DE3113639C2 - Osteosynthetische Kompressionsplatte - Google Patents
Osteosynthetische KompressionsplatteInfo
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Abstract
Die osteosynthetische Kompressionsplatte (2) ist mit mehreren in der Längsrichtung der Platte angeordneten Schiebeschlitzen (1Δ) für Senk-Knochenschrauben mit Kugelkopf versehen. Jeder Schiebeschlitz (1Δ) ist in seinem der Fraktur zugewandten Endbereich mit einer Ansenkung (5Δ) versehen, deren Tiefe in der Platte (2) die axiale Endlage des Schraubenkopfs bestimmt. Diese Tiefe ist größer als im übrigen Teil des Schiebeschlitzes (1Δ). Die Auflagefläche (4Δ) der Ansenkung (5Δ) für den Schraubenkopf erstreckt sich über einen Umfangswinkelbereich von mehr als 180 °. Durch diese Ausbildung des Schiebeschlitzes ist es einerseits möglich, bei nicht fest eingedrehter Knochenschraube die Platte (2) bezüglich des Knochenteils zur Erzielung des Zusammenpressens beider Knochenteile zu verschieben, und andererseits in der Endlage durch Einsenken einer Knochenschraube in die Ansenkung (5Δ) die Platte (2) auf dem Knochenteil unverrückbar zu fixieren. Das Zusammenpressen der Knochenteile kann selbsttätig mittels einer Anschrägung (3Δ) für den Kugelkopf der Senk-Knochenschraube im gegenüberliegenden Endbereich des Schiebeschlitzes (1Δ) erfolgen. Eine untere Anschrägung (11) in dem die Ansenkung (5Δ) enthaltenden Endbereich ermöglicht eine Schrägstellung der Senk-Knochenschraube.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine osteosynthetische Kompressionsplatte gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Osteosynthetische Kompressions- oder Druckplatten, welche als Schraubenlöcher für Senk-Knochenschrauben
mit einem Kugelkopf entweder Rundlöcher mit dem Kugelkopf entsprechendem kugeligem Sitz oder
schlitzförmige, sich in der Plattenlängsrichtung erstrekkende und eine Gleitbewegung ermöglichende Löcher
aufweisen, sind seit längerem bekannt und stehen zur Gewährleistung eines knöchernen Kontakts unter
Kompression im Frakturbereich in Gebrauch. Zur anfänglichen Druckerzeugung, d. h. zum Zusammenpressen
der beiden Knochenteile der Fraktur, wird in einem Fall eine besondere, von außen an die
Kompressionsplatte angesetzte Spannvorrichtung verwendet, die nach der festen Verschraubung der
Kompressionsplatte mit den Knochenteilen wieder entfernt wird. Im anderen Fall werden gemäß des
CH-PS 4 62 375 Kompressionsplatten verwendet, bei welchen die den Schraubensitz bildende, entsprechend
dem Kugelkopf der Schraube als horizontaler Halbzylinder ausgebildete Ansenkung jedes Schiebeschlitzes
an dem von der Fraktur abgewandten Schlitzende eine durch einen schrägen Halbzylinder gebildete Anschrägung
aufweist, deren Neigung derart ist, daß beim Einsenken des Schraubenkopfs an diesem Ende des
Schiebeschlitzes die Platte zwangsweise in der Längsrichtung von der Frakturstelle weg verschoben wird. Ist
die Platte am anderen der beiden durch die Fraktur getrennten Knochenteile durch Verschraubung fixiert,
dann resultiert aus dieser Längsverschiebung der Platte eine Längsverschiebung des Frakturfragmentes und
dadurch ein selbsttätiges Aneinanderpressen der beiden Knochenteile. Zur Fixierung der Platte werden zwecks
Vermeidung einer Distraktion der Fraktur in weitere schlitzförmige Löcher der Platte Schrauben in einer
sogenannten neutralen Stellung eingesenkt, d. h. an derjenigen Stelle des schlitzförmigen Lochs, an der die
erwähnten schrägen und horizontalen Halbzylinder
zusammenlaufen. Die Schrauben können auch im
anderen Endbereich des horizontalen Halbzylinders in einer sogenannten Abstützstellung eingesenkt werden,
vor allem dann, wenn die Platte als Abstützplatte verwendet wird (vgl Müller/Allgöwer/Schneider/Willenegger,
Manual der Osteosynthese, Springer-Verlag 1977, Seiten 72/73).
In der Praxis sind sowohl Kompressionsplatten mit Rundlöchern als auch solche mit schlitzförmigen
Löchern, vor allem solche mit Anschrägungen zur Erzielung des beschriebenen Selbstspanneffektes, gebräuchlich.
Je nach Art der Fraktur wird der Chirurg eine Rundlochfixierung mit dem Vorteil einer starren
Verbindung zwischen Schraube/Knochen und Platte und geringem erforderlichem Druck von der Platte auf
den Knochen einer Gleitschlitzfixierung mit dem Vorteil einer selbsttätigen Kompression und einer
Vermeidung jeglichen Sperrens gegen das Schließen des Frakturspaltes vorziehen. Denn dem Nachteil eines
Sperreffektes bei der Rundlochfixierung sowie einer Aufhebung der Kompression oder gar einer Distraktion
bei exzentrischem Einsetzen der Schraube in das Plattenloch steht der Nachteil einer Distraktion bei der
Gleitschlitzfixierung bei nicht genauer Plazierung der Schraube in die neutrale Position und einer Lockerung
der Schraube im Laufe der Zeit gegenüber.
Um zur optimalen Immobilisation des Frakturbereichs"
wahlweise Befestigungslöcher runder oder schlitzförmiger Ausbildung anwenden zu können,
müssen deshalb Kompressionsplatten beider Arten zur Verfügung stehen. Abgesehen von der damit verbundenen
Kostenerhöhung wird dadurch auch das Anbringen der Kompressionsplatte in vielen Fällen unnötig
erschwert, wenn der Chirurg erst beim Einsetzen der Schrauben bzw. dem Vorbohren des Knochenteils nach
dem anpassenden Biegen der Platte entscheiden kann, welche Lochkonfiguration die vorteilhafteste ist.
Es ist zwa- aus der CH-PS 5 15 032 bekannt, nur einen
Teil der Schraubenlöcher der Kompressionsplatte als schlitzartige Löcher und die übrigen Schraubenlöcher
als Rundlöcher auszubilden, so daß nach dem zuletzt erfolgenden Eindrehen der Senk-Knochenschrauben in
die Rundlöcher die Kompressionplatte naturgemäß unverrückbar auf den Knochenteilen fixiert ist. Solche
Kompressionsplatten haben jedoch den Nachteil, daß sie nicht mehr universell verwendbar sind, weil je nach
Art der Knochenteile und der Fraktur die schlitzartigen Löcher und damit auch die Rundlöcher sich an
unterschiedlichen Stellen längs der Kompressionsplatte befinden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist, eine Kompressionsplatte der eingangs genannten Art zu schaffen, die ausschließlich
mit schlitzartigen Löchern für dazu passende Senk-Knochenschrauben mit Kugelköpfen versehen
sein kann, jedoch eine unverrückbare Fixierung der Platte bezüglich der Schrauben nach Art von Rundlöchern
ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angeführten
Merkmale gelöst.
Wie nachstehend durch Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes anhand der Zeichnungen erläutert,
vereinigt die erfindungsgemäße Kompressionsplatte die Vorteile von Platten mit Rundlöchern und
schlitzartigen Löchern, vermeidet deren Nachteile weitgehend und weist darüber hinaus den wesentlichen
Vorteil auf, bei universeller Verwendbarkeit abgesehen von unterschiedlichen Längen- und Breitenabmessun-
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gen nur in einer einzigen, ohne Mehrkosten herstellbaren
Ausführungsform vorliegen zu können. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer längs ihrer Mittellinie geschnittenen
Kompressionsplatte, den schlitzartiges Loch an einem Schlitzende eine Anschrägung und am andern Schlitzende
eine kegelige, tiefere Ansenkung aufweist,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die obere Fläche des Abschnitts der Kompressionsplatte der F i g. 1,
Fig.3 einen Längsschnitt durch das schlitzartige
Loch der f ι g. 1 mit Darstellung von Werkzeuglinien bei der Herstellung der Anschrägung und der
Ansenkung,
Fig.4 einen Längsschnitt durch das schlitzartige
Loch der F i g. 1 mit einer vollständig eingesenkten, die '5
Kompressionsplatte fixierenden Senk-Knochenschraube,
F i g. 5 eine perspektivische Darstellung entsprechend F i g. 1, jedoch mit einer kugeligen Ansenkung des
schlitzartigen Loches,
Fig.6 einen Längsschnitt durch das schlitzartige
Loch der F i g. 5 mit Darstellung von Werkzeuglinien bei der Herstellung der Anschrägung und der
Ansenkung,
F i g. 7 einen Längsschnitt durch das schlitzartige Loch der F i g. 5 mit einer vollständig eingesenkten, die
Kompressionsplatte fixierenden Senk-Knochenschraube,
F i g. 8 einen Längsschnitt entsprechend F i g. 7 mit einer schräg zur Kompressionsplatte eingesenkten
Senk- Knochenschraube.
In F i g. 1 ist in einer perspektivischen Darstellung ein schlitzartiges Loch 1 eines Abschnitts einer längs ihrer
Mittellinie aufgeschnittenen osteosynthetischen Kompressionsplatte 2 gezeigt, wobei im übrigen die Platte 2
in bekannter Weise mit mehreren längs der Platte beidseits ihrer Mitte geradlinig angeordneten oder
gegenüber ihrer Mittellinie wechselseitig versetzten schlitzartigen Löchern versehen ist. Das dargestellte
schlitzartige Loch ist zur Aufnahme einer Knochenschraube mit kugeliger Auflagefläche bestimmt und
weist an seinem einen Ende, nämlich dem von der Fraktur abgewandten Ende, in ebenfalls bekannter
Weise (vgl. CH-PS 4 62 375) eine Anschrägung 3 auf. Die Anschrägung 3 dient in der eingangs beschriebenen
Weise dazu, durch Anziehen der in ein von zwei aneinander zu pressenden Knochenteilen teilweise
eingeschraubten Knochenschraube die am anderen Knochenteil fixierte Platte 2 bezüglich des betreffenden
Knochenteils in Längsrichtung zu verschieben und '" dadurch die beiden Knochenteile ohne Verwendung
einer äußeren Spannvorrichtung aneinander zu drükken. In F i g. 2 ist das schlitzartige Loch 1 der F i g. 1 in
Draufsicht dargestellt.
An seinem anderen, der Fraktur zugewandten Ende weist das schlitzartige Loch 1 eine kegelige Auflage-
und Endanschlagfläche 4 auf, die jedoch im Gegensatz zu den Endanschlagflächen der beispielsweise aus der
CH-PS 4 62 375 bekannten Schiebeschlitze zu einer kegeligen Ansenkung 5 gehört, welche tiefer liegt als die
Begrenzungsflächen für die Knochenschraube im mittleren Teil des schlitzartigen Loches 1 und die
demnach die Auflagefläche der Knochenschraube über einen Winkelbereich in der Umfangsrichtung von mehr
als 180° umgreift. In Fig. ! ist die Kante, welche die bJ
kegelige Ansenkung 5 mit dem mittleren Teil des schlitzartigen Loches I bildet, als Linie 6 dargestellt.
Somit erstreckt sich die Auflagefläche 4 zwischen den beiden Linien bzw. Kanten 6 über einen Winkelbereich
b von mehr als 180", wie dies aus F ϊ g. 2 ersichtlich isu
Die Herstellung und Ausbücfang des in Fig. 1
dargestellten schlitzartigen Loches und insbesondere dessen Ansenkung 5 mit der Auflagefläche 4 kann im
weiteren anhand des in Fig.3 dargestellten Längsschnitts
erläutert werden. Mit einem Zylinderfräser wird zuerst die Langlochöffnung des schlitzartigen Loches
ausgefräst. Hierauf wird mit Hilfe eines durch eine strichpunktierte linie 7 angedeuteten Kugelfräsers die
im Schnitt geradlinige Anschrägung 3 mit einem geneigten Fräservorschub aus der Platte 2 bis auf eine
bestimmte Tiefe 8 ausgefräst, wonach der Kugelfräser
über eine kurze Strecke horizontal, in Fig.3 nach
rechts, verschoben und dann entfernt wird. Schließlich wird mit einem Senkfräser, der durch eine strichpunktierte
Linie 9 angedeutet ist, die Ansenkung 5 der Fig. 1 mit der Auflagefläche 4 erzeugt Wie aus den in F i g. 1
perspektivisch und in Fig.3 in Ansicht dargestellten
Begrenzungslinien der Anschrägung 3, des darauf folgenden mittleren Teils des schlitzartigen Loches
gemäß Linie 10 und der das schlitzartige Loch abschließenden Auflagefläche 4 der Ansenkung 5
ersichtlich ist, liegt die Auflagefläche der Ansenkung 5 um eine Distanz d tiefer als die Auflagefläche im
mittleren Teil des schlitzartigen Loches. Eine untere angeschrägte Endfläche 11 ist dazu vorgesehen, eine
Schrägstellung einer in die Ansenkung 5 eingesetzten Knochenschraube zu ermöglichen, wie dies anhand der
F i g. 8 noch näher erläutert wird.
In Fig.4 ist eine in die Ansenkung 5 vollständig eingesenkte und in ein Knochenteil 12 geschraubte
Knochenschraube 13 mit kugelförmigem Kopf 14 dargestellt. Durch diese wird wie bei einem Rundloch
eine gute Fixation und Ruhigstellung der Fraktur bei geringstem Druck der Platte 2 auf das Knochenteil 12
erzielt. Weitere Verwendungsmöglichkeiten und Vorteile des schlitzartigen Loches gemäß den F i g. 1 bis 4
werden nachstehend zusammen mit den Fig.5 bis 8
beschrieben.
In F i g. 5 ist in einer perspektivischen Darstellung eine andere Ausführungsform des schlitzartigen Loches
1 der Kompressionsplatte 2 dargestellt, bei welchem das der Fraktur zugewandte Ende eine kugelige Auflage-
und Endanschlagfläche 4' aufweist, die zu einer kugeligen Ansenkung 5' gehört. Die Ansenkung 5' liegt
ebenfalls tiefer als die Begrenzungsflächen für die Knochenschraube im mittleren Teil des schlitzartigen
Loches Γ und umgreift demnach die Auflagefläche der Knochenschraube über einen Winkelbereich in der
Umfangsrichtung von mehr als 180°, wie dies in F i g. 2
für die kegelige Ansenkung 5 dargestellt ist. In F i g. 5 ist die Kante, welche die kugelige Ansenkung 5' mit dem
mittleren Teil des schlitzartigen Loches Γ bildet, als Linie 6' dargestellt.
Die Herstellung und Ausbildung des schlitzartigen Loches Γ der Fig. 5 ist entsprechend der Fig. 3 in
Fig.6 dargestellt, wobei zuerst mit einem Zylinderfräser
die Öffnung des schlitzartigen Loches ausgefräst wird. Hierauf wird wiederum mit Hilfe eines durch die
strichpunktierte Linie 7 angedeuteten Kugelfräsers eine im Schnitt konkav gekrümmte Anschrägung 3' mit
einem variabel geneigten Fräservorschub aus der Platte
2 b!o auf eine bestimmte Tiefe 8 ausgefräst, wonach der
Kugelfräser über eine kurze Strecke horizontal, in F i g. 5 nach rechts, verschoben und dann entfernt wird.
Schließlich wird mit dem gleichen, durch eine strichpunktierte Linie 15 angedeuteten Kugelfräser an einer
weiter horizontal verschobenen Stelle die Ansenkung 5'
durch Vertikalvorschub ausgefräst und damit die Auflagefläche 4' erzeugt. Wie aus der Begrenzungslinie
10 der Auflagefläche im mittleren Teil des schlitzartigen Loches Γ und dem horizontalen Abschnitt der
Begrenzungslinie der Auflagefläche 4' in F i g. 6 ersichtlich ist, liegt die Auflagefläche 4' der Ansenkung
5' um eine Distanz tiefer als die Auflagefläche für die Knochenschraube gemäß Linie 10 im mittleren Teil. Mit
11 ist wiederum eine untere angeschrägte Endllache der
Ansenkung 5' bezeichnet.
Die in den Fig.5 und 6 dargestellte gekrümmte Anschrägung 3' bewirkt, daß sich die für eine bestimmte
Zugkraft der Platte 2 erforderliche Axialkraft längs des Kompressionsweges, d. h. des durch das Einsenken der
Knochenschraube bewirkten Verschiebungsweges der Platte 2, ändert, wogegen sie bei der geradlinigen
Anschrägung 3 der F i g. 1 und 3 natürlich konstant ist. Zufolge der konkaven Anschrägung 3' nach den F i g. 5
und 6 ist die erforderliche Axialkraft der Knochenschraube vorerst größer als bei F i g. 1 und 3, wird aber
mit zunehmendem Kompressionsweg kleiner als bei F i g. 1 und 3. Da jedoch bei Kompressionsbeginn die
Platte 2 eine kleinere Zugkraft ausüben muß als am Ende der Kompression, wird mit der Ausführungsform
der Anschrägung 3' der Fig. 5 und 6 erreicht, daß mit relativ kleiner Axialkraft der Knochenschraube eine
hohe Zugkraft der Platte 2 erzeugt werden kann.
In F i g. 7 ist entsprechend der F i g. 4 die in die Ansenkung 5' vollständig eingesenkte und in das
Knochenteil 12 geschraubte Knochenschraube 13 mit kugelförmigem Kopf 14 dargestellt.
Die Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Kompressionsplatte ergeben sich wie foigt. Es ist bereits
erwähnt worden, daß in bekannter Weise die Knochenschraube 13 derart durch das schlitzartige Loch 1 bzw. Γ
in das betreffende Knochenteil 12 eingesenkt werden kann, das beim Eindrehen der Schraube ihr Kugelkopf
14 längs der halbzylindrischen bzw. gekrümmten Anschrägung 3 bzw. 3' gleitet und hierauf auf der durch
die Linie 10 (Fig.3, 6) angedeuteten, ebenfalls halbzylindrischen Auflagefläche ruht, wodurch die
Platte 2 bezüglich des Knochenteils 12 nach links verschoben wird und damit den anderen, nicht
dargestellten Knochenteil zum Knochenteil 12 zieht, um den Frakturspalt zu schließen. Falls diese Verschiebung
von bekannterweise etwa 1 mm zur Schließung des Frakturspaltes nicht ausreicht, kann in gleicher Weise in
einem weiteren schlitzartigen Loch eine Nachkompression erzeugt werden. Zur endgültigen Fixierung der
Platte 2 auf dem Knochenteil 12 wird nun aber in einem weiteren schützartigen Loch 1 bzw. V eine Knochenschraube
nicht in die sogenannte neutrale Position gesetzt, nämlich an die Stelle, an der der Halbzylinder
der Anschrägung 3 bzw. 3' und der horizontale
Halbzylinder (Linie 10) zusammenlaufen, sondern in die Ansenkung 5 bzw. 5', wie dies in den Fig.4 und 7
dargestellt ist. Dadurch wird bei minimalem Druck eine gute Fixation der Knochenteile erzielt.
Dieselbe Kompressionsplatte 2 kann vom Chirurgen während der Operation, wenn es durch die Gegebenheiten
der Fraktur als zweckmäßig erscheint, aber auch entsprechend einer Rundlochplalte eingesetzt werden,
indem zum Zusammenpressen der Knochenteile eine äußere, nachträglich wieder entfernte Spannvorrichtung
verwendet wird und zur Fixierung der Platte Schrauben nur in die Ansenkungen 5 bzw. 5' eingesetzt
werden. Zudem erlaubt es die vorliegende Kompressionsplatte, auch bei der Verwendung einer äußeren
Spannvorrichtung vorerst, d. h. bis zur definierten Festlegung der Knochtenteiie, eine Gieitfixierung
mittels des Schiebeteils des schützartigen Loches 1 bzw. 1' vorzunehmen und eine endgültige Fixierung mittels in
die Ansenkungen 5 bzw. 5' eingesetzter Schrauben vorzunehmen.
Beim Einsetzen einer Knochenschraube 13 in die frakturnahe kugelige Ansenkung 5' kann unter Berücksichtigung
normaler Fertigungstoleranzen für den kugelförmigen Schraubenkopf 14 und für die diesem
geometrisch angepaßte kugelige Ansenkung 5' eine Distraktion der Fraktur ohne weiteres verhindert
werden. Hierzu wird mittels einer in die Ansenkung 5' passenden Bohrlehre die Schraube exzentrisch in der
Schlitzachse in Gegenrichtung der Fraktur in die kugelige Ansenkung 5' der Fig. 5 und 6 eingesetzt.
Dadurch kann eine minimale Kompression in Richtung der Fraktur und damit eine Aufrechterhaltung der
statischen Druckbelastung der Knochenkortikalis erzielt werden.
Wie aus Fig.8 ersichtlich ist, besteht zudem die
Möglichkeit, bei zentrischem Einsetzen der Schraube 13 in die kugelige Ansenkung 5' der mit der unteren
angeschrägten Endfläche 11 versehenen Platte 2 eine allseitige Schrägstellung der Schraube vorzunehmen.
Dies hat den Vorteil, daß eine abstützende oder selbstspannende Funktion erreicht wird, oder daß mit
der Schraubenspitze ein Trümmerfrakturgebiet gemieden wird.
Somit sieht die vorliegende Erfindung eine Kompressionsplatte vor, die einheitlich mit Löchern gleicher Art,
nämlich den beschriebenen schlitzartigen Löchern 1 bzw. Γ, versehen ist und die dem Chirurgen die freie
Wahl läßt, jedes Loch als Gleitschlitz und/oder Fixierloch im Sinne eines angesenkten Rundloches zu
benutzen. Zudem hat die erfindungsgemäße Ausbildung der Kompressionsplatte keine Erhöhung der Herstellungskosten
zur Foige, da die beschriebene Ansenkung
im gleichen Arbeitsgang z. B. auf einer numerisch gesteuerten Fräsmaschine, herstellbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Osteosynthetische Kompressionsplatte mit mehreren in Längsrichtung der Platte angeordneten
schlitzartigen Löchern mit Auflageflächen in zwei verschiedenen Endlagen für Senk-Knochenschrauben,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes
schlitzartige Loch (1) in seinem frakturnahen Endbereich eine kegelige oder kugelige Ansenkung
(5, 5') aufweist, welche eine die axiale Endlage des Kopfs (14) der Senk-Knochenschraube (13) bestimmende
Tiefe hat, die größer ist als diejenige im übrigen Teil des schlitzartigen Lochs (1), und deren
Auflagefläche für den Kopf (14) der Senk-Knochenschraube {13) in einem Umfangswinkelbereich (b)
von mehr als 180° liegt.
Z Kompressionsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schlitzartige Loch (1) in
dem mit der Ansenkung (5, 5") versehenen Endbereich der Kompressionsplatte (2) auf deren
Unterseite eine in Längsrichtung angeschrägte Endfläche (11) hat um eine Schrägstellung der in die
Ansenkung (5, 5') eingeführten Senk-Knochenschraube (13) zu ermöglichen.
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