DE2953524A1 - Biologisches messverfahren - Google Patents
Biologisches messverfahrenInfo
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Description
D R.HERMANN O.TH.DIEHL • MÖNCHEN \9 -FlOGGENSTt.
Anmelder:
Howard Maurice Shapiro West Newton Massachusetts
USA
Biologisches Meßverfahren
130032/0010
Anmelder:
Howard Maurice Shapiro
West Newton Massachusetts
USA
Biologisches Meßverfahren
Die Erfindung betrifft ein biologisches Meßverfahren bzw. Bestimmungsverfahren, insbesondere ein Verfahren für
die Registrierung und Messung der Zellreaktion auf bestimmte extrazelluläre Substanzen.
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Es ist bekannt, daß der Zellinhalt von tierischen und
pflanzlichen Zellen in bezug auf die Umgebung elektrisch negativ geladen ist. Die Größe dieser Potentialdifferenz
liegt im allgemeinen zwischen 5 und 90 mV, wobei der größte Teil des Potentials über die Zellmenbran entwickelt
wird.
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.-■ -ΛΟ - ν -..-
Die Zellmembranpotentiale ändern sich in unterschiedlicher Weise mit dem physiologischen Zustand der
Zelle. Da der Verbrauch der metabolischen Energie erforderlich ist, um die Potentiale aufrechtzuerhalten,
verringert sich die Höhe des Potentials über die Membran bei einer verletzten oder einer toten Zelle.
Zu Änderungen größerer Spezifität im Membranpotential kommt es innerhalb von Minuten bei der Wechselwirkung
der Zellen mit sehr vielen unterschiedlichen Substanzen oder Liganden, die mit relativ hoher Affinität eine
Bindung mit spezifischen Transmembranrezeptoren eingehen.
In der Zellbiologie hat sich vor kurzem gezeigt, daß hinsichtlich der Liganden und Rezeptoren eine Basisform des Austausches zwischen den Zellen von lebenden
Vielzellersystemen ausgelöst wird durch extrazelluläre Liganden oder chemische Überträger bzw.
Wirkstoffe. Diese chemischen Überträger können sowohl aus speziellen Geweben innerhalb des Organismus
oder auch von externen Quellen stammen. Ihre chemischen Strukturen und die Orte der Wirkung variieren stark.
Sie können eine Beeinflussungszone über einen schmalen
Bereich von wenigen 100 Angström (z.B. die neuromuskuläre
Vereinigung) oder über den gesamten Organismus (z.B. Blutwirkstoffe, wie Hormone) aufweisen.
Bei neuen biochemischen Untersuchungen ist nun gefunden worden, daß viele dieser chemischen Überträger
eine Zwischenfläche zwischen der Zelle, die den Reiz bzw. den Impuls über die selektive Kupplung
erhält und den Rezeptoren, die sich an der Außenfläche der Zelle befinden, bilden. Es wird angenommen,
daß der Rezeptor den chemischen Überträger aufgrund
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dessen stereochemischen Aufbaus und/oder der spatialen Verteilung seiner geladenen oder chemisch aktiven Gruppen
erkennt. Auf diese Weise wird der Ligand und der Rezeptor über eine Schloß-Schlüssel-Beziehung nicht kovalent
gebunden. Als Ergebnis des Bindungsvorganges kommt es zu einer intrazellulären biochemischen oder
biophysikalischen Änderung, so daß in der Zelle ein methabolischer oder physiologischer Prozess ausgelöst
oder beendet wird. Als Liganden sind z.B. Substanzen geeignet, wie Acetylcholin, Epinephrin und Norepinephrin
(Neurotransmitter), Insulin, Wachstumshormon und Thyrotropin (Hormone), Histamin, Antigene, Proteine
des Immunsystems oder Proteine davon, Viren, Bakterien, einige Zellgifte und Sperma. Für viele dieser Substanzen
gibt es natürliche oder synthetische Antagonisten, d.h. eine Substanz, die die physiologische Wirkung der
korrespondierenden Substanz aufhebt oder an die Rezeptoren gebunden wird, wodurch die Bindung der natürlichen
Substanz ausgeschlossen wird. Natürliche oder synthetische Agonisten sind bekannt. Ein Agonist ist eine
Substanz, die gebunden an den Rezeptor eine physiologische Zellreaktion ähnlich der des natürlichen Liganden
auslöst. Viele Drogen, die üblicherweise in der medizinischen Praxis verwendet werden, sind Agonisten oder
Antagonisten der natürlichen Liganden.
In vielen Fällen kann die Reaktion, die in Zellen nach
dem Bindungsvorgang des Liganden an die spezifischen Rezeptoren ausgelöst wird, durch eine Reaktion der
Zellen mit anderen Substanzen, die mit den Rezeptoren verbindbar sind, z.B. mit einigen Pflanzenlectinen oder
mit Antikörpern, hergestellt gegen isolierte Rezeptoren, verdoppelt werden. Es ist auch möglich, eine derartige
Zellreaktion durch Addition von Mitteln auszulösen, die das Membranpotential in der gleichen Richtung
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ändern, wie bei der folgenden Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehung.
Es wird daher ein schnelles und zuverlässiges Verfahren zur Ermittlung und Messung des intrazellulären
Effekts einer Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehung gewünscht, da dieses Verfahren außerordentlich nützlich
für die biochemische Forschung und für diagnostische Untersuchungen ist. Aufgrund der Unterschiedlichkeit
der Rezeptorspezifität bei an sonsten homogenen Zellkulturen und wegen der sehr großen Zahl unterschiedlicher
chemotaktischer Mittel wäre ein solches Meßverfahren ideal geeignet für die Prüfung individueller
Zellen.
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Es sind verschiedene direkte und indirakte Verfahren für die Bestimmung der Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehungen
bekannt. Bei einer Klasse von bekannten Verfahren werden radioaktivmarkierte oder fluoreszierende Liganden
verwendet. Diese Liganden werden in eine Zellsuspension inkubiert und nach dem Herauswaschen der
nicht gebundenen Liganden wird die Radioaktivität oder die Fluoreszenz der Zellmasse geprüft. Da bei
diesen Verfahren markierte Liganden eingesetzt werden, ist dieses Verfahren in seiner Einsatzmöglichkeit erheblich
begrenzt. Bei einer anderen Klasse von Meßverfahren wird der Umstand zur Beobachtung genutzt,
daß die Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehungen oft von einem Ansteigen der intrazellulären Bildung von Desoxyribonucleinsäure
(DNA) begleitet ist. Bei einigen Systemen kann nach der Bindung der Liganden an den
Rezeptor z.B. wenn man Lymphocyten mit einem Antigen oder Mitogenen z.B. Phythohemagglutinin stimuliert,
das DNA-Niveau messen und dann mit dem DNA-Niveau einer Vergleichszellmasse, in der keine Ligand-Rezeptor-
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Wechselbeziehung stattgefunden hat, vergleichen. Das relative Niveau der Desoxyribonucleinsäure ist ein Maß
für die Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehung. Dieses bekannte Verfahren ist in seiner Anwendung ebenfalls
begrenzt, da die Bildung der DNA im allgemeinen nicht für einige Stunden oder noch nach Tagen nach der Ligandenbindung
bzw. -Kupplung meßbar ist.
Eine andere bekannte Klasse von Verfahren für die Bestimmung einiger Arten von Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehungen
basiert auf Änderungen in der Struktur der Cytoplasmamatrix, die bestimmt wird durch die
Messung der Polarisation der Fluoreszenz des intrazellulären Fluorescins. Um eine Analyse nach diesen
Methoden durchzuführen, müssen die Zellen in der Lage sein, intrazelluläres Fluorescin durch enzymatische
Hydrolyse von Fluorescindiacetat oder einer ähnlichen Verbindung zu bilden. Diese Verfahren sind technisch
schwierig durchzuführen und die Ergebnisse sind sehr schwierig zu interpretieren. Außerdem erfordert dieses
Verfahren eine metabolische Modifikation eines Mittels durch die Zellen, das noch nicht vollständig erforscht
ist.
Es ist seit langem bekannt, daß erregbare Zellen z.B. Nervenzellen und Muskelzellen ^ine sehr schnelle
Änderung des Membranpotentials anzeigen, wenn sie mit einem Neurotransmitter stimuliert werden. Seit kurzem
ist jedoch auch bekannt, daß die Membranpotentialänderungen, die durch eine physiologische Stimulation
induziert werden, nicht auf diese speziellen Zellen begrenzt sind. Es ist festgestellt worden, durch
Einführung einer Mikroelektrode in nicht erregbare Zellen, daß Membranpotentialänderungen verbunden
sind mit einer Ligand-Rezeptor-Wechse!wirkung. Es
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ist beobachtet worden, daß die physiologische Reaktion, die bei nicht erregbaren Zellen nach dem Bindungsvorgang
eines Liganden an einen Rezeptor eintritt, manchmal verdoppelt werden kann durch die Zugabe von Mitteln zu
der Zellsuspension, die das Membranpotential in der gleichen Richtung verändern wie die nachfolgende
Ligand-Rezeptor-Kupplung. Es sind auch neue Methoden zur Beobachtung dieser Änderungen entwickelt worden.
In Biochemistry, Vo. 13, Nr. 16, 1974, Seite 3315 ist z.B. ein photometrisches Verfahren zur Messung der
Änderungen im Membranpotential von Zellsuspensionsansätzen
beschrieben. Nach diesem Verfahren wird die Zellsuspension mit einem Cyanin oder einem anderen
Farbstoff, der positiv geladen ist, und der geeignet ist, die Lipidschicht der Zellmembran zu durchqueren,
inkubiert. Die Verhältnisse der intrazellulären zu den extrazellulären Farbstoffkonzentrationen ändern
sich mit den Änderungen der Zellmembranpotentiale. Wenn die Zellen hyperpolarisiert werden, d.h. je
negativer das Zellinnere wird, desto mehr Farbstoff-Moleküle treten in die Zellen ein. Bei diesem bekannten
Verfahren werden die Farbstoffe in Konzentrationen verwendet, so daß die intrazellulären Farbstoffmoleküle
nicht-fluoreszierende Aggregate bilden und die Fluoreszenz der freien Farbstoffmoleküle im Suspensionsmedium
gegen denjdunkleren Hintergrund der Zellen gemessen wird.
Die Fluoreszenz fällt mit der Hyperpolarisation der Zellen ab. Wenn nur ein kleiner Teil der Zellen in
der Suspension gegenüber einem gegebenen Liganden sensibilisiert ist, dann zeigt nur dieser Teil der
Zellen eine Änderung im Membranpotential. In diesem Fall ändert sich die Farbstoffkonzentration in dem
Medium nicht merkbar, so daß die Änderung in der Fluoreszenz des extrazellulären Farbstoffs nicht
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meßbar ist. Darüber hinaus ist dieses Verfahren nicht geeignet, für die Identifizierung von hinsichtlich
eines Liganden sensibilisierter individuleller Zellen.
Aus Journal of Membrane Biology, Vol. 33, Seite 141 (1977) ist die Verwendung von Merocyaninen, Oxonol
und Cyaninfarbstoffen zur Messung schneller Änderungen von Membranpotentialen in erregbaren Zellen z.B.
Riesenaxonen des Squid-Nervensystems bekannt. Es wurde beobachtet, daß lineare Änderungen in der Absorption,
Fluoreszenz, Dichroismus und der Doppelbrechung der Farbstoffe zusammen mit den Änderungen im Membranpotential
vorkommen. Die geeignetsten Farbstoffe für diese Messungen sind die Merocyanine, die negativ geladen
sind und daher nicht zu leicht durch die Zellwände hindurchtreten. Im allgemeinen färben diese
Farbstoffe außer den erregbaren Nervenzellen und Muskelzellen keine anderen Zellmembranen. Merocyanine
färben jedoch auch einige nicht erregbare Zellmembranen, ζ,Β. Immatur-und Leukemieblutzellen, wobei die Anfärbung unabhängig
von einer Änderung des Zellmembranpotentials ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein biologisches Meßverfahren auf Basis einer nicht intrusiven
Messung der Änderungen des Membranpotentials von individuellen Zellen zur Verfügung zu stellen, insbesondere
ein schnelles empfindliches und vielseitiges biologisches Meßverfahren, daß die Ermittlung des Auftretens
und der Vorherbestimmung der Zellreaktion bei Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehungen
betrifft. Es soll ein Verfahren zur Ermittlung der Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehungen
in individuellen, nicht erregbaren Zellen zur Verfügung gestellt werden. Aufgabe der Erfindung
ist es weiterhin, neue Verfahren zur Aufzeichnung
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potentieller aktiver Drogen, für die Diagnose physiologischer
Fehlfunktionen von Geweben und für Allergietests und Gewebeverträglichkeit-Tests zur Verfügung
zu stellen. Die Erfindung betrifft ein biologisches Meßverfahren, das gekennzeichnet ist durch die
folgenden Verfahrensschritte:
a) Bestimmung einer individuellen Charakteristik einer oder mehrerer nicht erregbarer Zellen über eine
nicht intrusive Methode, wobei die Charakteristik wiedergegeben ist durch das Membranpotential und
b) Vergleich der Zellcharakteristik mit einer Vergleichscharakteristik
zur Bestimmung der Unterschiede in den Membranpotentialen der individuellen Zellen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung betreffen ein schnelles, empfindliches und nicht intrusives Verfahren
für die Ermittlung der Zellmembranpotentialänderungen in nicht erregbaren Zellen und die Vorbestimmung
der physiologischen Reaktion von nicht erregbaren Zellen auf die Modifikation durch physikalische,
pharmakologische, biologische oder chemische Mittel.
In einem Fall ist die Potentialänderung begründet durch die Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehung und in
einem anderen Fall ist die Änderung nicht spezifisch, z.B. nach einer Verletzung der Zellen.
Der Nachteil der bekannten Verfahren liegt darin, daß
die physiologische Reaktion einer gegebenen Zelle auf die Bindung eines spezifischen Liganden oft schwierig
oder gar nicht bestimmbar ist und oft erst nach Stunden oder Tagen nach der Wechselwirkung in Erscheinung
tritt. Dagegen kommt es zur Änderung des Ionenstroms über die Membran der Zelle und der sich daraus ergebenden
Änderung des Membranpotentials innerhalb einer
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kurzen Zeit, üblicherweise in einer Zeit weniger als
eine Stunde. Diese Ausgestaltung der Erfindung betrifft die Bestimmung der Charakteristik von individuellen
Zellen, dargestellt durch das Membranpotential der Zellen, dem Vergleich der Charakteristik
zu einer Vergleichscharakteristik zur Ermittlung der Unterschiede im Membranpotential und Verwendung der
beobachteten Änderungen als Anzeichen für den Ablauf einer Ligand-Rezeptor-Wechselwirkung. Unter Berücksichtigung
der großen Zahl von Substanzen, die als chemische Überträger aktiv sind, der beobachteten Vielfalt
der Rezeptororte an individuellen Zellen von gegebenen Zellkulturen und der Vielzahl der physiologischen Reaktionen
von individuellen Zellen auf spezifische Liganden ist es ein wesentlicher Vorteil, daß die Reaktion
bzw. die Antwort von individuellen Zellen im Gegensatz zu Zeilsuspensionsansätzen auf die Behandlung
mit Liganden bestimmbar ist.
Die Erfindung betrifft daher Verfahren
1) für die Bestimmung der Anwesenheit oder der Abwesenheit von spezifischen Rezeptoren für einen
bestimmten Liganden in einer Zelle oder allen Zellen einer Zellkultur,
2) für die Bestimmung der Anwesenheit oder der Abwesenheit einer Mischung von Substanzen eines spezifischen
Liganden von dem bekannt ist, daß er mit Teilen einer gegebenen Zellkultur in Wechselwirkung tritt,
3) für das Studium der kumulativen Effekte von Kombinationen von Liganden auf Zellen,
4) für den Vergleich der Effekte von zwei oder mehreren Liganden auf eine vorgegebene Zellkultur und
5) zur Bestimmung der Anzeige des physiologischen Zustands einer Zellkultur oder Zellsubkultur nach
der Behandlung mit einem vermutlichen Gift oder
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einer anderen Substanz.
Da viele der Verfahren zur Bestimmung der Änderungen des Membranpotentials nicht zerstörend sind, können
die Verfahren in Kombination mit einer Zellsortierung verwendet werden zur Herstellung von Zellkulturen/ die
reich sind an Zellen mit den gewünschten Rezeptorspezifitäten,um
ί so das Zellwachstum zu garantieren.
Erfindungsgemäß werden nicht erregbare Zellen, wie sie typischerweise in Suspensionen vorliegen, mit
einer Lösung in Kontakt gebracht, die einen oder mehrere aktive Liganden enthält oder von der man annimmt,
daß sie diese Liganden enthält. Die Mischung wird unter Bedingungen, bei denen sich Komplement-Zellrezeptoren
und Liganden miteinander verbinden, inkubiert, um eine physiologische Änderung in den
Zellen, in denen es zur Kupplung kommt, zu induzieren. Vor, nach oder während der Inkubation wird eine
Charakteristik, dargestellt durch das Zellmembranpotential der individuellen Zellen, aufgenommen.
Die ermittelte Charakteristik wird verglichen mit einer Vergleichscharakteristik, um die Veränderungen
in den Membranpotentialen zu bestimmen und so die gewünschte Information zu erhalten.
Die Gegenwart oder Abwesenheit eines Liganden in einer Lösung kann bestimmt werden durch die Inkubation der
Lösung mit einer Zellkultur einschließlich wenigstens einer Zellsubkultur, von der bekannt ist, daß sie
Rezeptoren für die fraglichen Liganden enthält, Aufzeichnung der Änderungen des Zellmembranpotentials in
jeder Zelle der Zellkultur und Vergleich der Verteilung der Membranpotentialänderungen, sofern welche auftreten,
der Zellen mit den Ergebnissen einer Vergleichscharakteristik einer parallelen Vergleichsprobe, die
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eine authentische Probe des fraglichen Liganden enthält. Durch die erfindungsgemäße Methode wird auch ein Anzeichen
für die Ligandenkonzentration in der zu untersuchenden Probe gegeben.
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Die Gegenwart und die Frequenz der Zellen, die mit einem bekannten Liganden in einer heterogenen Zellkultur reagieren,
kann in ähnlicher Weise dadurch bestimmt werden, daß man die Änderungen im Membranpotential zwisehen
den Teilnehmern der Zellkultur vergleicht. Durch die Kombination dieses erfindungsgemäßen Verfahrens
mit bekannten Verfahren zur Zellsortierung ist dem Forscher eine Möglichkeit an die Hand gegeben, Zellkulturen
herzustellen, die relativ homogen hinsichtlieh der Sensibilisierung gegenüber einem spezifischen
Liganden sind.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann die physiologische Reaktion einer nicht erregbaren Zellkultur auf
die Behandlung mit zwei oder mehreren chemisch bestimmten Liganden vorhergesagt werden und verglichen
werden durch die Inkubation von Lösungen entsprechender Liganden in mehrzelligen Proben, Aufzeichnung der
Richtung der Höhe und/oder der Zeit des Ablaufs der Änderungen im Membranpotential in den individuellen
Zellen hinsichtlich der Zellprooen und Vergleich der Messungen der Proben. Diese Technik kann z.B. verwendet
werden zur Auslese von synthetischen Substanzen, bei denen man erwartet, daß sie Agonisten oder Antagonisten
zu den natürlichen Liganden sind und um die Veränderung in der Zellreaktion von ähnlichen Zellen gegenüber
funktionell oder strukturell ähnlichen Liganden zu bestimmen.
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rC-20 -
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der kumulative Effekt der Behandlung von zwei oder
mehreren bestimmten chemischen Liganden zu einer Kultur von nicht erregbaren Zellen sehr schnell geprüft
werden durch die Inkubation der Liganden und der Zellkultur, der Aufnahme der Änderungen im Zellmembranpotential
der individuellen Zellen und Vergleich der aufgenommenen Potentialänderungen z.B.
zu den Ergebnissen von Parallelversuchen mit individuellen Liganden oder der Aufzeichnung der
vorherbestimmten Zellreaktion gegenüber einem oder mehreren der individuellen Liganden. Dieses Verfahren
dient zur Entdeckung von Drogen, die als Agonisten oder Antagonisten zu natürlichen Liganden
wirken und zur Ermittlung ihrer optimalen Dosen.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Giftwirkung verschiedener Mittel auf Zellen abgeschätzt
werden durch die Messung des Membranpotentials nach dei^Behandlung der Zellen mit diesen Mitteln. Das
Membranpotential einer verletzten Zelle muß innerhalb der Zeit auf Null abfallen, in der die Membran zerstört
ist. Geringere Verletzungen sind durch einen Abfall der Höhe des Membranpotentials im Vergleich
zu unverletzten Zellen feststellbar.
Es sind verschiedene nicht intrusive Verfahren geeignet für die Bestimmung und Messung des Membranpotentials
in individuellen nicht erregaren Zellen. Bei einem besonders geeigneten Verfahren werden entweder membrandurchlässige
oder membrangebundene Farbstoffe, die sich mit individuellen Zellen assoziieren, verwendet
und die merkliche optische Charakteristiken aufweisen,
die sich änderny wenn sich das Membranpotential ändert.
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So verteilen sich z.B. ionische membranpermeante Farbstoffe,
wenn sie in Zellen inkubiert sind, sehr schnell gleichmäßig auf den gegenüberliegenden Seiten der
Zellmembranen in Abhängigkeit von dem Membranpotential. Dann wird eine Messung der intrazellulären Farbstoffkonzentration
vorgenommen über eine photometrische Messung der Fluoreszenz, der Absorption oder anderer
optischer Eigenschaften des Farbstoffs innerhalb der individuellen Zelle und anderer Daten der individuellen
Zelle, z.B. des Zellvolumens, die ebenfalls bekannt sein müssen, um die intrazelluläre Farbstoffkonzentration
zu bestimmen. Dort wo die verglichenen Zellen homogen hinsichtlich des Volumens sind, ist die Messung
der Menge des intrazellulären Farbstoffs proportional dem Membranpotential. Die photometrische Messung kann
durchgeführt werden durch übliche Mikrophotometrie oder durch Fließzytometrie. Wenn es sich bei der zu
bestimmenden optischen Eigenschaft um die Fluoreszenz handelt, dann wird vorzugsweise ein Farbstoff verwendet,
der ausgewählt ist aus Farbstoffe, die eine ansteigende Wirksamkeit des Fluoreszenzquantums in
Lösungsmitteln mit abfallender Polarität aufweisen und die Konzentration des Farbstoffs in dem Medium
wird so eingestellt, daß die intrazelluläre Fluoreszenz-Inaktivierung durch die Bildung von Komplexen
mit verringerter Fluoreszenz verhindert wird. Geeignete fluoreszierende Farbstoffe sind die kationischen
Cyaninfarbstoffe, z.B. das 3,3'-Dihexyl-2,2l-oxacarbo-
cyanin (diO-C,-(3)).
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der folgenden
Zeichnungen näher erläutert, wobei diese Zeichnungen nur beispielhaft sind und keine Beschränkung
des Anmeldungsgegenstandes darstellen. 35
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Fig. 1 zeigt die graphische Darstellung der Verteilung der Zellfluoreszenzintensität eines
ersten Anteils einer menschlichen Lymphocyten-Zellsuspension,inkubiert
mit 5.10~ M 3,3'-Dihexyl-2,2'-oxacarbocyanin
(diO-C,-(3)). In dieser graphischen Darstellung und in
den folgenden Darstellungen zeigt die Ordinate die Zahl der Zellen mit einer besonderen
Intensität an und auf der Abszisse ist die Fluoreszenzintensität aufgetragen;
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung der Verteilung der Zellfluoreszenzintensität eines
zweiten Anteils der Zellsuspension,inkubiert simultan mit 2 · 10 M depolarisierendem
_Q
ionophoren Gramicidin und 5 · 10 M diO-C£-(3));
Fig. 3 zeigt eine graphisphe Darstellung der Verteilung
der zellulären Fluoreszenzintensität eines dritten Teils der Zellsuspension,in
kubiert simultan mit 6 · 10~ M hyperpolari-
sierendem ionophoren Valinomycin und 5 . 10 M
diO-C6-(3));
Fig. 4 zeigt die graphische Darstellung der Verteilung der zellulären Fluoreszenzintensität
eines vierten Anteils der Zellsuspension,inkubiert gleichzeitig mit 10 jig/ml einer Lösungdes
Liganden Contanavalin A und 5 · 10 M diO-C^.-(3)) ;
Fig. 5 zeigt die graphische Darstellung der Verteilung
der zellulären Fluoreszenzintensität eines fünften Anteils der Zellsuspension, inkubiert
gleichzeitig mit 20 ug/ml einer Lösung des
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— 8 Liganden phytohemagglutinin und 5 · 10 M
diO-C6-(3));
Pig. 6 zeigt die graphische Darstellung der Verteilung der zellulären Fluoreszenzintensität
einer Anzahl von Zellen mit einem gegebenen Fluoreszenzsignal gegenüber der Fluoreszenzintensität/gemessen
an einem Anteil von T-Lymphocyten, im Gleichgewicht stehend mit
5 · ICf8M diO-C,-(3));
Fig. 7 zeigt die graphische Darstellung der Verteilung einer zellulären Fluoreszenzintensität
nach der Zugabe von Phytohemagglutinin
unter Bildung einer Konzentration von 20 jug/ml,
wobei der Depolarisierungseffekt dieses Lectins an einer Subkultur der T-Zellen gezeigt ist;
Fig. 8 zeigt die graphische Darstellung der Verteilung der zellulären Fluoreszenzintensität einer
— 8 B-Lymphocytenzellsuspension mit 5 * 10 M
diO-Cc-(3)) und
Flg. 9 zeigt die graphische Darstellung des hyperpolarisierenden
Effekts von Phytohemagglutinin
an der B-Zellsuspension gemäß Fig. 8, 20 Min.
nach der Zugabe von Phytohemagglutinin in einer Konzentration von 20 ug/ml.
Die graphischen Darstellungen wurden aufgezeichnet mit einem Fließcytometer (Cytofluorograph der Firma Ortho
Instruments), das mit einem Impulshöhenanalysator verbunden war.
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Das erfindungsgemMße Verfahren ist auf nicht erregbare
Zellen anwendbar, d.h. also auch auf andere Zellen als die Zellen von Muskelgewebe und Nervengewebe.
Die Zellen, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren analysiert bzw. geprüft werden sollen, werden nach
üblichen Verfahren isoliert und in einem Medium suspendiert, das geeignet ist einen normalen Zellstoffwechsel
zu fördern, z.B. eine ausgewogene, sauerstoffhaltige
isotonische gepufferte Salzlösung mit einem pH-Wert von 7,2 bis 7,Sf enthaltend Glucose oder andere
Nährstoffe und etwa physiologische Konzentrationen an Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumionen.
Die Zellen sollten vorzugsweise frei von externen Proteinen z.B. Albumin usw. und anderen Substanzen
sein, die eine starke Affinität zu Farbstoffen aufweisen, die verwendet werden, um die Membranpotentialänderungen
gemäß dem vorliegenden Verfahren zu bestimmen.
Dem Ziel des Tests entsprechend können die Zellen eine Zellkultur enthalten, die relativ homogen hinsichtlich
der physiologischen Funktion (z.B. T-Lynphocyten) oder hinsichtlich der Ligandenspezifität (z.B. Mastzellen
sensibilisiert gegenüber IgE Allergenkonplexen) sind. Falls gewünscht, können die Zellen eingeteilt
werden in viele Teile, so daß mehrere Bestimmungen des Membranpotentials parallel nebeneinander durchgeführt
werden können. Das Membranpotential der Zellen in jedem Teil wird dann nach der Behandlung z.B. mit
einer Lösung von verschiedenen Liganden, verschiedenen Konzentrationen von einzelnen Ligandenarten oder einer
ligandenfreien Lösung bestimmt, so daß ein Vergleich durchgeführt werden kann. In Abhängigkeit von der Zielrichtung
der Untersuchung kann die Lösung,die für die
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Behandlung der Zellen eingesetzt wird, eine unbekannte Lösung sein, bei der man vermutet, daß sie einen Liganden
enthält, der für die Zellen in der Probe spezifisch ist, eine authentische Probe eines bekannten Liganden
einer bekannten oder unbekannten Konzentration sein, ein unreines Ligandenpreparat sein oder eine Lösung
sein, die eine Substanz enthält, bei der man vermutet, daß sie ein Gift für die Zellen oder für eine Subkultur
davon darstellt.
Zusätzlich zu der Feststellung bzw. Bestimmung des Ablaufs einer Liganden-Rezeptor-Wechselwirkung bzw.
Bindung ist das erfindungsgemäße Verfahren geeignet für die Ermittlung der folgenden Kategorien von Informationen:
1) Die Anwesenheit einer Subkultur von Zellen in der Suspension, enthaltend Membranoberflächenrezeptoren
als Komplement zu einem spezifischen Liganden,
2) die Anwesenheit einer spezifischen Ligandenart in einer Lösung, die geeignet ist, eine Bindung einzugehen
mit Rezeptoren, die sich an den Zellen in der Suspension oder einer Subkultur davon befinden,
3) zur Bestimmung des kumulativen Effekts von multiplen
Liganden, die in Wechselwirkung treten mit einer gegebenen Zellkultur,
4) ein Vergleich der Reaktion einer Zellkultur oder einer Subkultur davon zur Differenzierung der Arten
der Liganden,
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5) des Effekts der Zellebensfähigkeit verschiedener Konzentrationen von toxischen Substanzen oder
6) der Simulation von Zellmetabolismen durch verschiedene
Konzentrationen von Nährstoffen, z.B. Aminosäuren oder Zucker.
Hinsichtlich der Systeme, bei denen sich eine Liganden-Rezeptor-Wechselwirkung
abspielt, wird die Information erhalten durch die Inkubation der Zellen mit der Ligandf!nLösung
für eine ausreichende Zeit und bei einer geeigneten Temperatur (z.B. Normaltenperatur der Zellen
in ihrer natürlichen Umgebung), damit die Liganden-Rezeptor-Wechselwirkung
eintreten kann und es zu einer entsprechenden Änderung im Ionenstrcm über die Zellmembranen
kommt.
Dann wird eine Charakteristik jeder Zelle in der Suspension oder jeder Zelle in einem representativen
Teil der Suspension, dargestellt durch das Membranpotential,erhalten,
ggf. in Intervallen, so daß ein Profil von Potentialänderungen über die Zeit erhalten
wird.
Die gemessene Charakteristik wird dann mit einer Vergleichscharakteristik
verglichen, um festzustellen, ob eine Ligand-Rezeptor-Wechselbeziehung bzw. -Kupplung
stattgefunden hat und ob die Richtung, die Höhe oder der zeitliche Verlauf der Änderungen nachgeahmt
oder antagoniert wurden bei den Änderungen, die in den Zellen bei der Behandlung mit einem bekannten
Liganden induziert wurden, oder ob der kumulative Effekt am Membranpotential von zwei oder mehreren
Liganden sich unterscheidet von dem eines einzelnen Liganden oder einer unterschiedlichen Mischung von
Liganden.
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COPY
Die Natur der Vergleichscharakteristik muß notwendigerweise variiert werden in Abhängigkeit von der gewünschten
spezifischen Information. Die Vergleichscharakteristik kann aus den Ergebnissen von einer oder mehreren Parallelversuchen
mit der Testprobe bestehen. Alternativ dazu kann die Vergleichscharakteristik die Form einer Aufzeichnung
einer solchen Prüfung haben, z.B. einer graphischen Darstellung einer Zahl von Zellen, die
ein bestimmtes Potential gegenüber der Höhe des Potentials aufweisen.
Die Liganden und ihre Antagonisten verursachen im allgemeinen entgegengesetzte Wirkungen bei den Zellmembranpotentialen.
Es werden daher Substanzen gesucht, die geeignet sind den Effekt der natürlichen Liganden an
Zellen eines besonderen Gewebes zu kopieren, blockieren oder zu negativieren. Die Richtung, Höhe und/oder der
zeitliche Verlauf der Membranpotentialänderungen in einer Zellprobe eines Gewebes können bestimmt werden
durch mehrere Messungen nach der Behandlung der Zellen mit dem natürlichen Liganden. Danach werden verschiedene
Substanzen zu Teilen der gleichen Zellsuspension hinzugefügt. Durch den Vergleich der Membranpotentialänderungen,
die in den entsprechenden Proben induziert werden, kann der Forscher die Proben identifizieren,
die für weitere spezifische Untersuchungen geeignet sind, die z.B. die gewünschte physiologische VJirkung
aufweisοn, kann die anderen Verbindungen eliminieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch geeignet zur
Der.t inunung der Parameter, wie der Konzentration des
Antagonisten, die benötigt wird, um den Effekt des Membranpotentials einer bestimmten Zellart auf eine
gegebene Konzentration des Agonisten zu beseitigen. Diese Messungen sind nützlich für die Entwicklung
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COPY
der Liganden und ihrer Antagonisten als Pharmazeutika.
In einigen Fällen existieren verschiedene Arten von spezifischen Rezeptoren für einen bestimmten Liganden.
So kann z.B. die Kupplung eines Liganden an Rezeptoren einer Klasse von Zellen zu einer Hyperpolarisation
führen, während die Kupplung bzw. Bindung des gleichen Liganden an Rezeptoren einer zweiten Klasse von
Zellen zu einer Depolarisation führen kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ist geeignet zwischen diesen
beiden Arten von Wechselwirkungen zu unterscheiden. Bekannte Zeilsortiermethoden in Kombination mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren ermöglichen die Isolierung von Zellinien mit der gewünschten Rezeptorspezifität
aus heterogenen Zellkulturen. Die Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens führt in diesem Zusammenhang zu einer erhöhten Selektivität im Vergleich
zu üblichen Verfahren für die Sortierung von Zellen auf Basis der Kupplung von fluoreszierend gemachter
Liganden, weil der physiologische Effekt als auch die Ligandenkupplung eingearbeitet ist in die Selektionskriterien. Eine zusätzliche Spezifität kann dadurch
erhalten werden, daß man die direkte Messung der Kupplung mit optisch markierten Liganden mit der
Bestimmung der Änderung im Membranpotential nach der Ligandenkupplung kombiniert.
Wenn die Gegenwart einer besonderen Ligandenart in einer Lösung oder die Gegenwart von Zellen mit einer
besonderen Ligandenspezifität von Interesse ist, kann das Membranpotential vor und nach dem Mischen des
Liganden und der Zellsuspension abgelesen und die Resultate verglichen werden. Entsprechende Anteile
der Zellsuspension können inkubiert werden mit z.B.
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1) einer Lösung, enthaltend eine unbekannte Konzentration eines bestimmten Liganden,
2) einer ligandenfreien Lösung und
3) einer Lösung,enthaltend eine bekannte Konzentration
des Liganden.
Nach der Inkubaktion kann ein Anzeichen der Ligandenkonzentration in der unbekannten Lösung erhalten werden
durch den Vergleich der Membranpotentiale der Zellen in den entsprechenden Proben. Wenn das Membranpotential
der individuellen Zellen bestimmt ist, ist es möglich eine Subkultur von Zellen in der Suspension mit einer
ausgewählten Ligandenspezifität zu identifizieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann für die qualitative und quantitative Bestimmung der zellulären Immunreaktion
verwendet werden durch das Messen der Potentialänderungen in Lymphocyten, Macrophagen oder anderen Zellen
des Immunsystems nachdem die Zellen mit Substanzen wie Antigenen, Antikörpern, Haptenen, Allergenen und Komplementverbindungen
ausgesetzt worden sind. Da die Lymphocyten üblicherweise eine heterogene Zellkultur
hinsichtlich ihrer Reaktivität gegenüber einem bestimmten Antigen darstellen, liefert die Fraktion der Zellen, die auf
ein bestiumtes Antigen reagieren , ein nützliches Maß für die zelluläre Immunreaktion bzw. -Antwort. Änderungen
vom üblichen Bild von Potentialänderungen in leicht reagierenden Zellen können Defekte in der Immunfunktion
anzeigen. In ähnlicher Weise kann die Einführung von verschiedenen Allergenen in eine Vielzahl von Proben
eines individuellen Serums und die nachfolgende Inkubation der Proben mit Zellen, die an der Excretion
des Histamins beteiligt sind, verwendet werden als nicht intrusives Verfahren für die Bestimmung der
Sensibilität eines Individuums gegenüber verschiedenen allergenischen Materialien.
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■·- 30 -
Da beim erfindungsgemäßen Verfahren die Isolierung
und Markierung einer speziellen Ligandenspezies für die Bestimmung der Substanzen die für die Bindungsreaktion in den Zellen mit bestimmter Rezeptorspezifitat
nicht notwendig ist, ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren zu der Ligandenaktivität in
unreinen Ligandenpräparaten zu verwenden und die Ligandenaktivität in verschiedenen Fraktionen solcher
unreinen Präparate, die zur Reinigung oder Isolierung des gewünschten spezifischen Liganden erhalten werden,
zu verfolgen und aufzuzeigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch als Hilfe in der Definierung der chemischen Struktur der Oberfläche
der Rezeptoren für die Demonstration der Konkurrenz zwischen den verschiedenen Liganden bekannter Spezifität
für die Bindungsplätze an den Zelloberflächen verwendet werden.
Die toxischen Wirkungen verschiedener Substanzen auf die Zellen kann abgeschätzt werden durch die nachfolgende
Messung der Membranpotentiale der Zellen nach der Behandlung der Zellen mit diesen Mitteln.
Es ist bekannt, daß die Tests für die Lebensfähigkeit der Zellen, basierend auf den Zutritt normalerweise
impermeanter Farbstoffe, wie Propidiumjodid nur jene Zellen ermitteln, die zerstört sind. Für viele Fälle,
z.B. für die Entwicklung von Pharmazeutika für die Krebsbehandlung ist es sinnvoll zu bestimmen, ob die
zukünftige reproduktive Kapazität der Zelle beeinträchtigt ist oder ob eine teilweise Beschädigung durch
einen Riss in der Zellmembran stattgefunden hat. Das Potential einer verletzten Zelle muß in der Zeit
auf Null abfallen, in der die Membran zerstört ist.
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Geringere Verletzungen sind bestimmbar durch eine Herabsetzung der Höhe des Membranpotentials im Vergleich
zu den unverletzten Zellen. Die Verringerung oder die Verhinderung der Zellantwort bzw. Zellreaktion auf
Liganden und andere Substanzen, die normalerweise bekannte Änderungen des Potentials verursachen, kann
auch durch die Messung der Zellmembranpotentiale ermittelt werden.
Das erfiridungsgemäße Verfahren kann für die Vorherbestimmung
der Unterschiede der Aufnahme von Pharmazeutika von unterschiedlichen Zellarten verwendet werden, da die Verteilung
der Permeanten bzw. durchdringenden ionischen Verbindungen (z.B. der Pharmazeutika) durch die Zellmembran
abhängig ist von dem Membranpotential. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch als Korrekturfaktor verwendet
werden aufgrund der Unterschiede in der Farbstoffaufnahme, die vorherbestimmt ist auf der Basis der
gemessenen Potentialunterschiede, wodurch verschiedene durchdringende ionische Farbstoffe, z.B. Acridine verwendet
werden können,für lebende Anfärbungen, für die quantitative Bestimmung verschiedener intrazellulärer
Bestandteile, z.B. der Nucleinsäuren und der GlycosaminogIycane.
Alle oben genannten Verfahren erfordern eine schnelle, nicht intrusive und vorzugsweise nicht zerstörende
Methode zur Bestimmung des Membranpotentials oder zur Erstellung einer Messung,die proportional ist dem
Membranpotential von 10 bis 10 individuellen Zellen in einer üblichen Zellprobe. Die Einführung einer
Mikroelektrode in die individuellen Zellen beschädigt notwendigerweise die Zellmembranen und kann daher nicht
verwendet werden um das Membranpotential in jeder der
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vielen Zellen in der Zellsuspension zu bestimmen. Bei
einer bevorzugten Bestimmungsmethode werden kationische zellmembranpermeante fluoreszierende Farbstoffe verwendet,
die sich während der Inkubation aufteilen zwisehen den gegenüberliegenden Seiten der Zellmembranen
als Funktion des Membranpotentials. Dann wird die intrazelluläre Konzentration des Farbstoffs oder
ein Parameter,der der Konzentration proportional ist, mittels eines optischen Verfahrens mit einem Mikrophotometer
oder einem Fließcytometer gemessen. Bei
einer Hyperpolarisation wird die Affinität des Zellinneren
für den Farbstoff erhöht, während bei einer Depolarisation die Affinität des Zellinneren für den
Farbstoff herabgesetzt wird.
15
15
Geeignete Farbstoffe für diese Methode sind z.B. kationische Cyaninfarbstoffe, wie 3,3'-Di-n-butyl-9-methyl-
und 3,3'-Diethyl-thiacarboeyanine,
3,3'-Diethy1-2,2·-oxaearboeyanin, 2,3,3,1·,3',3'-Hexamethylindocarbocyanin
und Dicarbocyanin, 3,3*-Diethylthiadicarbocyanin
und vorzugsweise 3,3'-Dihexyl-2,2'-oxaearboeyanin
(diO-Cg-(3)). Bei diesen Farbstoffen handelt es sich um handelsübliche Farbstoffe
(Fa. Eastman Kodak).
25
25
Es ist von Vorteil, wenn die ausgewählten Farbstoffe eine erhöhte Wirksamkeit hinsichtlich des Fluoreszenzquantums
in Lösungsmitteln mit abfallender Polarität aufweisen und daß die Fluoreszenz und die Absorptionsmaxima
des Farbstoffes sich mit den Änderungen in der Polarität des Lösungsmittels verschieben. Diese
Eigenschaften erhöhen die Selektivität der Bestimmung der membranassoziierten Farbstoffe innerhalb der
Zellen gegenüber dem Hintergrund der farbstofffreien Zellen in der Lösung. Es ist auch von Vorteil, die
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ausgewählten fluoreszierenden Farbstoffe in einer ausreichend geringen Konzentration zu verwenden, um die
Auslöschung der Fluoreszenz der intrazellulären Farbstoffe aufgrund der Bildung von Aggregaten zu verringern.
Bei der Verwendung des bevorzugt eingesetzten Cyaninfarbstoffs (DiO-C-O)) liegt die Konzentration
6 -7 bei oder unterhalb etwa 3 χ 10 M.
Der Farbstoff diO-C,-(3) ist charakterisiert durch
einen Anstieg in der Wirksamkeit des Quantums auf etwa 4,5 in n-Octanol gegenüber wässrigen Lösungen. Seine
Absorptions- und Emissionsmaxima in n-Octanol sind um etwa 10 nm höher als in einer wässrigen Lösung.
Die Menge des diO-C--(3) in individuellen Zellen wird
bestimmt durch das Maß der Fluoreszenz im Bereich von 504 nm nach der Erregung bei etwa 488 nm.
Bei den Cyaninfarbstoffen tritt der gewünschte Einfluß des Lösungsmittels auf die Wirksamkeit des Quantums
im allgemeinen mehr bei den Carbocyaninfarbstoffen in Erscheinung, die die allgemeine Formel R-(CH)3-R1
aufweisen und nicht zu sehr bei den Di- und Tricarbocyaninen mit der allgemeinen Formel R-(CH)5-R' und
R-(CH)7-R1 auf.
Für die Messung der Fluoreszenz kann ein Mikrofluorometer
verwendet werden/ besonders schnell und besonders präzise arbeitet jedoch das Fließcytometer. Die Arbeitsweise
der Fließcytometrie und der Zellsortierung ist z.B. in Jr. in Science, Vol. 198, Seiten 149 - 157 (1977)
beschrieben. Die Fließcytometer, die Argonionenlaserlichtquellen verwenden, sind für die obigen Messungen
besonders geeignet. Diese Instrumente werden von verschiedenen Firmen hergestellt. Diese Geräte sind für
das automatische Sortieren von Zellen auf der Basis der
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verschiedenen Kriterien wie der Fluoreszenzintensität, der Zellgröße, der Wellenlänge der Fluoreszenz und
der Wellenlänge oder der Intensität der Absorption geeignet.
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5
Wenn die zu untersuchende Zellkultur relativ homogen hinsichtlich der Größe und der inneren Struktur ist
und wenn die Konzentration des zugegebenen Farbstoffs und die Zahl der suspendierten Zellen in dem vorgegebenen
Volumen des Mediums relativ konstant gehalten werden, ist die Gesamtmenge des Farbstoffs in einer
bestimmten Zelle, gemessen durch die Intensität der Fluoreszenz dieser Zelle direkt proportional der
Konzentration und damit des Membranpotentials. Wenn jedoch gemischte Zellkulturen oder unterschiedliche
Zellkonzentrationen und/oder Farbstoffkonzentrationen vorliegen, sind zusätzliche Messungen notwendig. Da
die intrazelluläre Konzentration des Farbstoffs gleich ist der Gesamtmenge des Farbstoffs in der Zelle geteilt
durch das Zellvolumen, wird ein Wert erhalten, der proportional zur Konzentration des Farbstoffs
in einer bestimmten Zelle ist, durch die Messung der Gesamtmenge des Farbstoffs wie oben beschrieben und
Teilung durch eine Menge die proportional dem ZeIlvolumen ist. Die Messung des Zellvolumens kann gleichzeitig
mit der Ablesung der intrazellulären Fluoreszenz im Fließcytometer durch eine elektronische oder
optische Messung der Zellgröße vorgenommen werden, z.B. 3/2 der Stärke des Zellquerschnitts, gemessen
durch die Streuung des Lichts in einem,Winkel nahe der Achse der Illumination. Es ist von Vorteil, daß
bei der Fließcytometrie die Informationen gesammelt,
elektronisch manipuliert und automatisch aufgezeigt werden können. Das Cytometergerät bildet ein Signal,
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das der Fluoreszenzintensität entspricht, ein zweites Signal für das Zellvolumen und berechnet dann das
Verhältnis der Signale. Dieses Verhältnis, das dem Membranpotential proportional ist, kann dann als
Zeilsortierungskriterium verwendet werden und/oder aufgezeichnet werden.
Bei den zu untersuchenden Zellkulturen, die hinsichtlich des Zellvolumens oder der Menge des farbstoffbindenden
Materials sehr heterogen sind, kann die Messung, die dem Merabranpotential entspricht, dadurch erhalten werden,
daß man zwei Farbstoffe mit unterschiedlichen Affinitäten zu den intrazellulären Komponenten verwendet.
In diesem Fall kann die intrazelluläre Fluoreszenz von beiden Farbstoffen gemessen werden. Der Anstieg
oder der Abfall im Verhältnis der intrazellulären Farbstoffgehalte ist dann proportional zur Änderung
des Membranpotentials und ist unabhängig vom Zellvolumen und Veränderungen hinsichtlich des Gehalts
des farbstoffbindenden Materials in den Zellen.
Auch wenn es nach den Prinzipien der Chemie möglich ist, die Effekte und die Änderungen in der Zelle und in den
Farbstoffkonzentrationen in den Medien und die intrazelluläre Konzentration der Farbstoffe zu berechnen,
so ist es doch einfacher für din Praxis die Verdünnungen
so einzustellen, daß' die Zellkonzentrationen und die Konzentration des Farbstoffs in allen Proben, die miteinander
verglichen werden, etwa gleich sind.
Es kann zu einer Interferenz mit photometrischen Potentialmessungen
kommen, die verursacht werden durch die nicht spezifische Anfärbung des Cytoplasmas von toten
Zellen, in denen die Zellmembranen zerstört sind. Wenn
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eine kleine Menge eines normalen nicht durchlässigen Farbstoffs, z.B. Ethidiumbromid oder Propidiumjodid
zu dem Medium hinzugegeben wird, wird der Zellkern dieser Zellen mit den zerstörten Membranen angefärbt,
während der Farbstoff nicht in die lebensfähigen
Zellen eindringt. Da der durchdringende bzw. permeante Farbstoff, der für die Messung des Potentials
verwendet wird und der nicht durchdringende Farbstoff, der für die Entdeckung geschädigter Membranen ver
wendet wird,unterschiedliche optische Eigenschaften
aufweisen, ist es möglich, Korrelationsmessungen von einer oder mehreren optischen Eigenschaften
jedes Farbstoffs in jeder Zelle vorzunehmen und so die geschädigten Zellen, die auf diese Weise er
mittelt werden, zu eliminieren und von der weiteren
Analyse auszuschließen. Wenn als durchdringender Farbstoff vorzugsweise das diO-Cr-(3) und als nicht durch-
dringender Farbstoff das Propidiumjodid verwendet wird,
dann emitiert der Zellkern der geschädigten Zellen eine
rote Fluoreszenz im Bereich von 610 nm nach der Erregung mit einer Strahlung von 488 nm. Diese Fluoreszenz ist von einem Beobachter oder von einem Photometer leicht von der grünen Fluoreszenz des diO-Cg-(3)
zu unterscheiden.
Die photometrischen Messungen des Membranpotentials können kombiniert werden mit anderen Messungen der
gleichen Zellen, um die analytische Aussage des Verfahrens zu erhöhen. So kann z.B. die Antwort bzw. die
Reaktion der Zellen in verschiedenen Phasen des ZeIlzykluses gegenüber einem bestimmten Liganden bestimmt
werden durch das gleichzeitige Anfärben mit diO-C -(3)
und mit einem DNA-Fluorochrom (z.B. Nr. 33342 der Fa. Hoechst AG).
35
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Es ist auch möglich, andere optische Eigenschaften als die Fluoreszenz zu messen, z.B. die Absorption,
um so ein Anzeichen für die Menge des Farbstoffs in den individuellen Zellen zu erhalten. In diesem Fall
ist es von Vorteil Farbstoffe zu verwenden, die intrazelluläre Aggregate mit Absorptionsmaxima bei Wellenlängen
bilden, die unterschiedlich von denen des freien Farbstoffs sind und wobei diese Farbstoffe
in ausreichend hoher Konzentration verwendet werden sollten, so daß eine relativ hohe Fratkion in den
Zellen in Form der Aggregate besteht. Auf diese Weise wird die Selektivität der Bestimmung des intrazellulären
Farbstoffs gegenüber dem Hintergrund des freien Farbstoffs in der Lösung verstärkt. Die Eigenschaften
weisen unter bestimmten Bedingungen z.B. die Thiacarbocyaninfarbstoffe auf, z.B. das 3,3'-Diethyl- und
S^'-Dipropylthiadicarbocyanin. An rote Blutkörperchen
gebunden/weisen die obigen Farbstoffe eine neue Absorptionsband von 590 nm auf, die wahrscheinlich
durch einen Komplex des intrazellulären Farbstoffs mit Hemoglobin bewirkt wird. Die Absorption der Zellen
bei dieser Wellenlänge kann daher zur Bestimmung der Menge des Farbstoffs innerhalb der individuellen
Zellen verwendet werden.
Auch wenn die photometrische i1«ssung der Aufnahme der
kationischen Farbstoffe die bevorzugte Methode für die Messung der Änderungen des Membranpotentials ist,
können aber auch andere Verfahren verwendet werden.
so können z.B. dann wenn das Zellinnere von nicht erregbaren Zellen negativ gegenüber der Umgebung ist,
anionische Farbstoffe, die eine Affinität für Lösungsmittel mit steigender Polarität aufweisen, verwendet
werden. In diesem Fall weist der Farbstoff eine
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Affinität zu intrazellulären Verbindungen unabhängig
von ihrer Ladung auf und wird in der Zelle absorbiert. Die Konzentration dieses Farbstoffs wird herabgesetzt
bei einer Zell-Hyperpolarisation und erhöht sich bei
einer Zell-Depolarisation.
Es können auch nicht photometrische Verfahren zur Bestimmung des Membranpotentials verwendet werden. In
diesem Fall sind die Änderungen im Membranpotential
in an sich bekannter Weise durch Verwendung von
14 radioaktiv markierten Kationen, z.B. C oder mit Tritium markierten quartären Ammoniumsalzen oder
Phosphoniumsalzen bestimmt werden. Diese Bestimmungsverfahren sind z.B. beschrieben in Methods of
(Seite 698) und Changes in Membrane Potential of Human Granulocytes Antecede der Metabolie Response
to Surface Stimulation, Proc. Natl. Acad. Sei. Vol.
75, Nr. 8, Seiten 3818-3822, Aug. 1978 (H.M. Korchak
et al)und Biochemistry 14:25, 1975 (Schuldiner et al).
Die Aufnahme dieser Kationen sowie die Aufnahme der kationischen Farbstoffe ist eine Funktion des Membranpotentials der Zelle. Die intrazelluläre Radioaktivität
kann nach dem Waschen der Zellen geprüft werden durch
einer Scheibe und Behandlung der Schicht mit einer photographischen Emulsion. Die Vergleiche werden z.B. dadurch hergestellt, daß man eine Kontrollprobe der
gleichen Methode aussetzt und dann die erhaltenen
Aiioradiographien vergleicht.Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß die Messung der Änderung
des Zellmembranpotentials operativ ist, relativ lange Versuchszeiten für die Bestrahlung der photographischen
Emulsion notwendig sind und die Lebensfähigkeit der
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■-- ίο -.
Als weiteres nicht photometrisches Verfahren für die Messung des Membranpotentials ist eine Modifikation
vorgeschlagen worden, das bei den üblichen elektronischen Zellzählern verwendet wird. In diesen Vorrichtungen
werden die individuellen Zellen,suspendiert in einer Salzlösung, durch eine Öffnung geleitet,
die zwischen einem Elektrodenpaar angeordnet ist, wobei zwischen den Elektroden und in der suspendierten
Lösung ein Strom aufrechterhalten wird. Beim Durchtritt einer Zelle durch die Öffnung wird die Leitfähigkeit
der Lösung verändert, was sich in einem bemerkbaren Spannungsimpuls anzeigt. Die Höhe des Impulses zeigt
das Zellvolumen an. Da die Zellmembranen mit unterschiedlichen Membranpotentialen üblicherweise auch
unterschiedliche Ionenleitfähigkeiten aufweisen, können unter Verwendung von Wechselstrom Signale erhalten werden,
die Informationen enthalten, die die Unterschiede in der Ionenleitfähigkeit der Membran der individuellen
Zellen, die durch die Düse hindurchgeleitet werden, aufzeigen. Diese Signale können verwendet werden, um
die Membranpotentiale der individuellen Zellen zu vergleichen, z.B. mit Hilfe eines Impulshöhenanalysators.
Die Erfindung wird anhand der Beispiele näher erläutert. 25
Peripherische Blutlymphocyten wurden aus Spenderblut erhalten und durch Zentrifugieren über Hypaque-Ficoll-Dichtegradienten
isoliert. Mittels cytographischer Analyse der roten und grünen Fluoreszenzsignale der Zellen
in Anteilen, die mit Acridinorange angefärbt waren wurden die Prozentzahlen an Erythrocyten, Monocyten
und Granulocyten in dem Lymphocytenpräparat roh bestimmt. Die Zellzahlen wurden ermittelt und die
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Zeil-*Lebensfähigkeit durch einen Trypanblau-Ausschluß
bestimmt.
sprechenden Arbeitslösungen in Ethanol mit Konzentrationen
-3 -4
von 10 M oder 5 * 10 M hergestellt. Die Konzentrationen der Versuchslösungen bzw. Arbeitslösungen wurden
so eingestellt, daß die Farbstoffkonzentration zwi-
—8 —7
sehen 10 M und 5 · 10 M,wenn 10 ml der Farbstoff
lösung zu 1,0 ml der Zellen, verdünnt mit dem Medium
199 (Gibco) gegeben werden, liegen.
Dann wurde Valinomycin (Sigma Chemical Company),ein
bekanntes Ionophor für die Hyperpolarisierung von
Lymphocyten in Ethanol gelöst, in einer Konzentration
von 0,66 mg/ml. Dann wurde Gramicidin (ICN),ein bekanntes Ionophor für die Depolarisierung von Lymphocyten ebenfalls in Ethanol gelöst mit einer Konzentration von 0,4 mg/ml. In einer Phosphat gepufferten
2 mg/ml) und Concanavalin A (Con-Α, Sigma, I mg/ml)
gelöst. PHA und Con-Α sind bekannte Lectine (Liganden),
die geeignet sind menschliche peripherische Lymphocyten zu binden.
Bevor weitere Experimente durchgeführt wurden, wurde die Kinetik der Farbstoffaufnähme der Zellen untersucht. 20 ml einer Farbstofflösung wurden zu 20 ml einer
verdünnten Zellsuspension, enthaltend 1 bis 2 ♦ 10
dann mit einem Fließcytometer gemessen. Die Bande der Fluoreszenzverteilung wird bestimmt und ihre Position
in 1-Minutenintervallen aufgezeichnet, bis es stabil
ist. Dieser Vorgang dauert etwa 12 min, wenn diO-Cg-(3)
als Indikatorfarbstoff verwendet wird.
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Die nachfolgenden Versuche sind bestimmt, um das Intervall zwischen der Zugabe des Farbstoffs und des Lectins
oder des Ionophors und der Messung der Fluoreszenz konstant zu halten, wobei das Intervall vorzugsweise
etwas länger sein sollte als die beobachtete Gleichgewichtszeit. Bei den hier angewendeten Konzentrationen
ist für das diO-C,.-(3) eine Periode von 15 bis 20 min
ausreichend.
In einem Experiment werden die Fluoreszenzverteilungen von 5 Teilen der Zellsuspension verglichen. Während der
Zeit der Farbstoffzugabe (10 ul Versuchslösung diO-Cß-(3)/
ml Zellen) werden die folgenden Substanzen außerdem hinzugegeben:
a) Keine Zugabe (Kontrollprobe)
b) PHA (10 ml Arbeitslösung; Endkonzentration 20 ug/ml)
c) Con-A (10 ml Arbeitslösung bzw. Versuchslösung; Endkonzentration 10 ug/ml)
d) Valinomycin (10 ml Arbeitslösung; Endkonzentration
6 · 10 M) und
e) Gramicidin (10 ml Arbeitslösung; Endkonzentration
2 · 1O-5M).
Die Proben werden in Abständen von 3 bis 6 min hergestellt, damit genügend Zeit zur Reinigung des Fließsystems
des Fließcytometers zwischen den Proben verbleibt. Die Fluoreszenzmessungen aller Proben wurden
unter Verwendung der gleichen Laserapparatur mit den gleichen Verstärkereinrichtungen vorgenommen. Es wurde
etwa die gleiche Zahl von Zellen in jeder Probe ge-
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messen und die Fluoreszenzverteilung von allen Proben auf der gleichen Skala des Impulshöhenanalysators aufgezeichnet.
Die Ergebnisse der Experimente sind in den Fig. 1 bis
5 wiedergegeben. Die Flecken bzw. Pünktchen werden erhalten, wenn die Fluoreszenzinformation der Zelle
gemessen wird 15 min nach der Zugabe des Farbstoffs und der Lectine oder der Ionophoren. Das diO-Cf-(3)
-8 wird in einer Endkonzentration von 5 · 10 M verwendet.
Die Fig. 1 (Kontrollprobe) zeigt eine Verteilung der intrazellulären Konzentration des Cyaninfarbstoffe
zwischen den Zellen der Kultur, dargestellt durch die Verteilung der Intensität der Fluoreszenz (sh. x-Achse).
Das beobachtete Membranpotential der individuellen Teilnehmer der Zellkultur variiert je nach der Stimulation.
Die Membranpotentiale sind jedoch verteilt über einen Peak, angezeigt durch die Linie A; dieser Peak
stellt eine große Subkultur der Zellen mit einem Zwischenwert des Membranpotentials dar.
In Fig. 2 ist der Effekt der Zugabe des depolarisierenden Ionophorgramicidins wiedergegeben. Die Fig. 2 zeigt,
daß die Zahl der Zellen, die eine Verringerung der Fluoreszenzintensität aufweisen, die induziert wird
durch die depolarisierende Wirkung des Gramicidins erheblich erhöht ist und außerdem ist eine Verschiebung
des Peaks in Richtung des Punkts zu erkennen, der mit B gekennzeichnet ist. Im Gegensatz dazu weisen die
Zellen, die mit dem hyperpolarisierenden Ionophor Valinomycin versetzt worden sind (sh. Fig. 3), eine
Erhöhung der Frequenz der Zellen mit einer höheren Fluoreszenzintensität auf (vgl. C).
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Wenn man die Fluoreszenzintensitätsverteilung der mit Gramicidin und Valinomycin behandelten Proben
mit der Kontrollprobe vergleicht, erhält man ein Anzeichen für die Veränderung der Fluoreszenzsignale,
die man erhält nach der maximalen Depolarisation und Hyperpolarisation. Dieses Beispiel zeigt, daß die
kationischen Cyaninfarbstoffe in den intrazellulären Volumina der individuellen Zellen als Funktion des
Membranpotentials gesammelt werden. 10
In Fig. 4 ist der Effekt der Zugabe von Con-Α zu menschlichen Lymphocyten wiedergegeben. Die Lymphocytensuspension
ist heterogen hinsichtlich ihrer Antwort bzw. Reaktion auf dieses Lectin. Es enthält
eine Zellsubkultur, die bei der Bindung an Con-A hyperpolarisiert wird und eine andere, die depolarisiert
wird. Die hyperpolarisierten Zellen weisen einen Anstieg in der Fluoreszenzintensität auf (vgl. B); die
depolarisierten Zellen weisen einen Abfall in der Fluoreszenzintensität auf, wie der schwache aber
deutlich erkennbare Peak D' zeigt. Die Größe der hyperpolarisierten Zellkultur ist erheblich größer
als die der depolarisierten Zellkultur.
Die Zugabe von PHA zu den Zellen führt zu einer Zerteilung in zwei Gruppen von Zellen. Die Breite bimodale
Verteilung in Fig. 5 zeigt an, daß eine Subkultur der Zellen depolarisiert wurde durch die Bindung an PHA
und zwar in einem Ausmaß, daß das Fluoreszenzsignal der individuellen Zellen herabgesetzt wird und zwar
bis zu einem Punkt, wie bei E angegeben. Eine zweite Subkultur der Zellen weist eine noch stärkere Depolari-
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sierung auf, dargestellt durch ein niedrigeres Fluoreszenzsignal bei Punkt E1.
Es wird eine Vorratslösung von PHA und diO-Cg-(3)
zu einer Lymphocytenzellsuspension , hergestellt gemäß Beispiel 1, hinzugegeben.Mittels eines Fließcytometers werden dann die Zellen abgetrennt, die
eine Fluoreszenzintensität aufweisen, die den Intensitäten von Punkt E und Punkt E1 in Fig 3 entspricht.
Nach einer etwa 15 minütigen Inkubation wird die Suspension in einem Fließcytometer gemessen und erneut zu 3 Zellsuspensionen gelöst. Zwei der Zellsuspensionen sind reich an homogenen Zellen hinsichtlich ihrer physiologischen Reaktion bezüglich der
Bindung an PHA.
Es wurden B-Zellen-angereicherte und T-Zellen-angereicherte Lymphocytenkultüren (Reinheit etwa 85 %)
durch Rosetting (Rosettendifferenzierung), geprUft hinsichtlich ihrer Sensibilisierung gegenüber PHA,
hergestellt. Figur 6 zeigt die Fluoreszenzverteilung der T-Zellen in der Suspension vor der Zugabe von
Leetin. Figur 7 zeigt die Fluoreszenzverteilung der gleichen Zellsuspension 2o Minuten nach der Behandlung mit PHA der Stammlösung von Beispiel 1.
Wie der Figur zu entnehmen ist, führt die Zugabe des Lectins zu einer gleichförmigen Depolarisation der
T-Lymphocyten. Im Gegensatz dazu führt, gezeigt in den Figuren 8 (Vergleichsprobe) und 9 (25 Minuten nach
der Zugabe von PHA), die PHA-Rezeptor-Wechselwlrkung
bei den B-Zellen zu einer gleichförmigen Hyperpolarisation.
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Diese Ergebnisse zeigen, dass das Verfahren der Erfindung verwendet werden kann, um die physiologischen
Reaktionen von unterschiedlichen Zellarten gegenüber einem bestimmten Liganden zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass unterschiedliche Zellarten aufgrund dieser physiologischen Reaktionen
gegenüber einem bestimmten Liganden voneinander unterschieden werden können.
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Claims (30)
1. Biologisches Meßverfahren,
gekennzeichnet durch
die folgenden Verfahrensschritte:
a) Bestimmung der individuellen Charakteristik einer oder mehrerer
nicht erregbarer Zellen, dargestellt durch die Membranpotentiale davon durch ein nicht intrusives
Verfahren und
b) Vergleich dieser Zellcharakteristik mit einer Vergleichscharakteristik zur Bestimmung der Unterschiede
im Membranpotential der individuellen Zellen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt a) die folgenden Verfahrensschritte
enthält:
i) Inkubierung der Zellen mit einem Farbstoff, welcher
sich mit den individuellen Zellen assoziiert und
ii)Bestimmung des optischen Aussehens bzw. der optischen
Eigenschaft des Farbstoffs, der mit den individuellen Zellen assoziiert ist, wobei die optische
Eigenschaft das Zellmembranpotential der individuellen Zelle anzeigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt a) die folgenden Verfahrensschritte
enthält:
i) Inkubierung der Zellen mit einem membrandurchlässigen ionischen Farbstoff und
ii)Erfassung des optischen Aussehens bzw. der optischen
Eigenschaft der Zellen, wobei das optische Aussehen die intrazelluläre Farbstoffkonzentration angibt
und Ermittlung der Zellcharakteristik über die optische Eigenschaft.
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ORIGINAL INSPECTED
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen vor dem Erfassen
der optischen Eigenschaft modifziert werden, wobei ein Wechsel im Zellmembranpotential stattfindet,
bevor die optische Eigenschaft erfaßt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zellmodifikation pharmakologisch,
chemisch oder biologisch vornimmt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt der Modifikation darin
besteht, daß man die Zellen in eine Lösung von Liganden inkubiert unter Bedingungen, bei denen sich die Komplement-Zellrezeptoren
und die Liganden verbinden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Liganden Neurotransmitter, Hormone,
pharmakologische Mittel, natürliche oder synthetische Agonisten und Antagonisten davon, Antigene, Antikörper,
Haptene, Allergene und/oder Faktoren des Komplementsystems verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellmodifikation auf physikalischem Wege
vorgenommen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Inkubation dem Verfahrensschritt
der Modifizierung vorgeschaltet ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt der
Modifizierung der Inkubation nachgeschaltet ist.
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11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergleichscharakteristik
ein Wert für die vorgegebene Farbstoffkonzentration ist und durch den Verfahrensschritt des Vergleichs die
Differenz in der Höhe der bestimmten Farbstoffkonzentration
und der vorgegebenen Konzentration bestimmt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergleichscharakteristik ein Wert für die vorgegebene Farbstoffkonzentration ist
und durch den Verfahrensschritt des Vergleichs die Richtung der Änderung der Differenz in der Höhe der
bestimmten bzw. ermittelten Farbstoffkonzentration und der vorgegebenen Farbstoffkonzentration ermittelt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergleichscharakteristik
ein Satz von Werten für einen vorgegebenen Konzentration-Zeit-Verlauf ist und durch den Verfahrensschritt des Vergleichs die Unterschiede in der Höhe
der ermittelten Konzentration und des vorgegebenen Konzentration-Zeit-Verlaufs
ermittelt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als Farbstoff einen
fluoreszierenden Farbstoff verwendet, wobei der Verfahrensschritt zur Bestimmung des Farbstoffs die Be-Stimmung
der Fluoreszenz einer oder mehrerer individueller Zellen umfaßt.
130032/0010
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als Farbstoff einen
fluoreszierenden Farbstoff verwendet, wobei der Verfahrensschritt
der Ermittlung des Farbstoffs die Ermittlung der Spektralverschiebung der Fluoreszenz
einer oder mehrerer individueller Zellen umfaßt.
16. Verfahren nach einem derAnsprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt
der Ermittlung des Farbstoffs bzw. der Farbe die Ermittlung der optischen Absorption einer oder mehrerer
individueller Zellen umfaßt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt
der Ermittlung der Farbe die Ermittlung der Spektralverschiebung der optischen Absorption einer oder mehrerer
individueller Zellen nach der Aggregation des Farbstoffs
umfasst.
20
20
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff ein kationischer fluoreszierender Farbstoff mit einer ansteigenden
Wirksamkeit des Fluoreszenzquantums in Lösungs-
mitteln mit abfallender Polarität ist.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß man als Farbstoff einen
fluoreszierenden kationischen Cyaninfarbstoff verwendet.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff ein Salz des 3,3'-Dihexy1-2,2'-Oxacarbocyanins
ist.
130032/0010
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des
Farbstoffs in der extrazellulären Lösung so groß ist, daß die intrazelluläre Fluoreszenzauslöschung
durch die Bildung von Komplexen mit verringerter Fluoreszenz möglichst klein ist.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche für die Ermittlung der Anwesenheit eines Liganden
in einer Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man eine oder mehrere nicht erregbare Zellen, die ein
membrangebundenes Rezeptorkomplement zu dem Ligand enthalten mit der Lösung inkubiert unter Bedingungen,
bei denen sich die Liganden und die Rezeptoren verbinden, wobei die Anwesenheit eines solchen Liganden in
der Lösung angezeigt wird durch einen Wechsel des Membranpotentials in den Zellen, die den Rezeptor
enthalten.
23. Verfahren zur Ermittlung der Anwesenheit von Zellen mit Rezeptorkomplement für einen ausgewählten
spezifischen Liganden in einer Vielzahl von Zellen, die heterogen hinsichtlich der Ligandenspezifität
sind, insbesondere nach den Ansprüchen 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Vielzahl von Zellen in eine Lösvng inkubiert, die den spezifischen Liganden enthält und zwar unter
Bedingungen, bei denen sich die Komplement- Zellrezeptoren und die Liganden binden, wobei die Anwesenheit
der Zellen mit den Rezeptorkomplementen zu diesem Liganden angezeigt wird,durch eine Änderung
des Membranpotentials der Zellen.
130032/0010
24. Verfahren zur Bestimmung der Anwesenheit von Zellen mit Rezeptorlagekomplement zu einem ausgewählten Ligand
aber mit einer unterschiedlichen physiologischen Reaktion dazu in einer Zellkultur, insbesondere nach den
Ansprüchen 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Zellkultur in eine Lösung inkubiert, die den ausgewählten Ligand enthält, um in den Zellen Membranpotentialänderungen
mit deutlicher Höhe oder Richtung zu induzieren.
10
10
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zellen, die
ähnliche Membranpotentialänderungen aufweisen, abtrennt, um eine Zellkultur herzustellen, die reich an
sensitiven Zellen hinsichtlich des ausgewählten Ligands ist.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21 für den Vergleich der physiologischen Reaktion einer ZeIlkultur,
die einer Vielzahl von verschiedenen chemischen Liganden ausgesetzt ist, insbesondere nach den Ansprüchen
1 bis 21, dadurch gekennzeichnet ,daß man Zellkulturproben mit den entsprechenden Liganden unter Bedingungen inkubiert bei
denen sich die Rezeptoren und Liganden binden und man die Änderungen
des Membranpotentials in den individuellen Zellen der entsprechenden Zellkulturen aufzeichnet.
27. Verfahren zur Bestimmung des kumulativen Effekts bei der Behandlung von Zellkulturen mit einer Vielzahl
von chemisch bestimmten Liganden, insbesondere nach den Ansprüchen 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Liganden und die Zellkultur unter Bedingungen inkubiert, bei denen sich die Komplement-Zellrezeptaren
und die Liganden miteinander verbinden.
130032/0010
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lebensfähigkeit
einer Zellkultur dadurch bestimmt, daß man in die Zellkultur ein Zellgift inkubiert.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wirkung eines
Nährstoffs auf die Zellkultur dadurch bestimmt, daß man in die Zellkultur einen Nährstoff inkubiert.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Zellen mit zwei oder mehreren der Farbstoffe inkubiert, wobei das
optische Aussehen bzw. die optische Eigenschaft das Verhältnis der intrazellulären Konzentrationen der
Farbstoffe anzeigt.
130032/0010
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