DE3032832A1 - Verfahren zur herstellung von verzweigten blockcopolymerisaten, verwendung derselben und formteile aus diesen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von verzweigten blockcopolymerisaten, verwendung derselben und formteile aus diesenInfo
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Description
BASF Aktiengesellschaft 0. Z. 0050/03^638
Verfahren zur Herstellung von verzweigten Blockcopolymerisaten, Verwendung derselben und Formteile aus diesen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von verzweigten Blockcopolymerisaten aus 60 bis 95 Gew.% eines
monoviny!aromatischen Monomeren und ho bis 5 Gew.%
eines konjugierten Diens durch Polymerisation der Monomeren
in einem inerten Lösungsmittels in Gegenwart eines Monolithiumkohlenwasserstoffes als Initiator unter
stufenweise Monomeren- und Initiatorzugabe und anschließender Kupplung der erhaltenen lebenden linearen Blockcopolymerisate
mit einem ροIyfunktzoneIlen Kupplungsmittel.
15 Zum Stand der Technik nennen wir
(1) DE-OS 25 50 226
(2) DE-OS 25 50 227
Aus (1) bzw. (2) ist die Herstellung verzweigter Blockcopolymerisate
mit sogenannter polymodaler Verteilung bekannt. Die nach den bekannten Verfahren erhaltenen Produkte
besitzen gegenüber reinem Polystyrol bzw. Mischungen von Polystyrol mit linearen Blockcopolymerisaten eine
höhere Transparenz und bessere mechanische Eigenschaften.
sie sind insbesondere hinsichtlich ihrer Schlagzähigkeit und Streckspannung den aus der DE-OS 19 59 922 bekannten
Produkten überlegen. Aufgabe d.er vorliegenden Erfindung war die Verbesserung von Transparenz und Zähigkeit der aus
(1) bzw. (2) bekannten Produkte. Beide Eigenschaften ■ werden durch Abbruchreaktion während der Polymerisation,
die zu Homopolystyrol und ungekoppeltem Zweiblockpolymerisaten
führen, beeinträchtigt. Der Abbruch wirkt sich besonders nachteilig auf die Transparenz von Mischungen
aus Standardpolystyrol und von nach (1) bzw. (2) erhal-
35 tenen Produkten aus.
BASF Aktiengesellschaft -^- 0.2. 0050/0^4638
■"Es bestand daher die Aufgabe, die vorstehend geschilderten
Nachteile bei den bekannten Produkten zu beheben.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt durch Einhaltung der im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Maßnah
men. · . '
Durch Einhaltung des im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch
1 beschriebenen Temperaturprofils kann der Homopolystyrolanteil deutlich vermindert und die Kopplungsausbeute
erhöht werden. Die Verwendung von unverdünntem Kopplungsmittel führt darüber hinaus zu einer weiteren
Erhöhung der Kopplungsausbeüte und damit zu einer weiteren Verbesserung der Zähigkeit. Die nach dem erfindungsgemäßen
Jg Verfahren hergestellte Produkte zeigen somit gegenüber
.den aus (1) und (2) bekannten' Produkten eine verbesserte Verarbeitungsstabilität und Temperaturbeständigkeit. Die
Verarbeitungsbreite und die obere Molekulargewichtsgrenze von Polystyrol als Mischkomponente unter Erhaltung der
2Q Transparenz ist angehoben. Ferner zeigen Fertigteile
beim Tempern keine Trübung. Durch Zumischen von Schmiermitteln kann·die Oberflächenqualität von extrudierten
Folien weiter verbessert werden.
Monovinylaromatische Monomere» die für das erfindungsgemäße
Verfahren in Betracht kommen, sind beispielsweise Styrol, die Seitenketten alkylierten Styrole, wie
öC-Methylstyrol und die kernsubstituierten Styrole, wie
Vinyltoluol oder Ethylvinylbenzol. Die monovinylaromatischen Monomeren können dabei alleine oder in Mischung
miteinander eingesetzt werden. Vorzugsweise wird Styrol allein verwendet.
Beispiele für konjugierte Diene, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren allein oder in Mischung miteinander
BASF Aktiengesellschaft . ~_ O. Z. 0050/03^638
r für die Herstellung der verzweigten Blockeopolymerisate
•herangezogen werden können, sind Butadien, Isopren, sowie 2,3-Dimethylbutadien. Besonders bevorzugt sind Butadien
und Isopren, von beiden wird wiederum Butadien .bevorzugt.
Die nach dem erfindungsgemäßen' Verfahren hergestellten
verzweigten Blockcopolymerisate sollen insgesamt 60 bis 95 Gew.%, insbesondere 70 bis 90 Gew.% der monovinylaromatischen
Monomeren und 40 bis 5 Gew.^, vorzugsweise .10 30 bis 10 Gew.% eines konjugierten Diens, jeweils bezogen
auf die insgesamt eingesetzten Monomeren einpolymerisiert enthalten. Das Molekulargewicht der verzweigten Blockcopolymerisate
soll in der Regel im Bereich von 100 000 bis· 1 000 000 liegen und beträgt vorzugsweise 150 000 bis
500 000.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch aufeinanderfolgende
Polymerisation der Monomeren Lösung in Gegenwart eines Monolithium-Kohlenwasserstoffs als Initiator unter
stufenweiser Monomer- und Initiatorzugabe und unter anschließender
Kopplung der erhaltenen lebenden Blockcopolymerisate mit einer polyfunktionellen, reaktionsfähigen
Verbindung wie folgt durchgeführt:
25 In der ersten Verfahrensstufe (a) wird zunächst ein
nichtelastomeres Polymersegment hergestellt, in dem man
. einen wesentlichen Teil der Gesamtmenge des monoviny!aromatischen
Monomeren mittels einer relativ kleinen Menge des Monolithium-Kohlenwasserstoff-Initiators in einem
inerten Lösungsmittel unter den nachstehend noch beschriebenen Bedingungen polymerisiert.
Es sollen hierzu 50 bis 80 gegebenenfalls bis zu 90 Gew.% der Gesamtmenge der monovinylaromatischen Monomeren
verwendet werden. In der Verfahrensstufe (a) werden 0,1
BASF Aktiengesellschaft " - > - 0.2. 0050/034638
""bis 10 mMol/Mol des in der ersten Verfahrensstufe eingesetzten,
monoviny!aromatischen Monomeren angewendet.
Als Initiator dienen die bekannten Monolithium-Kohlenwasserstoffe
der allgemeinen Formel RLi, worin R einen aliphatischen, cyclo-aliphatischen, aromatischen oder
gemischt aliphatisch-aromatischen Kohlenwasserst offrest
darstellt. Vorzugsweise werden Monolithium-Alkylverbindungen
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe eingesetzt, wovon n-Butyllithium und sec.-Buty!lithium
besonders bevorzugt sind.
Geeignete Kohlenwasserstofflösungsmittel sind aliphatische,
cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, die unter Reaktionsbedingungen flüssig sind und vorzugsweise
4 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten. Es kommen beispielsweise
in Betracht Isobutan, n-Pentan, Isooctancyclopentan, Cyclohexan, Cycloheptan, Benzol-Toluol, Xylol und andere.
Es können auch Gemische dieser Lösungsmittel eingesetzt werden. Es ist ferner möglich, die Polymerisation in
Gegenwart geringer Mengen an Ethern, wie Tetrahydrofuran und dergleichen durchzuführen, wobei in bekannter Weise
die Polymerisationsgeschwindigkeit, die Konfiguration der Butadienpolymerisat-Segmente, sowie auch der übergang
zwischen den Segmenten der unterschiedlichen Monomeren beeinflußt werden kann. Vorzugsweise wird jedoch ohne
Etherzusatz gearbeitet. Die Konzentration der Monomeren der Reaktionslösung ist nicht kritisch und kann so eingestellt
werden, daß jede gewünschte Vorrichtung für'die
'30 Polymerisation verwendet werden kann, üblicherweise wird ·
in 10- bis 30$igen Lösungen der inerten Lösungsmittel polymerisiert.
Die Polymerisation erfolgt dabei unter den für die anionische Polymerisation mit lithiumorganischen Verbindungen üblichen
ORIGINAL INSPECTED
·· ·· " - g ·· ■·· Ju32832
BASF Aktiengesellschaft -*_ O. Z. 0050/034636
Bedingungen, wie Inertgasatmosphäre und Feuchtigkeitsaussch-luß.
Zur Herstellung wasserfreier Verhältnisse wird zunächst mit lithiumorganischer Verbindung austitriert.
Wesentlich bei der Durchführung der Verfahrensstufe (a) ist, daß in der Zeit bis zu der zweiten Initiatorzugabe
ein bestimmtes Temperaturprofil eingehalten wird. Dies kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, daß man bei
einer bestimmten Temperatur die im Bereich von 30 bis
· 4O0C liegt, mit der Polymerisation beginnt und die anfallende
Reaktionswärme unter Verwendung eines Siedekühlers und unter gleichzeitiger Monomerenzugabe' im Zulauf abführt
und somit im Temperaturbereich von unterhalb 8o°, insbesondere im Bereich zwischen 45 und 700C hält. Der Fachmann
kann dabei aufgrund der zu erwartenden Reaktionswärme das Verhältnis der in der Vorlage und im Zulauf anzuwendenden
vinylaromatischen Monomeren in der Verfahrensstufe (a)
ohne weiteres berechnen. Bei Wahl des Beginns der PoIy-. merisation im Bereich von 30 bis 40°C können z.B. 30
20. bis 70 Gew./? der in der Verfahrens stufe (a) insgesamt
umzusetzenden vinylaromatischen Monomeren als Vorlage vorgegeben werden, der Rest, nämlich ein Anteil von 70
bis 30 Gew.^, kann während der Polymerisation .in der
Verfahrensstufe (a) zugegeben werden. Besonders bevorzugt wird die Monomerenzugabe bei vorgegebener Rückflußkühlung
sp eingeregelt, daß eine Temperatur im Bereich zwischen und 700C eingestellt wird.
Nach Beendigung der Zugabe des vinylaromatischen Monomeren wird die Polymerisationstemperatur mit Hilfe der Siedekühlung
zunächst erniedrigt auf Werte im Bereich von 30 bis 40°C, bevor die zweite Initiatorzugabe erfolgt. Diese
ist Voraussetzung für die Durchführung der■Verfahrensstufe (b) oder der unter Auslassung der Verfahrensstufe (b)
anschließenden Verfahrensstufe (c).
BASF Aktiengesellschaft - jß - 0.Z. 0050/034638
r Die Polymerisation in der ersten Verfahrensstufe (a) wird
bis.zur praktisch vollständigen Umsetzung des angewendeten,
monoviny!aromatischen Monomeren geführt. Man erhält dabei
eine Lösung von nichtelastomeren, lebenden Polymeren aus
•5 den monovinylaromatischen Monomeren, d.h. ein Polymersegment mit aktiven endständigen Lithiumkohlenstoffbindungen,
welche zur weiteren Anlagung von Monomeren fähig sind.
In der zweiten Verfahrensstufe (b) wird, -falls diese durchgeführt
wird, zu der in der Verfahrensstufe (a) erhaltenen Lösung eine weitere Menge an frischem Initiator zugegeben.
Diese Menge soll dabei mindestens gleich groß oder größer sein als die ursprüngliche Initiatormenge, die in der.
ersten Verfahrensstufe (a) der Polymerisation eingesetzt worden ist. Vorzugsweise wird in der zweiten Verfahrensstufe das 1- bis 15fache und insbesondere das 1- bis
1Ofache der ursprünglich eingesetzten Initiatormenge an
weiterem Initiator zugesetzt.
Nach Zugabe des Initiators können in dieser Verfahrensstufe ggf. 1 bis 30 Gew.^, vorzugsweise 5.bis 20 Gew.%
der Gesamtmenge der für die Herstellung der für das erfindungsgemäße Verfahren verwendeten monovinylaromatischen
Monomeren zugesetzt werden. Die Summe der in der ersten und ggf. in der zweiten Verfahrensstufe eingesetzten
Menge an monovinylaromatischen Monomeren soll dabei jedoch
höchstens 90 Gew.% der Gesamtmenge der monovinylaromatischenMonomeren
betragen. Falls in der zweiten Verfahrensstufe eine weitere Menge an monoviny!aromatische ■
Verbindung zugegeben wird, so wird in der vorstehend beschriebenen Weise [[vergleiche Verfahrens stufe (a)J ein
Temperaturprofil durch Rückflußkühlung und Aufteilung der berechneten Monomerenmenge in Vorlage und Zulauf aufrecht
erhalten. In der Verfahrensstufe (b) werden somit
die gleichen Bedingungen bezüglich der Wärmeabfuhr wie
• ·
BASF Aktiengesellschaft - ^ - 0.2. 0050/034638
** in der Verfahrens stufe (a) angewendet. Am Ende der Verfahrensstufe
(b) erfolgt wiederum durch Benutzung der Rückflußkühlung eine Absenkung der Polymerisationstemperatur
auf einen Wert im Bereich von 30 bis 4O0C. (Wird
jedoch nach Zugabe des Initiators in der Verfahrensstufe (b) keine weitere Menge an vinylaromatischen Monomeren
zugegeben, so kann unmittelbar daran die nachstehend unter (c) beschriebene Verfahrensstufe angeschlossen
werden.) . In der Verfahrensstufe (b) wird, ebenso wie in der ersten Verfahrensstufe (a), bis zum praktisch vollständigen
Umsatz der ggf. zugegebenen monovinylaromatischen Monomeren polymerisiert. Es werden dabei zusätzlich
zu der in der ersten Verfahrensstufe an die gebildeten Polymersegmente angelagerten Ketten auch noch neue Ketten ■
15 von lebenden Polymeren gebildet (polymodaler Aufbau).
In einer weiteren Verfahrensstufe (c) werden an die aktiven Kettenenden Dien enthaltende Polymersegmente
anpolymerisiert. Hierbei ist zu beachten, daß bei der
.Polymerisation der noch vorhandenen restlichen monovinylaromatischen
Monomeren und der Gesamtmenge des konjugierten Diens die Polymerisationstemperatur 1100C nicht
überschreiten sollte. Die Polymerisatiönswärme fällt innerhalb kurzer Zeit an, so daß durch geeignete Maßnahmen
verhindert werden muß, daß das vorgegebene Limit von 1100C nicht überschritten wird. Bevorzugt bewegt sich
die Temperatur am Ende der letzten Verfahrensstufe (vor der Kopplung) zwischen 90 und HO0C. Eine dieser Maßnahmen,
besteht darin, vor Beginn der Verfahrensstufe c) die Temperatur durch Einschaltung der Rückflußkühlung in
der Verfahrensstufe (b) bzw. (a) genügend tief abzusenken. Eine weitere Maßnahme kann darin bestehen, einen Teil
des Butadiens im Zulauf zuzugeben und danach die restli-. chen Monomeren, d.h. eine Mischung aus Dien und vinylaromatischen
Monomeren als Mischung als Ganzes auf einmal in'
ORIGINAL INSPECTED
BASF Aktiengesellschaft -%- 0.2. 0050/05^658
** den Reaktionseinsatz zu geben. Um die erwünschte Struktur
zu erhalten, ist es erforderlich, daß ein überwiegender Teil der in der Verfahrensstufe (c) anzupolyinerisierenden
Monomeren als Mischung aus Dien und vinylaromatischen Monomeren dem Polymerisationsansatz direkt zubegeben wird.
In der Verfahrensstufe (c) wird die Gesamtmenge an konjugiertem Dien, d.h. 5 bis 40 Gew. % der insgesamt 'einzusetzenden
Monomeren angewendet. Die Menge an einzusetzenden vinylaromatischen Monomeren ist etwas davon abhängig,
wieviel des Monomeren in der ggf. durchgeführten zweiten Verfahrensstufe (b) angewendet worden sind.
Nach Auspolymerisation der Monomeren bzw. Monomerenmischung der letzten Verfahrensstufe (c) liegt in der Reaktionslösung
ein Gemisch aus lebenden linearen Blockcopolymerisaten mit reaktionsfähigem Lithiumstyry!-Kohlenstoff
bindungen vor.
Das Gemisch dieser; lebenden, linearen Blockcopolymerisate
wird nun in einem weiteren Verfahrensschritt unter Zugabe einer ροIyfunktioneIlen reaktiven Verbindung als Kopplungsmittel
umgesetzt. Für das erfindungsgemäße Verfahren kommen mindestens tri-funktionelie Kopplungsmittel in
Betracht. Es seien beispielsweise genannt die Polyepoxide, wie epoxidiertes Leinsamenöl, Polyisocyanate, beispielsweise Benzo-1,2,4-Triisocyanat, cyclische Anhydride, wie
Maleinsäureanhydrid, Polyketone oder Polyhalogenide. Ebenso können auch Dicarbonsäureester, z.B. Diäthyladiüat
oder ähnliche, als Kopplungsmittel verwendet werden.
30· Eine weitere Gruppe von Kopplungsmittel sind die Siliciumpolyhalogenide.
Ferner können polyfunktionelle Kopplungsmittel auf Basis von Divinylbenzol eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt wird eDOxidiertes Leinsamenöl als Kopplungsmittel angewendet.
35 '
ft * < M- φ Λ '· ·*
BASF Aktiengesellschaft - ßf - 0.2. OO5O/O34638
Die Kopplung der lebenden linearen Blockcopolymerisate mit den polyfunktionellen Kopplungsmittel findet in einem
engen Temperaturintervall im Bereich zwischen 90 und 1100C statt. Es ist erforderlich, die genannte obere
Temperaturgrenze nicht zu überschreiten, da damit eine Ausbeuteverminderung einhergeht. Besonders bevorzugt
werden flüssige Kopplungsmittel, die mindestens trifunktionell sind und unter Kopplungsbedingungen flüssig dosierbar
sind, überraschenderweise hat sich herausgestellt,
daß die Zugabe des Kopplungsmittels in unverdünnter Form, d.h. im Zulauf, unter Rühren zu einer Ausbeutesteigerung
führt. Daher wird das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt
unter Zugabe des flüssigen Kopplungsmittels, tel quel, durchgeführt. Anschließend an die Kopplungsreaktion
und zweckmäßigerweise noch vor der Isolierung des . sternförmig verzweigten Polymerisates aus der Reaktionslösung können diese in der dem Fachmann bekannten Weise
ggf. selektiv oder voll hydriert werden.
20 Die Isolierung der verzweigten Blockcopolymerisate aus
der Reaktionslösung erfolgt in üblicher Weise, beispielsweise durch Ausfällen und Abfiltrieren des Polymerisats
aus der Reaktionslösung.
25· Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkte
können nach den bekannten Verfahren der Thermoplastverarbeitung direkt verarbeitet werden, also z.B.
durch Extrudieren, Spritzgießen, Kalandrieren, Hohlkörperblasen, Pressen oder Sintern. Besonders bevorzugt ist die
Herstellung von Formkörpern durch Spritzgießen und die von Verpackungsmitteln. Zur Herstellung dieser Formkörper und
Verpackungsmittel ist es bevorzugt, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkte mit anderen
Thermoplasten, insbesondere mit Standardpolystyrol in dem
35 Fachmann bekannten Grenzen abzumischen. Dabei hat sich
BASF Aktiengesellschaft - w - O. Z. 0050/0346^8
herausgestellt j daß die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Produkte mit Polystyrolen.höheren
Molekulargewichts verarbeitbar sind als dies bei den Produkten vom Stand der Technik (vgl. (1) oder (2)) bekannt
' ist. überraschenderweise zeigen auch Fertigteile derartiger
Mischungen beim Tempern keine Trübung. Den nach dem erfindungsgeraäßen Verfahren hergestellten Produkten
können vor oder während der Verarbeitung ggf. übliche Zusatzstoffe beigemischt werden. Dasselbe gilt für die ■
Herstellung von Abmischuhgen mit anderen' Thermoplasten.
Als Zusatzstoffe kommen in Betracht. Stabilisatoren, Füllstoffe, Farbpigmente, äußere Gleitmittel, Weichmacher,
Antistatika oder Treibmittel, die in den üblichen, dem Fachmann bekannten Mengen angewendet werden. Für die "
Erhöhung der Oberflächenqualität von extrudierten Folien werden z.B. als Außenschmiermittel Oktadecylalkohol,
Butylstearat, Mikrohartwachs oder Acrawachs verwendet.
Die in den Beispielen und Vergleichsversuchen beschriebenen
Parameter .wurden wie folgt gemessen:
1. als Maß für das Molekulargewicht der Blockcopolymerisate
ist die Viskositätszahl, gemessen in 0,5 gew.%-iger Lösung in Toluol in 250C angegeben. Bestimmt·.
wird dabei das Gewichtsmittel des Molekulargewichts.
2. Die Schädigungsarbeit in JN.m}bestimmt nach
DIN 53 ^53 am gespritzten Formkörper.
3. Die Schlagzähigkeit, a , in kJ/m bestimmt nach DIN 53
BASF Aktiengesellschaft - ^ - 0.2. 0050/03^638
** Die Erfindung wird nachstehend anhand von einem Beispiel
und von Vergleichsversuchen näher erläutert. Alle darin angegebenen
Teile und Prozente beziehen sich, sofern nichts "anderes vermerkt ist, auf das Gewicht.
Die nachstehend beschriebenen Versuche wurden in einen
1,5 nr fassenden Polymerisationskessel mit einer Gesamtmenge von 200 kg Monomeren durchgeführt. Als Lösungsmittel
wurde· stets Cyclohexan verwendet. Die Feststoffkonzentration betrug nach beendeter Polymerisation 25 %. Als
Kopplungsmittel wurde in allen Fällen epoxidiertes Leinsamenöl verwendet. Bei der Aufarbeitung des Reaktionspro- "
duktes wurden 1,5 Teile Trinonvlphosnhit (Stabilisator) und 0,5 Teile tert.-Butyl-Phenol zugesetzt.
Beispiel 1 von (1) wurde in einem β 1 fassenden Druckreaktor durchgeführt.
Eine Nacharbeitung dieses Beispiels führte im 1,5 nr
fassenden Polymerisationskessel ohne besondere Maßnahmen bezüglich der Wärmeabfuhr nach der ersten Polymerisationsstufe
zu einer Temperatur von 900C; am Ende der
zweiten Stufe zu einer Temperatur von 1200C. Das Kopt>lungsmittel
wurde nach Abkühlung mittels Mantelkühlung auf 900C als eine 10$ige Lösung in'Toluol auf einmal zugege-
30 ben. Am Reaktionsprodukt wurde die Viskositätszahl zu
75,6 (cm /g) gemessen. Die mechanischen Werte sind in der
Tabelle zusammen mit den Werten der anderen !''ersuche in
Abhängigkeit von der Spritztemperatür angegeben. Außerdem
ist in der Tabelle in der Spalte unter der Rubrik "Homopolystyrol"
der Anteil an Homopolystyrol in Gew.% anste-
ORIGlNAL INSPECTED
~::..: 3Ü32832
BASF Aktiengesellschaft -ie- O. Z. 0050/03*638
*" geben, der. durch· Abbruchreaktionen entsteht. Dieser Anteil,
bezieht sich auf das Gesamtprodukt und wurde durch selektive Extraktion mit einer Mischung aus Methylethylketon
und Aceton bestimmt.
Beispiel 1 der DE-AS 19 59 922 wurde nachgearbeitet. Mach den Angaben der Anmelderin dürfte Beispiel 1 in einem ca. .
15 1 fassenden Autoklaven durchgeführt worden sein. Beim Nacharbeiten dieses Beispiels in dem 1,5 nr fassenden PoIymerisationskessel
wurde nach Beendigung der ersten Verfahrensstufe eine Endtemperatur von 960C, nach der.zweiten
eine solche von 850C und nach der dritten Stufe eine Tempe-
15· ratur von 1250C erreicht. Vor der Zugabe des verdünnten
Kopplungsmittels wurde mittels Mantelkühlung auf 850C abgekühlt.
Die- Viskositätszahl des erhaltenen Polymeren betrug 78,2 .(cirr./g).
20 Beispiel 1
In diesem Beispiel wird das erfindungsgemäße Verfahren
ohne Zugabe von vinylaromatisehern Monomeren in der Verfahrensstufe
b) beschrieben.
25 .
In einem 1,5 nr fassenden Polymerisationskessel, ausgerüstet
mit einem Siedekühler, wurden unter Inertgasatmosphäre
uncf^Feuehtigkeitsausschluß 600 kg Cyclohexan und
60 kg Styrol mit n-Butyllithium bei 350C bis zur einsetzenden
Polymerisation ausgeführt. Anschließend wurden 2,0 Mol sec.-Butyllithium (als Lösung in Cyclohexan) zubegeben. Durch die einsetzende Polymerisation stieg die
Innentemperatur auf 590C an. Unter Einschaltung eine Vakuumsiedekühlung ließ man dann in 15 Minuten 4o kg
Styrol bei 6O0C zulaufen. Nach Beendigung der Polymerisa-
L.
ORIGINAL
tion wurde durch Vakuumsiedekühlung auf eine Temperatur von ca. 400C abgekühlt. Nach Zueabe von weiteren 2,26 Mol
sec.-Butyllithium und einer Mischung aus 50 kg Styrol und 50 kg Butadien stieg die Innentemperatur innerhalb von
20 Minuten auf '980C an. Unmittelbar nach Erreichen der
Maximaltemperatur wurden 56Ο g epoxidiertes Leinsamenöl
in flüssigem Zustand in 10 Minuten.unter Rühren zudosiert
und die Reaktionslösung anschließend auf Raumtemperatur
abgekühlt. Nach der Stabilisierung wurde die Reaktionslösung aufgearbeitet. Die Viskositätszahl des erhaltenen
Produkts wurde zu 78,5 (cm /g) bestimmt.
Versuch C wurde analog Beispiel 1 durchgeführt. Das Kopolungsmittel
wurde allerdings erst nach Abkühlung der Polymerisationslösung auf 700C als 10#ige toluolische
Lösung zugegeben. Die Viskositätszahl des erhaltenen Produktes betrug 73,1 (ci-r/g).
Aus der Tabelle folgt, daß die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Produkte ein besseres Eigenschaftsbild aufweisen.
Ul
cn
Ν»
Ul
Ol
UI
CD >
ω ti
Vergleichs- / Beispiel Homo-PS Versuch '
14,7
5,9
16,8
6,5
Spritz | Schädi°;u.nn;s- | Schlap.znhxpikext |
temperatur | arbeit | |
0C | N/m | . kJ/m2 |
300 | 13,5 | 26,4 |
220 | 13,5 | 18,9 |
240 | 12,6 | 15,2 |
260 | 11,5 | 11,5 |
280 | 11,2 | *,7 |
200 | 27,8 | (0 % Bruch) |
220 | 24,5 | 24,3 |
240 | 32,4 | 18,9 |
260 | 32,4 | 14,6 |
280 | 28,9 | 13,3 |
200 | 13,0 | 24,1 |
220 | 13,5 | 18,1 |
240 | 14,3 | 13,4 |
260 | 14,6 | 10,1 |
280 | 12,9 | 9,3 |
200 | 11,8 | 19,7 |
220 | 11,-6 | 16,4 |
240 | 11,7 | 12,0 |
260 | .11,6 | 11,8 - |
280 | 5,9 | 7,6 |
P | GO |
M • |
CD |
O | GJ |
O | K) |
VJl | OO |
\ | CO |
O VjJ |
K) |
J=- | |
V? ' | |
OO | |
Claims (3)
- Patentansprüche• 1. Verfahren zur Herstellung von Verzweigten Blockcopolymerisaten aus 60 bis 95 Gew.% eines monovinyl- - aromatischen Monomeren und ^iO bis 5 Gew.$ eines konjugierten Diens mit 1I bis 8 Kohlenstoffatomen durch Polymerisation der Monomeren in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart einfss Monolithiumkohlenwasserstoffes als Initiator,10 wobei manin einer ersten Verfahr ens stuf is (a)50 bis 80 ggf. höchstens 90 Gew.% der Gesamtmenge an monovinylaromatische Verbindung in Gegenwart einer relativ geringen Menge des Monolithiumkohlenwasserstoffes bis zur praktisch vollständigen Umsetzung . polymerisiert,
und daraufin einer zweiten Verfahrensstufe (b) zu der Reaktions-18suns nach Zugabe einer zusatzlichen Initiatormenge, die gleich oder größer als die ursprünglich eingesetzte Initiatormenge ist, ggf. weitere 1 bis 30 Gew.« der Gesamtmenge des monovinyla.romatischen Monomeren zusetzt, wobei die Summe der in der ersten und . zweiten Verfahrensstufe zugesetzten Menge an monovinylaromatischen Monomeren höchstens 90 Gew.% der Gesamtmenge an monovinylaromatischen Monomeren beträgt; und die in der zweiten Verfahrensstufe zugesetzten monovinylaromatischen Monomeren bis zur praktisch vollständigen Umsetzung polymerisiert,30 worauf ineiner weiteren Verfahrensstufe (c) der Reaktionslösung die restlichen monovinylaromatischen Monomeren und das ggesamte konjugierte Dien zumindest in einem35 395/8O Vo/Rei 29.O8.198OBASF Aktiengesellschaft -2- O. Z. 0050/034638überwiegenden Anteil als Mischung zugegeben und polymerisiert wird und schließlich nach oraktisch ' vollständiger Umsetzung der Monomeren das Geraisch der erhaltenen linearen Blockcopolymerisate mit aktiven, endständigen Lithium-Kohlenstoff-Bindungen unter Rühren und unter Zugabe eines polyfunktionellen Kopplungsmittels miteinander unter Bildung verzweigter Blockcopolymerisate, koppelt, dadurch gekennzeichnet, daß man von der in der Verfahrensstufe (a) insgesamt umzusetzenden Menge an vinylaromatischen Monomeren 30 - 70 Gew.% vorlegt und einen Anteil von 70 - 30 Gew.? während der Polymerisation im Zulauf zugibt, derart, daß die Polymerisationstemperatur, die zu Beginn der Polymerisation im Bereich von 30 · bis 4O0C liegt bei gleichzeitiger Anwendung einer Rückflußkühlung im Bereich von 45 bis 700C während .der Verfahrensstufe (a) gehalten wird, daß man nach Beendigung des Zulaufs der Monomeren die Reaktions- . • temperatur mit Hilfe der Siedekühlung auf Werte im20 Bereich von 30 bis 400C absenkt, bevor man zur'Durchführung der Verfahrensstufe·(b) oder (c) erneutInitiator zugibt, daß man,falls in der Verfahrensstufe (b) nur viny!aromatische ■ Monomere zugegeben werden, das unter (a) beschriebene Temperaturnrofil wählt,
daß man fernerdie Polymerisation von restlichen vinylaromatischen Monomeren und des konjugierten Diens so durchführt, daß die Reaktionstemperatur einen Bereich von 90 bis HO0C nicht übersteigt und daß man schließlich nach Beendigung der Polymerisation, bevorzugt ohne vorherige Abkühlung, ein geeignetes flüssiges Kupplungsmittel in unverdünnter Form zulaufen läßt.•Γ * * «BASF Aktiengesellschaft - 3 - O. Z. 0050/03^638 - 2. Verwendung von Formmassen p;emäß Anspruch 1 zum Spritzgießen.
- 3. Formteile aus Formmassen pemaß.Anspruch 1. 5
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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