DE3230457C2 - Abdichtung für einen Hochdruck-Behälter mit Innenverschluß - Google Patents
Abdichtung für einen Hochdruck-Behälter mit InnenverschlußInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Hochdruckbehälter mit Innenverschluß in einer für eine hohe Anzahl von Lastwechsel infolge Füll- und Entleerungsvorgängen geeigneten Konstruktion, bestehend aus einem geschmiedeten Rohr mit wulstförmig verstärkten Enden, mindestens einem an seiner Oberseite kegelstumpfförmig angeschrägten Deckel, der durch gleichartig angeschrägte Stützsegmente zentriert und gegen den sich aufbauenden Druck gehalten wird. Weitere Kennzeichen des Hochdruckbehälters sind die von den Stützsegmenten räumlich getrennte Deckelabdichtung auf dem Deckelboden, die mittels Halterung radial verschiebbar positioniert ist und eine Innenauskleidung in Form eines dünnwandigen Hemdes mit angesetztem Schleißring. Bei entsprechendem Füllmaterial läßt sich dieses über einen selbstdichtenden Beschickungs- und Entleerungsdeckel im Innenverschlußdeckel leicht einfüllen und entnehmen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Abdichtung für einen Hochdruckbehälter mit Innenverschluß, insbesondere
für häufiges öffnen und Schließen bei entsprechenden
Füll- und Entleerungsvorgängen.
Hochdruck-Behälter lassen sich aus der chemischen
Technologie nicht mehr wegdenken. So erfordern Synthese- oder Polymerisations-Verfahren großvolumige
Druckbehälter, die für Drücke bis zu 500 bar und darüber ausgelegt sind. Solche Druckbehälter arbeiten jedoch
z. B. bei der Ammoniaksynthese oder der Ethylenpolymerisation normalerweise über längere Zeiträume,
d. h. mehrere Monate oder |ahre bei ein und derselben Druckbelustung. Größere Druckschwankungen sind im
wesentlichen nur beim An- und Abfahren solcher Hochdruckanlagen zu erwarten.
Da bei einem Druckbehälter der zylindrische Mantel den größten Gewichtsanteil erfordert, sind auf diesem
Gebiet eine Reihe von Konstruktionen entwickelt worden, den Druckmantel im Hinblick auf die benötigte
Materialmenge optimal auszuführen.
Einen Überblick über solche Konstruktionen geben die zusammenfassenden Arbeiten von H. Strohmeier in
Rheinstahl Technik, 9. Jahrgang, Heft 3/71. Seite 104 Tf..
sowie von J. EhIe und A. Pollanz in Chemikerzeitung, 95. Jahrgang(1971) Nr. I.Seite 28 ff.
Besondere Bedeutung kommt bei den Hochdruckbehältern dem Verschluß zu. Je nach vorgesehenem Verwendungszweck
besitzt ein Hochdruckbehälter zwei montierbare Verschlüsse oder nur einen montierbaren
Verschluß und einen festangeschweißten oder angeschmiedeten Boden. Während sogenannte Außenverschlüsse
mit auf dem Flansch des Druckbehälters aufliegendem Deckel und Arretierung mittels Stiftschrauben
oder Klammer nur für Hochdruckbehälter von geringen Innendurchmessern anwendbar sind — das Gewicht des
Verschlusses wird sonst zu groß und unhandlich und damit zu teuer für die Herstellung und Montage — haben
Innenverschlüsse ein weites Anwcnduiigsfeki in bezug
auf Innendurchmesser der 1 lochdruckgeliiße.
Aus DH-PS J0 48W13 ist ein Behälterversehluß bekannt,
bei dem der Deckel an seiner äußeren Oberseite eine Kegelstumpffläche aufweist, die sieh über eine Vielzahl
von Stützsegnientcn als Ring an dem angeschriigten Innenrand des Druckbehälters abstützt Die Abdichtung
des Innenraumes des Druckgefäßes erfolgt über eine stirnseitig mit dem Liner verschweißte Ringplatte.
Obwohl die gewählte Form der DiTjckübertragung vom
Deckel auf die innenwand des Druckbehälters kurzfristiges periodisches öffnen und Schließen des Deckels
ermöglicht, läßt es die mit dem Liner verschweißte Ringplattc nicht zu. Vielzähliges Verschweißen und
Trennen erfordert bedeutenden Arbeits- und Materialaufwand.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Abdichtung für einen Druckbehälter mit selbstdichtendem
Innenverschluß zu schaffen, der den geänderten Anorderungen genügt und Nachteile bekannter
Konstruktionen nicht aufweist.
Erfindungsgemäß wird der Hochdruckbehälter ausgebildet nach den Merkmaien des Hauptanspruchs.
Um weitere Vorteile zu erzielen, wird der Hochdruckbehälter gemäß den Kennzeichen der Unteran-Sprüche
ausgestaltet.
Die mit der erfindungsgemäßen neuen Abdichtung für einen Hochdruck-Behälter erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß durch die örtliche Trennung von Stütz- und Dichtflächen es nicht mehr zu plastischen
Verformungen an den Stützflächen kommt. Es tritt demzufolge auch keine Materialverschweißung auf.
Die Einzelteile des Verschlusses lassen sich einfach und schnell losen. Damit werden kurze öffnungs- und
Schließzeiten bei dem intermittierenden Betrieb der Hochdruckanlage erzielt.
Die Dichtung ist nur dem Innendruck ausgesetzt und sie wird nicht durch Kraftspitzen belastet, z. B. als Resultierende
aus einem Kräfteparallelogramm.
Bei Hochdruckbehältern mit großem Innendurchmesser und damit zunehmender Unrundheit infolge der
Bearbeitung, schwerer werdendem Deckel und demzufolge geringerer Feinfühligkeit beim Zusammenbau
bzw. Lösen des Verschlusses wird die Dichtung weniger strapaziert, da nach der Erfindung das mehrteilige
Dichlelemcnt auf dem Deckelboden mittels der Halterung radial verschiebbar positioniert ist. Selbst wenn
der Deckel sucht absolut zentral sitzt, kann das Dichtelemeni
mit den Dichtringen sich zentral zur Behälterinnenbohrung einstellen.
Werden Hochdruckbehälter der beschriebenen Art im Lebensmittelbereich eingesetzt oder ist die Füllung
besonders agressiv, werden Auskleidungen erforderlich, so z. B. aus Edelstahl. Es hat sich als besonders zweckmäßig
und vorteilhaft erwiesen, in den fertigen Hochdruckbehältermantcl ein dünnwandiges Hemd mit
reichlich Spielpassung einzuziehen, dem im Bereich des später montierten Dichtelementes ein Schleißring angesetzt
ist. Dieser Schleißring ist im Gegensatz zu dem in der Regel aus dünnwandigem Blech gerollten und längsnahtverschweißten
Hemd ein Drehteil mit weit geringerer Spielanpassung und geringerer Unrundheit. Die Innenfläche
des Schleißringes wird in hoher Oberflächengüte hergestellt, damit die Dichtringe des Dichtelementes
leicht darauf gleiten können. Die angearbeitete Fase bo am Schleißring erlaubt eine fachgerechte Verschweißung
mit dem dünnen Hemd ohne daß es zu schädigender Überhitzung des Behälterniaterials an der Schweißstelle
kommt.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen beispielb")
haft erläutert. Es zeigt
F i g. 1 Hochdruckbehälter mit Innenverschluß und L-förmigem
Abdichtelement unter Betriebsdruck.
F i g. 2 Hochdruckbehälter mit Innenverschluß und
radial verschiebbarem L-förmigen Abdichlelcment unter
Betriebsdruck,
F i g. 3 Hochdruckbehälter mit Innenverschluß, eingezogenem
Hemd und angesetzten Schleißrinj vor erster Druckbelastung,
F i g. 4 Innenverschlußdeckel mit Beschickungsdeckel
unter Betriebsdruck.
Der Hochdruckbehälter I in Fig. I, der beispielsweise
aus einem geschmiedeten zylindrischen Mantel besteht, keinerlei Schweißverbindungen an drucktragenden
Teilen hat und für häufige Lastwechsel geeignet ist weist am oberen Ende den wulstförmigen Flansch 2 auf
mit der Eindrehung 3. Diese Eindrehung 3 ist zum Behälterende hin im Winkel von 15—45°, insbesondere
25°, angeschrägt. Der Deckel 4 weist als besonderes Kennzeichen die an der äußeren Oberseite angebrachte
Kegelstumpffläche 5 auf mit einem Winkel von ebenfalls 15—45°, insbesondere etwa 25°. Der auf den Dekkelboden
6 wirkende Betriebsdruck von z. 3. 300 bar preßt den Deckel 4 gegen die Stützsegmente 7, die als
mehrteiliger Ring ausgebildet sind. Die Stützsegmentc 7 weisen an den der Kegelstumpffläche 5 des Deckels 4
und der Eindrehung 3 des Behälters zugewandten Stützflächen 8 den gleichen Winkel von etwa 25° auf. Auf
diese Weise wird die vom Deckel ausgehende Dichtkraft über diese Stützsegmente direkt in den wuistförmigen
Flansch geleitet, ohne daß es zu wesentlichen Querkraftkomponenten kommt. Das Sperrelement 9,
das als einteiliger geschlitzter Ring oder in Form von einzelnen Ringteilen ausgeführt sein kann, bewirkt mit
den Anlageflächen 10 am Deckel 4 und Stützsegment 7 zum einen die Positionierung von Deckel 4 und Stützsegmenten
7 und verhindert, daß bei evtl. auftretenden Querkräften an den Stützelementen diese nach innen
abgleiten. Infolge der Abschrägung an den Stützflächen 7 können die Querkräfte jedoch nie solche Werte erreichen,
daß es an den Anlageflächen 10 zu plastischen Verformungen und Verschweißungen kommt. Zum
Zweck der einfachen Handhabung werden mehrere Sperrelemente 9 mittels eines Halterings 11 fixiert. Eine
kraftaufnehmende Funktion hat dieser Haltering nicht.
Die Abdichtung des Deckels 4 gegen den Hochdruckbehälter 1 bei sich aufbauendem Innendruck übernimmt
das Dichtelement 12 am Boden des Deckels. Es besteht aus dem Dichtring 13 mit den in Nuten eingelegten
Dichtungselement 14, wie z. B. O-Ringen aus Spezialwerkstoff oder federunterstützte Dichtelemtjnte. Der
Dichtring 13 ist am Deckelboden 6 befestigt. Die Wirkungsweise des Dichtringes beruht darauf, daß bei sich
aufbauendem Innendruck die Spalte zwischen Dichtung und Deckel und Dichtring und Behälterwand durch
Dehnung des Dichtringes derart gemindert werden, daß der Dichtring an Deckelboden und Behälterwand voll
anliegt. Die eingesetzten Dichtungselemente 14 können nicht durch die Spalte herausgedrückt werden. Sie dichten
vollständig ab.
Eine Ausführungsvariante zu F i g. 1 wird in F i g. 2 dargestellt. Um Herstellungstoleranzen auszugleichen
und die Dichtungen beim Zusammenbau bzw. Lösen weniger zu strapazieren, wird der Dichtring 13 am Dekkelboden
6 beweglich angebracht. Der Haltering 15 ist an seiner Außenseite so ausgebildet, daß der Dichtring
13 sowohl radial als auch axial Luft hat und frei beweglich ist. Dadurch werden Bearbeitungstoleranzen in bezug
auf Unrundheit von Gefäß- und/oder Deckel- und Zentrierungstoleranzen als Folge der doppelten Kegelstumpfflächen
5 und Stützflächen 8 auf einfache Weise ausgeglichen. Der verschiebbar angeordnete Dichtring
13 erlaubt insbesondere bei größeren Deckeldurchmessern
größere Fertigungsloleran/.cn an Mantel und Dekkel
des Druckbehälters und garantiert, da er sieh bereits bei relativ niedrigen Drücken vollständig an die Wand
■j und den Deckel des Druckbehälters anlegt wobei der
Dichtspalt dadurch gegen Null geht, absolute Dichtheit des Innenraumes bei sich aufbauendem Druck.
Hochdruckbehälter für die Behandlung von Lebensmitteln
oder aggressiver Stufte werden gemäß Fig. 3
to mit einer inneren Auskleidung, einem Hemd aus Sondermetall,
versehen. Dieses Hemd 16. ζ. Β. aus Chrom-Nickel-Stahl,
wird in wirtschaftlich optimaler Weise derart eingebracht, daß es außerhalb des Hochdruckbehälters
aus Blechmaterial gerollt und längsnahtgeschweißt wird. Infolge seiner Unrundheit muß es erst
mit einem Außendurchmesser-Unlermaß von ca. 3—5 mm in bezug auf den Innendurchmesser des Hochdruckbehälters
hergestellt werden. Nach dem Einziehen des Hemdes in den Hochdruckbehälter liegt entsprechendes
Spiel vor. Das sichere Abdichten des Dichtringes 13 wird hier erreicht, indem an das Hemd ein
Schleißring 17 angesetzt wird, und zwar mittels Schweißung an der Fase 18. Der Schleißring 17 ist fast spielfrei
eingebaut, und seine Innenbohrung weist hohe Oberflächengüte auf. Nach der druckdichten Verschweißung
und beim ersten Druckaufbau im Hochdruckbehälter wird das dünnwandige Hemd so gedehnt, daß es zur
Anlage an der Behälterinnenwand kommt. Infolge der Rundheit des Schleißringes 17 und seiner inneren Oberflächengüte
wird der Dichtring in seiner Dichtfunktion nicht behindert.
Sollte die Dichtwirkung im Verlauf von vielen Öffnungs- und Schließvorgängen nachlassen, kann sowohl
der Sehleißring 17 als auch der Dichtring 13 zeit- und
J5 kostengünstig ausgewechselt werden.
Nach F i g. 4 kann die Zahl der Öffnungs- und Schließvorgänge
über den Innenverschluß bei der chargenweisen Behandlung von Stoffen im Hochdruckbehälter gemindert
werden, wenn diese Stoffe durch eine Öffnung geringeren Durchmessers als der Innendurchmesser des
Hochdruckbehälters eingegeben und entnommen werden können. Der kleinere Beschickungsdeckel 19 wird
durch eine Spiudelverschraubung 20 von unten gegen den Deckel 4 des Hochdruckbehälter gezogen, wobei
die eigentliche Abdichtung durch das in die Nut 21 eingelegte Dichtelcment 22, welches ebenfalls ein O-Ring
oder ein federunterstütztes Dichtelement sein kann, erfolgt. Über den schwenk- oder verschiebbar gelagerten
Bügel 23 ist der Beschickungsdeckel mit dem Hauptdekkel
beweglich verbunden.
Der Boden des Hochdruckbehälters kann, falls er nicht angeschmiedet ist, mit einem konstruktiv gleichartigen
Deckel verschlossen werden. Anstelle des kleinen Bcschickungsdcckcls kann der Hochdruck-Behälter
auch andere Füll- und Entnahmcelemente für die Flüssigkeiten
oder Feststoffe enthalten.
Die Verwendbarkeit der beschriebenen Abdichtung für einen Druckbehälter ist nicht beschränkt; insbesondere
dient der Druckbehälter zur diskontinuierlichen
bo Extraktion pflanzlicher Inhaltstoffe mittels überkritischer
Gase.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Abdichtung für einen Hochdruck-Behälter (1) mit InnenverschiuB, wobei der Innenversehiuß im
wesentlichen aus dem Deckel (4), den Stützsegmcnten (7) und dem Dichtelemem besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß das elastisch aufweitbare Dichtelement (12) auf dem Deckelbodcn (4) mittels
Haltering (15) radial verschiebbar positioniert ist.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Dichtelements (12) ein
Schleißring (17) an einem dünnwandigen eingezogenen Hemd (16) druckdicht angesetzt ist.
3. Abdichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der SchleiBnng (17) ein Drehteil
ist mit angearbeiteter Fase (18) an der dem Hemd (16) zugewandten Seite und daß die Spielpassung
des Schleißringes zu dem Hochdruckbehälter (1) ein Bruchteil der Spiclpassung des Hemdes ist.
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