektrochrome Schicht und verlängert dadurch die Betriebsdauer des Bauelements im Vergleich zu Bauelementen, die mit bekannten Elektrolyten 2; arbeiten.
In der F i g. 1 ist der Aufbau eines elektrooptischen Anzeigeelements gezeigt Ein elektrisch selbst nicht leitendes Substrat, eine Glasplatte 1, ist mit einer durchsichtigen dünnen elektrisch leitenden Schicht 2, vorzugsweise aus SnC>2, bedeckt Diese Schichtstruktur bildet insgesamt ein elektrisch leitendes durchsichtiges vorderes Substrat des Bauelementes. Auf diesem Substrat wird die elektrochrome Schicht 3 aufgebracht, die vorzugsweise aus WO3 besteht Die elektrochrome J5 Schicht wird im Falle von Anzeigeelementen nach Maßgabe eines vorgegebenen Musters, beispielsweise der bekannten 7-Segmentanordnung, aufgetragen. Die Dreischichtenstruktur 1,2,3 bildet die Elektrode.
Die Gegenelektrode ist eine Schicht 5, die mindestens eine elektrochrome WOrSchicht aufweist, die im Falle des WO3 vorzugsweise mit 10%iger wäßriger Schwefelsäure bei —1,0V gegen HgZHg2SO4 behandelt worden ist Dta so hergestellte stark gefärbte Gegenelektrode wird vor ihrer Verwendung im Bauelement der Erfindung gründlich gewaschen und getrocknet
Zwischen die Elektrode und die Gegenelektrode ist der feste oder pastose Elektrolyt 4 eingefügt Er wird vorzugsweise ausgehend vom Natriumsalz der Polystyrolsulfonsäure, Molekulargewicht 7000, hergestellt Das Salz wird mit einer Konzentration von etwa 10 g/l in deionisiertem Wasser gelöst und über einen sauren Ionenaustauscher gegeben. Zu der so erhaltenen wäßrigen Polystyrolsulfonsäurelösung werden, bezogen auf das Trockengewicht der Polystyrolsulfonsäure, etwa 5 bis 10Gew.-% eines sonnengelben TiO2-SbZO3-Pigmentes gegeben, um dem Elektrolyten optisch streuende, die Hilfselektrode maskierende Eigenschaften zu verleihen. Die das gelbe Pigment und die Polystyrolsulfonsäure enthaltende Lösung wird anschließend bis zur Bildung einer viskos-elastischen Paste eingedampft
Die so erhaltene 5 bis 10Gew.-% gelbes Pigment enthaltende Polystyrolsulfonsäurepaste wird auf die die Schicht 5 bildende Gegenelektrode und auf die Dreischichtenelektrode 1, 2, 3 aufgetragen. Anschließend werden die beiden so beschichteten Elektroden aufeinanderged rückt
Die Elektrolytschicht 4 ist in dem in F i g. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung als nur sehr dünne Schicht ausgebildet und dient bei dieser Ausbildung im wesentlichen nur als Schutzschicht für die elektrochrome Elektrode. Die ionenleitende elektrische Verbindung zwischen der Elektrode und der Gegenelektrode ist durch einen zweiten Elektrolyten 6 gewährleistet der zum ersten Elektrolyten 4 in Reihe geschaltet ist Dieser zweite Elektrolyt 6 kann praktisch beliebiger Art auch flüssig, sein. Er darf lediglich weder den Elektrolyten 4 noch die Gegenelektrode 5 angreifen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Elektrooptisches Anzeigeelement mit einer Elektrode, die aus einem durchsichtigen, elektrisch leitenden Substrat mit Beschichtung aus elektrochromen Material besteht, mit einer Gegenelektrode und einer Elektrolytschicht aus einem in Wasser gelösten Polymer, die in Kontakt mit der Elektrode steht und eine ionenleitende Verbindung zwischen der Elektrode und der Gegenelektrode gewährleistet, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolytschicht fest oder pastos ist und das Polymer Polystyrolsulfonsäure, Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure oder Polyphenolsulfonsäure ist
DE2603200A 1975-11-29 1976-01-28 Elektrooptisches Anzeigeelement Expired DE2603200C3 (de)

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