DE3223434A1 - Verfahren zur einstellung der anteile von kohlearten in einer kohlenmischung - Google Patents
Verfahren zur einstellung der anteile von kohlearten in einer kohlenmischungInfo
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Description
f\ n *s.' *. . : ::"·...·*- ." Dipl.-lng. H.Tiedtke Γ
Dipl.-Ctiem. G. Bühling
Dipl.-lng. R. Kinne
Dipl.-lng. R Grupe
Dipl.-lng. B. Pellmann 3 Dipl.-lng. K Grams
Dipl.-lng. R Grupe
Dipl.-lng. B. Pellmann 3 Dipl.-lng. K Grams
Bavarlarlng 4, Postfach 202403 8000 München 2
Tel.:089-539653
Telex: 5-24845 tipat
cable: Germaniapatent München
23. Juni 1982
DE 2168 / case 1924
DE 2168 / case 1924
USS Engineers and Consultants, Inc.
Pittsburgh, Pennsylvania /USA
Pittsburgh, Pennsylvania /USA
Verfahren zur Einstellung der Anteile von Kohlearten
in einer Kohlenmischung
in einer Kohlenmischung
Die Erfindung betrifft ein. Verfahren zur Einstellung bzw. Regulierung der Anteile von Kohlearten in einer
Kohlenmischung.
Das Vermischen von Kohlearten bzw. Kohlensorten ist seit vielen Jahren angewandt worden, um aus einer oder
mehr einzelnen Kohleart(en) eine Kohlenmischung mit gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Besonders bei
der Koksherstellung ist es wichtig, daß die Kohle bestimmte Minimaleigenschaften hat, damit eine zufriedenstellende
Koksfestigkeit, eine zufriedenstellende Beständigkeit des Kokses und andere, gewünschte Eigenschaften
erzielt werden. Die Flüchtigkeit der Kohle oder der Kohlenrang bzw. der Inkohlungsgrad der Kohle ist eine
Eigenschaft, die besonders wichtig ist, um eine gewünsch-
B/13
- 4 - DE 2168
te Koksfestigkeit und -beständigkeit zu erhalten.
Hüttenkoks bzw. Koks für metallurgische Zwecke, der
für den Einsatz in den gegenwärtig gebauten, sehr großen Hochöfen geeignet ist, muß eine sehr hohe Koksfestigkeit
haben, die durch die Härte und Stabilität angezeigt wird. Um diese Qualität des Kokses zu erzielen, müssen
teure Verkokungskohlen hoher Qualität, die einen hohen Anteil flüchtiger Bestandteile in der Kohle enthalten,
ein hohes Fließvermögen haben und einen geringen Anteil inerter Bestandteile enthalten, verwendet werden. Weil
es erwünscht ist, weniger teure Kohlen einzusetzen, und auch aufgrund eines sich vermindernden Vorrats bzw.
Angebots der Kohlearten hoher Qualität für metallurgische Zwecke sind große Anstrengungen unternommen worden,
um Mittel und Wege zu finden, durch die unter Einsatz von Kohlearten mit niedrigerer Qualität hochfester Koks
erhalten werden kann.
Bei vielen der Verfahren zur Herstellung von Koks unter Verwendung von Kohlearten mit niedrigerer. Qualität besteht
eines der wesentlichen Merkmale in der Vermischung von Kohlearten mit verschiedener Qualität. Durch Vermischen
von Kohlearten mit hoher, mittlerer und/oder niedriger Flüchtigkeit ist es beispielsweise oft möglich,
die erwünschte Flüchtigkeit unter Verminderung der Kosten im Vergleich mit dem Einsatz einer unvermischten Kohleart
mit mittlerer Flüchtigkeit zu erzielen. Oft ist eine bestimmte Kohleart, beispielsweise eine Kohleart
mit niedriger Flüchtigkeit, selbst eine Mischung von anderen Kohlearten. Infolgedessen handelt es sich bei
der fertigen bzw. End-Kohlenmischung oft um eine Mischung
von zwei oder mehr getrennten Kohlenmischungen. Zur Vereinfachung werden Kohlenmischungen in dem Fall, daß
sie vermischt werden, als "Kohleart·' oder "Kohlearten" bezeichnet.
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In der Koksindustrie werden üblicherweise Mischungen
von Kohlearten mit verschiedenem Kohlenrang bzw. Inkohlungsgrad verwendet, um die geeigneten, für die Herstellung
von Koks mit hoher Qualität erforderlichen Kohleneigenschaften zu erzielen. Der beste Koks wird unter
Verwendung einer bituminösen Kohle mit mittlerer Flüchtigkeit hergestellt. Die gegenwärtigen Vorräte bzw.
das gegenwärtige Angebot von Kohlearten mit diesem Kohlenrang sind nachteiligerweise knapp, und es ist
infolgedessen üblich, eine Mischung von bituminösen Kohlearten mit niedriger und hoher Flüchtigkeit einzusetzen,
um eine Kohlenmischung mit den gewünschten
Zwischeneigenschaften zu erhalten. Die Zusammensetzung einer solchen Mischung wird üblicherweise nachgeprüft, indem man die flüchtigen Bestandteile bestimmt, und kontrolliert, falls notwendig, durch eine petrographische Analyse, was ein zeitraubendes Verfahren darstellt.
Zwischeneigenschaften zu erhalten. Die Zusammensetzung einer solchen Mischung wird üblicherweise nachgeprüft, indem man die flüchtigen Bestandteile bestimmt, und kontrolliert, falls notwendig, durch eine petrographische Analyse, was ein zeitraubendes Verfahren darstellt.
Eines der Probleme, das häufig auftritt, besteht darin,
daß bei der End ve rwendung, für die die Kohle eingesetzt
wird, etwas fehlschlägt bzw. nicht in Ordnung ist. Beispielsweise
wird die Koksfestigkeit in nicht zu vertretendem Maße niedrig oder unnötig hoch. Koks mit schlechter
Qualität wird oft hergestellt, während Kohlenproben zur Analyse in ein Laboratorium geschickt werden. Oft
gehen Tage oder Wochen für die Produktion von Produkten mit guter Qualität verloren, während geprüft wird, was
fehlgeschlagen ist. Häufig wird festgestellt, daß beim Mischvorgang etwas fehlgeschlagen bzw. nicht in Ordnung
ou ist, was richtiggestellt bzw. abgestellt werden muß,
um die Kohlearten in der Endmischung auf ihre gewünschten Anteile zurückzubringen.
Gegenstand der Erfindung ist das im Patentanspruch 1
gekennzeichnete Verfahren.
- 6 - DE 2168
Dieses Verfahren ist für die eingegliederte (on-line)
Anwendung bei der Herstellung von Hochofenkoks mit hoher Festigkeit bzw. Härte und hoher Stabilität besonders
geeignet..
5
5
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht die Vermeidung vieler, kostspieliger Fehler bei den
Kohlenmischungsvorgängen, was besonders dann zutrifft, wenn die Spektralanalyse eingegliedert bzw. "on-line"
durchgeführt wird. Infolgedessen können bei großen Einrichtungen zur Herstellung von Hochofenkoks Verzögerungen
von Tagen oder Wochen oft dadurch vollständig vermieden werden, daß das sofortige Erkennen eines Fehlers beim
Kohlenmischungsverfahren möglich ist, wodurch die Durch-
1^ führung von Korrekturen bei den Mischungsvorgängen ermöglicht
wird.
Die feinverteilte oder gepulverte Kohle, auf die das erfindungsgemäße Verfahren angewandt wird, ist vorzugsweise
Kokskohle, wenn sie zum Verkoken eingesetzt wird, jedoch können die vermischten Kohlearten, die eingesetzt
werden, aufgrund der durch das e.rfindungsgemäße Verfahren erzielten, erhöhten Festigkeit bzw. Härte
verminderte Mengen von Kohlearten mit höherer Qualität
^5 wie z. B. von Kokskohle mit niedriger und mittlerer
Flüchtigkeit enthalten. Eine bevorzugte Kohle ist eine vermischte Kohle, die einen Hauptanteil von Kohle mit
hoher Flüchtigkeit mit dem Kohlenrang A (A rank) oder höher enthält, wobei die Kohle bis zu 20 Gew.-% inerte
Materialien enthält.
Vorzugsweise hat mindestens der Hauptanteil der für die ■Herstellung von metallurgischem Koks eingesetzten
Kohle einen Gehalt an flüchtigem Material von 18 bis
40 Gew.-96 und einen minimalen, freien Blähungsgrad mit dem Wert 4 und die Eigenschaft, daß er keine Drücke
- 7 - DE 2168
von mehr als etwa 138 mbar auf die Koksofenwände hervorruft. Die Aschen- und Schwefelkonzentration beträgt
vorzugsweise weniger als 8 bzw. weniger als 1 Gew.-96.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Anzahl von spektrographischen Analysenverfahren angewandt werden.
Beim Infrarotabsorptionsverfahren zeigen die charakteristischen Absorptionen im Wellenzahlbereich von 3000
bis 3100 cm" und von 2870 bis 2970 cm"" aromatische Ϊ
und aliphatische Gruppierungen in der Kohle an. Bei diesen Gruppierungen handelt es sich um Kohlenstoff-Wasserstoff
-Bindungen. Wellenzahlen von 3045 cm" für den Aromatenpeak und von 2945 cm" für den Aliphatenpeak
werden vorzugsweise gewählt. Das Verhältnis der Intensitäten dieser Peaks ist ein Maß für den Kohlenrang
oder die Flüchtigkeit der Kohle.
Das bevorzugte Infrarotspektrographieverfahren wird mittels diffuser Reflexion von fein verteilter Kohle
durchgeführt. Die fein verteilte Kohle wird vorzugsweise hergestellt, indem die Kohle in üblicher Weise gemahlen
oder pulverisiert wird, und zwar bis zur Erzielung einer
Teilchengröße von weniger als etwa 3,175 mm und vorzugsweise bis zur Erzielung einer durchschnittlichen Teilchengröße
von weniger als 246 pm (lichte Maschenweite) und insbesondere von weniger als etwa 74 μπι (lichte
Maschenweite). Die geringere Teilchengröße führt zu einer in hohem Maße verbesserten Reproduzierbarkeit
bei den Bestimmungen. Das Infrarot-Fouriertransforma-
^Q tionsverfahren mit diffuser Reflexion wird am meisten
bevorzugt, wobei die zur Durchführung dieses Verfahrens erforderliche Zeit im Rahmen der Erfindung weniger als
15 min betragen kann. In die angegebene Zeit sind die Zeiten eingeschlossen, die erforderlich sind, um eine
Probe der Kohlenmischung zu entnehmen, um eine spektrale
- 8 - DE 2168
Analyse der Probe zu machen, um das Verhältnis der aromatischen
zu den aliphatischen Gruppierungen in der Kohlenprobe zu bestimmen und um dieses Verhältnis mit einem
Verhältnis zu vergleichen, das vorher bei einer Probe einer Kohlenmischung mit bekannten Anteilen der Kohlearten
bestimmt worden ist.
Ein Beispiel für ein anderes spektrographisches Verfahren ist das KBr-Pellet-Verfahren, bei dem Kaliumbromid mit
gepulverter Kohle vermischt und zu einem Pellet bzw. Preßling geformt wird. Bei einem anderen Verfahren wird
flüssiges Paraffin mit gepulverter Kohle vermischt, und für die Infratrotspektroskopie wird ein "Sandwich"
hergestellt, wobei das Transmissionsspektrum gemessen wird. Aufgrund der langen Zeit, die für die Probenherstellung
benötigt wird, und aufgrund von Schwierigkeiten bei der Ablesung der Ergebnisse lassen sich diese Verfahren
jedoch nicht leicht an eine eingegliederte (online) Analyse von Kohlenmischungen anpassen. Diese Verfahren
und das bevorzugte Verfahren mit diffuser Reflexion werden in der japanischen Patentschrift 79-25884
mit dem Titel "Verfahren zur Bestimmung des Gehalts fluchtiger Bestandteile in Kohle" diskutiert.
Vorzugsweise wird eine Eichkurve hergestellt, indem zwei oder mehr Proben von Mischungen der einzelnen,
in Frage kommenden Kohlearten analysiert werden, wobei jede Probe verschiedene, bekannte Anteile der als Bestandteile
eingesetzten Kohlearten enthält. Die Punkte der Eichkurve werden vorzugsweise in der Nähe der Zusammensetzung
der gewünschten Mischung gewählt, damit ein Vergleich des Verhältnisses einer unbekannten Probe
zu der Eichkurve allgemein die tatsächlichen Anteile der beteiligten Kohlearten anzeigt, wenn eine Probe
mit unbekannten Anteilen analysiert wird und wenn das
- 9 - DE 2168
durch die Spektralanalyse festgestellte Verhältnis von Aromaten zu Aliphaten von dem gewünschten Verhältnis
verschieden ist. Wenn in der Mischung nur zwei Kohlearten vorhanden sind, ist die Durchführung dieser Bestimmung
relativ einfach. Jeder Unterschied zwischen dem gewünschten Verhältnis und dem tatsächlichen Verhältnis zeigt
an, welche Einstellungen bzw. Regulierungen möglich sind, um den Unterschied zu berichtigen bzw. zu korrigieren.
Die Spektralanalysen werden vorzugsweise in einen Computer eingegeben, der den Vergleich der Spektralanalysen
durchführt und dann feststellt, ob der Anteil der Kohlearten in der Probe vertretbar ist.
.
Aus einer Kohle mit niedriger Flüchtigkeit von West Virginia und Kohlearten mit hoher Flüchtigkeit von
Pennsylvania und West Virginia wurden Kohlenmischungen für metallurgische Zwecke hergestellt und. in bezug auf
das Verhältnis von Aromaten zu Aliphaten durch Infrarot-Fouriertransformationsspektroskopie
mit diffuser Reflexion analysiert. Tabelle I zeigt die Verhältnisse
der aromatischen zu den aliphatischen Gruppierungen
für die verschiedenen Mischungen. Die Werte zeigen, daß sich das Verhältnis der aromatischen zu den aliphatischen
Gruppierungen, bei einer Veränderung der Zusammensetzung der Mischung in einer solchen Weise ändert,
daß die Zusammensetzung der Mischung innerhalb von 2 %
kontrolliert werden kann.
- ίο -
Verhältnis der aromatischen zu den aliphatischen Gruppierungen bei verschiedenen Zusammensetzungen von Mischungen aus Kohlearten mit hoher und niedriger Flüchtigkeit
Zusammensetzung
5 der Mischung (%); Intensität Intensität Aromaten/ Flüchtigkeit der Aromaten der AliphatenALiphaten
; hoch
74,8; hoch
25,2; niedrig
25,2; niedrig
5 hoch t
27; niedrig
27; niedrig
70; hoch
30; niedrig
30; niedrig
68; hoch
32; niedrig
32; niedrig
65,3; hoch
34,7; niedrig
34,7; niedrig
43; hoch
57; niedrig
57; niedrig
21t9; hoch
78,1; niedrig
78,1; niedrig
100; niedrig
29,5
37,0 38,5 38,5
38,0 41,7 39,0
39,0 40,8 41,3
40,0 40,5 41,5
41,5 41,0 43,0
55,0 56,0 55,0
69,5 72,5 70,5
87,5
84,4
170,5
170,0 173,0 172,0
172,0 175,5 174,0
171,0 170,5 171,5
171,0
3.73,25
170,5
173,5 171,5 170,5
173,0 174,5 174,0
170,5 176,0 173,5
178,0 172,5
0,173
0,2176 0,2225 0,2238
0,2209 0,2365 0,2241
0,2280 0,2393 0,2408
0,2339 0,2338 0,2434
0,2392 0,2391 0,2522
0,3179 0,3209 0,3161
0,4076 0,4119 0,4063
0,4916 0,4893
durchschnittliches Verhältnis
0,173 0,2213
0,2272 0,2360 0,2370 0,2435 0,3183 0,4086 0,4905
Claims (6)
1. Verfahren zur Einstellung der Anteile von Kohlearten
in einer Kohlenmischung, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Probe mit bekannten, gewünschten Anteilen von jeder der erwähnten Kohlearten hergestellt wird,
eine Spektralanalyse der erwähnten Probe gemacht wird,
eine Spektralanalyse einer Probe der erwähnten Kohlenmischung
gemacht wird,
die zwei Spektralanalysen verglichen werden und
die erwähnte Kohlenmischung so eingestellt bzw. reguliert wird, wie es zur Erzielung einer fertigen bzw. End-Kohlenmischung
mit stärker an die gewünschte Mischung angenäherten Anteilen der erwähnten Kohlearten erforderlich
ist..
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von zusätzlichen Proben mit verschiedenen,
B/13
- 2- DE 2168
bekannten Anteilen der erwähnten Kohlearten Spektralanalysen gemacht werden und die Spektralanalyse der
Probe der Kohlenmischung mit diesen Spektralanalysen verglichen wird, um die Anteile der erwähnten Kohlearten
in der Probe der Kohlenmischung zu bestimmen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spektralanalysen mittels Infrarot-Spektrometrie
durchgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Spektralanalysen das Verhältnis
zwischen dem Aromaten- und dem Aliphatengehalt in den Proben bestimmt wird.
zwischen dem Aromaten- und dem Aliphatengehalt in den Proben bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Aromaten zu den Aliphaten
erhalten wird, indem man die Intensität des Aromatenpeaks durch die Intensität des Aliphatenpeaks auf mit
diffuser Reflexion erhaltenen Infrarot-Fouriertransformationsspektren
dividiert.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,,
daß die Intensität des Aromatenpeaks und des Aliphatenpeaks bei etwa 3045 cm" bzw. etwa 2945 cm bestimmt
wird.
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