DE2951251C2

DE2951251C2 - Gelenkbandendoprothese

Info

Publication number: DE2951251C2
Application number: DE2951251A
Authority: DE
Inventors: Henk W. Prof. Kingston Ontario Wevers
Original assignee: Queens University at Kingston
Current assignee: Queens University at Kingston
Priority date: 1978-12-26
Filing date: 1979-12-19
Publication date: 1984-09-06
Also published as: CA1132755A; GB2039220A; DE2951251A1; GB2039220B; US4246660A

Description

Schnüre verwendet werden, die infolge ihrer Länge der anfänglichen Dehnung eine verhältnismäßig nur geringe Γ-egenkraft entgegensetzen und somit in diesem Dehnungsbereich dem Verhalten eines natürlichen Gelenkbandes eher nahekommen. Ferner ist ein Emie des aus längsverlaufenden Schnüren gebildeten Bandes mittels einer nachstellbaren Befestigungseinrichtung an einem der Knochen befestigt, so daß nach dem Einpflanzen der Prothese die Anfangsspannung des Bandes ohne weiteres eingestellt werden kann, ohne daß deshalb beim Einpflanzen der Prothese mit besonders hoher Geschwindigkeit vorgegangen werden muß. Die bekannte Prothese verhält sich zwar im normalen Gebrauchsbereich des Gelenkes ähnlich einem natürlichen Gelenkband, nicht aber im Bereich von Grenzbelastungen: dort ist die Dehnung des Bandes viel zu groß.

Ferner haben alle bekannten Gelenkbandendoprothesen den Nachteil, daß sie ihre Materialeigenschaften nur während einer begrenzten Zeitdauer beibehalten; ist eine solche Prothese mehrere Jahre la.ig eingepflanzt, dann verschlechtern sich allmählich ihre Eigenschaften, bis sie durch eine neue Prothese ersetzt werden muß. Das Ersetzen der vorhandenen, bekannten Prothesen durch eine gleichartige ist allerdings äußerst schwierig, da die jeweilige Prothese stets vollständig entfernt werden muß, bevor eine neue Prothese eingesetzt werden kann.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkbandprothese zu schaffen, deren künstliches Gelenkband der Federcharakteristik eines natürlichen Gelenkbandes wesentlich näher kommt, als dies bisher der Fall war, und welches durch einen verhältnismäßig geringfügigen Eingriff auswechselbar ist, wenn sich seine Federcharakteristik verändert hat.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Hierbei ist das Band der erfindungsgemäßen Prothese nicht nur aus längsverlaufenden Schnüren gebildet, sondern diese sind mit querverlaufenden Elementen verwebt, welche rohrförmig ausgebildet sind und in ihrer Radialrichtung verhältnismäßig leicht verformbar sind. Wird nun auf das Band eine Zugbelastung aufgebracht, dann werden zunächst die rohrförmigen Elemente mit einer verhältnismäßig niedrigen Zugkraft zusammengedrückt, wobei sich das Band längt. Sind die rohrförmigen Elemente zusammengedrückt, dann ist die weitere Längung des Bandes von der Dehnbarkeit der lär.gsverlaufenden Schnüre abhängig, wobei eine erhebliche größere Kraft zu deren Längung erforderlich ist.

Durch geeignete Auswahl und Abstimmung der Anzahl und Ausbildung der längsverlaufenden Schnüre sowie der sich quer zu diesen erstreckenden, rohrförmigen Elemente ist es möglich, die Federcharakterisük praktisch jeden Gelenkbandes in viel besserer Weise zu simulieren, als dies bisher möglich war. Diese feinabgestimmte Federcharakteristik wird allerdings bereits durch eine verhältnismäßig geringfügige Resorption des Bandmaterials im Körper oder durch Verwachsungen beeinträchtigt, so daß die erfindungsgemäße Prothese durch einen besonders einfachen Eingriff auswechselbar sein muß. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das nicht nachstellbare Ende des Bandes mit einer lösbaren Verriegelungseinrichtung am Knochen befestigt ist.

Diese Verriegelungseinrichtung weist bevorzugt eine im Knochen fest eingepflanzte Verankerungseinrichtunii und eine lösbar an dieser unbringbare, am Ende des Bandes befestigte Verbindungseinrich'ung auf.

Auch das andere, in seiner Länge nachstellbare Ende des Gelenkbandes ist bevorzugt in gleicher Weise durch eine zweite Verankerungs- bzw. Verbindungseinrichtung am Knochen angebracht

Beim Auswechseln der verbrauchten Prothese ist es lediglich erforderlich, mittels eines kleinen Schnittes das Band freizulegen, beiderseits aus der ersten bzw. zweiten Verankerungseinrichtung auszuhängen, das neue Band in diese einzuhängen und in seiner Länge auf die gewünschte Vorspannung nachzustellen.

Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Ansprüchen entnehmbar.

Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine grafische Darstellung der Dehnung eines inneren Kniegelenkbandes in Abhängigkeit von der Beugung des Kniegelenks,

F i g. 2 eine grafische Darstellung der Beziehung zwisehen Dehnung und Belastung bei einer Gelenkbandprothese,

F i g. 3 eine Schrägansicht eines Materialstücks für eine erfindungsgemäße Gelenkbandprothese,

F i g. 4 eine Schrägansicht einer erfindungsgemäßen Gelenkbandprothese bei Verwendung als Innengelenkband des linken Knies,

F i g. 5a, 5b eine Vorder- bzw. Seitenansicht einer Bajonettfassung für die Befestigung der Prothese nach F i g. 4 am Oberschenkelknochen,

F i g. 6 eine Schrägansicht einer anderen Anordnung für die Befestigung der Gelenkbandprothese am Oberschenkelknochen,

F i g. 7a, 7b und 7c eine Dreiseitenansicht einer anderen Ausführungsform einer am Schienbein anbringbaren Verankerungseinrichtung für die in F i g. 3 gezeigte Gelenkbandprothese,

F i g. 8a, 8b und 8c eine Dreiseitenansicht eines Anschlußteils für die Verwendung mit der Verankerungseinrichtung nach F i g. 7 und

Fig.9a, 9b und 9c eine Dreiseitenansicht einer am Oberschenkelknochen anbringbaren Befestigungseinrichtung in noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.

F i g. 1 zeigi in grafischer Form die Dehnung des inneren Kniegelenkbands als Funktion des Beugewinkels des Kniegelenks, ausgehend von aer Annahme, daß das Gelenkband bei einer Beugung von 120° nicht gedehnt ist. Zwischen der um 120° abgewinkelten und der gestreckten Stellung tritt eine relativ große Dehnung um etwa 11 mm ein, während welcher keine übermäßig großen Kräfte ausgeübt werden dürfen. Die mechanischen Eigenschaften eines künstlichen Gelenkbands sollten denen eines natürlichen Gelenkbands möglichst ähnlich sein, insbesondere beim Strecken des Knies und beim normalen Gehen. Eine wichtige Eigenschaft des inneren Kniegelenkbands ist die Steifigkeit, welche im gedehnten Zustand die Zugfestigkeit bestimmt und beim normalen Gehen die Querstabilität des Gelenks aufrechterhält.

Im gedehnten Zustand wird die Steifigkeit des Gelenkbands auf ca. 44 N/mm geschätzt, wobei die mittlere Dehnungsgeschwindigkeit bei ca. 15 mm/min liegen dürfte. Diese Ergebnisse erlauben die Festlegung der in F i g. ί vom Punkt l.\ ausgehenden, gestrichelten Grenzb5 linie. Der Abstand /wischen 0 und dem Punkt Li entspricht der Dehnung des Gelenkbands beim Strecken des Knies aus der um 120° angewinkelten Stellung.
Die Belastung des inneren Kniegelenkbands beim

normalen Gehen beträgt etwa 130 N. Es läßt sich somit errechnen, daß das innere Kniegelenkband beim normalen Gehen um ca. 3 mm gedehnt wird. Diese Dehnung ist in Fi g. 2 durch den Abstand zwischen den Punkten /1 und /2 auf der waagerechten Achse dargestellt. Die innere Grenzlinie in F i g. 2 ergibt sich aus Verschiebung der einer Steifigkeit von 44 N/mm entsprechenden Linie vom Punkt /1 nach links. Dabei wird angenommen, daß das innere Kniegelenkband vor dem vollständigen Strecken des Knies unter einer Belastung Fi steht. Die mechanischen Eigenschaften eines künstlichen Gelenkbands sollten also beim normalen Gehen in dem von den senkrechten Linien durch die Punkte /1 und /2 und den beiden gestrichelten Grenzlinien in F i g. 2 begrenzten Bereich liegen. Das innere Kniegelenkband muß jedoch auch beträchtlich größere Belastungen aushalten können, als sie beim normalen Gehen auftreten. Es wurde für das innere Kniegelenkband eine Zerreißfestigkeit in der Größenordnung von ca. 1600 N ermittelt, welche in F i g. 2 mit Fj bezeichnet ist. Die Bruchdehnung des untersuchten Kniegelenkbands beträgt etwa 24 mm, entsprechend dem Punkt /3 in F i g. 2. Die steiler ansteigenden Bereiche der beiden gestrichelten Linien in F i g. 2 bilden somit die Grenzen für die erwünschten Eigenschaften des inneren Kniegelenkbands jenseits des normalen Gehens. Die ausgezogene Linie in F i g. 2 entspricht im wesentlichen den für ein künstliches innere Kniegelenkband erwünschten optimalen Eigenschaften.

In Fig.3 ist ein künstliches Gelenkband aus einer Anzahl von rohrförmigen Elementen aus einem biokompatiblen weichen Polyurethan mit einer Shore-Härte von 40 bis 60 gezeigt, welche parallel nebeneinander angeordnet und mit zehn längsverlaufenden Schnüren 2 aus Polyester verwebt sind, so daß die rohrförmigen Elemente 1 also den Schuß und die längsverlaufenden Schnüre 2 die Kette eines Gewebes bilden. Eine längsverlaufende Schnur aus Polyester mit einer Zugfestigkeit von 180N bei einer Bruchdehnung von 40% ist besonders geeignet die aus einem Garn von 1000 Denier (1000 g/9000 m) oder einer entsprechenden metrischen Garnzahl! !00(1100 g/10 000 m) gefertigt ist, wobei drei Einzelgarne mit 320 Drehungen pro Meter zusammengedreht werden. Die die einzelnen Garne bildenden Fasern sind mit 540 Drehungen pro Meter im Gegensinn zusammengedreht. Diese längsverlaufenden Schnüre werden heißbehandelt und mit einem biokompatiblen abriebfesten Polyurethan mit einer Shore-Härte von 40 bis 60 beschichtet Die elastische Dehnung um 40% bei der Grenzbelastung von 180 N ist insbesondere im Hinblick auf eine unfallbedingte Oberbelastung des inneren Kniegelenkbands von Vorteil. Die Beziehungen zwischen Belastung und Dehnung der längsverlaufenden Schnüre läßt sich durch Variieren der Anzahl der Drehungen pro Längeneinheit und/oder der Anzahl der Fasern beeinflussea

Unter Zugbelastung des in F i g. 3 gezeigten elastischen Elements werden zunächst die rohrförmigen Elemente 1 aus Silikon 1 von den längsverlaufenden Schnüren 2 flach zusammengedrückt, so daß geringe Zugkräfte zunächst eine starke Gesamtdehnung bewirken. Dies entspricht der Dehnung zwischen den Punkten 0 und A in F i g. Z Mit zunehmender Abflachung der rohrförmigen Elemente 1 übernehmen die längsverlaufenden Schnüre 2 einen größeren Anteil der elastischen Belastung. In dem dem normalen Gehen entsprechenden Bereich l\ —/₂ wird das elastische Element schnell steifer, um bei größerer Dehnung sehr steif zu werden. Durch entsprechende Wahl der Anzahl der den Schuß bildenden Silikonröhrchen 1 und ihres Durchmessers iäßt sich das Dehnungsverhalten der in F i g. 2 gezeigten Kurve anpassen. In gleicher Weise sind bestimmte oder erwünschte Eigenschaften für andere künstliche Gelenkbänder erzielbar.

Das elastische Band nach F i g. 3 erhält vorzugsweise eine abriebresistente Schicht aus biokompatiblem weichem Polyurethan. Vorzugsweise werden Kette und Schuß gemeinsam beschichtet, so daß man ein kompaktes, einstückiges Gebilde erhält, welches eine möglichst kleine Oberfläche aufweist und dem Verschließ oder sonstiger Degradierung durch physiologische Funktionen in geringerem Maße unterworfen ist.

Nach der Bereitstellung eines geeigneten elastischen Bandes, dessen Eigenschaften auf die eines zu ersetzenden natürlichen Gelenkbands abgestimmt werden können, bleibt das Problem der Befestigung des elastischen Bandes am tragenden Knochenbau. Am Beispiel des inneren Kniegelenkbands wird es besonders deutlich, daß die Möglichkeit einer gewissen Längeneinstellung eine beträchtliche Erleichterung für den orthopädischen Chirurgen darstellt. Dabei ist eine Einrichtung für die Längeneinstellung zweckmäßig an der Befestigungsstelle am Schienbein vorgesehen. Da ein Verschleiß der Schnüre nahe den Befestigungsstellen am Oberschenkelknochen und am Schienbein durch sorgfältige Gestaltung der Polyurethanbeschichtung und der Verankerungen zwar verringerbar, im Lauf der Zeit jedoch unvermeidlich ist, sollte das elastische Band relativ mühelos auswechselbar sein. Dazu ist zwar in jedem Falle ein chirurgischer Eingriff notwendig, dieser kann jedoch erheblich vereinfacht sein, wenn dabei lediglich ein genormtes elastisches Band auszuwechseln ist Aus diesem Grunde sind die beiden Enden des elastischen Bandes vorzugsweise mit einem lösbaren Schnellanschluß versehen.

Das natürliche innere Kniegelenkband ist durch das Einwachsen von Collagen-Fasergewebe in das poröse Gefüge des Oberschenkelknochens mit diesem verbunden. Die für die Verankerung eines künstlichen Gelenkbands verfügbare Fläche hat einen Durchmesser von ca. 15 bis 20 mm, was für die Übertragung der von dem künstlichen Gelenkband ausgeübten Kräften auf den Knochen nicht ausreicht. Eine Lösung für dieses Problem besteht darin, eine als Ankerplatte 4 ausgebildete Verankerungseinrichtung für das künstliche Gelenkband mit einer sich entlang dem Oberschenkelknochen erstreckenden Knochen-Befestigungs-Lasche 3 zu versehen (F i g. 4). Die Ankerplatte 4 und die Knochen-Befestigungslasche 3 bestehen vorzugsweise aus einer bekannten Kobalt-Chromlegierung, welche sich als ausreichend fest und biokompatibei erwiesen hat Die eine Bajonettfassung 5 für den Anschluß des elastischen Bandes 6 am Oberschenkelknochen aufweisende Ankerplatte 4 ist mittels einer Anzahl von vorzugsweise in Form eines Dreibeins angeordneten Knochennägeln 7 an der Verbindungsstelle des natürlichen Gelenkbands im porösen Knochengefüge verankert Der Großteil der vom elastischen Band ausgeübten Kräfte wird dabei von den Knochennägeln 7 aus über die Knochen-Befestigungslasche 3 auf eine oder mehrere Schrauben 8 im dichten, festeren Gefüge des Oberschenkelknochens übertragea An den mit A, Bund Cbezeichneten Stellen sowie an den Nägeln 7 ist die Verankerungseinrichtung mit einer porösen Metallbeschichtung versehen, welche das Einwachsen von Knochenmasse und damit eine sichere Befestigung begünstigt Die Knochen-Befestigungslasche 3 kann während des Eingriffs an den mit D

und E bezeichneten Stellen abgebogen werden, um sie der Innenseite des Oberschenkelknochens möglichst genau anzupassen, so daß die mit der porösen Metallschicht versehenen Teile in feste Anlage am Knochen kommen. In der in Fig.4 gezeigten Ausführungsform ist die Bajonettfassung 5 im wesentlichen kreisförmig mit radial einwärts gerichteten Lappen 9 für die Aufnahme einer an den oberen Enden der längsverlaufenden Schnüre 2 des elastischen Bandes 6 angebrachten Verbindungseinrichtung 10. Wie man in F i g. 5 erkennt, hat die Verbindungseinrichtung 10 eine der Bajonettfassung 5 komplementär geformte, knopfartige Einrichtung, die aus einem Kopf 11 und eine diesen tragenden, einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden Hals 12 besteht. Der Kopf 11 ist in die Bajonettfassung 5 einführbar und relativ zu den Vorsprüngen 9 zwischen einer Einführsteiiung und einer durch die Anlage von Anschlägen 12' an den Vorsprüngen 9 begrenzten Eingriffstellung verdrehbar, so daß das elastische Band 6 mühelos befestigbar und auswechselbar ist.

Mit dem Schienbein ist das natürliche innere Kniegelenkband an einer ca. 15 · 25 mm messenden Fläche verbunden, so daß am Schienbein eine genügend große Fläche zum Befestigen einer Verankerung für ein künstliches Gelenkband zur Verfugung steht. In der in F i g. 4 gezeigten Ausführungsform ist am Schienbein eine zweite Verankerungseinrichtung in Form einer im wesentlichen rechteckige, keilförmigen Platte 13 mit einer gezahnten Oberfläche 14 befestigt. Eine Anzahl von in vorgebohrte Löcher im Schienbein einführbaren Stiften oder Nägeln 15 dient der Sicherung der Platte 13 während des Eingriffs und im Anfangsstadium des Einwachsens. Die Platte 13 besteht aus der vorstehend genannten Legierung und ist zusammen mit den Nägeln 15 mit einer porösen Metallbeschichtung versehen, welche das Einwachsen von Knochenmasse begünstigt. Das elastische Band 6 hat am unteren Ende eine der Platte 13 komplementär geformte, rechteckige und keilförmige zweite Verbindungseinrichtung 16 mit einer gezahnten Oberfläche 17 für den verstellbaren Eingriff mit der gezahnten Oberfläche 14. Während des Eingriffs werden die gezahnten Oberflächen 14 und 17 aneinandergelegt und relativ zueinander verschoben, um das elastische Band 6 genau auf eine vorbestimmte Länge einzustellen. Anschließend werden die Platte und die zweite Verbindungseinrichtung mittels einer durch einen Schlitz 19 der zweiten Verbindungseinrichtung 16 und eine Bohrung 20 in der Platte 13 hindurch in das Schienbein geschraubten Schraube 18 fest miteinander verbunden. Die Schraube 18 hält dabei die zweite Verbindungseinrichtung 16 auf der Platte 13 fest, ohne selbst nennenswerten Querkräften ausgesetzt zu sein.

F i g. 6 zeigt eine der in F i g. 3 dargestellten ähnliche Verankerungseinrichtung für das elastische Band am Oberschenkelknochen, welche jedoch lediglich einen länglichen Schlitz 22 für die formschlüssige Aufnahme eines komplementär geformten Knopfes aufweist, der einen Hals 23 und einen Haltekopf 24 des Anschlußteils aufweist Eine in F i g. 9 gezeigte Verankerungseinrichtung 25 für die Befestigung am Oberschenkelknochen hat ein Schraubenloch 26 und eine Anzahl von Knochenstiften oder -nägeln 27. Für die Befestigung des elastischen Bandes 6 hat die Verankerungseinrichtung 25 eine Schwalbenschwanznut 28 für die Aufnahme des komplementär geformten Schafts 30 eines aus hochfestem Polyäthylen oder Polyurethan geformten, etwa T-förmigen Kopfteils 29 des elastischen Bandes 6. Die länesverlaufenden Schnüre 2 des elastischen Bandes 6 sind in das Kopfteil 29 eingebettet.

F i g. 7 zeigt eine der in F i g. 9 dargestellten ähnliche Verankerung für die Befestigung des elastischen Bandes am Schienbein. Die in F i g. 7 gezeigte, die zweite Verankerungseinrichtung bildenden Ankerplatte 32 hat eine Schwalbenschwanznut 31 für die Aufnahme einer in F i g. 8 gezeigten, z. B. aus hochfestem Polyäthylen geformten, zweiten Verbindungseinrichtung 36, in welche die Schnüre 2 des elastischen Bandes 6 einführbar sind. Die Ankerplatte 32 hat ein Schraubenloch 33 und eine in einen vorher geformten Ausschnitt im Schienbein einführbare, rückwärts abgewinkelte Haltenase 34. Wie man in der in F i g. 8b gezeigten Stirnansicht der zweiten Verbindungseinrichtung 36 erkennt, hat diese der Schwalbenschwanznut 31 komplementär geformte Seitenränder. Ferner hat die Verbindungseinrichtung 36 eine in Fig. Si: sichtbare Scherleiste, welche an einem Rand der Ankerplatte 32 angreift und bei Überlastung abschert. Weiterhin hat die zweite Verbindungseinrichtung 36 einen abwärts hervorstehenden, sägezahnförmigen Vorsprung 37 für den Eingriff mit einer um die Enden der längsverlaufenden Schnüre 2 des elastischen Bandes 6 herum geformten, eine geriffelte Oberfläche aufweisenden Lasche aus hochfestem Polyäthylen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

1 2 te Oberfläche (14) für den Eingriff mit einer komple- Patentansprüche: mentär gezahnten Oberfläche (17) der zweiten Verbindungseinrichtung (16) aufweist, und daß die zwei-

1. Gelenkbandendoprothese, die ein erstes und te Verankerungseinrichtung (13) und die zweite Verzweites, natürliches Skeletteil miteinander verbin- 5 bindungseinrichtung (16) mittels einer Halteeinrichdet, mit einem länglichen, elastischen Band aus tung (18) verbunden sind.

Kunststoff, das mehrere, parallele längsverlaufende 13. Prothese nach Anspruch 11, dadurch gekenn-Schnüre aufweist, einer ersten Einrichtung zur Befe- zeichnet, daß die zweite Verankerungseinrichtung stigung eines Endes dieses Bandes am ersten Ske- als Ankerplatte (32) mit einer Schwalbenschwanznut letteil und einer zweiten Einrichtung zum Befestigen io (31) ausgebildet ist, in welcher die zweite Verbindes anderen Endes des Bandes am zweiten Ske- dungseinrichtung (36) aufgenommen ist, und daß um letteil, welche zur Einstellung des Bandes auf eine das Ende der längsverlaufenden Schnüre (2), die in bestimmte Länge und auf einen bestimmten Vor- die zweite Verbindungseinrichtung (36) eingeführt spannungswert ausgebildet ist, dadurch ge- sind, herum eine geriffelte Lasche geformt ist, die mit kennzeichnet, daß die längsverlaufenden 15 einem an der zweiten Verbindungseinrichtung (36) Schnüre (2) mit quer zu diesen erstreckend rohrför- hervorstehenden, sägezahnförmigen Vorsprung (37) migen, radial verformbaren Elementen (1) verwebt in Eingriff steht (F ig. 7,8).
sind, daß die längsverlaufenden Schnüre (2) die Kettfäden bilden, und daß die erste Einrichtung als lösba-

re Verriegelungseinrichtung (4, 10; 25, 29) ausgebt)- 20
det ist

2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Die Erfindung betrifft eine Gelenkbandendoprothese zeichnet, daß die längsverlaufenden Schnüre (2) aus gemäß der* Oberbegriff des Anspruchs 1.

Polyester bestehen. Gelenkbänder sind zähe, elastische, bandförmige Ge3. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 25 bilde, welche die Knochen eines Gelenkes zusammenzeichnet, daß die rohrförmigen Elemente (1) aus wei- halten. Beispielsweise beim Beugen des Knies werden chem Polyurethan oder Silikongummi bestehen. dessen Gelenkbänder um ein Stück gestreckt, wobei die

4. Prothese nach Anspruch 3, dadurch gekenn- zum Beugen des Knies notwendige Kraft in Beziehung zeichnet, daß die längsverlaufenden Schnüre (2) und zum Dehnungswiderstand der Gelenkbänder steht
rohrförmigen Elemente (1) mit einem Material zur 30 Bisweilen werden solche Gelenkbänder derart bo-Bildung eines einheitlichen Gebildes überzogen sind. schädigt, daß eine Gelenkbandendoprothese erforder-

5. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn- lieh wird. Die bekannten künstlichen Gelenkbänder bezeichnet, daß die lösbare Verriegelungseinrichtung stehen aus biokompatiblem, elastischem Material, wie (4,10; 25,29) aus einer Verbindungseinrichtung (10) elastomeren Silikonwerkstoffen, elastischen Geweben und einer Verankerungseinrichtung (4) besteht. 35 und Polymeren mit ultrahohem Molekulargewicht z. B.

6. Prothese nach Anspruch 5, dadurch gekenn- Polyäthylen. Diese Werkstoffe haben aber nicht die gleizeichnet daß die Verbindungseinrichtung (10) und chen Dehnungseigenschaften wie ein natürliches Gedie Verankerungseinrichtung (<) als Bajonettfassung lenkband. Bei diesem tritt nämlich zu Beginn der Bewe-(5) ausgebildet sind. gung des Knies eine sehr starke Dehnung unter gerin-

7. Prothese nach Anspruch 6, dadurch gekenn- 40 ger Belastung auf, wobei sich das Gelenkband beim norzeichnet daß die Verankerungseinrichtung (4) der malen Gehen um etwa 3 mm trägt und dessen Belastung Bajonettfassung (5) eine Ringeinrichtung mit radial etwa 130N beträgt. Bei voller Streckung beträgt die nach innen vorspringenden Lappen (9) aufweist und Steifigkeit des Gelenkbandes etwa 44 N/mm bei einer daß die Verbindungseinrichtung (10) eine knopfarti- mittleren Dehnungsgeschwindigkeit von 15 m/min. Diege Einrichtung (11,12,12') aufweist. 45 se Steifigkeit bleibt beim normalen Gehen über den

8. Prothese nach Anspruch 5, dadurch gekenn- gesamten Bereich im wesentlichen konstant. Bei Steigezeichnet daß die Verankerungseinrichtung (4) eine rung der Belastung bis zum Höchstwert von 1600 N Ringeinrichtung mit einem radia! auswärts verlau- wird das Gelenkband zunehmend steifer.

fenden Schlitz (22) aufweist, und daß die Verbin- Eine Kniegelenkband-Endoprothese ist durch die

dungseinrichtung (10) einen Knopf (23,24) aufweist. 50 DE-OS 26 54 364 bekannt, welche aus einem flexiblen

9. Prothese nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge- Polyethylenband besteht, das beiderseits an einem Verkennzeichnet, daß an der Ringeinrichtung eine Kno- bindungselement befestigt ist. Beim Einsetzen dieser chen-Befestigungslasche (3) angesetzt ist. Prothese werden die beiden, das Gelenk bildenden Kno-

10. Prothese nach Anspruch 5, dadurch gekenn- chen jeweils angebohrt und in die Bohrung wird jeweils zeichnet, daß die Verankerungseinrichtung (25) eine 55 eines der Verbindungselemente eingesetzt. Das Polyet-Schwalbenschwanznut (28) für die lösbare Aufnah- hylenband, das die beiden Verbindungselemente verbinme des komplementär geformten Schafts (30) der als det, ist verhältnismäßig kurz und setzt daher einer ver-T-förmiges Kopfteil ί29) ausgebildeten Verbin- hältnismäßig geringen Dehnung bereits eine hohe Kraft dungseinrichtung aufweist, in das die längsverlaufen- entgegen und weist somit nicht die KrafWDehnungsden Schnüre (2) eingebettet sind. 60 Charakteristik eines natürlichen, entsprechenden Ge-

11. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn- lenkbandes auf. Ferner müssen beim Einpflanzen der zeichnet, daß die zweite Einrichtung aus einer zwei- Prothese die die Verbindungselemente aufnehmenden ten Verbindungseinrichtung (16; 36) und einer zwei- Bohrungen mit größter Präzision eingebracht werden, ten Verankerungseinrichtung (13; 32) besteht, die da sich die Prothese nicht nachstellen läßt.

lösbar miteinander verbunden sind. 65 Diesen Nachteilen hilft die gattungsbildende Prothe-

12. Prothese nach Anspruch 11, dadurch gekenn- se (DE-OS 24 00 834) teilweise ab, indem anstelle eines zeichnet, daß die zweite Verankerungseinrichtung verhältnismäßig kurzen und steifen Polyethylenbandes (13) die Form einer Platte aufweist und eine gezahn- mehrere, parallel verlaufende, verhältnismäßig lange