DE2654676A1 - Verfahren zum verbessern der festigkeitseigenschaften von draht- oder bandfoermigem material - Google Patents
Verfahren zum verbessern der festigkeitseigenschaften von draht- oder bandfoermigem materialInfo
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Description
PATENTANWALT DIPL.-ING. GERHARD SCHWAN
8000 MÜNCHEN 83 · ELFENSTRASSE 32
L-955O-G
UNION CARBIDE CORPORATION 27O Park Avenue, New York, N.Y. 10017, V.St.A.
Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften
von draht- oder bandförmigem Material
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften
von draht- oder bandförmig.em Material.
Die chemische Zusammensetzung von Metallegierungen, auf die das vorliegende Verfahren anwendbar ist, ist bekannt. Zu diesen
Legierungen gehören die in "Steel Products Manual: Stainless and Heat Resisting Steels", veröffentlicht von dem
American Iron and Steel Institute (AISl), Washington, D.C.,
1974, aufgeführten und als austenitisch bezeichneten Legierungen
mit der weiteren Voraussetzung, daß diese Legierungen mindestens anfänglich eine Md-Temperatur von nicht höher als
ungefähr 1OO°C (d.h. +1OO°C) und eine Ms-Temperatur von nicht
höher als -1OO°C haben. So sind vorliegend die AISI-Reihen
2OO und 3OO von Interesse. Andere vorliegend in Betracht kommende Legierungen müssen austenitisch sein und die angegebenen
Md- und Ms-Temperaturen haben. Zu diesen Legierungen ge-
FERNSPRECi R.: 089/6· 039 · KABEL: ELECT RlCPATENT MÜNCHEN
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hören bestimmte mangansubstituierte, nichtrostsichere Legierungen,
die Eisen, Mangan, Chrom und Kohlenstoff enthalten, beispielsweise die Legierungen mit den DIN-Bezeichnungen
X 40 Mn Cr 18 und X 4O Mn Cr 22, die auf den Seiten 655 und
656 des "Metallic Materials Specification Handbook", veröffentlicht
von E & FN Spon Ltd., London 1972, beschrieben sind.
Der Begriff "austenitisch" bezieht das kristalline Mikrogefüge
der Legierung ein. Als "austenitisch" werden vorliegend Werkstoffe bezeichnet, bei denen mindestens ungefähr 95 Vol.%
des Mikrogefüges eine kubisch flächenzentrierte Struktur haben.
Bei solchen Legierungen kann man sagen, daß sie sich im wesentlichen in der austenitischen Phase befinden. Die vorliegend
interessierenden Metallegierungen befinden sich in der austenitischen Phase bei der Temperatur, bei welcher die
Verformung durchgeführt wird, und zwar ungeachtet der zuvor
durchgeführten Arbeitsvorgänge oder vorhandenen Temperaturen.
Beispielsweise kann ein dem Verformungsvorgang unterzogener Werkstoff.zuvor geglüht oder angelassen worden sein
und gleichwohl im wesentlichen austenitisch sein, wenn die Verformung durchgeführt wird.
Das andere im vorliegenden Zusammenhang auftretende Mikrogefüge
ist eine kubisch raumzentrierte Struktur, die als Martensit bezeichnet wird. Sind mindestens ungefähr 95 Vol.% des
Gefüges martensitisch, kann vorliegend davon ausgegangen wer-
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den, daß die Legierung im wesentlichen in der Martensitpha-Se ist.
Es versteht sich, daß das Mikrogefüge sowohl eine Austenitphase
als auch eine Martensitphase umfassen kann. Die vorliegend
im Rahmen des Standes der Technik und hinsichtlich der Erfindung diskutierte Verarbeitung beinhaltet eine Umwandlung
mindestens eines Teiles des Austenits in Martensit, wodurch das Mikrogefüge der behandelten Legierung geändert
wird.
Die Md-Temperatur wird als die Temperatur definiert, oberhalb
derer unabhängig von der Größe der mechanischen Verformung
des Werkstoffes keine martensitische Umwandlung stattfindet. Diese Temperatur kann durch einen einfachen herkömmlichen
Zugversuch bestimmt werden, der bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt wird.
Die Ms-Temperatur wird als die Temperatur definiert, bei der
eine martensitische Umwandlung spontan, d. h. ohne mechanische Verformung, einzutreten beginnt. Die Ms-Temperatur kann
gleichfalls durch konventionelle Versuche bestimmt werden.
Einige Beispiele für die Md-Temperatur sind:
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to
301 43
302 13 304 15
3O4L 18
Die Stähle 301, 3O2, 304 und 3O4L haben Ms-Temperaturen von
unterhalb -196°C.
Bei der genannten Verformung handelt es sich um eine mechanische Verformung. Sie findet in dem Bereich der plastischen
Verformung statt, der auf den Bereich der elastischen Verformung folgt. Die Verformung wird dadurch verursacht,
daß der Werkstoff über seine Elastizitätsgrenze hinausgehend ausreichend beansprucht wird, um die Form des gesamten
Werkstückes oder eines Teiles desselben zu ändern.
Die vorliegend erörterten Werkstoffe haben Draht- oder Bandform; sie werden auf konventionelle Weise hergestellt und
gehandhabt, soweit vorliegend keine abweichenden Angaben gemacht sind.
Zu den physikalischen Eigenschaften, auf die es im vorliegenden
Zusammenhang ankommt, gehören die Zugfestigkeit, die Torsionsstreckgrenze und die Formänderungsfähigkeit.
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of
Die Zugfestigkeitseigenschaften können leicht durch einen
einfachen einachsigen Zugversuch entsprechend ASTM-Norm, Verfahren
E-8 bestimmt werden. Dieses Verfahren ist im Teil 10 des 1975 Annual Book of ASTM Standards, veröffentlicht durch
die American Society for Testing Materials, Philadelphia, Pa., beschrieben. Die Zugfestigkeit stellt die maximale Zugbeanspruchung
dar, welcher der Werkstoff ausgesetzt werden kann. Die Zugfestigkeit ist das Verhältnis zwischen der Höchstlast
eines bis zum Reißen durchgeführten Zugversuchs und der ursprünglichen Querschnittsfläche der Probe.
Die Torsionsstreckgrenze, beispielsweise von Draht, kann dadurch bestimmt werden, daß ein Drahtstück von endlicher Länge
über zunehmende Winkel verdreht und beobachtet wird, wann eine erste Torsionsdauerverformung auftritt. Als 2 %-Torsionsstreckgrenze
wird die Schubbeanspruchung definiert, die an der Drahtoberfläche auftritt, wenn der Draht um einen Winkel
verdreht wird, der ausreicht, um eine dauerhafte Winkelversetzung von 2 % zu verursachen. Eine entsprechende Definition
gilt für eine 5 %-Torsionsstreckgrenze.
Ein herkömmlicher Formänderungsfähigkeitsversuch für bei der Federherstellung verwendeten Draht besteht darin, daß der
Draht um einen Dorn gewickelt wird, dessen Durchmesser gleich dem Drahtdurchmesser ist. Der Draht hat den Versuch bestanden,
wenn er -während dieses Versuchs nicht reißt. Es versteht sich, daß bei einem solchen Wickelversuch die /vr-:>aut des
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- r-
Drahtes die größte plastische Verformung erfährt und infolgedessen
die größte Duktilität erfordert. Ein typisches Erfordernis für die Formänderungsfähigkeit von Bandmaterial
besteht darin, daß das Material einen 9O°-Biegeversuch um
einen Radius gleich der dreifachen Banddicke aushält, ohne daß es zum Bruch kommt.
Praktisch der gesamte im Handel verfügbare Draht von hoher
Festigkeit wird derzeit im Drahtziehverfahren hergestellt.
Die Ausgangsstoffe, aus denen der Draht gezogen wird, sind
schlanke Stäbe oder Stangen, die im allgemeinen als Drahtknüppel bezeichnet und aus Stahlblöcken auf den gewünschten
Durchmesser warmgewalzt werden. Die Querschnittsfläche des stabförmigen Ausgangsmaterials wird in einer Reihe von aufeinanderfolgenden
Ziehvorgängen auf die gewünschte Endgröße des Drahtes reduziert, wobei jeder der Arbeitsvorgänge darin
besteht, daß der Draht durch ein Ziehwerkzeug (Ziehstein oder Ziehring) hindurchgezogen wird, das eine fortschreitend
kleinere Querschnittsöffnung hat. Bei jedem Ziehvorgang
wird die Querschnittsfläche des Drahtes um ungefähr ·
20 % herabgesetzt. Da bei der Fertigung von Draht hoher
Festigkeit ein erhebliches Maß an Verfestigung erforderlich ist, ist eine große Anzahl von Ziehvorgängen nicht für die
Querschnittsverminderung, jedoch für die Metallverfestigung
notwendig. Im allgemeinen wird daher ein geglühter Rohdraht gewählt, der gegenüber der Querschnittsfläche des Fertigdrahtes
ein erhebliches Übermaß hat, so daß eine Flächen-
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reduktion vorgenommen werden kann, die der gewünschten Verfestigung
des Metalls während des Ziehens entspricht. Bei Draht hoher Festigkeit, wie er von Federherstellern benutzt
wird, liegt die Gesamt reduktion der Querschnittsfläche des
geglühten Ausgangsmaterials im allgemeinen zwischen ungefähr 75 und 90 %.
Die unerwünschten Wirkungen, die das Ziehen auf die mechanischen
Eigenschaften des erhaltenen Drahtes hat; sind bekannt. Der mit dem Ziehen verbundene Hauptnachteil ist die
große Reibungskraft, die zwischen der Wand des Ziehwerkzeuges
und dem bearbeiteten Metall erzeugt wird, während der
Draht zwangsweise durch die enge Öffnung des Ziehwerkzeuges hindurchgezogen wird. Dies führt zu einer bevorzugten Verfestigung
des äußeren Teiles (oder der Haut) des Drahtes gegenüber
dem Innenkern, so daß das Fertigprodukt nicht gleichförmig
verfestigt ist. Der gezogene Draht hat daher eine hochverfestigte Haut und einen Kern, der eine wesentlich
geringere Verfestigung erfahren hat. Das Maß, in dem Draht durch Ziehen verfestigt werden kann, ist durch die Zugfestigkeit
begrenzt, bei welcher der Haut- oder Oberflächenteil des
Drahtes reißt oder bricht.
Die brauchbare Zugfestigkeit von Draht hoher Festigkeit, wie
er von Federherstellern verwendet wird, ist ferner dadurch begrenzt, daß eine adäquate Verformungsfähigkeit vorhanden
sein muß. Beispielsweise wird von Draht mit einem Durchmes-
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ser von weniger als 6,35 mm erwartet, daß er ohne zu brechen
um einen Dorn gewickelt werden kann, dessen Durchmesser gleich dem Drahtdurchmesser ist. Bei einem derartigen
Wickelversuch erfahren die außenliegenden Fasern des Drahtes die größte plastische Verformung; sie erfordern daher
die größte Duktilität. Die Vorzugsverfestigung der Außenschicht
des Drahtes während des Ziehens vermindert aber das Formänderungsvermögen des Drahtes beträchtlich, weil der
Werkstoff in den Außenschichten auf Grund des Kaltziehens spröder und weniger duktil als der weiter innen liegende
Werkstoff wird.
Bekanntlich hängen diese unerwünschten Einflüsse des Ziehvorganges
auf die Eigenschaften des Drahts von dem Drahtdurchmesser ab; dünnere Querschnitte können stärker als dikkere
Querschnitte kaltgezogen werden, bevor die Haut reißt.
Die vorstehend erläuterten Verhältnisse spiegeln sich beispielsweise
in der Tatsache, daß handelsüblicher rostfreier Stahldraht hoher Festigkeit vom Typ 302, der für Federn am
häufigsten benutzte rostfreie Draht, mit einer Zugfestigkeit von 22OO N/mm für einen Draht mit O,25 mm Durchmesser erhältlich
ist, während bei einem Drahtdurchmesser von 6,35 mm die Zugfestigkeit ungefähr 1200 N/mm beträgt. Das Ausmaß,
in dem ein Draht durch Ziehen verfestigt werden kann, ist also durch die Zugfastigkeit begrenzt, bei welcher die außenliegende
Werkstoffschicht reißt oder bricht. Infolgedessen sind
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die konventionellen Ziehverfahren sehr wenig wirkungsvoll,
was die Verfestigung von Draht mit verhältnismäßig großem Durchmesser anbelangt.
Ähnliche Probleme ergeben sich bei der Herstellung von Stahlband
mit hoher Festigkeit. Derartiges Bandmaterial wird im allgemeinen durch Walzen gefertigt. Die durch das Walzen bewirkten
WerkstoffVerfestigungseffekte breiten sich von der
Grenzfläche zwischen dem Werkstoff und den Walzen derart in den Werkstoff hinein aus, daß der überwiegende Teil des Festigkeitszuwachses,
der auf Kaltwalzen zurückzuführen ist, in dem außenliegenden Werkstoffbereich des Bandes konzentriert
wird und nur in geringerem Umfang in den innenliegenden
Bandbereichen auftritt. Die unerwünschten Einflüsse, die das Ziehen auf die mechanischen Eigenschaften von Draht hat,
treten infolgedessen auch beim Walzen von Bandmaterial auf.
Insbesondere ist das Ausmaß, in dem Bandmaterial durch Walzen verfestigt werden kann und noch eine ausreichende Verformungsfähigkeit
hat, um beispielsweise Federn herzustellen, durch die Zugfestigkeit begrenzt, bei welcher der Hautabschnitt
des Bandmaterials während des Formens der Federn reißt oder bricht. Die bevorzugte Verfestigung der Oberfläche
des Bandmaterials während des Walzens begrenzt daher die nutzbare Zugfestigkeit des gewalzten Bandmaterials; für ein
vorgegebenes Formänderungsvermögen, das beispielsweise in einem Biegeversuch ermittelt wird; nimmt die nutzbare Zugfestigkeit
mit steigender Dicke des Bandmaterials ab.
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Es wurde gefunden, daß das Ziehen von Draht oder das Walzen
von Bandmaterial aus den obengenannten Legierungen bei Tieftemperaturen, bei denen der austenitische Werkstoff teilweise
in die Martensitphase umgewandelt wird, die Zugfestigkeit
des Draht- oder Bandmaterials verbessert, ohne daß große Durchmesser- oder Dickenminderungen notwendig sind. Das Ziehen
bei Tieftemperaturen ist zwar grundsätzlich attraktiv,
was die Verfestigung der Legierungen anbelangt; es ist jedoch mit wesentlichen praktischen Einschränkungen behaftet,
die verhindert haben, daß ein derartiges Verfahren wirtschaftliche Bedeutung erlangt hat. Eine Beschränkung liegt darin,
daß keine Schmiermittel zur Verfügung stehen, welche die Reibung zwischen dem Draht und der Wand des Ziehwerkzeuges bei
Tieftemperaturen wirkungsvoll vermindern können, so daß ein Draht mit der glatten und fehlerfreien Oberflächenbeschaffenheit
hergestellt werden kann, wie sie für Federn von wesentlicher Bedeutung ist. Oberflächenunregelmaßigkeiten, wie
Kerben und Risse, die auf eine unzureichende Schmierung zurückzuführen sind, suchen beispielsweise die Dauerfestigkeit
von Federn herabzusetzen.
Außerdem ist das mit allen Drahtzieh- und Bandwalzvorgängen verbundene Problem, nämlich die bevorzugte Verfestigung des
außenliegenden Bereiches des Drahtes oder Bandes gegenüber dem Kern, bei Tieftemperaturen noch ausgeprägter. Infolgedessen
wird die weit überwiegende Menge des kommerziell hergestellten Draht- und Bandmaterials hoher Festigkeit bei
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Raumtemperatur gezogen bzw. gewalzt.
Außerdem ist es erwünscht, daß bei einem für Federanwendungen
benutzten Draht die Torsionsstreckgrenze möglichst hoch mit Bezug auf die Zugfestigkeit des Drahtes ist. Es zeigte
sich jedoch, daß bei konventionell gezogenem Draht aus rostfreiem Stahl AISI 3O2 das Verhältnis zwischen der 2 %-Torsionsstreckgrenze
und der Zugfestigkeit im Bereich von 0,3 bis 0,4 liegt, was als niedrig anzusprechen ist. Ein ähnliches
Problem tritt beim Biegen von Bandmaterial auf; es wird
als obere proportionale Biegegrenze bezeichnet.
Um die starke Steigerung der Zugfestigkeit nutzen zu können,
die sich bei kryogenen Temperaturen erzielen läßt, müssen also drei Probleme gelöst werden: (1) Schmierung bei Tieftemperaturen;
(2) Erzielung von hohen Zugfestigkeiten unabhängig vom Drahtdurchmesser oder von der Banddicke, so daß
Drähte von verhältnismäßig großem Durchmesser oder dickes
Bandmaterial bei diesen Tieftemperaturen verarbeitet werden
können, insbesondere Drähte mit einem Durchmesser und Bandmaterial mit einer Dicke von mehr als ungefähr 0,5 mm, sowie
(3) Verbesserung der Torsionsstreckgrenze gegenüber den derzeit bei Drähten verfügbaren Werten, wenn beispielsweise das
Material für Schraubenzug- oder -druckfedern benutzt werden
soll, weil in diesem Fall die Beanspruchungen Torsionsbeanspruchungen
sind und die höchsten Spannungen in Form von Schubbeanspruchungen an der Werkstückoberfläche auftreten,
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oder Verbesserung der oberen proportionalen Biegegrenze des Bandmaterials.
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, ein Tieftemperatur-Verformungsverfahren zur Herstellung von
Draht- oder Bandmaterial zu schaffen, bei dem das Schmierproblem ausgeräumt ist, die Zugfestigkeiten unabhängig vom
Drahtdurchmesser und der Banddicke sind sowie die Torsionsstreckgrenze oder Biegegrenze gegenüber den bisher erreichbaren
Werten verbessert sind.
Das Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften
von draht- oder bandförmigem Material, das im wesentlichen aus einer austenitischen Metallegierung besteht, die aus der
Gruppe der rostfreien Stahllegierungen der Reihen AISI 200 und 3OO sowie der Eisen, Mangan, Chrom und Kohlenstoff enthaltenden,
nichtrostfreien Stahllegierungen ausgewählt ist, wobei die Legierung eine Md-Temperatur von nicht höher als
ungefähr 100 C und eine Ms-Temperatur von nicht höher als ungefähr -100 C hat, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß das draht- oder bandförmige Material bei einer Dehnung von mindestens ungefähr 1O % und einer Temperatur von
nicht höher als ungefähr -75°C derart gereckt wird, daß das Material eine Martensitphase von mindestens ungefähr 50 Vol.%
und eine Austenitphase von mindestens ungefähr 10 Vol.% hat.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung bleiben die Vorteile einer Verformung bei Tieftemperaturen hinsichtlich der Zugfe-
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stigkeit erhalten, während gleichzeitig Schmiermittel überflüssig werden, die Zugfestigkeitseigenschaften von ihrer
Abhängigkeit von Drahtdurchmesser und Bandstärke befreit
werden sowie günstigere Werte für die Torsionsstreckgrenze und die Biegegrenze erreicht werden.
Eine endgültige Optimierung der Festigkeitseigenschaften
wird erzielt, indem die Metallegierung einer herkömmlichen Alterung bei einer Temperatur im Bereich von ungefähr 350 C
bis ungefähr 450 C unterworfen wird.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den beiliegenden Zeichnungen zeigen die Figuren 1 und 2 eine Seitenansicht und einen
Teilquerschnitt einer Vorrichtung, mittels deren der vorstehend genannte Reckvorgang ausgeführt werden kann.
Die Legierungen, bei denen das vorstehend erläuterte Verfahren anwendbar ist, sind herkömmliche Legierungen. Dieeinzigen
Voraussetzungen bestehen darin, daß sie bei Durchführung der Verformung der Definition von austenitisch entsprechen■
müssen und daß ihre Md-Temperaturen nicht höher als ungefähr
1OO C sowie ihre Ms-Temperaturen nicht höher als ungefähr
-100° liegen.
Das Recken stellt eine mechanische Verformung dar, die in
dem Bereich der plastischen Verformung stattfindet. Es kann
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- 1/r -
Afc,
mit herkömmlichen Reckverfahren und Reckvorrichtungen gearbeitet
werden, die sich für ein einachsiges Recken eignen.
Die Verformung muß ausreichend groß sein, um für die angegebenen Prozentsätze von Martensit .und Austenit zu sorgen, die
zunächst an Hand von herkömmlichen Analyseverfahren, beispielsweise Röntgenbeugung oder magnetischen Messungen, und
dann auf der Grundlage von Erfahrungswerten bestimmt werden, die bei den verschiedenen Legierungen im Falle der Verformung
in den angegebenen Temperaturbereichen erzielt werden. Um die Verformung genauer zu definieren, ist diese als Dehnung
angegeben. Es zeigte sich, daß bei den vorliegend verwendeten Werkstoffen die Verfestigungseffekte aus der beobachteten
Verfestigung während eines einfachen Zugversuchs ermittelt werden können, wobei das Prinzip der "äquivalenten
einachsigen" Dehnung oder "effektiven" Dehnung benutzt wird, wie dies beispielsweise in "Mechanical Metallurgy" von G.E.
Dieter, Jr., veröffentlicht von der McGraw-Hill Book Company
(1961), auf Seite 66 angegeben ist.
Die bei der Verformung vorgesehene Mindestdehnung beträgt ungefähr
10 %. Hinsichtlich der prozentualen Dehnung besteht
kein oberer Grenzwert mit der Ausnahme, daß in der Praxis bei einem bestimmten Punkt die Änderungen hinsichtlich des
Mikrogefüges und der Festigkeits- und Zähigkeitseigenschaften minimal werden. Außerdem ergibt sich eine Grenze selbstverständlich
im Hinblick auf einen Bruch des Werkstoffes. Es
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wird zweckmäßig mit einer Dehnung zwischen ungefähr 10 und
ungefähr 60 % sowie vorzugsweise mit einer Dehnung zwischen
ungefähr 20 und ungefähr 40 % gearbeitet.
Wie ausgeführt, umfaßt die bei dem Verfahren verwendete Ausgangslegierung
mindestens ungefähr 95 Vol.% Austenit, während es sich bei dem Rest um Martensit handelt. Vorzugsweise liegen
zwischen O und ungefähr 2 Vol.% Martensit und ungefähr 98 bis ungefähr 100 Vol.% Austenit in der Legierung vor. Die ν
vorliegend genannten Legierungen sind bei normalen Temperaturen als stabil, d. h. als austenitisch stabil, zu betrachten
.
Die Temperatur, bei welcher das Recken durchgeführt wird,
liegt unter ungefähr -75 C und vorzugsweise unter ungefähr -1OO C. Diese Temperaturen lassen sich erreichen, indem das
Recken in flüssigem Stickstoff (Siedepunkt -196°C), flüssigem Sauerstoff (Siedepunkt -183°C), flüssigem Argon (Siedepunkt
-186°C), flüssigem Neon (Siedepunkt -246°C), flüssigem Wasserstoff (Siedepunkt -252°C) oder flüssigem Helium. ·.
(Siedepunkt -269 C) erfolgt. Vorzugsweise wird mit flüssigem
Stickstoff gearbeitet. Ein Gemisch von Trockeneis und Methanol, Äthanol oder Aceton hat einen Siedepunkt von ungefähr
-79 C und kann gleichfalls benutzt werden. Je niedriger die Temperatur liegt, desto weniger Dehnung ist für jedes
Prozent Verbesserung der Zugfestigkeit erforderlich. Durch die Verformung wird dem Werkstoff Energie zugeführt; dies
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hat einen Temperaturanstieg zur Folge, so daß man in einen
Bereich oberhalb ungefähr -75 C gelangen kann. Dadurch wird das Verfahren nicht beeinträchtigt, vorausgesetzt, daß die
Verformung vor dem Temperaturanstieg erfolgt. Das Herunterkühlen auf die angegebenen niedrigen Temperaturen kann vor
dem Zeitpunkt der Verformung oder gleichzeitig mit dieser erfolgen. Je enger die Koordinierung zwischen diesen beiden
Arbeitsvorgängen ist, desto rascher und damit auch wirtschaftlicher läßt sich das Verfahren durchführen.
Bei der Verformung, d. h. während des Reckens, wird das Mikrogefüge
der Legierung merklich geändert, so daß mindestens 50 Vol.% in der Martensitphase und mindestens 10 Vol.% in
der Austenitphase vorliegen. Die bevorzugten Bereiche gehen von ungefähr 60 bis ungefähr 90 Vol.% Martensit sowie ungefähr
10 bis ungefähr 40 Vol.% Austenit.
Vorliegend wird das Mikrogefüge der Ausgangslegierung und .
der nach Tieftemperaturverformung und Alterung erhaltenen
Produkte stets als im wesentlichen aus Austenit und/oder Martensit in den genannten Prozentsätzen bestehend betrachtet.
Möglicherweise andere vorhandene Phasen sind vorliegend nicht von Interesse, da sie, falls sie überhaupt existieren,
weniger als ungefähr 1 Vol.% ausmachen und auf die Eigenschaften der Legierung nur geringen oder überhaupt keinen
Einfluß-haben.
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Nach dem Recken wird die Legierung vorzugsweise künstlich
gealtert, um die Festigkeitseigenschaften zu optimieren. Das Altern erfolgt auf herkömmliche Weise bei einer Temperatur
im Bereich von ungefähr 350 C bis ungefähr 450 C und
vorzugsweise im Bereich von ungefähr 375°C bis ungefähr 425°C, Die Alterungsdauer kann zwischen ungefähr 30 Minuten
und ungefähr 1O Stunden liegen; vorzugsweise wird innerhalb
eines Bereiches von ungefähr 3O Minuten bis ungefähr 2,5
Stunden gearbeitet. Herkömmliche Prüfverfahren werden benutzt,
um die Temperatur und Zeitdauer zu bestimmen, die zu der höchsten Zugfestigkeit und Streckgrenze führen.
Durch das Altern wird die Streckgrenze in der Regel stärker
verbessert als die Zugfestigkeit. Damit die Legierung die höchsten Festigkextswerte erreicht, kann die Alterung bis
zu einem Punkt durchgeführt werden, wo sich die Streckgrenze der Zugfestigkeit nähert. - . ■
Recken wird als Verformen von Werkstücken bezeichnet, bei
denen eine Abmessung, die Längsabmessung, wesentlich größer als die beiden anderen Abmessungen ist, wie dies bei draht-
oder bandförmigem Material der Fall ist. Bei der Verformung
werden Kräfte in der Längsrichtung derart aufgebracht, daß im wesentlichen der gesamte Querschnitt des Werkstückes während
des Verformens eine gleichförmige, einachsige Zugbeanspruchung erfährt. Die Zugbeanspruchungen sind von ausreichender
Größe, um in dem Werkstück eine dauerhafte plastische
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Verformung herbeizuführen; das Aufbringen der Beanspruchung
wird dabei als prozentuale Dehnung angegeben. Da sich der
vorliegend verwendete Begriff "Recken" von anderen Verformungsverfahren,
wie Ziehen und Walzen, unterscheidet, bei denen mehrachsige Beanspruchungen auftreten, wird der Begriff
"einachsiges Recken" verwendet, um diesen Unterschied noch deutlicher hervorzuheben. Das in Längsrichtung erfolgende
Strecken eines Drahtes, während dieser durch ein Ziehwerkzeug hindurchgezogen wird, erfolgt nämlich nicht nur unter
dem Einfluß von Zugbeanspruchungen in der Zieh- oder
Längsrichtung, sondern zusätzlich auf Grund von Druckbeanspruchungen in Richtungen, die quer zur Ziehrichtung verlaufen
.
Zwei Werkstofformen sind bei dem vorliegenden Reckverfahren
wegen ihrer Abmessungseigenschaften, d. h. der Längsabmessung,
die wesentlich größer als die beiden anderen Abmessungen ist, von besonderem Interesse. Es handelt sich dabei
um draht- und streifenförmiges Material, denen diese Abmessungseigenschaft
gemeinsam ist. Bei dem vorliegenden Verformungsvorgang handelt es sich, wie ausgeführt, weder um
einen Zieh- noch um einen Walzvorgang. Damit soll die Wichtigkeit des einachsigen Reckens hervorgehoben werden und
sollen Verfahren ausgeschlossen werden, bei denen das Werkstück nicht gleichförmig verfestigt wird, d. h. bei denen
eine hohe Verfestigung des außenliegenden Bereiches erfolgt, während der Kernbereich wesentlich weniger stark verfestigt
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wird, wodurch die Zugfestigkeit des gezogenen Drahtes oder
gewalzten Bandmaterials auf den Wert beschränkt wird, bei
dem der außenliegende Bereich reißt oder bricht. Dieser Mangel
von gezogenem Draht führt bei bestimmten Anwendungen, beispielsweise Schraubenfedern, wo die Verformungsfähigkeit
von besonderem Interesse ist, zu weiteren Problemen. In diesem Falle muß der außenliegende Bereich ausreichend duktil
sein, um, ohne zu brechen, um einen Dorn herumgewickelt werden zu können. Wegen der bevorzugten Verfestigung der Haut
während des Ziehens wird diese jedoch brüchiger und weniger duktil, wodurch die Verformungsfähigkeit herabgesetzt wird.
Das vorliegend beschriebene Tieftemperatur-Reckverfahren verbessert
sowohl die Zugfestigkeit und die Verformungsfähigkeit als auch die Torsions- und Dauerbelastungseigenschaften.
Der Reckvorgang muß in dem angegebenen Temperaturbereich,
d.h. bei einer Temperatur von weniger als -75 C1 durchgeführt
werden und die angegebene Dehnung muß durch Recken erzielt werden, um die genannten günstigen Wirkungen zu erzielen.
Im übrigen können für diesen Vorgang konventionelle Verfahren und Vorrichtungen eingesetzt werden.
Eine Ausführungsform einer Vorrichtung, die sich im Falle
von Draht zur Durchführung der zweiten Stufe des Reckvorganges
eignet, und das dabei verwendete Vorgehen seien an Hand der Figuren 1 und 2 erläutert. Das Verfahren wird in einem
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isolierten Behälter 10 durchgeführt, der bis zu einer gewissen Höhe H mit einem kryogenen Fluid, beispielsweise
flüssigem Stickstoff, gefüllt ist. Die Fluidmenge ist dabei so gewählt, daß das Recken in vollständig eingetauchtem Zustand
erfolgt. Der vorgedehnte Draht 12 wird von einer Vorratsspule
13 aus in den Behälter 1O geleitet und läuft um zwei Recktrommeln 14 und 15, die unterhalb der Fluidoberfläche
in dem Behälter 1O drehbar gelagert sind. Die beiden Recktrommeln sind gleich aufgebaut; jede besteht aus zwei
zylindrischen Rollen von unterschiedlichem Durchmesser. Ein Querschnitt der Recktrommel 14 entlang der Linie 2-2 der
Fig. 1 ist in Fig. 2 dargestellt. Wie gezeigt, sind Nuten vorgesehen, die den Draht führen, um ein Wandern des Drahtes
zu verhindern. Die Außennut der Rolle 16 ist die von der Rolle 17 am weitesten entfernt liegende Nut. Die Innennut
der Rolle 16 ist die der Rolle 17 benachbarte Nut. Die Innennut der Rolle 17 ist die der Rolle 16 benachbarte Nut.
Die Außennut der Rolle 17 ist die von der Rolle 16 am weitesten
entfernt liegende Nut. Der Durchmesser der kleinen Rolle ist mit DO bezeichnet, während der Durchmesser der
großen Rolle mit D1 bezeichnet ist. Nach dem Eintreten in das kryogene Fluid wird der Draht 12 in Richtung der Pfeile
entlang der Außennut der Rolle 16 der Recktrommel 14 um die Rolle 16 geführt und geht dann zur Außennut der Rolle 18 der
Recktrommel 15. Der Draht verläuft dann zwischen den Rollen 16 und 18 in den dafür vorgesehenen Nuten hin und her zu
den inneren Nuten, während er allmählich auf die Temperatur
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des kryogenen Fluids heruntergekühlt wird. Die auf den Draht
12 einwirkende Zugkraft baut sich durch Reibung allmählich
auf, !bis der Draht einen Punkt B der Innennut der Rolle 18 erreicht, von wo aus er zu dem Punkt C der Innennut der Rolle
17 der Recktronsnel 14 übergeht. Da beide Recktrommeln mit
der gleichen Winkelgeschwindigkeit rotieren, findet ein gleichförmiges Recken statt. Der Betrag der Reckung ist
gleich —. Nach dem Punkt C läuft der Draht weiter von der Rolle 17 zur Rolle 19 von der Innennut zur Außennut ähnlich
dem Fortschreiten entlang den Rollen 16 und 18. Dabei bewegt er sich allmählich zu den Außennuten, während die
Zugkräfte abnehmen. "Nach Durchlaufen der Außennut der Rolle
19 verläßt der Draht 12 den Behälter 10; er wird auf der Aufwickelspule 21 aufgenommen.
7 09 823/0 76 7
Beispiele 1-3
Es wurde geglühter Draht aus rostfreiem Stahl AISI 3O2 verwendet,
der die folgende chemische Zusammensetzung hat:
Element C
S
P
Mn Si Ni Cr Mo Cu V
Zr Ti Al Fe
S
P
Mn Si Ni Cr Mo Cu V
Zr Ti Al Fe
insgesamt
Gew.%
O, | 07 |
O1 | 021 |
O, | 02 |
O, | 52 |
O, | 37 |
8, | 5 |
18, | 9 |
O, | 22 |
O1 | 19 |
O, | 05 |
weniger als O, | 02 |
weniger als O, | 01 |
weniger als O, | 05 |
Rest |
100,00
Das Glühen erfolgt auf herkömmliche Weise, indem das Material auf eine Temperatur zwischen 98O°C und 1150°C erhitzt
und dann rasch abgekühlt wird. ^'
In dem für das vorliegend beschriebene Verfahren geltenden
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Beispiel 1 wird der geglühte Draht bei einer Dehnung von
2O % unter flüssigem Stickstoff von -196°C gereckt, wobei
die an Hand der Figuren 1 und 2 erläuterte Vorrichtung in der angegebenen Weise benutzt wird. Der Draht wird dann auf
herkömmliche Weise 1,5 Stunden lang bei 400 C gealtert. Der
Martensitgehalt des fertig verarbeiteten Drahtes des Beispiels
1 beträgt mindestens 60 Vol.%.
Die Verarbeitung bei -196 C erfolgt in einem isolierten metallischen
Dewar-Gefäß, das derart mit flüssigem Stickstoff gefüllt ist, daß die gesamte Probe in ein Bad aus flüssigem
Stickstoff eingetaucht ist. Die Alterungsbehandlung geschieht in einem Ofen vom Typ Lindberg Modell 59744 in Luft.
Es wird angenommen, daß die während des Alterns eintretende
Oberflächenoxydation des Drahtes die resultierenden mechanischen Eigenschaften nicht beeinträchtigt. Die Temperatur
schwankt entlang dem Draht um nicht mehr als' -10°C von
der voreingestellten Temperatur.
Die angegebenen Volumenprozente an Martensit wurden durch
ein quantitatives Röntgenstrahlbeugungsverfahren ermittelt. Der Rest (bis zum Gesamtwert von 100 %) ist als aüstenitisch
zu betrachten. Andere Phasen oder Verunreinigungen machen nicht mehr als 1 Vol.% aus und bleiben vorliegend unberücksichtigt.
Alle Proben enthalten bei allen Beispielen vor dem Verformen mindestens 95 Vol.% Austenit.
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2So
Der Draht gemäß Beispiel 1 hat eine ausreichende Verformungsfähigkeit,
da er um einen Dorn, dessen Durchmesser gleich dem Drahtenddurchmesser ist, ohne zu brechen herumgewickelt
werden kann.
Zugversuche werden für alle Beispiele entsprechend dem
ASTM-Verfahren E8 durchgeführt, während die Durchführung der Torsionsversuche in der vorstehend erläuterten Weise erfolgt.
Die Beispiele 2 und 3 stellen Vergleichsbeispiele dar, bei
denen der geglühte Draht in bekannter Weise verarbeitet wird. Bei beiden Beispielen wird der Draht in herkömmlicher
Weise auf seine volle Härte gezogen, was einer Dehnung von mindestens 75 % bei 21 °C entspricht. Der Draht wird dann in
konventioneller Weise 1,5 Stunden lang bei 4OO°C gealtert,
wie dies auch im Beispiel 1 der Fall ist. Es wird wieder davon ausgegangen, daß die während der Alterung eingetretene
Oberflächenoxydation die erzielten mechanischen Eigenschaften nicht beeinträchtigt und daß, ebenso wie im Beispiel 1,
die Temperatur um nicht mehr als -1O°C schwankt.
Der Drahtenddurchmesser, die Zugfestigkeit, nach dem Altern,
die Torsionsstreckgrenze nach dem Altern sowie das Verhältnis von Torsionsstreckgrenze zu Zugfestigkeit sind in der
Tabelle zusammengestellt.
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Torsionsstreckgrenze Verhältnis zwischen 2%-
Drahtenddurch- Zugfestigkeit
O | 1 | O, 685 | 1764 |
co | |||
σο | |||
(S) | 2 | O, 685 | 21 5Ο |
U) | |||
ο | 3 | 3.OO | 1853 |
—3 | |||
N/mm*
5 % Torsionsstreckgrenze
N/mm zu Zugfestigkeit
1061 0,52
978 O,34
992 O.4O
Leerseife
Claims (5)
1. Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften von
draht- oder bandförmigem Material, das im wesentlichen
aus einer austenitischen Metallegierung besteht, die aus der Gruppe der rostfreien Stahllegierungen der Reihen
AISI 2OO und 3OO sowie der Eisen, Mangan, Chrom und Kohlenstoff
enthaltenden nichtrostfreien Stahllegierungen ausgewählt ist, wobei die Legierung eine Md-Temperatur
von nicht höher als ungefähr 100 C und eine Ms-Temperatur
von nicht höher als ungefähr -100 C hat, dadurch gekennzeichnet, daß das draht- oder bandförmige Material
bei einer Dehnung von mindestens ungefähr 10 % und einer Temperatur von nicht höher als ungefähr -75 C derart gereckt
wird, daß das Material eine Martensitphase von mindestens
ungefähr 50 Vol.% und eine Austenitphase von mindestens
ungefähr 10 Vol.% hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material anschließend bei einer Temperatur im Bereich von ungefähr 35O°C bis ungefähr 45O°C gealtert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Recken mit einer Dehnung von ungefähr 10 bis 60 % bei einer Temperatur von weniger als ungefähr
-100 C unter Bildung eines gereckten Materials mit einer
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ORIGINAL INSPECTED
Martensitphase von mindestens ungefähr 60 Vol.% und einer
Austenitphase von mindestens ungefähr 10 Vol.% erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Alterung bei einer Temperatur zwischen ungefähr
375 C und ungefähr 425 C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Material eine
rostfreie Stahllegierung der Reihe AISI 3OO ist.
709823/0767
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